Lebendige Brauchtumspflege im „Wilden Eck“ – Heimatverein lädt zum Schnadegang an das 3-Ländereck Sendenhorst – Drensteinfurt – Ahlen

Am Samstag hatte der Heimatverein Sendenhorst e.V. zum Schnadegang auf den Hof Herte ins sog. „Wilde Eck“ in der Bauerschaft Bracht, kurz vor der Grenze zu Drensteinfurt und Ahlen geladen.

MdB B. Daldrup, BM (Sendenh.) B. Streffing, C. Hölscher (HV-Vors.), BM (Drenst.) C. Grawunder, BMaD (Ahlen) H. Faust

Ca. 150 Personen aus allen 3 Nachbarstädten und darüber hinaus waren der Einladung gefolgt, so der Heimatverein Drensteinfurt mit großer Abordnung und die beiden Heimatvereine aus Ahlen, genauso wie die beiden Stämme der Sendenhorster Pfadfinder, um zusammen die gemeinsamen Grenzen zu erkunden, so wie es seit dem Mittelalter in Westfalen Tradition ist.

Zwischen 1815 und 1945 waren die Schnadegänge allerdings durch die Preußen verboten. In Sendenhorst sind Schnadjagden für 1736 und 1765 belegt (wie Schnadegänge, jedoch als „Jagd“), der letzte Schnadegang an der Stelle des 3-Länderecks fand 1976 statt, so dass es mal wieder an der Zeit war, die Grenzen zu kontrollieren und sich mit den Nachbarn auszutauschen und natürlich im Anschluss auf dem Hof Herte zu feiern. Der Opens external link in new windowletzte Schnadegang des Heimatvereins fand übrigens zusammen mit dem Heimatverein Albersloh im Spätherbst 2007 statt..

Bild: Start am Hof

Viele Teilnehmer vom Schnadegang 1976 konnten sich noch sehr gut an damals erinnern und wussten viele Details beizutragen, so z.B. der Hofgastgeber A. Herte, Stadtdirektor aD H. Wiegard, BM aD W. Dufhues und noch viele mehr.

Bild rechts: Am Kreuz Herte

Bevor es zum 3-Ländereck ging, führte der Zug bei bestem Schnadegang-Wetter erst an das Wegkreuz Herte , um dort Interessantes über dessen Geschichte zu erfahren, so z.B., dass der Künstler den Korpus von Ennigerloh aus zu Fuß an hier an Wegkreuzung getragen hat. Nach dem Gebet ging es dann ca. 1 km, zuerst „Im Holt“ und im Übergang die „Straße ohne Namen“ (Es handelt sich hier um eine Verbindungsstraße mit der Drensteinfurter Bauerschaft Averdung, die erst mit der Flurbereinigung Anfang der 1970er angelegt wurde) entlang in Richtung des Hof Renvert, wo schon der neue Grenzstein kurz vor der Brücke über den Ahrenhorster Bach zu sehen war, natürlich noch verhüllt.

Die 3 Bäume, die 1976 beim Schnadegang neben der Brücke gepflanzt wurden, signalisierten herrlichen Schatten. Genau auf der Brücke ist das 3-Ländereck und somit musste erst noch die Grenze Ahlen-Drensteinfurt erkundet werden. Nachdem auch dies erledigt war, bliesen die Jagdhornbläser zum Sammeln und der Stein wurde vom Heimatsvereinsvorsitzenden C. Hölscher enthüllt. Wir bei einem traditionellen Schnadegang üblich, wurden dann die Gemeindevertreter „gepoahläst“, ihnen wurden quasi die Grenzen genau aufgezeigt, indem sie auf den Grenzstein „aufgetitscht“ wurden. Die beiden Bürgermeister B. Streffing (Sendenhorst) und C. Grawunder (Drensteinfurt) ließen die Prozedur jedoch klaglos über sich ergehen, sowie der Bürgermeister aD und MdL aD Faust als Repräsentant der Stadt Ahlen und „n Klaoren“ gab es jetzt natürlich auch!
siehe Bild rechts: J. Strohbücker, C. Grawunder, H. Faust, B. Streffing

Auf dem Weg zurück zum Hof spielte der Spielmannszug der SG und zusammen mit der großen Abordnung der St. Martinus-Schützen kam so etwas wie „Schützenfeststimmung“ auf. Auf dem Hof bliesen die Jagdhornbläser zum Essen und somit war die Kaffee & Kuchen-Tafel und das Grill-Buffet eröffnet. Auch manches kühles Getränk und auch das ein oder andere „Sendenhorster Water“ gab es natürlich dazu. Dazu spielte der Spielmannszug auf und auch die Jagdhornbläser kamen noch einmal zum Zuge. Links: Auf Hof Herte herrschte beste Stimmung
Nach Dankesworten aller Beteiligten gab Bürgermeister Streffing einer Idee des Heimatverein grünes Licht: Zusammen mit Drensteinfurt und Ahlen stiftet Sendenhorst für die schattige Stelle am Stein zusätzlich eine Bank! Diese soll dann auch schnellst möglich eingeweiht werden, um neue und alte Freundschaften zu pflegen. Am Ende des Nachmittags gab es noch ein Ständchen der Nachbarschaft des „Wilden Eck“ So sangen sie:

Der „Wilde Eck“ der bleibt bestehn!!“ (Der Wilde Eck = erlaubte Schreibweise!) und so endete ein rundherum schöner Tag mit vielen neuen und alten Eindrücken!


Besonderen Dank an dieser Stelle möchten wir an dieser Stelle noch einmal folgenden Vereinen aussprechen! Und natürlich allen anderen beteiligten Helfern, Sponsoren, Gästen! Bis zum nächsten Schnadegang 2020!
Ein toller Tag, Euer Heimatverein

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