Krieg II
BE Landratsamt Nr 646a - Am 31. October 1813 Abends gegen fünf Uhr, wo ich gerade den Gemeinderath von Liesborn versammelt hatte, erhielt ich vom Maire Schmitz zu Lippstadt Nachricht, daß der Französische Divisions-General Regeaux auf den folgenden Morgen 200 Vorleger-Pferde verlange, eine große Lieferung an Fourage, Fleisch, Brod und Brandtwein requirirt habe, und meine Gegenwart erwartet werde. Gegen halb sechs Uhr langte ich in Lippstadt an, allein erst gegen 10 Uhr erschien der Ordonneteur, der unter Androhung der Plünderung eine ungemein starke Lieferung der vorbemerkten Articulen auf den folgenden Morgen forderte, Nach vielen Vorstellungen wurde die Lieferung bis auf 1/8 nachgelassen, indessen auf die Gestellung der 200 Vorleger-Pferde bestanden.
Gerade um 12 Uhr Nachts verlies ich ganz ermattet - denn ich war fünf Monate krank - in fürchterlichem Sturm das Thor von Lippstadt, und langte gegen 2 Uhr zu Liesborn wieder an, wo ich die verlangte Fourage von den größten und nächsten Bauern, und auch die Pferde requirirt.
Ohngefähr gegen 2 Uhr Nachmittags wurde ich von allen Seiten her benachrichtigt, daß die Bauern mit den Vorleger-Pferden halb weg Lippstadt umgekehrt und geflüchtet wären, daß man die Fourage abgeworfen hätte, und in der Bauerschaft Suderlauge und Hundrup französische Husaren plünderten.
Lippstädter Bürger, die ihre Pferde ebenfalls eilends aus der Stadt gebracht hattten, waren Veranlasser der Ereignisse.
Ich eilte auf der Stelle wider alle Warnung nach Lippstadt, um die Sache wieder auf guten Fuß zu bringen. Die abgeworfenen Fourage ließ ich indessen sammelen und beim Ende zu Kappel deponiren. Nichts war davon verlohren. Gegen 10 Uhr kam ich vor Lippstadt, wo mehrere Bauern mit Fourage nicht einge-lassen werden sollten, die aber endlich eingelassen wurden. Die Thore wurden gesperrt - keiner sollte ausgelassen werden - indessen bewirkte ich ihre Entlassung, nur ich wurd als Geissel zurückgehalten und bewachet. Beim Maire Schmitz fand ich den Staab versammelt, Ich vertheidigte mich mit vielen Gründen, und erhielt so viel Gehör, daß die Plünderung, worauf 12 Husaren ausgeschickt waren, aufgehoben wurde, Obgleich gegen 5000 und 6000 Mann Infanterie und Cavallerie von allen Waffengattungen und Corps von allen Nationen - in Lippstadt lagen, so herrschte doch eine große Stille.
Die Bürger ahnten zwar einen baldigen Abstieg, befürchteten aber Plünderung und Brand. Gegen 8 Uhr Abends verlautete das unsichere Gespräch, daß die Brücken mit Brennmaterialien versehen wären. Keiner konnte die Gewißheit erforschen. Gegen Mitternacht legte ich mich ganz entkräftet zu Bette. Gegen 3 - 4 Uhr hörte ich dumpfes Getöse, das um 5 Uhr lauter wurde. Ich lauschte durch da Fenster, und sah im Dunkeln einige Kavallerie über die Soester Straße ziehen und glaubte den Abmarsch fast beendet. Indessen vernahm ich noch meine Wache vor meinem Schlafzimmer. Ich legte mich aufs Bett und erwachte ungefähr gegen halb sieben aus dem Schlummer über starkes Pferdeegeklapper. Schnell erhob ich mich, sah durchs Fenster - und was sah ich - zwei Cosacken vor Laaes Tür, die 2 polnische Lanicers gefangen nahmen, Ich zählte bald darauf nicht mher als 39 Mann, Die Bürger stellten die abgebrannte Brücke am Soester Tor gleich wieder her. Die Cosacken verfolgten den Nachtrab und attakierten nahe vor dem Tore, Man schoß gegenseitig aus kleinen Gewehren, keiner aber wurde blessiert. Der Jubel in Lippstadt war allgemein und am folgenden Tag folgte ein Pulk Cosacken unter dem General Ezinschy nach, die in der Gegend viele Pferde raubten.
B.
Polizeyberichte 1812-1813, hier Militärangelegenheiten
1812 II
Der Refracteur Hoppe gt Hoveschmidt aus der Conscription 1811 hat sich nach 4tägiger Einlagerung eines geminen Gensdarmen bei den im Ksp wohnenden Eltern wieder gestellt, und ist an die Unterpräfectur Hamm abgeliefert.
Ein französischer Deserteur namen Flaetman vom Lippe-Departement sollte sich hier bei seinem Oheim aufhalten, wurde aber nicht aufgefunden.
1812 II
Der Gerhard Henrich Eulert gt. Bockholt, Conscribierter 1811, Los Nr . 30, ist auf dem marsch nach Wesel desertiert.
Der Bernard Henrich Widdehage, Los Nr 4, Conscribirter des Jahre 1811, so auch Bernard Große Düweler, Los 18, ist am 18. Januar 1812 aus der Caserne zu Düsseldorf desertiert und hat man dieselben bis jetzt nicht wieder ertappen können.
1812 IV
Die anfänglich in diesem Monat dahier eingerückte Brigade-Gendarmerie ist wieder abgezogen und soll nach Lippstadt verlegt werden
1812 VIII
Zwey Conscibirte sind desertirt.
1812 IX
Die Conscribirten Frenking und Tawidde sind aus Hamm desertirt.
1812 X
Der Refracteur Schwager ist arretirt und abgeliefert.
1813 I
Am 29. Januar haben die Conscribirten des Jahres 1813 gelöst und sind der Herr Präfect mit der Ruhe, welche unter den Conscribirten des Cantons Sendenhorst herrschtem sehr zufrieden gewesen, auch ist kein einziger von denselben auf die Refracteurs-Liste notirt.
1813 II
Die Concr. pro 1813 haben Befehl erhalten, sich am 13. März zu Dortmund zu stellen. Diese Consrc., welche sechs aus meiner Mairie sind, versprachen heilig, nicht zu dersertieren.
1813 III
Von meiner Mairie haben sich 4 Conscr. pro 1813 auf flüchtigen Fuß gesetzt, sind aber aller angewandten Mühe ungeachtet, nicht wider aufgegriffen.
1813 IV
Das Kirchspiel hat zu den Militärtransporten von Warendorf nach Münster beriets 29 Fuhren gestellt. Auch hat der hiesige Vorspanns-Entrepreneur einige krank gewordenen Refracteurs mit einem dreyspanningen Wagen auf Frequention der Gensdarmerie bis Steinfurth transportiert.
1813 V
die Kgl. Douauniers mit einer Escorte regulierter Truppen haben dahier Colonial-Waaren gesucht, aber keine gefunden.
1813 VIII
4 von den gestellten 11 Refractuers sind wieder desertiert, aber einer schon wider aufgegriffen. Der General-Pardon hat die tätige Aufgreifung verhindert.
1813 IX
Die aus meiner Marie desertierte Soldaten sind auf 3 Mann wieder zurückgekommen.
===> Polizeiberichte bis September geführt. Am 12. November 1813 besetzen Kosaken Sendenhorst
A 765 Gewerbebetriebe
1813 III 4
Publicandum des Maire Langen: ... solche Lieferungen, welche für die Armee gemacht werden, sollen sofort zugelassen werden.
Was die Güte der Tücher betrifft, so werden die vorjährigen Muster in der Präfektur zu Dortmund und in den Unterpräfekturen auf Verlangen vorgezeigt werden
1813 XI 13 Dortmund (Landesdirektor v Rombeg)
Da die größt Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, daß, um den Bedürfnissen der siegreichen Armeen abzuhelfen, vorzüglich wollenen Tücher. Leinwand und Leder, ferner wird geliefert werden müssen, so wollen sie auf der Stelle
1. alle Tücher, grüne, blaue, weiße und grauer Farbe bei der Fabrikation in Re quisition setzen
2. alle vorrätige Leinwand
3. gegerbters Leder und Kalbsfell auf den Gerbereien und Ledermagazinen
(Langen: Fehlanzeige).
1813 I 5 Sendenhorst (Stadtarchiv)
Vorgänger dieses ist der Franz Anton Zartenhausen aus MS gebürtig, welcher vor ungefähr zwei Jahren als Remplacant für mich in französische Dienste getreten ist. Er kömmt jetzt von Stettin zurück, wo er bei der Capitulation als Deutscher nach seiner Heymath entlassen ist. Er ist just bey mir eingekehrt, weil er sehr an Brustbeschwerden leidet, wovon er sich bey mir erholen will. Indem ich mich für die Wahrheit dieser Umstände verbürge, zeige ich Ihnen solche an, damit der Zartenhausen sich danach bey Ihnen legitimieren kann.
v. Vagedes (Friedensrichter zu Sendenhorst; möglicherweise Besitzer oder Pächter der Duckenborg)
....An Franz Anton Zaetenhausen gegenwärtig auf Duckenborg bney Sendenhorst. Da die von der franz. ARmee wieder zurückgekommenen Militär-Personen sich ungesäumt nach MS verfügen, wiedrigenfall sie arretiert ...
Langen
O D
Als die Landwehr sind nach Münster maschirt haben sie getrunken 6 kannen Brantwein 8ggr macht 2 Rthlr
Als sie Trummen haben geholt nach Ahlen haben sie verzehrt für Butterbröde 3 ggr und 3 kannen bir - 2gg 2d
W. Frie
1813 XI 6
24 Kosacken rücken in Sendenhorst ein
1813 XII 17
17 Kosacken von MS über S nach Ahlen
1814 Anfang
Sendenhorst wird dem Zivilgouverneur des preuß. Westfalen v Vincke, unterstellt.
Errichtung von Linie, Landwehr, Landsturm
(1813 III 17 Breslau
Verordnung über die Org. der Landwehr: Alle 17-40j müssen sich der Landwehr zur Verfügung stellen; freiwillige Meldung, falls nicht genügend Meldungen, entscheidet das Los)
====> Wehrbarmachung des ganzen Rheinbundes nach preußischem Muster:
- Linie
- Landwehr
- Landsturm
Landwehr: alle waffenfähigen Männer von 17 - 40 Jahre
- a) Freiwillige
- b) durch Lose bestimme
Landsturm: alle übrigen waffenfähjigen Männer; militärisch geordnet und so gut bewaffnet, wie Mittel und Umstände es gestatten
1814 V 31
Festung Wesel kapituiliert; hielt sich bis zum Waffenstillstand
1814/1815
Organisation des Landsturms; Canton Sendenhorst
Bezirsk-Commandant Bürgermeister Langen
Unterbezirk Sendenhorst:
UB-Commandant Major Schwarte
1. Landsturm-Batallion: Major Schwarte
Adjudant Sulzer
1. Komp: Hauptmann Langen (Vikar)
2. Komp: Hauptmann (CApt) Kocks
3. Komp: Hauptmann Drees; Lt Everke
4. Komp. Capitain Franz Singor
weitere Unterbezirke: Albersloh, Everswinkel, Amelsbüren
1814
Acta generalia über Militärangelegenheiten in Sendenhorst
1814 I 10
Landesdirektor Dortmund an Bürgermeister Sendenhorst:
Steckbriefliche Suche nach einem gewissen Sieger aus Magdeburg, vormal Adjudant. Unteroffizier im 3. Westf. Regiment, der sich einer Untersuchung durch Flucht entzogen hat
Bei dieser Gelgenheit empfehle ich die sorgsamste Aufmerksamkeit auf alle ankommenden Fremden, die unter den jetzigen Umständen nicht zu groß sein kann
17/18 I 1814
Vorladung aller Landwehrpflichtigen
Elmenhorst 15 Personen, dazu 5 Deserteuere
1814 II 3
Capitän Gutson: Mitteilung an der Bürgermeister, die Compagnie (die wohl in S, im Quartier liegt) besteht aus 167 Mann incl eines Feldwebels un der Uffz
1814 III 11 Bürgermeister Langen an Kreisausschuß:
die Arretierten und wieder aufgegriffenen Landwehrmänner meines Bezirks sind von dem dahier anwesenden Herrn Major von Zastrow gleich in Empfang genommen
- Franz Zartenhausen -
Remplacant, für Friedensrichter von Vagedes in französische Dienste getreten. Er kömmt jetzt von Stettin zurück, wo er bey der Capitulation als Deutscher nach seiner Heymath entlassen ist. Er ist jetzt bey mir eingekehrt,weil er sher an Brustbeschwerden leidet, wovon er sich bei mir erholen will
(Signalement: 23 Jahre 5 Fuß; geb zu MS)
gegenwärtig auf der Duckenborg bei Sendenhorst
Landwehrausschuß des Mstr Kreises medelt aus der Commune S. folgende fehlende bzw Desertierte
- Jh Bernd Schmetkamp
- Anton Westermann
- Joh Herman Werring
- Bernd Heinrich Geilern
- Herman Barkholt
- Theodor Heinrich Behring
1814 III 18
Scharfer Tadel Langen durch Kreisausschuß (Zurmühlen):
... daß Sie keineswegs befugt sind, eine einseitige Untersuchung vorzunehmen, und in Betr der Landwehr mit dem Herrn Major von Zastrow in gar keine directe Verbindung stehen: Sie haben desjaöb unserer Weisung von 20. III und der wiederholten Aufforderung vom 4. März zufolge zu verfahren
am gleichen Tag Schreiben ähnlichen Inhalts:
Wir müssen Ihnen übrigens bedenken, daß wir Ihr eigenmächtiges Benehmen keines Weges billigen und daß wir in wieder vorkommenden Falle über Ihre Unfolgsamkeit in Dienstsachen an die hohe Regierungs Commsission unseren Bericht abstatten werden
1814 III 9
Von Zastrow quittiert über desertierte, abgelieferte Landwehrmämmer:
- Christian STapel
- Friedr Edelkötter
- J Th Sandforth
- H Heinrich Tawidde
- J H Älcke
- Balth Niehues
1814 III 20 Dortmund
so lange ein Landwehrmann nicht aus der Provinz ausmarschiert ist und während der Zeit verstirbt, müssen die Begräbniskosten von seinen Eltern oder nächsten Anverwandten bestritten werden. Im Falle des Unvermögens aus dem Kriegsfonds
1814 III 24
Mitteilung v Romberg, Bürgermeister Langen: das in Sendenhorst einquartiert gewesene Landwehr Infantrie Battaillion müßte inzwischen nach Ahlen verlegt sein; wegen der Verzögerung wird Major von der Groeben zur Verantwortung gezogen werden
1814 III 28
Kreisausschuß an Langen:
Aufforderung, die Rechnung über die von Seiten der Kriegsausschuß Deputation gemachten Verzehrung während der in Sendenhorst vom 17 bis 20 Januar stattgehabten Musterung und Losung von dem Gastwirt Schwarte ausgestelt, zu begleichen
Wirt Schwarte übergibt Rechnung in Höhe von 52 Thlr
u a -Wein für die Herren Freiherr von Ketteler, Graf von merfeld, zwei Herren von Böselager (der ganze pucklige, rückständige Adel ist plötzlich wieder da: Napoleon geht, und die Restauration beginnt)für jeden Herrn pro Tag eine Falsche; gesamt 30 Boutellen 15 Rthlr
hierzu ausführliche Aufstellugn vom 12. II. 1814
insgesamt 98 Thlr; 11 Herrn Essen, Frühstück, Abendessen,
43 Boute. rotehn und 51 Bot. Weisen Weil, jede Bout. 10 Ggr; 36 Rthlr gesamt
Material; Siegellack, 3 Bund holländische Federn
(Rechnung wir auf die Gemeinden Everswinkel, Sendenhorst, Alberloe, Alverskirchen umgelegt)
1814 IV 18
Münster legt WErt auf die namentliche Erwähnung: ... die Rechnung so abzufassen, daß darin die Verzehrungs der Herrn von Ketteler, Grafen von Merverldt, zwey Secretairs, zwei Herrn von Boselager und zwei Bedineten mit aufgenommen wird (für die Geschichte? _ Persilschein, guter Eindruck bei den Preußen)
1814 IV 15
Das hohe Gouvermenent hat auf den Antrag de Commandeurs des Landwehr Infanterie Regiments Herrn Major von Gröben genehmiget, daß bey überhandnehmender Desertion der Landwehrmänner deren Eltern oder näcstehn Verwandten arretiert und in das Zuchthaus zu MS abgelifert werden sollen
1814 IV 19
Verfahren der Musterung: Mitteilung an die Polizeidiener: umstehende Landwehrmänner müssen sich am 22. des Monats morgesn um 8 Uhr in Münbster an dem Hause des Herrn Freyherren von Schmissing in Person einfinden um gemustert zu werden
Ich (Langen) werde mich ebenfalls mit dem Herrn Bürgermeisteer Schwarte und Herrn Gemeinderat von Rhemen daselbst einfinden
(Rückseite Liste mit 15 Namen; davon allerdings viele untauglich: Levi Selig, zu klein usw9
1814 IV 22
Münster stellt Beurlaubungen von Landwehrmännern zur Landarbeit in Aussicht (nach den eingelaufenen höchst erfreulichen Nachrichten ...)
darauf namentliche Liste von 21 zu beurlaubenden LWMännern
(Begründung u a: Weil der Vater krank ist und die Hausgeschäfte dadurch sehr leiden; weil der Vateer ein großer Ackerwirt und keinen Knecht hat
1814 V 18
Mitteilung über Desertion: vom 2. bergischen Infanterei Reg. sind inder Nacht vom 9. auf den 10. 200 Gemeinde und 4 Unteroffiziere aus Mainz desertiert
(Affision am Rathaus)
1814 III 30
der aus französischen Diensten zurückgekehrte Bernard Hch Lütkehaus ist nicht in den Listen auffindbar. seine Verheiratung ist wahrscheinlich: d, ist aber vom Dep. Calvados zu bestätigen
4 Wochen Frist (Anm. L. war in die Bretagne ausgewandert und hatte dort eine Französin geheiratet)
- Lütkehaus hat in MS nachgescuht, nach Frankreich zu reisen, um sich über die Heirat zu legitimieren; Familie solle Kaution leisten; 6 Wochen Frist
- Protokoll aufgenommen vom Bürgermeister: B Henrich Lütkehaus erhält eine Frist von 2 Monaten um seine Trauungspapiere aus der Gemeinde Berwie, Dept Calvados zu beschaffen (Ehefrau Maire Louise Elkern); Vater Bernard Hch L. haftet mit seinem gesamten Besitz (Kaution)
- Legitimation bzw Passierschein: Lütkehausen aus der Stadt S. 31 Jahre als, vormals in Bergischen Diensten im 1. Regmient 2. Bataillon, dritte Kompagnie gestanden
- Zwischenbericht Langen: Lütkehaus hat sich aus Caen gemeldet und mitgeteilt, daß er noch unverheiratet sei, sich aber in der Heimat seiner zukünftigen Frau etablieren wolle und deshalb um Befreiung vom Militärdienst anträgt.
Nach Langens Meinung arglistige Täuschung; die Heiratsgenehmigung sollte von Sendenhorst aus nicht gegeben werden
1814 VIII 23
Langen an Tgl Bernard Hernich Lütkehaus: Sohn Bernard Hch hat sich nicht wiedereingestellt, Frist schon seit dem 10. verstrichen; Hinweis auf Haftung des Vaters
1814 VI 27
Desertion der Landwehrmänner
- J B Sommersell (mit allen Montierungsstücken und Tornister
. Christan Sparrenberg von der königlichen Garde
- J B Bartels mit allen Armatur- und Montur Stücken
1814 VII 27
Antrag auf Beurlaubung von weiteren 10 Landwehrmännern, die im elterlichen Hause dringend benötigt werden
1814 VI 26
Aufforderung an alle ehemals in fraz (bergischen) Diensten gestandenen Soldaten, die aus der Gefangenschaft entlassen, sich wieder zu stellen für den Landwehrdienst
1814 VI 26
In der Nach von 21 auf den 22, Juni sind vom Warendorfer Landwehr Batt. auf die bloße Nachricht des Marsches nach Wesels 400 Mann desertiert
- die desertierten Landwehrpflichtigen werden auf Herzogisch Oldenburgischem Gebiet vermitet
- Dortmund: auf alle herumstreichenden Militair-Personen ist strenge zu wachen
1814 VII 17
Anton Schmitz, Sohn des Bürgers Hch Schmitz oo Elisabeth Laes, gibt zu Protokoll:
- vor ca 5 Jahren sei er von der Gendarmerie aufgegriffen und an die Bergische Artiellerie abgeliefert
- von derselben in Spanien desertiert und nach den Engeländern übergeangen, von dieser entlassen; nach Münster
- wolle sich dahier oder in MS verheiraten, bittet um Taufschein
1814 VIII 20
Energische Auffoderung mit allen Mitteln die Wiedergestellung der pflichtvegessnenen Deserteure zu bewirken; auf alle mögliche Art ihren Aufenthalt zu auszukundschaften, auch bei Tag oder bei nach unterwartet und wiederholt Haussuchungen anzustellen; Einsatz des Landsturms
- Gemeiner Anton Sommersell
- gemeiner H. Schmetkamp
1814 VIII 21
Entlassung weiterer landwehrmänner (zum Besten des Landes) in Aussicht gestellt
Darauf Lust von 15 Gemeinen, meist söhnen von Bauern
1^814 IX 24
Verzeichnis auswärts geborener, zu entlassener Landwehrmänner:
ua - Franz Uphoff, geb Ochtrup, Lumpenhändler , 6 Jahre in Sendenhorst. einziger Sohn eines alten Vaters
1814 X
Landwehrmann Christian Stapel will die Tochter de in Drensteinfurt
wohnenden Schmieds Theodor Schmitz heiraten und bittet um Entlas-sung aus dem Militärdienst
1814 XII 2
Landwehrmann Knöpker aus S. zeigt an: vor 5 Jbin ich als rempacant für theodor Schweling in frz Dienste getreten und vor 1/2 Jahr aus englischer Gefangenschaft zurückgekommen; wohne jetzt als Branntweinbrennerknecht beim Branntweinbrenner Wenning in der Stadt Drensteinfurt.
Ich diente bei den Franzosen unter die Bergischen Lanciers unter 2. Escadron 6. Compagnie, bin in Spanieen bei Solata 1813 am 23. October von den Engeländern gefangen genommen und nach Pothmud (Portsmouth) geschickt, von da über Frankreich nach Düsseldorf.
Entlassung bis auf Weiteres
1814 XII 9
Johan Herman Anton Schwaer, vormals in Bergischen Diensten: sei in der Feistung (!) Momade nahe am Fluß Maas gefangen geworden und als Krieges Gefangener von Station zu Station näher nach Deutschland geführt worden. Auf dem transprot als Gefangenner sey er krank geworden und hätte im Spital zu Porquie, Wallanche, Cambre 'krank gelgen. Nachdem er etwas genesen gewesen, hätt er eine Marschroute nach seiner Hymath erhalten, Er seye ungefähr um Jacobi d. J. bey seinen Avnerwandten Große Schute Everswinkel ngekommen wo er sich bis jetzt aufgehalten.
Beschwerde, daß 7 Landsturmmäner unter Führung des Polizeidieners ihn arretieren wollten (er war zufällig nicht im Hause)
1814 XII 21
STadt- und Gerichtsästimator Feiling erklrät: sein Sohn Gerhard habe als freiwilliger Landwehrmann sich unter dem 4. Bataillion 1. Compagnie Westf Landwehrinfanterei verdienstlich gemacht (als Unteroffizier). Nun wolle er, der Vater, seinem Sohn die hiesige Stadt- und Gerichtsaestimatorstelle übertragen. Er habe ihm schon früher assistiert, er wolle auch jährlich von seinem Verdienste dem Vater abtreten
1814 V 1
Zusammenkunft und Schwur aller Landsturmmänner ("Heerschau")
Beamte im Bezirk Sendenhorst:
Notaire: Kreutzhage
Marmett
Schlüter
Huissiere (Gerichtsvollzieher): Drees
Singor
Vikar: Langen
1814 VII 17
Aufstellung einer Cavallerie-Abteilung:
UB Sendenhorst: Rittmeister Friedensrichter von Vagedes
Wachtmeister Niester
Lieutenant Silling sen.
UB Albersloh RM Hpt Hockelmann
WM Everhard Schulte Entrup
LT Albert Dernebocholt
UB Everswinkel RM Herr Schürmann
WM Hauptmann Niemer
LT ein ansehnlicher Schulzensohn
UB Amelsbüren RM Hpt Heidhorn
WM Herr Harling
LT Verwaltur bei dem Herrn Bürgermeister Sudhof
Pro Unterbezirk 60 Berittene; nach Möglichkeit 20 Berittene pro Kompagnie
1815 VIII 11
Einnahme von Paris
Wohlgeborener Herr Bürgermeister
Zufolge eines erhaltenen hohen Befhels wird am sonntag den 13ten dieses ein Dankfest und ein feierliches Tedeum zur Danksagung wegen geschehenen Besitznahme der Stadt Paris durch die verbündten Mächte gehalten werden.
Zu dieser Feierlichkeit will ichj Sie und die übrigen Gemeinderäte hiedurch freundliche einladen, um gegen 10 Uhr morgens dabei zu erscheinnen und ersuche Sie dieselbe darüber in Ketnnis zu setzen
Mit vorzüglicher Hochachtung
der Pfarrer Darup
(fast gleichlautendes Schreiben Bürgermeister Langen an ein Wohllöbliches Gericht; Langen befürchtete, da er nicht selbst eingeladen, um seine Konpetenz)
Vorspann 1814
Acta über die beim Durchmarsch der Truppen crepierten Pferde und verloren gegangenen Wagen
1814 - 1817 ( A 1106)
12. März 1814
Pferde hat mein Bezirk bis jetz noch anders nicht verloren, als die die auf der Landstraße liegen geblieben sind
15. 04.1815
Bauer Erdmann Elmenhorst war ein Wagen mitgenommen worden: Taxiert von den Nachbarn und vom Zimmermann Bernard Hernich Feiling (wohl der Hersteller des Wagens) zwischen 60 und 80 Thlr (durch die russischen Truppen genommen)
Reaprtions-Register zur Aufbringung der Kosten des durch Kriegesfuhr verloren gegangenen Wagen des Colon Erdmann
Umlage auf sämtliche Bauern des Ksp (gesamt 107 Pflichtige) ergibt die Summer von 73 Rthlr
27.12.1815
Nachweise der beym Russischen Truppen marsch im Jahr 1813 1814 zum vorspann gedienten und nachher crepierte Pferde der Eingesessenen des Kirchspiels Sendenhorst, Bezirk Sendenhorst
insgsamt 13 Geschädogte in der Zeit vom 7. November 1813 9. Februar 1814
27.12.1815
Nachweis der beim Durchmarsch russischer Truppen durch das Militär mitgenommenen Ackerwagen
Die Anspänner sind zum Vorspann von MS bis Coesfeld beordert aber zu Coesfeld nicht abgelöst worden und mit Gewalt durch das Militär bis nach Bockholt mitgenommen worden.
wie die Anspänner keine Fourage für ihre Pferde merh hatten und die Pferde durch ERmattung den Wagen stehen lassen mußten. haben diese die Pferde von dem Wagen lsogenommen und dem Wagen in Stich gelassen
- Colon Sandforth, ein Ackerwagen verloren 50 rhtl (durch kaiserlich russische Truppen)
Mitanspänner Tüte bestätigt
3. Juli 1816
Forderung der Bauern Sommersell und S Bering
Bemerkung Langen: Abschätzung richtig und die Gründe stichhaltig; weil dem Sommersell in 3 Jahren fünf Pferde crepiert sind, wovon einige auf dem Vorspann ebenfalls viel gelitten haben sollten. Der Bering verdient ebenfalls den ganzen Betrag zu empfangen, indem derselbe dadurch sehr heruntergekommen weil vor einigen Jahren sein haus total abgebrannt und 2 Pferde dazu verbrannt sind (die beiden Pferde des Sommersell und Bering waren beim preußischen Truppenmarsch 1814 crepiert)
30.Juli 1816 Romberg, Dortmund
Der Verkauf der vom S M der Provinz geschenkten Demobil gewordenen Pferde ht stattgefunden und die bei der hiesigen Kasse geführte REchnung weiset 26.778 Rthlr auf
Extrat aus der General Rapratition über Entschädigungsgelder für die auf dem Vorspann verlorenen Pferde:
entstanden durch Preußen 113 Rhl
durch Russen 1325 Rthlr
9.8.1816
erste, vorläufige Zahlung von Entschädugungsgeldern (534 Taler)
18. Juli 1816
Abrechnung der Entschädigung
1. über die den Münsterschen Landwehrtruppen gelieferten Gegenstände und Naturallieferung
2. die zugleich eingereichten Liqidationen der an Ruschische sächsische und Hanöverische Truppen geschehenen Leistungen
3. in die Magazine zu Haltern und Münster gelieferte Naturalien
Liquidation der durch den Transport der russsciehn Truppen denselben verabreichten Vorspann November 1813 bis Februar 1814
Die durch den Transport der russischen Truppen (meist Kosaken, oder einzelne Offiziere) gefallenen Pferde werden auf 580 Rthlr taxiert (nach einer späteren Aufstellung 745 Tlr)
1096
Acta Gemeralia über Lieferungen 1813 - 1914
Liquidation des dem ussichen Truppen vom 6. Nov 1813 bsi den 20. Juny 1814 in dem Bezirk Sendnhorst verabfolgten Vorspanns
Gesamt 917 Thlr
8, Nov 1813
Mehrfach ausgestellte Bescheinigung, daß die Kosten durch die Kosacken am 6.7. Nov tatsächlich entstanden
ERsatzlegitiomation,. da der Commandeur sich geweigert hatte, ein Quittung auszustellen
Copia
Rechnung des Chirurg Sulzer zu Sendenhorst über 6 Rthlr 20 Ggr Curkosten für Heilung des von den Russen mit Schlägen mißhandelten Polizey-Dieners Panning
Der Bürgermeister
(Panning trug wahrscheinlich französische Uniform, Mütze oder Kokarde
Rechnung des Silling
12 Mann 2 mal Essen, wobei alles Mögliche angeschafft werden mußte 16 Rthlr
40 Bouteillen Wein 16-16
Heitzung und Licht nebst 50 Kerzen im Saal und auf der Deele 4 -
13.11.1813
einen russischen Obersten nebst 10 Offiziere bey seiner Ankunft zu Mittag gespeiset, für die Tafel 6-12 Rt
Für Wein, nemlich 20 Boutellien
8- 12
Verzeichnis der aus der Gemeinde Sendenhorst im Monat April bis Juny 1814 zu Münster gestellten Vorspann
24.05.1814
Liquidation betr. der von 16. Januar bis 19. Januar 1814 1500 Mann Sachsen ; dreimal verpflegt, insgesamt 4500 Portionen, 20 Scheffel Hafer, 20 Bund Heu und Stroh
auf Reqisition eine kgl Sächsischen Majors, Commandanten eine Grenadierregiments
und muß das gute Betragen dieser Truppen vorzüglich rühmen
641 Tlr
6. - 8 März 1814
Hanoversche Freywillige Jäger 2400 Portionen, 92 Rationen Fourage
Februar 1816 Dortmund
Aufforderung, alle Quittungen und Forderungen sofort einzureichen, u.a. für die Englisch-Deutsch Legion, deren Marsch nunmehr beendigt ist
18. July 1816 Dortmund
Aufforderung, die Kosten beim Wiedereinmarsch der Kgl Preußischen Truppen zur Verfügung gestellte Verpflegung, Vorspann und Pferde, die bereits zur Erstattung eingereicht wurden, nämlich
1. über die den Munstr Landwehrtruppen gelieferte Gegenstände an Naturalleiferung 11121 Tlr und
2. über die den Kgl Preuß Truppen gelieferten Gegenstände für 2170 tlr bei der künftig vorgesetzen Behörde wieder in Anregung bringen.
Die Liquidationen der an russ. Sächs. hannöversche Truppen geschehenen Leistungen sind geeigneten Orts zur Liquidation gebracht, ebenfall die L. über die in die Magazine zu Haltern und MS abgelieferte Materialien und Vorspannliquidationen im Wert von 5616 Rthl
Romberg
24. May 1814
General-Übersicht alles dasjenige was die Hohen Verbündeten Mächte und die übrigen Bundesstaaten an Geld und naturalien aus dem Verwaltungsbezirk Sendenhorst bis zum 26ten May 1814 bezogen haben.
1. Kaiserlich russische Truppen 3781 Rtlr
2. Kgl sächsische Truppen 652
3. Hannoversche Truppen 422
4. Köngilich Preußische Truppen 2170
5. Magazin zu Münster 656
6. Magazin zu Haltern 153
7. Münstersche Vorspann Commission 5716
8. Münstersche Landwehrtruppen 11121
Summe 24673 Rthlr
Hierunter sind aber noch nicht begriffen die auf dem Marsch krepirten Pferde und mitgenommenen Wagen, indem darüber schon ausfürhlich Verhandlungen eingereicht sind
Da münstersche Landwehr BVataillion Infanterie Regminent hat vcom 4. Febr bis 21 März in Sendenhorstr cantoniert;: auf Requisiton des Herrn Major und Commandeurs von Zastrow
19. Okt 1816 Oelde
Anweisung die Reg Veordnung 109, Amtsblatt 11 genau einzuhalten
Der landräthliche Commissairus des Beckumer Kreis (v. Merveldt?)
StAS 1096
Acta Generalia über Lieferungen und Leistungen in den Kriegsjahren 1813 und 1814 von Sendenhorst
Am 6./7. Nov 1813 wurde Sendenhorst von Kosaken besetzt. Am 13. /23. 11. und 18 Dez. waren weitere Einquartierungen und Durchzüge. In der Bevölkerung machte sich starker Unmut breit, der sich offensichtlich auch gegen den Stadtrat und vor allem gegen Bürgermeister Langen richtete.
Verschreckt und verunsichert rief Langen Stadträte und angesehene Bürger von Stadt und Kirchspiel zusammen und hielt ihnen eine vorbereitete Rede.
Aus der Einladung (unterschrieben von Langen und Schwarte (Schwarz):
Wir haben es für das Interessse der Gemeinde nützlich und nothwendig gefunden, Sie über verschiedene Gegenstände zu fragen, um dadurch ein alggemeines Resultat fassen.
Wir haben das Zustrauen zu Ihnen, daß Sie nur bloß als Patrioten für das allgemeine Interesse handeln, und das allenfalsige Privat-Ineresse gänzlich beseitigen werden.
Ich rufe Sie daher auf, Morgen als dem 21. des Monats des Vormittas 8 Uhr auf dem hiesigen Rathause zusammen, inmaßen Anträge zu hören und ferner Resultate zu fassen.
Entschuldigungen nicht erscheinen zu können dörfen wir in vorliegendem Falle nicht annehmen und deshaln werden wir mit Gewißheit die persönliche Gegenwart erwarten.
Aus dem Protokoll
... eine andere aber so wichtige Absicht aber, warum ich Sie zu dieser Repartition versammle, ist folgende:
Es ist hier allen bekannt, wie manges dahier in den Wirtshäusern und anderen Zusammenkünften über die hiesige Verwaltung gesprochen. Menschen, die kein Gewissen haben, sprechen die großen Verläumdungen, ohne von der Sache Kenntnis zu haben und selten ist ein Rechtschaffener zu finden, der solchen Verläumdern widerspricht. Ich wünsche daher Sie meine Herren! über alles was in dieser Hinsicht jetzt geschieht in Kenntnis zu setzen, und erwarte dann auch von Ihnen, daß Sie bey solchen Vorfällen ihre Pflicht erfüllen werden die Schlechtdenkenden, und Schlechtredenden zu belehren, und zurechtzuweisen, wollen aber alsdann diese noch fortwährend solceh verruchte Menschen bleiben, welches ich nicht hoffe, so werden Sie es noch zur Zeit dahier, und dann in jener Welt verantworten müssen.
folgen Einzelheiten
06.11. und 07.11. 1813
Die Avantgarde der Russen, welche in Kosacken bestanden: 300 complette Portionen
13. 11.
Zwei russische Regimente auf Requissiton von 2 Obersten 3150 Portionen
23.11.
ein Unteroffizier mit 4 Mann vom russisch.-kayserlichen Ulanden Regiment 10 Portionen
18.12.
17 Kosacken, 34 Portionen
auf Requisition der urssischen Avantgarde, welche nach Versicherung des Dolmetschers über 1500 Kosaken gewesen ist.
24 Kosacken, welche die Quartiermeister vorstellten, machten fast jeder eine besondere Requisition ohne sich auf Rationen oder Portionen einzulassen, und dieses geschah auf eine solche Barbarische Art, daß man nur bey jeder Gegelegenheit suchen mußte, den Kopf aufrecht zu halten.
Der Generalstab quartierte sich in der Stadt ein, die übrigen bivouackirten theils auf dem Kirchhof, und theils vor der Stadt; die Bretter zu Hütten, die Leitern und Ringsten zu Kriuppen pp. wurden des anderen Morgens ins Feuer geworfen und verbrannt, die landesherrliche Steuerkasse wurde mit Gewalt genommen und der Dolmetscher mußte bestochen werden, daß man mit ihm sprechen konnte.
Dabey mußten 30 Schneidermeister angeschafft werden, um von dads gelieferte Tuch Mäntel zu verfertigen, wozu gleich 100 Talglichter, auch Leinwand, Garn pp, auf der Stelle geliefert werden mußten. Die ganze Nacht hindurch dorfte kein Bürger schlafen gehen, denn die auf dem Kirchhofe und nahe der Stadt angelegte großeFeuer drohten jeden Augenblick Unglück, weshalb dann auch die Branntgerätschaften in Bereitschaft gehalten wurden (eine Behandlung, welche man noch in hiesiger Gegend noch nie von Menschen gedacht hat)
Ausgabenaufstellung:
222 Berl Scheffel Hafer 296 Rt
15000 Pfd Heu 222
15000 Stroh 125
100 Fuder Brandholz 300
2000 Fuß Bretter 125
300 Leitern und Wagenringsten Stück 16 Gg 220
120 Ellen Tuch, die Elle zu 2-12 Rt 300
4 Ellen feineres schwarzes Tuch 13
Bindegarn, Leinwand, 120 Talglichter
Branntwein 23
Verpflegung des Generalstabs 40
dem Dolmetscher zahlt 20 Kronthaler 31
1500 Mann Verpflegung im Ganzen 1000
Kosten pro November 1813 4162 Rthlr
16.-19. Januar 1814
Liquidation der kgl Säcksischen Truppen 1500 Grenadiere
8.März 1814
Sind in Sendenhorest im Quartier gewesen 800 Mann Jäger
vom Hannöverschen Jäger Corps (Feldjäger) 314 Rt
Verzeichnis der in der Commune S. vom 9. 11. bis 20. 03. requirierte Spänne
....
11.02.1814 Lützowsches Corps. Linnemann und Rhemen Vorspann nach Herbern
mehrfach: Kriegsgefangene nach Warendorf (Lager?)
26.02. 1814 Mecklenburger Quartiermacher nach Dülmen
11.03. Schwedische Artillerie
10.03. Elmenhorst: Ist desertiert
gesamt 337 Postionen, zusammengestellt zu MS vom Vorspannkommissar Bothe
3. Münstersches Landwehr Bataillon Infanterieregiment hat vom 4. 2. bis 21. 3. 1814 in Sendenhorst kantoniert
828 Mann, 51Tage verpflegt, jeweils drei Mahlzeiten 10557 Rthlr
08.03.1814
Um die Bagage der freywilligen Hanöverschen Jäger, Kranke, Pulverwagen und Gerätschaften der Büxenschäfter (?) nach Bilekum hinter Hamm zu transportieren (gemeint ist wohl Pelckum)
05.06.1814 Dortmund
Bezug auf die Verpflegungs Convention mit den Russen abgeschlossen zuKalisch; Ernennugn REg Rat Müller als Verpflegungskommissar
Vergütung nach Marktpreisen, Berliner Maße usw
28.03. 1814
Erklärungen mehrerer Bauern, daß ihre Pferde krepiert; dabei Zeugenaussagen der Nachbarn
verlorengegangene Pferde:
- Zeller Silling
- s. Northoff
- Sandfort (halber Wagen)
- Tüte
- S, Bernd ein schwarzer Wallach auf der Fuhrreise nach Halle
- Nietert eine weiße Stupe nach Halle krepiert
- Hückelmann auf der Kriegsfuhr der Kosacken nach Coesfeld
- Frye, 12j Wallach auf dem Weg nach Beckum
- Sandfort, 1/2 Wagen auf der Reise nach Beckum
- Hoppe 2 Pferde krepiert
- S. Nordhoff nach Dülmen ein 11j Pferd, Mutterpferd
- S. Bering ein Pferd auf der Kriegesfhur nach Coesfeld, wohin er in der Geschwindigkeit einen gewissen Major Bülow in einer Kutsche fahren mußte, krank geworden und kurze Zeit nacher krepiert, 8j alt, Mutterpferd
18.07.1814
noch einmal: daß die hiesige Commune durch den Überfall der Russichen Avantgarde außerordentlich gelitten hat.
Wenn nun auch in der anfänglichen Berichtserstattung diese Kosten größer angegeben, als sie wirklich sind, so lag dieses in der Requisition der Kosacken, und ist jetzt eine richtige Darstellung der extraordinairen Kosten durch Vernehmung der Betheiligten selbst, teils durch Abhörung der Nachbarn zusammengebracht
In Hinsicht des den Bürgern mit Gewalt genommen Fourage Korn ohne Maße und Gewicht, nach Augenmaß ...
Über das auf meine Requisiation gelieferte Tuch habe ich Rechnung verfertigen lassen
Das Tuch Leinwand wurde des nachts von den Kosacken Schneidermeiter übergeben, und daselben 20 Schneider gestellt, welche in der nämlichen Nacht davon Mäntel verfertigen mußten.
... 20 Cronthaler an den Dolmethscher, indem in Sendenhorst kein einziger war, der russisch sprechen konnte, und der Dollmetscher besonders, der erste mit Gewalt noch eine größere Anforderung machte, man also gezwungen wurde, im mit gesundem Körper davon zu kommen, mit demselben so gut möglich zu accordieren und zu bezahlen
Verzeicnis der durch die Cosacken und russioschen Truppen den Einwohner mit Gewalt genommenen ... Gegenstände an Buch, Leinwand, Holz, Fourage ..
ua. mehrere Bierkrüge, Brandeimer, Stiefel, 7 Maaß Branntwein, 8 Hopfenstöcke, Zinnerner Löffel, Branntweinglas, Bretter, Schubkarre, Wickenkorn
Insgesamt 90 geschädigte Bürger, Gesamtschaden 673 Rthlr
A 1099
Rechnung über die durch Kosacken am 6. und 7. November 1813 veranlaßten Kosten
1820 - 1927
10.05.1820 Bürgermeister Langen an communal-Empfänger Richelmann, Eversw.
Die Kosaken-Rechnung mit Belegen ist zwar eingegangen, aber ganz unvollständig und nicht geheftet
Forderung, die Originalbelege sofort beizubringen
10.08.1824 Langen, Ahlen an Bürgermeister Röhr, Sendenhorst
Hinweis, daß noch eine Rechnung über an russische Truppen gelieferte bedeutende Gegenstände sich in der magistratur Register Sendenhorst befindet.
Die fragliche Rechnung ist die erste Kosakenrechnung vopm 6/7. November 1813
Übrigens darf ich sie Herr Bürgermeister nochmals dringend ersuchen, die in Fine ihres verehrten Schreibens gemachte Äußerung nch auf einige Wochen unrealisiert zu lassen, indem ihnen meine jetzige Lge allzugut bekannt ist, als daß ich specialia aufführen sollte, Erfreuenen sie mich demnach mit einem Schreiben, woraus ich ihre Willfahrung entnehmen darf
Rechnung über Einnahme und Ausgabe der durch Kosacken am 6/7 Nov 1813 der Gemeinde Sendenhorst veranlaßten extraord. Kosten
eingereicht Herrn Bürgermeitser Langen am 29 Dez 1819 mit sämtlichen Belegen
Randbemerkung Röhr: Bis auf die Notaten mit Belegen und ind calculo richtig
hiernach Ausgaben 690 Rt, Einnahmen 696 Taler, Überschuß 5-19 Taler
10.04.1826
Bürgermeister Röhr unterzieht die Rechnung Langen einer kritischen Prüfung, findet Unstimmigkeiten,falsche Maße, Preise, zB:
sind 34 Flaschen Wein berefhnet, die Falsche zu 10 Gg = 14 Tlr 4 Gg. Da auf Beleg 2 von dem Bürgermeister Langen die Flasche Wein zu 8 Gg moderiert ist, so hätte dies auch hier auf der Rechnung seiner Frau geschehen müssen, und werden daher pr0 Flasche 2 Gg mit 2-20 Tlar moniert
Die Rechnung schließt mit 5-2 Tlr Bestand, welcher abgeliefert werden muß
03.07.1826 Oelde
Kritische, vierseitige Durchsicht durch den Landrat, hier unter anderem falsche Preisangaben des Langen
... damit der Langen zu seinem Vorteil für das Maß Branntwein 10 gg erhalten, während
nach Beleg 77 der von Schwarte gelieferte Branntwein nach den Lokalpreisen zu 6 Gg moderiert, sind die anfänglich in Rechnung gestellten 5 Maß, welche pro Maß zu 10 Gg den berechneten Betrag von 2 Tlr ausmachen, in 8 1/3 Maß umgeändert, um auf diese Weise wirklich 2 Rtl erhalten. Üebr deise anscheinende Verfälschung wird verantwortliche Auskunft erwartet, und es werden vorbehaltlich der weiteren Verfüfung berechnet (neue Rechnung) ... daher Defekt zu lasten Langen 20 Gg
5) Es ist zwar unerhört, daß p.Langen die angeblich von den Koscaken genommenen 20 Kronentaler sich von der Gemeinde hat vergüten lassen, da indeß der Gemeinderat die Richtigkeit bescheinigt hat, so muß die Scahe auf sich beruhen
... Langen soll aufgefordert werden, den Defekt von 13 tlr in die Gemeindekasse zu überweisen.
26.08.1826 Everswinkel Richelmann
... der Wirtschafter Westhoff, früherhin Silling, versprach mit bei meiner letzten Anwesenheit in Sendenhorst die monierte Quittung über 2 Rtl für 1 Fuder Holz zu schicken ist aber solches nicht erfolgt
26.9´08.1926 Bürgermeister Röhr
... der vormalige Bürgermeister Langen wiegert sich in dem urschriftlich beigehenden Schreiebn die ihn treffenden Notaten zu erledigen, der Urgrund dieser Weigerung sti zu einleuchtend, als daß es nötig wäre, hierüber etwas zu agen; nur die Bemerkung dürfte nicht überflüssig, sein, daß Langen die fragl Rehcnung erst auf die ihm eingelegt gewesene Location (?) unterm 21 Juni 1824 an mich abgeliefert hat, und also an eine Verjährung nicht gedacht werden kann
04.09.1826 Landrat an Actuar Langen:
Da Weigerung zur Rückzahlung, Exekution durch den Gerichtsboten
Randbemerkung LR: Langen will sich auf nichts einlassen, sondern hat vielmehr auf ein rechtliche Gehör provocirt, Ich habe dieses der Kgl Reg bereits angezeigt, und werden Ihnen von dem ResultateNachricht geben
Einspruch bei der Regierung setzt zumindest die Exekution aus bis 1. November 1826
20.06.1826
Umfangreiches Konvolut über die Richtigkeite der Rechnung durch Langen
... Da die vormalige competente behörde die Ausgleichung dieser Kosten angemessen gefunden und gut gehißen, so kann wohl gegenwärtig von einem Vorwurfe für den Unterzeichneten keine Rde mehr sein, Hat anderwärts ein ähnliches Verfahren nicht stattgefunden, dann liefert dies den Beweis, daß man anderwärts ein großes Vertrauen in die 1814 von den höheren Behörden erteilten Versicherungen wegen Vergütung der russischen Durchmarschkosten zufolge der mit Rußland darüber geshclossenen Verträge gelegt hat, ein Vertrauen welches leider getäuscht worden ist. --
Das Monitum (zu teurer Wein) beruht auf Urkunde der Vehältnisse die Ehenrafu Langen war Weinhändlerin und konnte ihren Wein , wovon die gemeinste Sorte damals 10 Gg galt, beliebig verkaufen. Der Bücker war damals kein Weinhändler und lieferte blos den Kirchenwein nach dem festgesetzten Preis vonm 8 Gg pro Flasche, welcher hier zur Aushülfe genommen
.. betr. 20 Krontaler (Monitum). Der Unterzeichnete bedauert, daß der Verfasser dieser Monitorien ncuth zugegen gewesen ist, als die STadt Sendenhorst im Jahre 1813/14 unter dem Druck der Kriegslast und Einquartierung fast erlage, Derselbe würde dann die Lage eine Verwaltungsbeamten in solcehr Crisis besser zu beruteilen wossen und hätte sich von den lediglich zum Wohl der Gemeinde geschehenen Aufopferungen des Unterzeichneten überzeugen können. Er wrüde dann gesehen, und in in der Tat unerhört gefunden haben, daß der Unterzeichnte bei er größten Last und Anstrengung die die damalige Zeit bei tage und bei nacht erfordert, dann noch ohne alle und jede Verpflichtung jedesmal die Chefs oder Commandeure des einquartiereten Truppenteils lediglich asu dem Grund um den Bequartierten ein gutes Betragen der Mannschaften zu sichern und bei vorfallenden Excessen desto eher Schutz und Hülfe zu erlangen in siern Behausung als Gäste aufnahm und bewirtete, so daß derselbe oft zwei und merher Oberste mit ihrem Gefolge und mannigmal 10 bis 12 Offiziere an der Tafel hatte und bewirtete, ohne dafür der Gemeinde etwas zu berechnen, und ohne auf eigene häuslichen Leiden bei einer anhaltend kränklichen Frau zu achten
Bei derartiger unter den Augen des damaligen Gemeinderats statt gefundenen unerhörten Aufopferung muß es daher höchst kränkend und wahrlich empfindlich sein, wenn jetzt anscheinend alles herangsucht wird, um die ohnehin trübe Rückerinnerung seine verhängnisvolle Periode bei dem Unterzeichneten noch merh zu trüben und von erlittemen großen Verlust noch fühlbarer zu machen
28.08.1827 Reg Münster
Finalabschluß; Regierung bleibt dabei,Langen verschuldet an Defekten 14-15 thl... dem Langen sind aber seine ungeziemende Äußerungen bei der Notatenabeantwortung ernstlich zu verweisen
15.09.1827 Röhr an Langen.
Ihnen zur Last defektierte 14 Tl 15 Sg welche Ihnen bei der bekannten Abrechnung werden angerechnet werden
Übrigens soll ich Ihnen Ihre ungeziemenden Äußerungen bei der Notatenbeantwortung, wie hiermit geschieht, ernstlich verweisen
Landsturm
- 3 -
Sendenhorst, den 16ten May 1814
Herrn Major Schwarze!
bey dem Colon Hoppe, Ksp. Sendenhorst und bey dem Schulte Bering daselbst halten sich 2 Landwehr Männer auf.
bey dem Ersten der Otto Kamphus von Wiedenbrück
Bey dem zweyten der Bruder des hieselbst wohnenden Jungfermanns. Diese beyde Menschen wollen Sie Angesicht dieses durch den Capitain der betr. Compagnie, nemlich durch den Capt Singor angesichts dieses arretieren und mir vorführen lassen.
Der Capt nimme diese Execution fürs erstreemal seblst vor, wird aber durch einen Unterofficier und 4 Gemeine junge kräftige Landstürmer begleitet.
Hiebey muß mit der größten Umsicht und Glimpf verfahren werden
Der Cantons Commandant
Langen
Verhandelt den 19ten May
In Gemäßhiet des und vom Capitain Franz Singor von der vierten Comapgnie des 1ten bataillions Cantons Sendenhorst in betref der Arretirung des Johan Henrich Jungfermann, aus der Stadt Sendenhorst gebürtig, beym Schulten Bering Kirchsp. Sendenhorst und dessen Jonsthoveler Bauerschaft dienend, erhaltenen Auftrags haben wir Lieutenants Jan Bernd Winkelman und Johan Henrich Horstrup mit Zuziehung des Feldwebels Johan Frenking, Unteroffizier Bernd Henrich Feigeler und gehöriger Anzahl Landwehrmänner uns ungefähr halb Ein Uhr nach der Bahausung des SChulten bering begeben und das Haus desselben mit der gehörigen .. Manschaft umsetzt, worauf wir Officiere und Unterofficiere ... Jungffermann, welcher bwy ihm diene, wäre hierauf erwiederte derselbe, daß der Jungferman am 15ten May nach Freckenhorst gegangen sey und am 16ten des Mittags ein Uhr noch nicht wieder zu hause gewesen seye: Hierauf haben wir den Schulten Bering gefragt,wie lange er den Jungfferman in Diensten gehabt, worauf
1814 V 11
Hauptmann Kocks: Nachweis der Landsturmmänner der 2. Comp, die sich auf eigene Kosten mit eingem Gewehr versehen wollen.
1. ...el
2. Adolf Lammerding
3. J H Bücker
4. J Th Beumer
5. J Herm Kammann
6. Anton Wieler
7. B H Bückers
8. Franz Uphoff
Kirchspiel
1. Zeller Rinckhoff
2. Joan Theodor Brüser
Verzeichnus der Landsturmmänner der 2. Comp., die bei der Heerschau am 1. Mai 1814 nicht erschienen und auch nicht geschworen haben:
1. Lütkehaus
2. Ferd Broeck
3. Itzig Levi
4. Balth Terbeining
5. B H Bröker
Kirchspiel:
1. J Th Keppler
2. Z Rinkhoff
3. B H Gronewäller
4. Joh B Bülte
5. Joseph Tronenkötter
6. B Th Suermann
7. B H Termülen
8. Joan B Middrup
9. Balthasar Suermann
__________________________________________________________________________
OD
An Landsturmmänner habe schon zum Transport geliefert:
- 20 nach Steinfurt
- dito des anderen Tages
- 6 nach Albersloh
- 5 nach Hoetmar
- 2 nach Steinfort wegen Geldtransprot mit Herrn Ringelberg
Summa: 53 Mann
Capitain Langen
1814 V 24
An den Herrn Major von Scshwarte vom 1. Landsturm Batallion des Cantons Sendenhorst
Das hohe Militair gouvernement hat bemerkt, daß in einigen Gegenden zu häufige Waffen-Übungen des Landsturms stattfinden, wodurch die Leute zu sehr von den Geschäften und Gewerbe angezogen werden. Es ist daher verordnet worden, daß der Landsturm wöchentlich nur einmal zur Waffenübung versammeln soll. Sie wollen daher gefälligst an die Herrenn Capitains auf das schluenigste verfügen, daß0 von nun an nicht anders als auf Sonn- und Festtagen exerciret werden soll. die angemessenste Zeit hierzu wird seyn des Sonntags-Nachmittags von 4 bis 6 Uhr.
Ich wünsche, da0 Sie ... halten, daß nicht länger exerciret werde, dann hat auch der Landmann gute Zeit, gehörig sein Vieh zu füttern und sich zeitig zur Ruhe zu begeben, damit er des anderen Tages wieder arbeiten kann. Übrigens darf auch nicht alle Sonntage das ganze Batallion zusammengezogen werden, sondern soll in der Regel nur Compagnieweise exerziert wernde, und überhaupt muß jedesmal der 10.te Teil der Mannschaft abwechselnd zu Hause bleiben.
Indem ich Sie ersuche, sich genau nach dieser Verfügung zu richten, versichere ich Sie meiner besonderen Hochachtung
Der Commandant des Canton (Langen)
1814 V 26
Nach hoher Verfügung vom 20. Mai und Instruktion vom 6. April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte vom Landsturm dispensieren lasen. Beamte können auf Wunsch auch verbleiben
1814 VI 1
Auf Wunsch der Capitains des Batallions soll jedem eine Exerzier-Catechismus zugestellt werden.
1814 VI 2
Apotheker Oesterling wird vom Landsturms-Dienst dispensiert.
Aus dem Antrag des Oesterling: In dieser Hinsicht muß ich mich nach der Landsturmverordnung, wo ich nicht darauf beziehe, daß diejenigen welche keine Substitut oder STellvertreter an dessen Stelle nicht erhalten können, von dem Landsturm befreiet wären, auch soll nach der nämlichen Ordnung, wenn der Feind im Lande käme, die Apotheker und Ärzte sich zuerst von Ihren Wohnsitze entfernen.
Oesterling droht, falls eer nicht dispensiert wird "sehe ich mich dieserhlab genöthiget, mneien Beschwerdedn dem hochlöblichen Medicinal Collegium in Düsseldorff zu Entscheidung vorzuelgen
1814 VI 8
Aufstellung einer Tabeel der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert Anforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues
1814 Vi 8
Resolution Capitain Langen wegen Weiterverwendung im Landwehrdienst
1814 VIII 4
Major Schwarte an Hauptmann Langen
Nach der verehrlichen Verfügung des Herrn Cantons-Commandanten Langen von 2. d. M. in Hinsicht einer zu haltenden täglichen Wache auf der hiesigen Wachstube, um im nöthigen Fall der Transportierung nicht in Verlegenheit gesetz zu werden, wie schon bereits geschehen, daß man keine Landsturm-Männer auffinden konnte, so beauftrage ich Sie, Herr Hauptmann, von heute abend an um 8 Uhr auf 24 Stunden mithin bis Morgen Abend 8 Uhr vier Mann auf die Wachstube beordern zu lassen, wo sie solche wieder durch vier andere ihrer Compagnie sowohl von den Kirchspiels Landstürmern als der Stadt fortfahren; jedoch können nach der erlasssenen Verfügung des Herrn Cantons Commandanten zwey von den vier wachtehabenden zu Hause bleiben, wo solche aber in nötigem Falle sofort zu haben sind, zwei derselben aber müssern stets auf der Wache bleiben. sie wollen daher Ihre Unterofficire verantwortlich machen.
1814 VIII 22 Sendenhorst
An den Herrn Hauptmann Langen
Nach einer erlassenen Verfüguing des Herrn Landesdirektor Freiherrn von Romberg wegen vorgefalllenen Diebereien in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna und Lüdignhasusen habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher beauftragt, heute abend den Anfang zu machen; und zwar wie vorhin mit vier Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Herrn Cantons-Commandanten vorzuführen.
Sie werden also, Herr Capotain, die Patrouille aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1 Uffz in den Abend, von 8 Uhr Abends empfangen und morgens 5 Uhr fortgesetzte beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patouillelister dahier einreichen.
Sendenhorst, dn 22. VIII 1814 Der Major Schwarte
der Adjudant Sulzer
Hieneben wird bemerklich gemacht, daß 2 Menschen herumstreichen und ausgeben: Sie collectieren für ruinierte Kirchen und Klöster in Hamburg. Da diese beyde Menschen gefährlich scheinen und den Communen zum Nachteil sind, so werden Sie, Herr Capitain, ebenfalls beuaftragt, auf diese beyde Menschen zu vigilieren und im Betretungsfall zu arretieren und an den Canton-Comm. abzuliefern. Einer dieser beyden, der größtere, trägt ein schwarzes Kleid, wie eine Geistlicher gekleidet und der andere trägt sich wie ein Kaufmann.
1814 VIII 24
Capitain Langen meldet das Ende der Wachzeit seiner Compagnie
1814 VIII 22
Major Schwarte, Adjudant Sulzer an Hauptmann Langen:
Wegen Diebereien in den Kantons Bochum DO, UN, LH habe ich den Auftrag com Herrn Cantons Commandanten, zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouillen ergeben zu lassen,
Heute abend Anfang, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Lanad- und Heerstraßen zu invigilieren und die verädchtigen Menschen zu arrtieren und des Morgens dem comm. vorzuführen. Sie werden also, Herr Capitain, die Patroullle Liste aufführen und von Tag zu Tag 4 Mann und 1 Unteroffizier jeden Abend, von 8 Uhr abends angefangen, bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen
1814 VIII 15
CantComm an UBKomm:
Sie erhalten umstehend das National des am 23. d.M. auf dem Marsch von MS nach Wesel desertierten Landwehrmannes Johann Bernard Ahrens sammt Designation der vom selbigen mitgenommenen Effekten
auftrag, den Aufenthalt herauszufinden und das elterliche Haus in dder kommenden Nacht zu besetzen, ihn zu arretieren und des anderen Morgens vorführen zu lassen
Johann Bernd Ahrens, aus Sendenhost 27J, Gemeiner unter der 1. CComp. 4.batallion 4. Westph. Infantrie Regiment
hat folgende Effekten mitgenommen
1 Mantel 1 paar Handschuhe 1 Halsbinde
1 Litewka 2 paar Socken 1 Leinenhose
1 tuchene Hose 2 Hemden 1 Patronentasche
1 Mütze 2 Paar Schuhe 1 Brodbeutel
1 Camisoll 1 Paar Stiefeletten 1 tornister
1 Kokarde
S.23
1814 X 16
Cantons-Comm. an UB-Comm.
Bekanntgabe einer Verfügung vom 8. Okt. 1814
Euer Wohlgeboren erwidern wir auf den Bericht vom 30ten vorigen Moantes, daß nach strenger und bei den Worten bleibender Auslegeun des Edict vom 3. vorigen Monats die Landsturmpflichtigkeit nur bis zum vollendeten 49. Jahr reicht, so wie darin audrücklich festgelegt worden ist, daß die Landstrumrpflichtigkeit des zweiten Aufgebots nur bis zum vollendenten 39ten Jahre statt findet.
In Rücksicht des Landsturms kann dies Edict schon jetzt in Vollziehung esetzt werden.
Münster 8. Okt 1814
KglPr. Militair Gouvvernement zwischen Weser und Rehin
Heister, Vincke
1814 VI 30
Attest J. Sulzer für Johan Bernard Schmedkamp: Steifer Arm von gehabten Flüßen herrührend und daher als Landsturmmann ungeeignet
1814 XI 25 Münster
Pr. Mo. Gouvermenent:
Landräte und Ober-Commandanten bestimmen die Ärzte, auf deren Gutachten in Landsturmangelegenheiten Bezug genommen werden soll, ferner Strafreglement des Landsturms
1814 XI 16 Dortmund
Bekanntgabe der Ernennung Rittmeisters von der Leithen zu Laer als Oberkommandanten des Dortmunder Kreises
1814 - 17
Acta über die beim Durchmarsch der Truppen crepierten Pferde und verloren gegangenen Wagen
1814 - 1817 ( A 1106)
12. März 1814
Pferde hat mein Bezirk bis jetzt noch anders nicht verloren, als die die auf der Landstraße liegen geblieben sind
15. 04.1815
Bauer Erdmann Elmenhorst war ein Wagen mitgenommen worden: Taxiert von den Nachbarn und vom Zimmermann Bernard Hernich Feiling (wohl der Hersteller des Wagens) zwischen 60 und 80 Thlr (durch die russischen Truppen genommen)
Reaprtions-Register zur Aufbringung der Kosten des durch Kriegesfuhr verloren gegangenen Wagen des Colon Erdmann
Umlage auf sämtliche Bauern des Ksp (gesamt 107 Pflichtige) ergibt die Summer von 73 Rthlr
27.12.1815
Nachweise der beym Russischen Truppen marsch im Jahr 1813 1814 zum vorspann gedienten und nachher crepierte Pferde der Eingesessenen des Kirchspiels Sendenhorst, Bezirk Sendenhorst
insgsamt 13 Geschädogte in der Zeit vom 7. November 1813 9. Februar 1814
27.12.1815
Nachweis der beim Durchmarsch russischer Truppen durch das Militär mitgenommenen Ackerwagen
Die Anspänner sind zum Vorspann von MS bis Coesfeld beordert aber zu Coesfeld nicht abgelöst worden und mit Gewalt durch das Militär bis nach Bockholt mitgenommen worden.
wie die Anspänner keine Fourage für ihre Pferde merh hatten und die Pferde durch ERmattung den Wagen stehen lassen mußten. haben diese die Pferde von dem Wagen lsogenommen und dem Wagen in Stich gelassen
- Colon Sandforth, ein Ackerwagen verloren 50 rhtl (durch kaiserlich russische Truppen)
Mitanspänner Tüte bestätigt
3. Juli 1816
Forderung der Bauern Sommersell und S Bering
Bemerkung Langen: Abschätzung richtig und die Gründe stichhaltig; weil dem Sommersell in 3 Jahren fünf Pferde crepiert sind, wovon einige auf dem Vorspann ebenfalls viel gelitten haben sollten. Der Bering verdient ebenfalls den ganzen Betrag zu empfangen, indem derselbe dadurch sehr heruntergekommen weil vor einigen Jahren sein haus total abgebrannt und 2 Pferde dazu verbrannt sind (die beiden Pferde des Sommersell und Bering waren beim preußischen Truppenmarsch 1814 crepiert)
30.Juli 1816 Romberg, Dortmund
Der Verkauf der vom S M der Provinz geschenkten Demobil gewordenen Pferde ht stattgefunden und die bei der hiesigen Kasse geführte REchnung weiset 26.778 Rthlr auf
Extrat aus der General Rapratition über Entschädigungsgelder für die auf dem Vorspann verlorenen Pferde:
entstanden durch Preußen 113 Rhl
durch Russen 1325 Rthlr
9.8.1816
erste, vorläufige Zahlung von Entschädugungsgeldern (534 Taler)
18. Juli 1816
Abrechnung der Entschädigung
1. über die den Münsterschen Landwehrtruppen gelieferten Gegenstände und Naturallieferung
2. die zugleich eingereichten Liqidationen der an Ruschische sächsische und Hanöverische Truppen geschehenen Leistungen
3. in die Magazine zu Haltern und Münster gelieferte Naturalien
Liquidation der durch den Transport der russsciehn Truppen denselben verabreichten Vorspann November 1813 bis Februar 1814
Die durch den Transport der russischen Truppen (meist Kosaken, oder einzelne Offiziere) gefallenen Pferde werden auf 580 Rthlr taxiert (nach einer späteren Aufstellung 745 Tlr)
1096
Acta Gemeralia über Lieferungen 1813 - 1914
Liquidation des dem ussichen Truppen vom 6. Nov 1813 bsi den 20. Juny 1814 in dem Bezirk Sendnhorst verabfolgten Vorspanns
Gesamt 917 Thlr
8, Nov 1813
Mehrfach ausgestellte Bescheinigung, daß die Kosten durch die Kosacken am 6.7. Nov tatsächlich entstanden
ERsatzlegitiomation,. da der Commandeur sich geweigert hatte, ein Quittung auszustellen
Copia
Rechnung des Chirurg Sulzer zu Sendenhorst über 6 Rthlr 20 Ggr Curkosten für Heilung des von den Russen mit Schlägen mißhandelten Polizey-Dieners Panning
Der Bürgermeister
(Panning trug wahrscheinlich französische Uniform, Mütze oder Kokarde
Rechnung des Silling
12 Mann 2 mal Essen, wobei alles Mögliche angeschafft werden mußte 16 Rthlr
40 Bouteillen Wein 16-16
Heitzung und Licht nebst 50 Kerzen im Saal und auf der Deele 4 -
13.11.1813
einen russischen Obersten nebst 10 Offiziere bey seiner Ankunft zu Mittag gespeiset, für die Tafel 6-12 Rt
Für Wein, nemlich 20 Boutellien
8- 12
Verzeichnis der aus der Gemeinde Sendenhorst im Monat April bis Juny 1814 zu Münster gestellten Vorspann
24.05.1814
Liquidation betr. der von 16. Januar bis 19. Januar 1814 1500 Mann Sachsen ; dreimal verpflegt, insgesamt 4500 Portionen, 20 Scheffel Hafer, 20 Bund Heu und Stroh
auf Reqisition eine kgl Sächsischen Majors, Commandanten eine Grenadierregiments
und muß das gute Betragen dieser Truppen vorzüglich rühmen
641 Tlr
6. - 8 März 1814
Hanoversche Freywillige Jäger 2400 Portionen, 92 Rationen Fourage
Februar 1816 Dortmund
Aufforderung, alle Quittungen und Forderungen sofort einzureichen, u.a. für die Englisch-Deutsch Legion, deren Marsch nunmehr beendigt ist
18. July 1816 Dortmund
Aufforderung, die Kosten beim Wiedereinmarsch der Kgl Preußischen Truppen zur Verfügung gestellte Verpflegung, Vorspann und Pferde, die bereits zur Erstattung eingereicht wurden, nämlich
1. über die den Munstr Landwehrtruppen gelieferte Gegenstände an Naturalleiferung 11121 Tlr und
2. über die den Kgl Preuß Truppen gelieferten Gegenstände für 2170 tlr bei der künftig vorgesetzen Behörde wieder in Anregung bringen.
Die Liquidationen der an russ. Sächs. hannöversche Truppen geschehenen Leistungen sind geeigneten Orts zur Liquidation gebracht, ebenfall die L. über die in die Magazine zu Haltern und MS abgelieferte Materialien und Vorspannliquidationen im Wert von 5616 Rthl
Romberg
24. May 1814
General-Übersicht alles dasjenige was die Hohen Verbündeten Mächte und die übrigen Bundesstaaten an Geld und naturalien aus dem Verwaltungsbezirk Sendenhorst bis zum 26ten May 1814 bezogen haben.
1. Kaiserlich russische Truppen 3781 Rtlr
2. Kgl sächsische Truppen 652
3. Hannoversche Truppen 422
4. Köngilich Preußische Truppen 2170
5. Magazin zu Münster 656
6. Magazin zu Haltern 153
7. Münstersche Vorspann Commission 5716
8. Münstersche Landwehrtruppen 11121
Summe 24673 Rthlr
Hierunter sind aber noch nicht begriffen die auf dem Marsch krepirten Pferde und mitgenommenen Wagen, indem darüber schon ausfürhlich Verhandlungen eingereicht sind
Da münstersche Landwehr BVataillion Infanterie Regminent hat vcom 4. Febr bis 21 März in Sendenhorstr cantoniert;: auf Requisiton des Herrn Major und Commandeurs von Zastrow
19. Okt 1816 Oelde
Anweisung die Reg Veordnung 109, Amtsblatt 11 genau einzuhalten
Der landräthliche Commissairus des Beckumer Kreis (v. Merveldt?)
StAS 1096
Acta Generalia über Lieferungen und Leistungen in den Kriegsjahren 1813 und 1814 von Sendenhorst
Am 6./7. Nov 1813 wurde Sendenhorst von Kosaken besetzt. Am 13. /23. 11. und 18 Dez. waren weitere Einquartierungen und Durchzüge. In der Bevölkerung machte sich starker Unmut breit, der sich offensichtlich auch gegen den Stadtrat und vor allem gegen Bürgermeister Langen richtete.
Verschreckt und verunsichert rief Langen Stadträte und angesehene Bürger von Stadt und Kirchspiel zusammen und hielt ihnen eine vorbereitete Rede.
Aus der Einladung (unterschrieben von Langen und Schwarte (Schwarz):
Wir haben es für das Interessse der Gemeinde nützlich und nothwendig gefunden, Sie über verschiedene Gegenstände zu fragen, um dadurch ein alggemeines Resultat fassen.
Wir haben das Zustrauen zu Ihnen, daß Sie nur bloß als Patrioten für das allgemeine Interesse handeln, und das allenfalsige Privat-Ineresse gänzlich beseitigen werden.
Ich rufe Sie daher auf, Morgen als dem 21. des Monats des Vormittas 8 Uhr auf dem hiesigen Rathause zusammen, inmaßen Anträge zu hören und ferner Resultate zu fassen.
Entschuldigungen nicht erscheinen zu können dörfen wir in vorliegendem Falle nicht annehmen und deshaln werden wir mit Gewißheit die persönliche Gegenwart erwarten.
Aus dem Protokoll
... eine andere aber so wichtige Absicht aber, warum ich Sie zu dieser Repartition versammle, ist folgende:
Es ist hier allen bekannt, wie manges dahier in den Wirtshäusern und anderen Zusammenkünften über die hiesige Verwaltung gesprochen. Menschen, die kein Gewissen haben, sprechen die großen Verläumdungen, ohne von der Sache Kenntnis zu haben und selten ist ein Rechtschaffener zu finden, der solchen Verläumdern widerspricht. Ich wünsche daher Sie meine Herren! über alles was in dieser Hinsicht jetzt geschieht in Kenntnis zu setzen, und erwarte dann auch von Ihnen, daß Sie bey solchen Vorfällen ihre Pflicht erfüllen werden die Schlechtdenkenden, und Schlechtredenden zu belehren, und zurechtzuweisen, wollen aber alsdann diese noch fortwährend solceh verruchte Menschen bleiben, welches ich nicht hoffe, so werden Sie es noch zur Zeit dahier, und dann in jener Welt verantworten müssen.
folgen Einzelheiten
06.11. und 07.11. 1813
Die Avantgarde der Russen, welche in Kosacken bestanden: 300 complette Portionen
13. 11.
Zwei russische Regimente auf Requissiton von 2 Obersten 3150 Portionen
23.11.
ein Unteroffizier mit 4 Mann vom russisch.-kayserlichen Ulanden Regiment 10 Portionen
18.12.
17 Kosacken, 34 Portionen
auf Requisition der urssischen Avantgarde, welche nach Versicherung des Dolmetschers über 1500 Kosaken gewesen ist.
24 Kosacken, welche die Quartiermeister vorstellten, machten fast jeder eine besondere Requisition ohne sich auf Rationen oder Portionen einzulassen, und dieses geschah auf eine solche Barbarische Art, daß man nur bey jeder Gegelegenheit suchen mußte, den Kopf aufrecht zu halten.
Der Generalstab quartierte sich in der Stadt ein, die übrigen bivouackirten theils auf dem Kirchhof, und theils vor der Stadt; die Bretter zu Hütten, die Leitern und Ringsten zu Kriuppen pp. wurden des anderen Morgens ins Feuer geworfen und verbrannt, die landesherrliche Steuerkasse wurde mit Gewalt genommen und der Dolmetscher mußte bestochen werden, daß man mit ihm sprechen konnte.
Dabey mußten 30 Schneidermeister angeschafft werden, um von dads gelieferte Tuch Mäntel zu verfertigen, wozu gleich 100 Talglichter, auch Leinwand, Garn pp, auf der Stelle geliefert werden mußten. Die ganze Nacht hindurch dorfte kein Bürger schlafen gehen, denn die auf dem Kirchhofe und nahe der Stadt angelegte großeFeuer drohten jeden Augenblick Unglück, weshalb dann auch die Branntgerätschaften in Bereitschaft gehalten wurden (eine Behandlung, welche man noch in hiesiger Gegend noch nie von Menschen gedacht hat)
Ausgabenaufstellung:
222 Berl Scheffel Hafer 296 Rt
15000 Pfd Heu 222
15000 Stroh 125
100 Fuder Brandholz 300
2000 Fuß Bretter 125
300 Leitern und Wagenringsten Stück 16 Gg 220
120 Ellen Tuch, die Elle zu 2-12 Rt 300
4 Ellen feineres schwarzes Tuch 13
Bindegarn, Leinwand, 120 Talglichter
Branntwein 23
Verpflegung des Generalstabs 40
dem Dolmetscher zahlt 20 Kronthaler 31
1500 Mann Verpflegung im Ganzen 1000
Kosten pro November 1813 4162 Rthlr
16.-19. Januar 1814
Liquidation der kgl Säcksischen Truppen 1500 Grenadiere
8.März 1814
Sind in Sendenhorest im Quartier gewesen 800 Mann Jäger
vom Hannöverschen Jäger Corps (Feldjäger) 314 Rt
Verzeichnis der in der Commune S. vom 9. 11. bis 20. 03. requirierte Spänne
....
11.02.1814 Lützowsches Corps. Linnemann und Rhemen Vorspann nach Herbern
mehrfach: Kriegsgefangene nach Warendorf (Lager?)
26.02. 1814 Mecklenburger Quartiermacher nach Dülmen
11.03. Schwedische Artillerie
10.03. Elmenhorst: Ist desertiert
gesamt 337 Postionen, zusammengestellt zu MS vom Vorspannkommissar Bothe
3. Münstersches Landwehr Bataillon Infanterieregiment hat vom 4. 2. bis 21. 3. 1814 in Sendenhorst kantoniert
828 Mann, 51Tage verpflegt, jeweils drei Mahlzeiten 10557 Rthlr
08.03.1814
Um die Bagage der freywilligen Hanöverschen Jäger, Kranke, Pulverwagen und Gerätschaften der Büxenschäfter (?) nach Bilekum hinter Hamm zu transportieren (gemeint ist wohl Pelckum)
05.06.1814 Dortmund
Bezug auf die Verpflegungs Convention mit den Russen abgeschlossen zuKalisch; Ernennugn REg Rat Müller als Verpflegungskommissar
Vergütung nach Marktpreisen, Berliner Maße usw
28.03. 1814
auf Requisition der urssischen Avantgarde, welche nach Versicherung des Dolmetschers über 1500 Kosaken gewesen ist.
24 Kosacken, welche die Quartiermeister vorstellten, machten fast jeder eine besondere Requisition ohne sich auf Rationen oder Portionen einzulassen, und dieses geschah auf eine solche Barbarische Art, daß man nur bey jeder Gegelegenheit suchen mußte, den Kopf aufrecht zu halten.
Der Generalstab quartierte sich in der Stadt ein, die übrigen bivouackirten theils auf dem Kirchhof, und theils vor der Stadt; die Bretter zu Hütten, die Leitern und Ringsten zu Kriuppen pp. wurden des anderen Morgens ins Feuer geworfen und verbrannt, die landesherrliche Steuerkasse wurde mit Gewalt genommen und der Dolmetscher mußte bestochen werden, daß man mit ihm sprechen konnte.
Dabey mußten 30 Schneidermeister angeschafft werden, um von dads gelieferte Tuch Mäntel zu verfertigen, wozu gleich 100 Talglichter, auch Leinwand, Garn pp, auf der Stelle geliefert werden mußten. Die ganze Nacht hindurch dorfte kein Bürger schlafen gehen, denn die auf dem Kirchhofe und nahe der Stadt angelegte großeFeuer drohten jeden Augenblick Unglück, weshalb dann auch die Branntgerätschaften in Bereitschaft gehalten wurden (eine Behandlung, welche man noch in hiesiger Gegend noch nie von Menschen gedacht hat)
Ausgabenaufstellung:
222 Berl Scheffel Hafer 296 Rt
15000 Pfd Heu 222
15000 Stroh 125
100 Fuder Brandholz 300
2000 Fuß Bretter 125
300 Leitern und Wagenringsten Stück 16 Gg 220
120 Ellen Tuch, die Elle zu 2-12 Rt 300
4 Ellen feineres schwarzes Tuch 13
Bindegarn, Leinwand, 120 Talglichter
Branntwein 23
Verpflegung des Generalstabs 40
dem Dolmetscher zahlt 20 Kronthaler 31
1500 Mann Verpflegung im Ganzen 1000
Kosten pro November 1813 4162 Rthlr
18.07.1814
noch einmal: daß die hiesige commune durch den Überfall der Russichen Avantgarde außerordentlich gelitten hat.
Wenn nun auch in der anfänglichen Berichtserstattung diese Kosten größer angegeben, als sie wirklich sind, so lag dieses in der Requisition der Kosacken, und ist jetzt eine richtige Darstellung der extraordinairen Kosten durch Vernehmung der Betheiligten selbst, teils durch Abhörung der Nachbarn zusammengebracht
In Hinsicht des den Bürgern mit Gewalt genommen Fourage Korn ohne Maße und Gewicht, nach Augenmaß ...
Über das auf meine Requisiation gelieferte Tuch habe ich Rechnung verfertigen lassen
Das Tuch Leinwand wurde des nachts von den Kosacken Schneidermeiter übergeben, und daselben 20 Schneider gestellt, welche in der nämlichen Nacht davon Mäntel verfertigen mußten.
... 20 Cronthaler an den Dolmethscher, indem in Sendenhorst kein einziger war, der russisch sprechen konnte, und der Dollmetscher besonders, der erste mit Gewalt noch eine größere Anforderung machte, man also gezwungen wurde, im mit gesundem Körper davon zu kommen, mit demselben so gut möglich zu accordieren und zu bezahlen
Verzeicnis der durch die Cosacken und russioschen Truppen den Einwohner mit Gewalt genommenen ... Gegenstände an Buch, Leinwand, Holz, Fourage ..
ua. mehrere Bierkrüge, Brandeimer, Stiefel, 7 Maaß Branntwein, 8 Hopfenstöcke, Zinnerner Löffel, Branntweinglas, Bretter, Schubkarre, Wickenkorn
Insgesamt 90 geschädigte Bürger, Gesamtschaden 673 Rthlr
A 1099
Rechnung über die durch Kosacken am 6. und 7. November 1813 veranlaßten Kosten
1820 - 1927
10.05.1820 Bürgermeister Langen an communal-Empfänger Richelmann, Eversw.
Die Kosaken-Rechnung mit Belegen ist zwar eingegangen, aber ganz unvollständig und nicht geheftet
Forderung, die Originalbelege sofort beizubringen
10.08.1824 Langen, Ahlen an Bürgermeister Röhr, Sendenhorst
Hinweis, daß noch eine Rechnung über an russische Truppen gelieferte bedeutende Gegenstände sich in der magistratur Register Sendenhorst befindet.
Die fragliche Rechnung ist die erste Kosakenrechnung vopm 6/7. November 1813
Übrigens darf ich sie Herr Bürgermeister nochmals dringend ersuchen, die in Fine ihres verehrten Schreibens gemachte Äußerung nch auf einige Wochen unrealisiert zu lassen, indem ihnen meine jetzige Lge allzugut bekannt ist, als daß ich specialia aufführen sollte, Erfreuenen sie mich demnach mit einem Schreiben, woraus ich ihre Willfahrung entnehmen darf
Rechnung über Einnahme und Ausgabe der durch Kosacken am 6/7 Nov 1813 der Gemeinde Sendenhorst veranlaßten extraord. Kosten
eingereicht Herrn Bürgermeitser Langen am 29 Dez 1819 mit sämtlichen Belegen
Randbemerkung Röhr: Bis auf die Notaten mit Belegen und ind calculo richtig
hiernach Ausgaben 690 Rt, Einnahmen 696 Taler, Überschuß 5-19 Taler
10.04.1826
Bürgermeister Röhr unterzieht die Rechnung Langen einer kritischen Prüfung, findet Unstimmigkeiten,falsche Maße, Preise, zB:
sind 34 Flaschen Wein berefhnet, die Falsche zu 10 Gg = 14 Tlr 4 Gg. Da auf Beleg 2 von dem Bürgermeister Langen die Flasche Wein zu 8 Gg moderiert ist, so hätte dies auch hier auf der Rechnung seiner Frau geschehen müssen, und werden daher pr0 Flasche 2 Gg mit 2-20 Tlar moniert
Die Rechnung schließt mit 5-2 Tlr Bestand, welcher abgeliefert werden muß
03.07.1826 Oelde
Kritische, vierseitige Durchsicht durch den Landrat, hier unter anderem falsche Preisangaben des Langen
... damit der Langen zu seinem Vorteil für das Maß Branntwein 10 gg erhalten, während
nach Beleg 77 der von Schwarte gelieferte Branntwein nach den Lokalpreisen zu 6 Gg moderiert, sind die anfänglich in Rechnung gestellten 5 Maß, welche pro Maß zu 10 Gg den berechneten Betrag von 2 Tlr ausmachen, in 8 1/3 Maß umgeändert, um auf diese Weise wirklich 2 Rtl erhalten. Üebr deise anscheinende Verfälschung wird verantwortliche Auskunft erwartet, und es werden vorbehaltlich der weiteren Verfüfung berechnet (neue Rechnung) ... daher Defekt zu lasten Langen 20 Gg
5) Es ist zwar unerhört, daß p.Langen die angeblich von den Koscaken genommenen 20 Kronentaler sich von der Gemeinde hat vergüten lassen, da indeß der Gemeinderat die Richtigkeit bescheinigt hat, so muß die Scahe auf sich beruhen
... Langen soll aufgefordert werden, den Defekt von 13 tlr in die Gemeindekasse zu überweisen.
26.08.1826 Everswinkel Richelmann
... der Wirtschafter Westhoff, früherhin Silling, versprach mit bei meiner letzten Anwesenheit in Sendenhorst die monierte Quittung über 2 Rtl für 1 Fuder Holz zu schicken ist aber solches nicht erfolgt
26.9´08.1926 Bürgermeister Röhr
... der vormalige Bürgermeister Langen wiegert sich in dem urschriftlich beigehenden Schreiebn die ihn treffenden Notaten zu erledigen, der Urgrund dieser Weigerung sti zu einleuchtend, als daß es nötig wäre, hierüber etwas zu agen; nur die Bemerkung dürfte nicht überflüssig, sein, daß Langen die fragl Rehcnung erst auf die ihm eingelegt gewesene Location (?) unterm 21 Juni 1824 an mich abgeliefert hat, und also an eine Verjährung nicht gedacht werden kann
04.09.1826 Landrat an Actuar Langen:
Da Weigerung zur Rückzahlung, Exekution durch den Gerichtsboten
Randbemerkung LR: Langen will sich auf nichts einlassen, sondern hat vielmehr auf ein rechtliche Gehör provocirt, Ich habe dieses der Kgl Reg bereits angezeigt, und werden Ihnen von dem ResultateNachricht geben
Einspruch bei der Regierung setzt zumindest die Exekution aus bis 1. November 1826
20.06.1826
Umfangreiches Konvolut über die Richtigkeite der Rechnung durch Langen
... Da die vormalige competente behörde die Ausgleichung dieser Kosten angemessen gefunden und gut gehißen, so kann wohl gegenwärtig von einem Vorwurfe für den Unterzeichneten keine Rde mehr sein, Hat anderwärts ein ähnliches Verfahren nicht stattgefunden, dann liefert dies den Beweis, daß man anderwärts ein großes Vertrauen in die 1814 von den höheren Behörden erteilten Versicherungen wegen Vergütung der russischen Durchmarschkosten zufolge der mit Rußland darüber geshclossenen Verträge gelegt hat, ein Vertrauen welches leider getäuscht worden ist. --
Das Monitum (zu teurer Wein) beruht auf Urkunde der Vehältnisse die Ehenrafu Langen war Weinhändlerin und konnte ihren Wein , wovon die gemeinste Sorte damals 10 Gg galt, beliebig verkaufen. Der Bücker war damals kein Weinhändler und lieferte blos den Kirchenwein nach dem festgesetzten Preis vonm 8 Gg pro Flasche, welcher hier zur Aushülfe genommen
.. betr. 20 Krontaler (Monitum). Der Unterzeichnete bedauert, daß der Verfasser dieser Monitorien ncuth zugegen gewesen ist, als die STadt Sendenhorst im Jahre 1813/14 unter dem Druck der Kriegslast und Einquartierung fast erlage, Derselbe würde dann die Lage eine Verwaltungsbeamten in solcehr Crisis besser zu beruteilen wossen und hätte sich von den lediglich zum Wohl der Gemeinde geschehenen Aufopferungen des Unterzeichneten überzeugen können. Er wrüde dann gesehen, und in in der Tat unerhört gefunden haben, daß der Unterzeichnte bei er größten Last und Anstrengung die die damalige Zeit bei tage und bei nacht erfordert, dann noch ohne alle und jede Verpflichtung jedesmal die Chefs oder Commandeure des einquartiereten Truppenteils lediglich asu dem Grund um den Bequartierten ein gutes Betragen der Mannschaften zu sichern und bei vorfallenden Excessen desto eher Schutz und Hülfe zu erlangen in siern Behausung als Gäste aufnahm und bewirtete, so daß derselbe oft zwei und merher Oberste mit ihrem Gefolge und mannigmal 10 bis 12 Offiziere an der Tafel hatte und bewirtete, ohne dafür der Gemeinde etwas zu berechnen, und ohne auf eigene häuslcieh Leiden bei einer anhaltend kränklichen Frau zu achten
Bei derartiger unter den Augen des damaligen Gemeinderats statt gefundenen unerhörten Aufopferung muß es daher höchst kränkend und warhlich empfindlich sein, wenn jetzt anscheinend alles herangsucht wird, um die ohnehin trübe Rückerinnerung seine verhängnisvolle Periode bei dem Unterzeichneten noch merh zu trüben und von erlittemen großen Verlust noch fühlbarer zu machen
28.08.1827 REg Münster
Finalabschluß; Regierung bleibt dabei,Langen verschuldet an Defeketen 14-15 thl... dem Langen sind aber seine ungeziemende Äußerungen bei der Notatenabeantwortung ernstlich zu verweisen
15.09.1827 Röhr an Langen.
Ihnen zur Last defektierte 14 Tl 15 Sg welche Ihnen bei der bekannten Abrechnung werden angerechnet werden
Übrigens soll ich Ihnen Ihre ungeziemenden Äußerungen bei der Notatenbeantwortung, wie hiermit geschieht, ernstlich verweisen
Sendenhorst, den 16ten May 1814
Herrn Major Schwarze!
bey dem Colon Hoppe, Ksp. Sendenhorst und bey dem Schulte Bering daselbst halten sich 2 Landwehr Männer auf.
bey dem Ersten der Otto Kamphus von Wiedenbrück
Bey dem zweyten der Bruder des hieselbst wohnenden Jungfermanns. Diese beyde Menschen wollen Sie Angesicht dieses durch den Capitain der betr. Compagnie, nemlich durch den Capt Singor angesichts dieses arretieren und mir vorführen lassen.
Der Capt nimme diese Execution fürs erstreemal seblst vor, wird aber durch einen Unterofficier und 4 Gemeine junge kräftige Landstürmer begleitet.
Hiebey muß mit der größten Umsicht und Glimpf verfahren werden
Der Cantons Commandant
Langen
Verhandelt den 19ten May
In Gemäßhiet des und vom Capitain Franz Singor von der vierten Comapgnie des 1ten bataillions Cantons Sendenhorst in betref der Arretirung des Johan Henrich Jungfermann, aus der Stadt Sendenhorst gebürtig, beym Schulten Bering Kirchsp. Sendenhorst und dessen Jonsthoveler Bauerschaft dienend, erhaltenen Auftrags haben wir Lieutenants Jan Bernd Winkelman und Johan Henrich Horstrup mit Zuziehung des Feldwebels Johan Frenking, Unteroffizier Bernd Henrich Feigeler und gehöriger Anzahl Landwehrmänner uns ungefähr halb Ein Uhr nach der Bahausung des SChulten bering begeben und das Haus desselben mit der gehörigen .. Manschaft umsetzt, worauf wir Officiere und Unterofficiere ... Jungffermann, welcher bwy ihm diene, wäre hierauf erwiederte derselbe, daß der Jungferman am 15ten May nach Freckenhorst gegangen sey und am 16ten des Mittags ein Uhr noch nicht wieder zu hause gewesen seye: Hierauf haben wir den Schulten Bering gefragt,wie lange er den Jungfferman in Diensten gehabt, worauf
1814 V 11
Hauptmann Kocks: Nachweis der Landsturmmänner der 2. Comp, die sich auf eigene Kosten mit eingem Gewehr versehen wollen.
1. ...el
2. Adolf Lammerding
3. J H Bücker
4. J Th Beumer
5. J Herm Kammann
6. Anton Wieler
7. B H Bückers
8. Franz Uphoff
Kirchspiel
1. Zeller Rinckhoff
2. Joan Theodor Brüser
Verzeichnus der Landsturmmänner der 2. Comp., die bei der Heerschau am 1. Mai 1814 nicht erschienen und auch nicht geschworen haben:
1. Lütkehaus
2. Ferd Broeck
3. Itzig Levi
4. Balth Terbeining
5. B H Bröker
Kirchspiel
1. J Th Keppler
2. Z Rinkhoff
3. B H Gronewäller
4. Joh B Bülte
5. Joseph Tronenkötter
6. B Th Suermann
7. B H Termülen
8. Joan B Middrup
9. Balthasar Suermann
_
OD
An Landsturmmänner habe schon zum Transport geliefert:
- 20 nach Steinfurt
- dito des anderen Tages
- 6 nach Albersloh
- 5 nach Hoetmar
- 2 nach Steinfort wegen Geldtransprot mit Herrn Ringelberg
Summa: 53 Mann
Capitain Langen
1814 V 24
An den Herrn Major von Scshwarte vom 1. Landsturm Batallion des Cantons Sendenhorst
Das hohe Militair gouvernement hat bemerkt, daß in einigen Gegenden zu häufige Waffen-Übungen des Landsturms stattfinden, wodurch die Leute zu sehr von den Geschäften und Gewerbe angezogen werden. Es ist daher verordnet worden, daß der Landsturm wöchentlich nur einmal zur Waffenübung versammeln soll. Sie wollen daher gefälligst an die Herrenn Capitains auf das schluenigste verfügen, daß0 von nun an nicht anders als auf Sonn- und Festtagen exerciret werden soll. die angemessenste Zeit hierzu wird seyn des Sonntags-Nachmittags von 4 bis 6 Uhr.
Ich wünsche, daß Sie ... halten, daß nicht länger exerciret werde, dann hat auch der Landmann gute Zeit, gehörig sein Vieh zu füttern und sich zeitig zur Ruhe zu begeben, damit er des anderen Tages wieder arbeiten kann. Übrigens darf auch nicht alle Sonntage das ganze Batallion zusammengezogen werden, sondern soll in der Regel nur Compagnieweise exerziert werden und überhaupt muß jedesmal der 10.te Teil der Mannschaft abwechselnd zu Hause bleiben.
Indem ich Sie ersuche, sich genau nach dieser Verfügung zu richten, versichere ich Sie meiner besonderen Hochachtung
Der Commandant des Canton (Langen)
1814 V 26
Nach hoher Verfügung vom 20. Mai und Instruktion vom 6. April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte vom Landsturm dispensieren lasen. Beamte können auf Wunsch auch verbleiben
1814 VI 1
Auf Wunsch der Capitains des Batallions soll jedem eine Exerzier-Catechismus zugestellt werden.
1814 VI 2
Apotheker Oesterling wird vom Landsturms-Dienst dispensiert.
Aus dem Antrag des Oesterling: In dieser Hinsicht muß ich mich nach der Landsturmverordnung, wo ich nicht darauf beziehe, daß diejenigen welche keine Substitut oder Sellvertreter an dessen Stelle nicht erhalten können, von dem Landsturm befreiet wären, auch soll nach der nämlichen Ordnung, wenn der Feind im Lande käme, die Apotheker und Ärzte sich zuerst von Ihren Wohnsitze entfernen.
Oesterling droht, falls eer nicht dispensiert wird "sehe ich mich dieserhlab genöthiget, mneien Beschwerdedn dem hochlöblichen Medicinal Collegium in Düsseldorff zu Entscheidung vorzulegen
1814 VI 8
Aufstellung einer Tablle der tauglichen Männer zur mobilen Landstrumrkolonne angefordert. Aufforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues.
1814 VI 8
Resolution des Capitain Langen betr. Wieterverwendung im Landsturmdienst: ... Wenn es der Wunsch meines hochzuverehrenden Landesherrn seyen sollte, auch der gleichen Männer wie ich bin zu dießem Landsturmdienst gerne zu sehen, so bin ich nicht nur allein willig genug meinem Landesherrn gehorsam zuleisten, sondern ich erbiethe mich sogar mit dem grösetn Vergnügen für die gute Sache mich aufzuopfern und werde menen Dienst bestmöglichst sicher vorzustehen.
- 7 -
1814 VII 5
An den Herrn Unter Bezirks Kommandanten Schwartz!
Sie wollen mir innerhalbn 3 Tagen ein namentliches Verzeichnis der zur Mobilen colonne tauglichen Landstürmer, von jeder Comagnie 30 Mann, nach umstehenden Schema in Vorschlag bringen. Dieser Aufnahme geschieht blos von Ihnen und Ihrem Adjudanten ohne Zuziehung eines Dritten, und muß dabey mit Umsicht verfahren und darf dieser Verfügung nicht zur Publicität gelangen.Langen
1814 VIII 22
An den Herrn Hauptmann Langen
Nach einer erlassenen Verfügung des Herrn Landes Direktor Freyherr von Romberg wegen vorgefallenen Diebereyen in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna, Lüdinghausen, habe ich den Auftrag vom herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patroiuille ergehen zu lassen. Sie werden daher ersucht, heute abend den Anfang zu machen, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigiliren und die verdächtigen Menschen zu arretiren und des Morgens dem herrn Cantons Commandanten vorzuführen. Sie werden also Herr Capitain die Patroille-Liste aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1Unteroffziier jeden Abend, von 8 Uhr Abends angefangen bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patroille-Liste dahier einzureichen
Der Major Schwarte
der Adjudant Sulzer
1814 VIII 20
Die Bezahlung der Binden betreffend
Beziirkskommandant Cicel teilt mit, daß Ober Commandant Freiherr von Syberg die Gelder für die zugesandten Binden einzuziehen, da der Dortmunde Kaufmann, der sie geliefert hatte, das Geld für die Frankfurter Messe braucht.
Preise Cantona commandanten Binde 4 Treesen 2 Rt 15 Ggr
Berzirks Comm. 3 Tressen 2 Rthlr 3 Ggr
Lieutenant oder Hauptmanns Binde 1 Rthlr 15 Ggr
1814 VIII 20
Bitte um Erledigung der Verfügung vom, 17. m. pr wegen der in Vorschlag zu bringenden tauglichen Subjekte zu Anführer der Landsturms Cavallerie.
- 8 -
1814 VI 8
Aufstellung einer Tabelle der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert Anforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues
1814 VI 8
Resolution Capitain Langen wegen Weiterverwendung im Landwehrdienst
1814 VIII 4
Major Schwarte an Hauptmann Langen
Nach der verehrlichen Verfügung des Herrn Cantons-Commandanten Langen von 2. d. M. in Hinsicht einer zu haltenden täglichen Wache auf der hiesigen Wachstube, um im nöthigen Fall der Transportierung nicht in Verlegenheit gesetz zu werden, wie schon bereits geschehen, daß man keine Landsturm-Männer auffinden konnte, so beauftrage ich Sie, Herr Hauptmann, von heute abend an um 8 Uhr auf 24 Stunden mithin bis Morgen Abend 8 Uhr vier Mann auf die Wachstube beordern zu lassen, wo sie solche wieder durch vier andere ihrer Compagnie sowohl von den Kirchspiels Landstürmern als der Stadt fortfahren; jedoch können nach der erlasssenen Verfügung des Herrn Cantons Commandanten zwey von den vier wachtehabenden zu Hause bleiben, wo solche aber in nötigem Falle sofort zu haben sind, zwei derselben aber müssern stets auf der Wache bleiben. sie wollen daher Ihre Unterofficire verantwortlich machen.
1814 VIII 22 Sendenhorst
An den Herrn Hauptmann Langen
Nach einer erlassenen Verfüguing des Herrn Landesdirektor Freiherrn von Romberg wegen vorgefalllenen Diebereien in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna und Lüdignhasusen habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher beauftragt, heute abend den Anfang zu machen; und zwar wie vorhin mit vier Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Herrn Cantons-Commandanten vorzuführen.
Sie werden also, Herr Capotain, die Patrouille aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1 Uffz in den Abend, von 8 Uhr Abends empfangen und morgens 5 Uhr fortgesetzte beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patouillelister dahier einreichen.
Sendenhorst, den 22. VIII 1814 Der Major Schwarte
der Adjudant Sulzer
Hieneben wird bemerklich gemacht, daß 2 Menschen herumstreichen und ausgeben: Sie collectieren für ruinierte Kirchen und Klöster in Hamburg. Da diese beyde Menschen gefährlich scheinen und den Communen zum Nachteil sind, so werden Sie, Herr Capitain, ebenfalls beuaftragt, auf diese beyde Menschen zu vigilieren und im Betretungsfall zu arretieren und an den Canton-Comm. abzuliefern. Einer dieser beyden, der größtere, trägt ein schwarzes Kleid, wie eine Geistlicher gekleidet und der andere trägt sich wie ein Kaufmann.
23. VIII 1814
Herrn UB Com Schwarte!
Der Anton Sommersel und H Schmedkamp, Landwehr-Männner aus dem Ksp Sendenhorst sind vom 1. Batt desertiert.
Ich ersuche Sie daher, sowohl bey Tag, als bey der Nacht zur unbestimmten Zeit die Wohnungen der Eltern und Verwandte besetz, visitiren, auf die Pflichtvergessenen invigilren und im Betretungsfall dieselbe arretiren zu lassen und an mich abliefern zu lassen.
Der Bürgermeister
Langen
27. VIII: 1814
An den Herrn Major Schwarte, Wohlgeboren!
Zufolge des mir von Ihnen gestern abend um sechs Uhr gewordenen Auftrags in betr Aufsuchung der Deserteurs Anton Sommersell und Hernich Scmetkampf habe ich vorschriftsmäßig die Bewohnunge des Zellers Schmetkampf, Sommerselle und des Bruders Hagedorn, und zwaren jedes Haus besonders duch vier vertraute Land-STurm-Männer und einen Unterofficier von meiner Compganie, in verwichener Nacht zwischen 11 und 12 Uhr ganz in der Stille besetzen und untersuchen lassen. Sämmtliche Landsturm-Männer haben aber nach der von den Unterofficieren darüber erstatteten mündlichen Rapprt in den gesagten Wohnungen weder die obgedachten Desertuers, noch auch sonstige verdächtige Leute vorgefunden, welches ich allso an durch pflichtmäßig anzuzeigen nicht verfehle.
Der Hauptmann
Kocks
28. VIII 1814
Hauptmann Kocks Bitte mit ärztlichem Attest des Medicina Doctor Boner, Alverskirchen, wegen Gichtzufällen undd Kurzsichtigkeit um Suspension vom Dienst. Als Stellvertreter tritt provisorisch Leutnant Wiegard für ihn ein.
1814 VIII 24
Capitain Langen meldet das Ende der Wachzeit seiner Compagnie
1814 VIII 22
Major Schwarte, Adjudant Sulzer an Hauptmann Langen:
Wegen Diebereien in den Kantons Bochum DO, UN, LH habe ich den Auftrag com Herrn Cantons Commandanten, zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouillen ergeben zu lassen,
Heute abend Anfang, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Lanad- und Heerstraßen zu invigilieren und die verädchtigen Menschen zu arrtieren und des Morgens dem comm. vorzuführen. Sie werden also, Herr Capitain, die Patroullle Liste aufführen und von Tag zu Tag 4 Mann und 1 Unteroffizier jeden Abend, von 8 Uhr abends angefangen, bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen
1814 X 12
Cantons Comm. an UB Comm:
Der Herr Landesdirector Freyherr von Romberg hat mitgeteilt, daß das hohe Militairgouvernement statt des verstorbenen Freyherrn von Syberg Major von Sidwo zu Westhausen als Obercommandant des Landsturms im Dortmundischen Kreise ernannt hat.
Weitergabe an das Bataillon.
1814 X 15
CantComm an UBKomm:
Sie erhalten umstehend das National des am 23. d.M. auf dem Marsch von MS nach Wesel desertierten Landwehrmannes Johann Bernard Ahrens sammt Designation der vom selbigen mitgenommenen Effekten
auftrag, den Aufenthalt herauszufinden und das elterliche Haus in dder kommenden Nacht zu besetzen, ihn zu arretieren und des anderen Morgens vorführen zu lassen
Johann Bernd Ahrens, aus Sendenhost 27J, Gemeiner unter der 1. CComp. 4.batallion 4. Westph. Infantrie Regiment
hat folgende Effekten mitgenommen
1 Mantel 1 paar Handschuhe 1 Halsbinde
1 Litewka 2 paar Socken 1 Leinenhose
1 tuchene Hose 2 Hemden 1 Patronentasche
1 Mütze 2 Paar Schuhe 1 Brodbeutel
1 Camisoll 1 Paar Stiefeletten 1 tornister
1 Kokarde
S.23
1814 X 16
Cantons-Comm. an UB-Comm.
Bekanntgabe einer Verfügung vom 8. Okt. 1814
Euer Wohlgeboren erwidern wir auf den Bericht vom 30ten vorigen Moantes, daß nach strenger und bei den Worten bleibender Auslegeun des Edict vom 3. vorigen Monats die Landsturmpflichtigkeit nur bis zum vollendeten 49. Jahr reicht, so wie darin audrücklich festgelegt worden ist, daß die Landstrumrpflichtigkeit des zweiten Aufgebots nur bis zum vollendenten 39ten Jahre statt findet.
In Rücksicht des Landsturms kann dies Edict schon jetzt in Vollziehung esetzt werden.
Münster 8. Okt 1814
KglPr. Militair Gouvvernement zwischen Weser und Rehin
Heister, Vincke
1814 VI 30
Attest J. Sulzer für Johan Bernard Schmedkamp: Steifer Arm von gehabten Flüßen herrührend und daher als Landsturmmann ungeeignet
1814 XI 25 Münster
Pr. Mo. Gouvermenent:
Landräte und Ober-Commandanten bestimmen die Ärzte, auf deren Gutachten in Landsturmangelegenheiten Bezug genommen werden soll, ferner Strafreglement des Landsturms
1814 XI 16 Dortmund
Bekanntgabe der Ernennung Rittmeisters von der Leithen zu Laer als Oberkommandanten des Dortmunder Kreises
- 27 -
1814
Register der Landsturmmänner, welche sich von heute das 49te Jahr ihres Alters anmessen, das wir aber keinen speziellen Befehl haben, uns die Tauscheine derjenigen einliefern zu lassen, so schicke ich nur bloß´das Register nach eigener Aussage der Subjecte ein:
Nr
Name
Alter
1
B H Panning Polizeidiener
50
2
Wolfgang Sperl
50
3
J H Kalthoff
54
4
Wilhelm Werring
54
5
Chr Hagemann
55
6
Anton Feigler
50
7
Theodor Kleyer
49
8
Th Hch Edeling
57
9
Theodor Hagedorn
50
10
J Th Kerkmann
50
11
Anton Jönsthövel
50
12
Josef Nordhaus
59
13
B H Röttgermann
50
14
Arnold Bülte
56
15
J H Hinsenbrock
50
16
Henrich Wilking
50
17
B H Niemann
50
18
Th H Aland
55
19
J B Elmenhorst
55
20
J Th Hinsenbrock
55
21
J B Höne
56
22
Anton Möllenkamp
49
Tab. Liste der Landsturmmänner, die das 50. Lebenshar nach ihrer Angabe erreicht haben
2. Kompanie
Nr.
Rang
Name
Geburtsort
Alter
1
Leutnant
J H Suermann
Stadt Sendenhorst
52
2
Leutnant
J Th Ottenlohe
Ksp. S.
51
3
Uffz
Adolf Lammerding
Stadt S.
51
4
Uff.
J Henrich Bücker
Ksp Ostbevern
49
5
Uffz
Theodor Middrup
Ksp S.
52
6
J Hermann Geisler
Stadt S.
52
7
Wilhelm Ramer
Einen
50
8
Joan Steph. Drees
Westkirchen
59
9
Adolf Linnemann
Stadt S.
54
10
Everhard Saerbeck
Stadt S.
49
11
Joan Herman Börger
Stadt S.
52
KglPr. Militair Gouvvernement zwischen Weser und Rehin
Heister, Vincke
Landsturm
- 1-
4. April 1814
Cantons Commandant an UB Commandant
Ich beehre mich hierbey Ihnen die Binden für den UB-Commandanten mit 3 Streifen und 5 mit 2 Streifen für die 4 Hauptleute und ihren Adjudanten , welchen letzteren Sie wählen wollen.
4. April 1814
UB-Commandant durch den Cantons Commandanten
Bekanntgabe: Sonntag der 24. April nachmittags 3 Uhr ist Versammlung der UB Commandanten zum Empfang näherer Instruction über die Haltung der Heerschau, denn die Stunde nahet heran, wo wir die Heerschau halten müssen.
1814 VII 25
Cantons Commandant an UB Commandant
Da die Leute durchgängig bey den bisherigen Übungen und Exercitio guten Willen gezeigt, und da die Ernte mit starken Schritten herannahet, und es wegen der geschehenen starken Recrutirungen an arbeitenden Händen fehlt, so werden Sie hierdurch beauftragt, den Landsturm in ihrem Unterbezirk 4 Wochen, nehmlich 4 Sonntag hintereinander von allen Übungen und Exercitio zu dispensiren, ausgenommen höchstnötiger Dienst, Transporte etc.
1814 VIII 13
Cantons Commandant an UB Commandant
Zwey gefährliche Menschen, welche sich als Kirchen- und Schul-Collectoren aus Hamburg ausgeben, und der eine ziemlich groß und schwarz gekleidet, der andere etwas kleiner und wie ein Kaufmann gekleidet, treiben sich in hiesiger Gegend herum und versuchen, frommen Kristen zu betrügen ... Im Betrachtungfsall zu arretiren und abführen lassen!
- 2 -
Nachweise derjenigen Landsturmmänner, der 2ten Compagnie, Unterbezirks Sendenhorst, welche sich auf eigene Kosten mit einem Gewehr versehen wollen
1. ... nsel
2. Adolph Lammerding
3. Joh Henrich Bücker
4. Johan Th Beumer
5. Joan Herman Kamman
6. Anton Wieler
7. B H Bückers
8. Franz Uphoff
Aus dem Kirchspiel:
1. Zeller Rinkhoff
2. Joan Theodor Brüser
Sendenhorst, den 11, Mai 1814, der angeordnete Hauptmann Kocks
Verzeichnis derjenigen Landsturmmänner der 2ten Comp. des UB Sendenhorst, welche beym Heerschau an 1ten May nicht erschienen:
Stadt Sendenhorst: Kirchspiel Sendenhorst
1. Lütkehues 1. Johann Th. Keppler
2. Ferdinand Bruck 2. Zeller Rinkhoff
3. Itzig Levi 3. B H Gronewäller (nicht Ksp!)
4. Balthaar Terbenning 4. Joh B. Bülte
5. B H Bröcker 5. Joseph Tronenkötter
6. B. Th. Suermann
7. B H Termülen
8. Joan Bernd Middrup
9. Balthasar Suermann
- 3 -
Sendenhorst, den 16ten May 1814
Herrn Major Schwarze!
bey dem Colon Hoppe, Ksp. Sendenhorst und bey dem Schulte Bering daselbst halten sich 2 Landwehr Männer auf.
bey dem Ersten der Otto Kamphus von Wiedenbrück
Bey dem zweyten der Bruder des hieselbst wohnenden Jungfermanns. Diese beyde Menschen wollen Sie Angesicht dieses durch den Capitain der betr. Compagnie, nemlich durch den Capt Singor angesichts dieses arretieren und mir vorführen lassen.
Der Capt nimmt diese Execution fürs erstemal selbst vor, wird aber durch einen Unterofficier und 4 Gemeine junge kräftige Landstürmer begleitet.
Hiebey muß mit der größten Umsicht und Glimpf verfahren werden
Der Cantons Commandant
Langen
Verhandelt den 19ten May
In Gemäßheit des und vom Capitain Franz Singor von der vierten Compagnie des 1ten Bataillons Cantons Sendenhorst in betreff der Arretirung des Johan Henrich Jungfermann, aus der Stadt Sendenhorst gebürtig, beym Schulten Bering Kirchsp. Sendenhorst und dessen Jonsthoveler Bauerschaft dienend, erhaltenen Auftrags haben wir Lieutenants Jan Bernd Winkelman und Johan Henrich Horstrup mit Zuziehung des Feldwebels Johan Frenking, Unteroffizier Bernd Henrich Feigeler und gehöriger Anzahl Landwehrmänner uns ungefähr halb Ein Uhr nach der Behausung des SChulten Bering begeben und das Haus desselben mit der gehörigen .. Mannschaft umsetzt, worauf wir Officiere und Unterofficiere ... Jungffermann, welcher bey ihm diene, wäre hierauf erwiderte derselbe, daß der Jungferman am 15ten May nach Freckenhorst gegangen sey und am 16ten des Mittags ein Uhr noch nicht wieder zu hause gewesen seye: Hierauf haben wir den Schulten Bering gefragt, wie lange er den Jungfferman in Diensten gehabt, worauf
- 4 -
derselbe antwortetet seit Ostern, bey der uns aufgetragenen, neuerdings geschehenen Aufnahme der Landsturm Männer ist der Jungfermann vom Schulten Bering nicht angegeben worden.
Nach obiger Erklärung ist derselbe seit Ostern bey ihm in Diensten oder Arbeit gewesen und habe daselbst sein Coffre, welches Schulte Bering mit dem Bedeuten: daß er bestimmt wisse, welches es wäre, auf dem Knechte Bühne vorfindlich sey. Hierauf erklärte der Schulte Bering, daß er für die Aufbewahrung des Coffre des Jungfermann haftbar seyn wolle, welches derselbe auch eigenhändig unterschrieben habe.
Am nehmlichen Abend ungefähr zehn Uhr begaben wir Unterschriebene uns abermals nach der Behausung des Schulte Bering. Bey unserer Ankunft war der Jungfermann ebenfalls nicht zu finden, und ein Coffre war vom Knechtebühne, worauf vor erst bey der Untersuchung drei Coffres eine Kiste (gewesen) war, weggeschafft.
Vorgelesen und unterschrieben
J B Winkelmann, Lieutenant
J H Horstrup, Lieutenant
Johannes Frenking, Feldwebel
E. Singor, Capitain
- 5 -
1814 V 11
Hauptmann Kocks: Nachweis der Landsturmmänner der 2. Comp, die sich auf eigene Kosten mit eignen Gewehr versehen wollen.
1. ...el
2. Adolf Lammerding
3. J H Bücker
4. J Th Beumer
5. J Hermann Kammann
6. Anton Wieler
7. B H Bückers
8. Franz Uphoff
Kirchspiel
1. Zeller Rinckhoff
2. Joan Theodor Brüser
Verzeichnus der Landsturmmänner der 2. Comp., die bei der Heerschau am 1. Mai 1814 nicht erschienen und auch nicht geschworen haben:
1. Lütkehaus
2. Ferd Broeck
3. Itzig Levi
4. Balth Terbeining
5. B H Bröker
Kirchspiel
1. J Th Keppler
2. Z Rinkhoff
3. B H Gronewäller
4. Joh B Bülte
5. Joseph Tronenkötter
6. B Th Suermann
7. B H Termülen
8. Joan B Middrup
9. Balthasar Suermann
_
OD
An Landsturmmänner habe schon zum Transport geliefert:
- 20 nach Steinfurt
- dito des anderen Tages
- 6 nach Albersloh
- 5 nach Hoetmar
- 2 nach Steinfort wegen Geldtransport mit Herrn Ringelberg
Summa: 53 Mann
Capitain Langen
1814 V 24
An den Herrn Major von Schwarte vom 1. Landsturm Bataillon des Cantons Sendenhorst
Das hohe Militair Gouvernement hat bemerkt, daß in einigen Gegenden zu häufige Waffen-Übungen des Landsturms stattfinden, wodurch die Leute zu sehr von den Geschäften und Gewerbe angezogen werden. Es ist daher verordnet worden, daß der Landsturm wöchentlich nur einmal zur Waffenübung versammeln soll. Sie wollen daher gefälligst an die Herren Capitains auf das schleunigste verfügen, daß0 von nun an nicht anders als auf Sonn- und Festtagen exerciret werden soll. die angemessenste Zeit hierzu wird seyn des Sonntags-Nachmittags von 4 bis 6 Uhr.
Ich wünsche, daß Sie ... halten, daß nicht länger exerciret werde, dann hat auch der Landmann gute Zeit, gehörig sein Vieh zu füttern und sich zeitig zur Ruhe zu begeben, damit er des anderen Tages wieder arbeiten kann. Übrigens darf auch nicht alle Sonntage das ganze Bataillon zusammengezogen werden, sondern soll in der Regel nur Compagnieweise exerziert werden und überhaupt muß jedesmal der 10.te Teil der Mannschaft abwechselnd zu Hause bleiben.
Indem ich Sie ersuche, sich genau nach dieser Verfügung zu richten, versichere ich Sie meiner besonderen Hochachtung
Der Commandant des Canton (Langen)
1814 V 26
Nach hoher Verfügung vom 20. Mai und Instruktion vom 6. April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte vom Landsturm dispensieren lasen. Beamte können auf Wunsch auch verbleiben
1814 VI 1
Auf Wunsch der Capitains des Batallions soll jedem eine Exerzier-Catechismus zugestellt werden.
1814 VI 2
Apotheker Oesterling wird vom Landsturms-Dienst dispensiert.
Aus dem Antrag des Oesterling: In dieser Hinsicht muß ich mich nach der Landsturmverordnung, wo ich nicht darauf beziehe, daß diejenigen welche keine Substitut oder Stellvertreter an dessen Stelle nicht erhalten können, von dem Landsturm befreiet wären, auch soll nach der nämlichen Ordnung, wenn der Feind im Lande käme, die Apotheker und Ärzte sich zuerst von Ihren Wohnsitze entfernen.
Oesterling droht, falls er nicht dispensiert wird "sehe ich mich dieserhalb genöthiget, meine Beschwerden dem hochlöblichen Medicinal Collegium in Düsseldorff zu Entscheidung vorzulegen
- 7 -
1814 VII 5
An den Herrn Unter Bezirks Kommandanten Schwartz!
Sie wollen mir innerhalb 3 Tagen ein namentliches Verzeichnis der zur Mobilen Colonne tauglichen Landstürmer, von jeder Compagnie 30 Mann, nach umstehenden Schema in Vorschlag bringen. Dieser Aufnahme geschieht blos von Ihnen und Ihrem Adjudanten ohne Zuziehung eines Dritten, und muß dabey mit Umsicht verfahren und darf dieser Verfügung nicht zur Publicität gelangen.
Langen
1814 VIII 22
An den Herrn Hauptmann Langen
Nach einer erlassenen Verfügung des Herrn Landes Direktor Freyherr von Romberg wegen vorgefallenen Diebereyen in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna, Lüdinghausen, habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher ersucht, heute abend den Anfang zu machen, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigiliren und die verdächtigen Menschen zu arretiren und des Morgens dem Herrn Cantons Commandanten vorzuführen. Sie werden also Herr Capitain die Patroille-Liste aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1Unteroffziier jeden Abend, von 8 Uhr Abends angefangen bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patroille-Liste dahier einzureichen
Der Major Schwarte
der Adjudant Sulzer
1814 VIII 20
Die Bezahlung der Binden betreffend
Bezirkskommandant Cicel teilt mit, daß Ober Commandant Freiherr von Syberg die Gelder für die zugesandten Binden einzuziehen, da der Dortmunder Kaufmann, der sie geliefert hatte, das Geld für die Frankfurter Messe braucht.
Preise Cantons Commandanten Binde 4 Tressen 2 Rthlr 15 Ggr
Bezirks Comm. 3 Tressen 2 Rthlr 3 Ggr
Lieutenant oder Hauptmanns Binde 1 Rthlr 15 Ggr
1814 VIII 20
Bitte um Erledigung der Verfügung vom, 17. m. pr wegen der in Vorschlag zu bringenden tauglichen Subjekte zu Anführer der Landsturms Cavallerie.
- 8 -
1814 VI 6
An den Herrn Schwarte, Unter Bezirks Commandant des ersten Landsturm-Bataillons Cantons Sendenhorst
Randbemerkung: Der Capitain Langen an den Herrn Cantons Commandant Langen
Anliegend beehre ich mich, Ihnen die mir vom Herrn Capitain Langen eingereichten Protocolle zur gehörigen Bestrafung zu überreichen
Der Major Schwarte
„Eine Unmöglichkeit ist mir ohne eine andre Einrichtung meine Land Sturm Männer in Ordnung zuhalten. Soll die wichtige Sache mit Ernst betrieben werden, so wünsche ich die Unterstützung meiner Behörde. Wo nicht, ich genöthiget bin, meinen Abschied vom Dienst ansuchen zu müssen, wiewohl ich ganß gerne und willig mich für die gute Sache darbiete.
Wünsche ich den ungehorsamen Land-Sturms-Mann Johann Hermann Brandhove und
2. den Anton Thormann ihrer Unordnung und Ungehorsams wegen auf den Grund der einliegenden abschriftlichen Protocolle ferner zu vernehmen und nach Befinden gesetzlich zu bestrafen.
Bitte übrigens von dem Fortgang der Sache mir baldigst zu verwissigen.
Sulzer
1814 VI 7
Nachstehend finden Sie Herr Major die unter meiner Compagnie nach meiner Meinung befindenden unbrauchbaren Landsturms-Männer
Lfd Nr | Name | Alter | Ursache |
1 | B Theod Bonse | 32-2 | Schwindsucht |
2 | B Henrich Panning | 50-3 | Polizey-Diener |
3 | Caspar Conermann | 29-5 | Schaden am Fuß |
4 | J Henrich Vernold | 35-5 | verwachsen |
5 | J B Kersting | 30-5 | verwachsen |
6 | Frans Lütke Düveler | 55 | verwachsen |
7 | Schulze Northoff | 45 | steifer Arm |
8 | J B Werring | 43 | kann nicht sehen |
9 | J Heinrich Horstmann | 30-4 | Fehler im Gesicht |
10 | Schulze Tergeist | 57 | wegen Gicht |
Langen, Capitain der 1. Comp des Canton Sendenhorst
- 9 -
1814 VI 6
An folgende Beamte des Bezirks Sendenhorst als an den
Herrn Friedensrichter von Vagedes
Herrn Notaire Kreutzhage
Herrn Notaire Marmett
Herrn Notaire Schlieter
Herrn Huissiere Drees
Herrn Huissiere Singor
Herrn Vicar Langen
Nach der Verfügung vom 26. May gemäß der Instruction vom 6ten April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte ganz vom Landsturm dispensieren lassen. Langen bitte um definitive Erklärung, ob die obengenannten weiterhin im Landsturm Dienst tuen wollen.
Alle Angeschriebenen erklären sich bereit, weiterhin Dienst zu tun; v. Vagedes:
Ich bin gern bereit, die mir im Landsturm angewiesenen Funktionen zu übernehmen und beizubehalten, so lange die Regierung mich nicht anderweit in Anspruch nimmt, und dringende Geschäfte mich nicht abhalten. Im letzten Falle werde ich meine Erklärung früh genug abgeben, so daß durch meinen Austritt auf keinen Fall Unordnung und Stockung entstehen kann.
1814 VI 8
Aufstellung einer Tabelle der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert. Aufforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues.
1814 VI 8
Resolution des Capitain Langen betr. Weiterverwendung im Landsturmdienst: ... Wenn es der Wunsch meines hochzuverehrenden Landesherrn seyen sollte, auch der gleichen Männer wie ich bin zu dießem Landsturmdienst gerne zu sehen, so bin ich nicht nur allein willig genug meinem Landesherrn gehorsam zu leisten, sondern ich erbiethe mich sogar mit dem größten Vergnügen für die gute Sache mich aufzuopfern und werde meinen Dienst bestmöglichst sicher vorzustehen.
- 10 -
1814 VI 9
An den Herrn UB Commandanten Schwarte
Sie wollen so fort die Veranstaltung treffen, daß jeder Landsturmpflichtige sich eine Picke anschaffe. Dieser Gegenstand muß so beschleunigt werden, daß ich am Sontag über 8 Tagen Revision halten kann, wo alsdann keine fehlen, widrigenfalls der Säumige in 12 Ggr Strafe und nach Umständen noch härter bestraft wird.
Die Piquen werden 8 Fuß (2.50m) reinländisch lange, mit einer passenden Spitze, welches ich Ihnen überlasse vorzuschreiben, versehen, wobey ich aber bemerke, daß jede Stange bis zwei Fuß unter der Spitze mit Ölfarbe angestrichen seyn muß und soll jede Compagnie ein besonderes Abzeichen durch folgende Farbe haben:
die 1te Comp. zwei Fuß unter der Spitze rot
die 2te weiß
die 3te schwarz
die 4te grün
Die Unterofficiere müssen die Stange, welche 2 Fuß kürzer sein muß, ganz mit der Compagniefarbe streichen. lassen Sie sich Ihrerseits bestens angelegen seyn, und wirken Sie dahin, daß alles gehörig gemacht wird.
Diejenigen, welche so arm sind, daß sie sich keine Piquen anschaffen können, müssen sie verfertigen und mir die Kosten Rechnung einreichen lassen, damit solche festgesetzet und Ihnen die Gelder wieder angewiesen werden.
Über diesen Gegenstand werden Sie so fort die Herren Hauptleute und Officiere zusammen berufen und diese Verfügung und Anordnung denselben mittheilen lassen.
Ich muß Sie übrigens für die Anschaffung der Piquen persönlich verantwortlich machen und können Sie auf Verlängerung der Frist nicht rechnen.
Der Cantons Commandant.
Langen
- 11 -
1814 VI 11
Capitain Drees berichtet über die ergebnislose Durchsuchung in der Elmenhorster Bauerschaft (Leutnant Silling und 11 Mann) sowie in der Rinkhöver Bauerschaft (Uffz Feilung und Lütkehaus, da Leutnant Everke gerade wie die Mannschaft abmarschieren wollte, sich krank melden muß).
1814 VI 24
An den Herrn UB Comm. Schwartz dahier!
Mit Bezug auf mein diese Nacht an Sie erlassenen Schreibens wegen Arrestation der entwichenen Landwehrmänner gebe ich Ihnen noch zu gleich auf, von heute an bis zum Widerruf, des Tages und des nachts zwey Corporalschaften in dem Bezirk Ihrer Unter-Commandantur patrolieren zu lassen, und nicht nur auf diese entwichenen Landwehr-Männer, sondern auch auf alle verdächjtige Menschen, Garten, Holz und Graßdiebe, und solche Weibspersohnen, welche zur Gewohnheit haben Fremde Kühe in der Weide zu melken zu invigiliren und zu arretiren und an den Herrn Bürgermeister Ihres Unterbezirks mittelst Bericht abliefern zu lassen.
Langen
1814 VI 26
Auftrag, vier Landsturmmänner für den Transport eines Arrestanten nach Hoetmar und 4 Landsturmmänner für den gleichen Transport nach Münster zu stellen.
O. D.
der Höcker Theodor Henrich Wiesmann kann wegen sein 60jähriges Alter und wegen seiner bekannten Gichtskrankheit im rechten Arm aus der Landsturmliste gestrichen werden.
1814 IV 27
Capt. Langen meldet die Ausführung des Befehls betr. Patrouille. der Arrestant Steinenkötter ist lt. Attest des Herrn Bürgermeisters Becker an Ort und Stelle richtig abgeliefert (Hoetmar ?)
- 12 -
1814 VI 27
An den Herrn Landsturms Major Schwarte zu Sendenhorst
Nach ein in diesen Augenblick dahier eingegangenes Schreiben des Herrn Cantons Commandanten zu Warendorf sind in der vorigen Nacht 300 Landwehr Männer größtentheils mit den Waffen vom 2te Bataillon Westphäl. Landwehr Infanterie entwichen, und da dieserhalb in den benachbarten Cantons diese Nacht eine genaue Visitation auf den Land- und Heerstraßen und in den Kornfeldern und Büschen wie auch in sämtliche Häuser gehalten wird, ... ergeht Auftrag, das erforderliche zu veranlassen. ... Der Adjudant muß zu Pferd sitzen.
1814 VII 5
Protocolle betr. Klage der Landsturm-Männer Franz Becker und Wilhelm Borgmann ctra ihren Capitain Drees.
Erschien der Landsturm-Mann Wilhelm Borgmann Stadt Sendenhorst wohnhaft von der 8ten Compagnie des 1ten Bataillons, mit Anzeige, am 26ten vorigen Monates nach dem Exerciren seye er von dem Herrn Capitain beordert, den 27ten des Abends um 8 Uhr auf dem gewöhnlichen Sammelplatz am Osten-Thor zu erscheinen, und die gewöhnliche Patrouille mit zu machen. Comparent, welcher gerade des Tage in Sendenhorst gearbeitet habe, habe geeilt, selbige zu beendigen, und seye etliche Minuten des Abends zu spät auf dem Sammelplatz erschienen. Bey seiner Ankunft daselbst seye der Herr Capitain Drees am Abteilen der wachthabenden Landsturm-Männer gewesen, so bald wie er ihn gesehen, und er sich gestellt habe, habe er ihn mit dem Säbel zu schlagen gedrohet und angeredet: Hunds-Voiuts, wo kommt er her, gleich mit dir ins Loch. Comparent habe ihm auf diese Anrede erwidert, ich komme soeben vom Herrn Bürgermeister bey welchem ich bis itzt gearbeitet, es wird für diesesmal nicht darauf ankommen daß ich mich ein bischen verspätet habe, weil ich daselbst meine Arbeit nicht füglich ehender beendigen konnte; hierauf antwortete
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der Herr Capitain in lautendem Thone: Daran stöhre ich mich nicht, ob sie bey dem Bürgermeister gearbeitet haben, ich scheiße was auf den Bürgermeister, allo marsch, bringt ihn ins Loch. Er seye hierauf von dem Herrn Capitain und wachthabenden Unterofficiren auf die Wachtstube gebracht, wobey ihm zugleich bekannt gemacht worden, daß er 2 mal 24 Stunden in Arrest verbleiben, und überdem eine angemessene Geldbuße bezahlen sollte.
Des Nachts 12 Uhr seye der H. Capitain auf die Wache gekommen, um solche zu visitiren, bey seinem Eintritt in die Wachtstube hätte er sich an ihn gewandt und mit den Worten angeredet: Bist du nich böse? Comparent habe ihm hierauf erwiedert, daß er nie böse gewesen seye. Der Herr Capitain habe ferner gesagt: Daß du dich für mich gebogen hast, so bist Du Deines Arrestes und fernern Strafe berreyt und sollst daher gleich jeden anderen Wachthabenden deine Dienste verrichten.
Comparent bemerkte und bath schließlich, da das Benehmnen des H. Capitains hart und nach seyner Meinung dienstwidrig gewesen seye, die Sache gehörig zu untersuchen, damit künftig dergleichen Vorfälle beseitiget werden. Womit dieses Protokoll geschlossen, vorgelesen und unterschrieben worden.
1814 VII 3
Erschien der Landsturm Mann Franz Becker, gebürtig aus Nordwalden, 35 Jahr alt, katholischer Religion, welcher zur Zeit auf der hiesigen neuen Windmühle des Johannes Hugemann (Hegemann ?) als Gehülfe aus Freundschaft diene, anzeigend:
Der Corporal Joseph Böckmann, unter dessen Corporalschaft er stehe, habe ihm am 27ten v. M, des morgens 11 Uhr beordert, des Abends um halb 8 Uhr auf die Wache am Osten Thor zu erscheinen und die nächtliche Patrouille mit zu machen; gleich bey Endigung seiner knechtlichen Verrichtungen hätte er nicht versäumt, des
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abends zur bestimmten Stunde und noch ein Paar Minuten zu vor, auf dem Sammelplatz vor gedachter Wache mit seiner Pike zu erscheinen. Bey seiner Ankunft daselbst hätte der H. Capitain Drees bereits die Wache in Reihe und Glied gestellt, und die Verlesung der Mannschaft begonnen. Sobald er ihn erblickte, hätte der mehr gedachte Capitain Drees, ohne ein Wort zu sagen, ihn beym Rock gefaßt und mit großer Wuth in die Wachtstube geworfen. Comparent hätte die Thüre der Wachtstube angegriffen, um sich beym Herrn Capitain zu verantworten, allein der selbe habe ihm auf der Stelle einen so derben Stoß im Rücken versetzt, daß er in die Stuben hingeflogen und fast über die darin befindlichen Gegenstände gefallen sey.
Comparent bemerkte ferner schließlich und trug darauf an, daß er unter eine andere Compagnie versetzt zu werden wünschte wiedrigenfalls es nicht geschehen könnte, er sich veranlaßt sehe, Sendenhorst als seinen Wohnsitz verlassen und nach seiner Heimath zurückzukehren.
- Verkündigung des Landsturms 6. April 1814 -
1814 VII 7
Capt. Singor hat die Revision der Piquen seiner Compagnie nicht zugelassen und sich schleunigst weggemacht und sich dabey geäußert, daß ihm der Herr Cantons Commandant nichts zu befehlen habe.
- 15-
1814 VII 8
Damit über die eingehenden Strafgelder von den vier Bataillons gehörig Rechnung geführt werde und die nötigen Einrichtungskosten hiervon bestritten werden können, soll ordentlich Rechnung geführt werden.
1814 VII 14
Bürgermeister Daldrop (Ahlen) an den Bezirkskommandanten Langen:
Ersuch, den beykommenden Transport von Ältern und Verwandten der Deserteurs durch ein Kommando Landsturm Männer sofort nach Münster bringen zu lassen, wohingegen der hiesige Vorspann bis Münster durchfährt.
Anm. Langen: Der UB Comm. soll den Transport mit 10 Mann und 1 Unterofficier nach Albersloe geleiten, vor dort soll ihn Bürgermeister Bispinck weiterleiten.
1814 VII 14
Cantons- Comm. Langen an den Herrn UB- Comm. zu Sendenhorst
Dem hohen Militair-Gouvernement ist es angezeigt worden, daß mehrere Commandanten des Landsturms den Officieren - sogar unter Drohung von Strafen - die Anschaffung von besonderen Kleidungen auferlegt hätten, wo ich vom Herrn Obercommandanten von Syberg zum Bericht aufgefordert worden bin. Mir ist zwar davon nichts bekannt geworden und ich habe auch bereits einen Bericht dahin abgestattet, daß sich die untergeordneten Bezirks-Commandanten meines Bezirks keine dergleichen Anmaßungen hätten zu schulden kommen lassen. Bin aber zugleich angewiesen. Ihnen meine Herrn zum Überfluß zu eröffnen, daß im Fall Sie sich die Anmaßung erlauben mögten, den Landsturm-Officieren das Tragen besonderer Kleidung vorschreiben zu wollen, sie sich einer ernstlichen Rüge aussetzen würden.
Der Herr Ober-Commandant von Syberg wie auch ich sähen es jedoch gerne, wenn die Officiere des Landsturms sich im Dienste mit einem ordentlichen blauen Überrock, etwa in der Form der blauen Litephka ohne alle Abzeichen bekleideten, wenn gleich dieses lediglich dem guten Willen der Officiere überlassen und auch auf keine Weise vorgeschrieben werden muß.
Cantons-Commandant Langen
1815 VII 15
Der Capitain der 4. Compagnie an Major Schwarte:
Nach dem Erlaß vom heutigen dato beschuldigen Sich mich: daß ich am vorletzten Exerciertage als dem 26ten Junii, wo die Pieken haben revidirt werden sollen, ich ohne auf Ihre Ankunft gewartet zu haben, schleunigst mit der Compagnie abmarchirt seye, da doch durch den Feldwebels den Capitains soll bekannt worden seyn: daß diese Revision vorgenommen werden sollte. Dieses ist aber bey mir der Fall nicht; sondern mein Feldwebel hat mir nach abgehaltener Paroll bey Abstattung des Rapports vor einige und allein die schriftliche Verfügung vom 25. Junii ohne weiters mündlich zu rapportieren, eingereicht, mithin bin ich vom genannten Befehle nicht in Kenntnis gesetzt worden. Nach eingezogener Erkundigung und Aussage des Herrn Feldwebels der 3ten Compagnie soll mein Feldwebel, da er zuerst mit seiner Schreiberei fertig gewesen, weggegangen seyn,. und habe den nachher ertheilten gedachten mündlichen Befehl nicht gehört, mithin mir auch nicht rapportieren können, dieses ist also die Ursache der ohne meine Schuld geschehen seyen sollenden Nichtbefolgung des gedachten Befehls.
Nach Inhalt des ebenfallsigen obgedachten Erlasses soll ich geäußert haben: daß mir der Herrn Cantons Commandant nicht zu befehlen habe: Dieses sind falsche Erdichtungen und bestehen in Unwahrheit:
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Es ist recht nicht gedenkbar: wenn mir der Befehl in Betreff der Revision der Pieken bekannt gewesen wäre, ich solche Subordninationswidrigen Ausdrücke, da ich selbst von meinen mir untergebenen Subordnination fordere, durchaus auch in jedem Falle nicht ausstoße. Ich muß daher bitten, solchen Plaudereyen kein Gehör zu geben, und um künftighin dergleichen Irrungen vorzubeugen, muß ich unmaasgeblich bemerken: daß es dienlich und dem Dienste zweckmäßig seye, wenn den Feldwebeln aufgegeben würde, sich ein Rapportbuch anzuschaffen, wo sie alsdann bey Austeilung der Paroll jeden auch kleinsten Befehl eintragen und demnägst bey Erstattung des Rapports durch den Capitain vorzeigen müssen, wo alsdann keine Irrungen entstehen können.
Singor
1814 VII 17
Langen an den UB-Commandanten Schwarte
Innerhalb von 3 Tagen sind in Vorschlag zu bringen: 2 Rittmeister, 2 Wachtmeister, 2 Lieutenants sowie 20 Mann von jeder Compagnie zur Cavallerie. Wenn in der Compagnie keine 20 Mann zu finden, so müssen in den anderen so viel mehr ausgehoben werden, daß Sie für das ganze 60 Mann haben. Es muß möglichst auf Bauern Söhne, welche sich mit ein ordentliches Pferd versehen und Vermögen haben, sich Uniform verschaffen zu können .. gesehen werden. Reclamationen werden nicht angenommen.
Die Rittmeister muß ein angesehener, wohlgebildeter Mann sein und um sich wissen, so ist zum Beispiel für den UB Sendenhorster der Herr Friedensrichter von Vagedes zum Rittmeister (bestimmt).
Wenn in den UB Albersloh, Everswinkel, Ahmesbüren sich kein passendes Subject dazu findet, so können aus der vorhandenen Anzahl Hauptleute und Officiere die Rittmeister genommen werden. Wird einer der Hauptleute zum Rittmeister gewählt, so muß die Stelle durch den Premier Lieutenant wieder provisorisch besetzt werden. Sehr angenehm würde es mir sein, für den
UB Alberslohe:
Hauptmann Hockelmann zum Rittmeister
Everhard Schulte Entrup zum Wachtmeister
Albert Dernebockholt zum Lieutenant
UB Everswinkel:
Rittmeister Schürmann
Wachtmeister Herr Hauptmann Niemer oder ein gedienter, ansehnlicher unverheirateter Bauer oder Schulzensohn
Lieutenant ebenfalls ein ansehnlicher Schulzensohn
UB Ahmesbüren
Rittmeister Hauptmann Heidhorn
Wachtmeister Harling
Lieutenant der Verwalter bey dem Bürgermeister Sudhoff
UB Sendenhorst
Rittmeister Friedensrichter von Vagedes
Wachtmeister Silling Niestert
Lieutenant Silling senior
Die Sache hat Eile, und ich befürchte, daß wir ersten Tags aufgefordert werden, die Cavallerie ausrücken zu lassen um Parade zu machen.
1814 VII 17
Major Schwarte soll eine Wache von 4 Mann stellen, die einen Arrestanten bewachen soll, ferner 2 Mann um 7 Uhr vor die Ratsthüre stellen zu lassen und den Arrestanten weiter nach Vorhelm zu begleiten.
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1814 VII 20
Die Hornbläser und Tambours müssen sich morgen um 8 Uhr am Rathause in Person einfinden.
1814 VII 20
Langen an Schwarte
Zufolge Requisition des Bürgermeisters zu Hoetmar sollen die Ackerknechte Bernard Henrich Wessel bey Zeller Volking und Zurmühlen beym Zeller Kleykamp wohnend arretiert und abgeliefert werden. Auftrag, abends um 10 Uhr mit 6 Mann und 1 Unterofficier die beiden Ackerknechte, welche desertierte Landwehr- Männer sind, zu arretieren, weil solche bis zur Rückkehr ihrer Brüder eingestellt werden sollen.
1814 VII 19
Erschien der Glasemacher und Landsturmmann Joseph Hurtig mit der Anzeige und Klage, daß am Sonntag, den 17ten d. M. der Herr Capitain Langen gegen Comparenten sich gesetzwidrig soll vergangen haben. Beym Aufzug der Landsturm-Männer vor dem Osten Thor nahm der Comparent eine Blume, welch er in seinem Hut verborgen hatte, hervor. Mittlerweile stieß der Unteroffizier Mays mit seiner Picke an den Comparenten. und auf dieses stieß der Comparent wieder mit seiner Picke an des Unteroffiziers Meys seine Piecke, mit der Aussage, der genannte Hurtich solle seine Pike gerade halten.
Über diesen Vorfall ist der Herr Capitain Langen hervorgekommen und habe ihm, Comparent, einen starken Schlag mit der Klinge versetzt, so daß er nicht länger vor Schmerzen mehr in der Reihe des Gliedes Ordnung verblieben konnte, Auf dieses hat sich der Comparent von dem Landsturm entfernen wollen, weil er nach seiner Sage so starke Schmerzen von dem Schlagen erhalten, aber der Herr Capitain habe ihn wieder beym Rocke angefaßt und ihm sogleich Arrest angesagt und auch sogleich auf die Wache an das Osten Thor als Arrestant bringen lassen. Der Comparent habe über eine Stunde im Arrest gesessen, worauf er von dem Herrn Capitain wieder befreiet worden.
Der Comparent klaget aber darauf an, da nach seiner Meinung das Verfahren gesetzwidrig sein soll, auf fernere Untersuchung und nach dem vorgeschriebenen Strafreglement zu verfahren. Zeugen dieses vorgefallen Schlages von dem Herrn Capitain kann die ganze Compagnie bezeugen.
1814 VII 19
Erschien der Faßbänder Anton Mays, Landsturm-Mann, mit der Anzeige, daß am vorigen Sonntag, als dem 17ten, bey dem Auszug nach dem Ecercierplatz der Landsturm Mann Joseph Hurtig vor dem Osten Thor seine Pike sinken ließ und auf dieses ich mit meiner Pike unter die seinige Pike gestoßen, mit dem Bedeuten, solche gerade zu halten; bey diesem Vorfall kam der Herr Capitain unserer Compagnie heran und versetzte genanntem Hurtich einen derben Schlag mit der Klinge in den Rücken, worauf sich derselbe entfernte mit der Aussage, er wolle sich nicht schlagen lassen, man solle ihn, wann er sich verfehlet, nach dem vorgeschriebenen Kriegsreglement bestrafen. Hierauf wurde ich, Unterofficier Anton Mays, gegenwärtiger Comparent, geordert, den genannten Joseph Hurtich in Arrest zu setzen. Bey meinem gutwilligen Auftreten, und dem Arrestanten in Arrest zu nehmen, hat mich der Herr Capitain ohne alles weitere Vergehen sogleich in Arrest mit einsetzen lassen. Wir sind beyde, ich und der Hurtich, solange in Arrest gesessen, bis das Exercieren vorüber war, ohngefähr ein und halbe Stunde.
Comparent klaget gegen seinen Herrn Capitain, dieses Verfahren als gesetzwidrig an und traget auf weitere Untersuchung der Sache untertänigst hiemit an.
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Auf die mir zugeschickte Beschwerde des Landsturm-Mannes Hurtig und des Unteroffiziers Mays erwidere ich:
Am 17ten dieses, als meine Compagnie nach den Erxercierplatz marschierte, lies er Hurtig seine Pieke zum Ungebühr über die Schulter hangen. Ich bedeutete ihm mehrenmals, daß er seine Pieke gerade halten sollte, allein vergebens. Der Unterofficier Mays schob während des Marschierens mit seiner Pieke die Pieke des Hurtig in die Höhe. Weil dadurch Unordnung und Gelächter unter den Leuten entstand, so bedeutete ich ihm, es zu lassen. Dem Hurtig befahl ich aber, sich anständig zu betragen, widrigenfalls ihn die auf Subordinationsfehler gesetzte Strafe treffen würde. Der Hurtig, de Ermahnung eingedenk, griff den Unteroffizier Mays mit gefällter Pieke an, Mays wehrte sich mit seiner Pieke. Die ganze Compagnie kam dadurch in Unordnung. Ich geboth Ruhe, aber vergebens. Endlich sprang ich zwischen die beyden Kämpfenden, wobey ich den Hurtig einen Hieb mit der flachen Klinge über die Schulter versetzte. Ich rief einen Unteroffizier und vier Mann hervor, worauf der Unterofficier Mays hervortrat. Ich schickte sodan den Hurtig und Mays in die Wache, woraus ich Sie nach einer Stunde entließ.
Es geht daraus hervor, daß der dem Hurtig versetzte Hieb mit der flachen Klinge keine Strafe, sondern nur ein nothwendiges Mittel war, ein grausames Unglück zu verhüten und die Ordnung für den Augenblick wieder herzustellen. Das einzige, dessen ich mich schuldig gemacht habe, ist wohl, daß ich zu gelinde verfahren bin. Übrigens trage ich noch auf beyderseits gesetzliche Strafe an.
Langen, Capitain der 1. Compagnie.
Verzeichnis der Landsturmmänner der 2. Compagnie, wie sie sich zum Dienst gestellt haben
25.06. | Unteroffizier Lütkehues | mit seiner Corporalschaft abends Wache |
26.06. | Unterofficier Bennnemann | ebenso |
26.06. | Unterofficier Brüser | ebenso im Kirchspiel |
22.06. | Unterofficier Lammerding | mit 4 Mann nach Steinfordt einen Restanten zu transportieren |
28.06. | Unteroffizier Schmettkamp | mit 4 Mann einen Restanten nach Albersloh |
29.06. | derselbe | mit 2 Mann auf Wache |
01.07. | derselbe | mit 3 Mann nach Albersloh |
13.07. | Unterofficier Bücker | mit 4 Mann einen Restanten nach Albersloh |
13.07. | derselbe | mit 3 Mann ebenso |
14.07. | derselbe | mit 2 Mann einen Restanten transportieren |
15.07. | Unteroffizier Artmann | mit 4 Mann nach Albersloh |
16.07. |
| 2 Mann nach Albersloh |
17.07. |
| 4 Mann nach Albersloh |
1814 VI 8
Aufstellung einer Tabelle der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert Anforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues
1814 VI 8
Resolution Capitain Langen wegen Weiterverwendung im Landwehrdienst: Wenn es der Wunsch meines hochzuverehrenden Landesherrn seyen sollte, auch dergleichen Männer wie ich bin zu dießem Landsturmdienst gerne zu sehen, so bin ich nicht nur allein willig genug, meinem Landesherrn gehorsam zu leisten, sondern ich erbiethe mich sogar mit dem größten Vergnügen für die gute Sache mich aufzuopfern und werde meinen Dienst bestmögligst sicher vorzustehen.
1814 VIII 4
Major Schwarte an Hauptmann Langen
Nach der verehrlichen Verfügung des Herrn Cantons-Commandanten Langen von 2. d. M. in Hinsicht einer zu haltenden täglichen Wache auf der hiesigen Wachstube, um im nöthigen Fall der Transportierung nicht in Verlegenheit gesetzt zu werden, wie schon bereits geschehen, daß man keine Landsturm-Männer auffinden konnte, so beauftrage ich Sie, Herr Hauptmann, von heute abend an um 8 Uhr auf 24 Stunden mithin bis Morgen Abend 8 Uhr vier Mann auf die Wachstube beordern zu lassen, wo sie solche wieder durch vier andere ihrer Compagnie sowohl von den Kirchspiels Landstürmern als der Stadt fortfahren; jedoch können nach der erlassenen Verfügung des Herrn Cantons Commandanten zwey von den vier wachhabenden zu Hause bleiben, wo solche aber in nötigem Falle sofort zu haben sind, zwei derselben aber müssen stets auf der Wache bleiben. sie wollen daher Ihre Unterofficire verantwortlich machen.
1814 VIII 22 Sendenhorst
An den Herrn Hauptmann Langen
Nach einer erlassenen Verfügung des Herrn Landesdirektor Freiherrn von Romberg wegen vorgefallenen Diebereien in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna und Lüdinghasusen habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher beauftragt, heute abend den Anfang zu machen; und zwar wie vorhin mit vier Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Herrn Cantons-Commandanten vorzuführen.
Sie werden also, Herr Capitain, die Patrouille aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1 Uffz in den Abend, von 8 Uhr Abends empfangen und morgens 5 Uhr fortgesetzte beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patouillelisten dahier einreichen.
Sendenhorst, den 22. VIII 1814 Der Major Schwarte
der Adjudant Sulzer
Hieneben wird bemerklich gemacht, daß 2 Menschen herumstreichen und ausgeben: Sie collectieren für ruinierte Kirchen und Klöster in Hamburg. Da diese beyde Menschen gefährlich scheinen und den Communen zum Nachteil sind, so werden Sie, Herr Capitain, ebenfalls beauftragt, auf diese beyde Menschen zu vigilieren und im Betretungsfall zu arretieren und an den Canton-Comm. abzuliefern. Einer dieser beyden, der größere, trägt ein schwarzes Kleid, wie eine Geistlicher gekleidet und der andere trägt sich wie ein Kaufmann.
23. VIII 1814
Herrn UB Com Schwarte!
Der Anton Sommersell und H Schmedkamp, Landwehr-Männner aus dem Ksp Sendenhorst sind vom 1. Batt desertiert.
Ich ersuche Sie daher, sowohl bey Tag, als bey der Nacht zur unbestimmten Zeit die Wohnungen der Eltern und Verwandte besetz, visitiren, auf die Pflichtvergessenen invigiliren und im Betretungsfall dieselbe arretiren zu lassen und an mich abliefern zu lassen.
Der Bürgermeister
Langen
27. VIII: 1814
An den Herrn Major Schwarte, Wohlgeboren!
Zufolge des mir von Ihnen gestern abend um sechs Uhr gewordenen Auftrags in betr Aufsuchung der Deserteurs Anton Sommersell und Henrich Schmetkampf habe ich vorschriftsmäßig die Bewohnung des Zellers Schmetkampf, Sommerselle und des Bruders Hagedorn, und zwaren jedes Haus besonders durch vier vertraute Land-Sturm-Männer und einen Unterofficier von meiner Compagnie, in verwichener Nacht zwischen 11 und 12 Uhr ganz in der Stille besetzen und untersuchen lassen. Sämmtliche Landsturm-Männer haben aber nach der von den Unterofficieren darüber erstatteten mündlichen Rapport in den gesagten Wohnungen weder die obgedachten Deserteurs, noch auch sonstige verdächtige Leute vorgefunden, welches ich allso an durch pflichtmäßig anzuzeigen nicht verfehle.
Der Hauptmann
Kocks
28. VIII 1814
Hauptmann Kocks Bitte mit ärztlichem Attest des Medicina Doctor Boner, Alverskirchen, wegen Gichtzufällen und Kurzsichtigkeit um Suspension vom Dienst. Als Stellvertreter tritt provisorisch Leutnant Wiegard für ihn ein.
1814 VIII 24
Capitain Langen meldet das Ende der Wachzeit seiner Compagnie
1814 VIII 22
Major Schwarte, Adjudant Sulzer an Hauptmann Langen:
Wegen Diebereien in den Kantons Bochum DO, UN, LH habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten, zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouillen ergeben zu lassen,
Heute abend Anfang, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Commandanten. vorzuführen. Sie werden also, Herr Capitain, die Patrouille Liste aufführen und von Tag zu Tag 4 Mann und 1 Unteroffizier jeden Abend, von 8 Uhr abends angefangen, bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen
1814 X 12
Cantons Commandanten. an UB Commandanten:
Der Herr Landesdirector Freyherr von Romberg hat mitgeteilt, daß das hohe Militairgouvernement statt des verstorbenen Freyherrn von Syberg Major von Sidow zu Westhausen als Obercommandant des Landsturms im Dortmundischen Kreise ernannt hat.
Weitergabe an das Bataillon.
1814 X 15
CantComm an UBKomm:
Sie erhalten umstehend das National des am 23. d.M. auf dem Marsch von MS nach Wesel desertierten Landwehrmannes Johann Bernard Ahrens sammt Designation der vom selbigen mitgenommenen Effekten
Auftrag, den Aufenthalt herauszufinden und das elterliche Haus in der kommenden Nacht zu besetzen, ihn zu arretieren und des anderen Morgens vorführen zu lassen
Johann Bernd Ahrens, aus Sendenhorst 27J, Gemeiner unter der 1. Comp. 4.Batallion 4. Westph. Infanterie Regiment
hat folgende Effekten mitgenommen
1 Mantel 1 paar Handschuhe 1 Halsbinde
1 Litewka 2 paar Socken 1 Leinenhose
1 tuchene Hose 2 Hemden 1 Patronentasche
1 Mütze 2 Paar Schuhe 1 Brodbeutel
1 Camisoll 1 Paar Stiefeletten 1 Tornister
1 Kokarde
- S.23 -
1814 XI 16 Dortmund
Bekanntgabe der Ernennung des Rittmeisters Leithen zu Laer als Oberkommissar des Dortmunder Kreises
1814 X 16
Cantons-Comm. an UB-Comm.
Bekanntgabe einer Verfügung vom 8. Okt. 1814
Euer Wohlgeboren erwidern wir auf den Bericht vom 30ten vorigen Monates, daß nach strenger und bei den Worten bleibender Auslegung des Edict vom 3. vorigen Monats die Landsturmpflichtigkeit nur bis zum vollendeten 49. Jahr reicht, so wie darin ausdrücklich festgelegt worden ist, daß die Landsturm- Pflichtigkeit des zweiten Aufgebots nur bis zum vollendeten 39ten Jahre statt findet.
In Rücksicht des Landsturms kann dies Edict schon jetzt in Vollziehung ersetzt werden.
Münster 8. Okt 1814
Kgl. Pr. Militair Gouvernement zwischen Weser und Rhein
Heister, Vincke
1814 VI 30
Attest J. Sulzer für Johan Bernard Schmedkamp: Steifer Arm von gehabten Flüßen herrührend und daher als Landsturmmann ungeeignet
- 25 -
....
Landsturmmänner, die entlassen werden können, weil sie 50 Jahre und älter sind
2. Komp- (?)
Nr | Name | Wohnort | Alter |
12 | Hermann Lütkehues | Stadt | 50 |
13 | Melchior Leser | Stadt | x51 |
14 | Theodor Herte | Stadt | 58 |
15 | Balthasar Terbenning | Stadt | 58 |
16 | Andreas Quante | Stadt | x49 |
17 | Joan Hch Saerbeck, Zimmermann | Stadt | x49 |
18 | Franz Uphoff | Ochtrup | x49 |
19 | David Kössendrup | Stadt | 54 |
20 | Joan Hch Saerbeck Holzschuhmacher | Stadt | 59 |
21 | Joan Hermann Scheffer | Stadt | 54 |
22 | B Hch Fuest | Stadt | 52 |
23 | Joan Theodor Keppler | Kirchspiel | 59 |
24 | Theodor Herman Heimann | Stadt | x53 |
25 | B Hermann Niemann (dient sonst bei Schulze Bernd) | Stadt | x49 |
26 | Joan H Näring | Kirchspiel | x49 |
27 | Theodor Hermann Greive | Kirchspiel | 54 |
- 26 -
III. Compagnie
1 | Bern Hch Feiling, Unteroffizier | 56 |
2 | Jost Hch Voss, Unteroffizier | 49 |
3 | Hermann Linnemann, Unteroffizier | 49 |
4 | Bern Theodor Schmetkamp, Unteroffizier | 50 |
5 | Hermann Brune, Gemeiner | 58 |
6 | Joh Hch Homann | 51 |
7 | Theodor Laackmann | 50 |
8 | Johann Hermann Borgmann | 49 |
9 | Joh Henrich Vagedes | 49 |
10 | Johann Theodor Lütkehues | 56 |
11 | Bernd Hch Saerbeck | 53 |
12 | Bernd Hch Weddehage | 60 |
13 | Bernd Hch Brüggemann | 49 |
14 | Bernd Hermann Niehues | 49 |
15 | Joh Hch Behring | 58 |
16 | Theodor Asche | 52 |
17 | Anton Weddehage | 56 |
18 | Theodor Wiesemann | 60 |
19 | Hermann Sommersell | 49 |
20 | Anton Griesekampf | 49 |
21 | Theodor Backkötter | 49 |
22 | Johann Bernd Hagedorn | 51 |
23 | Hermann Hartmann | 55 |
24 | Jodocus Mönnig | 50 |
25 | Große Düveler Kötter | 49 |
26 | Wilhelm Borgmann | 54 |
27 | Christian Geilern | 55 |
28 | Kötter Greive | 51 |
IV. Compagnie
Nr | Name | Geburtsort | Alter |
1 | Schulte Bering, Unteroffizier | Sendenhorst | 60 |
2 | Johann Hermann Möllers | dito | 52 |
3 | Johann Henrich Grolle | Ahlen | 55 |
4 | Theodor Henrich Schockinghoff | Sendenhorst | 58 |
5 | Gerd Grolle | dito | 59 |
6 | Johann Hch Bröcker | dito | 50 |
7 | Ferdinand Sprinker | Rinkerode | 59 |
8 | Johann Henrich Vennewald | Sendenhorst | 55 |
9 | Balthasar Schotte | dito | 53 |
10 | Johann Hch Speigelberg | dito | 56 |
11 | Johann Hch Brüggenkötter | Hoetmar | 57 |
12 | Caspar Ossenbeck | Rinkerode | 50 |
13 | Johann Theodor Bartels | Sendenhorst | 50 |
14 | Conrad Gröneweg | Albersloh | 59 |
15 | Johann Bernhard Kössendrup | Sendenhorst | 55 |
16 | Joh Hch Hartmann | dito | 54 |
17 | Bernd Hch Bröcker | dito | 55 |
18 | Martin Krey | dito | 58 |
19 | Johan Hch Haerbaum | dito | 58 |
20 | Joh Hch Brandhove | dito | 58 |
21 | Gerhard Hch Heimann | dito | 50 |
22 | Franz Sievert | Ahlen | 62 |
23 | Theodor Bartmann gt. Meykötter | Sendenhorst | 52 |
24 | Johann Hch Bartmann | dito | 52 |
25 | Anton Hoppe | dito | 54 |
26 | Theodor Hch Frye | dito | 50 |
27 | Schulze Horstrups Kötter | dito | 50 |
28 | Johann Hch Joelmann | dito | 49 |
29 | J H Heidfeld | Beckum | 59 |
30 | H Vennewald (Nachtrag) |
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1814 XII 7 Laer
Mitteilung des Ober-Commandanten Leithen, daß laut Anzeige des Landesdirektors von Romberg vom 23. Nov. Landsturmleute, die das 49. Jahr zurückgelegt haben, beurlaubt werden können. Frei werdende Offiziersstellen sind provisorisch durch Unteroffiziere oder Gemeine zu besetzen.
Mahnung, nur solche Leute zu entlassen, die tatsächlich das Alter erreicht haben. Im Zweifelsfalle Auszüge aus dem Taufregister beibringen.
1814 XI 25
an den Hauptmann der 2. Komp. Kocks:
Zurück zur Berichtigung und zur Untersuchung dieser Liste, indem bey verschiedenen ein jüngeres Alter notiert zu sein scheint
Schwarte.
Hierzu Kocks: Liste zurück; die angestrichenen Individuen (x) sollen Geburtsschein über ihr wirkliches Alter beibringen.
1814 XI 25 Münster
Pr. Mo. Gouvermenent:
Landräte und Ober-Commandanten bestimmen die Ärzte, auf deren Gutachten in Landsturmangelegenheiten Bezug genommen werden soll, ferner Strafreglement des Landsturms
1814 XI 16 Dortmund
Bekanntgabe der Ernennung Rittmeisters von der Leithen zu Laer als Oberkommandanten des Dortmunder Kreises
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Register der Landsturmmänner, welche sich von heute das 49te Jahre ihres Alters anmessen, da wir aber keinen speziellen Befehl haben, und die Taufscheine derjenigen einliefern zu lassen, so schicke ich nur bloß das Register nach eigener Aussage der Subjecte bei. Capitain. Langen
1 | B H Panning, Polizeydiener | 50 | 13 | B H Röttgermann | 50 |
2 | J H Kalthoff | 50 | 14 | Arnold Bülte | 56 |
3 | Wolfgang Sperl | 50 | 15 | J H Hinsenbrock | 50 |
4 | Wilhelm Werring | 54 | 16 | Henrich Wilking | 50 |
5 | Christian Hageman | 55 | 17 | B H Niemann | 50 |
6 | Anton Feigler | 50 | 18 | Theodor H Aland | 55 |
7 | Theodor Kleyer | 49 | 19 | J B Elmenhorst | 55 |
8 | Theodor H Edeling | 57 | 20 | J Th Hinsenbrock | 55 |
9 | Theodor Hagedorn | 50 | 21 | J B Höne | 56 |
10 | J Theodor Kerkmann | 50 | 22 | Anton Mollenkamp | 49 |
11 | Anton Jönsthövel | 50 |
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12 | Josef Nordhaus | 59 |
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Tab. Liste der Landsturmmänner, die das 50. Lebensjahr nach ihrer Angabe erreicht haben, 2. Kompanie
Nr | Name | Geburtsort | Alter |
1 | Lieutenant Joan Hch Suermann | Stadt Sendenhorst | 52 |
2 | Lieutenant Johan Theodor Ottenlohe | Ksp Sendenhorst | 51 |
3 | Uffz Adolf Lammerding | Stadt | 51 |
4 | Uffz Johan Henrich Bücker | Ksp Ostbevern | 49 |
5 | Uffz Theodor Middrup | Ksp | 52 |
6 | Johan Herman Geiseler | Stadt | 58 |
7 | Wilhelm Ramer | Einen | 50 |
8 | Joan Stephan Arens | Westkirchen | 59 |
9 | Adolf Linneman | Stadt | 54 |
10 | Everhard Saerbeck | Stadt | 49 |
11 | Joan Herman Börger | Stadt | 52 |
Landsturm
wurde noch bis 1820 nachweisbar zur Bewachung und zum Transport von Gefangenen (meist bis in die Nachbarorte Albersloh, Drensteinfurt, Hoetmar, Ahlen) eingesetzt
A 598 Gefangenen-Verpflegungs- Sachen
1816 VIII 9
Richter Kreuzhage an den Landsturm Commandanten Schwarte: daß die Landsturms-Escorte von Alberslohe durch drei hiesige Landsturm- Männer zur Bewachung des Arrestanten baldmöglichst abgelöset wird. ...
1817 II 1
Daß der Joseph Glashagel seinen dreitägigen Arrest auf der hiesigen Wachtstube richtig und ruhig ausgehalten habe, bescheinige ich hiermit
Langen, Capitain der ersten Compagnie Landsturm
1819 Stadtarchiv S.
Bericht des Sendenhorster Landwehrmanns Theodor Große Kogge an den
Bürgermeister über seine Abenteuer nach der Schlacht bei Fleur
14. Mertz 1819
Sein Sie gegrüßet, hochgeehrter Herr Bürgermeister!
Da ich zu Lande angekommen bin, möchte ich meine Begebenheit dem Herrn Bürgermeister von Anfang her erzählen. Da wir im ersten Treffen bestimmt und bei Flörr (Fleur?) den Angriff machten gegen die Fransosen, ging anfänglich alles gut zu arranßieren. Bald darauf wurde alles verstärket und vermehret und waren wir genöthiget, ein wenig zu weichen, um Ablösung zu haben.
Indem verlor ich alle meine Nebenmänner und sah augenscheinlich, wie sie zusammengeschossen wurden. Ich ergab mir gleich in den Willen des Herrn und bat nur Gott, er möchte mir aus diesen Jammer helfen und mich behüten für Krüppel zu werden.
Nun hatte ich wieder einen Nebenmann linker Seit laufen, Es kam gleich eine Kanonenkugel auf uns und zerriß meinen Nebenmann, daß ich vondessen Blut ganz rot wurde. Nun hatte ich meine Kraft ganz verloren und hatte Hilfe nötig. Ich war noch bei der Compagnie, konnte aber nicht mehr stehen. Es wurde rechts ein Marsch commandiert und ich mußte liegen bleiben bis endlich mir die Fransoßen kriegten und führten mich nach mehreren Gefangenen. Sie nahmen und Waffen und alles ab und wir waren Herdenviehe.
Bis nach zwei Tagen, da die Fransoßen Rütherath (Retrait) machen mußten, sahen wir Gelegenheit, davon zu kommen.
Wir kamen auch glücklich davon. Nun konnte ich nicht mitkommen, es schien, als würde ich tödtlich krank. Dann kam ein Fuhrmann vorbei, welcher von der Armee nach Hause wollte, welchen ich bat, auf seinen Wagen zu sitzen. Er hob mich hinauf und fuhr mit mir weg nach Tongern welches jenseits Maastricht liegt.
Auf dem Wege vor der Stadt kam ein Kaufmann dabei, welcher sich auf der Reise begab. Er fragte nach Begebenheiten und untersuchte alles. Er sah, daß ich Hülfe bedürfte und sagte, wenn ich mit ihm reien wollte, so wolle er mir verpflegen und sehen, mir im Stande zu setzen, umd die Gesundheit wieder zu erhalten. Ich, sagte der Kaufmann, habe um Napoleons Willen viele Schäden erlitten in meinem Handel und Ihr habt dafür gefochten, und Eure Gesundheit verloren. Ich will tun, was ich kann.
Ich nahm die Verpflegung und reisete mit. Den andern Tag gab er mirverfrischte Kleider und wir setzten und zu Schiff auf der Maas und fuhren ab über Nordsee nach Holland, Da hat er mir gleich seinen Arzt geholt,und bat ihm, er möge mich genesen, sobald er könne. Die Genesung dauerte aber zwölf Wochen, ehe ich wieder arbeiten konnte. Doch mußte ich ein halbes Jahr Mittel gebrauchen, Nun machte der Kaufmann mit dem Arzt Rechnung.
Diese belief sich 160 Gulden 4 Stüber, Da war ich betrübt und sagte, ich wäre so viel nicht wert. Nun sagte mein Verpfleger, ich mache, ihr sollt leicht davon kommen. Ich will Euch nach meinen Verwalter bringen, um ein Jahr zu dienen, so soll die größte Summe damit bezahlt sein und übrigens will ich weiter darüber sprechen
Nun kam ich bei demselben Mann in Dienst, 1816 den 4ten May. Der Verwalter war mir hold und genöthigte mir, daß ich über zwei Jahre da bliebe. Als ich nun von ihm Abschied nahm, bat er mir, ich möchte ihn künftigen Sommer wieder bei ihm kommen, welches ich beliebte, um davon zu kommen, solches zu tun, wenn ich gesund bliebe.
Jetzt komme ich nach Eurem Wohlgefallen, mich an meiner Ortsobrigkeit zu zeigen. Bitte daher um Verzeihung und Begnadigung. Denn der König hat viele Begnadigungen in seinem Reich, besonder für Leute, die um seinetwillen haben leiden müssen, welches ich begehre von meiner Obrigkeit, welche anstatt des Königs darüber Gewalt hat und mich theilhaft machen kann.
Hierüber sehe und vertraue ich den Herrn Bürgermeister als Vormundt über mich an, welches ich in meiner ganzen Landwehrlage habe getan. Denn es scheint, als wenn ich wesentlich, und komandieren klein und groß über mich u.s.w.
ich ihr untergebener
Johann Theodor Große Kogge
den 13ten März 1819
2. Bericht
Hochwohlgeborener Hochzuehrender Herr Bürgermeister
Ich grüße Ihnen und melde mir bei Ihnen, daß ich jetzt in mein Vaterland wieder gelanget bin. Ich werde Ihnen also in mein Schreiben vortragen, wie es mir ergangen ist.
1. Als wir Westfählische Landwehr im Jahra 1815 den 16ten Juni für unsern König und Vaterland gestreitet haben und bei Braband an die französische Grenze nah bei dem Dorf Linny (Ligny) vor die Franzosen eine Schlacht kamen, ging es uns zuerst gut und streiteten mit voller Mut, aber es dauerte nicht lange, da wurde uns der Feind zu stark, da mußten wir rütterieren und in der Rütterrat wurde ich und viele von uns gefangen von die Franzosen. Die Franzosen nahmen alle unsere Waffen und Gewehre, plünderten uns aus und transportierten uns in Frankreich zurück.
Als sie uns ungefähr 2 oder 3 Meilen tranzportiert hatten, machte ich mir wieder los und verbarg mir in ein Gehölz bis die meisten Franzosen weg waren. Als ich nun vernahm, daß es auf dem Wege etwas stiller wurde, ging ich wieder aus das Gehölz, wußte aber nicht, wohin oder her ich gehen sollte, denn alles was ich von weiten sah, waren lauter Franzosen und ich fürchtete mich sher, daß sie mir wieder ertapfterten (ertappten). Aber als ich ungefähr eine Stunde gelaufen hatte, begegnete mir ein reisender Mann, welcher wohl etwas deutsche Sprache verstand. Diesem Mann erzählte ich alles, was mir widerfahren war, und daß ich kein Geld mehr hätte, wovon ich zehren könnte. Dieser Mann sagte mir, ich sollte mit ihm gehen, so wollte er mir versorgen, daß mir die Franzosen nicht wieder ertapfern (ertappen) würden. Ich ging also mit ihm und kam in Braband an die holländische Grenze vor ein großes Wasser und ließen und herüber fahren,. Als wir nun noch etwas weiter kamen, wurde ich schwerlich krank und habe da in Braband über ein ganzes Jahr krank gelgen und auch schlimme Augen gehabt. Endlich hatte ich mir wieder gebssert, hatte aber kein Geld mehr, daß ich meine Verpflegung bezahlen konnte. Deswegen mußte ich bei die Leute arbeiten bis ich alles bezahlt hatte. Nun also hatte ich mir wieder in mein Vaterland geneiget und bin jetzt wieder in diese Gegend ins Münsterland gekommen und zeige mir jetzt, da ich wieder hier bin.
Ich bitte daher um des Königs Begnadigung, denn der König hat die Begnadigung in seinen Reich mit solchen Menschen., welche um seinetwillen gelitten haben. Ich verlange solches von meinen Obrigkeiten, welche anstatt des Königs Gewalt darüber haben. Ich vertraue daher also unserm Herrn Bürgermeister als der erste Oberherr über mich an u. s. w.
Ich, Ihr untergebenster Diener
Johan Theodor Lütke Kogge
Sendenhorst, den 20ten Mai 1819