Gerichte V
Goding
1567 Fraterherren
Urteil des Richters Schotteler betr. der Hegge der Fraterherren an ihrem Gravenkamp
Zeugen: Johan Leveken, Frone to Drenstenforde
Jurgen, Frone to Sennhorst
1572 Fraterherren
Christoph Schottler fällt eine Landordell am Godinck ufm Meer vor Sendenhorst wegen Kleikampe, de dar zugegen war. Das Urteil erfolgte auf Antrag der Fraterherren betr. Abschaffung der Hegge.
1676/77 StAM Hofkammer 108 (Philippi, Landrechte)
Gödingsprotokoll von Sendenhorst
1. Horstrupper Bauerschaft: S. Horstrup berichtet, Kirchspielshagen durchstochen gegen Jungemann und Nißmanns Grunde und allen benachbarten großer Schaden durch wasser zugefüget, Nießmann und Jungeman ad 12 Mark so lange angeschlagen, bis sie auctorem nennen
Gemeine Landstraße Brockstraße nicht gebesser und grundlos, die Brechter Bft zu bessern schuldig sei.
Bürgermeister und Rat sind beschuldig, daß, obwohl beyde Ramßhöveler Bäume im Kerspelshagen und gemeinen Landstraße nach Ahlen durch die Bauerrichter vor einigen Monaten aptiert und eingehangen, durch gedachten Bürgermeister und Rath, welchen solches zu thun aufliegt, dazu behöriges Eisenwerk und Schlösser zu verschaffen und anschlagen zu lassen versäumet, ohngeachtet sie darumb interpelliert sind und vorige Schlösser angeschlagen haben, 2 Molt Haber angschlagen.
2. Broeker Bauerschat, S. Henrich Bauerrichter: Kirchspielshagen zu Grund abgehauen und verdorben
3. Santfurter Bft, Schulte Northoff; An Berndt thor Alst’s Kempken hat Wulffert, Sandfurth und Bischoffskötter ihnen uffgegraben aufliggende Örther liggen lassen.
Schemb am Schilde gegen Gerhard Quanten Land ist weggenommen, kein neues hingelegt
4. Elmenhorst Sculte Elmenhorst Bauerrichter; Horstmann beschuldigt, aus Thaweden Straßen Gaben ausgeworfen und Erde nicht zur Halbscheid sondern ganz uff seinen Wall geworfen.
5.Rinckhöffer Bft (Vrede) Lütkehauß und Döbbeler beklagen sich, daß Middendrupfs Straße nicht gebessert.
6. Haerder Bft Hartmannsche: Große Döveler bessert die Austerstraße nicht
7. Joensthöveler Bft, Selling: keine Beschwerden, auér Kirchspielshagen dergestalt verdorben, daß ein jeglicher darüber reiten könne.
(Ferner Bften der Kirchspiele Albersloh, Rinkerode und Hoetmar)
1716 VII 8
Gödingsprotocollum
Bauerrichter
Ksp Sendenhorst
Brechter Bft: Schulte Horstrup
Brooker Bft Schulte Henrich
Sandtfurter Bft S. Northoff
Elmenhorster B. S. Elmenhorst
Rinckhöver Zellerinne Vrede
Hörder Hartman
Jonsthöveler Bft Selling, Baurrichter
Ksp Albersloh
Sunger Tölner, Bauerrichter
Rummeler S. Dernebocolt
Wester B. Dorbaum
Störper Storp
Alster B S. Bisping
Arnhorster Bft S. Pelcking
Dorfbauerschaft Gescherman
Ksp Rickenrodde
Eickendorf S. Aldrup
Aldendorffer Bft S. Autmarding
Hemmer Bft Hofftamb
Ksp Steinfurt
Elkendorffer Bft Frye
Nottörper B S. Notorp
AVerduncker B S. Averdunck
Merscher bft Vröchte
Langhöveler B Kreylman
Ossenbecker Suthoff (alle Bauerrichter)
Ksp Hoetmar
Dorfbft AVerhoff
Notorper Bft Richter Notorp
Lentruper Bft Richter Zulentrup
Custenböhmer Bft Wettendorff
Mestrupper Bft Mstrup
Holtrupper Bft Trendelkamp (?)
Gödings-Articulen Gogerichts Sendenhorst
ca. 1670 FM Hofkammer V 9
1. Es sollen alle eingesessenen Hausleute dieses Gogerichts nach Publikation des Gödings sich bei dero Bauerrichtern anmelden, und demselben anbringen, wie auch die Bauerrichter dieselben fragen, wo einer dem anderen zu nahe gebaut, gesät, gemäht, gezaunet, gegraben, gepflanzt, es sein Telgen, Heister oder Weidenpflanzen.
2. Wer dem anderen Holz abgehauen, selbiges hinweg geführt oder enttragen
3. Wer seine Hegge und Wälle zu hoch seinem Nachbarn zum Schaden lasset aufwachsen, Eichentelgen aufschlichtet und da, so vorher keine Eichenbäume gestanden, einige Telgen gepflanzt und dadurch seinen Nachbarn .. Schaden geschieht.
4. Sollen die Bauerrichter anbringen, so da einer die .. . Flohden (Fluten) oder andere Bache aufstauet, zu Damme zugräbt oder offen wahrt, so daß dadurch das Strom oder Wasser die gemeinen Hellwege mit Wasser aufstaut und verderben, also daß es seinen rechten Lauf und Abzug nicht haben mag.
5. Wer die Land und Königswege und Fußschemme nicht gemacht
6. ob ein jedes Kirchspiel Landwehren in guter Absicht hält, dieselben zugegraben und in guter Festung und Vrechten halten und wahren, den Kirchspielshagen nicht austun unsd verhauen, auch das Holz verkaufen und vertrinken sondern auf das Fließigste bei einander wahren und die gemeinen Wege gebrauchen.
7. ob da einer in und an gemeiner Hellstraßen an gewöhnliche Graben macht, die Erde auf sein Land und Kämpe trägt und dasselbe damit dünget
8. ob die Schlagbäume in den Landwehren wohl verwahrt, damit dieselben ... auf- und zugesperrt werden
9. ob nicht einer verstrichen oder herrenlos Gut gefunden und selbige nicht bei der dritten Sonnen der Obrigkeit oder Bauerrichtern gebracht, damit es an die rechte Hand möchte wieder kommen, sondern selbiges verborgen und heimlich bei sich behalten.
10. so jemandes Vieh in anderm Hof und Gut, in seinem Korn, Kämpen oder auf gemeiner Viehweide befunden, und solches nicht an des Bauerrichters Hof angebracht, allwo das Vieh nicht eher soll weggenommen werden, es geschehe dann mit des Richters oder Klägers Willen. Und soll unterdessen der Schaden, der an Gras und Korn geschehen, durch zwei unparteiische Beeidete Bauerrichter mit Zuziehung des Vogts besichtigt und geschätzt werden, damit
niemand Unrecht geschehe, so mehr jemand diesem zuwioeder gehandelt, soll der Bauerrichter aussagen und anbringen.
11. Ob nicht jemand der da nicht berechtigt, willd zu schießen, einige Hasen, wilde Enten, Kührhühner (?) oder anderes Wildwerk geschossen oder mit Stricken oder Stroppem gefangen.
12. Ob nicht jemand in offenem laufenden Bache Flachs gedeicht, dadurch seines Nachbarn Fische und Fasel verdorben und zuschanden worden
13. ob nicht jemand nach Maitag auf seines Nachbarn Land mit den Wagen gekehrt und dadurch seines Nachbarn Winterkorn zuschanden gemacht.
14. Ob nicht jemand über gesätes Korn oder gebautes Land gefahren, gedüngt... Zäune losgebrochen und seinem Nachbarn oder Nächsten Schaden zugefügt.
15. ob ein jeder Eingesessene gutes Gewehr habe, damit er auf Erfordern bei Zeit der Not sich verfertigen kann.
16. ob die Bauerrichter .. Rodung von den ...
17ff (unvollständig, da nur eine Hälfte)
18. und dieweil gemeinlich .. sowohl Menschen als Vieh .. auch dem Wild durch die Ungelegenheit (der Hunde) .. die Hunde mit Kluppeln verwahrt ...
19. ... Hellweg
20. Ob ein jeder Eingesessener ... Vögel als Krayen , und deren Eier gebracht
21. keine ungebührlichen Beiwege
22. Telgen graben, Bäume fällen
Godingsprotokolle
1676 III 21
a) Drensteinfurt ..
ist das gewöhnliche Göding Ksp Steinfurt vor mich substituierten Richtern und endbenannten Notario allhie zu Sendenhorst vorgenommen ...
Referierte zu vörderst, daß sämtliche Bauerrichter dazu abgeladen habe
1693
S. Horstrup: Fußschem für die Südpforte nicht brauchlich (Bauerschaft soll ihr Kontingent betr. der Schemme erfüllen)
Sandfurter Bft: Tüte und Henrich uff der Bonse müssen an dem Roggenkamp nach dem Meer den Graben aufwerfen.
ca. 1700...
Brocker Baurschaft:
S. Henrich Bauerrichter referiert quod nihil, außer daß Joan Wettendorff den Graben in der Brockstraßen aufgegraben und die Erde in Wälle gesetzt, des Vorhabens, selbige nach seinen Kamp hinzufharern.
Sandforter Bft:
S. Northoff ref: quod nihil, nur daß Wulffert nicht bei ihm gewesen. Item hätte Sandtfort aufem Meehr ein ungebührlich dief Graben ausgeworfen, item daß Jürgen Lessel im Sandtwegskamp den Graben zulanden lassen und davon keine Gotte gelegt
Elmenhorster Baurschaft:
S. Elmenhorst referierte, daß Zeller Budde in seiner Hagenwiesche die Becke zulassen, wodurch den benachbarten Schaden zugefügt wardt
Item Vogel hätte gleichfalls in seiner Wieschn die Becke zulanden lassen
Item Kleiykamp und Brüser ihre Schichte in der Hanneken Schloet nicht ausgegraben.
Item, daß Ertmann in der Henneken Straße seine Schicht nicht aufgeworfen
Rinckhover Bft:
Vrede: daß zwischen Brüggemans und Naerdings Kampp ein Fueßschemm über die alte Angel sein müsse,
item daß Lüttighaus an seinem Wemmelkampf die Vrechte zu weit in die Straße ausgeschoben und dadurch dieselbe beraubet.
item daß derselbe einige Wieden in seinen Garten gesetzt. wodurch die Straße vor seinem Hof beschwert wird (?)
item, daß Buschholt gegen seinen Horsten die Hegge zu weit aufgeschoben und also die Straße beengt (?)
Jonsthöveler Bft:
Selling:daß zwischen Temmenkampp und dahinter belegenen Koggenkamp ein Fußschemm sein müsse, welches Berndt Holscher als Pächter des Kamps machen müsse.
item daß dahinter der Koggen Kamp in der Hostrups Straße der Fußweg müsse aufgefahrt werden
OD (kurz nach 1700) Dep AV Msc 3041
Rinckhoffer Bft;
Vrede referierte, daß Zeller Lüttighus ihm geklagt, daß Zeller Niemann ihm ein Pferd im Bauenkamp ohne Ursache geschüttet und selbiges nach sein Haus und nicht nach dem ordentlichen Schüttstall gebracht.
Zeller Wyß und Clüteiß (?) zwischen ihren Gründen die Straße an der Hilgen Hegge nicht ediktmäßig gebessert.
an Angelkotten Schlagebaum vorn auf dem Oistfelde manquiere ein Gotte.
(verfügt, daß die Wwe (Angelkotte) in Zeit von 14 Tagen eine Gotte anschaffe)
Harder Bft:
Hardtman ref. daß Große Dobeler einen Graben vor seine
Hoffhecke gemacht, wodurch er behindert werde in der Einfahrt vom Hof und wäre vorher kein Graben allda gewesen.
Hätte Gr. Dobbeler an seines, Hartmanns, Büschken einen Graben ausgeworfen wo vorhin keiner gewesen und auch kein Graben sein müsse.
Jönsth. Bft:
Selling referierte, daß Johlman ihm eingebracht, daß Zeller Lange auf der Wohrt und auf der Geist zum Nachteil gegraben.
Hätten Johleman, Baggelman, Koithage und Lange sich beschwert, daß die Straße von Sellings Baum nach Baggelmans Felde unbrauchbar wäre
ca. 1705
Jonsthöveler Bft:
Pustkrey in der Horstrups Straßen an seinen Kamp nicht gegraben (poena 6 Scheffel Haberen)
ferner: daß Jonsthövel eine Straße, die Lange Straße genannt, zu seinem Kamp lege, worüber sich Baggelman, Wißling, Johlamn und Sellinck beklage.
Ortstermin und Anhörung durch die Bauerrichter angeordnet
Rinkhöver Bft:
daß Zeller Middendorff in der Winterkampstraße ein Schloet bessern müsse. (sub poena 6 Sch Hafer)
Harder Bft:
daß die Gotte vor Monnigs Hof nichts Nutz und eine neue da sein müsse (hat die Bauerschaft innerhalb 14 Tagen anzulegen)
1701
Sandfurt:
am Pälischen Deich ist der Fußpatt verdorben; bei anschwellendem Wasser ist derselbe unbrauchbar. Aufforderung an den Pächter der Duckenburg, den Fußpatt auszubessern.
S. Northoff: Ein Fußschnem am Schilde ist untauglich; Zeller Averhoff muß bessern.
Elmenhorst:
Veltmann hat die Hanniken- oder Kleystraße nicht gebessert.
Jonsthövel:
Die Becke von Bölckers Kamp bis an die Hostrups Straße ist zugelandet und dadurch ist der Ahlische Fußpatt verdorben worden.
1702
Rinkhöven:
daß Zeller Suerman geklagt, daß Middendorf an Suermans von einem Zaun eine lebendige Vrechte ihm zum Nachteil aufwachsen lasse.,
daß Bußfelt zwischen seinem Kamp und der Ennigerschen Landtwehr gebührend nicht ausgebessert.
Harder Bft:
daß Mellinghoff und Waterman sich beschwert, daß Gr. Dobbeler die Straße gegen den Eusterkamp nicht gebessert sondern gänzlich verderben lasse,
1707
Bröker Bft:
Kerstiens hat den Graben zwischen seinen Kämpen und dem Bröker Feld nicht gebührend geöffnet.
Praeco Bartman: der Graben an S. Berndts Hege hinter der Arnßbecke nacher Steinfurt hin ist zugelandet; Schemm aus der Arnßbecke untauglich
1709
Hörder Bft:
... daß am Dambredens Baum das Straß (?) zu imcommod un nicht
wohl passable wäre
1710
Bröker:
Graben aufm Schlote durch S. Henrichs Brink zugelandet
S. Henrich referierte, daß der Graben aufm dem Schlote von Niesert, Vornholt, S. Berndt, demnächst S. Henrich und Kerstins gegen ihren Grund aufwerfen müssen; Zeller Kerstiens müsse den Graben auf seinem Kamp neben S. Henrichs Brink auswerfen, soviel solches noch nicht geschehen.
Der Vogt Ksp. Sendenhorst soll beklagt, die Auswerfung des Grabens obiger Colonis bis Oktober bei Strafe von 6 Scheffel Haber zu veranlassen.
S. Henrich: Graben im kleinen Zwifel angelandet; Pächter soll bessern
Sandfort:
Graben auf dem Meer vom Geisterholt bis ohnweit dem Bülte
zugelandet. Graben gegen des Tuckenborgs Rüschenkamp wie auch an den Sandtweg zugelandet; ersten müsse Franz uff der Borg, den letzten Wwe Leßel auswerfen.
Elmenhorst:
Z. Veltman muß am Schilde seinen Anteil am Fuhrweg ausbessern
Ahland und Hintzenbrock den untauglichen Weg in der Lehmkuhlenstraße ausbessern.
Hardt:
Es hätten sich Ottenlau, Mellinghoff und Waterman beschwert, daß Zeller Röper an seinem Kamp am Brüggenfeld zu weit hineingegraben; item hätte er einige Weiden im Brüggenfeld zu wiet hineingesetzt.
Item müsse Berndt Angelkotte am Hessenkamp den Graben aufwerfen, damit das Wasser von der Heide fortlaufen könne.
Geilern Stiefsohn Berndt Pußkrey hätte drei geschüttete Rinder eigenmächtig von des Bauerrichters Hof weggeholt ohne Ersetzung der Atzungskosten.
1711
Brechter Bft:
vidua Hostrup referierte, daß alle außerhalb Zellr Freye bei ihr gewesen und nichts geklaget
Bröker Bft:
alle, außer der Osthövenern bei ihm gewesen: Thieskötter hat sich beschwert, daß der Osthövener seinen Graben an der Schlöte nicht ausgeworfen, wodurch das Wasser ohne Ablauf behindert werde.
der Graben im Kleinen Zwefel bis hierhin nicht ausgeworfen.
Sandf. Bft:
S. Northoff klagte, daß der Graben am Glindtkamp zugelandet, so Johan Wilerß (?) müsse eröffnen. der Graben längs vor Ends des Bülte muß ausgeworfen werden und müssen Johan Witte, Johan Boymer, der Küstgwer, Berndt Heyman, Wwe Mönsterman, Henrich Korckweg, Eneke Wessels, Gerichtsschreiber, Peperhove, Catharina Schurmanns und Johan Nipper die Gräben vor ihrem Land auswerfen.
item ein Graben zwischen Tuckenborgs Witkamp und Rüschenkamp von der Lütken Heide an zugelandet.
item der Graben am Sandweg zugelandet, so Erben Wessels müssen ausreinigen
Elmenh. Bft:
Veltman: Joist Ostendorff als Pächter des Veltmans Erbes hat seinen Anteil in der Henneken Straße nicht ausgebessert; ebenfalls Henrich Korckweg vor Ends des Pastoris Spitze.
item müsse Kleykamp nächst der Käppelerery Graben, wie auch der Käppeler auf seinen Graben bis aufm Westfeld, sodann Henrich Schmeddes an seinen Kamp.
Zeller Niemann müsse an seinem Kamp nächst dem Lirck-Graben ausräumen
1712
Broker Bft:
der Bauerrichter referierte, daß aufm Schloete der Osthövener den Graben nicht völlig ausgeworfen
item Kerstien an seinem GRoßen Kamp de Graben zulanden lassen, wodurch das Wasser aufgestauet würde
item müsse Kerstiens an S. Henrichs Brinck für seinem Land den Graben ausräumen
item müßte Geilern die Schemme aufziehen am Friesenbusch
Rinkhöven:
Zellerinne Vrede namens ihres bettlägerigen Mannes ...
Härder Bft:
wäre Johlmanns Damm nicht beständig ausgebessert
item müßte Middelhove ein Kock (?) am Schemm nächt der Dambrede machen.
1714
Bröker:
Pußkrey hat den Graben am Freisenbusch nur zur Hälfte ausgeworfen item Graben in des Herr Amtsdrosten Meyerschen Kamp ebenfalls nicht ausgeräumt.
Graben an den Schloeten längs der Vogelhegge, soweit der Pächter der Schloet selbigen auszuräumen schnuldig, zugelandet, wodurch das Wasser gestowet und der Fußpatt verdorben.
1715
Bröker Bft
(alle außer Dietrich Geilern und Pußkrey dagewesen)
Graben am Hankamp zugelandet.
Härder Bft:
Landstraße hinter Mönnigs Wische und dessen Südkamp ganz untauglich, daß kein Pferd daraus ..., wäre Baggelman, S.Bering, Koithage, Lange und Johlman zu bessern schuldig
Becke im Hörder Feld muß ausgebessert
1717
Osthövener beschwert sich, daß Zeller Niesert im neuen Kamp einen Graben gemacht, wo vorhin keiner gewesen.
Zellerin Vrede namens ihres kranken Manns (Emanzipation !), Zeller Lüttighaus im vorigen Jahr einige Erde im Rinkerfelde gegraben, in Wälle gesetzt und auf sein Land gefahren.
Hartmann (Hardt): die Landstraße nach BE hinter Mönnichs Hof untauglich und hätte Schulte Bering, Johlman, Lange und Köthage seinen Anteil allda zu bessern (Straße führt noch durch die Bft Jönsthövel !)
Gogericht Sendenhorst
Albersloh (ohne Bft Berl und Wester, zu Wolbeck)
Drensteinfurt, Wigbold und Kirchspiel
Hoetmar, Kirchspiel
Rinkerode, Kirchspiel
Sendenhorst, Stadt und Kirchspiel
1471 Westerholt 624
Rotger Torck to Vorhelm, Gogreve ud Amtmann des mstr Bf Heinrich von Schwarznbergh zu Sendenhorst (Verkauf eines Zehnten im Ksp Hoetmar vor seinem Stuhl)
1472 Westerholt 635
Rotger Torck Gogreve zu Sendenhorst
1489 Dom, Oblegien 19
Johan Torck to Vorhelm verkauft Domkapitel Rente aus Erbe Hornthey Neuahlen
B Ludeke Vyncke, Herman v d Hegeh
Zeuge Johan Lowerman, Grograf
_____________________________________
Gogericht
Grundsätzliches
Gografschaftr Stromberg
Rückkauf durch Bischof Otto von dem Lehnsinhaber für 120 Mark
1253 WUB III 550
Bischof Otto II kauft iuridicionem in Stromberge, que gografscaph vulgariter appelatur a Ludfrido et suis heredibus. Um den Kaufpreis aufzubringen, verkauft Otto den Beckumer Bürgern (opidanis nostris in Bekehem) die Manse Dhusterbeke nach Weichbildrecht, ebenso die Manse Meckelen (Mechelen?) an die Bürger von Ahlen. Die Bewirtschafter der Höfe erhalten die Freiheit
Zeugen: ... Geistliche ...Fredericus de Meynhuvele, Hermannus Werence ...
1283 IX 23 Walstedde WUB III 1222
Eingung über das Gogericht in Drensteinfurt zwischen Gerhard von Quernheim und Gerwin von Rinkenrode
... Notum universis tam presentibus quam futuris, quod gwerre inter Gerhardum de Quernem et Gerwinum de Rinkenrod suborta super iudicvandis quibusdam in ville Stenvordensis audiet questiones sive causas, quecumque et ipsi gogravio cedumt iudicande, ipsas questiones extra villam prefatam ad iacetas ac sedes sue gogr. per iuris sententias emmitendo. Item si in subscripta villa iudicare non poeterit per potentiam ac violenciam aliquorum, xtunc monitione facta ad iudicem, cum auxilio iudicis et civium ibidem sepedicto gogr. extra septa iudicalia, que teutonice richtepale nuncupantur, presentabuntur huiusmodi iusticie transg..
Zeugen: Godesfridus de Huvele
Bernhardus de Daverenberg
Bernhardus de Hurden
Wescelus de Galen
Engelbertus Bitter
Antonius de Scedinghe
Bertramus de Walegarden
Bruno de Verrenhove de Vrekenhorst
Goscaluc de Asscheberg
Sifridus de Stumpenhusen
Tidericus Clot milites
item famuli
Hermannus de Hovele
Henricus de Horst
Adolfus de Ostenfelde
Arnoldus et Rutcherus fratres de Meytler
Rodolfus de Alen
Henricus dictus Siligo
Gerhardus Cnippinc
Johannes de Hurde, villicus de Burchorst
Arnoldus Hoppe
Thimo de Hornen
Gerwinus Toric et
Henricus Bulle
Besiegelung durch Gotfried von Hövel und Bernhard von Daverenberg
Actum in cimiterio Walstede
1308 WUB VIII 432
Verkauf eines Allods in superiori iudicio de Daverenbergh quod vulgariter gogerichte appelatur
UB Volmerstein Lehnbuch III 1381 - 1432
Ab episcopo Monasteriensi nihil habet, sed juste deberet, habere judicium gograviatus in Zendenhorst, quod ibidem episcpus monasteriensis abstulit patri suo
1424 B Witte, Hist. Westphaliae Münster 1778
Rückkauf von Gogerichten: iudicium in Bechem 200 fl, Alen 300 M, Gograviatus in Sendenhorst ducentis Marcis.
1508-1522 Regierungszeit Bischof Erichs (Niesert UB II 22)
Das Gogericht tho Sendenhorst mit dem huisse und Zubehör wir für 550 Gg zurückgekauft (im Text irrtümlich 350 Gg). Verkäufer Temme Voss.
1532 Archiv Haus Küchen
Gertrud, Wwe Johan Smytjohans, Bürgerin zu MS. wechselt mit Herman Mallinckrodt tor Kokoene im Ksp Ahlen Eigenhörige
und zwar Katharina geboren auf dem Hardenberge zu Rypensell im Gogericht Sendenhorst gegen Geyse geboren aus dem Erbe Potharst Bft Borbene
Schadloshaltung des Godeke Rodde und Frau Gertrud Smytjohans im gogericht Sendenhorst
Siegel Godeke Rodde
Zeugen Johan Schlüter zu Ameke, Everth Smeth zu Walstedde
1508-1522 Niesert UB Nr. 22
Angabe der durch Bischof Ericht dem Stift Münster eingelösten Güter
... Item dat Gogericht tho Sendenhorst mit dem Huisse darsulvest unnd syner thobehoringe van Temmen Voss vor III j c (350) goltgulden (tatsächlich 550!)
16. Jh AV Msc 147
Umstand des Gogerichts bynnen Sendenhorst:
Bernt Straten gt. Bodeker
Ernst Tyman
Christoffer van Brunschweigk
Herman Keppel
Powel Brinck
sein uß Münster, zum Teil uß Sendenhorst geboren
borger uß Monster und Ratsverwandte und Bürger zu Sendenhorst (durcheinander)
zwischen 40 und 60 Jahre alt.
1666 -1667 FM Amt Wolbeck Nr 157
Im Gogericht Sendenhorst wirdt umb daß dritte Jahr umb Münster Fasten Send verrichtet ein Molt Gersten, Münster Maßen, so Sendgerste genannt
Gografen
1283
Gerhard von Quernem à Drensteinfurt
1308
Hertmerus grogravius
1362/71
Andreas van der Heghe
1367
Andreas van der Heghe, Gograf zu Sendenhorst, bezeugt die Auflassung der vrien hove to Schenctorpe durch Evert Fyte und seine Frau.
Verzicht auf Gewinn, den sie an der freien Hove durch Freigraf Aleve (verschrieben für Roleve) Bolikin haben.
Zeugen: Die Schöffen zu Sendenhorst Arnd van Hasle, Johan Vust, Henrich van Derne
1383 I 24 UB Volmarstein U 544 und Volmarstein 2/U 106
Henrick Elvyken bischöflicher Richter zu Sendenhorst (möglicherweise Freigraf)
(Siegel des Richters 3 Schrägbalken, der mittlere auf beiden Seiten gezähnt, wie Mule/Schorlemer)
Hinrike Elvyken verhandelt to Sendenhorst im Gherichte, dar hee den Richterstoel van Magt und Gewalt unses Heren, Heren Heydenrikes, Bysscops to Monster beseten hatte, in Amtwort guder Lude.
Zeugen: Otto de Meyer, Knappe
Johan van Rene
Hinrich de Struve
Johan Butendervor, borgere to Sendenhorst
1384 Alter Dom U 170
Bernd Warendorp van dem Emeshuys, Gograf zu Sendenhorst
1391 Armenhaus Sendenhorst U 1
Vrederich Storm, geschworener Gograf zur Zeit des Bischofs Heidenreich von Münster
1393 Domkapitel I R
Verkauf im Ksp Hoetmar vor Friedrich Storn, Richter zur Woltbecke und Gogreve zu Sendenhorst durch Conrad Mule
1406 Niesert UB II U 840
Johan des Swarte van Hovele, Gograf zu Sendenhorst, bekundet Gütergeschäfte im Kreis Soet
Zeugen: Gerlach van Hovele, gesworene vrone des Aussstellers und Henrich Bordwerdinck
1408 Neuengraben U 169
Knappe Johan de Swarte van Hovele, Gograf des Bischofs von Münster, hat einen Gerichtstermin zu Hoetmar
1411 ebda U 904
Fye., Witwe des Drees von Mechelen, verzichtet vor Johan dem Swarten, Gograf zu Sendenhorst, auf ihre Rechte an Ostmolen und Ostmolenkamp (Albersloh?)
1421 VIII 14 Mü UB U 482
Huge van Bellinckhus, Richter zu Sendenhorst
(1417 bisa 1421 als Richter nachweisbar)
1426 Alter Dom U 258
Hinrich van Lembeck, Richter zu Sendenhorst
(Vater Hinrich van Lembecke genompt Helmiges 1421; Bruder Johan van Lembecke oo Mette 1458)
1435 Domkapitel U 1482
Teleman von Merx verspricht dem Domkapitel, dessen Leute und Güter im Gogericht Sendenhorst zu schützen, solange ihm das Amt vom Bischof anvertraut ist
vgl. 1446 (Beckumer UB 48) Tylmanus van Merx leistet Bürgschaft für einen Rentenverkauf der Styne Stumelmans und Ghese Linsen; Siegel wohl Hausmarke
1436
Übertragung des Gogerichts Sendenhorst durch Hinrich van Moersse, Bischof von MS an Hinrich Horstel oo Elseke gegen eine Pfandsumme von 400 Gulden:
- Haus und Hof in Sendenhorst
- de Zwartmanshove
- Mathonre oder Worthonre, Wortpenninge und werscoppenninge
- Weggeld Ksp Albersloh
- Holzgericht über die Hotmarer Mark
- Brüchtengeld von 5 Mark
- 6 Molt Roggen, 6 Molt Malz aus der Mühle zu Warendorf
1437 IV 19 Domkapitel U 1499
Hinrick Horstel, Gograf, verspricht dem Dokapitel, dessen Leute und Güter in seinem Gogericht zu schützen
1440 I 30 Mü UB 702
Hinrick Horstel, gogreve tho Sendenhorst des Bischofs Hinrikes van Morße to Munster
1440 Mensing U 15
Hinrich van Lembeck bezeugt Verkauf eines Kamps in der Bft Sandfort (Stadtrichter?)
1443 II 6 Haus Borg U 161
Vor Henrich Horstel, Gograf zu Sendenhorst des Bischofs Heinrich zu MS, verkaufen Gerd von Husen und Frau Fye; Kinder Ryxe,Drude ihr Erbe Gobelenhove Bft Broke an Wilken Starken,Bürger zu MS
1447 Dom Hs 23 f109'
Evert von Merveldt, Gograf zu Sendenhorst (im Auftrag Horstels?):
Verkauf einer Rente in Wolbeck
Teleman Merx
1464 Urkunden Neuengraben
Schenkung einer Wortstätte in Lippborg, Seelenmesse u.a. für Teleman Merx, Frau Fie und Kinder; Stifter Johan vo Stumeler
Siegel der Stadt Beckum
Hinrich Kunscap
1440 Hinrich K. Richter zu Sendenhorst
1458
Hinrick v Molenbeck, Freigraf des Johan Pfalzgraf bei Rhein
1460 GV U 152
Johan Ocke, Rentmeister und Gogreve zu Sendenhorst
1463
Richter und Gograf Johan Ocke
1468
Johan Schele, Richter
1471/72 Westerholt U 624/635
Rotger Torck zu Vorhelm, Gogreve und Amtmann des Bischofs Henrich Schwarzberg zu Sendenhorst (Richter und Gogreve nicht identisch!)
1484
Gograf und Richter Johan Kerckerinck
1486 Westerholt U 756
als Zeuge: Theme Vos, Gogreve zu Sendenhorst
1489
Hynrick Nysman, sen.Richter (des Freigerichts?)
1492 Fraterhaus U 1610
Richter Hinrich Nysman
1492 Fraterhaus U 1611
Gograf Temme Voß
1494
Richter und Gograf Johan Lowermann (Substitut?)
1495 FM LA 422, 19
Heinrich Bischof von Münster, überträgt unter wörtlicher Wiederholung der Urkunde seines Vorgängers von 1436 das Gogericht Sendenhorst dem Themo Voß als Erben des Godeke Horstele nachdem Voß die Pfandsumme um 150 Gulden erhöht hat.
1503
Themo Voß, Gograf
Stadtrichter
1502/1503
Johan Westerman, Richter, gebürtig aus Beckum
1516 Beckumer UB 186
Albert van Swolle, Freigraf des Bf von MS zu Ennigerloh bezehgt Belehnung des Johan Glade mit dem Freigut Gledengut
1516/1518
Ludolff von Mollenbecke, gt Kuntschop
Stadtrichter
1519 Westerholt U 1149
Ludolff van Mollenbeck gt Kunscop, bischöfl. Richter zu Sendenhorst
Zeugen der Verhandlung: die Sendenhorster Bürger Johan Lodewig, Johan Tentmonnich, Tonys tor Strate
1536
Wylhelm Kunschap, Richter
1538
Wylm v Mollenbecke
1539
Wilhelm von Mollenbeck gt Kunschap
1540 Schwieters, östl. Teil LH S. 255
Hinrick Nysman, Bewirtschafter des Niesmannsgutes in der ft Rieth, Drensteinfurt, wird von Bischof Franz belehnt mit der Brüninckhove, unses gnädigen Herrn vryen Stoilgude to Sendenhorst
1548 Mensing U 100
Hinryck Nysman, Drensteinfurt oo Gertrud ton Santwege Sendenhorst
1552 XII 16 Westerholt U 1752
Wylhelm van Mollenbecke, bischöflicher Richter zu Sendenhorst (Stadtrichter)
1555 V 7 Westerholt U 1784
Wylhelm Kunscop, Richter (Stadtrichter)
1573 Mensing U 125
Christopher Schotteler, Richter und Gograf zu Sendenhorst
1574 Haus Borg U 705
Verkauf eines freien Hauses zu Albersloh vor dem Sendenhorster Richter Christoffer Schottler
Z: Bernt ter Straßen gt Bodeker, Johan Smit, Bürgermeister
1585 Armen 6
Christoff Schotteler, fürstlich münsterscher Richter und Gograf
1591 Hofkammer XX i Nr. 1h
Gograf und Richter zu Sendenhorst Bernard Koningk
1597 IV 29 Westerholt U 2360
Lambert Isfordinck, Richter zu Sendenhorst und Gograf, bezeugt, daß 1594 in Anwesenheit des Dr. jur Grotegese und Notar Johann Westmann, Gerichtsschreiber des Gerichts Sendenhorst, Dietrich von Langen zu Kobbing im Dorf Hoetmar am Holtingsstuhl einen Kotten verkauft habe
o D (zwischen 1600 und 1620?)
Henrich Wettendorpff verwendet sich für den hochgelehrten Petrus Hoffschlagh, der Rechte Doctor, damit er zum Sendenhorster Richteramt befördert werden möchte; sagt daß ihm sein bisheriges Salarium verbessert werde.
Aus der Begründung: daß er ein alter Diener E. Churf. deren Vorfahren und disem Stift mit Reisen und sonsten nit ohne große Ungelegenheit auch wol Leib- und Lebensgefahr in unterschiedlichen schweren und angelegenen Beschickungen ohne einig besonder recompens; vor und nach bei beiden Niederlän-dischen Kriegenden teilen, viele Dienste bezeiget, auch wohl gute expedotiones erhalten. Weil er dannoch fast zu seinem Alter kommen und ihm vermutlich Ungelgenheiten geben wolle, bei diesen hochbeschwer-lichen stetigen Kriegsläuften sich ufm platten Land häuslich niederzusetzen oder ihn nit ohen Gefahr von hieraus ab- und zuzuziehen ...
1604 V 17 Westerholt U 2407
Caspar Schenckinck, Richter und Gograf zu Sendenhorst: Verkauf eine Kottens in Drensteinfurt
Zeugen: Johann Temme, Heinrich Lilie, Gerichtsboten
1605/1607
Caspar Schencking, Richter und Gogreve zu Sendenhorst
Johannes Wechmann, Notarius et Sendenhorstensis juratus scriba
1608 VII 10 Domburse U 311
Caspar Schenckinck, Richter zu Sendenhorst, bezeugt den Übertritt in den Hofesverband der Domburse (zu eigen)
1609 Mensing U 158
Caspar Schenckinck, Richter und Gogeraf zu Sendenhorst, bezeugt Güterverkauf in Albersloh
1620 FM Hofkammer II 5
Der Richterdienst ist durch den Tod Caspar Schenckings erledigt.
Zahlreiche Bewerbungen:
- mstr. Sekretär Johan Hobbelingh
- Godhardt Grotegeß für seinen Sohn, zur Zeit in MS und Köln in Schreibdiensten
- Dr. Henrich Bispinck
- Reyner Ketwig, lic. in utroque iure und 20 Jahre Gerichtserfahrung sowie der niederl. und frz. Sprache zur Not mächtig
- Dietrich Akolck, Richter zu Ringelberg für seinen Sohn Dietrich, der zu MS und Köln studiert
- Adolf Berben
- Johan Kogelgen
- Conrad Gassel
- Hermann Ottestede
Adolf von der Mark, der das Amt erhält, weist darauf hin, daß bei dieser Kriegsempörung wegen täglich ankommenden Kriegsvolkes Richter und Gograven persönlicher Gegenwart hochnötig und bietet deshalb seine persönliche Residenz in Sendenhorst an.
1622
Adolph von der Marck, ferstlicher Richter in und außerhalb Sendenhorst
1624 VIII 15 Haus Borg U 15
Adolf von der Mark zeitlebens Richter und Gograf zu Sendenhorst
1626 FM LA 422.5
B Ferdinand genehmigt, daß sein Sekretär Johann Hobbelinch gleichzeitig den Richterdienst zu Sendenhorst versieht.
Dagegen Bedenken der Räte: ....in diesen beschwerlichen Kriegszeiten vor nötig gehalten, daß angeregter Dienst persönlich verwaltet und ihrer Untertanen ob des Richters Beiwohnung auf allem Notfall Trost und Zuflicht empfinden möchten ...
hierzu Liebfrauen-Bruderschaft St Ägidii 598 ca 1620):
Joannes Hoebelinck, secretarius, dedit ad meliorationem quinque imperiales (5 Rthlr) (Anm. vor 1611 Prokurator am weltlichen Hofgericht, wird fürstlicher Sekretär, 1626 Gograf zu Sendenhorst, ist 1646 73 Jahre alt = * 1573; verfaßt eine bescheribung des ganzen Stifts Münster; oo I. Maira Schreiber II. Anna von Münster)
1631
Sekr. Hobbeling überträgt seinen Richterdienst auf seinen Schwiegersohn (Eidam) Hermann Huge
1632 IV 15
Maria Hülsei oo Caspar Schencking+, Richter zu Sendenhorst; Töchter Margareta und Anna (Aufnahme von 100 Rthlr, Pfandsetzung Garten vor der Stadt; Pension 6 Rthlr)
Geschehen zu Sendenhorst, in obg Wittiben Behausung in der Küchen;
Unterschrift Marya Hulsou Widtwe Schenckinck (geläufige Handschrift!)
1638
Herman Huge, Richter und Gograf
1640 VIII 15 Haus Borg U 15
Herman Huge fürstlich münst. in und außerhalb Sendenhorst verordneter Richter und Gograf
1644 XII 14 MS LA 422.5
Ferdinand Bischof v MS: Lieb. Getreuen, was an uns unser Rat Johan Olmerloe, der Rechte Dr., wegen der Receptorat zu Sendenhorst untertänigst klagend gelangen lassen und gebeten, das habt ihr aus dem Anschluß mit mehreren gehorsamst zu erstehen, und nachdem wir nicht befunden, daß er, Supplicant, der ihm von Euch und den sämtlichen Gütern gleichsam wieder seinen Willen aufgebürdeten und bisher wohl verwalteten Receptur bei annochnicht expirirten Zeit entsetzt worden oder mit fügen werden können. so wollen wir und befehlen euch hiemit gnädigst, daß ihr denselben dabei lassen, und bis zu anderweiter Verordnung manutenieren ..
1658
Der Richter zu Beckum, Ludolf Estinghausen hat bis auf weiters den Richterdienst in Sendenhorst mitversehen. Jetzt soll der Richter zu Ahlen, Caspar Bisping, mit dem Amt betraut werden.
hierzu Wilhelm Kohl, Christoph Bernhard von Galen, Politische Geschichte de Fürstbistums Münster 1650-1678; Hier mehrfach erwähnt:
1653 Bisping berichtet über Verhandlungen zur Ablösung der schwedischen Besatzung vor dem Reichstag Regensburg
1654 treibt 30.000 thlr im oberrheinischen Kreis (Exekution) ein
1657 Bisping Gesandter in Frankfurt (Verhandlungen über mögliche Bündnisse)
1657 Matthias Korff-Schmising und Johan Caspar Bisping verhandeln in Frankfurt über den Erhalt des "Rheinischen Bundes"
1657 B. erhält vom Bischof Anweisung, ohne Zustimmung des Domkapitels oder der übrigen Stände zu verhandeln (Absolutistisch!)
1658 B. verhandelt weiter in Frankfurt
Ende 1658 B. verläßt Frankfurt auf Anweisung des Bischofs
1662 B. in Franktfurt asl bischöflicher Vertreter
1665 Bisping in Wien; bemüht sich vergeblich in Wien um die Hilfe des Kaisers im Kampf gegen die Generalstaaten
1668 B. vertritt Münster in Wien; ebenfalls in Regensburg beim Reichstag und Rheinbund
ca 1670 scheint B. seine diplomatische Laufbahn aufgegeben zu haben
vgl. Liebfrauen-Bruderschaft an St. Ägidii 753
Joannes Casparus Bispinck (Anm. DAM; SK: oo Agnies Heerde, wohnt Ludgeri Ksp, +1675, Dr. Jur, münsterscher Hofrat und Stadtsyndikus, 1654 Hofpfalzgraf)
HS des AV 391/1
Korrspondenz des Joan Caspar Bisping, fürstbischöflich mstr. Gesandter, ua, in Speyer
ca 1660 Richter in Sendenhorst (wohl als Belohnung für treue Dienste; das Amt brachte nicht viel Arbeit mit sich)
1661 Pastoratsregister
Dr. Bering (auch Berning) (Substitut ?); Richter Bisping
1664 VIII 1 MS LA 422.5
Domdechant und Domkapitel zu MS bezeugen und bestätigen , daß Johan Caspar Bisping, der Rechte Licentiat, hochfürstlich mstr Rhatt, hiesiger Stadt Syndicus und Richter zu Sendenhorst, eine fürstbischöfl. Zusage auf Anwartschaft einer seiner Töchter oder von Gottes Allmacht anoch erwartender Söhne auf den Richterdienst zu Sendenhorst ( ... und wir uns erinnern, welche gestaldt und vorg, Bisping eine Zeit von Jahren nützliche Dienste geleistet ... da er über kurz oder lang mit Tod abgehen und Leibeserben hinterlassen und einer derselben sich zu vorg. Dienst durch Studieren oder in Abgang der Söhne eine seiner Töchter durch Heiraten qualifizieren wird, solle B schon vorher sterben, die Seinigen auch hiemit gestattet sein solle, solchen Dienst durch einen qualifizierten Substituten bedienen zu lassen ...
Christoffer Bernardt 1664 VII 2, L S
1666 IV 16
Johan Caspar Bisping Licentiat, auch Richter und außerhalb Sendenhorst, auch Syndicus der Stadt Münster
1672
Goswin Droste zu Vischering, Domherr, verpachtet die Schuermanshove Ksp Sendenhorst für vier Jahre und 80 Rthlr jährlich an Joan Caspar Bisping
1675 V 20
Tode des Richters Bisping
1675
Bis zur Übernahme des Richteramts durch eines der Kinder des +Caspar Bisping ernennt Bischof Christian Bernhard von Galen den Dr. Johan Olmerlohe zum substituierten Richter
Bittgesuch gleichen Inhalts der Wwe Bisping, Agnes geb Heerde
Ernennung zunächst auf vier Jahre. O erhält Haus, Garten und vier Gäden in Sendenhorst. die Witwe erhält ein Zimmer im Haus (Bisping wohnte also in Sendenhorst)
1677
Hochf. mstr substituierter Richter zu Sendenhorst Johan Ormerlohe, der Rechte Dr.
1679 Pastoratsregister
Dr. Johan Ormelohe, substituierter Richter und Gograf zu Sendenhorst
1685
Wwe Bisping hat erklärt, ihr Sohn Johan Bernard B. sei, um sich zu qualifizieren, außer Landes gereist, also wird Dr. Nadeler bis zum Antritt des Bisping mit dem Amt betraut
1691 Liebfrauen-Bruderschaft an St. Ägidii 868
Joannes Christopherus Bernardus Bispink, juris utriusque licentiatus et judex Sendenhorstensis, dedit ad meliorationem 5 Rthlr
1696 X 7 Stadtarchiv S
Joan Christoph Bernardt Bisping, beider Rechte Licentiat, in und außerhalb Sendenhorst verordneter Richter
1698 IV 29
Beschwerde der beiden Bürgermeister Henrich Lipper und Balster Surman (Bezug auf ein Schreiben vom 8. VII 1697) über den Richter Bisping: B. möge sie bei altem Herkommen und Gewohnheit lassen. Aber trotz Befehl des Drosten sei der Richter dabei geblieben und habe u.a. vor wenig Zeit hiesigen gewesenen Bürgermeister Püsterkrey, wie auch die Wwe +Henrich Pepperhove, so beide ad secunda vota getreten, dahin exercirt, daß beide nach des Inventars Verfertigung dasselbe mit dem Gerichtsiegel versiegeln und die jura sigilli mit 2 Rthlr 7ß entrichten müssen; wie auch vor wenigen Tagen auf Absterben der Wwe weiland Hch Naendorffs die allda obhanden gewesenen Kramwaren in des Richters Gegenwart ästimiert und im Beiwesen der Vorkinder verkauft,wobei der Richter den Kaufbrief mit seinem Gerichtssiegel versiegelt habe, was doch nicht nötig, denn, wenn ein Schichtender einen approbierten Notar zur Hilfe holt, braucht er nicht den Richter.
Ist darum heraus klärlich abzunehmen, daß unser Herr Richter alsher Befehlen bishero zu parieren nicht gemeint, sondern uns ferner zu beeinträchtigen sich unterstehen dürfe: Bitte, zur Verhütung schwerer Kosten der geringen Gemeinheit uns bei wohlhergebrachten Privilegien und Gewohnheiten zu manutenieren
Nachschrift Dietrich Burchardt Freiherr v Merveldt: Es hat der Richtern zu Sendenhorst über geklagte Posten sich innerhalb 8 Tage zu verantworten und Eingesessene des Wigbolds S. bei ihrem hergebrachten Gerechtsamkeiten ruhig zu verlassen
Sig. Westerwinkel
1711 Armen 75 (im Haus des Richters auf der Cammer)
Joh Christoph Bisping, Lic. beider Rechte, Richter
1716 VI 14 Armen 78
Johan Christoph Bernardt Bisping, Lic. beider Rechte, Richter und Gograf in- und außerhalb Sendenhorst
1721 IX 21 Armen 81
Richter Johan Christoph Bisping
1734 II 10 Armen 87
Johan Christoph Bernardt Bisping. Richter
1735 Armen 88
Johann Ludolph Oistendorf, Richter und Gograf zu Telgte, Sendenhorst und Wolbeck
FM Kabinettsregistratur i VI AA 1, (jetzt neue Nummer)
Richterey zu Sendenhorst Wolbeck und Telgte
1735 IV 15
Meldung, daß der Richter zu S. Johan Christoph Bernard Bisping gestorben sei und Joh Ludolph Oestendorff als sein Nachfolger in Eid genommen:...so haben wir bey fürwharenden Außmarche deren preuß. trouppes/: wobey ein jeder Richter im Gogericht so wohl zu Beachtung Euer Churf. höchsten Interesse als auch denen Eingesessenen zum Beistand ohnentbehrlich erfordert wird .... (inzwischen adhibirt)
Richter Bisping hat 1732 wegen seines hohen Alters einen Adjunkt bekommen:
1732. VI. 15 Bonn
Ernennung Ostendorfs zu Adjunkt
1736 VIII 20
Geheime Räte (Friedrich Christian v Plettenberg) an Clemens August:Antrag, den vier Kindern des jüngst (leider urplötzlich verstorbenen Johan Ludolph Ostendorff die Richterdienste zu Wolbeck und Telgte mildest zu belassen und durch ein geeignetes Subjekt verwalten zu lassen.
Die Sendenhorster Stelle soll von "dem Rat und Referendar Doctor Johann Diethrich Schweling*" besetzt werden.
*(ders. Hofrat und 1743/55; 1757/59 im Rat der Stadt Münster; 1743/51 Assessor; 1752-55; 1757-59 Bürgermeister Münster)
ferner hierezu: Westf. Köpfe (Schulte) Hof- und Regierungsrat Dr. John Dietr. Schweling, auch Gograf zu Sendenhorst, Mitbegründer des Zivilclubs,
1743-1755 Ratsmitglied
1752/55 und 1743/55 Bürgermeister
1736 VIII 26
In der Antwort wird der Bitte entsprochen .. Hingegen die dadurch zugleich erledigte Sendenhorsti-che Richterstelle unserm Rat und Referendario Doctori Johan Dietherichen Schweling in Gnaden aufgetragen haben
Schwitzingen (Schwetzingen ?), den datum ut supra
Hierzu Ernennung Schwelings zum mstr Rat und Referendar:
1736 I 10, Bonn
Von Gottes Gnaden wir Clemens August
- Erzbischof zu Cölln
- des Hl Römischen Reichs durch Italien Ertzcantzler
- Churfürst
- Legatus natus de Heyl. Apostolischen Stuhls zu Rom
- Administrator des Hochmeistertumbs in Preußen
- Meister Teutschen Ordens in Teutsch- und Welschen Landen
- Bischoff zu Münster
- Hldesheimb
- Paderborn und+
- Oßnabrück
- in Ob- undt Nieder-Bayern auch der Obern Pfaltz
- in Westphalen und zu Engern Hertzog
- Pfaltz-Graff bey Rhein
- Landgraff zu Leuchtenberg
- Burggraff zum Stromberg
- Graf zu Pyrmont
- Herr zu Borckeloh, Werth, Freudenthall und Eulenbergernenenn den ehrsam hochgelehrten Joh Diethr Schweling Dr. der Recht in Ansehung seiner uns angerühmten Qualification und Rechtserfahrenheit zu unserm Mstr Rat und Referendarium
1770 QFGEschMS NF10 Bevölkerung und Topographie MS 1770
540 Ludgerileischaft 327 1873 Clemensstraße, zu 29
Dr. Joseph Ernst Boichorst, Richter und Gogeraf zu Sendenhorst
verheiratet
Kinder Sibilla 16, Margareta 1, Magdalena 5Mon
Mieter; Mitbewohner:
- Dünhovet, fürstlicher Musicus
- Caspar Bucholz aus Welbergen 11J (* 1759)
- ein Knecht
- drei Mägde
Hauseigentümer Bürgermeister Boichorst, Versicherungswert 825 Rthlr
(stammte aus alter Juristenfamilie 1574+ Albert Boickhorst Dr. jur utr.
hatte 12 Kinder u.a der Maler Johan Bockhorst (Westfalen 60, 1982 I))
1775
Joseph Ernst Boichorst, hochfürstlicher Richter zu Sendenhorst und Ahlen, beider Rechte Doktor
1794 II 2
C P Kreutzhage wegen der Richterstelle in Sendenhorst:
Es war von jeher mein Wunsch, auf dem Lande leben zu können; Euer Wohlgeboren geehrteste Zuschrift, die ich soeben erhalte, läßt mir die endliche Erfüllung meines langgenährten Wunsches hoffen und ich stehe keinen augenblick an, Sendenhorst zu meinem Wohnort zu wählen, nur erlauben mir Euer Wohlgeboren gehorsamst vorzustellen: Es sind ungefähr 14 Tage, wo
ich dem Herrn Richter von der Becl meine Visite machte, die Rede fiel auf die Sendenhorstische Richterei und deren Ertrag; der Herr Richter antwortete mir, daß seit verflossenem neuen Jahr nur eine Rechtssache pendent geworden wäre, und er nicht mal die Defrairungskosten herausbringen könnte, dazu wäre nichts an fixem Gehalt und wohnte der Richter zu Sendenhorst, wäre auch der thätigste Mann, so möchte er es höchstens auf 100 Rthlr bringen. Es sind dieses die Worte des Herrn Richters; der kenntlich am besten den Ertrag bestimmen kann: Ich würde Euer Wohlgeboren hierüber ein schriftliche Zeugnis beilegen, wenn ich nicht eilen müßte, um noch diesen Abend Antwort an Euer Wohlgeboren abzuschicken.
E. W. werden nun von selbst ermessen, daß es mir nicht möglich ist, vom dem Ertrag meine dringendsten Bedürfnisse zu befriedigen, besonders da ich von hieraus keine Advokatur mit dahin nehmen kann und in der Gegend selbst keine finden werde. - Ich wiederhole es, gern und willig füge ich mich dem höchsten Befehle, was den Aufenthalt auf dem Lande betrifft, nur möchte ich mich gern wieder die Sorgen für meinen Unterhalt gedeckt sehen.
Ich verharr mit tiefstem Respekt
Euer wohlgeboren gehorsamster C P Kreutzhage Licent.