Krieg II

BE Landratsamt Nr 646a - Am 31. October 1813 Abends gegen fünf Uhr, wo ich gerade  den  Ge­meinderath von Liesborn versammelt hatte, erhielt ich vom Maire Schmitz  zu Lippstadt Nachricht, daß der Französische Divisions-General Regeaux auf den folgenden Morgen 200 Vorleger-Pferde  ver­lange, eine große Lieferung an Fourage, Fleisch, Brod und Brandt­wein requirirt habe, und meine  Gegenwart  erwartet werde. Gegen halb sechs Uhr langte ich in Lippstadt an, allein erst ge­gen 10 Uhr erschien der Ordonneteur, der unter Androhung der  Plünderung eine  ungemein starke Lieferung der  vorbemerkten Ar­ticulen  auf  den folgenden  Morgen forderte, Nach vielen Vorstel­lungen wurde die Lieferung bis auf 1/8 nachgelassen, indessen auf die Gestel­lung der 200 Vorleger-Pferde bestanden.

Gerade um 12 Uhr Nachts verlies ich ganz ermattet  - denn ich  war  fünf Monate krank - in fürchterlichem Sturm das Thor von Lipp­stadt, und langte gegen 2 Uhr zu Liesborn wieder an, wo ich die  verlangte  Fourage  von  den größten und nächsten Bauern, und auch die Pferde requirirt.

Ohngefähr gegen 2 Uhr Nachmittags wurde ich von allen Seiten her benachrichtigt, daß die Bauern mit den Vorleger-Pferden halb weg  Lippstadt umgekehrt und geflüchtet wären, daß man die Fourage abgeworfen  hätte, und in der Bauerschaft Suderlauge und Hundrup französische Husaren plünderten.

Lippstädter Bürger,  die  ihre  Pferde  ebenfalls  eilends  aus  der Stadt gebracht hattten, waren Veranlasser der Ereignisse.

Ich eilte auf der Stelle wider alle Warnung nach Lippstadt,  um  die  Sache wieder auf guten Fuß zu bringen. Die abgeworfenen Fourage ließ ich indessen  sammelen und beim Ende zu Kappel deponiren.  Nichts  war  davon  verlohren. Gegen 10 Uhr kam ich vor Lippstadt, wo mehrere  Bauern  mit  Fourage  nicht      einge-lassen werden sollten, die aber endlich eingelassen wurden. Die  Thore  wurden gesperrt - keiner sollte ausgelassen werden - indessen bewirkte  ich ihre Entlassung, nur ich wurd als Geissel zurückgehalten und bewachet. Beim Maire Schmitz fand ich den Staab  versammelt,  Ich  vertheidigte  mich  mit vielen Gründen, und erhielt so viel Gehör, daß die Plünderung,  worauf 12  Husaren ausgeschickt waren, aufgehoben wurde, Obgleich gegen 5000 und  6000 Mann Infanterie und Cavallerie von allen  Waffengattungen  und  Corps von allen Nationen - in Lippstadt lagen, so herrschte doch eine große Stille.

Die Bürger ahnten zwar einen baldigen Abstieg, befürchteten aber Plünderung und Brand. Gegen 8 Uhr Abends verlautete das unsichere Gespräch, daß die  Brücken  mit   Brennmaterialien versehen wären. Keiner konnte die Gewißheit erforschen. Gegen Mitternacht legte ich mich ganz entkräftet zu Bette. Gegen 3 - 4 Uhr hörte ich dumpfes Getöse, das um 5 Uhr  lauter  wurde. Ich  lauschte durch da Fenster, und sah im Dunkeln einige  Kavallerie über die Soester Straße ziehen  und  glaubte  den  Abmarsch  fast beendet.  Indessen vernahm ich noch meine Wache vor meinem Schlafzimmer. Ich legte  mich aufs Bett und erwachte ungefähr gegen halb sieben aus dem Schlummer über starkes Pferdeegeklapper. Schnell erhob ich mich, sah durchs Fenster - und  was sah ich - zwei Cosacken vor  Laaes  Tür, die 2 polnische Lanicers  gefangen nahmen, Ich zählte bald darauf nicht mher als 39 Mann, Die Bürger  stellten die abgebrannte Brücke am Soester  Tor gleich  wieder  her.  Die  Cosacken  verfolgten den Nachtrab und  attakierten  nahe  vor  dem  Tore,  Man  schoß gegenseitig aus kleinen Gewehren, keiner aber wurde blessiert. Der Jubel in Lippstadt war allgemein und am folgenden Tag folgte ein Pulk Cosacken unter dem General Ezinschy nach, die in der Gegend viele Pferde raubten.

         

B.

 

Polizeyberichte 1812-1813, hier Militärangelegenheiten

 

1812 II

Der Refracteur Hoppe gt Hoveschmidt aus der Conscription 1811 hat sich nach 4tägiger Einlagerung eines geminen Gensdarmen bei den im Ksp wohnenden Eltern wieder gestellt, und ist an die Unterpräfectur Hamm abgeliefert.

Ein französischer Deserteur namen Flaetman vom Lippe-Departement sollte sich hier bei seinem Oheim aufhalten, wurde aber nicht aufgefunden.

 

1812 II

Der Gerhard Henrich Eulert gt. Bockholt, Conscribierter 1811, Los Nr . 30, ist auf dem marsch nach Wesel desertiert.

Der Bernard Henrich Widdehage, Los Nr 4, Conscribirter des Jahre 1811, so auch Bernard Große Düweler, Los 18, ist am 18. Januar 1812 aus der Caserne zu Düsseldorf desertiert und hat man dieselben bis jetzt nicht wieder ertappen können.

 

1812 IV

Die anfänglich in diesem Monat dahier eingerückte Brigade-Gendarmerie ist wieder abgezogen und  soll nach Lippstadt verlegt werden

 

1812 VIII

Zwey Conscibirte sind desertirt.

 

1812 IX

Die Conscribirten Frenking und Tawidde sind aus Hamm desertirt.

 

1812 X

Der Refracteur Schwager ist arretirt und abgeliefert.

 

1813 I

Am 29. Januar haben die Conscribirten des Jahres 1813 gelöst und sind der Herr Präfect mit der Ruhe, welche unter den Conscribirten des Cantons Sendenhorst herrschtem sehr zufrieden gewesen, auch ist kein einziger von denselben auf die Refracteurs-Liste notirt.

 

1813 II

Die Concr. pro 1813 haben Befehl erhalten, sich am 13. März zu Dortmund zu stellen. Diese Consrc., welche sechs aus meiner Mairie sind, versprachen heilig, nicht zu dersertieren.

 

1813 III

Von meiner Mairie haben sich 4 Conscr. pro 1813 auf flüchtigen Fuß gesetzt, sind aber aller angewandten Mühe ungeachtet, nicht wider aufgegriffen.

 

1813 IV

Das Kirchspiel hat zu den Militärtransporten von Warendorf nach Münster beriets 29 Fuhren gestellt. Auch hat der hiesige Vorspanns-Entrepreneur einige krank gewordenen Refracteurs mit einem dreyspanningen Wagen auf  Frequention der Gensdarmerie bis Steinfurth transportiert.

 

1813 V

die Kgl. Douauniers mit einer Escorte regulierter Truppen haben dahier Colonial-Waaren gesucht, aber keine gefunden.

 

1813 VIII

4 von den gestellten 11 Refractuers sind wieder desertiert, aber einer schon wider aufgegriffen. Der General-Pardon hat die tätige Aufgreifung verhindert.

 

1813 IX

Die aus meiner Marie desertierte Soldaten sind auf 3 Mann wieder zurückgekommen.

 

===> Polizeiberichte bis September geführt. Am 12. November 1813 besetzen Kosaken Sendenhorst

 

 

 

A 765 Gewerbebetriebe

1813 III 4

Publicandum des Maire Langen: ... solche Lieferungen, welche für die Armee gemacht werden, sollen sofort zugelassen werden.

Was die Güte der Tücher betrifft, so  werden die vorjährigen Muster in der Präfektur zu Dortmund und in den Unterpräfekturen auf Verlangen vorgezeigt werden

 

1813 XI 13 Dortmund (Landesdirektor v Rombeg)

Da die größt Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, daß, um den Bedürfnissen der siegreichen Armeen abzuhelfen, vorzüglich wollenen Tücher. Leinwand und Leder, ferner wird geliefert werden müssen, so wollen sie auf der Stelle

1. alle Tücher, grüne, blaue, weiße und grauer Farbe bei der Fabrikation in Re   quisition setzen

2. alle vorrätige Leinwand

3. gegerbters Leder und Kalbsfell auf den Gerbereien und Ledermagazinen

(Langen: Fehlanzeige).

 

1813 I 5 Sendenhorst (Stadtarchiv)

Vorgänger dieses ist der Franz Anton Zartenhausen aus MS gebürtig, welcher vor ungefähr zwei Jahren als Remplacant für mich in französische Dienste getreten ist. Er kömmt jetzt von Stettin zurück, wo er bei der Capitulation als Deutscher nach seiner Heymath entlassen ist. Er ist just bey mir eingekehrt, weil er sehr an Brustbeschwerden leidet, wovon er sich bey mir erholen will. Indem ich mich für die Wahrheit dieser Umstände verbürge, zeige ich Ihnen solche an, damit der Zartenhausen sich danach bey Ihnen legitimieren kann.

v. Vagedes (Friedensrichter zu Sendenhorst; möglicherweise Besitzer oder Pächter der Duckenborg)

....An Franz Anton Zaetenhausen gegenwärtig auf Duckenborg bney Sendenhorst. Da die von der franz. ARmee wieder zurückgekommenen Militär-Personen sich ungesäumt nach MS verfügen, wiedrigenfall sie arretiert ...

Langen

 

O D

Als die Landwehr sind nach Münster maschirt haben sie getrunken 6 kannen Brantwein 8ggr macht 2 Rthlr

Als sie Trummen haben geholt nach Ahlen haben sie verzehrt für Butterbröde 3 ggr und 3 kannen bir - 2gg 2d

W. Frie

 

 

1813 XI 6

24 Kosacken rücken in Sendenhorst ein

 

1813 XII 17

17 Kosacken von MS über S nach Ahlen

 

1814 Anfang

Sendenhorst  wird  dem  Zivilgouverneur  des  preuß. Westfalen  v  Vincke,  unterstellt.

Errichtung von Linie, Landwehr, Landsturm

 

(1813 III 17 Breslau

Verordnung über die Org. der Landwehr: Alle 17-40j  müssen sich der Landwehr  zur Verfügung stellen;  freiwillige Meldung, falls nicht genügend Meldungen,   entscheidet das Los)

 

 

====> Wehrbarmachung des ganzen Rheinbundes nach preußischem Muster:

- Linie

- Landwehr

- Landsturm

Landwehr: alle waffenfähigen Männer von 17 - 40 Jahre

- a) Freiwillige

- b) durch Lose bestimme

Landsturm: alle übrigen waffenfähjigen Männer; militärisch geordnet und so gut bewaffnet, wie Mittel und Umstände es gestatten

 

1814 V 31

Festung Wesel kapituiliert; hielt sich bis zum Waffenstillstand

 

 

1814/1815

Organisation des Landsturms; Canton Sendenhorst

 

          Bezirsk-Commandant Bürgermeister Langen

          Unterbezirk Sendenhorst:

          UB-Commandant Major Schwarte

          1. Landsturm-Batallion: Major Schwarte                                     

                                  Adjudant Sulzer

          1. Komp: Hauptmann Langen (Vikar)

          2. Komp: Hauptmann (CApt) Kocks

          3. Komp: Hauptmann Drees; Lt Everke

          4. Komp. Capitain Franz Singor

          weitere Unterbezirke: Albersloh, Everswinkel, Amelsbüren

 

 

1814

Acta generalia  über Militärangelegenheiten in Sendenhorst

 

 

1814 I 10

Landesdirektor Dortmund an Bürgermeister Sendenhorst:

Steckbriefliche Suche nach einem gewissen Sieger aus Magdeburg, vormal Adjudant. Unteroffizier im 3. Westf. Regiment, der sich einer Untersuchung durch Flucht entzogen hat

Bei dieser Gelgenheit empfehle ich die sorgsamste Aufmerksamkeit auf alle ankommenden Fremden, die unter den jetzigen Umständen nicht zu groß sein kann

 

17/18 I 1814

Vorladung aller Landwehrpflichtigen

Elmenhorst 15 Personen, dazu 5 Deserteuere

 

1814 II 3

Capitän Gutson: Mitteilung an der Bürgermeister, die Compagnie (die wohl in S, im Quartier liegt) besteht aus 167 Mann incl eines Feldwebels un der Uffz     

 

1814 III 11 Bürgermeister Langen an Kreisausschuß:

die Arretierten und wieder aufgegriffenen Landwehrmänner meines Bezirks sind von dem dahier anwesenden Herrn Major von Zastrow gleich in Empfang genommen

 

- Franz Zartenhausen -

Remplacant, für Friedensrichter von Vagedes in französische Dienste getreten.  Er kömmt jetzt von Stettin zurück, wo er bey der Capitulation als Deutscher nach seiner Heymath entlassen ist. Er ist jetzt bey mir eingekehrt,weil er sher an Brustbeschwerden leidet, wovon er sich bei mir erholen will

(Signalement: 23 Jahre 5 Fuß; geb zu MS)

gegenwärtig auf der Duckenborg bei Sendenhorst

 

Landwehrausschuß des Mstr Kreises medelt aus der Commune S. folgende fehlende bzw Desertierte

- Jh Bernd Schmetkamp

- Anton Westermann

- Joh Herman Werring

- Bernd Heinrich Geilern

- Herman Barkholt

- Theodor Heinrich Behring

 

1814 III 18

Scharfer Tadel Langen durch Kreisausschuß (Zurmühlen):

... daß Sie keineswegs befugt sind, eine einseitige Untersuchung vorzunehmen, und in Betr der Landwehr mit dem Herrn Major von Zastrow in gar keine directe Verbindung stehen: Sie haben desjaöb unserer Weisung von 20. III und der wiederholten Aufforderung vom 4. März zufolge zu verfahren

am gleichen Tag Schreiben ähnlichen Inhalts:

Wir müssen Ihnen übrigens bedenken, daß wir Ihr eigenmächtiges Benehmen keines Weges billigen und daß wir in wieder vorkommenden Falle über Ihre Unfolgsamkeit in Dienstsachen an die hohe Regierungs Commsission unseren Bericht abstatten werden

 

1814 III 9

Von Zastrow quittiert über desertierte, abgelieferte Landwehrmämmer:

- Christian STapel

- Friedr Edelkötter

- J Th Sandforth

- H Heinrich Tawidde

- J H Älcke

- Balth Niehues

 

1814 III 20 Dortmund

so lange ein Landwehrmann nicht aus der Provinz ausmarschiert ist und während der Zeit verstirbt, müssen die Begräbniskosten von seinen Eltern oder nächsten Anverwandten bestritten werden. Im Falle des Unvermögens aus dem Kriegsfonds

 

1814 III 24

Mitteilung v Romberg, Bürgermeister Langen: das in Sendenhorst einquartiert gewesene Landwehr Infantrie Battaillion müßte inzwischen nach Ahlen verlegt sein; wegen der Verzögerung wird Major von der Groeben zur Verantwortung gezogen werden

 

1814 III 28

Kreisausschuß an Langen:

Aufforderung, die Rechnung über die von Seiten der Kriegsausschuß Deputation gemachten Verzehrung während der in Sendenhorst vom 17 bis 20 Januar stattgehabten Musterung und Losung von dem Gastwirt Schwarte ausgestelt, zu begleichen

Wirt Schwarte übergibt Rechnung in Höhe von 52 Thlr

u a -Wein für die Herren Freiherr von Ketteler, Graf von merfeld, zwei Herren von Böselager (der ganze pucklige, rückständige Adel ist plötzlich wieder da: Napoleon geht, und die Restauration beginnt)für jeden Herrn pro Tag eine Falsche; gesamt 30 Boutellen 15 Rthlr

 

hierzu ausführliche Aufstellugn vom 12. II. 1814

insgesamt 98 Thlr; 11 Herrn Essen, Frühstück, Abendessen,

43 Boute. rotehn und 51 Bot. Weisen Weil, jede Bout. 10 Ggr; 36 Rthlr gesamt

Material; Siegellack, 3 Bund holländische Federn

(Rechnung wir auf die Gemeinden Everswinkel, Sendenhorst, Alberloe, Alverskirchen umgelegt)

1814 IV 18

Münster legt WErt auf die namentliche Erwähnung: ... die Rechnung so abzufassen, daß darin die Verzehrungs der Herrn von Ketteler, Grafen von Merverldt, zwey Secretairs, zwei Herrn von Boselager und zwei Bedineten mit aufgenommen wird (für die Geschichte? _ Persilschein, guter Eindruck bei den Preußen)

 

1814 IV 15

Das hohe Gouvermenent hat auf den Antrag de Commandeurs des Landwehr Infanterie Regiments Herrn Major von Gröben genehmiget, daß bey überhandnehmender Desertion der Landwehrmänner deren Eltern oder näcstehn Verwandten arretiert und in das Zuchthaus zu MS abgelifert werden sollen

 

1814 IV 19

Verfahren der Musterung: Mitteilung an die Polizeidiener: umstehende Landwehrmänner müssen sich am 22. des Monats  morgesn um 8 Uhr in Münbster an dem Hause des Herrn Freyherren von Schmissing in Person einfinden um gemustert zu werden

Ich (Langen) werde mich ebenfalls mit dem Herrn Bürgermeisteer Schwarte und Herrn Gemeinderat von Rhemen daselbst einfinden

(Rückseite Liste mit 15 Namen; davon allerdings viele untauglich: Levi Selig, zu klein usw9

 

1814 IV 22

Münster stellt Beurlaubungen von Landwehrmännern  zur Landarbeit in Aussicht (nach den eingelaufenen höchst erfreulichen Nachrichten ...)

darauf namentliche Liste von 21 zu beurlaubenden LWMännern

(Begründung u a: Weil der Vater krank ist und die Hausgeschäfte dadurch sehr leiden; weil der Vateer ein großer Ackerwirt und keinen Knecht hat

 

1814 V 18

Mitteilung über Desertion: vom 2. bergischen Infanterei Reg. sind inder Nacht vom 9. auf den 10. 200 Gemeinde und 4 Unteroffiziere aus Mainz desertiert

(Affision am Rathaus)

 

1814 III 30

der aus französischen Diensten zurückgekehrte Bernard Hch Lütkehaus ist nicht in den Listen auffindbar. seine Verheiratung ist wahrscheinlich: d, ist aber vom Dep. Calvados zu bestätigen

4 Wochen Frist (Anm. L. war in die Bretagne ausgewandert und hatte dort eine Französin geheiratet)

- Lütkehaus hat in MS nachgescuht, nach Frankreich zu reisen, um sich über die Heirat zu legitimieren; Familie solle Kaution leisten; 6 Wochen Frist

- Protokoll aufgenommen vom Bürgermeister: B Henrich Lütkehaus erhält eine Frist von 2 Monaten um seine Trauungspapiere aus der Gemeinde Berwie, Dept Calvados zu beschaffen  (Ehefrau Maire Louise Elkern); Vater Bernard Hch L. haftet mit seinem gesamten Besitz (Kaution)

- Legitimation bzw Passierschein: Lütkehausen aus der Stadt S. 31 Jahre als, vormals in Bergischen Diensten im 1. Regmient 2. Bataillon, dritte Kompagnie gestanden

- Zwischenbericht Langen: Lütkehaus hat sich aus Caen gemeldet und mitgeteilt, daß er noch unverheiratet sei, sich aber in der Heimat seiner zukünftigen Frau etablieren wolle und deshalb um Befreiung vom Militärdienst anträgt.

Nach Langens Meinung arglistige Täuschung; die Heiratsgenehmigung sollte von Sendenhorst aus nicht gegeben werden

1814 VIII 23

Langen an Tgl Bernard Hernich Lütkehaus: Sohn Bernard Hch hat sich nicht wiedereingestellt, Frist schon seit dem 10. verstrichen; Hinweis auf Haftung des Vaters

 

 

1814 VI 27

Desertion der Landwehrmänner

- J B Sommersell (mit allen Montierungsstücken und Tornister

. Christan Sparrenberg von der königlichen Garde

- J B Bartels mit allen Armatur- und Montur Stücken

 

1814 VII 27

Antrag auf Beurlaubung von weiteren 10 Landwehrmännern, die im elterlichen Hause dringend benötigt werden

 

1814 VI 26

Aufforderung an alle ehemals in fraz (bergischen) Diensten gestandenen Soldaten, die aus der Gefangenschaft entlassen, sich wieder zu stellen für den Landwehrdienst

 

1814 VI 26

In der Nach von 21 auf den 22, Juni sind vom Warendorfer Landwehr Batt. auf die bloße Nachricht des Marsches nach Wesels 400 Mann desertiert

- die desertierten Landwehrpflichtigen werden auf Herzogisch Oldenburgischem Gebiet vermitet

- Dortmund: auf alle herumstreichenden Militair-Personen ist strenge zu wachen

 

1814 VII 17

Anton Schmitz, Sohn des Bürgers Hch Schmitz oo Elisabeth Laes, gibt zu Protokoll:

- vor ca 5 Jahren sei er von der Gendarmerie aufgegriffen und an die Bergische Artiellerie abgeliefert

- von derselben in Spanien desertiert und nach den Engeländern übergeangen, von dieser entlassen; nach Münster

- wolle sich dahier oder in MS verheiraten, bittet um Taufschein

 

1814 VIII 20

Energische Auffoderung mit allen Mitteln die Wiedergestellung der pflichtvegessnenen Deserteure zu bewirken; auf alle mögliche Art ihren Aufenthalt zu auszukundschaften, auch bei Tag oder bei nach unterwartet und wiederholt Haussuchungen anzustellen; Einsatz des Landsturms

- Gemeiner Anton Sommersell

- gemeiner H. Schmetkamp

 

1814 VIII 21

Entlassung weiterer landwehrmänner (zum Besten des Landes) in Aussicht gestellt

Darauf Lust von 15 Gemeinen, meist söhnen von Bauern         

 

1^814 IX 24

Verzeichnis auswärts geborener, zu entlassener Landwehrmänner:

ua - Franz Uphoff, geb Ochtrup, Lumpenhändler , 6 Jahre in Sendenhorst. einziger Sohn eines alten Vaters

 

1814 X

Landwehrmann Christian Stapel will die Tochter de in Drensteinfurt

wohnenden Schmieds Theodor Schmitz heiraten und bittet um Entlas-sung aus dem Militärdienst

 

1814 XII 2

Landwehrmann Knöpker aus S. zeigt an: vor 5 Jbin ich als rempacant für theodor Schweling in frz Dienste getreten und vor 1/2 Jahr aus englischer Gefangenschaft zurückgekommen; wohne jetzt als Branntweinbrennerknecht beim Branntweinbrenner Wenning in der Stadt Drensteinfurt.

Ich diente bei den Franzosen unter die Bergischen Lanciers unter 2. Escadron 6. Compagnie, bin in Spanieen bei Solata 1813 am 23. October von den Engeländern gefangen genommen und nach Pothmud (Portsmouth) geschickt, von da über Frankreich nach Düsseldorf.

Entlassung bis auf Weiteres

 

1814 XII 9

Johan Herman Anton Schwaer, vormals in Bergischen Diensten: sei in der Feistung (!) Momade nahe am Fluß Maas gefangen geworden und als Krieges Gefangener von Station zu Station näher nach Deutschland geführt worden. Auf dem transprot als Gefangenner sey er krank geworden und hätte im Spital zu Porquie, Wallanche, Cambre 'krank gelgen. Nachdem er etwas genesen gewesen, hätt er eine Marschroute nach seiner Hymath erhalten, Er seye ungefähr um Jacobi d. J. bey seinen Avnerwandten Große Schute Everswinkel ngekommen wo er sich bis jetzt aufgehalten.

Beschwerde, daß 7 Landsturmmäner unter Führung des Polizeidieners ihn arretieren wollten (er war zufällig nicht im Hause)

 

1814 XII 21

STadt- und Gerichtsästimator Feiling erklrät: sein Sohn Gerhard habe als freiwilliger Landwehrmann sich unter dem 4. Bataillion 1. Compagnie Westf Landwehrinfanterei verdienstlich gemacht (als Unteroffizier). Nun wolle er, der Vater, seinem Sohn die hiesige Stadt- und Gerichtsaestimatorstelle übertragen. Er habe ihm schon früher assistiert, er wolle auch jährlich von seinem Verdienste dem Vater abtreten   

 

1814 V 1

          Zusammenkunft und Schwur aller Landsturmmänner                                                      ("Heerschau")

 

          Beamte im Bezirk Sendenhorst:

          Notaire: Kreutzhage

                   Marmett

                   Schlüter

          Huissiere (Gerichtsvollzieher): Drees

                                          Singor

          Vikar: Langen

 

          1814 VII 17

          Aufstellung einer Cavallerie-Abteilung:

          UB Sendenhorst: Rittmeister Friedensrichter von Vagedes

                          Wachtmeister Niester

                          Lieutenant Silling sen.

          UB Albersloh    RM Hpt Hockelmann

                          WM Everhard Schulte Entrup

                          LT Albert Dernebocholt

          UB Everswinkel  RM Herr Schürmann                                         

                          WM Hauptmann Niemer

                          LT ein ansehnlicher Schulzensohn

          UB Amelsbüren   RM Hpt Heidhorn

                          WM Herr Harling

                          LT Verwaltur bei dem Herrn Bürgermeister   Sudhof

          Pro Unterbezirk 60 Berittene; nach Möglichkeit 20  Berittene pro Kompagnie

 

 

1815 VIII 11

Einnahme von Paris

Wohlgeborener Herr Bürgermeister

Zufolge eines erhaltenen hohen Befhels wird am sonntag den 13ten dieses ein Dankfest und ein feierliches Tedeum zur Danksagung wegen geschehenen Besitznahme der Stadt Paris durch die verbündten Mächte gehalten werden.

Zu dieser Feierlichkeit will ichj Sie und die übrigen Gemeinderäte hiedurch freundliche einladen, um gegen 10 Uhr morgens dabei zu erscheinnen und ersuche Sie dieselbe darüber in Ketnnis zu setzen

Mit vorzüglicher Hochachtung

der Pfarrer Darup

(fast gleichlautendes Schreiben Bürgermeister Langen an ein Wohllöbliches Gericht; Langen befürchtete, da er nicht selbst eingeladen, um seine Konpetenz)

 

Vorspann 1814

Acta über die beim Durchmarsch der Truppen crepierten Pferde und verloren gegangenen Wagen

1814 - 1817 ( A 1106)

 

12. März 1814

Pferde hat mein Bezirk bis jetz noch anders nicht verloren, als die die auf der Landstraße liegen geblieben sind

 

15. 04.1815

Bauer Erdmann Elmenhorst war ein Wagen mitgenommen worden: Taxiert von den Nachbarn und vom Zimmermann Bernard Hernich Feiling (wohl der Hersteller des Wagens) zwischen 60 und 80 Thlr (durch die russischen Truppen genommen)

 

Reaprtions-Register zur Aufbringung der Kosten des durch Kriegesfuhr verloren gegangenen Wagen des Colon Erdmann

Umlage  auf  sämtliche Bauern des Ksp (gesamt 107 Pflichtige) ergibt  die Summer von 73 Rthlr

 

27.12.1815

Nachweise der beym Russischen Truppen marsch im Jahr 1813 1814 zum vorspann gedienten und nachher  crepierte Pferde der Eingesessenen des Kirchspiels  Sendenhorst, Bezirk Sendenhorst

insgsamt 13 Geschädogte in der Zeit vom 7. November 1813  9. Februar 1814

 

27.12.1815

Nachweis der beim Durchmarsch russischer Truppen  durch das Militär mitgenommenen Ackerwagen

Die Anspänner sind zum Vorspann von MS bis Coesfeld beordert aber zu Coesfeld nicht abgelöst worden und mit Gewalt durch das Militär bis nach Bockholt mitgenommen worden.

wie die Anspänner keine Fourage für ihre Pferde merh hatten und die Pferde durch ERmattung den Wagen stehen lassen mußten. haben diese die Pferde von dem Wagen lsogenommen und dem Wagen in Stich gelassen

- Colon Sandforth, ein Ackerwagen verloren 50 rhtl (durch kaiserlich russische Truppen)

Mitanspänner Tüte bestätigt

 

3. Juli 1816

Forderung der Bauern Sommersell und S Bering

Bemerkung Langen: Abschätzung richtig und die Gründe stichhaltig; weil dem Sommersell in 3 Jahren fünf  Pferde crepiert sind, wovon einige auf dem Vorspann ebenfalls viel gelitten haben sollten. Der Bering verdient ebenfalls den ganzen Betrag zu empfangen, indem derselbe dadurch sehr heruntergekommen weil vor einigen Jahren sein haus total abgebrannt und 2 Pferde dazu verbrannt sind (die beiden Pferde des Sommersell und Bering waren beim preußischen Truppenmarsch 1814 crepiert)

 

30.Juli 1816 Romberg, Dortmund

Der Verkauf der vom S M der Provinz geschenkten Demobil gewordenen Pferde ht stattgefunden und die bei der hiesigen Kasse geführte REchnung weiset 26.778 Rthlr auf

 

Extrat aus der General Rapratition über Entschädigungsgelder für die auf dem Vorspann verlorenen Pferde:

entstanden durch Preußen 113 Rhl

                  durch Russen   1325 Rthlr

 

9.8.1816

erste, vorläufige Zahlung von Entschädugungsgeldern (534 Taler)

 

18. Juli 1816

Abrechnung der Entschädigung

1. über die den Münsterschen Landwehrtruppen gelieferten Gegenstände und Naturallieferung

2. die zugleich eingereichten Liqidationen der an Ruschische sächsische und Hanöverische Truppen geschehenen Leistungen

3. in die Magazine zu Haltern und Münster gelieferte Naturalien

 

 

Liquidation der durch den Transport der russsciehn Truppen denselben verabreichten Vorspann November 1813 bis Februar 1814

Die durch den Transport der russischen Truppen (meist Kosaken, oder einzelne Offiziere) gefallenen Pferde werden auf 580 Rthlr taxiert (nach einer späteren Aufstellung 745 Tlr)

 

 

1096

Acta Gemeralia über Lieferungen 1813 -  1914

 

Liquidation des dem ussichen Truppen vom 6. Nov 1813 bsi den 20. Juny 1814  in dem Bezirk Sendnhorst verabfolgten Vorspanns

Gesamt 917 Thlr

8, Nov 1813

Mehrfach ausgestellte Bescheinigung, daß die Kosten durch die Kosacken am 6.7. Nov tatsächlich entstanden

ERsatzlegitiomation,. da der Commandeur sich geweigert hatte, ein Quittung auszustellen

 

Copia

Rechnung des Chirurg Sulzer zu Sendenhorst über 6 Rthlr 20 Ggr Curkosten für Heilung des von den Russen mit Schlägen mißhandelten Polizey-Dieners Panning

Der Bürgermeister

(Panning trug wahrscheinlich französische Uniform, Mütze oder Kokarde

 

Rechnung des Silling

12 Mann 2 mal Essen, wobei alles Mögliche angeschafft werden mußte 16 Rthlr

40 Bouteillen Wein                                                                                16-16

Heitzung und Licht nebst 50 Kerzen im Saal und auf der Deele       4 -

 

13.11.1813

einen russischen Obersten nebst 10 Offiziere  bey seiner Ankunft zu Mittag gespeiset, für die Tafel 6-12 Rt

Für Wein, nemlich 20 Boutellien                                                        

8- 12

 

Verzeichnis der aus der Gemeinde Sendenhorst im Monat April bis Juny 1814 zu Münster gestellten Vorspann

 

24.05.1814

Liquidation betr. der von 16. Januar bis 19. Januar 1814 1500 Mann Sachsen ; dreimal verpflegt, insgesamt 4500 Portionen, 20 Scheffel Hafer, 20 Bund Heu und Stroh

auf Reqisition eine kgl Sächsischen Majors, Commandanten eine Grenadierregiments

und muß das gute Betragen dieser Truppen vorzüglich rühmen

641 Tlr

 

6. - 8 März 1814

Hanoversche Freywillige Jäger 2400 Portionen, 92 Rationen Fourage

 

Februar 1816 Dortmund

Aufforderung, alle Quittungen und Forderungen sofort einzureichen, u.a. für die Englisch-Deutsch Legion, deren Marsch nunmehr  beendigt ist

 

18. July 1816 Dortmund

Aufforderung, die Kosten beim Wiedereinmarsch der Kgl Preußischen Truppen  zur Verfügung gestellte Verpflegung, Vorspann und Pferde, die bereits zur Erstattung eingereicht wurden, nämlich

1. über die den Munstr Landwehrtruppen gelieferte Gegenstände an Naturalleiferung 11121 Tlr und

2. über die den Kgl Preuß Truppen gelieferten Gegenstände für 2170 tlr  bei der künftig vorgesetzen Behörde wieder in Anregung bringen.

Die Liquidationen der an russ. Sächs. hannöversche Truppen geschehenen Leistungen sind geeigneten Orts zur Liquidation gebracht, ebenfall die L. über die in die Magazine zu Haltern und MS abgelieferte Materialien und Vorspannliquidationen im Wert von 5616 Rthl

Romberg

 

24. May 1814

General-Übersicht alles dasjenige was die Hohen Verbündeten Mächte und die übrigen Bundesstaaten an Geld und naturalien aus dem Verwaltungsbezirk Sendenhorst bis zum 26ten May 1814 bezogen haben.

1. Kaiserlich russische Truppen                                                  3781 Rtlr

2. Kgl sächsische Truppen                                                           652

3. Hannoversche Truppen                                                            422

4. Köngilich Preußische Truppen                                               2170

5. Magazin zu Münster                                                                656

6. Magazin zu Haltern                                                                 153

7. Münstersche Vorspann Commission                                       5716

8. Münstersche Landwehrtruppen                                             11121

Summe                                                                                   24673 Rthlr

 

Hierunter sind aber noch nicht begriffen die auf dem Marsch krepirten  Pferde und mitgenommenen Wagen, indem darüber schon ausfürhlich Verhandlungen eingereicht sind

 

Da münstersche Landwehr BVataillion Infanterie Regminent hat vcom 4. Febr bis 21 März in Sendenhorstr cantoniert;: auf Requisiton des Herrn Major und Commandeurs von Zastrow

 

19. Okt 1816 Oelde

Anweisung die Reg Veordnung 109, Amtsblatt 11 genau einzuhalten

Der landräthliche Commissairus des Beckumer Kreis  (v. Merveldt?)

 

 

StAS 1096

Acta Generalia über Lieferungen und Leistungen in den Kriegsjahren 1813 und 1814 von Sendenhorst

 

 

Am 6./7. Nov 1813 wurde Sendenhorst von Kosaken besetzt.  Am 13. /23. 11. und  18 Dez. waren weitere Einquartierungen und Durchzüge. In der Bevölkerung machte sich starker Unmut breit, der sich offensichtlich auch gegen den Stadtrat und vor allem gegen Bürgermeister Langen richtete.

Verschreckt und verunsichert rief Langen  Stadträte und angesehene Bürger von Stadt und Kirchspiel  zusammen und hielt ihnen eine vorbereitete Rede.

 

Aus der Einladung (unterschrieben von Langen und Schwarte (Schwarz):

Wir haben es für das Interessse  der Gemeinde nützlich und nothwendig gefunden, Sie über verschiedene Gegenstände zu fragen, um dadurch ein alggemeines Resultat fassen.

Wir  haben das Zustrauen zu Ihnen, daß Sie nur bloß als Patrioten  für das allgemeine Interesse handeln, und das allenfalsige Privat-Ineresse gänzlich beseitigen werden.

Ich rufe Sie daher auf, Morgen als dem 21. des Monats des Vormittas 8 Uhr auf dem hiesigen Rathause zusammen, inmaßen Anträge zu hören und ferner Resultate zu fassen.

Entschuldigungen nicht erscheinen zu können dörfen wir in vorliegendem Falle nicht annehmen und deshaln werden wir mit Gewißheit die persönliche Gegenwart erwarten.

 

Aus dem Protokoll

... eine andere aber so wichtige Absicht aber, warum ich Sie zu dieser Repartition versammle, ist folgende:

Es ist hier allen bekannt, wie manges dahier in den Wirtshäusern und anderen Zusammenkünften über die hiesige Verwaltung gesprochen. Menschen, die kein Gewissen haben, sprechen die großen Verläumdungen, ohne von der Sache Kenntnis zu haben und selten ist ein Rechtschaffener zu finden, der solchen Verläumdern widerspricht. Ich wünsche daher Sie meine Herren! über alles was in dieser Hinsicht jetzt geschieht in Kenntnis zu setzen, und erwarte dann auch von Ihnen, daß Sie bey solchen Vorfällen ihre Pflicht erfüllen werden die Schlechtdenkenden, und Schlechtredenden zu belehren, und zurechtzuweisen, wollen aber alsdann diese noch fortwährend solceh verruchte Menschen bleiben, welches ich nicht hoffe, so werden Sie es noch zur Zeit dahier, und dann in jener Welt verantworten müssen.

 

folgen Einzelheiten

 

06.11. und 07.11. 1813

Die Avantgarde der Russen, welche in Kosacken bestanden: 300 complette Portionen

 

13. 11.

Zwei russische Regimente auf Requissiton von 2 Obersten 3150 Portionen

 

23.11.

ein Unteroffizier mit 4 Mann vom russisch.-kayserlichen Ulanden Regiment 10 Portionen

 

18.12.

17 Kosacken, 34 Portionen

 

auf Requisition der urssischen Avantgarde, welche nach Versicherung des Dolmetschers über 1500 Kosaken gewesen ist.

24 Kosacken, welche die Quartiermeister vorstellten, machten fast jeder eine besondere Requisition ohne sich auf Rationen oder Portionen einzulassen, und dieses geschah auf eine solche Barbarische Art, daß man nur bey jeder Gegelegenheit suchen mußte, den Kopf aufrecht zu  halten.

Der Generalstab quartierte sich in der Stadt ein, die übrigen  bivouackirten theils auf dem Kirchhof, und theils vor der Stadt; die Bretter zu Hütten, die Leitern und Ringsten zu Kriuppen pp. wurden des anderen Morgens ins Feuer geworfen und verbrannt, die landesherrliche Steuerkasse wurde mit Gewalt genommen und der Dolmetscher mußte bestochen werden, daß man mit ihm sprechen konnte.

Dabey mußten 30 Schneidermeister angeschafft werden, um von dads gelieferte Tuch Mäntel zu verfertigen, wozu gleich 100 Talglichter, auch Leinwand, Garn pp, auf der Stelle geliefert werden mußten. Die ganze Nacht hindurch dorfte kein Bürger schlafen gehen, denn die auf dem Kirchhofe und nahe der Stadt angelegte großeFeuer drohten jeden Augenblick Unglück, weshalb dann auch die Branntgerätschaften in Bereitschaft gehalten wurden (eine Behandlung, welche man noch in hiesiger Gegend noch nie von Menschen gedacht hat)

Ausgabenaufstellung:

222 Berl Scheffel Hafer                                                               296 Rt

15000 Pfd Heu                                                                            222

15000 Stroh                                                                                125

100 Fuder Brandholz                                                                   300

2000 Fuß Bretter                                                                         125

300 Leitern und Wagenringsten Stück 16 Gg                                220

120 Ellen Tuch, die Elle zu 2-12 Rt                                              300

4 Ellen feineres schwarzes Tuch                                                     13

Bindegarn, Leinwand, 120 Talglichter

Branntwein                                                                                   23

Verpflegung des Generalstabs                                                        40

dem Dolmetscher zahlt 20 Kronthaler                                             31

1500 Mann Verpflegung im Ganzen                                           1000

Kosten pro November 1813                                                     4162 Rthlr

 

16.-19. Januar 1814

Liquidation  der kgl Säcksischen Truppen 1500 Grenadiere

 

8.März 1814

Sind in Sendenhorest im Quartier gewesen 800 Mann Jäger

vom Hannöverschen Jäger Corps (Feldjäger)                                314 Rt

 

Verzeichnis der in der Commune S. vom 9. 11. bis 20. 03. requirierte Spänne

....

11.02.1814 Lützowsches Corps. Linnemann und Rhemen Vorspann nach Herbern

mehrfach: Kriegsgefangene nach Warendorf (Lager?)

26.02. 1814 Mecklenburger Quartiermacher nach Dülmen

11.03. Schwedische  Artillerie

10.03. Elmenhorst: Ist desertiert

gesamt 337 Postionen, zusammengestellt zu MS vom Vorspannkommissar Bothe

 

3. Münstersches Landwehr Bataillon Infanterieregiment hat vom 4. 2.  bis 21. 3. 1814 in Sendenhorst kantoniert

828 Mann, 51Tage verpflegt, jeweils drei Mahlzeiten            10557 Rthlr

 

08.03.1814

Um die Bagage der freywilligen Hanöverschen Jäger, Kranke, Pulverwagen und Gerätschaften der  Büxenschäfter (?) nach Bilekum hinter Hamm zu transportieren (gemeint ist wohl Pelckum)

 

05.06.1814 Dortmund

Bezug auf die Verpflegungs Convention  mit den Russen abgeschlossen zuKalisch; Ernennugn  REg Rat Müller als Verpflegungskommissar

Vergütung nach Marktpreisen, Berliner Maße usw

 

28.03. 1814

Erklärungen mehrerer Bauern, daß ihre Pferde krepiert; dabei Zeugenaussagen der Nachbarn

verlorengegangene Pferde:

- Zeller Silling

- s. Northoff

- Sandfort (halber Wagen)

- Tüte

- S, Bernd ein schwarzer Wallach auf der Fuhrreise  nach Halle

- Nietert eine weiße Stupe nach Halle krepiert

- Hückelmann auf der Kriegsfuhr der Kosacken nach Coesfeld

- Frye, 12j Wallach auf dem Weg nach Beckum

- Sandfort, 1/2 Wagen auf der Reise nach Beckum

- Hoppe 2  Pferde krepiert

- S. Nordhoff nach Dülmen ein 11j Pferd, Mutterpferd

-  S. Bering  ein Pferd auf der Kriegesfhur nach Coesfeld, wohin er in der Geschwindigkeit einen gewissen Major Bülow in einer Kutsche fahren mußte, krank geworden und kurze Zeit nacher krepiert, 8j alt, Mutterpferd

 

18.07.1814

noch einmal:  daß die hiesige Commune durch den Überfall der Russichen Avantgarde außerordentlich gelitten hat.

Wenn nun auch in der anfänglichen Berichtserstattung diese Kosten größer angegeben, als sie wirklich sind, so lag dieses in der Requisition der Kosacken, und ist jetzt eine richtige Darstellung der extraordinairen Kosten durch Vernehmung der Betheiligten selbst, teils durch Abhörung der Nachbarn zusammengebracht

In Hinsicht des den Bürgern mit Gewalt genommen Fourage Korn  ohne Maße und Gewicht, nach Augenmaß ...

Über das auf meine Requisiation gelieferte Tuch habe ich Rechnung verfertigen lassen

Das Tuch Leinwand wurde des nachts von den Kosacken Schneidermeiter übergeben, und daselben 20 Schneider gestellt, welche in der nämlichen Nacht davon Mäntel verfertigen mußten.

... 20 Cronthaler an den Dolmethscher, indem in Sendenhorst kein einziger war, der russisch sprechen konnte, und der Dollmetscher besonders, der erste mit Gewalt noch eine größere Anforderung machte, man also  gezwungen wurde, im mit gesundem Körper davon zu kommen, mit demselben so gut möglich zu accordieren und zu bezahlen

 

Verzeicnis der durch die Cosacken und russioschen Truppen den Einwohner mit Gewalt genommenen ... Gegenstände an Buch, Leinwand, Holz, Fourage ..

ua. mehrere Bierkrüge, Brandeimer, Stiefel,  7 Maaß Branntwein, 8 Hopfenstöcke, Zinnerner Löffel, Branntweinglas, Bretter, Schubkarre, Wickenkorn

Insgesamt 90 geschädigte Bürger, Gesamtschaden                         673 Rthlr

 

 

 

A 1099

Rechnung über die durch Kosacken  am 6. und 7. November 1813 veranlaßten Kosten

1820 - 1927

 

10.05.1820 Bürgermeister Langen an communal-Empfänger Richelmann, Eversw.

Die Kosaken-Rechnung mit Belegen ist zwar eingegangen, aber ganz  unvollständig und nicht geheftet

Forderung, die Originalbelege sofort beizubringen

 

10.08.1824 Langen, Ahlen an Bürgermeister Röhr,  Sendenhorst

Hinweis, daß noch eine Rechnung über an russische Truppen gelieferte bedeutende Gegenstände  sich in der magistratur Register Sendenhorst befindet.

Die fragliche Rechnung ist die erste Kosakenrechnung vopm 6/7. November 1813

Übrigens darf ich sie Herr Bürgermeister nochmals dringend ersuchen, die in Fine ihres verehrten Schreibens gemachte Äußerung nch auf einige Wochen unrealisiert zu lassen, indem ihnen meine jetzige Lge allzugut bekannt ist, als daß ich specialia aufführen sollte, Erfreuenen sie mich  demnach mit einem Schreiben, woraus ich ihre Willfahrung entnehmen darf

 

Rechnung über Einnahme und Ausgabe der durch Kosacken am 6/7 Nov 1813 der Gemeinde Sendenhorst veranlaßten extraord. Kosten

eingereicht Herrn Bürgermeitser Langen am 29 Dez 1819 mit sämtlichen Belegen

Randbemerkung Röhr: Bis auf die Notaten mit Belegen und ind calculo richtig

hiernach Ausgaben 690 Rt, Einnahmen 696 Taler, Überschuß 5-19 Taler

 

10.04.1826

Bürgermeister Röhr unterzieht die Rechnung Langen einer kritischen Prüfung, findet Unstimmigkeiten,falsche Maße, Preise, zB:

sind 34 Flaschen Wein berefhnet, die Falsche zu 10 Gg = 14 Tlr 4 Gg. Da auf Beleg 2 von dem Bürgermeister Langen die Flasche Wein zu 8 Gg moderiert ist, so hätte dies auch hier auf der Rechnung seiner Frau geschehen müssen, und werden daher pr0 Flasche 2 Gg mit 2-20 Tlar moniert

Die Rechnung schließt mit 5-2 Tlr Bestand, welcher abgeliefert werden muß

 

03.07.1826 Oelde

Kritische, vierseitige Durchsicht durch den Landrat, hier unter anderem falsche Preisangaben des Langen

... damit der Langen zu seinem Vorteil für das Maß Branntwein 10 gg erhalten, während

nach Beleg 77 der von Schwarte gelieferte Branntwein nach den Lokalpreisen zu 6 Gg moderiert, sind die anfänglich in Rechnung gestellten 5 Maß, welche pro Maß zu 10 Gg den berechneten  Betrag von 2 Tlr ausmachen, in 8 1/3 Maß umgeändert, um auf diese Weise wirklich 2 Rtl erhalten. Üebr deise anscheinende Verfälschung wird verantwortliche Auskunft erwartet, und es werden  vorbehaltlich der weiteren Verfüfung berechnet (neue Rechnung) ... daher Defekt zu lasten Langen 20 Gg

5) Es ist zwar unerhört, daß p.Langen die angeblich von den Koscaken genommenen 20 Kronentaler sich von der Gemeinde hat vergüten lassen, da indeß der Gemeinderat die Richtigkeit bescheinigt hat, so muß die Scahe auf sich beruhen

... Langen soll aufgefordert werden, den Defekt von 13 tlr in die Gemeindekasse zu überweisen.

 

26.08.1826 Everswinkel Richelmann

... der Wirtschafter Westhoff, früherhin Silling, versprach mit bei meiner letzten Anwesenheit in Sendenhorst die monierte Quittung über 2 Rtl für 1 Fuder Holz zu schicken ist aber solches nicht erfolgt

 

26.9´08.1926 Bürgermeister Röhr

... der vormalige Bürgermeister Langen wiegert sich in dem urschriftlich beigehenden Schreiebn die ihn treffenden Notaten zu erledigen, der Urgrund dieser Weigerung sti zu einleuchtend, als daß es nötig wäre, hierüber etwas zu agen; nur die Bemerkung dürfte nicht überflüssig, sein, daß Langen die fragl Rehcnung erst auf die ihm eingelegt gewesene  Location (?) unterm 21 Juni 1824 an mich abgeliefert hat, und also an eine Verjährung nicht gedacht werden kann

 

04.09.1826 Landrat an Actuar Langen:

Da Weigerung zur Rückzahlung, Exekution durch den Gerichtsboten

Randbemerkung LR: Langen will sich auf nichts einlassen, sondern hat vielmehr  auf ein rechtliche Gehör provocirt, Ich habe dieses der Kgl Reg bereits angezeigt, und werden Ihnen von dem ResultateNachricht geben

Einspruch bei der Regierung setzt zumindest die Exekution aus bis 1. November 1826

 

20.06.1826

Umfangreiches Konvolut über die Richtigkeite der Rechnung durch Langen

 

... Da die vormalige competente behörde die Ausgleichung dieser Kosten angemessen gefunden und gut gehißen,  so kann wohl gegenwärtig von einem Vorwurfe für den Unterzeichneten keine Rde mehr sein, Hat anderwärts ein ähnliches Verfahren nicht stattgefunden, dann liefert dies den Beweis, daß man anderwärts ein großes Vertrauen in die 1814 von den höheren Behörden erteilten Versicherungen wegen Vergütung der russischen Durchmarschkosten zufolge der mit Rußland darüber geshclossenen Verträge gelegt hat, ein Vertrauen welches leider getäuscht worden ist. --

Das Monitum (zu teurer Wein)  beruht auf Urkunde der Vehältnisse die Ehenrafu Langen war Weinhändlerin und konnte ihren Wein , wovon die gemeinste Sorte damals 10 Gg galt, beliebig verkaufen. Der Bücker war damals kein Weinhändler und lieferte blos den Kirchenwein nach  dem festgesetzten Preis vonm 8 Gg pro Flasche, welcher hier zur Aushülfe genommen

.. betr. 20 Krontaler (Monitum). Der Unterzeichnete bedauert, daß der Verfasser dieser Monitorien ncuth zugegen gewesen ist, als die  STadt Sendenhorst im Jahre 1813/14 unter dem Druck der Kriegslast und Einquartierung fast erlage, Derselbe  würde dann die Lage eine Verwaltungsbeamten in solcehr Crisis besser zu beruteilen wossen und hätte sich von den lediglich zum Wohl der Gemeinde geschehenen Aufopferungen des Unterzeichneten überzeugen können. Er wrüde dann gesehen, und in in der Tat unerhört gefunden haben, daß der Unterzeichnte bei er größten Last und Anstrengung die die damalige Zeit bei tage und bei nacht erfordert, dann noch ohne alle und jede Verpflichtung jedesmal die Chefs oder Commandeure des einquartiereten Truppenteils lediglich asu dem Grund um den Bequartierten ein gutes Betragen der Mannschaften zu sichern und bei vorfallenden Excessen desto eher Schutz und  Hülfe zu erlangen in siern Behausung als Gäste aufnahm und bewirtete, so daß derselbe oft zwei und merher Oberste mit ihrem Gefolge und mannigmal 10 bis 12 Offiziere an der Tafel hatte und bewirtete, ohne dafür der Gemeinde etwas zu berechnen, und ohne auf eigene häuslichen  Leiden bei einer anhaltend kränklichen Frau zu achten

Bei derartiger unter den Augen des damaligen Gemeinderats statt gefundenen unerhörten Aufopferung muß es daher höchst kränkend und wahrlich empfindlich sein, wenn jetzt anscheinend alles herangsucht wird, um die ohnehin trübe Rückerinnerung seine verhängnisvolle Periode bei dem Unterzeichneten noch merh zu trüben und von erlittemen großen Verlust noch fühlbarer zu machen

 

28.08.1827 Reg Münster

Finalabschluß; Regierung bleibt dabei,Langen verschuldet an Defekten 14-15 thl... dem Langen sind aber seine ungeziemende Äußerungen bei  der Notatenabeantwortung ernstlich zu verweisen

 

15.09.1827 Röhr an Langen.

Ihnen zur Last defektierte 14 Tl 15 Sg welche Ihnen bei der bekannten Abrechnung werden angerechnet werden

Übrigens soll ich Ihnen Ihre ungeziemenden Äußerungen bei der Notatenbeantwortung, wie hiermit geschieht, ernstlich verweisen

 

 

          Landsturm

- 3 -

 

Sendenhorst, den 16ten May 1814

Herrn Major Schwarze!

bey dem Colon Hoppe, Ksp. Sendenhorst und bey dem Schulte Bering daselbst halten sich 2 Landwehr Männer auf.

bey dem Ersten der Otto Kamphus von Wiedenbrück

Bey dem zweyten der Bruder des hieselbst wohnenden Jungfermanns. Diese beyde Menschen wollen Sie Angesicht dieses durch den Capitain der betr. Compagnie, nemlich durch den Capt Singor angesichts dieses arretieren und mir vorführen lassen.

Der Capt nimme diese Execution fürs erstreemal seblst vor, wird aber durch einen Unterofficier und 4 Gemeine junge kräftige Landstürmer begleitet.

Hiebey muß mit der größten Umsicht und Glimpf verfahren werden

Der Cantons Commandant

Langen

 

Verhandelt den 19ten May

In Gemäßhiet des und vom Capitain Franz Singor von der vierten Comapgnie des 1ten bataillions Cantons Sendenhorst in betref der Arretirung des Johan Henrich Jungfermann, aus der Stadt Sendenhorst gebürtig, beym Schulten Bering Kirchsp. Sendenhorst und dessen Jonsthoveler Bauerschaft dienend, erhaltenen Auftrags haben wir Lieutenants Jan Bernd Winkelman und Johan Henrich Horstrup mit Zuziehung des Feldwebels Johan Frenking, Unteroffizier Bernd Henrich Feigeler und gehöriger Anzahl Landwehrmänner uns ungefähr halb Ein Uhr nach der Bahausung des SChulten bering begeben und das Haus desselben mit der gehörigen .. Manschaft umsetzt, worauf wir Officiere und Unterofficiere ... Jungffermann, welcher bwy ihm  diene, wäre hierauf erwiederte derselbe, daß der Jungferman am 15ten May nach Freckenhorst gegangen sey und am 16ten des Mittags ein Uhr noch nicht wieder zu hause gewesen seye: Hierauf haben wir den Schulten Bering gefragt,wie lange er den Jungfferman in Diensten gehabt, worauf

1814 V 11

Hauptmann Kocks: Nachweis der Landsturmmänner der 2. Comp, die sich auf  eigene Kosten mit eingem Gewehr versehen wollen.

          1. ...el

          2. Adolf Lammerding

          3. J H Bücker

          4. J Th Beumer

          5. J Herm Kammann

          6. Anton Wieler

          7. B H Bückers

          8. Franz Uphoff

 

          Kirchspiel

          1. Zeller Rinckhoff

          2. Joan Theodor Brüser

 

Verzeichnus der Landsturmmänner der 2. Comp., die bei der Heer­schau am 1.  Mai 1814 nicht erschienen und auch nicht geschworen haben:

          1. Lütkehaus

          2. Ferd Broeck

          3. Itzig Levi

          4. Balth Terbeining

          5. B H Bröker

 

          Kirchspiel:

          1. J Th Keppler

          2. Z Rinkhoff

          3. B H Gronewäller

          4. Joh B Bülte

          5. Joseph Tronenkötter

          6. B Th Suermann

          7. B H Termülen

          8. Joan B Middrup

          9. Balthasar Suermann

__________________________________________________________________________

 

OD

An Landsturmmänner habe schon zum Transport geliefert:

- 20 nach Steinfurt

- dito des anderen Tages

- 6 nach Albersloh

- 5 nach Hoetmar

- 2 nach Steinfort wegen Geldtransprot mit Herrn Ringelberg

Summa: 53 Mann

Capitain Langen

 

1814 V 24

An den Herrn Major von Scshwarte vom 1. Landsturm Batallion des Cantons Sendenhorst

Das hohe Militair gouvernement hat bemerkt, daß in einigen Gegenden zu häufige Waffen-Übungen des Landsturms stattfinden, wodurch die Leute zu sehr von den Geschäften und Gewerbe angezogen werden. Es ist daher verordnet worden, daß der Landsturm wöchentlich nur einmal zur Waffenübung versammeln soll. Sie wollen daher gefälligst an die Herrenn Capitains auf das schluenigste verfügen, daß0 von nun an nicht anders als auf Sonn- und Festtagen exerciret werden soll. die angemessenste Zeit hierzu wird seyn des Sonntags-Nachmittags von 4 bis 6 Uhr.

Ich wünsche, da0 Sie  ... halten, daß nicht länger exerciret werde, dann hat auch der Landmann gute Zeit, gehörig sein Vieh zu füttern und sich zeitig zur Ruhe zu begeben, damit er des anderen Tages wieder arbeiten kann. Übrigens darf auch nicht alle Sonntage das ganze Batallion zusammengezogen werden, sondern soll in der Regel nur Compagnieweise exerziert wernde, und überhaupt muß jedesmal der 10.te Teil der Mannschaft abwechselnd zu Hause bleiben.

Indem ich Sie ersuche, sich genau nach dieser Verfügung zu richten, versichere ich Sie meiner besonderen Hochachtung

Der Commandant des Canton (Langen)

 

1814 V 26

Nach hoher Verfügung vom 20. Mai und Instruktion vom 6. April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte vom Landsturm dispensieren lasen. Beamte können auf Wunsch auch verbleiben

 

1814 VI 1

Auf Wunsch der Capitains des Batallions soll jedem eine Exerzier-Catechismus zugestellt werden.

 

1814 VI 2

Apotheker Oesterling wird vom Landsturms-Dienst dispensiert.

Aus dem Antrag des Oesterling: In dieser Hinsicht muß ich mich nach der Landsturmverordnung, wo ich nicht darauf beziehe, daß diejenigen welche keine Substitut oder STellvertreter an dessen Stelle nicht erhalten können, von dem Landsturm befreiet wären, auch soll nach der nämlichen Ordnung, wenn der Feind im Lande käme, die Apotheker und Ärzte sich zuerst von Ihren Wohnsitze entfernen.

Oesterling droht, falls eer nicht dispensiert wird "sehe ich mich dieserhlab genöthiget, mneien Beschwerdedn dem hochlöblichen Medicinal Collegium in Düsseldorff zu Entscheidung vorzuelgen

 

1814 VI 8

Aufstellung einer Tabeel der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert Anforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues

 

1814 Vi 8

Resolution Capitain Langen wegen Weiterverwendung im Landwehrdienst

 

1814 VIII 4

Major Schwarte an Hauptmann Langen

Nach der verehrlichen Verfügung des Herrn Cantons-Commandanten Langen von 2. d. M. in Hinsicht einer zu haltenden täglichen Wache auf der hiesigen Wachstube, um im nöthigen Fall der Transportie­rung nicht in Verlegenheit gesetz zu werden, wie schon bereits ge­schehen, daß man keine Landsturm-Männer auffinden konnte, so be­auftrage ich Sie, Herr Hauptmann, von heute abend an um 8 Uhr auf 24 Stunden mithin bis Morgen Abend 8 Uhr vier Mann auf die Wachstube beordern zu lassen, wo sie solche wieder durch vier an­dere ihrer Compagnie sowohl von den Kirchspiels Landstürmern als der Stadt fortfahren; jedoch können nach der erlasssenen Verfügung des Herrn Cantons Commandanten zwey von den vier wachtehabenden zu Hause bleiben, wo solche aber in nötigem Falle sofort zu haben sind, zwei derselben aber müssern stets auf der Wache bleiben. sie wollen daher Ihre Unterofficire verantwortlich machen.

 

1814 VIII 22 Sendenhorst

An den Herrn Hauptmann Langen

Nach einer erlassenen Verfüguing des Herrn Landesdirektor Freiherrn von Romberg wegen vorgefalllenen Diebereien in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna und Lüdignhasusen habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher beauftragt, heute abend den Anfang zu machen; und zwar wie vorhin mit vier Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Herrn Cantons-Commandanten vorzuführen.

Sie werden also, Herr Capotain, die Patrouille aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1 Uffz in den Abend, von 8 Uhr Abends empfangen und morgens 5 Uhr fortgesetzte beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patouillelister dahier einreichen.

 

Sendenhorst, dn 22. VIII 1814 Der Major Schwarte

                                                                        der Adjudant Sulzer

Hieneben wird bemerklich gemacht, daß 2 Menschen herumstreichen und ausgeben: Sie collectieren für ruinierte Kirchen und Klöster in Hamburg. Da diese beyde Menschen gefährlich scheinen und den Communen zum Nachteil sind, so werden Sie, Herr Capitain, ebenfalls beuaftragt, auf diese beyde Menschen zu vigilieren und im Betretungsfall zu arretieren und an den Canton-Comm. abzuliefern. Einer dieser beyden, der größtere, trägt ein schwarzes Kleid, wie eine Geistlicher gekleidet und der andere trägt sich wie ein Kaufmann.

 

1814 VIII 24

Capitain Langen meldet das Ende der Wachzeit seiner Compagnie

 

1814 VIII 22

Major Schwarte, Adjudant Sulzer an Hauptmann Langen:

Wegen Diebereien in den Kantons Bochum DO, UN, LH habe ich den Auftrag com Herrn Cantons Commandanten, zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouillen ergeben zu lassen,

Heute abend Anfang, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Lanad- und Heerstraßen zu invigilieren und die verädchtigen Menschen zu arrtieren und des Morgens dem comm. vorzuführen. Sie werden also, Herr Capitain, die Patroullle Liste aufführen und von Tag zu Tag 4 Mann und 1 Unteroffizier jeden Abend, von 8 Uhr abends angefangen, bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen

 

1814 VIII 15

CantComm an UBKomm:

Sie erhalten umstehend das National des am 23. d.M. auf dem Marsch von MS nach Wesel desertierten Landwehrmannes Johann Bernard Ahrens sammt Designation der vom selbigen mitgenommenen Effekten

auftrag, den Aufenthalt herauszufinden und das elterliche Haus in dder kommenden Nacht zu besetzen, ihn zu arretieren und des anderen Morgens vorführen zu lassen

Johann Bernd Ahrens, aus Sendenhost 27J, Gemeiner unter der 1. CComp. 4.batallion 4. Westph. Infantrie Regiment

hat folgende Effekten mitgenommen

1 Mantel                       1 paar Handschuhe                              1 Halsbinde

1 Litewka                                2 paar Socken                                      1 Leinenhose

1 tuchene Hose            2 Hemden                                                       1 Patronentasche

1 Mütze                                   2 Paar Schuhe                                     1 Brodbeutel

1 Camisoll                   1 Paar Stiefeletten                               1 tornister

1 Kokarde

 

 

S.23

1814 X 16

Cantons-Comm. an UB-Comm.

Bekanntgabe einer Verfügung vom 8. Okt. 1814

Euer Wohlgeboren erwidern wir auf den Bericht vom 30ten vorigen Moantes, daß nach strenger und bei den Worten bleibender Auslegeun des Edict vom 3. vorigen Monats die Landsturmpflichtigkeit nur bis zum vollendeten 49. Jahr reicht, so wie darin audrücklich festgelegt worden ist, daß die Landstrumrpflichtigkeit des zweiten Aufgebots nur bis zum vollendenten 39ten Jahre statt findet.

In Rücksicht des Landsturms kann dies Edict schon jetzt in Vollziehung esetzt werden.

Münster 8. Okt 1814

KglPr. Militair Gouvvernement zwischen Weser und Rehin

Heister, Vincke

 

1814 VI 30

Attest J. Sulzer für Johan Bernard Schmedkamp: Steifer Arm von gehabten Flüßen herrührend und daher als Landsturmmann ungeeignet

 

1814 XI 25 Münster

Pr. Mo. Gouvermenent:

Landräte und Ober-Commandanten bestimmen die Ärzte, auf deren Gutachten in Landsturmangelegenheiten Bezug genommen werden soll, ferner Strafreglement des Landsturms

 

1814 XI 16 Dortmund

Bekanntgabe der Ernennung Rittmeisters von der Leithen zu Laer als Oberkommandanten des Dortmunder Kreises

 

1814 - 17
Acta über die beim Durchmarsch der Truppen crepierten Pferde und verloren gegangenen Wagen 

1814 - 1817 ( A 1106)


12. März 1814

Pferde hat mein Bezirk bis jetzt noch anders nicht verloren, als die die auf der Landstraße liegen geblieben sind


15. 04.1815

Bauer Erdmann Elmenhorst war ein Wagen mitgenommen worden: Taxiert von den Nachbarn und vom Zimmermann Bernard Hernich Feiling (wohl der Hersteller des Wagens) zwischen 60 und 80 Thlr (durch die russischen Truppen genommen) 


Reaprtions-Register zur Aufbringung der Kosten des durch Kriegesfuhr verloren gegangenen Wagen des Colon Erdmann

Umlage  auf  sämtliche Bauern des Ksp (gesamt 107 Pflichtige) ergibt  die Summer von 73 Rthlr


27.12.1815

Nachweise der beym Russischen Truppen marsch im Jahr 1813 1814 zum vorspann gedienten und nachher  crepierte Pferde der Eingesessenen des Kirchspiels  Sendenhorst, Bezirk Sendenhorst

insgsamt 13 Geschädogte in der Zeit vom 7. November 1813  9. Februar 1814 


27.12.1815

Nachweis der beim Durchmarsch russischer Truppen  durch das Militär mitgenommenen Ackerwagen

Die Anspänner sind zum Vorspann von MS bis Coesfeld beordert aber zu Coesfeld nicht abgelöst worden und mit Gewalt durch das Militär bis nach Bockholt mitgenommen worden.

wie die Anspänner keine Fourage für ihre Pferde merh hatten und die Pferde durch ERmattung den Wagen stehen lassen mußten. haben diese die Pferde von dem Wagen lsogenommen und dem Wagen in Stich gelassen

- Colon Sandforth, ein Ackerwagen verloren 50 rhtl (durch kaiserlich russische Truppen)

Mitanspänner Tüte bestätigt


3. Juli 1816

Forderung der Bauern Sommersell und S Bering

Bemerkung Langen: Abschätzung richtig und die Gründe stichhaltig; weil dem Sommersell in 3 Jahren fünf  Pferde crepiert sind, wovon einige auf dem Vorspann ebenfalls viel gelitten haben sollten. Der Bering verdient ebenfalls den ganzen Betrag zu empfangen, indem derselbe dadurch sehr heruntergekommen weil vor einigen Jahren sein haus total abgebrannt und 2 Pferde dazu verbrannt sind (die beiden Pferde des Sommersell und Bering waren beim preußischen Truppenmarsch 1814 crepiert)


30.Juli 1816 Romberg, Dortmund

Der Verkauf der vom S M der Provinz geschenkten Demobil gewordenen Pferde ht stattgefunden und die bei der hiesigen Kasse geführte REchnung weiset 26.778 Rthlr auf


Extrat aus der General Rapratition über Entschädigungsgelder für die auf dem Vorspann verlorenen Pferde:

entstanden durch Preußen 113 Rhl

                  durch Russen   1325 Rthlr


9.8.1816

erste, vorläufige Zahlung von Entschädugungsgeldern (534 Taler) 


18. Juli 1816

Abrechnung der Entschädigung

1. über die den Münsterschen Landwehrtruppen gelieferten Gegenstände und Naturallieferung

2. die zugleich eingereichten Liqidationen der an Ruschische sächsische und Hanöverische Truppen geschehenen Leistungen 

3. in die Magazine zu Haltern und Münster gelieferte Naturalien



Liquidation der durch den Transport der russsciehn Truppen denselben verabreichten Vorspann November 1813 bis Februar 1814

Die durch den Transport der russischen Truppen (meist Kosaken, oder einzelne Offiziere) gefallenen Pferde werden auf 580 Rthlr taxiert (nach einer späteren Aufstellung 745 Tlr)



1096

Acta Gemeralia über Lieferungen 1813 -  1914


Liquidation des dem ussichen Truppen vom 6. Nov 1813 bsi den 20. Juny 1814  in dem Bezirk Sendnhorst verabfolgten Vorspanns

Gesamt 917 Thlr

8, Nov 1813

Mehrfach ausgestellte Bescheinigung, daß die Kosten durch die Kosacken am 6.7. Nov tatsächlich entstanden 

ERsatzlegitiomation,. da der Commandeur sich geweigert hatte, ein Quittung auszustellen


Copia

Rechnung des Chirurg Sulzer zu Sendenhorst über 6 Rthlr 20 Ggr Curkosten für Heilung des von den Russen mit Schlägen mißhandelten Polizey-Dieners Panning

Der Bürgermeister

(Panning trug wahrscheinlich französische Uniform, Mütze oder Kokarde


Rechnung des Silling

12 Mann 2 mal Essen, wobei alles Mögliche angeschafft werden mußte 16 Rthlr

40 Bouteillen Wein    16-16

Heitzung und Licht nebst 50 Kerzen im Saal und auf der Deele       4 -


13.11.1813

einen russischen Obersten nebst 10 Offiziere  bey seiner Ankunft zu Mittag gespeiset, für die Tafel 6-12 Rt

Für Wein, nemlich 20 Boutellien

8- 12


Verzeichnis der aus der Gemeinde Sendenhorst im Monat April bis Juny 1814 zu Münster gestellten Vorspann


24.05.1814

Liquidation betr. der von 16. Januar bis 19. Januar 1814 1500 Mann Sachsen ; dreimal verpflegt, insgesamt 4500 Portionen, 20 Scheffel Hafer, 20 Bund Heu und Stroh

auf Reqisition eine kgl Sächsischen Majors, Commandanten eine Grenadierregiments

und muß das gute Betragen dieser Truppen vorzüglich rühmen

641 Tlr


6. - 8 März 1814

Hanoversche Freywillige Jäger 2400 Portionen, 92 Rationen Fourage


Februar 1816 Dortmund

Aufforderung, alle Quittungen und Forderungen sofort einzureichen, u.a. für die Englisch-Deutsch Legion, deren Marsch nunmehr  beendigt ist


18. July 1816 Dortmund

Aufforderung, die Kosten beim Wiedereinmarsch der Kgl Preußischen Truppen  zur Verfügung gestellte Verpflegung, Vorspann und Pferde, die bereits zur Erstattung eingereicht wurden, nämlich

1. über die den Munstr Landwehrtruppen gelieferte Gegenstände an Naturalleiferung 11121 Tlr und 

2. über die den Kgl Preuß Truppen gelieferten Gegenstände für 2170 tlr  bei der künftig vorgesetzen Behörde wieder in Anregung bringen.

Die Liquidationen der an russ. Sächs. hannöversche Truppen geschehenen Leistungen sind geeigneten Orts zur Liquidation gebracht, ebenfall die L. über die in die Magazine zu Haltern und MS abgelieferte Materialien und Vorspannliquidationen im Wert von 5616 Rthl

Romberg


24. May 1814

General-Übersicht alles dasjenige was die Hohen Verbündeten Mächte und die übrigen Bundesstaaten an Geld und naturalien aus dem Verwaltungsbezirk Sendenhorst bis zum 26ten May 1814 bezogen haben.

1. Kaiserlich russische Truppen 3781 Rtlr

2. Kgl sächsische Truppen 652

3. Hannoversche Truppen 422

4. Köngilich Preußische Truppen 2170

5. Magazin zu Münster 656

6. Magazin zu Haltern 153

7. Münstersche Vorspann Commission 5716

8. Münstersche Landwehrtruppen 11121

Summe 24673 Rthlr


Hierunter sind aber noch nicht begriffen die auf dem Marsch krepirten  Pferde und mitgenommenen Wagen, indem darüber schon ausfürhlich Verhandlungen eingereicht sind


Da münstersche Landwehr BVataillion Infanterie Regminent hat vcom 4. Febr bis 21 März in Sendenhorstr cantoniert;: auf Requisiton des Herrn Major und Commandeurs von Zastrow


19. Okt 1816 Oelde

Anweisung die Reg Veordnung 109, Amtsblatt 11 genau einzuhalten

Der landräthliche Commissairus des Beckumer Kreis  (v. Merveldt?)



StAS 1096

Acta Generalia über Lieferungen und Leistungen in den Kriegsjahren 1813 und 1814 von Sendenhorst



Am 6./7. Nov 1813 wurde Sendenhorst von Kosaken besetzt.  Am 13. /23. 11. und  18 Dez. waren weitere Einquartierungen und Durchzüge. In der Bevölkerung machte sich starker Unmut breit, der sich offensichtlich auch gegen den Stadtrat und vor allem gegen Bürgermeister Langen richtete.

Verschreckt und verunsichert rief Langen  Stadträte und angesehene Bürger von Stadt und Kirchspiel  zusammen und hielt ihnen eine vorbereitete Rede. 


Aus der Einladung (unterschrieben von Langen und Schwarte (Schwarz):

Wir haben es für das Interessse  der Gemeinde nützlich und nothwendig gefunden, Sie über verschiedene Gegenstände zu fragen, um dadurch ein alggemeines Resultat fassen.

Wir  haben das Zustrauen zu Ihnen, daß Sie nur bloß als Patrioten  für das allgemeine Interesse handeln, und das allenfalsige Privat-Ineresse gänzlich beseitigen werden. 

Ich rufe Sie daher auf, Morgen als dem 21. des Monats des Vormittas 8 Uhr auf dem hiesigen Rathause zusammen, inmaßen Anträge zu hören und ferner Resultate zu fassen.

Entschuldigungen nicht erscheinen zu können dörfen wir in vorliegendem Falle nicht annehmen und deshaln werden wir mit Gewißheit die persönliche Gegenwart erwarten.


Aus dem Protokoll

... eine andere aber so wichtige Absicht aber, warum ich Sie zu dieser Repartition versammle, ist folgende:

Es ist hier allen bekannt, wie manges dahier in den Wirtshäusern und anderen Zusammenkünften über die hiesige Verwaltung gesprochen. Menschen, die kein Gewissen haben, sprechen die großen Verläumdungen, ohne von der Sache Kenntnis zu haben und selten ist ein Rechtschaffener zu finden, der solchen Verläumdern widerspricht. Ich wünsche daher Sie meine Herren! über alles was in dieser Hinsicht jetzt geschieht in Kenntnis zu setzen, und erwarte dann auch von Ihnen, daß Sie bey solchen Vorfällen ihre Pflicht erfüllen werden die Schlechtdenkenden, und Schlechtredenden zu belehren, und zurechtzuweisen, wollen aber alsdann diese noch fortwährend solceh verruchte Menschen bleiben, welches ich nicht hoffe, so werden Sie es noch zur Zeit dahier, und dann in jener Welt verantworten müssen. 


folgen Einzelheiten


06.11. und 07.11. 1813

Die Avantgarde der Russen, welche in Kosacken bestanden: 300 complette Portionen


13. 11.

Zwei russische Regimente auf Requissiton von 2 Obersten 3150 Portionen


23.11.

ein Unteroffizier mit 4 Mann vom russisch.-kayserlichen Ulanden Regiment 10 Portionen


18.12.

17 Kosacken, 34 Portionen


auf Requisition der urssischen Avantgarde, welche nach Versicherung des Dolmetschers über 1500 Kosaken gewesen ist.

24 Kosacken, welche die Quartiermeister vorstellten, machten fast jeder eine besondere Requisition ohne sich auf Rationen oder Portionen einzulassen, und dieses geschah auf eine solche Barbarische Art, daß man nur bey jeder Gegelegenheit suchen mußte, den Kopf aufrecht zu  halten.

Der Generalstab quartierte sich in der Stadt ein, die übrigen  bivouackirten theils auf dem Kirchhof, und theils vor der Stadt; die Bretter zu Hütten, die Leitern und Ringsten zu Kriuppen pp. wurden des anderen Morgens ins Feuer geworfen und verbrannt, die landesherrliche Steuerkasse wurde mit Gewalt genommen und der Dolmetscher mußte bestochen werden, daß man mit ihm sprechen konnte.

Dabey mußten 30 Schneidermeister angeschafft werden, um von dads gelieferte Tuch Mäntel zu verfertigen, wozu gleich 100 Talglichter, auch Leinwand, Garn pp, auf der Stelle geliefert werden mußten. Die ganze Nacht hindurch dorfte kein Bürger schlafen gehen, denn die auf dem Kirchhofe und nahe der Stadt angelegte großeFeuer drohten jeden Augenblick Unglück, weshalb dann auch die Branntgerätschaften in Bereitschaft gehalten wurden (eine Behandlung, welche man noch in hiesiger Gegend noch nie von Menschen gedacht hat)

Ausgabenaufstellung:

222 Berl Scheffel Hafer 296 Rt

15000 Pfd Heu 222

15000 Stroh 125

100 Fuder Brandholz 300

2000 Fuß Bretter 125

300 Leitern und Wagenringsten Stück 16 Gg 220

120 Ellen Tuch, die Elle zu 2-12 Rt 300

4 Ellen feineres schwarzes Tuch 13

Bindegarn, Leinwand, 120 Talglichter

Branntwein 23

Verpflegung des Generalstabs 40

dem Dolmetscher zahlt 20 Kronthaler 31

1500 Mann Verpflegung im Ganzen 1000

Kosten pro November 1813 4162 Rthlr


16.-19. Januar 1814

Liquidation  der kgl Säcksischen Truppen 1500 Grenadiere


8.März 1814

Sind in Sendenhorest im Quartier gewesen 800 Mann Jäger 

vom Hannöverschen Jäger Corps (Feldjäger) 314 Rt


Verzeichnis der in der Commune S. vom 9. 11. bis 20. 03. requirierte Spänne

....

11.02.1814 Lützowsches Corps. Linnemann und Rhemen Vorspann nach Herbern

mehrfach: Kriegsgefangene nach Warendorf (Lager?)

26.02. 1814 Mecklenburger Quartiermacher nach Dülmen

11.03. Schwedische  Artillerie

10.03. Elmenhorst: Ist desertiert

gesamt 337 Postionen, zusammengestellt zu MS vom Vorspannkommissar Bothe


3. Münstersches Landwehr Bataillon Infanterieregiment hat vom 4. 2.  bis 21. 3. 1814 in Sendenhorst kantoniert

828 Mann, 51Tage verpflegt, jeweils drei Mahlzeiten 10557 Rthlr


08.03.1814

Um die Bagage der freywilligen Hanöverschen Jäger, Kranke, Pulverwagen und Gerätschaften der  Büxenschäfter (?) nach Bilekum hinter Hamm zu transportieren (gemeint ist wohl Pelckum)


05.06.1814 Dortmund

Bezug auf die Verpflegungs Convention  mit den Russen abgeschlossen zuKalisch; Ernennugn  REg Rat Müller als Verpflegungskommissar

Vergütung nach Marktpreisen, Berliner Maße usw


28.03. 1814

auf Requisition der urssischen Avantgarde, welche nach Versicherung des Dolmetschers über 1500 Kosaken gewesen ist.

24 Kosacken, welche die Quartiermeister vorstellten, machten fast jeder eine besondere Requisition ohne sich auf Rationen oder Portionen einzulassen, und dieses geschah auf eine solche Barbarische Art, daß man nur bey jeder Gegelegenheit suchen mußte, den Kopf aufrecht zu  halten.

Der Generalstab quartierte sich in der Stadt ein, die übrigen  bivouackirten theils auf dem Kirchhof, und theils vor der Stadt; die Bretter zu Hütten, die Leitern und Ringsten zu Kriuppen pp. wurden des anderen Morgens ins Feuer geworfen und verbrannt, die landesherrliche Steuerkasse wurde mit Gewalt genommen und der Dolmetscher mußte bestochen werden, daß man mit ihm sprechen konnte.

Dabey mußten 30 Schneidermeister angeschafft werden, um von dads gelieferte Tuch Mäntel zu verfertigen, wozu gleich 100 Talglichter, auch Leinwand, Garn pp, auf der Stelle geliefert werden mußten. Die ganze Nacht hindurch dorfte kein Bürger schlafen gehen, denn die auf dem Kirchhofe und nahe der Stadt angelegte großeFeuer drohten jeden Augenblick Unglück, weshalb dann auch die Branntgerätschaften in Bereitschaft gehalten wurden (eine Behandlung, welche man noch in hiesiger Gegend noch nie von Menschen gedacht hat)

Ausgabenaufstellung:

222 Berl Scheffel Hafer 296 Rt

15000 Pfd Heu 222

15000 Stroh 125

100 Fuder Brandholz 300

2000 Fuß Bretter 125

300 Leitern und Wagenringsten Stück 16 Gg 220

120 Ellen Tuch, die Elle zu 2-12 Rt 300

4 Ellen feineres schwarzes Tuch 13

Bindegarn, Leinwand, 120 Talglichter

Branntwein 23

Verpflegung des Generalstabs 40

dem Dolmetscher zahlt 20 Kronthaler 31

1500 Mann Verpflegung im Ganzen 1000

Kosten pro November 1813 4162 Rthlr



18.07.1814

noch einmal:  daß die hiesige commune durch den Überfall der Russichen Avantgarde außerordentlich gelitten hat. 

Wenn nun auch in der anfänglichen Berichtserstattung diese Kosten größer angegeben, als sie wirklich sind, so lag dieses in der Requisition der Kosacken, und ist jetzt eine richtige Darstellung der extraordinairen Kosten durch Vernehmung der Betheiligten selbst, teils durch Abhörung der Nachbarn zusammengebracht

In Hinsicht des den Bürgern mit Gewalt genommen Fourage Korn  ohne Maße und Gewicht, nach Augenmaß ...

Über das auf meine Requisiation gelieferte Tuch habe ich Rechnung verfertigen lassen

Das Tuch Leinwand wurde des nachts von den Kosacken Schneidermeiter übergeben, und daselben 20 Schneider gestellt, welche in der nämlichen Nacht davon Mäntel verfertigen mußten. 

... 20 Cronthaler an den Dolmethscher, indem in Sendenhorst kein einziger war, der russisch sprechen konnte, und der Dollmetscher besonders, der erste mit Gewalt noch eine größere Anforderung machte, man also  gezwungen wurde, im mit gesundem Körper davon zu kommen, mit demselben so gut möglich zu accordieren und zu bezahlen


Verzeicnis der durch die Cosacken und russioschen Truppen den Einwohner mit Gewalt genommenen ... Gegenstände an Buch, Leinwand, Holz, Fourage ..

ua. mehrere Bierkrüge, Brandeimer, Stiefel,  7 Maaß Branntwein, 8 Hopfenstöcke, Zinnerner Löffel, Branntweinglas, Bretter, Schubkarre, Wickenkorn

Insgesamt 90 geschädigte Bürger, Gesamtschaden 673 Rthlr




A 1099 

Rechnung über die durch Kosacken  am 6. und 7. November 1813 veranlaßten Kosten 

1820 - 1927


10.05.1820 Bürgermeister Langen an communal-Empfänger Richelmann, Eversw.

Die Kosaken-Rechnung mit Belegen ist zwar eingegangen, aber ganz  unvollständig und nicht geheftet

Forderung, die Originalbelege sofort beizubringen


10.08.1824 Langen, Ahlen an Bürgermeister Röhr,  Sendenhorst

Hinweis, daß noch eine Rechnung über an russische Truppen gelieferte bedeutende Gegenstände  sich in der magistratur Register Sendenhorst befindet.

Die fragliche Rechnung ist die erste Kosakenrechnung vopm 6/7. November 1813

Übrigens darf ich sie Herr Bürgermeister nochmals dringend ersuchen, die in Fine ihres verehrten Schreibens gemachte Äußerung nch auf einige Wochen unrealisiert zu lassen, indem ihnen meine jetzige Lge allzugut bekannt ist, als daß ich specialia aufführen sollte, Erfreuenen sie mich  demnach mit einem Schreiben, woraus ich ihre Willfahrung entnehmen darf


Rechnung über Einnahme und Ausgabe der durch Kosacken am 6/7 Nov 1813 der Gemeinde Sendenhorst veranlaßten extraord. Kosten

eingereicht Herrn Bürgermeitser Langen am 29 Dez 1819 mit sämtlichen Belegen

Randbemerkung Röhr: Bis auf die Notaten mit Belegen und ind calculo richtig

hiernach Ausgaben 690 Rt, Einnahmen 696 Taler, Überschuß 5-19 Taler


10.04.1826

Bürgermeister Röhr unterzieht die Rechnung Langen einer kritischen Prüfung, findet Unstimmigkeiten,falsche Maße, Preise, zB:

sind 34 Flaschen Wein berefhnet, die Falsche zu 10 Gg = 14 Tlr 4 Gg. Da auf Beleg 2 von dem Bürgermeister Langen die Flasche Wein zu 8 Gg moderiert ist, so hätte dies auch hier auf der Rechnung seiner Frau geschehen müssen, und werden daher pr0 Flasche 2 Gg mit 2-20 Tlar moniert

Die Rechnung schließt mit 5-2 Tlr Bestand, welcher abgeliefert werden muß

 

03.07.1826 Oelde

Kritische, vierseitige Durchsicht durch den Landrat, hier unter anderem falsche Preisangaben des Langen

... damit der Langen zu seinem Vorteil für das Maß Branntwein 10 gg erhalten, während

nach Beleg 77 der von Schwarte gelieferte Branntwein nach den Lokalpreisen zu 6 Gg moderiert, sind die anfänglich in Rechnung gestellten 5 Maß, welche pro Maß zu 10 Gg den berechneten  Betrag von 2 Tlr ausmachen, in 8 1/3 Maß umgeändert, um auf diese Weise wirklich 2 Rtl erhalten. Üebr deise anscheinende Verfälschung wird verantwortliche Auskunft erwartet, und es werden  vorbehaltlich der weiteren Verfüfung berechnet (neue Rechnung) ... daher Defekt zu lasten Langen 20 Gg 

5) Es ist zwar unerhört, daß p.Langen die angeblich von den Koscaken genommenen 20 Kronentaler sich von der Gemeinde hat vergüten lassen, da indeß der Gemeinderat die Richtigkeit bescheinigt hat, so muß die Scahe auf sich beruhen

... Langen soll aufgefordert werden, den Defekt von 13 tlr in die Gemeindekasse zu überweisen. 


26.08.1826 Everswinkel Richelmann

... der Wirtschafter Westhoff, früherhin Silling, versprach mit bei meiner letzten Anwesenheit in Sendenhorst die monierte Quittung über 2 Rtl für 1 Fuder Holz zu schicken ist aber solches nicht erfolgt


26.9´08.1926 Bürgermeister Röhr

... der vormalige Bürgermeister Langen wiegert sich in dem urschriftlich beigehenden Schreiebn die ihn treffenden Notaten zu erledigen, der Urgrund dieser Weigerung sti zu einleuchtend, als daß es nötig wäre, hierüber etwas zu agen; nur die Bemerkung dürfte nicht überflüssig, sein, daß Langen die fragl Rehcnung erst auf die ihm eingelegt gewesene  Location (?) unterm 21 Juni 1824 an mich abgeliefert hat, und also an eine Verjährung nicht gedacht werden kann


04.09.1826 Landrat an Actuar Langen:

Da Weigerung zur Rückzahlung, Exekution durch den Gerichtsboten

Randbemerkung LR: Langen will sich auf nichts einlassen, sondern hat vielmehr  auf ein rechtliche Gehör provocirt, Ich habe dieses der Kgl Reg bereits angezeigt, und werden Ihnen von dem ResultateNachricht geben

Einspruch bei der Regierung setzt zumindest die Exekution aus bis 1. November 1826


20.06.1826

Umfangreiches Konvolut über die Richtigkeite der Rechnung durch Langen


... Da die vormalige competente behörde die Ausgleichung dieser Kosten angemessen gefunden und gut gehißen,  so kann wohl gegenwärtig von einem Vorwurfe für den Unterzeichneten keine Rde mehr sein, Hat anderwärts ein ähnliches Verfahren nicht stattgefunden, dann liefert dies den Beweis, daß man anderwärts ein großes Vertrauen in die 1814 von den höheren Behörden erteilten Versicherungen wegen Vergütung der russischen Durchmarschkosten zufolge der mit Rußland darüber geshclossenen Verträge gelegt hat, ein Vertrauen welches leider getäuscht worden ist. --

Das Monitum (zu teurer Wein)  beruht auf Urkunde der Vehältnisse die Ehenrafu Langen war Weinhändlerin und konnte ihren Wein , wovon die gemeinste Sorte damals 10 Gg galt, beliebig verkaufen. Der Bücker war damals kein Weinhändler und lieferte blos den Kirchenwein nach  dem festgesetzten Preis vonm 8 Gg pro Flasche, welcher hier zur Aushülfe genommen

.. betr. 20 Krontaler (Monitum). Der Unterzeichnete bedauert, daß der Verfasser dieser Monitorien ncuth zugegen gewesen ist, als die  STadt Sendenhorst im Jahre 1813/14 unter dem Druck der Kriegslast und Einquartierung fast erlage, Derselbe  würde dann die Lage eine Verwaltungsbeamten in solcehr Crisis besser zu beruteilen wossen und hätte sich von den lediglich zum Wohl der Gemeinde geschehenen Aufopferungen des Unterzeichneten überzeugen können. Er wrüde dann gesehen, und in in der Tat unerhört gefunden haben, daß der Unterzeichnte bei er größten Last und Anstrengung die die damalige Zeit bei tage und bei nacht erfordert, dann noch ohne alle und jede Verpflichtung jedesmal die Chefs oder Commandeure des einquartiereten Truppenteils lediglich asu dem Grund um den Bequartierten ein gutes Betragen der Mannschaften zu sichern und bei vorfallenden Excessen desto eher Schutz und  Hülfe zu erlangen in siern Behausung als Gäste aufnahm und bewirtete, so daß derselbe oft zwei und merher Oberste mit ihrem Gefolge und mannigmal 10 bis 12 Offiziere an der Tafel hatte und bewirtete, ohne dafür der Gemeinde etwas zu berechnen, und ohne auf eigene häuslcieh Leiden bei einer anhaltend kränklichen Frau zu achten

Bei derartiger unter den Augen des damaligen Gemeinderats statt gefundenen unerhörten Aufopferung muß es daher höchst kränkend und warhlich empfindlich sein, wenn jetzt anscheinend alles herangsucht wird, um die ohnehin trübe Rückerinnerung seine verhängnisvolle Periode bei dem Unterzeichneten noch merh zu trüben und von erlittemen großen Verlust noch fühlbarer zu machen


28.08.1827 REg Münster

Finalabschluß; Regierung bleibt dabei,Langen verschuldet an Defeketen 14-15 thl... dem Langen sind aber seine ungeziemende Äußerungen bei  der Notatenabeantwortung ernstlich zu verweisen


15.09.1827 Röhr an Langen.

Ihnen zur Last defektierte 14 Tl 15 Sg welche Ihnen bei der bekannten Abrechnung werden angerechnet werden

Übrigens soll ich Ihnen Ihre ungeziemenden Äußerungen bei der Notatenbeantwortung, wie hiermit geschieht, ernstlich verweisen

Sendenhorst, den 16ten May 1814

Herrn Major Schwarze!

bey dem Colon Hoppe, Ksp. Sendenhorst und bey dem Schulte Bering daselbst halten sich 2 Landwehr Männer auf.

bey dem Ersten der Otto Kamphus von Wiedenbrück

Bey dem zweyten der Bruder des hieselbst wohnenden Jungfermanns. Diese beyde Menschen wollen Sie Angesicht dieses durch den Capitain der betr. Compagnie, nemlich durch den Capt Singor angesichts dieses arretieren und mir vorführen lassen.

Der Capt nimme diese Execution fürs erstreemal seblst vor, wird aber durch einen Unterofficier und 4 Gemeine junge kräftige Landstürmer begleitet.

Hiebey muß mit der größten Umsicht und Glimpf verfahren werden

Der Cantons Commandant

Langen

 

Verhandelt den 19ten May

In Gemäßhiet des und vom Capitain Franz Singor von der vierten Comapgnie des 1ten bataillions Cantons Sendenhorst in betref der Arretirung des Johan Henrich Jungfermann, aus der Stadt Sendenhorst gebürtig, beym Schulten Bering Kirchsp. Sendenhorst und dessen Jonsthoveler Bauerschaft dienend, erhaltenen Auftrags haben wir Lieutenants Jan Bernd Winkelman und Johan Henrich Horstrup mit Zuziehung des Feldwebels Johan Frenking, Unteroffizier Bernd Henrich Feigeler und gehöriger Anzahl Landwehrmänner uns ungefähr halb Ein Uhr nach der Bahausung des SChulten bering begeben und das Haus desselben mit der gehörigen .. Manschaft umsetzt, worauf wir Officiere und Unterofficiere ... Jungffermann, welcher bwy ihm  diene, wäre hierauf erwiederte derselbe, daß der Jungferman am 15ten May nach Freckenhorst gegangen sey und am 16ten des Mittags ein Uhr noch nicht wieder zu hause gewesen seye: Hierauf haben wir den Schulten Bering gefragt,wie lange er den Jungfferman in Diensten gehabt, worauf 

 

1814 V 11

Hauptmann Kocks: Nachweis der Landsturmmänner der 2. Comp, die sich auf  eigene Kosten mit eingem Gewehr versehen wollen.

          1. ...el

          2. Adolf Lammerding

          3. J H Bücker

          4. J Th Beumer

          5. J Herm Kammann

          6. Anton Wieler

          7. B H Bückers

          8. Franz Uphoff

 

          Kirchspiel

          1. Zeller Rinckhoff

          2. Joan Theodor Brüser

 

Verzeichnus der Landsturmmänner der 2. Comp., die bei der Heerschau am 1.  Mai 1814 nicht erschienen und auch nicht geschworen haben:

          1. Lütkehaus

          2. Ferd Broeck

          3. Itzig Levi

          4. Balth Terbeining

          5. B H Bröker

 

          Kirchspiel

          1. J Th Keppler

          2. Z Rinkhoff

          3. B H Gronewäller

          4. Joh B Bülte

          5. Joseph Tronenkötter

          6. B Th Suermann

          7. B H Termülen

          8. Joan B Middrup

          9. Balthasar Suermann

_

 

OD

An Landsturmmänner habe schon zum Transport geliefert:

- 20 nach Steinfurt

- dito des anderen Tages

- 6 nach Albersloh

- 5 nach Hoetmar

- 2 nach Steinfort wegen Geldtransprot mit Herrn Ringelberg

Summa: 53 Mann

Capitain Langen

 

1814 V 24

An den Herrn Major von Scshwarte vom 1. Landsturm Batallion des Cantons Sendenhorst

Das hohe Militair gouvernement hat bemerkt, daß in einigen Gegenden zu häufige Waffen-Übungen des Landsturms stattfinden, wodurch die Leute zu sehr von den Geschäften und Gewerbe angezogen werden. Es ist daher verordnet worden, daß der Landsturm wöchentlich nur einmal zur Waffenübung versammeln soll. Sie wollen daher gefälligst an die Herrenn Capitains auf das schluenigste verfügen, daß0 von nun an nicht anders als auf Sonn- und Festtagen exerciret werden soll. die angemessenste Zeit hierzu wird seyn des Sonntags-Nachmittags von 4 bis 6 Uhr.

Ich wünsche, daß Sie  ... halten, daß nicht länger exerciret werde, dann hat auch der Landmann gute Zeit, gehörig sein Vieh zu füttern und sich zeitig zur Ruhe zu begeben, damit er des anderen Tages wieder arbeiten kann. Übrigens darf auch nicht alle Sonntage das ganze Batallion zusammengezogen werden, sondern soll in der Regel nur Compagnieweise exerziert werden und überhaupt muß jedesmal der 10.te Teil der Mannschaft abwechselnd zu Hause bleiben.

Indem ich Sie ersuche, sich genau nach dieser Verfügung zu richten, versichere ich Sie meiner besonderen Hochachtung

Der Commandant des Canton (Langen)

 

1814 V 26

Nach hoher Verfügung vom 20. Mai und Instruktion vom 6. April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte vom Landsturm dispensieren lasen. Beamte können auf Wunsch auch verbleiben 

 

1814 VI 1

Auf Wunsch der Capitains des Batallions soll jedem eine Exerzier-Catechismus zugestellt werden.

 

1814 VI 2

Apotheker Oesterling wird vom Landsturms-Dienst dispensiert.

Aus dem Antrag des Oesterling: In dieser Hinsicht muß ich mich nach der Landsturmverordnung, wo ich nicht darauf beziehe, daß diejenigen welche keine Substitut oder Sellvertreter an dessen Stelle nicht erhalten können, von dem Landsturm befreiet wären, auch soll nach der nämlichen Ordnung, wenn der Feind im Lande käme, die Apotheker und Ärzte sich zuerst von Ihren Wohnsitze entfernen.

Oesterling droht, falls eer nicht dispensiert wird "sehe ich mich dieserhlab genöthiget, mneien Beschwerdedn dem hochlöblichen Medicinal Collegium in Düsseldorff zu Entscheidung vorzulegen

 

1814 VI 8

Aufstellung einer Tablle der tauglichen Männer zur mobilen Landstrumrkolonne angefordert. Aufforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues.

 

1814 VI 8

Resolution des Capitain Langen betr. Wieterverwendung im Landsturmdienst: ... Wenn es der Wunsch meines hochzuverehrenden Landesherrn seyen sollte, auch der gleichen Männer wie ich bin zu dießem Landsturmdienst gerne zu sehen, so bin ich nicht nur allein willig genug meinem Landesherrn gehorsam zuleisten, sondern ich erbiethe mich sogar mit dem grösetn Vergnügen für die gute Sache mich aufzuopfern und werde menen Dienst bestmöglichst sicher vorzustehen. 

 

 -  7 - 

 

1814 VII 5

An den Herrn Unter Bezirks Kommandanten Schwartz!

Sie wollen mir innerhalbn 3 Tagen ein namentliches Verzeichnis der zur Mobilen colonne tauglichen Landstürmer, von jeder Comagnie 30 Mann, nach umstehenden  Schema in Vorschlag bringen. Dieser Aufnahme geschieht blos von Ihnen und  Ihrem Adjudanten ohne Zuziehung eines Dritten, und muß dabey mit Umsicht verfahren und darf dieser Verfügung nicht zur Publicität gelangen. Langen

 

1814 VIII 22

An den Herrn Hauptmann Langen

Nach einer erlassenen Verfügung des Herrn Landes Direktor Freyherr von Romberg wegen vorgefallenen Diebereyen in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna, Lüdinghausen, habe ich den Auftrag vom herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patroiuille ergehen zu lassen. Sie werden daher ersucht, heute abend den Anfang zu machen, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigiliren und die verdächtigen Menschen zu arretiren und des Morgens dem herrn Cantons Commandanten vorzuführen. Sie werden also Herr Capitain die Patroille-Liste aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1Unteroffziier jeden Abend, von 8 Uhr Abends angefangen bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patroille-Liste dahier einzureichen

Der Major Schwarte

der Adjudant Sulzer

 

1814 VIII 20

Die Bezahlung der Binden betreffend

Beziirkskommandant Cicel teilt mit, daß Ober Commandant Freiherr von Syberg die Gelder für die zugesandten Binden einzuziehen, da der Dortmunde Kaufmann, der sie geliefert hatte, das Geld für die Frankfurter Messe braucht.

Preise Cantona commandanten Binde 4 Treesen 2 Rt 15 Ggr

Berzirks Comm. 3 Tressen 2 Rthlr 3 Ggr

Lieutenant oder Hauptmanns Binde 1 Rthlr 15 Ggr

 

1814 VIII 20

Bitte um Erledigung der Verfügung vom, 17. m. pr wegen der in Vorschlag zu bringenden tauglichen Subjekte zu Anführer der Landsturms Cavallerie.

 

- 8  -

 

 

1814 VI 8

Aufstellung einer Tabelle der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert Anforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues

 

1814 VI 8

Resolution Capitain Langen wegen Weiterverwendung im Landwehrdienst

 

1814 VIII 4

Major Schwarte an Hauptmann Langen

Nach der verehrlichen Verfügung des Herrn Cantons-Commandanten Langen von 2. d. M. in Hinsicht einer zu haltenden täglichen Wache auf der hiesigen Wachstube, um im nöthigen Fall der Transportierung nicht in Verlegenheit gesetz zu werden, wie schon bereits geschehen, daß man keine Landsturm-Männer auffinden konnte, so beauftrage ich Sie, Herr Hauptmann, von heute abend an um 8 Uhr auf 24 Stunden mithin bis Morgen Abend 8 Uhr vier Mann auf die Wachstube beordern zu lassen, wo sie solche wieder durch vier andere ihrer Compagnie sowohl von den Kirchspiels Landstürmern als der Stadt fortfahren; jedoch können nach der erlasssenen Verfügung des Herrn Cantons Commandanten zwey von den vier wachtehabenden zu Hause bleiben, wo solche aber in nötigem Falle sofort zu haben sind, zwei derselben aber müssern stets auf der Wache bleiben. sie wollen daher Ihre Unterofficire verantwortlich machen.

 

1814 VIII 22 Sendenhorst

An den Herrn Hauptmann Langen

Nach einer erlassenen Verfüguing des Herrn Landesdirektor Freiherrn von Romberg wegen vorgefalllenen Diebereien in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna und Lüdignhasusen habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher beauftragt, heute abend den Anfang zu machen; und zwar wie vorhin mit vier Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Herrn Cantons-Commandanten vorzuführen.

Sie werden also, Herr Capotain, die Patrouille aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1 Uffz in den Abend, von 8 Uhr Abends empfangen und morgens 5 Uhr fortgesetzte beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patouillelister dahier einreichen.

 

Sendenhorst, den 22. VIII 1814 Der Major Schwarte

der Adjudant Sulzer

Hieneben wird bemerklich gemacht, daß 2 Menschen herumstreichen und ausgeben: Sie collectieren für ruinierte Kirchen und Klöster in Hamburg. Da diese beyde Menschen gefährlich scheinen und den Communen zum Nachteil sind, so werden Sie, Herr Capitain, ebenfalls beuaftragt, auf diese beyde Menschen zu vigilieren und im Betretungsfall zu arretieren und an den Canton-Comm. abzuliefern. Einer dieser beyden, der größtere, trägt ein schwarzes Kleid, wie eine Geistlicher gekleidet und der andere trägt sich wie ein Kaufmann.

 

23. VIII 1814

Herrn UB Com Schwarte!

Der Anton Sommersel und H Schmedkamp, Landwehr-Männner aus dem Ksp Sendenhorst sind vom 1. Batt desertiert.

Ich ersuche Sie daher, sowohl bey Tag, als bey der Nacht zur unbestimmten Zeit die Wohnungen der Eltern und Verwandte besetz, visitiren, auf die Pflichtvergessenen invigilren und im Betretungsfall dieselbe arretiren zu lassen und an mich abliefern zu lassen.

Der Bürgermeister 

Langen

 

27. VIII: 1814

An den Herrn Major Schwarte, Wohlgeboren!

Zufolge des mir von Ihnen gestern abend um sechs Uhr gewordenen Auftrags in betr Aufsuchung der Deserteurs Anton Sommersell und Hernich Scmetkampf habe ich vorschriftsmäßig die Bewohnunge des Zellers Schmetkampf, Sommerselle und des Bruders Hagedorn, und zwaren jedes Haus besonders duch vier vertraute Land-STurm-Männer und einen Unterofficier von meiner Compganie, in verwichener Nacht zwischen 11 und 12 Uhr ganz in der Stille besetzen und untersuchen lassen. Sämmtliche Landsturm-Männer haben aber nach der von den Unterofficieren darüber erstatteten mündlichen Rapprt in den gesagten Wohnungen weder die obgedachten Desertuers, noch auch sonstige verdächtige Leute vorgefunden, welches ich allso an durch pflichtmäßig anzuzeigen nicht verfehle.

Der Hauptmann

Kocks

 

28. VIII 1814

Hauptmann Kocks Bitte mit ärztlichem Attest des Medicina Doctor Boner, Alverskirchen, wegen Gichtzufällen undd Kurzsichtigkeit um Suspension vom Dienst. Als Stellvertreter tritt provisorisch Leutnant Wiegard für ihn ein.

 

1814 VIII 24

Capitain Langen meldet das Ende der Wachzeit seiner Compagnie

 

1814 VIII 22

Major Schwarte, Adjudant Sulzer an Hauptmann Langen:

Wegen Diebereien in den Kantons Bochum DO, UN, LH habe ich den Auftrag com Herrn Cantons Commandanten, zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouillen ergeben zu lassen,

Heute abend Anfang, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Lanad- und Heerstraßen zu invigilieren und die verädchtigen Menschen zu arrtieren und des Morgens dem comm. vorzuführen. Sie werden also, Herr Capitain, die Patroullle Liste aufführen und von Tag zu Tag 4 Mann und 1 Unteroffizier jeden Abend, von 8 Uhr abends angefangen, bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen

 

1814 X 12

Cantons Comm. an UB Comm:

Der Herr Landesdirector Freyherr von Romberg hat mitgeteilt, daß das hohe Militairgouvernement statt des verstorbenen Freyherrn von Syberg Major von Sidwo zu Westhausen als Obercommandant des Landsturms im Dortmundischen Kreise ernannt hat. 

Weitergabe an das Bataillon.

 

1814 X 15

CantComm an UBKomm:

Sie erhalten umstehend das National des am 23. d.M. auf dem Marsch von MS nach Wesel desertierten Landwehrmannes Johann Bernard Ahrens sammt Designation der vom selbigen mitgenommenen Effekten

auftrag, den Aufenthalt herauszufinden und das elterliche Haus in dder kommenden Nacht zu besetzen, ihn zu arretieren und des anderen Morgens vorführen zu lassen

Johann Bernd Ahrens, aus Sendenhost 27J, Gemeiner unter der 1. CComp. 4.batallion 4. Westph. Infantrie Regiment

hat folgende Effekten mitgenommen

1 Mantel    1 paar Handschuhe 1 Halsbinde

1 Litewka 2 paar Socken 1 Leinenhose

1 tuchene Hose 2 Hemden 1 Patronentasche

1 Mütze 2 Paar Schuhe 1 Brodbeutel

1 Camisoll 1 Paar Stiefeletten 1 tornister

1 Kokarde 

 

 

S.23

1814 X 16

Cantons-Comm. an UB-Comm.

Bekanntgabe einer Verfügung vom 8. Okt. 1814

Euer Wohlgeboren erwidern wir auf den Bericht vom 30ten vorigen Moantes, daß nach strenger und bei den Worten bleibender Auslegeun des Edict vom 3. vorigen Monats die Landsturmpflichtigkeit nur bis zum vollendeten 49. Jahr reicht, so wie darin audrücklich festgelegt worden ist, daß die Landstrumrpflichtigkeit des zweiten Aufgebots nur bis zum vollendenten 39ten Jahre statt findet.

In Rücksicht des Landsturms kann dies Edict schon jetzt in Vollziehung esetzt werden.

Münster 8. Okt 1814

KglPr. Militair Gouvvernement zwischen Weser und Rehin

Heister, Vincke

 

1814 VI 30

Attest J. Sulzer für Johan Bernard Schmedkamp: Steifer Arm von gehabten Flüßen herrührend und daher als Landsturmmann ungeeignet

 

1814 XI 25 Münster

Pr. Mo. Gouvermenent:

Landräte und Ober-Commandanten bestimmen die Ärzte, auf deren Gutachten in Landsturmangelegenheiten Bezug genommen werden soll, ferner Strafreglement des Landsturms

 

1814 XI 16 Dortmund

Bekanntgabe der Ernennung Rittmeisters von der Leithen zu Laer als Oberkommandanten des Dortmunder Kreises

 

 

- 27 -

 

1814

Register der Landsturmmänner, welche sich von heute das 49te Jahr ihres Alters anmessen, das wir aber keinen speziellen Befehl haben, uns die Tauscheine derjenigen einliefern zu lassen, so schicke ich nur bloß´das Register nach eigener Aussage  der Subjecte ein:

Nr

Name

Alter



1

B H Panning Polizeidiener

50



2

Wolfgang Sperl

50



3

J H Kalthoff

54



4

Wilhelm Werring

54



5

Chr Hagemann

55



6

Anton Feigler

50



7

Theodor Kleyer

49



8

Th Hch Edeling

57



9

Theodor Hagedorn

50



10

J Th Kerkmann

50



11

Anton Jönsthövel

50



12

Josef Nordhaus

59



13

B H Röttgermann

50



14

Arnold Bülte

56



15

J H Hinsenbrock

50



16

Henrich Wilking

50



17

B H Niemann

50



18

Th H Aland

55



19

J B Elmenhorst

55



20

J Th Hinsenbrock

55



21 

J B Höne

56



22

Anton Möllenkamp

49



 

Tab. Liste der Landsturmmänner, die das 50. Lebenshar nach ihrer Angabe erreicht haben

2. Kompanie

Nr.

Rang

Name

Geburtsort

Alter



1

Leutnant

J H Suermann

Stadt Sendenhorst

52



2

Leutnant

J Th Ottenlohe

Ksp. S.

51



3

Uffz

Adolf Lammerding

Stadt S.

51



4

Uff.

J Henrich Bücker

Ksp Ostbevern

49



5

Uffz

Theodor Middrup

Ksp S. 

52



6



J Hermann Geisler

Stadt S.

52



7



Wilhelm Ramer

Einen

50



8



Joan Steph. Drees

Westkirchen

59



9



Adolf Linnemann

Stadt S.

54



10



Everhard Saerbeck

Stadt S.

49



11



Joan Herman Börger

Stadt S.

52



KglPr. Militair Gouvvernement zwischen Weser und Rehin

Heister, Vincke

 

Landsturm

 

- 1-

 

4. April 1814

Cantons Commandant an UB Commandant

Ich beehre mich hierbey Ihnen die Binden für den UB-Commandanten mit 3 Streifen und 5 mit 2 Streifen für die 4 Hauptleute und ihren Adjudanten , welchen letzteren Sie wählen wollen.

 

4. April 1814

UB-Commandant durch den Cantons Commandanten

Bekanntgabe: Sonntag der 24. April nachmittags 3 Uhr ist Versammlung der UB Commandanten zum Empfang näherer Instruction über die Haltung der Heerschau, denn die Stunde nahet heran, wo wir die Heerschau halten müssen.

 

1814 VII 25

Cantons Commandant an UB Commandant

Da die Leute durchgängig bey den bisherigen Übungen und Exercitio guten Willen gezeigt, und da die Ernte mit starken Schritten herannahet, und es wegen der geschehenen starken Recrutirungen an arbeitenden Händen fehlt, so werden Sie hierdurch beauftragt, den Landsturm in ihrem Unterbezirk 4 Wochen, nehmlich 4 Sonntag hintereinander von allen Übungen und Exercitio zu dispensiren, ausgenommen höchstnötiger Dienst, Transporte etc.

 

1814 VIII 13

Cantons Commandant an UB Commandant

Zwey gefährliche Menschen, welche sich als Kirchen- und Schul-Collectoren aus Hamburg ausgeben, und der eine ziemlich groß und schwarz gekleidet, der andere etwas kleiner und wie ein Kaufmann gekleidet, treiben sich in hiesiger Gegend herum und versuchen, frommen Kristen zu betrügen ... Im Betrachtungfsall zu arretiren und abführen lassen!

 

- 2 -

Nachweise derjenigen Landsturmmänner, der 2ten Compagnie, Unterbezirks Sendenhorst, welche sich auf eigene Kosten mit einem Gewehr versehen wollen

            1. ... nsel

            2. Adolph Lammerding

            3. Joh Henrich Bücker

            4. Johan Th Beumer

            5. Joan Herman Kamman

            6. Anton Wieler

            7. B H Bückers

            8. Franz Uphoff

Aus dem Kirchspiel:

            1. Zeller Rinkhoff

            2. Joan Theodor Brüser

Sendenhorst, den 11, Mai 1814, der angeordnete Hauptmann Kocks

 

Verzeichnis derjenigen Landsturmmänner der 2ten Comp. des UB Sendenhorst, welche beym Heerschau an 1ten May nicht erschienen:

Stadt Sendenhorst:                                           Kirchspiel Sendenhorst

1. Lütkehues                                                   1. Johann Th. Keppler

2. Ferdinand Bruck                                          2. Zeller Rinkhoff

3. Itzig Levi                                                     3. B H Gronewäller (nicht Ksp!)

4. Balthaar Terbenning                                    4. Joh B. Bülte

5. B H Bröcker                                                5. Joseph Tronenkötter

                                                                       6. B. Th. Suermann

                                                                       7. B H Termülen

                                                                       8. Joan Bernd Middrup

                                                                       9. Balthasar Suermann

 

 

- 3 -

 

Sendenhorst, den 16ten May 1814

Herrn Major Schwarze!

bey dem Colon Hoppe, Ksp. Sendenhorst und bey dem Schulte Bering daselbst halten sich 2 Landwehr Männer auf.

bey dem Ersten der Otto Kamphus von Wiedenbrück

Bey dem zweyten der Bruder des hieselbst wohnenden Jungfermanns. Diese beyde Menschen wollen Sie Angesicht dieses durch den Capitain der betr. Compagnie, nemlich durch den Capt Singor angesichts dieses arretieren und mir vorführen lassen.

Der Capt nimmt diese Execution fürs erstemal selbst vor, wird aber durch einen Unterofficier und 4 Gemeine junge kräftige Landstürmer begleitet.

Hiebey muß mit der größten Umsicht und Glimpf verfahren werden

Der Cantons Commandant

Langen

 

Verhandelt den 19ten May

In Gemäßheit des und vom Capitain Franz Singor von der vierten Compagnie des 1ten Bataillons Cantons Sendenhorst in betreff der Arretirung des Johan Henrich Jungfermann, aus der Stadt Sendenhorst gebürtig, beym Schulten Bering Kirchsp. Sendenhorst und dessen Jonsthoveler Bauerschaft dienend, erhaltenen Auftrags haben wir Lieutenants Jan Bernd Winkelman und Johan Henrich Horstrup mit Zuziehung des Feldwebels Johan Frenking, Unteroffizier Bernd Henrich Feigeler und gehöriger Anzahl Landwehrmänner uns ungefähr halb Ein Uhr nach der Behausung des SChulten Bering begeben und das Haus desselben mit der gehörigen .. Mannschaft umsetzt, worauf wir Officiere und Unterofficiere ... Jungffermann, welcher bey ihm  diene, wäre hierauf erwiderte derselbe, daß der Jungferman am 15ten May nach Freckenhorst gegangen sey und am 16ten des Mittags ein Uhr noch nicht wieder zu hause gewesen seye: Hierauf haben wir den Schulten Bering gefragt, wie lange er den Jungfferman in Diensten gehabt, worauf

 

- 4 -

 

derselbe  antwortetet seit Ostern, bey der uns aufgetragenen, neuerdings geschehenen Aufnahme der Landsturm Männer ist der Jungfermann vom Schulten Bering nicht angegeben worden.

Nach obiger Erklärung ist derselbe seit Ostern bey ihm in Diensten oder Arbeit gewesen und  habe daselbst sein Coffre, welches Schulte Bering mit dem Bedeuten: daß er bestimmt wisse, welches es wäre, auf dem Knechte Bühne vorfindlich sey. Hierauf erklärte der Schulte Bering, daß er für die Aufbewahrung des Coffre des Jungfermann haftbar seyn wolle, welches derselbe auch eigenhändig unterschrieben habe.

Am nehmlichen Abend ungefähr zehn Uhr begaben wir Unterschriebene uns abermals nach der Behausung des Schulte Bering. Bey unserer Ankunft war der Jungfermann ebenfalls nicht zu finden, und ein Coffre war vom Knechtebühne, worauf vor erst bey der Untersuchung drei Coffres eine Kiste (gewesen) war, weggeschafft.

Vorgelesen und unterschrieben

J B Winkelmann, Lieutenant

J H Horstrup, Lieutenant

Johannes Frenking, Feldwebel

E. Singor, Capitain

 

- 5 -

 

1814 V 11

Hauptmann Kocks: Nachweis der Landsturmmänner der 2. Comp, die sich auf  eigene Kosten mit eignen Gewehr versehen wollen.

          1. ...el

          2. Adolf Lammerding

          3. J H Bücker

          4. J Th Beumer

          5. J Hermann Kammann

          6. Anton Wieler

          7. B H Bückers

          8. Franz Uphoff

 

          Kirchspiel

          1. Zeller Rinckhoff

          2. Joan Theodor Brüser

 

Verzeichnus der Landsturmmänner der 2. Comp., die bei der Heer­schau am 1.  Mai 1814 nicht erschienen und auch nicht geschworen haben:

          1. Lütkehaus

          2. Ferd Broeck

          3. Itzig Levi

          4. Balth Terbeining

          5. B H Bröker

 

          Kirchspiel

          1. J Th Keppler

          2. Z Rinkhoff

          3. B H Gronewäller

          4. Joh B Bülte

          5. Joseph Tronenkötter

          6. B Th Suermann

          7. B H Termülen

          8. Joan B Middrup

          9. Balthasar Suermann

_

 

OD

An Landsturmmänner habe schon zum Transport geliefert:

- 20 nach Steinfurt

- dito des anderen Tages

- 6 nach Albersloh

- 5 nach Hoetmar

- 2 nach Steinfort wegen Geldtransport mit Herrn Ringelberg

Summa: 53 Mann

Capitain Langen

 

1814 V 24

An den Herrn Major von Schwarte vom 1. Landsturm Bataillon des Cantons Sendenhorst

Das hohe Militair Gouvernement hat bemerkt, daß in einigen Gegenden zu häufige Waffen-Übungen des Landsturms stattfinden, wodurch die Leute zu sehr von den Geschäften und Gewerbe angezogen werden. Es ist daher verordnet worden, daß der Landsturm wöchentlich nur einmal zur Waffenübung versammeln soll. Sie wollen daher gefälligst an die Herren Capitains auf das schleunigste verfügen, daß0 von nun an nicht anders als auf Sonn- und Festtagen exerciret werden soll. die angemessenste Zeit hierzu wird seyn des Sonntags-Nachmittags von 4 bis 6 Uhr.

Ich wünsche, daß Sie  ... halten, daß nicht länger exerciret werde, dann hat auch der Landmann gute Zeit, gehörig sein Vieh zu füttern und sich zeitig zur Ruhe zu begeben, damit er des anderen Tages wieder arbeiten kann. Übrigens darf auch nicht alle Sonntage das ganze Bataillon zusammengezogen werden, sondern soll in der Regel nur Compagnieweise exerziert werden und überhaupt muß jedesmal der 10.te Teil der Mannschaft abwechselnd zu Hause bleiben.

Indem ich Sie ersuche, sich genau nach dieser Verfügung zu richten, versichere ich Sie meiner besonderen Hochachtung

Der Commandant des Canton (Langen)

 

1814 V 26

Nach hoher Verfügung vom 20. Mai und Instruktion vom 6. April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte vom Landsturm dispensieren lasen. Beamte können auf Wunsch auch verbleiben

 

1814 VI 1

Auf Wunsch der Capitains des Batallions soll jedem eine Exerzier-Catechismus zugestellt werden.

 

1814 VI 2

Apotheker Oesterling wird vom Landsturms-Dienst dispensiert.

Aus dem Antrag des Oesterling: In dieser Hinsicht muß ich mich nach der Landsturmverordnung, wo ich nicht darauf beziehe, daß diejenigen welche keine Substitut oder Stellvertreter an dessen Stelle nicht erhalten können, von dem Landsturm befreiet wären, auch soll nach der nämlichen Ordnung, wenn der Feind im Lande käme, die Apotheker und Ärzte sich zuerst von Ihren Wohnsitze entfernen.

Oesterling droht, falls er nicht dispensiert wird "sehe ich mich dieserhalb genöthiget, meine Beschwerden dem hochlöblichen Medicinal Collegium in Düsseldorff zu Entscheidung vorzulegen

 

-  7 -

 

1814 VII 5

An den Herrn Unter Bezirks Kommandanten Schwartz!

Sie wollen mir innerhalb 3 Tagen ein namentliches Verzeichnis der zur Mobilen Colonne tauglichen Landstürmer, von jeder Compagnie 30 Mann, nach umstehenden  Schema in Vorschlag bringen. Dieser Aufnahme geschieht blos von Ihnen und  Ihrem Adjudanten ohne Zuziehung eines Dritten, und muß dabey mit Umsicht verfahren und darf dieser Verfügung nicht zur Publicität gelangen.
Langen

 

1814 VIII 22

An den Herrn Hauptmann Langen

Nach einer erlassenen Verfügung des Herrn Landes Direktor Freyherr von Romberg wegen vorgefallenen Diebereyen in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna, Lüdinghausen, habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher ersucht, heute abend den Anfang zu machen, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigiliren und die verdächtigen Menschen zu arretiren und des Morgens dem Herrn Cantons Commandanten vorzuführen. Sie werden also Herr Capitain die Patroille-Liste aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1Unteroffziier jeden Abend, von 8 Uhr Abends angefangen bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patroille-Liste dahier einzureichen

Der Major Schwarte

der Adjudant Sulzer

 

1814 VIII 20

Die Bezahlung der Binden betreffend

Bezirkskommandant Cicel teilt mit, daß Ober Commandant Freiherr von Syberg die Gelder für die zugesandten Binden einzuziehen, da der Dortmunder Kaufmann, der sie geliefert hatte, das Geld für die Frankfurter Messe braucht.

Preise Cantons Commandanten Binde 4 Tressen 2 Rthlr 15 Ggr

Bezirks Comm. 3 Tressen 2 Rthlr 3 Ggr

Lieutenant oder Hauptmanns Binde 1 Rthlr 15 Ggr

 

1814 VIII 20

Bitte um Erledigung der Verfügung vom, 17. m. pr wegen der in Vorschlag zu bringenden tauglichen Subjekte zu Anführer der Landsturms Cavallerie.

 

- 8  -

 

1814 VI 6

An den Herrn Schwarte,  Unter Bezirks Commandant des ersten Landsturm-Bataillons Cantons Sendenhorst

Randbemerkung: Der Capitain Langen an den Herrn Cantons Commandant Langen

Anliegend beehre ich mich, Ihnen die mir vom Herrn Capitain Langen eingereichten Protocolle zur gehörigen Bestrafung zu überreichen

Der Major Schwarte

„Eine Unmöglichkeit ist mir ohne eine andre Einrichtung meine Land Sturm Männer in Ordnung zuhalten. Soll die wichtige Sache mit Ernst betrieben werden, so wünsche ich die Unterstützung meiner Behörde. Wo nicht, ich genöthiget bin, meinen Abschied vom Dienst ansuchen zu müssen, wiewohl ich ganß gerne und willig mich für die gute Sache darbiete.

Wünsche ich den ungehorsamen Land-Sturms-Mann Johann Hermann Brandhove und

2. den Anton Thormann ihrer Unordnung und Ungehorsams wegen auf den Grund der einliegenden abschriftlichen Protocolle ferner zu vernehmen und nach Befinden gesetzlich zu bestrafen.

Bitte übrigens von dem Fortgang der Sache mir baldigst zu verwissigen.

Sulzer

 

1814 VI  7

Nachstehend finden Sie Herr Major die unter meiner Compagnie nach meiner Meinung befindenden unbrauchbaren Landsturms-Männer

 

Lfd Nr

Name

Alter

Ursache

1

B Theod Bonse

32-2

Schwindsucht

2

B Henrich Panning

50-3

Polizey-Diener

3

Caspar Conermann

29-5

Schaden am Fuß

4

J Henrich Vernold

35-5

verwachsen

5

J B Kersting

30-5

verwachsen

6

Frans Lütke Düveler

55

verwachsen

7

Schulze Northoff

45

steifer Arm

8

J B Werring

43

kann nicht sehen

9

J Heinrich Horstmann

30-4

Fehler im Gesicht

10

Schulze Tergeist

57

wegen Gicht

Langen, Capitain der 1. Comp des Canton Sendenhorst

 

 

- 9 -

 

1814 VI 6

An folgende Beamte des Bezirks Sendenhorst als an den

Herrn Friedensrichter von Vagedes

Herrn Notaire Kreutzhage

Herrn Notaire Marmett

Herrn Notaire Schlieter

Herrn Huissiere Drees

Herrn Huissiere Singor

Herrn Vicar Langen

Nach der Verfügung vom 26. May gemäß der Instruction vom 6ten April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte ganz vom Landsturm dispensieren lassen. Langen bitte um definitive Erklärung, ob die obengenannten weiterhin im Landsturm Dienst tuen wollen.

Alle Angeschriebenen erklären sich bereit, weiterhin Dienst zu tun; v. Vagedes:

Ich bin gern bereit, die mir im Landsturm angewiesenen Funktionen zu übernehmen und beizubehalten, so lange die Regierung mich nicht anderweit in Anspruch nimmt, und dringende Geschäfte mich nicht abhalten. Im letzten Falle werde ich meine Erklärung früh genug abgeben, so daß durch meinen Austritt auf keinen Fall Unordnung und Stockung entstehen kann.

 

1814 VI 8

Aufstellung einer Tabelle der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert. Aufforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues.

 

1814 VI 8

Resolution des Capitain Langen betr. Weiterverwendung im Landsturmdienst: ... Wenn es der Wunsch meines hochzuverehrenden Landesherrn seyen sollte, auch der gleichen Männer wie ich bin zu dießem Landsturmdienst gerne zu sehen, so bin ich nicht nur allein willig genug meinem Landesherrn gehorsam zu leisten, sondern ich erbiethe mich sogar mit dem größten Vergnügen für die gute Sache mich aufzuopfern und werde meinen Dienst bestmöglichst sicher vorzustehen.

 

 

- 10 -

 

1814 VI 9

An den Herrn UB Commandanten Schwarte

Sie wollen so fort die Veranstaltung treffen, daß jeder Landsturmpflichtige sich eine Picke anschaffe. Dieser Gegenstand muß so beschleunigt werden, daß ich am Sontag über 8 Tagen Revision halten kann, wo alsdann keine fehlen, widrigenfalls der Säumige in 12 Ggr Strafe und nach Umständen noch härter bestraft wird.

Die Piquen werden 8 Fuß (2.50m) reinländisch lange, mit einer passenden Spitze, welches ich Ihnen überlasse vorzuschreiben, versehen, wobey ich aber bemerke, daß jede Stange bis zwei Fuß unter der Spitze mit Ölfarbe angestrichen seyn muß und soll jede Compagnie ein besonderes Abzeichen durch folgende Farbe haben:

            die 1te Comp. zwei Fuß unter der Spitze rot

            die 2te                                                   weiß

            die 3te                                                   schwarz        

            die 4te                                                   grün

Die Unterofficiere müssen die Stange, welche 2 Fuß kürzer sein muß, ganz mit der Compagniefarbe streichen. lassen Sie sich Ihrerseits bestens angelegen seyn, und wirken Sie dahin, daß alles gehörig gemacht wird.

Diejenigen, welche so arm sind, daß sie sich keine Piquen anschaffen können, müssen sie verfertigen und mir die Kosten Rechnung einreichen lassen, damit solche festgesetzet und Ihnen die Gelder wieder angewiesen werden.

Über diesen Gegenstand werden Sie so fort die Herren Hauptleute und Officiere zusammen berufen und diese Verfügung und Anordnung denselben mittheilen lassen.

Ich muß Sie übrigens für die Anschaffung der Piquen persönlich verantwortlich machen und können Sie auf Verlängerung der Frist nicht rechnen.

Der Cantons Commandant.

Langen

 

- 11 -

 

1814 VI 11

Capitain Drees berichtet über die ergebnislose Durchsuchung in der Elmenhorster Bauerschaft (Leutnant Silling und  11 Mann) sowie in der Rinkhöver  Bauerschaft (Uffz Feilung und Lütkehaus, da Leutnant Everke gerade wie die Mannschaft abmarschieren wollte, sich krank melden muß).

 

1814 VI 24

An den Herrn UB Comm. Schwartz dahier!

Mit Bezug auf mein diese Nacht an Sie erlassenen Schreibens wegen Arrestation der entwichenen Landwehrmänner gebe ich Ihnen noch zu gleich auf,  von heute an bis zum Widerruf, des Tages und des nachts zwey Corporalschaften in dem Bezirk Ihrer Unter-Commandantur patrolieren zu lassen, und nicht nur auf diese entwichenen Landwehr-Männer, sondern auch auf alle verdächjtige Menschen, Garten, Holz und Graßdiebe, und solche Weibspersohnen, welche zur Gewohnheit haben Fremde Kühe in der Weide zu melken zu invigiliren und zu arretiren und an den Herrn Bürgermeister Ihres Unterbezirks mittelst Bericht abliefern zu lassen.

Langen

 

1814 VI 26

Auftrag, vier Landsturmmänner für den Transport eines Arrestanten nach Hoetmar und 4 Landsturmmänner für den gleichen Transport nach Münster zu stellen.

 

O. D.

der Höcker Theodor Henrich Wiesmann kann wegen sein 60jähriges Alter und wegen seiner bekannten Gichtskrankheit im rechten  Arm aus der Landsturmliste gestrichen werden.

 

1814 IV 27

Capt. Langen meldet die Ausführung des Befehls betr. Patrouille. der Arrestant Steinenkötter ist lt. Attest des Herrn Bürgermeisters Becker an Ort und Stelle richtig abgeliefert (Hoetmar ?)

 

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1814 VI 27

An den Herrn Landsturms Major Schwarte zu Sendenhorst

Nach ein in diesen Augenblick dahier eingegangenes Schreiben des Herrn Cantons Commandanten zu Warendorf sind in der vorigen Nacht 300 Landwehr Männer größtentheils mit den Waffen vom 2te Bataillon Westphäl. Landwehr Infanterie entwichen, und da  dieserhalb in den benachbarten Cantons diese Nacht eine genaue Visitation auf den Land- und Heerstraßen und in den Kornfeldern und Büschen wie auch in sämtliche Häuser gehalten wird, ... ergeht Auftrag, das erforderliche zu veranlassen. ... Der Adjudant muß zu Pferd sitzen.

 

1814 VII 5

Protocolle betr. Klage der Landsturm-Männer Franz Becker und Wilhelm Borgmann ctra ihren Capitain Drees.

Erschien der Landsturm-Mann Wilhelm Borgmann Stadt Sendenhorst wohnhaft von der 8ten Compagnie des 1ten Bataillons, mit Anzeige, am 26ten vorigen Monates nach dem Exerciren seye er von dem Herrn Capitain beordert, den 27ten des Abends um 8 Uhr auf dem gewöhnlichen Sammelplatz am Osten-Thor zu erscheinen, und die gewöhnliche Patrouille mit zu machen. Comparent, welcher gerade des Tage in Sendenhorst gearbeitet habe, habe geeilt, selbige zu beendigen, und seye etliche Minuten des Abends zu spät auf dem Sammelplatz  erschienen. Bey seiner Ankunft daselbst seye der Herr Capitain Drees am Abteilen der wachthabenden Landsturm-Männer gewesen, so bald wie er ihn gesehen, und er sich gestellt habe, habe er ihn mit dem Säbel zu schlagen gedrohet und angeredet: Hunds-Voiuts, wo kommt er her, gleich mit dir ins Loch. Comparent habe ihm auf diese Anrede erwidert, ich komme soeben vom Herrn Bürgermeister bey welchem ich bis itzt gearbeitet, es wird für diesesmal nicht darauf ankommen daß ich mich ein bischen verspätet habe, weil ich daselbst meine Arbeit nicht füglich ehender beendigen konnte; hierauf antwortete

 

- 13 -

 

der Herr Capitain in lautendem Thone: Daran stöhre ich mich nicht, ob sie bey dem Bürgermeister gearbeitet haben, ich scheiße was auf den Bürgermeister, allo marsch, bringt ihn ins Loch. Er seye hierauf von dem Herrn Capitain und wachthabenden Unterofficiren auf die Wachtstube gebracht, wobey ihm zugleich bekannt gemacht worden, daß er 2 mal 24 Stunden in Arrest verbleiben, und überdem eine angemessene Geldbuße bezahlen sollte.

Des Nachts 12 Uhr seye der H. Capitain auf die Wache gekommen, um solche zu visitiren, bey seinem Eintritt in die Wachtstube hätte er sich an ihn gewandt und mit den Worten angeredet: Bist du nich böse? Comparent habe ihm hierauf erwiedert, daß er nie böse gewesen seye. Der Herr Capitain habe ferner gesagt: Daß du dich für mich gebogen hast, so bist Du Deines Arrestes und fernern Strafe berreyt und sollst daher gleich jeden anderen Wachthabenden deine Dienste verrichten.

Comparent bemerkte und bath schließlich, da das Benehmnen des H. Capitains hart und nach seyner Meinung dienstwidrig gewesen seye, die Sache gehörig zu untersuchen, damit künftig dergleichen Vorfälle beseitiget werden. Womit dieses Protokoll geschlossen, vorgelesen und unterschrieben worden.

 

1814 VII 3

Erschien der Landsturm Mann Franz Becker, gebürtig aus Nordwalden, 35 Jahr alt,  katholischer Religion, welcher zur Zeit auf der hiesigen neuen Windmühle des Johannes Hugemann (Hegemann ?) als Gehülfe aus Freundschaft diene, anzeigend:

Der Corporal Joseph Böckmann, unter dessen Corporalschaft er stehe,  habe ihm am 27ten v. M, des morgens 11 Uhr beordert, des Abends um halb 8 Uhr auf die Wache am Osten Thor zu erscheinen und die nächtliche Patrouille mit zu machen; gleich bey Endigung seiner knechtlichen Verrichtungen hätte er nicht versäumt, des

 

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abends zur bestimmten Stunde und noch ein  Paar Minuten zu vor, auf dem Sammelplatz vor gedachter Wache mit seiner Pike zu erscheinen. Bey seiner Ankunft daselbst hätte der H. Capitain Drees bereits die Wache in Reihe und Glied gestellt, und die Verlesung der Mannschaft begonnen. Sobald er ihn erblickte, hätte der mehr gedachte  Capitain Drees, ohne ein Wort zu sagen, ihn beym Rock gefaßt und mit großer Wuth in die Wachtstube geworfen. Comparent hätte die Thüre der Wachtstube angegriffen, um sich beym Herrn Capitain zu verantworten, allein der selbe habe ihm auf der Stelle einen so derben Stoß im Rücken versetzt, daß er in die Stuben hingeflogen und fast über die darin befindlichen Gegenstände gefallen sey.

            Comparent bemerkte ferner schließlich und trug darauf an, daß er unter eine andere Compagnie versetzt zu werden wünschte wiedrigenfalls es nicht geschehen könnte, er sich veranlaßt sehe, Sendenhorst als seinen Wohnsitz verlassen und nach seiner Heimath zurückzukehren.

 

- Verkündigung des Landsturms 6. April 1814 -

 

1814 VII 7

Capt. Singor hat die Revision der Piquen seiner Compagnie nicht zugelassen und sich schleunigst weggemacht und sich dabey geäußert, daß ihm der Herr Cantons Commandant nichts zu befehlen habe.

 

- 15-

 

1814 VII 8

Damit über die eingehenden Strafgelder von den vier Bataillons gehörig Rechnung geführt werde und die nötigen Einrichtungskosten hiervon bestritten werden können, soll ordentlich Rechnung geführt werden.

 

1814 VII 14

Bürgermeister Daldrop (Ahlen) an den Bezirkskommandanten Langen:

Ersuch, den beykommenden Transport von Ältern und Verwandten der Deserteurs durch ein Kommando Landsturm Männer sofort nach Münster bringen zu lassen, wohingegen der hiesige Vorspann bis Münster durchfährt.

Anm. Langen: Der UB Comm. soll den Transport mit 10 Mann und 1 Unterofficier nach Albersloe geleiten, vor dort soll ihn Bürgermeister Bispinck weiterleiten.

 

1814 VII 14

Cantons- Comm. Langen an den Herrn UB- Comm. zu Sendenhorst

Dem hohen Militair-Gouvernement ist es angezeigt worden, daß mehrere Commandanten des Landsturms den Officieren - sogar unter Drohung von Strafen - die Anschaffung von besonderen Kleidungen auferlegt hätten, wo ich vom Herrn Obercommandanten von Syberg zum Bericht aufgefordert worden bin. Mir ist zwar davon nichts bekannt geworden und ich habe auch bereits einen Bericht dahin abgestattet, daß sich die untergeordneten Bezirks-Commandanten meines Bezirks keine dergleichen Anmaßungen hätten zu schulden kommen lassen. Bin aber zugleich angewiesen. Ihnen meine Herrn zum Überfluß zu eröffnen, daß im Fall Sie sich die Anmaßung erlauben mögten, den Landsturm-Officieren das Tragen besonderer Kleidung vorschreiben zu wollen, sie sich einer ernstlichen Rüge aussetzen würden.

Der Herr Ober-Commandant von Syberg wie auch ich sähen es jedoch gerne, wenn die Officiere des Landsturms sich im Dienste mit einem ordentlichen blauen Überrock, etwa in der Form der blauen Litephka ohne alle Abzeichen bekleideten, wenn gleich dieses lediglich dem guten Willen der  Officiere überlassen und auch auf keine Weise vorgeschrieben werden muß.

Cantons-Commandant Langen

 

1815 VII 15

Der Capitain der 4. Compagnie an Major Schwarte:

Nach dem Erlaß vom heutigen dato beschuldigen Sich mich: daß ich am vorletzten Exerciertage als dem 26ten Junii, wo die Pieken haben revidirt werden sollen, ich ohne auf Ihre Ankunft gewartet zu haben, schleunigst mit der Compagnie abmarchirt seye, da doch durch den Feldwebels den Capitains soll bekannt worden seyn: daß diese Revision vorgenommen werden sollte. Dieses ist aber bey mir der Fall nicht; sondern mein Feldwebel hat mir nach abgehaltener Paroll bey Abstattung des Rapports vor einige und allein die schriftliche Verfügung vom 25. Junii ohne weiters mündlich zu rapportieren, eingereicht, mithin bin ich vom genannten Befehle nicht in Kenntnis gesetzt worden. Nach eingezogener Erkundigung und Aussage des Herrn Feldwebels der 3ten Compagnie soll mein Feldwebel, da er zuerst mit seiner Schreiberei fertig gewesen, weggegangen seyn,. und habe den nachher ertheilten gedachten mündlichen Befehl  nicht gehört, mithin mir auch nicht rapportieren können, dieses ist also die Ursache der ohne meine Schuld geschehen seyen sollenden Nichtbefolgung des gedachten Befehls.

Nach Inhalt des ebenfallsigen obgedachten Erlasses soll ich geäußert haben: daß mir der Herrn Cantons Commandant nicht zu befehlen habe: Dieses sind falsche Erdichtungen und bestehen in Unwahrheit:

 

- 16 -

 

Es ist recht nicht gedenkbar: wenn mir der Befehl in Betreff der Revision  der Pieken bekannt gewesen wäre, ich solche Subordninationswidrigen Ausdrücke, da ich selbst von meinen mir untergebenen  Subordnination  fordere, durchaus auch in jedem Falle nicht ausstoße. Ich muß daher bitten, solchen Plaudereyen kein Gehör zu geben, und um künftighin dergleichen Irrungen vorzubeugen, muß ich unmaasgeblich bemerken: daß es dienlich und dem Dienste zweckmäßig seye, wenn den Feldwebeln aufgegeben würde, sich ein Rapportbuch anzuschaffen, wo sie alsdann bey Austeilung der Paroll jeden auch kleinsten Befehl eintragen und demnägst bey Erstattung des Rapports durch den Capitain vorzeigen müssen, wo alsdann keine Irrungen entstehen können.

Singor

 

1814 VII 17

Langen an den UB-Commandanten Schwarte

Innerhalb von 3 Tagen sind in Vorschlag zu bringen: 2 Rittmeister, 2 Wachtmeister, 2 Lieutenants sowie 20 Mann von jeder Compagnie zur Cavallerie. Wenn in der Compagnie keine 20 Mann zu finden, so müssen in den anderen so viel mehr ausgehoben werden, daß Sie für das ganze 60 Mann haben. Es muß möglichst auf Bauern Söhne, welche sich mit ein ordentliches Pferd versehen und Vermögen haben, sich Uniform verschaffen zu können .. gesehen werden. Reclamationen werden nicht angenommen.

Die Rittmeister muß ein angesehener, wohlgebildeter Mann sein und um sich wissen, so ist zum Beispiel für den UB Sendenhorster der Herr Friedensrichter von Vagedes zum Rittmeister (bestimmt).

Wenn in den UB Albersloh, Everswinkel, Ahmesbüren sich kein passendes Subject dazu findet, so können aus der vorhandenen Anzahl Hauptleute und Officiere die Rittmeister genommen werden. Wird einer der Hauptleute zum Rittmeister gewählt, so muß die Stelle durch den Premier Lieutenant wieder provisorisch besetzt werden. Sehr angenehm würde es mir sein, für den

UB Alberslohe:

Hauptmann Hockelmann zum Rittmeister

Everhard Schulte Entrup zum Wachtmeister

Albert Dernebockholt zum Lieutenant

UB Everswinkel:

Rittmeister Schürmann

Wachtmeister Herr Hauptmann Niemer oder ein gedienter, ansehnlicher unverheirateter Bauer oder Schulzensohn

Lieutenant ebenfalls ein ansehnlicher Schulzensohn

UB Ahmesbüren

Rittmeister Hauptmann Heidhorn

Wachtmeister Harling

Lieutenant der Verwalter bey dem Bürgermeister Sudhoff

UB Sendenhorst

Rittmeister Friedensrichter von Vagedes

Wachtmeister Silling Niestert

Lieutenant Silling senior

Die Sache hat Eile, und ich befürchte, daß wir ersten Tags aufgefordert werden, die Cavallerie ausrücken zu lassen um Parade zu machen.

 

1814 VII 17

Major  Schwarte soll eine Wache von 4 Mann stellen, die einen Arrestanten bewachen soll, ferner 2 Mann um 7 Uhr vor die Ratsthüre stellen zu lassen und den Arrestanten weiter nach Vorhelm zu begleiten.

 

- 17 -

 

1814 VII 20

Die Hornbläser und Tambours müssen sich morgen um 8 Uhr am Rathause in Person einfinden.

 

1814 VII 20

Langen an Schwarte

Zufolge Requisition des Bürgermeisters zu Hoetmar sollen die Ackerknechte Bernard Henrich Wessel bey Zeller Volking und Zurmühlen beym Zeller Kleykamp wohnend arretiert und abgeliefert werden. Auftrag, abends um 10 Uhr mit 6 Mann und 1 Unterofficier die beiden Ackerknechte, welche desertierte Landwehr- Männer sind, zu arretieren, weil solche bis zur Rückkehr ihrer  Brüder eingestellt werden sollen.

 

1814 VII 19

Erschien der Glasemacher und Landsturmmann Joseph Hurtig mit der Anzeige und Klage, daß am Sonntag, den 17ten d. M. der Herr Capitain Langen gegen Comparenten sich gesetzwidrig soll vergangen haben. Beym Aufzug der Landsturm-Männer vor dem Osten Thor nahm der Comparent eine Blume, welch er in seinem Hut verborgen hatte, hervor. Mittlerweile stieß der Unteroffizier Mays mit seiner Picke an den Comparenten. und auf dieses stieß der Comparent wieder mit seiner  Picke an des Unteroffiziers Meys seine Piecke, mit der Aussage, der genannte Hurtich solle seine Pike gerade halten.

Über diesen Vorfall ist der Herr Capitain Langen hervorgekommen und habe ihm, Comparent, einen starken Schlag mit der Klinge versetzt, so daß er nicht länger vor Schmerzen mehr in der Reihe des Gliedes Ordnung verblieben konnte, Auf dieses hat sich der Comparent von dem Landsturm entfernen wollen, weil er nach seiner Sage so starke Schmerzen von dem Schlagen erhalten, aber der Herr Capitain habe ihn wieder beym Rocke angefaßt und ihm sogleich Arrest angesagt und auch sogleich auf die Wache an das Osten Thor als Arrestant bringen lassen. Der Comparent habe über eine Stunde im Arrest gesessen, worauf er von dem Herrn Capitain wieder befreiet worden.

Der Comparent klaget aber darauf an, da nach seiner Meinung das Verfahren gesetzwidrig sein soll, auf fernere Untersuchung und nach dem vorgeschriebenen Strafreglement zu verfahren. Zeugen dieses vorgefallen Schlages von dem Herrn Capitain kann die ganze Compagnie bezeugen.

 

1814 VII 19

Erschien der Faßbänder Anton Mays, Landsturm-Mann, mit der Anzeige, daß am vorigen Sonntag, als dem 17ten, bey dem Auszug nach dem Ecercierplatz der Landsturm Mann Joseph Hurtig vor dem Osten Thor seine Pike sinken ließ und auf dieses ich  mit meiner Pike unter die seinige Pike gestoßen, mit dem Bedeuten, solche gerade zu halten; bey diesem Vorfall kam der Herr Capitain unserer Compagnie heran und versetzte genanntem Hurtich einen derben Schlag mit der Klinge in den Rücken, worauf sich derselbe entfernte mit der Aussage, er wolle sich nicht schlagen lassen, man solle ihn, wann er sich verfehlet, nach dem vorgeschriebenen Kriegsreglement bestrafen. Hierauf wurde ich, Unterofficier Anton Mays, gegenwärtiger Comparent, geordert, den genannten Joseph Hurtich in Arrest zu setzen. Bey meinem gutwilligen Auftreten, und dem Arrestanten in Arrest zu nehmen, hat mich der Herr Capitain ohne alles weitere Vergehen sogleich in Arrest mit einsetzen lassen. Wir sind beyde, ich und der Hurtich, solange in  Arrest gesessen, bis das Exercieren vorüber war, ohngefähr ein und halbe Stunde.

Comparent klaget gegen seinen Herrn Capitain, dieses Verfahren als gesetzwidrig an und traget auf weitere Untersuchung der Sache untertänigst hiemit an.

 

- 18 -

 

Auf die mir zugeschickte Beschwerde des Landsturm-Mannes Hurtig und des Unteroffiziers Mays erwidere ich:

Am 17ten dieses, als meine Compagnie nach den Erxercierplatz marschierte, lies er Hurtig seine Pieke zum Ungebühr über die Schulter hangen. Ich bedeutete ihm mehrenmals, daß er seine Pieke gerade halten sollte, allein vergebens. Der Unterofficier Mays schob während des Marschierens mit seiner Pieke die Pieke des Hurtig  in die Höhe. Weil dadurch Unordnung und Gelächter unter den Leuten entstand, so bedeutete ich ihm, es zu lassen. Dem Hurtig befahl ich aber, sich anständig zu betragen, widrigenfalls ihn die auf Subordinationsfehler gesetzte Strafe treffen würde. Der Hurtig,  de Ermahnung eingedenk, griff den Unteroffizier Mays mit gefällter Pieke an, Mays wehrte sich mit seiner Pieke. Die ganze Compagnie kam dadurch in Unordnung. Ich geboth Ruhe, aber vergebens. Endlich sprang ich zwischen die beyden Kämpfenden, wobey ich den Hurtig einen Hieb mit der flachen Klinge  über die Schulter versetzte. Ich rief einen Unteroffizier und vier Mann hervor, worauf der Unterofficier Mays hervortrat. Ich schickte sodan den Hurtig und Mays in die Wache, woraus ich Sie nach einer Stunde entließ.

Es geht daraus hervor, daß der dem Hurtig versetzte Hieb mit der flachen Klinge keine Strafe, sondern nur ein nothwendiges Mittel war, ein grausames Unglück zu verhüten und die Ordnung für den Augenblick wieder herzustellen. Das einzige, dessen ich mich schuldig gemacht habe, ist wohl, daß ich zu gelinde verfahren bin. Übrigens trage ich noch auf beyderseits gesetzliche Strafe an.

Langen, Capitain der 1. Compagnie.

 

Verzeichnis der Landsturmmänner der 2. Compagnie, wie sie sich zum Dienst gestellt haben

25.06.

Unteroffizier Lütkehues

mit seiner Corporalschaft abends Wache

26.06.

Unterofficier Bennnemann

ebenso

26.06.

Unterofficier Brüser

ebenso im Kirchspiel

22.06.

Unterofficier Lammerding

mit 4 Mann nach Steinfordt einen Restanten zu transportieren

28.06.

Unteroffizier Schmettkamp

mit 4 Mann einen Restanten nach Albersloh

29.06.

derselbe

mit 2 Mann auf Wache

01.07.

derselbe

mit 3 Mann nach Albersloh

13.07.

Unterofficier Bücker

mit 4 Mann einen Restanten nach Albersloh

13.07.

derselbe

mit 3 Mann ebenso

14.07.

derselbe

mit 2 Mann einen Restanten transportieren

15.07.

Unteroffizier Artmann

mit 4 Mann nach Albersloh

16.07.

 

2 Mann nach Albersloh

17.07.

 

4 Mann nach Albersloh

 

 

 

 

 

 

1814 VI 8

Aufstellung einer Tabelle der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert Anforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues

 

1814 VI 8

Resolution Capitain Langen wegen Weiterverwendung im Landwehrdienst: Wenn es der Wunsch meines hochzuverehrenden Landesherrn seyen sollte, auch dergleichen Männer wie ich bin zu dießem Landsturmdienst gerne zu sehen, so bin ich nicht nur allein willig genug, meinem Landesherrn gehorsam zu leisten, sondern ich erbiethe mich sogar mit dem größten Vergnügen für die gute Sache mich aufzuopfern und werde meinen Dienst bestmögligst sicher vorzustehen.

 

1814 VIII 4

Major Schwarte an Hauptmann Langen

Nach der verehrlichen Verfügung des Herrn Cantons-Commandanten Langen von 2. d. M. in Hinsicht einer zu haltenden täglichen Wache auf der hiesigen Wachstube, um im nöthigen Fall der Transportie­rung nicht in Verlegenheit gesetzt zu werden, wie schon bereits ge­schehen, daß man keine Landsturm-Männer auffinden konnte, so be­auftrage ich Sie, Herr Hauptmann, von heute abend an um 8 Uhr auf 24 Stunden mithin bis Morgen Abend 8 Uhr vier Mann auf die Wachstube beordern zu lassen, wo sie solche wieder durch vier an­dere ihrer Compagnie sowohl von den Kirchspiels Landstürmern als der Stadt fortfahren; jedoch können nach der erlassenen Verfügung des Herrn Cantons Commandanten zwey von den vier wachhabenden zu Hause bleiben, wo solche aber in nötigem Falle sofort zu haben sind, zwei derselben aber müssen stets auf der Wache bleiben. sie wollen daher Ihre Unterofficire verantwortlich machen.

 

1814 VIII 22 Sendenhorst

An den Herrn Hauptmann Langen

Nach einer erlassenen Verfügung des Herrn Landesdirektor Freiherrn von Romberg wegen vorgefallenen Diebereien in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna und Lüdinghasusen habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher beauftragt, heute abend den Anfang zu machen; und zwar wie vorhin mit vier Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Herrn Cantons-Commandanten vorzuführen.

Sie werden also, Herr Capitain, die Patrouille aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1 Uffz in den Abend, von 8 Uhr Abends empfangen und morgens 5 Uhr fortgesetzte beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patouillelisten dahier einreichen.

 

Sendenhorst, den 22. VIII 1814 Der Major Schwarte

                                                                        der Adjudant Sulzer

Hieneben wird bemerklich gemacht, daß 2 Menschen herumstreichen und ausgeben: Sie collectieren für ruinierte Kirchen und Klöster in Hamburg. Da diese beyde Menschen gefährlich scheinen und den Communen zum Nachteil sind, so werden Sie, Herr Capitain, ebenfalls beauftragt, auf diese beyde Menschen zu vigilieren und im Betretungsfall zu arretieren und an den Canton-Comm. abzuliefern. Einer dieser beyden, der größere, trägt ein schwarzes Kleid, wie eine Geistlicher gekleidet und der andere trägt sich wie ein Kaufmann.

 

23. VIII 1814

Herrn UB Com Schwarte!

Der Anton Sommersell und H Schmedkamp, Landwehr-Männner aus dem Ksp Sendenhorst sind vom 1. Batt desertiert.

Ich ersuche Sie daher, sowohl bey Tag, als bey der Nacht zur unbestimmten Zeit die Wohnungen der Eltern und Verwandte besetz, visitiren, auf die Pflichtvergessenen invigiliren und im Betretungsfall dieselbe arretiren zu lassen und an mich abliefern zu lassen.

Der Bürgermeister

Langen

 

27. VIII: 1814

An den Herrn Major Schwarte, Wohlgeboren!

Zufolge des mir von Ihnen gestern abend um sechs Uhr gewordenen Auftrags in betr Aufsuchung der Deserteurs Anton Sommersell und Henrich Schmetkampf habe ich vorschriftsmäßig die Bewohnung des Zellers Schmetkampf, Sommerselle und des Bruders Hagedorn, und zwaren jedes Haus besonders durch vier vertraute Land-Sturm-Männer und einen Unterofficier von meiner Compagnie, in verwichener Nacht zwischen 11 und 12 Uhr ganz in der Stille besetzen und untersuchen lassen. Sämmtliche Landsturm-Männer haben aber nach der von den Unterofficieren darüber erstatteten mündlichen Rapport in den gesagten Wohnungen weder die obgedachten Deserteurs, noch auch sonstige verdächtige Leute vorgefunden, welches ich allso an durch pflichtmäßig anzuzeigen nicht verfehle.

Der Hauptmann

Kocks

 

28. VIII 1814

Hauptmann Kocks Bitte mit ärztlichem Attest des Medicina Doctor Boner, Alverskirchen, wegen Gichtzufällen und Kurzsichtigkeit um Suspension vom Dienst. Als Stellvertreter tritt provisorisch Leutnant Wiegard für ihn ein.

 

1814 VIII 24

Capitain Langen meldet das Ende der Wachzeit seiner Compagnie

 

1814 VIII 22

Major Schwarte, Adjudant Sulzer an Hauptmann Langen:

Wegen Diebereien in den Kantons Bochum DO, UN, LH habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten, zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouillen ergeben zu lassen,

Heute abend Anfang, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Commandanten. vorzuführen. Sie werden also, Herr Capitain, die Patrouille Liste aufführen und von Tag zu Tag 4 Mann und 1 Unteroffizier jeden Abend, von 8 Uhr abends angefangen, bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen

 

1814 X 12

Cantons Commandanten. an UB Commandanten:

Der Herr Landesdirector Freyherr von Romberg hat mitgeteilt, daß das hohe Militairgouvernement statt des verstorbenen Freyherrn von Syberg Major von Sidow zu Westhausen als Obercommandant des Landsturms im Dortmundischen Kreise ernannt hat.

Weitergabe an das Bataillon.

 

1814 X 15

CantComm an UBKomm:

Sie erhalten umstehend das National des am 23. d.M. auf dem Marsch von MS nach Wesel desertierten Landwehrmannes Johann Bernard Ahrens sammt Designation der vom selbigen mitgenommenen Effekten

Auftrag, den Aufenthalt herauszufinden und das elterliche Haus in der kommenden Nacht zu besetzen, ihn zu arretieren und des anderen Morgens vorführen zu lassen

Johann Bernd Ahrens, aus Sendenhorst 27J, Gemeiner unter der 1. Comp. 4.Batallion 4. Westph. Infanterie Regiment

hat folgende Effekten mitgenommen

1 Mantel                       1 paar Handschuhe                              1 Halsbinde

1 Litewka                    2 paar Socken                                      1 Leinenhose

1 tuchene Hose            2 Hemden                                           1 Patronentasche

1 Mütze                       2 Paar Schuhe                                     1 Brodbeutel

1 Camisoll                   1 Paar Stiefeletten                               1 Tornister

1 Kokarde

 

 

- S.23 -

 

1814 XI 16 Dortmund

Bekanntgabe der Ernennung des Rittmeisters Leithen zu Laer als Oberkommissar des Dortmunder Kreises

 

1814 X 16

Cantons-Comm. an UB-Comm.

Bekanntgabe einer Verfügung vom 8. Okt. 1814

Euer Wohlgeboren erwidern wir auf den Bericht vom 30ten vorigen Monates, daß nach strenger und bei den Worten bleibender Auslegung des Edict vom 3. vorigen Monats die Landsturmpflichtigkeit nur bis zum vollendeten 49. Jahr reicht, so wie darin ausdrücklich festgelegt worden ist, daß die Landsturm- Pflichtigkeit des zweiten Aufgebots nur bis zum vollendeten 39ten Jahre statt findet.

In Rücksicht des Landsturms kann dies Edict schon jetzt in Vollziehung ersetzt werden.

Münster 8. Okt 1814

Kgl. Pr. Militair Gouvernement zwischen Weser und Rhein

Heister, Vincke

 

1814 VI 30

Attest J. Sulzer für Johan Bernard Schmedkamp: Steifer Arm von gehabten Flüßen herrührend und daher als Landsturmmann ungeeignet

 

- 25 -

 

....

Landsturmmänner, die entlassen werden können, weil sie 50 Jahre und älter sind

2. Komp- (?)

Nr

Name

Wohnort

Alter

12

Hermann Lütkehues

Stadt

50

13

Melchior Leser

Stadt

x51

14

Theodor Herte

Stadt

58

15

Balthasar Terbenning

Stadt

58

16

Andreas Quante

Stadt

x49

17

Joan Hch Saerbeck, Zimmermann

Stadt

x49

18

Franz Uphoff

Ochtrup

x49

19

David Kössendrup

Stadt

54

20

Joan Hch Saerbeck Holzschuhmacher

Stadt

59

21

Joan Hermann Scheffer

Stadt

54

22

B Hch Fuest

Stadt

52

23

Joan Theodor Keppler

Kirchspiel

59

24

Theodor Herman Heimann

Stadt

x53

25

B Hermann Niemann (dient sonst bei Schulze Bernd)

Stadt

x49

26

Joan H Näring

Kirchspiel

x49

27

Theodor Hermann Greive

Kirchspiel

54

 

 

- 26 -

 

III. Compagnie

1

Bern Hch Feiling, Unteroffizier

56

2

Jost Hch Voss, Unteroffizier

49

3

Hermann Linnemann, Unteroffizier

49

4

Bern Theodor Schmetkamp, Unteroffizier

50

5

Hermann Brune, Gemeiner

58

6

Joh Hch Homann

51

7

Theodor Laackmann

50

8

Johann Hermann Borgmann

49

9

Joh Henrich Vagedes

49

10

Johann Theodor Lütkehues

56

11

Bernd Hch Saerbeck

53

12

Bernd Hch Weddehage

60

13

Bernd Hch Brüggemann

49

14

Bernd Hermann Niehues

49

15

Joh Hch Behring

58

16

Theodor Asche

52

17

Anton Weddehage

56

18

Theodor Wiesemann

60

19

Hermann Sommersell

49

20

Anton Griesekampf

49

21

Theodor Backkötter

49

22

Johann Bernd Hagedorn

51

23

Hermann Hartmann

55

24

Jodocus Mönnig

50

25

Große Düveler Kötter

49

26

Wilhelm Borgmann

54

27

Christian Geilern

55

28

Kötter Greive

51

 

 

IV. Compagnie

Nr

Name

Geburtsort

Alter

1

Schulte Bering, Unteroffizier

Sendenhorst

60

2

Johann Hermann Möllers

dito

52

3

Johann Henrich Grolle

Ahlen

55

4

Theodor Henrich Schockinghoff

Sendenhorst

58

5

Gerd Grolle

dito

59

6

Johann Hch Bröcker

dito

50

7

Ferdinand Sprinker

Rinkerode

59

8

Johann Henrich Vennewald

Sendenhorst

55

9

Balthasar Schotte

dito

53

10

Johann Hch Speigelberg

dito

56

11

Johann Hch Brüggenkötter

Hoetmar

57

12

Caspar Ossenbeck

Rinkerode

50

13

Johann Theodor Bartels

Sendenhorst

50

14

Conrad Gröneweg

Albersloh

59

15

Johann Bernhard Kössendrup

Sendenhorst

55

16

Joh Hch Hartmann

dito

54

17

Bernd Hch Bröcker

dito

55

18

Martin Krey

dito

58

19

Johan Hch Haerbaum

dito

58

20

Joh Hch Brandhove

dito

58

21

Gerhard Hch Heimann

dito

50

22

Franz Sievert

Ahlen

62

23

Theodor Bartmann gt. Meykötter

Sendenhorst

52

24

Johann Hch Bartmann

dito

52

25

Anton Hoppe

dito

54

26

Theodor Hch Frye

dito

50

27

Schulze Horstrups Kötter

dito

50

28

Johann Hch Joelmann

dito

49

29

J H Heidfeld

Beckum

59

30

H Vennewald (Nachtrag)

 

 

 

1814 XII 7 Laer

Mitteilung des Ober-Commandanten Leithen, daß laut Anzeige des Landesdirektors von Romberg vom 23. Nov. Landsturmleute, die das 49. Jahr zurückgelegt haben, beurlaubt werden können. Frei werdende Offiziersstellen sind provisorisch durch Unteroffiziere oder Gemeine zu besetzen.

Mahnung, nur solche Leute zu entlassen, die tatsächlich das Alter erreicht haben. Im Zweifelsfalle Auszüge aus dem Taufregister beibringen.

 

1814 XI 25

an den Hauptmann der 2. Komp. Kocks:

Zurück zur Berichtigung und zur Untersuchung dieser Liste, indem bey verschiedenen ein jüngeres Alter notiert zu sein scheint

Schwarte.

Hierzu Kocks: Liste zurück; die angestrichenen Individuen (x) sollen Geburtsschein über ihr wirkliches Alter beibringen.

 

1814 XI 25 Münster

Pr. Mo. Gouvermenent:

Landräte und Ober-Commandanten bestimmen die Ärzte, auf deren Gutachten in Landsturmangelegenheiten Bezug genommen werden soll, ferner Strafreglement des Landsturms

 

1814 XI 16 Dortmund

Bekanntgabe der Ernennung Rittmeisters von der Leithen zu Laer als Oberkommandanten des Dortmunder Kreises

 

- 27 -

Register der Landsturmmänner, welche sich von heute das 49te Jahre ihres Alters anmessen, da wir aber keinen speziellen Befehl haben, und die Taufscheine derjenigen einliefern zu lassen, so schicke ich nur bloß das Register nach eigener Aussage der Subjecte bei. Capitain. Langen

1

B H Panning, Polizeydiener

50

13

B H Röttgermann

50

2

J H Kalthoff

50

14

Arnold Bülte

56

3

Wolfgang Sperl

50

15

J H Hinsenbrock

50

4

Wilhelm Werring

54

16

Henrich Wilking

50

5

Christian Hageman

55

17

B H Niemann

50

6

Anton Feigler

50

18

Theodor H Aland

55

7

Theodor Kleyer

49

19

J B Elmenhorst

55

8

Theodor H Edeling

57

20

J Th Hinsenbrock

55

9

Theodor Hagedorn

50

21

J B Höne

56

10

J Theodor Kerkmann

50

22

Anton Mollenkamp

49

11

Anton Jönsthövel

50

 

 

 

12

Josef Nordhaus

59

 

 

 

 

 

Tab. Liste der Landsturmmänner, die das 50. Lebensjahr nach ihrer Angabe erreicht haben, 2. Kompanie

Nr

Name

Geburtsort

Alter

1

Lieutenant Joan Hch Suermann

Stadt Sendenhorst

52

2

Lieutenant Johan Theodor Ottenlohe

Ksp Sendenhorst

51

3

Uffz Adolf Lammerding

Stadt

51

4

Uffz Johan Henrich Bücker

Ksp Ostbevern

49

5

Uffz Theodor Middrup

Ksp

52

6

Johan Herman Geiseler

Stadt

58

7

Wilhelm Ramer

Einen

50

8

Joan Stephan Arens

Westkirchen

59

9

Adolf Linneman

Stadt

54

10

Everhard Saerbeck

Stadt

49

11

Joan Herman Börger

Stadt

52

 

Landsturm

 

wurde noch bis 1820 nachweisbar zur Bewachung und zum Transport von Gefangenen (meist bis in die Nachbarorte Albersloh, Drensteinfurt, Hoetmar, Ahlen) eingesetzt

 

A 598 Gefangenen-Verpflegungs- Sachen

 

1816 VIII 9

Richter Kreuzhage  an den Landsturm Commandanten Schwarte: daß die Landsturms-Escorte von Alberslohe durch drei hiesige Landsturm- Männer zur Bewachung des Arrestanten baldmöglichst abgelöset wird. ...

 

1817 II 1

Daß der Joseph Glashagel seinen dreitägigen Arrest auf der hiesigen Wachtstube richtig und ruhig ausgehalten habe, bescheinige ich hiermit

Langen, Capitain der ersten Compagnie Landsturm  

1819 Stadtarchiv S.

         

Bericht des Sendenhorster Landwehrmanns Theodor Große Kogge an den

Bürgermeister über seine Abenteuer nach der Schlacht bei Fleur

 

14. Mertz 1819

Sein Sie gegrüßet, hochgeehrter Herr Bürgermeister!

Da ich zu Lande angekommen bin, möchte ich meine Begebenheit dem  Herrn Bürgermeister von Anfang her erzählen. Da wir im ersten  Treffen bestimmt und bei Flörr  (Fleur?) den An­griff machten gegen die Fransosen, ging anfänglich alles gut zu arranßieren. Bald darauf wurde alles verstärket und vermehret und waren wir genöthiget, ein wenig zu weichen, um Ablösung zu  haben.

Indem verlor ich alle meine Nebenmänner und sah  augenscheinlich,  wie sie zusammenge­schossen wurden. Ich ergab mir gleich in den Willen des Herrn und bat nur Gott, er möchte mir aus diesen Jammer helfen und mich behüten für Krüppel zu werden.

Nun hatte ich wieder einen Nebenmann linker Seit laufen, Es kam gleich eine Kanonenkugel auf uns und zerriß meinen Nebenmann, daß ich vondessen Blut ganz rot wurde. Nun hatte ich meine Kraft ganz  verloren und hatte Hilfe nötig. Ich war noch bei der Compagnie, konnte aber nicht mehr stehen. Es wurde rechts ein Marsch  comman­diert und ich mußte lie­gen bleiben bis endlich mir die  Fransoßen kriegten und führten mich nach mehreren Gefan­genen. Sie nahmen und Waffen und alles ab und wir waren  Herdenviehe.

Bis nach zwei Tagen, da die Fransoßen Rütherath  (Retrait)  machen  mußten, sahen wir Gelegenheit, davon zu kommen.

Wir kamen auch glücklich davon. Nun konnte ich nicht mitkommen, es  schien, als würde ich tödtlich krank. Dann kam ein Fuhrmann vor­bei, welcher von der Armee nach Hause wollte, welchen ich bat, auf seinen Wagen zu sitzen. Er hob mich hinauf und fuhr mit mir  weg nach Tongern welches jenseits Maastricht liegt.

Auf dem Wege vor der Stadt kam ein Kaufmann dabei, welcher sich  auf der Reise begab. Er fragte nach Begebenheiten und untersuchte  alles. Er sah, daß ich Hülfe bedürfte und sagte, wenn ich mit ihm reien wollte, so wolle er mir verpflegen und sehen, mir im Stande zu set­zen, umd die Gesundheit wieder zu erhalten. Ich, sagte der Kaufmann, habe um Napoleons Willen viele Schäden erlitten in mei­nem Handel und Ihr habt dafür gefochten, und Eure Ge­sundheit ver­loren. Ich will tun, was ich kann.

Ich nahm die Verpflegung und reisete  mit. Den andern Tag gab er  mirverfrischte Kleider und wir setzten und zu Schiff auf der Maas  und fuhren ab über Nordsee nach Holland, Da hat er mir gleich seinen Arzt geholt,und bat ihm, er möge mich genesen, so­bald er könne. Die Genesung  dauerte aber zwölf Wochen, ehe ich wieder arbeiten konnte. Doch mußte ich ein halbes Jahr Mittel ge­brauchen, Nun machte der Kaufmann mit dem  Arzt Rechnung.

Diese belief sich 160 Gulden 4 Stüber, Da war ich betrübt  und  sagte, ich wäre so viel nicht wert. Nun sagte mein Verpfleger, ich  mache, ihr sollt leicht davon kommen. Ich will Euch nach meinen Verwalter bringen, um ein Jahr zu dienen, so soll die größte Summe damit be­zahlt sein und übrigens will ich weiter darüber sprechen

Nun kam ich bei demselben Mann in Dienst, 1816 den 4ten May. Der  Verwalter  war mir hold und genöthigte mir, daß ich über zwei Jahre da bliebe. Als ich nun von ihm Abschied nahm, bat er mir,  ich möchte ihn künftigen Sommer wieder bei ihm kommen, welches ich beliebte, um davon zu kommen, solches zu tun, wenn ich gesund bliebe.

 

Jetzt komme ich nach Eurem Wohlgefallen, mich an  meiner  Ortsob­rigkeit  zu zeigen. Bitte daher um Verzeihung und Begnadigung. Denn der König hat viele Begnadigungen in seinem Reich, besonder für Leute, die um seinetwillen haben leiden müssen, welches ich begehre von meiner Obrigkeit, welche anstatt des Königs darüber Gewalt hat und mich theilhaft ma­chen kann.

Hierüber sehe und vertraue ich den Herrn Bürgermeister als  Vor­mundt  über mich an, wel­ches ich in meiner ganzen Landwehrlage  habe getan. Denn es scheint, als wenn ich wesent­lich, und koman­dieren klein und groß über  mich u.s.w.

 

ich ihr untergebener

                         Johann Theodor Große Kogge

 

den 13ten März  1819

 

 

 

 

2. Bericht

Hochwohlgeborener Hochzuehrender Herr Bürgermeister

 

Ich grüße Ihnen und melde mir bei Ihnen, daß ich jetzt  in  mein  Vaterland wieder gelanget bin. Ich werde Ihnen also in mein Schreiben vortragen, wie  es mir ergangen ist.

 

1. Als wir Westfählische Landwehr im Jahra 1815 den 16ten Juni  für  unsern  König und Vaterland gestreitet haben und bei  Braband  an  die  französische Grenze nah bei dem Dorf Linny (Ligny) vor die Fran­zosen eine Schlacht  kamen, ging es uns zuerst gut und streiteten mit voller Mut, aber es dauerte nicht lange, da wurde uns der Feind zu stark, da mußten wir rütterieren und in der Rütterrat wurde ich und viele von  uns  gefangen  von  die  Fran­zosen.  Die Franzosen nah­men alle unsere Waffen und Gewehre,  plünderten  uns  aus  und  transportierten uns in Frankreich zu­rück.

Als sie uns ungefähr 2 oder 3 Meilen tranzportiert hatten, machte  ich mir wieder los und verbarg mir in ein Gehölz bis die  meisten  Franzosen weg  waren. Als ich nun vernahm, daß es auf dem Wege et­was stiller wurde, ging ich wieder aus das Gehölz, wußte  aber  nicht,  wohin  oder  her  ich  gehen  sollte, denn alles was ich von weiten sah, waren lauter Franzo­sen  und  ich fürchtete mich sher, daß sie mir wieder ertapfterten (ertappten). Aber als ich ungefähr eine Stunde gelaufen hatte, begegnete mir ein reisender  Mann, welcher wohl etwas deutsche Sprache  verstand. Diesem Mann erzählte ich alles, was mir widerfahren war, und daß ich kein Geld mehr hätte, wovon ich zehren könnte. Dieser Mann sagte mir, ich sollte mit ihm gehen,  so  wollte er mir versorgen, daß mir die Franzosen nicht wieder ertapfern (ertappen) würden. Ich ging also mit ihm und kam in Braband an die holländische Grenze vor ein großes Wasser  und ließen und herüber fahren,. Als wir nun  noch etwas weiter kamen, wurde ich schwerlich krank und habe da in Braband  über ein ganzes Jahr krank gelgen und auch schlimme Augen gehabt. Endlich hatte ich mir wieder gebssert, hatte aber kein Geld mehr, daß ich meine Verpflegung bezahlen konnte. Deswegen mußte ich bei die Leute arbeiten bis ich alles bezahlt hatte. Nun also hatte ich mir wieder in mein Vaterland geneiget und bin jetzt wieder in diese Gegend ins Münsterland gekommen und zeige mir jetzt, da ich wieder hier bin.

Ich bitte daher um des Königs Begnadigung, denn der König hat die Begnadigung in seinen Reich mit solchen Menschen., welche um seinetwillen gelitten haben. Ich verlange solches von meinen Obrigkeiten, welche anstatt des Königs Gewalt darüber haben. Ich vertraue daher also unserm Herrn Bürgermeister als der erste Oberherr über mich an u. s. w.

Ich, Ihr untergebenster Diener

Johan Theodor Lütke Kogge

 

Sendenhorst, den 20ten Mai 1819

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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