Wege

 

Chausseen, Kunststraßen, Wegebau

 

 

1833 März Amtsblatt

Chaussierte Strecken im Regierungs Bezirk MS

Nr. 25 von Ahlen nach WAF

Nr. 35 von Sendenhorst auf Ahlen

 

1843 Stadtchronik Manuskript

Der Ahlensche Damm über die Heide wurde im Jahre 1836, der Vorhelmdamm im Jahre 1840/41 mit italienischen Pappeln, der Münsterweg über Geist im Jahre 1844 mit kanadischen be­pflanzt.

 

 

 

Chaussee nach Drensteinfurt

A 1430

 

1856 Nov

Vertrag zwischen der Stadt Sendenhorst und Schulze Engelbert Notorp Bft Natorp, Drenstein­furt  Die Stadt darf in dem an der Landstraße S-D gelegenene Weidekamp "Notorpes Heide" nach Bruchsteinen suchen, brechen und abfahren. Regelung der Entschädigung

Die Steine sollen im Winter (bei günstigem Frostwetter) gebrochen und transportiert werden

 

1857 März 20

LR Lüdinghausen teilt mit, Gutsbesitzer Frey habe Änderung der Trasse vorgeschlagen, Lü­dinghausen ist nicht abgeneigt und will prüfen

 

07.07.1857

Ergebnis des abgehaltenen Verdings der Steinanfuhr aus dem Arensfeld Ksp Albersloh Nr 221-195 der Sektionskarte

Bieter, soweit Ksp Sendenhorst meist Kötter:

 

1

Böcker

Sendenhorst 115

2

Wieler

Sendenhorst 84

3

Walkemper

Brock

4

Mertens

Sandfort

5

Wallkemper

Brock

6

Beumer

Sendenhorst 214

 

06.08.1857

LR BE fordert den Bürgemeister auf, mit Gutsbesitzer Frey (Haus zur Wiese) über eine Verän­derung der Streckenführung nach Drensteinfurt zu verhandeln. Antwort:

Wegen Mangel an Theilnahme der übrigen Interessenten erkläre ich das vorgeschlagene Projekt fallen zu lassen Frey

 

Okt 1857

Vertrag zwischen Bürgermeister-Stellvertreter Tawidde und Kötter Johann Theodor Greiwe Ksp Albersloh betr. Steinebrechen

die nähere Untersuchung durch Steinhauermeister Vagedes ergab, daß im Vorwärtskamp des Greiwe keine Steine zu finden waren.

 

Nov. 1857

Vertrag zwischen Gutsbesitzer Carl Schulze Bisping und Amtamnn Brüning, Enniger: Die Stadt Sendenhorst hat den Chausseebau nach Drensteinfurt übernommen, So benötig ca 2000 Schacht­ruten Steine. Die Stadt kann die Steine aus S. Bispings Grundstück "Große Arnefeld (Ahrenfeld)" brechen

 

Dez 1857

Verhandelt im Ksp Drensteinfurt. Ermittlung der Wenigstfordernden für den Transport der Steine zur Chausssierung des Kommunalweges

Beginn der Chaussierung von der Sendenhorster Gemeindegrenze bis zur Brücke im Ksp Drensteinfurt

 

17.12.1857

Verhandelt in der Behausung des Kötters Greiwe Alberloh: Anfuhr der zur Herstellung der Chaussee von D. bis Schüttelhöfer erforderlichen Bruchsteine aus den Gruben des Colonats Schurman und Arenhorst Ksp Alberloh

Insgesamt 36 Partien, Zuschlag meist an Albersloher oder Sendenhorster, Ausnahem

Bröcker Sendenhorst  2 Fuhren mit 8 Schachtruten

 

20.12.1857

Der Landsbergische Pächter Stenkhoff übernimmt Gewinnung und Anfuhr der Packlagesteine bis Kötter Schüttelhöver

 

Übersicht  der Unternehmer

Steingewinnnung:

Nr

Name, Ort

Schachtr

Be­darf

1

Stenkhoff Drensteinfurt

300

1080

2

Vagedes Sendenhorst

240

 

3

Sorges Sendenhorst

100

 

4

Zacharias, Sendenhorst

70

 

5

Neuhaus, Sendenhorst

100

 

 

bleibt zu beschaffen 170

910

 

Anfuhr

 

 

 

1

Stenkhoff

300

1080

2

Rosengarten Albersloh

50

 

3

Wellermann, Sendenhorst

50

 

4

Zur Alst Albersloh

140

 

5

dito

50

 

6

Sorges Sendenhorst

640

 

 

fehlt noch 370

 

 

 

1858 Januar

Offerte des Steinhauers Sorges, die Steine vomKotten Beumer anfangend in Richtung Dren­steinfurt aus dem Bruch im NIemans Kamp Ksp Albersloh bis 15. Juli anzufahren

 

1858 Jan 17

Vertrag mit dem Bau-Unternehmer Christian Klar aus Diestedde Chaussierung S-D; Ausfüh­rung im Laufe des Sommers

 

1858 Mai

Sendenhorst fordert Abschlagzahlung wegen Baufortschritts von der Gemeinde Drensteinfurt, die  sich verpflichtet hatte, 2000 Taler in 4 Raten zu den Chausseebaukosten zuzusteuern.

 

 Mai 1858 Fachliche Begutachtung des Wegebaus durch Bauinspektor Borggreve Hamm

... Das Planum ist in dem alten, früher gebauten Weg vorhanden und wird darauf  die Stein­decke angefertigt

 

1858 Juli 20

Bekanntmachung:Umleitung von der Sendenhorster Gemeindegrenze bis Kötter Schüttelhöver bis auf weiteres gesperrt. Fuhrwerke von hier auf Drensteinfurt haben daher den Weg auf Zollhaus einzuschlagen.

 

1858 Nov 5

Prüfbericht Bauinspektor Borggreve, Beanstandungen:

1. Die Bordsteine haben an vielen Stellen nicht die vorgerschreibenen Höhe von 12 Zoll.

2. Zur Anlage wurden viel schiefrige Steine verwendet ...

3. Baumpflanzung ist nich nicht ausgeführt.

4. Brücken und Durchflüsse sicher erbaut und um guten Zustande

5. Meilenzeiger, Nummern, Grenzsteine fehlen

6. keine Barriere.

 

1859 Juni 26

Weiteres Gutachten Bauinspektor Borggreve, Hamm

 

1859 Okt 14

Kgl.  Baurat Monje, Münster kündet zusätzliche Prüfung der ausgeführten Chaussee an. An­kunft in Drensteinfurt mit der Eisenbahn 6.20 Uhr, 2 Arbeiter mit Spitzhacken sind bereit zu stellen

 

1860 Juli Reg MS an LR BE

Infolge eines uns inzwischen gewordenen ministerail Rescripts, welches sich auf den Recurs ge­gen unser Resolut vom 18. Februar bezieht - nuns nicht in der Lage befinden, der Stadt Sendehorst irgend einen Prämienabhsclag zu gewähren, daß vielmehr in Erwägung zu ziehen ist, inweiweit mit Rückforderung der bereits für die  gesamte Gemeindechausse von Beckum über Vorhelm Tönnis­häuschen und Sendenhorst nach Drensteinfurt gewährte Abschlagszahlungen vorzugehen sein dürfte.

 

In der Folge längerer Schriftwechsel  Drensteinfurt-Sendenhorst-Beeckum-Münster, in dem vor allem die Qualität der von Sendenhorst ausgebauten Chaussee in Frage gestellt wird und Drenstein­furt schließlich erklärt, es wolle zum Unterhalt der Chaussee nicht beitragen, da die Straße für die Gemeinde ohne Nutzen sei.

 

1860 Mai 28 Sendenhorst

Gehorsamste Rechteferitung des gegen die interimistische Entscheidung der Kgl Regierung zu Münser vom 18. März 1860 in der Bauangelegenheit der Kommunal-Chaussee von Beckum über Sendenhorst nach Drensteinfurt eingelegten Rekurses:

Als es sich im Jahre 1855 um den chausseemäßigen ausbau der Communalstraßen von Beckum nach Drensteinfurt handelte, waren die beteiligten Gemeinden Beckum, Vorhelm und Sendenhorst bereit, die in ihem Bereiche liegenden Strecken nach Maßgabe des höheren Orts festgestellten Anschlages des Bauinspektors Onken vom 1. Jaunaur 1854 auszubauen und haben solche wirklich ausgeführt.

Nur die Gemeinde Drenseinfurt des Kreises Lüdinghausen weigerte sich entschieden, obgleich die in ihrem Bezirke belegenen Straßen sich in einem solchen Zustand befand, daß der Verkehr auf derlseben zumal im Winter ungebührlich erschwert und tagelang unterbrochen wurde, so daß die zwischen Sendenhorst und D. kursierende Personen-Post fast in jedem Winter einige Male umwarf oder stecken blieb und periodisch sogar eine Reitpost eingestellt werden mußte. Sicheren Verneh­mens nach ließ damals die kgl Regierung zu Münster die Kosten der polizeimäßigen Instandsetzung der Straße ohne Besteinigung auf mehr als 5000 Taler feststellen, ohne jedoch gegen die fortwäh­rend renitente Gemeinde Drensteinfurt nach Maßgabe der unter dem 7. Febr 1855 erlassenen Ver­fügung einzuschreitenm wie doch mit Rücksicht auf den polizeiwidrigen Zustand der Straße hätte erwartet werden düfen. nach vergeblichen Unterhandlungen blieb daher der aus kaum 300 Feuer­stellen bestehenden Stadt Sendenhorst, welche allerdings ein wesentliches Intersees an dem Ausbau der Straße hatte, nicht übrig, lals denselben gegen Überweisung des auf diesen Strecke entfallenden  Teils der gewährten Staatsprämie von 3000 Taler pro Meile und einer Beihilfe von nur 2000 Taler aus der gemeindekansse von Drensteinfurt zu übernehmen, und hat die Strecke wirklich in dem Zeitraum vom 1. Mai bis 1. Sept 1858 zu den kostenanschlagmäßigen Summe von 12.000 Taler erbauen lassen.

Weil die Gemeinde Drensteinfurt jedoch unter allerlei Vorwänden die Übernahme der Straße und deren künftige Unterhaltung ablehnte, so wurde letztere durch den Baurat der Kgl Regierung revidiert, worauf das unter dem 29. Okt 1859 erlassene Dekret des letzteren erfolgte und nach Erledigung der Monita schließliche Revision und Abnahme der Straße laut Attest des Bauinspek­tors Borggreve zu Hamm vom 14. Nov 1859 stattfand.

Obgleich auf dem Grund desselben die Straße, welche von der Stadt S. seit dem 1. Sept 1858, also über Jahresfrist auf ihre Kosten unterhalten worden war, der Gemeinde D. am 26. Nov 1859 zu künftiger Unterhaltung überwiesen worden war, so beharrte selbe dennoch bei ihrer offenbar unbegründeten Weigerung der Übernahme und so blieb die Straße vom 12. Nov 1859 an, ohne alle Aufsicht, ohne Wartung und Unterhaltung dem Einflusse einer bekanntlich damals für Kunst-straßen beispiellos verderblichen Witterung, sowie dem Verkehr mit Lastfuhrwerk schutzlos überlassen.

Eine notwendige Folge dieser Vernachlässigung war bei der wenngleich anschlagsmäßigen jedoch überaus weichen Beschaffenheit des Mergel-Kalksteins, aus welchem die Straße erbaut ist, deren Verfall, wie solches bei der durch den klg Baurat Monje am 14. Februar 1860 vorgenommenen Revision konstatiert worden ist.

(Stadt wird zur Instandsetzung und Unterhaltung der Straße verpflichtet, Gutachten Monje steht im krassen Gegensatz zum Attest Borggreve "duchaus anschlagmäßiger Zustand")

Der Umstand, daß dieser Zustand nach mehreren Monaten am 18. Febr 1860 nicht mehr vorhanden war, kann der Richtigkeit dieses amtlichen Attests umso weniger Eintrag thun, als die Ursache dieser Vernachlässigung der Straße seiten der Gemeinde D. welche nach dem Vorgetragenem der Stad S. nicht zur Last gelegt werden konnte,  ihre genügende Erklärung findet. während die Ansicht, daß solch in der fehlerhaften Anlage der Straße zu führen sei, nirgends begründet erscheint.

Was nun die im dem Gutachten des Kgl Baurats Monje vorgetragenen Mängel der Staße, insbesondere belangt, so läßt sich nach Inhalt des Kostenanschlags des Bauinspektors Onken, auf Grund dessen die Stadt S. den  Ausbau der Straße übernommen hat, wohl nicht bezweifeln, daß solche von der Stadt S. in keiner Weise zu vertreten sind, indem derselbe wörtlich besagt:

"Der Fahrdamm, welche in seiner ganzen Ausdehnung überall eine Breite von 24 Fuß besitzt, bedarf bloß einige ganz unwesentlicher Regulierungen, die nah lfd Ruten berechnet sind, die Messungen des Erddammes sind einfüßig, ebenso die der  Gräben bei einer Sohlenbreikte von 2 Fuß und tiefe von gleichfalls 2 Fuß.

Rücksichtlich der Gemeinde D. und deren offenbar ebenso unbegründeten als schreiend unbilligen Anspruche, nag hier schließlich die Bermerkung s tattfinden, daß dieselbe in dem hier maßgebenden Beschlusse vom 2. März 1855 bei Zahlung der Beihülfe von 200 Talern aus ihrer Gemeindekasse sowie der künftigen Unterhaltung der Sttraße lediglich an die Chaussierung derselben seitens der Stadt S. keineswes aber wie in den bisherigen Entscheidungen irrtümlich vorausgesetzt zu sein scheintm and die vertragtsmäßige Ausrührung der Straße geknüpft hat,

Antrag, die interimistische  Entscheidung aufzuheben und die Gemeinde D. zu verpflichten, die Kosten der Unterhaltung und Instandsetzung zu tragen, sowie den Rest der Staatsprämie der Kämmereikasse Sendenhorst zu überweisen.

gez:Bürgermeister Kreuzhage

      STV Brüning, Düning, König, Lütkehaus, Stapel

 

1860 August

Energische Anmahnung  von 1320 Talern durch Pächter Stenkhoff (für gelieferte Steine) Entweder wird die Summe sofort mit 4% zu verzinsen oder im Ganzen zu zahlen. Darauf Anweisung von 105 Talern für Zinsen

 

1860 Sept. LR

.... mache ich Sie wiederholt darauf aufmerksam, daß, je länger die Abstellung der Mängel an der Chausseestrecke im Berich der Gemeinde D. hiesaugeschoben wird, umso merh Ihre Verantwortlichkeit und der mutmaßliche nachteil der Stadt sich steigert.

Darauf Meldung: die Arbeiten zur Abstellung der Mängel sind unter Leitung des Klar aus Diestedde begonnen

 

1860 Sept 27

Ergebnis des Veings der Zerkleinerung von 11 1/2 Schachtrutem Bruchsteinen. DieArbeiten werden zu einem Preise von 1 Rthlr 20 Sg vergeben an

 

1

Kerkmann

72

2

Grote

40

3

Ruthmann

 

4

Reckershaus

281

 

1861 März 22 LR BE

Lt Verfügung der Regierung hat Bauinspektor Borggreve das Attett über den anschlagsmäßigen Bau der Strape nach Drensteinfurt ausgestellt. Die Auszahlung der Restprämie ist an die Sicherung des Unterhalts gebunden.

Wenn die Gemeinde Drensteinfurt die Übernahme der Straße (Unterhalt) ablehnt, so wird nach Verf. vom 4. II 1860 mit Klage vorzugehen sein

 

1861 April 30,LR BE

Die Gemeinde Drensteinfurt hat die Übernahme der Chaussee und Zahlung der 2000 Taler abgelehnt."Ich veranlasse Sie demgemäß sofort die Stadtverordenten darüber zu hören, ob nicht nunmehr gegen die Gemeinde D. geklagt werden soll.

 

1861 Mari 23 Amtmann Drensteinfurt

bietet Vergleich an; Die Vertreter der Landgemeinde sind der Sache müde und bereit, einen Vergleich einzugehen, wenn von Seiten Sendenhorst mit Rücksicht darauf, daß der Weg nicht anschlagsmäßig gebauet, nicht das anschlagsmäßige haltbare Steinmateirial verwendet und die künftige Unterhaltung deshalb einen immer wiederkehrenden größeren Kostenaufwand erfordern würde, als dies anderenfalls hätte erwartet werden können. Angebot, von der Kontraktsumme deshalb einen angemessenen Betrag nachzulassen, die bisherigen Unterhaltungskosten aber nicht zu berücksichtigen, weil ein anschlagsmäßiger fertiger Zustand bis jetzt noch nicht anerkannt werden konnte.

 

1861 Juni 25 LR BE

Stadt Sendenhorst ist nicht bereit auf den Vergleich einzugehen, da nicht gehofft werden darf, daß die Gemeinde D.auf annehmbare Bedingungen sich einläßt. Stadt fordert

1) Bezahlung der 2000 Taler nebst Zinsen

2) Übernahme der chausseemäßigen Unterhaltung

3) Ersatz der Kosten, die der Stadt S. bisher aus dem Unterhalt erwachsen sind

 

1862 Sept 2 Reg MS

Minister für Handel, Gewerbe und öff. Arbeiten hat die Zahlung des Restes der Chausseebauprämie in Höhe von 2328Taler an die Stadt Sendenhorst abgelehnt wegen des überaus schlechten Zustandes, in welchenm sich die Chausseestrecke befindet. Prämien werden nur zum Zweck einer nachhaltigen Verbesserung dees Verkehrs gezahlt. Weder Drensteinfurt noch Sendenhorst sind jedoch bereit, die Chausseestrecke ordnungsgemäß instandzusetzen.

Bei Verweigerung der Übernahme durch D. möge es der Gemeinde S., so bemerkt der Herr Minister, überlassen bleiben, ihren vertragsmäßigen Anspruch auf Abnahme der Unterhaltungslast gegen die Gemeinde D. im Rechtswege zur Geltung zu bringen

 

 

 

 

 

1867 VI Reg MS

Ausarbeitung des Chausseeprojektes Hiltrup-Albersloh-Sendenhorst wird von Baurat Dyck­hoff durchgeführt.

Die planerischen Vorarbeiten sind inzwischen beendet, so daß Sendenhorst seinen Anteil an den Planungsarbeiten zahlen muß.

Gesamtkosten der Chaussee 3.845 Thlr

Anteil  Sendenhorst                590

Anteil S. Planung                   590

 

 

 

 

B 389

1920-1948

Pflanzung und Unterhaltung vonn Obstbäumen

 

1926

Obst- und Gemüsebauverband für Westfalen und Lippe, MS

Zur Förderung des Straßenobstbaue, der durch die Jahre der Kriegs. und Zwangswirtschaft wesentlich benachtielgit war, sollen im kommenden Winter 3tägige Obstbaukurse für Wegewärter abgehalten werden

Von der Stadt Sendenhorst nimmt Wegewärter Becklas teil.

(Gasthof Hüttemann in Neubeckum; mitbzubringen Baumsäge, Baumschere Baumkratzer, Notizbuch

 

1928

Nachfrage nach Zwetschen in der letzten Zeit in Westfalen stark gesteigen

 

 

1933 VIII 6 und folgende Jahre gleichlautend

Bekanntmachung: Das Obst an den öff, Wegen soll meistbietend verkauft werden und zwar

- anfangend am Ostotre,anschließend Hoetmarer Straße, Ostenchaussee, Prozessionsweg, Ahlner Damm und Südenchaussee

Mittwoch anfangend vor dem Nordtore

1939 II 8

Überprüfung des Obstbaumbestandes an den Straßen durch den Versuchs- und Beratungsring BE-Wiedenbrück zusammen mit dem Wegewärter; Notwendige Maßnahmen der Obstbaumpflege

 

1935 VIII 25

Bekanntmachung: Di am Nordenkreuz stehenden zwei Ulmen sollen meistbietend verkauft werden

 

1937 VIII 15

Bekanntmachung:Obst an öff Wegen und von sonstigen Bäumen wird von Unberechtigten abgenom­men. oft auch von Kindern. Hinweis auf Schadensersatz und Haftung der Eltern

Bekannt gemacht Menke (Nachtwächter)

 

1940 IV 13 B29

Bekanntmachung. Verkauf von Holz aus den Obstbäumen am Wege von Tergeist und am Prozessions­weg

 

 

Landstraße von  Beckum nach Drensteinfurt

 

 

1771 VIII 9 MS

Ankündigung eines Ortstermins wegen der von Sendenhorst nacher Beckum neu  anzulegender Landstraße: wie diese eigentlich mit we­nigtsem Schaden der  Untertanen anzulegen als auch denen darunter Leidenden dafür ein Äquivalent zuzulegen sei. Wie nun diese Landstraße Zellern Hart­man, Sommersell und  Eilerts Erbe mit be­trifft.

 

Hierzu Protokoll: ... Weilen die Straße und die dardurch verloren gehende Gründe auf Veran­staltung der Beamten von einem Landmesser aufgenommen und  taxiert wären, so hätte der Rent­meister solche Taxation von den Beamten zu gesinnen ...

 

         

1771 VIII 12

Vorlage einer von dem Artillerie-Lieutenant Mertz verfertigten Karte betr verlorene Gründe und deren Taxation

 

 

1771 VIII 16

Extractus Protocolli

anwesend die interessierten Gutsherren:

1. Die Entschädigung soll nicht in bar sondern durch Reduzierung der Schatzung vergütet wer­den.

2. Wegen der neu anzulegenden Aneweyden, Brücken und Gräben ist die Entschädigung höher anzusetzen (für jede Brücke, so mit Bret­ter und Balken  neu anzulegen, 4ß 8d, für jede neu anzu­legnde Hecke gleichfalls 4ß 8d jährlich zu vergüten

3. Teilweise wird die Meinung vertreten, daß die Bauern den neuen Weg gebrauchen könnten, also die Kommunikation mit dem Kerspel Sendenhorst besser würde, also deshalb keine Entschä­digung

 

 

         

Hofsakten Geilern

 

Aufkauf der ehemalign Landstraße Beckum-Sendenhorst

 

1812 XI 17 Behausung der Wwe Zeller Keuthage

Es erschienen vor mir unterschriebenen Großherzoglich Bergischen,  für  den   Canton S. ange­stellten, und in S. residierenden Notar, der  Herr  Maire der  Municipalität S. Bernard Joseph Lan­gen, wohnhaft in der Stadt S. im  Canton gleichen Namens im  Ruhdepar­tement  einerseits,  so­dann  die  Wwe  Zellerin     Keuthage, gebt Cath Elisabeth Lücke und Wwe Zellerin Geilern geb Anna Maria  Pie­penbrock, erstere wohnhaft in der Jonsthöveler -  und  letztere  in  der Härder Bauerschaft Ksp S. im Canton und Departement wie oben andererseits.

 

Sämtliche Comparenten haben in Gegenwart der untengenannte Zeugen  folgenden  Verkaufs - bzw Kaufkontract unter sich geschlossen:

Der Herr Maire Langen, zu diesem Akt  vom  Herrn  Präfekten  aut­horisiertm,  verkauft  den  beiden  Mitcomparentinnen  den  bei  der  im  vorigen  Jahre vorgewesenen Theilung des Nienholts zur Disposition  des  Ksp.  Sendenhorst liegen  gebliebenen  öffentlichen  Weg,  welcher  ehemals  die  öffentliche  Landstraße zwischen Geilerns und Schmetkamps Kämpen durch das  Nienholt  so

weit es im Ksp Sendenhorst belegen und bis an die Nienholts Bache fortgeht,  auch mit Gränz­gruben von beiden Seiten abgesetzt ist, zu folgenden  Theilen   und nachstehenden Bedingungen:

 

1. Die Wwe Keuthage erhält die Halbscheid des Weges von  der  Ni­enholtbache anfänglich bis an die Spitze wo der Zuschlag des Keut­hagen Grund aufhört, in   voller abgestochener Breite, für die vereinbarte  Kaufsumme  von  100  Rthrl  oder 360 Frs

2. Die Wwe Geilern bekommt den Weg in  voller  Breite  von  der  Spitze  des Keuthagenschen Zuschlags und dem jetzigen Keuthagen­schen  neuen  acquirirten   Anteils anfänglich bis an den sog. Geilern Baum vorne in die Straße für den   Kaufpreis von 87 Rthl 12 Gg oder 315 Frs

3. Den Ankäuferinnen  wird  zur  Pflicht  gemacht,  den  gekauften  Weg im geringsten nicht zu sperren indem diejenigen, welche allen­falls bisher  den Weg noch benutzt haben, denselben auch fernerhin benutzen  können  und  sie also diesen Grund nur bloß zur Weide cultivieren dürfen.  In­dessen steht es den Ankäuferinnen frei, an beiden Enden  des Weges einen Schlagbaum der jedoch nicht ge­schlossen werden  darf, anzulegen, damit  ihr  Vieh  nicht

durcheinander laufe und jeder seinen Antheil für sich allein be­nutzen können.

4. Wenn über kurz oder lange  etwa  wegen  Landesveränderung  oder  sonsten  dieser Weg zur öffentlichen Landstraße wieder gebraucht werden  sollte,  so treten die Ankäuferinnen den  Grund  an  das  Ksp  S.  gegen  Rückgabe  des  gezahlten Kaufpreises wieder ab und rehcnen die Zinsen, welche dieselbe für  das Kapital entbehrt ha­ben, als Pachtgelder von dem Weidegrund

5. Die Kosten des Vetrages, 20 Frs zahlt das Ksp.

         

Zeugen Bürgermeister Joseph Anton Kocks, Chrirurg Valentin Sulzer, Die  Wwe   Geilern ist des Schreibens unfähig

Reg. Lüdinghausen, Ferdinand Schlüter Notar

 

         

1815 IX 3 Sendenhorst

Interessenten der Gemeinheit Nienholt (Art 213 Grundsteuer­mutterrolle) beantragen, daß die Steuer von der geteilten Gemein­heit noch 15 Jahre als gemeine Weide abgeschätzt werde, weil mit der Kultur zur Weide, Anlegung der Graben und Frächten viele Kosten verbunden. Steuerinspek­tor Quade möge die Kosten für jeden Interessierten exakt ermitteln. Ferner wird um einen General­nachweis der Anteile aller Beteiligten nachge­sucht

         

Unterschrift Schmetkamp

             Jolman +++

             Geilern

             Lange

             Bagelman +++

 

 

1867 A 151

Kgl Steuerkasse weist 514 Thlr  für den Sendenhorster Anteil am Chausseebau Beckum-Dren­steinfurt an

 

1868

Borgreve, Baurat, liquidiert für ein Attest über den chausseemäßigen Ausbau der Sendenrhor­ster STraße von Vorhelm bis an die Drensteinfurter Grenze

 

1867 A 151

Vergleich Stadt Sendenhorst Bauunternehmer Chrstioh Klar aus Diestedde wegen  der angeb­lich nicht kontraktmäßig ausgebauten Chaussee Beckum-Drensteinfurt 1855-1860.

für die Strecke im Drensteinfurtschen erhielt Klar nur eine Abschlagzahlung. Stadt weigert Rest­summe, weil auf der Strecke erhelblich Abweichungen vom Kostenvoranschlage geschehen wo­durch die Gemeinde D'furt von der Verpflichtung 2000 Thlr Anteil zu zahlen befreit wurde und wodurch auch die Staatsprämie für Sendenhorst verloren ging.

Klar ist zu Vergleich bereit, und zwar: Stadt Sendenhorst, vertreten durch

- Bürgermeistereiverwalter Neuhaus

- Brennereibesitzer Böcker

-                   Everke

- Schustermeister Spithöver

- Schmiedemeister Borghorst

- Stellmachermeister Düning (sämtlich Stadtverordnete) zahlt 500 Thlr (statt geforderter 1032) und übernimmt die Prozeßgebührenm

 

 

Straßen - Chausseebau im 19. Jahrhundert_

 

 

08.09.1849

Erklärung der Bft Elmenhorst: die Instandsetzung der mehrerwähnten Wegstrecke von Senden­horster Grenze bis Kötter Wihsmann sei von Sietn der dazu verpflichteten Gemeinde Alverskir­chen von jeher in dem Maße versäumt worden, dqaß die Eingessenen der Elmenhorster Bft, welche sich desselben häufig bedienten, mitunter genöthigt gesehen hätten, das am Wege stehende Holz abzuhauen und die schlechtesten Stellen damit auszubessern. Diese Leistung sie aber nicht in Folge einer Aufforderung sondern lediglich aus freien Stücken geschehen, Es könne mithin keine Verflichtung irgende eienr Art geschweige denn zur gänzlichen Instandhaltung gefolgert werden.

Elmenhorst will  Strecke bis Bücker übernehmen, wenn der Bft das auf der ganzen Strecke be­findliche Holz überwiesen werden.

 

Sendenhorst, den 26. Januar 1852

Chaussierung der Communalwegestrecke von Beckum über Vorhelm und Sendenhorst nach Drensteinfurt betreffend

 

Beehren wird uns nachstehend gehorsamst zu berichten, die Verbindung der Kreistadt Beckum und des dieselbe umgebende Straßennetzes mit der Provinzial Hauptstadt Münster mittelst einer den südwestlichen Theil des Kreises durchschneidenden Kunststraße war seit Jahren der Gegen­stannd vieler Wünsche und gewichtiger Interessen, ohne daß man aller dahin gerichteten Bestre­bungen ungeachtet dem Ziele näher gerückt wäre. Seitdem nun die Communal-Chaussee von WAF nach Ahlen im Ausbau vollendet und die Köln-Mindener, sowie die Münster-Hamm Eisenbahn im Betriebe, allerletzt auch die Zweifel, welche rücksichtlich der Übernahme der Letzeren Bahn sei­tens des Staates und deren Fortführung über Rheine bis Emden verwalteten, gehoben sind, ist die Frage über den Ausbau der Straße in ein neues Stadium getreten, dessen Bedeutung für den Staat, wie für die betheilgiten Gemeinden und Privaten nicht verkannt werden dürfte, Schon ein Blick auf die Charte zeigt die Wichtigkeit der Kunststraße für die an der Linie liegnden Gemeinden des Am­tes Sendenhorst und Vorhelm, welchen dann in einer Länge von fast einer Stunde durschnitten werden und in der Ausführung des Projekts eine Lebensbedingung ihres Gewerbebetriebes erblic­ken.

Der Communnalweg von Sendenhost in der Richtung auf Beckum ist zwar bis Tönshäuschen vor einer Reihe von Jahren mit erheblichen Kostenaus einer Kloake in einen Sanddamm umge­schaffen und in gutem Stande, allein für den Frachtverkehr des Gewerbebetriebes genügt er kei­neswegs, weil er im Sommer bei eintretender Dürre wenn der Sand mahlt, und ebenso bei anhal­tender Nässe im herst und Winter nur mit Vorlage-Pferden passiert werden  kann.

Noch schwieriger ist die Verbindung von Sendenhorst mit dem kaum eine Meile entfernten Punkte der Münster-Hamm Bahn, Drensteinfurt, indem auf der Strecke des Communalweges in der letztgenannten Gemeinde, der es an geeignetem Auftragsmaterial gänzlich fehlt, die Personen­post dagegen nur in durchaus trockenen Sommermonaten fortgeschafft werden kann.

Diese Übelstände treten de Entwicklung des Verkehrs nicht nur im allgemeinen hemmend ent­gegen, sondern haben sich in Bezug auf den Betrieb der zahlreichen Brennereien bereits in hohen Grade fühlbar gemacht.

Die Brenner sind mit Rücksicht auf den Zustand der Wege genöthigt, sowohl zum Vertriebe ihes Fabrikats als auch zur Anfuhr von Steinkohlen und Korn wenigstens 4 Pferde zu halten.

Nur wenige unter ihnen betreiben Ackerbau in solcher Ausdehnung, daß sie die Pferde in der Zwischenzeit zu beschäftigen vermöchten, deren Unterhaltungskosten daher dem Brenner zur Last gelegt werden müssen.

Insbesondere gilt dies von den Brennereien im Gemeindebezirk Sendenhorst, welche überdies ihren beträchtlichen Kohlenbedarf von Ahlen über Tönnishäuschen statt von Drensteinfurt, mithin auf einem Umwege von fast einer Meile, sogar unter Verwendung von sechs Pferden für eine Ladung zu beziehen genöthigt sind.

Da ihnen die Spiritus-Fabrication schon seit längerer Zeit eine schwere Concurrenz bereitet, so sind diese nicht im Stande, solche gleich den günstiger gelegenen Anlagen zu bestehen und haben daher ihren Betrieb seit einiger Zeit bereits eingeschränkt, so daß bei dem Fortbestehen der beweg­ten Übelstände befürchtet werden muß, daß wenigstens ein Teil derselben eingehen werde.

Wie nachteilig solches auf den Verkehr und Wohlstand im Allgemeinen und dem Absatz der landwirtschaftlichen Produkte insbesondere einwirken müßte, stellt die Anführung klar, daß auch die Staatskassen welche aus den hiesigen Gemeinden jährlich beiläufig 12.000 Thlr  an Maische­steuer bezieht, ein erheblicher Ausfall in Aussicht steht.

Die Gemeinde der Ämter Sendenhorst und Vorhelm, deren Eingesessenen die Wohltat guter Verbindung und Absatzwege zu schätzen wissen, haben bisher keine Opfer gescheut, um sich in den Besitz derselben zu bringen, wie die Vegleichung des früheren und jetzigen Zustandes der Kommunalwege und die auf deren Instandsetzung seit einer Reihe von Jahren verwandten Sum­men augenscheinlich beweisen. Auch zu der in Rede stehenden Anlage sind dieselben nach Kräften beizutragen bemüht, indem nicht nur die Eingesessenen von Sendenhorst die beträchtliche Summe von mehr als 1000 Thlr an freiwilligen Beiträgen gezeichnet, sonder auch die Eingesessenen des Kirchspiels sich bereit erklärt haben, durch unentgeltliche Anfuhr von Wegebau-Material nach Kräften mitzuwirken.

Die Gemeinde Vorhelm hat überdies vorläufig aus eigenen Mitteln die Besteinung der Strecke vom Dorfe Vorhelm bis Tönnishäuschen in Angriff genommen, während die Gemeinde Enniger welche von der fraglichen Linie nicht unmittelbar berührt wird, in der Hoffnung auf eine Unter­stützung aus den Wegebaufonds der Kgl Regierung den Ausbau eines Verbindungsweges beab­sichtigt.

Allein für die Länge der Strecke von mehr als 3 4/5 Meilen und die dadurch bedingten höheren Baukosten reichen weder die Kräfte der Gemeinden, noch der Eingesessenen aus, und müssen dieselben das Ziel ihrer Hoffnungen aufgeben, wenn der Staat ihnen nicht durch Bewilligung eines Zuschusses unter die Arme greift. Anlangend den Zeitpunkt der Ausführung, so kann schon nach dem Vorgetragenen eine Beschleunigung des Baus nur wünschenswert erscheinen.

Ein noch weit dringenderes (Problem) aber liegt unverkennber in der traurigen Lage, in welche die hier so zahlreich vertretene Klasse der Handwerker und Tagelöhner sowohl in Folge der in den letzten Wochen so hoch gesteigerten Getreidepreise, als des bedenklich veränderten Verdienstes, insbesondere auch durch das fernere Sinken der Preise der Leinwand, deren Verfertigung viele Hände beschäftigte, geraten ist, und bei ferneren Fortdauer der ungünstigen Konjunkturen einen eigentlichen Notstand unter den arbeitenden Klassen befürchten läßt. Diesen eine nachhaltige Ge­legenheit zum Arbeitsverdienst zu gewähren liegt nur dann in der Macht der beteiligten Gemeinden wenn dieselben durch einen Zuschuß aus der Staatskasse von mindestens 6000 Thlr pro Meile in den Stand gesetzt werden, den Bau der fraglichen Kunststraße unverzüglich in Angriff zu nehmen. Unter Bezugnahme auf die Circularverfügung des Herrn Minister für Handel, Gewerbe und öf­fentliche Arbeiten vom 25. Dezember 1851, die Beschäftigung der arbeitenden Klassen betreffend, beehren wird uns Euer Hochgeboren, in Verfolg des bereits am 6. Februar 1851 in den Anlagen

1. die von dem Bauinspektor Kawerau aufgestellte Übersicht der Kosten nebst

2. .... bricht hier ab

 

 

1853 V 19

Regierung MS an Landrat BE

Euer Hochgeboren wird es bekannt seyn, daß auf dem Sendenhorst-Wolbecker Kommunikati­onswege sich noch eine überaus schlechte Strecke befindet.

Sie verbindet wirklich die Nützlichkeit und den Wert der auf diesem Wege seitens der Gemein­den Sendenhorst und Albersloh in neuerer Zeit mit vielen Kosten und großer Anstrengung ausge­führten Arbeiten, indem es, um die ebengedachte schlechte Wegestrecke zu passieren, nicht selten einer vermehrten Anspannung bedürfen wird.

Der Herr RP der sie in vorigem Jahre passierte, hat mir solche auch als eine notwendig herzu­stellende Wegestrecke bezeichnet.

Diese Strecke - in der Gegend der Kolonen Tauwitte und Uland (Tawidde, Ahland) - wird ganz von de Kommunen Albersloh und Averskirchen begrenzt, ist aber seit unvordenklichem Herkom­men seitens der Bauerschaft Elmenhorst Ksp Sendenhorst unterhalten resp. gebessert worden.

Euer Hochgeboren ersuche ich nun ergebenst, geneigtest anzuordnen, daß die jetzt eintretende günstige Jahreszeit dazu benutzt werde,mehrgedachte Wegestrecke in einen guten und dauerhaften passierbaren Zustand, also in einen solchen Zustand zu setzen, daß der Zustand, der vor und hin­terliegenden Wegestrecken entspricht.

Euer Hochgeboren wollen die Gewogenheit haben, und von dem dieserhalb getroffenen Anord­nung in Kenntnis setzen

 

 

Memorandum von Stadt und Kirchspiel

 

Sendenhorst, den 5. Juni 1854

Gegenwärtig:

Stadtverordnete            Gemeindeverordnete

Dr. Frey                                          Lütkekogge

König                                             Suermann

Düning                                           Muerdfield

B. Böcker                                       Hartmann

Th. Böcker                                     Johlmann

Brüning                                          ausgeblieben 2

ausgeblieben 1

 

 

In der heutigen Versammlung der STV der Stadt Sendenhorst und der Gemeindeverordneten des Ksp Sendenhorst wurde das an mitunterzeichneten Amtmann gerichtete Schreiben des Herrn Landrats Grafen von Schmiesing zu MS vom 5. Mai nebst Anlage die Erbauung einer Chaussee von MS auf Sendenhorst betreffend vorgelegt und vorgelesen.

Nach angestellter Beratung und reiflicher Erwägung konkurrierender Verhältnisse wurde fol­gende einmütige Erklärung abgegeben:

Zu den Gegenden, die durch die Eisenbahn in die Ecke geschoben - hinsichtlich des örtlichen Kleinverkehrs, der über den löblichen Eifer für den Warenverkehr vielfach in Vergessenheit gera­ten, aber von Bedeutung ist, gehört unzweifelhaft der zwischen der Provinzial-Hauptstadt Münster und dem Kreis Beckum gelegene mit Orten und ländlichen Etablissement wohl angebaute Kom­plex. Wenn es wahr ist, daß in einer solchen Isolierung eine soziale Gefahr liegt, nahe verwandt einer Gefahr, welche aus der einseitigen Bevorzugung des Fabrikwesens neben dem Verfall des Kleingewerbes hervorwächst, so findet diese Wahrheit unzweifelhaft Anwendung auf die bezeich­nete Gegend, wobei die Durch diese unterbrochene Verbindung der Nachbargemeinden auch die letzteren schwer trifft. Durch die Schiffbarmachung der Lippe in Verbindung mit dem Ausbau der Frankfurter Straße - von Münster auf Hamm - verödete die Hauptverkehrslinie, die bis dahin von dem Süßen der Der Provinz über Sendenhorst und Albersloh nach Münster führte und mit ihr die berührten Ortschaften, Die in der jüngeren Zeit an der südlichen Grenze gebaute Eisenbahnen ha­ben diesen Zustand nicht verbessern vermocht, da sie dem Zwecke, Vermittlung des Kleinverkehrs, nicht entsprechen, zu weit entfernt, um die Ab- und Zugänge zu denselben in ihrem jetzigen Zu­stande wenig geeignet sind, den Verkehr zu beleben.

Wenngleich Sendenhorst durch äußerste Kraftanstrengung sich aus seiner unverschuldeten Iso­lierung hervorzuheben bemüht gewesen, sie ist ihm solches doch bis jetzt nicht völlig gelungen. Sendenhorst fehlt eine direkte Verbindung mit Münster. Auch glaubt man, daß die fragliche Straße von einer Bedeutung, welche über das lokale Interesse weit hinaus reicht und für den übrigen Teil des Kreises Beckum, welcher noch vielfache Beziehungen mit Münster unterhält, der Ausbau einer direkten Verbindung mit Münster wichtig ist, da die Eisenbahn, abgesehen von dem Umwege, wie bereits angedeutet, bekanntlich für den Kleinverkehr vieles zu wünschen übrig läßt. Unzweifelhaft dürfte es im Interesse der Stadt Münster liegen, durch Aufschließung ihrer näheren Umgebung mittelst kleinerer Verkehrsadern dem ferneren Zustrom allen Lebens nach dem südlichen Schie­nenwege Einhalt zu tun, um namentlich mit dem Kreise Beckum in nähere Verbindung gebracht zu werden. derselbe besitzt ein Chausseennetz von 40.111 Ruten, welche kein anderer Kreis des Re­gierungsbezirks aufzuweisen hat.

er hat einen Überfluß an ländlichen Produkten, sowohl des Tieres- als des Pflanzenreiches, selbst hinsichtlich des Mineralreiches ist er nicht unergiebig. Die Butter gilt für die beste im ganzen Regierungsbezirke. Nicht allein die fruchtbaren Weiden, sondern auch die vielen Branntweinbren­nereien liefern eine Menge vorzüglichen Mastviehes. Der Ackerbau produziert alle gewöhnlichen Fruchtarten, besonders Weizen. die vorzüglichen Flurplatten werden weit über Münster hinaus ver­führt. Selbst zum Bau der Kölner Brücke ist Beckumer Kalk verwandt worden. Wie wichtig es für Münster ist, alle diese Artikel nicht allein nach der Fabrikgegend in der Grafschaft Mark und nach dem Rheine ausgeführt zu sehen, und wiederum seine Handelsgegenstände hierher abzusetzen, bedarf keiner weiteren Erwähnung. Es ist bekannt, wohin der Landmann verkauft, daher bezieht er auch seine Bedürfnisse, Dagegen bedarf Sendenhorst Bauholz, welches Der Thiergarten liefert, sowie Roggen für seine Brennereien, dessen unzureichende Produktion im Kreise Beckum na­mentlich für die Branntweinbrennereien in Sendenhorst aus den Sandgegenden des Kreises Mün­ster ersetzt wird. Der Vorteil des Kreises Beckum liegt in der Vergrößerung seines Absatzgebietes.

Nachdem man die Wichtigkeit, ja Notwendigkeit einer direkten Verbindung der Hauptstadt Münster mit dem großen Chausseenetze des Kreise Beckum nachgewiesen zu haben glaubt, bleibt die Frage zu lösen, wie dieselbe zu erreichen.

Es machen sich verschiedene Linien Konkurrenz:

1.Die ursprünglich von Wolbeck projektierte soll von Münster über Wolbeck mit einer Seiten­wendung in südlicher Richtung auf Albersloh nach Sendenhorst führen. Bei der Wahl derselben bleibt es zweifelhaft, ob die Stadt Sendenhorst auf ihr Münster so viel schneller erreichen kann, als auf der fertigen Straße über Drenstenfurt, daß es sich für Sendenhorst darzubringenden Opfer verlohnt. Auch bleibt der Übelstand bestehen, welcher freilich nur den Kreis Münster angeht, aber bisher einem Emporkommen des Dorfes Albersloh so hinderlich gewesen ist, nämlich der Mangel einer Verbindung mit dem jenseitigen Werseufer durch Überbrückung des Flusses. Wäre das Hin­dernis beseitigt, so würden die dort befindlichen fruchtbaren Grundstücke der intensiveren Spaten­kultur der fleißigen Dorfbewohner übergeben werden und nicht allein die Bodenrente der Besitzer, sondern auch das Wohlbefinden der dürftigen Einwohner, die seither ihre Kräfte nicht angemessen verwenden konnten, sich nicht wenig heben, Ferner ist nicht zu verkennen, daß ein bedeutender Teil der Gemeinde, nämlich der südwestliche, durch diese Linie von der Wohltat des belebten Ver­kehrs ganz ausgeschlossen würde.

Die 2te Linie würde von Wolbeck an der Grenze der Gemeinde Albersloh und Alverskirchen durch in gerader Richtung auf Sendenhorst führen. Gegen diese Linie würde Sendenhorst was die Richtung an und für sich anbelangt, nichts einwenden können., da dieselbe aber so kurz als die später zu beschreibende durch die Loddenheide ist, wenn sich nicht folgendes Bedenken dagegen geltend machte:

Abgesehen davon, daß Sendenhorst eine längere Strecke auf dieser Linie zu bauen hat, so führt sie auf eine Entfernung von 1200 Ruten zwischen Wolbeck und Sendenhorst an der Grenze von Albersloh und Alverskirchen durch eine unbewohnte Heidegegend, es wird also weder die eine noch die andere Gemeinde geneigt sein, dazu etwas zu tun, es ist somit nicht abzusehen, woher die Kosten beschafft werden sollen. Da von vielen Seiten die Unzweckmäßigkeit und Unausführbarkeit der beiden bewegten Linien erkannt wurden, so ist das Projekt einer 3ten Linie aufgeworfen. Die­selbe soll von Münster aus Ludgeri Tor durch die Loddenheide dem Exerzierplätze vorbei auf Al­bersloh und Sendenhorst führen, durch eine 650 Ruten lange durch die Gemeinde Angelmodde zu legende Chaussee mit Wolbeck verbunden werden.

Diese Linie entspricht nach der Meinung der Versammlung sowohl dem allgemeinen, als auch dem Sonnderinteressen am meisten. Sie führt ebenso wie die beschriebene in gerader Richtung auf Sendenhorst, verbindet die meisten Ortschaften und ländlichen Etablissements und befördert die Abfuhr des Holze aus dem Staatsforste Thiergarten in einer Weise, wie sie den Interessen des Forstfiskus sowie der des Holzes bedürftigen Gegenden angemessen ist. die Chaussee von Münster über Telgte auf Warendorf sowie die projektierte Linie von der Hauptstadt in gerader Richtung auf Sendenhorst gehören nächst der Eisenbahn zu den unentbehrlichsten Haupt-Verkehrsanlagen. Bei richtiger Würdigung der Verhältnisse und Interessen werden die zwischen denselben liegenden Örter sich durch besteinte Querstraßen mit den bezeichneten Hauptstraßenzügen in Verbindung setzen, um auf diese Weise die Gegend nach allen Richtungen aufzuschließen und dadurch den Absatz in der Land- und Forstwirtschaft zu erleichtern und Handel und Gewerbe zu beleben.

       Dagegen wünscht Wolbeck eine durchgehende Chaussee und um diese zu ermöglichen, da für eine Sackgasse auf Wolbeck, eine Beihülfe aus öffentlichen Mitteln schwerlich erfolgen wird, ist das Projekt der Weiterführung über Alverskirchen, Everswinkel auf Freckenhorst aufgetaucht. Wenngleich der Grundsatz je mehr Chausseen, desto besser, nicht zu bestreiten, so glaubt man doch, die Mängel dieser Linie, solange sie als Konkurrenzlinie besteht, etwas beleuchten zu müs­sen. Dieselbe bildet unzweifelhaft eine Parallele zu der Münster-Telgte-Warendorf-Chaussee und ist nur 3/4 Stunden davon entfernt, läuft sogar bei Freckenhorst auf einen Punkt aus, der nur 25 bis 30 Minuten von Warndorf liegt, wogegen die fraglichen Ortschaften ein entschiedenes Bedürfnis haben und alle ihre Wünsche befriedigt werden können, wenn wie bereits angedeutet, durch Quer­straßen die Gegend nach allen Richtungen aufgeschlossen wird, namentlich die Ortschaften mit dem belebteren Süden in Verbindung gebracht werden, abgesehen von dem Interesse einzelner Wirte, in deren Vorteil eine durchgehende Passage liegt. So lange nicht bindende Beschlüsse vor­liegen, muß man auch an der Bereitwilligkeit der Gemeinden Alverskirchen und Everswinkel Zwei­fel hegen, da durch diese Gemeinden sich gegen

Mehrbauten, wenn sie auch wenige Ruten betragen, zu sträuben pflegen.

Sollte nichts desto weniger für die Verwirklichung letzteren Linie eine Möglichkeit sich ergeben, und die fraglichen Ortschaften ihr Interesse sich als diesen Hauptverkehrsadern bezeichneten Linien durch Querstraßen anzuschließen, verkennen, so will man bitten, daß beide Projekte nämlich die Richtung aus Ludgeritor über Albersloh auf Sendenhorst und die Linie aus Servatii-Tor über Wol­beck, Alverskirchen, Everswinkel auf Freckenhorst von einander getrennt gehalten werden.

Da aber bei der zu wählenden Richtung nicht allein Sendenhorst, sondern auch der übrige Teil des Kreises Beckum interessiert ist und dem Vernehmen nach die Fortsetzung einer geraden Linie von Beckum auf Lippstadt projektiert wird, und da die Entscheidung im Kreise Münster bevor­steht, so will man bitten, daß baldmöglichst ein Kreistag berufen werde, um sich über diejenige Li­nie zu erklären, der von Seiten des Kreises Beckum der Vorzug gegeben wird

v.g.u.

gez. Stadtvertreter und Gemeindevertreter

Bürgermeister Kreuzhage, Amtmann Brüning

Pro copia dem Bürgermeister Kreuzhage

 

 

Verhandelt Albersloh den 21. Mai 1855

In betreff des Ausbaus der sog. Hellstraße war heute der Gemeindevorstand von Albersloh ein­geladen und wurde demselben die Erklärung der Gemeindenverordneten von Sendenhorst vom 21. v. M. und die landrätliche Verfügung vom 12, des Monats dahin zur Beratung und Erklärung vor­gelegt, ob die genannte Gemeinde sich nunmehr gegen Überweisung von 100 Thlr von der kgl Regierung, wovon auch die Gemeinde Alverskirchen zur Hälfte partizipiert, zu dem Ausbau der Hellstraße vom Kötter  Bücker bis Wiesmann verstehen wolle.

Der Gemeinde-Vorstand erklärte folgendes,

Da nach dem Gemeinderatsbeschluß vom 20. Juni 1854 der Ausbau der fraglichen Wegestrecke übernommen und die Gemeinde Albersloh sich verbindlich gemacht, ein Drittel der Kosten zu tra­gen,, so wären sie der Ansicht, obschon die Gemeinde Sendenhorst nicht zu den Kosten beizutra­gen sich verstehen wollte, da die Kgl. Regierung einen Zuschuß von 100 Thlr bewilligt, auf die Bauerschaft Elmenhorst das zu erbauende Wegestück also wie das längs der Hellstraße stehende Holz, den Gemeinden überlassen wollte unter den obwaltenden Verhältnissen zu beschließen, daß der Ausbau der fraglichen Strecke seitens der Gemeinde Albersloh zur Hälfte übernommen werde. Jedoch müßte die Bauerschaft Elmenhorst die von ihnen noch auszubauende Strecke zuerst in An­griff nehmen, indem  es sonst den Gemeinden Albersloh und Alverskirchen an dem erforderlichen Material fehle,

In Beziehung der künftigen Unterhaltungspflicht erklärt der Gemeinde-Vorstand, daß sie kei­neswegs dazu die Gemeinde Albersloh verpflichtet hielten, und bezogen sich in dieser Beziehung lediglich auf den Inhalt des Gemeinderatsprotokolls vom 20. Juni 1835 _4 und zwar aus dem Grunde, weil die Bauerschaft Elmenhorst zur früheren Unterhaltung verpflichtet gewesen, auch fast den alleinigen Nutzen von dem Wege habe, ferner daß die fragliche Wegstrecke fast ganz in der Katastralgemeinde Alverskirchen belegen sei

gez. Bleckmann, Gemeindebürgermeister

Vohs Beigeordneter

 

15.03.1853

Landrat des Landkreises MS an Landrat BE:

Euer Hochgeboren wird es bekannt sein, daß auf dem Sendenhorst-Wolbecker Kommunikati­onswege sich noch eine überaus schlechte Strecke befindet.

Sie vermindert wirklich die Nützlichkeit und den Wert der auf diesem Wege seitens der Ge­meinden Sendenhorst und Albersloh in neuerer Zeit mit vielen Kosten und großer Anstrengungen aufgeführten Arbeiten, indem es, um die obengedachte schlechte Wegstrecke zu passieren, nicht selten einer vermehrten Anspannung bedürfen wird

Der Herr RP, der sie im vorigen Jahr passierte, hat mir solche auch als eine notwendig herzustel­lende Wegestrecke bezeichnet.

Diese Strecke in der Gegen der Kolonen Tauwitte und Uland (Tawidde, Ahland) wird genau von den Gemeinden Albersloh und Alverkirchen begrenzt, ist aber seit unvordenklichem Herkom­men seitens der Bft Elmenhorst unterhalten bzw. gebessert worden.

Euer Hochgeboren ersuche ich nun ergebenst, anzuordnen, daß die jetzt eintretende günstige Jahreszeit dazu benutzt werden, die Wegstrecke in einen guten dauerhaften passierbaren Zustand, also in einen solchen Zustand zu setzen, daß der Zustand der vor und hinterliegenden Wegestrecken entspricht.

 

Verhandelt Alverskirchen, de 23. Mai 1855

Gemeindevorstand erklärte, nachdem ihm die Verhandlung de dato Albersloh den 21. 6. be­kannt gemacht worden, folgendes:

In jeder Beziehung schlossen sie sich der Erklärung des Gemeinde-Vorstandes Albersloh  an, jedoch zu der künftigen Unterhaltung könnten sie eben sowenig die Gemeinde Alverskirchen ver­pflichtet halten und müßten sich in dieser Beziehung dafür verwahren.

gez. Hockenbeck, Vorsteher

Geschermann, Hockenbeck

 

 

26.08.1854

Zusammenkunft der Gemeindeverordneten Kirchspiel und Eingesessenen Bft Elmenhorst betr. Wege-strecke nördl. Teil Bft Elmenhorst nach Wolbeck. Feststellung, daß diese Strecke immer aller seits als zu Alverskirchen gehörig betrachtet und behandelt wurde.

Elmenhorst will seine Beiträge zum Straßenbau als freiwillig ansehen. Keine fortwährende Pflicht zur Unterhaltung

Diesseits sei stets nur behauptet worden, daß von den Eingesesse-nen des Ksp Sendenhorst die Einwohner der Bft Elmenhorst, weil sie an dem Wege wohnen, den meisten Vortheil hätten, der Ausbau im polizeilichen Interesse ein dringendes Bedürfnis sei und daß der allgemeine Verkehr namentlich den Absatz der Producte aus den am Wege gelegenen Districten von Albersloh, Al­berskirchen und Wolbeck nach dem gewerbereichen Sendenhorst und nach der Eisenbahn dadurch gefördert werde.

die Gemeinde Ksp Sendenhorst hat seine Aufgaben durch Aufnmahme namhafter Schulden er­füllt. Es ist jetzt Sache von Alverkirchen und Albersloh ihren Rückstand aufzuholen.... das seit vielen Jahren von ihnen versäumte an geringerer Beschwerung nachholen könnten. Ksp könne nicht ein Drittel der Kosten tragen (von Bücker bis Wihsmann) zumal der Bau des Wegs nach Al­verskirchen sowie nach deer Bft Jönsthövel auszuführen und zu dem Chausseebau von Beckum nach Sendenhorst zu tragen habe

Straße bildet Grenze zu Alverskirchen (Strohbücker!). Ksp kann schlimmstenfalls zur Hälfte der Kosten dieses Districts herangezogen werden

Bezug auf Erklärung 08.08.1849: Seit 5 Jahren hat Alverskirchen sihc nicht gerührt. In diesem nicht unbedeutenden Zeitraum haben sich manche Verhältnisse geändert, andere sich weiter aus­gebildet, So habe man damals geglaubt, A. falle die Last des Baues allein zu, jetzt habe sich  her­ausgestellt, daß die sehr bdeutende und potende Gemeine Albersloh contribuiren müsse. Damals habe Alver. vor dem Angriff des Weges A. -Sendenhorst gestanden ...

Es wäre der Verkehr dann noch mehr nach Münster gerichtet gewesen (nach Ausbau der Strecke Sendenhorst - Alverskirchen). Dieser habe sich aber seitdem nach Vollendung der Warendorf-Ahlenschen Chaussee im Jahre 1850 immer merh zu der Eisenbahn, besonder in der Richtung auf Ahlen gewandt und in neuerer Zeit  so zugenommen, dß nach Mitteilung des unterzeichneten Amtmanns die Chausseegel-der- Einmahmen an der Barrierer Tönnishäuschen in der Gemeinde Vorhelm an der bezeichneten Chaussee im Jahre 1853 um 108 Taler gegen das Jahr 1852 vermehrt habe

Das Interesse der Bft E. an dem Weg ist immer noch groß aber keine Lebensfrage mehr wie früher, als E. von allen Seiten unzugänglich war. Seit der Vollendung des Verbindungswegs mit der Stadt im Jahre 1848 sie die Situation der Bft um vieles besser geworden. Die hinter ihre gelegenen Distrikte Alversk. und Albersloh befänden sich aber noch in ihrer früherren desloaten Lge und sei daher für dieselebn der Ausbau des fraglichen Wegedistrikts besonders wichtig.

Nachdem der Ausbau des Weges behördlich angeordnet, wolle man zur Vereinbarung von 1849 stehen

Es müsse ein Durchlaß von 2 fuß Breite und 26-28 Fuß Briete angelegt werden (wo?)

Unterschrift der Eingessenen, nur zwei mit Kreuzen

Gemeindeverordneten
Vorsteher Werring

2.Vornholz

3. Averhoff

4. Heimann

5. Suermann, ausgeblieben 2

Eingesessene Elmenhorst

1. Angelkotte

2. Feldmann

3. Elmenhorst

4. Volking

5. Mühlenkamp

6. Everwin

7. Erdmann

8. Westhues

9. Hoveschmidt

10.Bruland

11.Thieskötter

12.Meyer (drei Kreuze)

13.Werring

 

 

09.07.1855 Enniger

Betr. Instandsetzung der Hellstraße

Bauerschaft Elmenhorst sieht sich überfordert. Meint nicht, zur ständigen Unterhaltung ver­pflichtet zu sein. ...

Da der Weg bei der jetzigen nassen Witterung und bei vorgerückter Zeit doch in diesem Jahre nicht fertig werden kann ... sollte man die arbeitslosere Zeit des Spätherbstes, des Winters und der Frühjahrs verwenden ... da die stets sher lagnsam zu Werke gehenden Gemeinden Albersloh und Wolbeck doch sicher in diesem Jahre nicht fertig werden

Amtmann Brüning

 

 

OD (Fragment betr. Chauassebau im Kreis Beckum, insbesondere Sendenhorst)

... und wohlfeiler sein, als bei Ahlen, - besonders hervorgehoben haben. Wirklich haben wir eine halbe Stunde von hier einen reichhaltigen Steinbruch; Ahlen aber muß die Steine noch einmal so weit herhlen und sind  diese zudem kalkhaltig und von weit schlechterer Beschaffenheot.

Wie sehr nun, abgesehen von der Ersparniß, die bei der Anlegung der Chaussee über Sendennhorst für die Staatskasse entstehen würde, auch der hiesige Ort hierdurch gewinnen müßte, leuchtet schon daraus hervor, daß ein bedeutender Theil des Waarenzuges aus dem nördlichen Theil Deutschalnds, insbesondere den Hansestädten, dem Hannoverschen, Braunschweigischen usw nach dem Nieder- und Mittelrhein der jetzt entweder die große Straße von Preußisch-Minden nach Cöln oder die Straße von Münster dorhin gehen muß, in dem vorgesagten Falle die neue Verbindungsstraße von Warendorf durch unserer Stadt, nach hamm einschalgen und alsdamm nach Unterschided drei bis fünf Meilen wegen gewinnen würde. Das benachbart Städtchen Drensteinfurt ist aber ein auffallendes Beispiel, wie sehr eine solche Kunststraße einen kleinen Ort ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hellweg

nach Prinz, Mimigernaford, Bezeichnung selten über die 2. Hälfte de 15. Jh hinausgehend.

Seit dem 14. Jh Straßengerichte an beliebiger Stelle einer öffentlichen Straße

via regia wo alter Königsbesitz nachgewiesen, frühmittelalterlich

via publica = Hellweg

 

Steine und Kreuze vor der Stadt (Vredestene) meist an Scheidewegen ca 1000 m vor dem Stadttor

 

 

 

 

Kreis BE Landratsamt Akte 149

 

Acta spec betr die Chaussierung der Wegestrecke von BE über Vorhelm und  Sendenhorst nach Drensteinfurt 1852-1856

 

Verbindung Kreisstadt BE durch Kunststraße mit der Provinzialhauptstadt MS seit Jahren wün­schenswert

 

Regierung bewilligt nur 3000 Tlr pro Meile, Rest sollen die Gemeinden  zahlen (Minister für Handel Gewerbe und öff Arbeiten v d Heydt, 1852)

________________________________

1932 B29

Verkauf der am Garrathweg lagernden Erde: Anfang an de rEinmündung des Garrthweges - Südenchaussee

1938 IX 30

Bekanntmachung

der von der Provinzialstraße BE_MS an der Oststeite des Neuen Friedhofs vorbeiführende Weg zum Mittelweg soll eingezogen werden und westlich des Fiedhofs verlegt werden.

Einsprüche sind zu melden

(Plan wurde nie verwirklicht!)

 

 

Wegebesserung

 

1730 FM Amt Wolbeck 16

Beschwerde an Droste von Merveldt:
Rötering hat den Weg S. - Ahlen nicht asugebssert. Die Heer- und Landstraße von Hankschemmer Brücke (?) bis Meichelen oder Linnenfeld ist fast ohnbräuchlich

 

1776 FM Amt Wolbeck Nr 16

Beschwerde, daß sich die Ester- und Brockhauser Bft wie auch die Seebroicker altes Ksp Ahlen zur Ausbesserung der von Sendenhorst nach Ahlen gehenden und allgemeiner Heer- und Land­straße und darauf vor einigen Jahren angelegten neuen Dämme und Brücken sich eximieren wol­len.

Roetering soll die in seinem Gehölz vor einigen Jahren vom ganzen Ksp und mehrer angelegte Dämme und gemachte Gräben bessern

Roterings Gehölz bis an des Gogericht Sendenhorst haltet lang 200 Ruthen (über 1000 Fuß) Falls der Weg in diesem Bereich in Ordnung gehalten werden soll, muß R. mehr tun als alle ande­ren Bauern.

Außerdem hat R. im Ksp Sendenhorst noch einen Distrikt, den er bessern soll

 

Antrag wird abgelehnt, da R. von den übrigen Wegebesserungen eximiert sei und er sich ganz freimachen wollen

Da nun aber sothaniger Weg, bsonders in dem Roeterings Holz, son in Unstand ist, daß man nicht ohne Gefahr mit Pferd und Wagen stecken zu bleiben solchen passieren kann, also soll Sch. R. den Weg schnellstens reparieren

 

 

 

 

 

hierzu Akten Reg MS 430

insbesondere Bereisungsberichte

 

 

Stadtarchiv Sendenhorst 680

 

Acta specialia den öffentlichen Wegebau betreffend

1828 (1861)

 

 

 

1825

Vertrag zwischen Bürgermeister Röhr und Steinhauer Bernhard Her­mann Neuhaus:

- Neuhaus setzt die Wegestecke vom Südtor bis an den Wegweise auf 332 Fuß Länge und 16 Fuß Breite in chausseemäßigen Stand.

- für Untersteine, Bordsteineund Feinschlag dürfen nur weiße Bruchsteine genommen werden.

- Lfde Unterhaltung in den kommenden Jahren

- Nach sachverständiger Abnahme erhält N. 100 Thlr

- für die jährliche Unterhaltung werden 3 Thlr gezahlt

- die nötigen Fuhren und Handlanger werden von der Gemeinde ge­stellt

 

(1828 angeblich schlecht kontraktmäßige Ausführung festgestellt; Röhr wird für das ungehörige Vefahren (fehlende Genehmigung bzw Prüfung) haftbar gemacht; Neuhaus muß nachbessern; erklärt sich bereit, die Decke der Straße in der Mitte um 4 Zoll zu erhöhen

1828 I Beckum

Anfrage, wieviel 6 und mehr Fuß hohe Laubholzstämme in den Kinder-Baumschulen vorhan­den sind (sollen teils zur Bepflanzung der Dol­berger Chaussee, teils zur Verschönerung der Städt, Dörfer und wü­sten Plätze verwendet werden.

Stadt Sendenhorst, Lehrer Kriege:

vorhanden 60 Apfelstämme, sämtlich zum Verkauf disponierbar; Preis pro Stück 7 1/2 Sg

Stadt Sendenhorst, Gärtner Fuest:

18 Äpfel, 1 Birnen, 1 Pflaumen, sämtlich disponierbar

Stadt Sendenhorst, Tierarzt Leisner

Bäume sind noch zu jung

Die Obstbaumzucht ist im allgemeinen in hiesiger Bürgermeisterei noch sehr zurück, obwohl der Boden ganz geeignet hierzu zu sein scheint, so findet man doch nur äußerst wenig Bäume in den Gärten.

... Der einzige öffentliche Platz ist der hiesige Kirchhoff, wel­cher mit einer doppelten Reihe Lindebäume bepflanzt ist, welche passend an einigen Stellen noch erweitert wird, wozu 60 Linden­bäume nötig wären (10 Thlr)

Öffentliche Wege oder sog. Landstraßen:

a) von SEndenhorst nach Münster 2000 Ruten

                   nach Ahlen   1400 Ruten

                   nach Vorhelm 1800 Ruten:

falls Bäume 3 Ruten weit auseinander gepflanzt werden, werden 3598 STück benötigt

Hierzu sind italienische Pappeln zu wählen, da Obstbäume unbezwei­felt gestohlen oder be­schädigt werden würden

Da die Kosten der Bepflanzung sich auf 609 Thlr belaufen würden, muß unbedingt eine Baum­schule angelegt werden. Somit könnten die Kosten auf ca 100 Thlr gesenkt werden

 

 

1828 IV 10

Anfrage Landrat von STuckradt: DAuer der die Gemeindedienste tuen­den zu jeder Jahreszeit; nach Herkommen, wieviel festgesetzt, vor­mittags, nachmittags

 

Sommertags morgens 7 - 11 Uhr (=3 1/2 Stunden)

Wintermonate       8 - 11 Uhr (3 STunden)

in wenigen Fällen auch nachmittags

Sommer             2 - 6 Uhr

Winter             2 - 5 Uhr

 

Bürgermeister Markus ist der Ansicht, daß zuviel unproduktive Zeit bei halbtägigem Einsatz verloren geht und schlägt vor:

Sommer: 9 Stunden (6-11; 14-18)

Winter  8 Stunden (7-11; 14-18)

Feb/Nov 7 STunden

 

Bekanntmachung

Jeder Wegebesserungspflichtige auf dem Ahlschen Damme muß bis Don­nerstagabend bie Vermeidung von STrafe seine Wegestrecke geebnet haben

1828 V 4; Marcus, Bürgermeister

 

 

 

Bekanntmachung

Die Kötter aus folgenden Bauerschaften

a) Rinkhöfer

b) Hörder

c) Jönsthöveler und

d) Brächter

haben sich am Donnerstag Morgen um 6 Uhr an der Dammbreden-Brücke mit Schuten und Schaufeln einzufinden um den Weg von hier nach Vorhelm, den Weg auf den Gemeinde-Enden zu ebnen.

Es wird im Falle die Arbeit ein Vormittag nicht beendigt ist, auch der Nachmittag gearbeitet.

Die Aubleibende werden strenge bestraft werden

Sendenhorst den 4. May 1828

Der Bürgermeister Marcus

 

folgen  weitere Bekanntmachunge betr. verschiedene Wegebesserun­gen, vor allem immer wie­der Ahlener Damm

 

Hierzu ausführlicher Bericht vom 8. Juni 1828

 

 

Der Weg von hier nach Ahlen ist soweit er durch das Kirchspiel geht, der fehlerhafteste in hiesiger Bürgermeisterei und durch die vielfachen von den Reisenden hierüber geäußertestn Be­schwerden als

einer der schlechtesten Wege in hiesiger Gegeng überhaupt bekannt.

Er ist auf eine Klei und eine Faschinen-Bahn angelegt und seit vielen Jahren sind die Faschi­nen immer dauraf gelegt und ERde von dem Kleiweg darüber geschlagen. Hierdurch ist die Faschinenbahn immer höher wie die Erdbahn, welches wie bei unregelmäßigen Anla­gen alles verschlammt ist; von innen bis zu 5 Fuß steigt (Hohlweg), wodurch der Weg gefährlich zu passieren ist, indem im Dunkeln diese Faschinenbahn leicht verfehlt werden kann, und auch Fuhrwerke auf langen Strecken sich nicht asuweichen können.

Dabei ist diese Faschinen-Lage in äußerst schlechten Zustande, in den letzten 5 Jahren ist mit geringer Ausnhame gar nicht daran ge­schehen, daher as Holz darin dann größtenteils ganz eingetreten und gefahren ist, und die Passage diesemn Winter so schlecht war, daß niemand einen leeren Wagen mit 2 Pferde durchschleppen konnte, da die Pfere oft tief durch das Holz durchsanken und dabie noch in Gefahr standen, sich hierbei zu beschädighen. Diese Klage war all­gemein und ich habe selbst zu Fuß, zu Pferde und im Wagen die Er­fahrung gemacht, daß sie wahr sind.

Der Damm ist im totalen Verfall und kann auf keinen Fall so blei­ben   

(folgt Begründung, warum die Faschinen entfernt werden müssen und statt dessen ein reiner Sandweg angelegt werden muß)

 

Hierauf begab ich mich heute Morgen auf den Damm und fand die bes­serungspflichtigen in zwei Haufen versammelt auf demselben vorhan­den.

In Beacht der vielen Klagen über den schlechten Zustand dieses Dammes und der vielfachen Zureden der angesehensten Bewohner hie­siger Stadt, diesem als den zweit wichtigsten Wege (der wichtigste ist nach Münster) doch ja zu bessern, und der vielfachen freiwil­ligen Versicherungen, diese Arbeit zu unterstützen, so wie auch mehrere Versicherungen einiger Besserungspflichtiger, diese ARbeit gern vorzunehmen, hielt ich mich versichert, daß diese Arbeit nach einer kurzen Anweisung von einem großen Teil der Besserungspflich­tigen mit starke Hand gleich angefangen würde, welchem sich die anderen mißmutig und beschämt angeschlossen hätten.

Aber nun, wie vielfach schon gehört, mußte ich die traurige Erfah­rung machen, daß die Sin­nesart der hiesigen Eingesessenen sehr veränderlich und im Durchschnitt und zum Widerspruch gemeigt sind; statt meiner Anweisung Folge zu leisten, erkärte zuerst der Herr Hauptmann von Rhemen und der  Oekonom Frey, daß deises Vorhaben ihre Kräfte übersteige, sie wollten zwar wohl Folge leisten, in­dessen rieten sie heirvon abzustehen. Hierauf äußerte sich der ganze Haufen, dieses Vorhaben gereiche zu ihrem Untergange, sie machten diese Arbeiten deshalb nicht; der Weg wäre so gut und in der Art wollten sie ihn bessern und falls ich von meiner Bekannt­machung nicht abstände, würden sie sich über micht bei der kgl Re­gierung beschweren, worauf ihnen geantwortet wurde, eine Be­schwerde höheren Orts stünde ihnen natürlich frei, in­dessen stünde ich von meiner Weisung bis zu einem hohen Bescheid nicht ab, und sie würden dennoch zur Zeit sicher in Pflicht genommen.#

 

Bei dem zweiten Haufen , welcher cica 5 Minuten weiter war, er­hielt ich dieselbe Antwort und diese von mir denselben Bescheid.

Besonders ungehorsam haben sich hierbei getragen

a) der Sohn des Zellers Erdmann durch grobe Manier und Antwort

b) der hier allgemein als grob bekannte Colon Große Döbeler

c) der Colon Keuthage.

Diese beiden Personen waren die Haupt-Redelsführer, folgten mir auf der Ferse nach, beantworteten vorlaut alle meine Belehrungen und Aufmunterungen und sagten mir, wie denn auch der Gemeinde-Rat Arnemann, ich könnte diese Arbeit nicht, wäre schlecht beraten und der gleichen Grobheiten mehr, welche dann zu ihrer Zufriedenheit allgemein belacht wurden.

wie ich von ersten Haufen zum zweiten ging, versuhte ich diesen nicht weiter zu bemühen und wie dieses nicht halft, gebot ich ih­nen zurückzubeliebn, indessen, von wenigen wurde dieses befolgt. Die Colonen Große Döbeler und Keuthage ließen nicht ab von mir und als ich ihnen das fernere Folgen ernstlich untersagte, antwortete ersterer, sein Weg führe daher, was nun gar nicht wahr ist, und beinde blieben nun auch bei mir und diesen folgte eine ganze Masse Bauern.

Wie ich bei dem zweiten Troup kam und selben eben anredete, rede­ten beide vor mir her,

Döbeler sagte, das tun wir nicht und Keuthage sagte, dann braucht der Steuerdiener nicht mehr zu kommen.

Ich gebot den Keuthage still zu schweigen, worauf er mich frech fragend ansah und kurz drauf wieder fortredete. Große Dübeler sprach beständig. Gedachter zweiter haufen erklärte sich nach die­sem Zureden des Döbeler und Keuthage, daß sie es machten wie die Übrigen.

So ist der Hergang derr Sache und der Anfang dieser allgemeinen nützlichen Wege-Arbeiten mit Grobheit abgewiesen. Es mangelt hier durchaus an Gemeinde-Sinn, keine Einziger tut etwas, wovon er nicht den persönlichen Nutzen voraussieht, jeder will raten, will regierung, kein Einziger will sich belehren und befehlen lassen.

Aus dem Ganzen geht leider hervor, und habe ich es mit Bedauern schon längst gefühlt, wie es dann meine 3 Vorfahren gefühlt und gefunden haben, daß hier nur mit Strenge, Ordnung und Folgsamkeit zu schaffen und erhalten ist.

Der Weg nach Ahlen sollte heute Morgen angefangen werden, und die Arbeit muß durchge­führt werden, wenn die Königliche Regierung fahrbare Wege in der hiesigen Bürgermeisterei ha­ben will. Denn geht den Wegebesserungspflichtigen dieses durch, so tun sie auch gar nichts mehr.

Euer Hochwohlgeboren muß ich diesem nach gehorsamst ersuchen, dei­sen Wegn selbst zu prüfen, zu besichtigen, die Kräfte, welche die Wegebesserungspflichtigen besitzen, selbst zu erwägen, und mir dann zur Ausführung die nötige Zangehilfe von mehreren Gensdarmen zu geben, zu deren freien Einqaurtierung heute Morgen Gelegenheit mehr als überflüssig gegeben ist.

die Einsendung der Straf-Erkenntnisse über das Vorgefallene uner­laubte Benehmen der Wegebesserungs-Pflichtigen halte ich mir vor in Bälde einzusenden

Der Bürgermeister

Marcus

 

NB Ich kannte zu der Zeit die Bauersleute nicht alle von Person, der hier gedachte Keuthage soll Hagedorn heißen

Nach einer mündlichen Abrede mit dem Herrn Landrat sind keine Straf-Erkenntnisse hierüber gemacht

 

 

Auf die Eingabe des Bürgermeisters reagiert Beckum zurückhaltend, verweist aber auf das All­gemeine Landrecht nach dem eine Pflicht zum Wegebau bestehe;  Wer diesen Verpflichtungen nicht nachkommt, sich deshalb nicht rechtfertigend entschuldigt, ist strafbar und muß nötigen Falls mit Strenge dazu angehalten werden. Falls weiterhin Weigerung, kann die Arbeit verdungen und die Kosten executorisch eingetrieben werden. Sie haben in dieser Sache mit Ruhe, Überle­gung und Con sequenz zu verfahren, bei allen Ihren Anforderungen aber zuvor auch zu erwägen, ob die Pflichtigen Ihnen ohne Ruin und ohne besonderen Ncahteil für ihre Feldwirtschaft nachkommen können und billige Rücksichten und Nachsichten beum guten und sehr rühmlichen Eifer für die gute Sache nicht zu übersehen.

 

1828 VII BE

Regierung will nähere Informationen, bevor sie auf die Beschwerde der Sendenhorster Gemein­deräte eingeht; insbesondere Zeitaufwand, Entfernung der Sandgruben, technisches Gutachen betr. Entfernung der Faschinen;

darauf: die Anfurh von 40 bis 50.000 Fuder Sand ist so eine außerordentliche Last, daß solche ovn den Besserungs-Pflichtigen nur successive in einem Zeitraum von mehreren Jahren geleistet werden kann; daher besser auf mehrere Jahre und streckenweise zu verteilen

 

Übersicht der zur Instandsetzung des Weges S. Ahlen nötigen Sandfuhren oder Faschinen

Angabe sämtlicher Bauern und Kötter des Kirchspiels, Länge der zu bessernden Wegstraecke und Anzahl der Fuder Sand; Anzahl der eingesetzten Pferde und Gesamtzahl der benötigten Tage:

5 - 12 Tage (Durchschnitt 6/7 Tage)

 

Strafverfügung des Bürgermeisters:

Da Sie gestern meiner Aufforderung, Sand auf dem Wege vor dem Südthore zu fahren, ausrei­chend kein Genüge geleistet haben und heute geradezu verneinend kein Genüge leisten wollen, so sehe ich mich genöthiget, Sie hiermit bei 5 Thlr Strafe aufzufordern, heute Mittag und Morgen früh Sand zu fahren

Sendenhorst, den 21ten August 1828

(An den Holzhändeler Herrn Bäumer)

 

Skizze  von dem Weg von Sendenhorst nach Ahlen soweit er in der Bürgermeisterei Senden­horst gelegen

Eintragung von 94 einzelnen Distrikten, entsprechend der Anzahl der Pflichtigen; dabei: einge­friedigter Heidegrund (Gr. Düveler, Linnemann Actuar Langen, Vohs); Langen stellt seinen Grund für Sandentnahme zur Verfügung

 

1828 IX 9

Instandsetzung des Weges ist von der kgl Regierung beschlossen worden. Bauerrichter werden angewisen, die Eingesessenen ihres Bezirks zu 8 Uhr zu bestellen (mit Schüppe und Hacke). Aus­bleibende werden mit 1 Thlr Strafe belegt

ferner: Auswurf der Gräben am Ahlener Damm bei 2 Rthlr Strafe

 

 

1828 Oktober

Actuarius Langen, Wirt Böcker und Colon Joelman beantragen ihren District mit einer Stein­decke zu versehen; die Districte sollen zusammengelegt werden:

hierzu Langen: werde die Steindecke seitens der Colonen Vocke und Lütkedüveler auf meine Kosten anlegen lassen; Vocke bringt die Steine an Ort und Stelle; das Übrige muß ein Entrepreneur übernehmen.

Böcker als Eigentümer des Röttgermann-Kolonats, Jolmann, Besitzer von Steingruben

 

1828 VI 24 Ahlen

Actuar Langen: ... Da ich übrigens vernommen habe, daß mein Bauer Vocke mit sämtlichen übrigen Wege-Besserungs-Pflichtigen der polizeiulichen Anordnung kein Genüge ggeleistet hat, so wird es mir angenehm sein, wenn Sie denselben in einer angemessenen Polizeistrafe nehmen, damit er es fühltm künftig die Ortsobrigkeitliche Befehle strenge Folge leisten zu müssen.

 

1828 X 28

Der Ahlener Weg ist stellenweise mit Kopfweiden bepflanzt, welche zum größten Teile sehr alt sind und wovon die Hälfte hohl sind, Viele dieser Weiden hängen in die Gräben, nur wenige stehen gerade und sind für die Reisenden, da sie nur kurze Stämme haben, zum Teil lästig. Vorschlag, zu entfernen und den Pflichtigen zu überlassen

 

 

 

1841 X Reg. MS A 844

Verweis auf eine Reisebemerkung des Reg-Vice-Prsäidenten: auf dem Weg von Ahlen nach Sendenhorst rechter Seits unfern dieser Stadt ist ein verwittertes Kreuz und drei abgestorbene Lindenbäume, die einen unangenehmen Eindruck machen.

LR fragt an: Unter welchenn Verhältnissen das angeführte Kreuz gesetzt und ob zur Erneue­rung in Aussicht gestellt?

Antwort Bürgermeister: Kreuz steht auf der STadtheide. Wann und von wem es gesetzt wurde, konnte nicht ermittelt werden. Die Beseitigung dürfte keinen Anstoß nehmen.

Vorschlag: Das Holz des Kreuzes den Armen zu geben, die Lindenbäume aber unter der Hand zu verkaufen

1841 XII 27 Bürgermeister Brü+ning

Übersicht der an den öffentlichen Wegen der Bürgermeisterei Sendenhorst erforderlichen Her­stellungsarbeiten

Das unweit Horstrup auf der Stadtheide stehende morsche Kreuz wird den Armen zum Brande verabreicht, die vier küm,merlichen Lindenbäume aber zum Nutzen der Armenkasse unter der Hand verkauft

Kommunalweg nach Ahlen

            nach Vorhelm

            nach Münster, Drensteinfurt

            nach Wolbeck, Alverskirchen

erfordern insgesamt 25 Schachtruten Kies

 

1831

Erddamm in Kirchspielsdistrikt der Wasserstraße nach Ahlen

Juni - August 1831

122 Tagwerke

22 Tagelöhner, davon 10 schreibunkundig

Kosten 30-20 Thlr

 

hierzu:

Erbauung eines massivem Wasserdurchlassses in dem neugelegtn Erddamm durch die Was­serstraße auf dem Wege von hier nach Ahlen neben Horstrups Kamp zur Ableitung des sogenann­ten Härderfeld Bachs

Kosten 6- 13 Thlr

 

1832

Anweisung von 13 Thlr für die ausgeführte Planierung des auf dem Postwege von Sendenhorst nach Münster an der Albersloheschen Grenze von Nientied bis Bockelbaum angelegten Sand­dammes in Tagelohn.

gearbeitet ahben fünf Tgl, insgesamt 53 1/2 Tage unter der Aufischt des Polizeidieners Degen­hard

- Borgmann J H

- Kottenstein

- Wessel Wilhelm

- Gehrlings Ludwig

- Wessel Johann; nur Gehrlings und  Joh Wessel schreibkundig

 

1832

Reparatur eomer Brücke auf der Landstraße von Sendenhorst nach Albersloh bei dem Kötter Backolsbaum: 1-25 Thlr

Unterschrift Nientiedt

 

 

1832/33

Grundentschädigung wegen Anlage eines neuen Erddamms durch die Wasserstraße: Sch. Hor­strup wird entschädigt für Abgabe von 19 Ruten aus dem Ackerkamp der Schmiedinghoff; Morgen auf 100 thlr taxiert

 

 

 

1867 A 151

Kämmereikasse weist verschiedene Beträge an (zur Unterhaltung der städtischen Chausse­strecken)

meist Lieferung von Schachtruten Kieselsteine; insbesonder an Sendenhorster Tagelöhner:

- 269 Schmitz

- 323 Scholz

- 272 Rieping

- 321 Bücker

- 213 Knipping

- 310 Brinkolf;

Kieselsteine wurden "gesucht":

Der Tgl Heinrich Klodt Nr. 98 hat 1/16 Schachtruten Kieselsteine für die hiesige Stadt gesucht und Osten an der Chausse abgeliefert; 18 3/4 Sg

 

1867

Zimmermeister Füchte liefert Bohle von ca 5m Länge 0.45m Breite, 0,1m Stärke für den auf der Weststraße unmittelbar vor der Apotheke sich befindlichen Durchlaß

 

1867

Wegewärter Kottenstein: Für das lauter in Akort das abschlammen und aufwallen die abgeschl­amte erde auf der Schlausen nach Drensteinfurt und Vorhelm für die Stadt S. gesamt 6 thlr 22 Sg

- Für Abschlammen und Aufwallen die abgeschlammte Erde vor das Osttor, Nordtor und Süd­tor 2-17 Thlr

- für das Auf- und Ablegen der Sperrsteine auf der Schlausen nach Drensteinfurt und Vorhelm 7 Thlr

 

1867 IV 10

Scholz hat gearbeitet vor den Norttjor für die Stadt:

Da habe ich mit 4 Mann 6 Tage gearbeitet 3 Rthlr; Tagelohn 15 Sg

eine Hecke ausgerothet und 2 Graben gemacht an Pastor seinen Kamp

(Tgl: Scholz, Franke, W. Mahl, Hackenes)

 

1867 VI

Wegewärter Kottenstein: Das in Tagelohn ausgeführten Arbeitstage für die Stadt Sendenhorst

Für das Planieren den Fußweg und Sandbahn auf den Weg nach Wolbeck,

für das Nachplanieren und Zuschlagen der Gleisen afu dem Weg nach Ahlen

für das Verkarren der abgeschlammten Erde vor das Osttor; Verdienst pro Tag 10 Sg; Gesmat 6-5 Thlr (Kottenstein führt nur die Aufsicht)

 

Planieren des Wegs in Brockstraße und Deckenklohstraße

für das Ausfüllen und Dosierung mit Sand in der Sandgrube

 

1867 XI

Neubau eines Durchlasses an der Südbleiche bei Witwe Bußhof (Maurermeister Schemtkamp): 420 STück Ziegelsteine, 2 Scheffel Wasserkalk, 2 Karren Sand, 3 Mann

 

Kottenstein: Wegebesserung die Straße auf das Garat vom Helmbrückenkamp bis nach Him­melreichsstraße: Tagelohn 12 Sg

 

1868 II

Kottenstein: Abhauen, Holz zum Binden der kleinen Faschinen an der Stadtshecke, die nach da Garrat verkarrt worden sind, und auf den Fußweg eingelegt worden sind

 

1868 IV

A. Düning liefert 10 Pfähle zur Abgrensung des Fußwegs auf dem Garrad; 5-10 Thlr

 

 

 

Wege im Kirchspiel

 

         

1808 Domk. Akten II A Fach 3 Nr 35

 

1. Holzstraße

a) zwei Frauen ( ua Wwe Tigges), die beim Wirt W. als Magd gewesen und Kühe gemelkt: Das Vieh wurde damals durch denn ehemals der Stadt S. gehörende  hernach vor ungefähr 26 Jahren (1782) an den Zurmühlen als damaligen  Besitzer des Gütchens Deitkamp angekaufte Holzstr., Wenn der Weg schlecht  gewesen, seit das Vieh auch mit Vergönnung ds damaligen Pächters über die Deitkamps Kämpe getrieben. Holzstr reichte gerade bis an den Angelfluß; sodann sei das Vieh weiter durch die Angell, welche daselbst nicht sehr    tief ist, über Suermans Weidekamp, der un­weit der Angel befindlich gewesen. Hierbei sei auch ein Bock zum Fußsteig angebracht.

 

2. Fußweg nach Hoetmar

4. Ein Fußweg geht durch Suermans Weidkamp, welchen sich die von S. nach Hoetmar Rei­senden bedienen, zu welchem man über ein, über die Angel gelegtes Fußschemm gelangt und auch immer von den Milchmädchen als nächster  und bester Weg gebraucht wird

 

 

1832

Die  Unterhaltung des neu hergestellten Wasserdurchlasses im sogenannte Mühlenweg bei der Nordenkapelle in der Feldmark Sendenhorst (Spannpflicht zur Instandsetzung der Sendenhorster Pferdebesitzer)

 

 

 

1920 II 2-6

Isfortscher  Weg = Walstedder Straße

Antrag Landwirt Herte auf Erlaß einer Geldstrafe in Höhe von 75 Mk , weil er den Isfortschen Weg mit Übergewicht befahren hat.

Hierzu: Zu dem im Jhare 1890 von den anliegenden Interessenten ausgebauten Isfortschen Weg habe ich zur Deckung der Unkosten freiwillig 300 Mk gezahlt, außerdem ist der Weg zweimal mit Sand aufgefahren worden, wozu ich unentgeltliche meine Fuhren gemacht haben. Die anliegenden Gräben sind auf Kosten der Interessenten gereinigt worden. Als der Weg von der Stadt übernom­men wurde, habe ich noch 400 Mk bezahlt

 

Handweiser_

 

1805 StA Sendenhorst II 1-2

Magistrat an Ladnrat:

- unweit des Südentors scheiden sich die Wegen nach ahlen und der Bft Bracht

- unweit vor dem Ostntor die nach Vorhelm und Everswinkel

An diesen Stellen müßten Handweiser angebracht werden. Bisher befinden sich solche nicht im Stadtbezirk

 

 

Landratsamt BE 200

1897

Westf. Landes-Eisenbahn

Strecke BE-Ennigerloh-MS

 

Ertragsberechnung

die Baukosten dieser Strecke betragen gemäß Kostenanschlage einschließlich Grunderwerb, Betriebsmittel und Bauzinsen 2.5 Mio Mark

 

Einnahmen:

 

 

1. Personenverkehr; gesamt 20.710 Einwohner als der Bahn zufließende Bevölkerung; hiervon

Sendenhorst Stadt  1950

            Ksp     870

Es wird angenommen, daß sie die 6fache jährliche Fahrkartenzahl erbringen.

u.a. Sonntagsverkehr Münster-Wolbeck 10.000 Karten a 50 Pfg

 

2. Güterverkehr

nur landwirtschaftlicher Betrieb; außer

Sendenhorst

100 Doppelwagen Kohlen zu Brennereizwecken a 8 M   = 800 Mark

300 Doppelwagen Brennereiprodukte a 12 Mark         3600 Mark

 

3.

Gesamteinnahmen 219,700 Mark

Betriebsausgaben 98.550 Mark

Betriebs-Übersch 91.169 (davon ab 3.6% Dividende)

 

 

1895 II 9 Berlin

Ministerium für öffentliche Arbeiten: Erlaubnis allgemeiner Vorarbeiten für eine vollspurige Nebenbahn von Beckum bz Ennigerloh nach Hiltrup und evtl nach MS.

Über die an die militärische Leistungsfähigkeit der Bahn zu stellenden Anforderungen wird Ihnen dennächst noch weitere Mitteilung ergehen

 

1898 V 5 Bürgermeister Sendenhorst

Auszug aus der Niederschrift der Ratssitzung

Anwesend die StV

       Bonse

       Beumer

       Bücker

       Everke

       Isfort

       Demmer

       Sommersell

       Klümper

abwesend Beigeordnter Peus

            STV Horsmann

 

Beschluß: Bahnbau Beckum-Ennigerloh-Münster

Es wurde die Mittelung des Amtes Vorhlem bekannt gegeben, woanch die Gemeinde Enniger 2/9 der zubuße und die Gemeinde Ksp Sendenhorst ebenfalls 2/9 übernehmen wollen.

Es wurde beschlossen: Wir erklären uns bereit, zu dem Bahnbau zu dem in der Gemeinde Enni­gerloh zu erwerbenden Grund und Boden dieselbe Zubuße mit 2/9 wie die Gemeinden Ksp und Enniger zu übernehmen. Die Stadt hat ein Aktienkapital von 100.000 Mark übernommen und wird außerdem aus Analß des Bahnbaus für Grunderwerb und Wegebauten eine Schuldanleihe von ca 25-30.000 Mark nachen müssen und ist deshalbe nicht wohl in der Lage eine größere Zubuße zu übernehmen

Hetkamp

 

Beckum 1903 Sept 17

Bekanntmachung

Aus Anlaß der Einweihung der neuen Strecke der WEstf. Landeseisenbahn von Neubeckum nach Münster ist ein Festessen am

30. SEptember d.Jahres ca 2 1/2 Uhr

in Münster geplant.

Der Festzug, welcher die Teilnehmer an diesem Festessen nach MS bringt, wird 11.40  aus Neubeckum abfahren.

Zum Sammeln der Festteilnehmer in Neubeckum wird ein Sonderzug von MS abgelassen wer­den, welcher in Sendenhorst um 10.52... eintreffen wird. Diejenigen Festteilnehmer, welche nciht von Neubeckum aus an der Fahrt teilnehmen wollen, können den Festzug in Enniger ... Senden­horst 12.18 besteigen.

Am Abend deselben Tages wird ein Sonderzug abn Münster 7.02, der auf allen Stationen hält und in Neubeckum um 8.1^2 eintrifft für die Festeilnehmer abgelassen.

Die vorher zu lösende tischkarte berechtigt zur unentgeltlciehn Fahrt mit obigen Zügen. Die Tischakrten sind bis zum 24. des Monates auf dem Kreisbüro... bei dem Herrn Bürgermeister in Sendenhorst zum Preise von 3 Mark zu erhalten.

Der Landrat

Bitte um Angabe der Teilnehmer und Abrechnung

 

O.D. (ca, 1890; Archiv Everke)

Begründung des Projekts einer Vollbahn Münster-Beckum-Lippstadt

 

...

 

betreffend eine Vollbahn von Münster, unter Mitbenutzung des erhöhten Westfälischen Eisen­bahndammes bis "Kiesgrube", um den Rhein-Ems-Canal zu überschreiten, und dann wieter über Albersloh, Sendenhorst, Vorhelm, Kreuzungspunct der Cöln-Mindener_Bahn Gemeinde Beckum, Stadt Beckum, Distedde, Liesborn nach Lippstadt mit Secundairzweigbahn von Distedde über Herzfeld und Soest.

Die Lägenprofile sind Folgende

von Münster nach Kiesgrube, mitbenutzte Strecke der Westfälischen Eisenbahn . . . . . . . .7 km

von Kiesgrube über Albersloh-Sendenhorst und Vorhelm nach Kreuzungspunct der Cöln-Min­dener Bahn Gemeinde Beckum

. . . . . . . . . . . . 25 km

macht ganze sStrekce Münster bis Kreuzungspunct     32 km

hinzu kommen:

die Strecke von Kreuzungspunct Cöln-Mindener Bahn bis Stadt Beckum

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  5 km

die Streke von Stadt Beckum über Distedde Liesborn nach Lippstadt

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 km

macht ganz Strecke Münster-Beckum-Lippstadt         60 km

Wenngleich es mit dem Bau von Vollbahnen in Deutschland zu Ende geht, so dürftte doch diese Linie Müsnter-Beckum-Lippstadt noch die nöthigen Element bieten, zu einer Hauptbahn ersten Ranges.

Schon zur Zeit, als die Cöln-Mindener-Bahn gebaut werden sollte, war es ernstlich beabsichtigt, dieselbe nicht vonn Minden über Hamm, sondern über Münster nach Cöln zu strecken

 

Der Hauptnutzen einer directen Vollbahn Münster-Beckum-Lippstadt besteht darin, daß die Provinzialhauptstadt Münster und ihre Hin­terländer einschließlich Amsterdam, Rotterdam, Vlissin­gen und Antwerpen um rund 20 Kilometer der Reichshauptstadt Berlin und Magdeburg, Dresden, Cassel, sowie auch dem Osten und Südosten Deutschlands und Europas näher gerückt werden, wie folgende ver­gleichende Zusammenstellung der Längen verschiedener Eisenbahnli­nien darthut (folgt umständliche Berechnung, der verschiedenen Vollbahnen und Secundarbahnen)

... Zunächst ist 21 km Abkürzung der Distanz zwischen Münster, dem Stammquartier des VII Armeecorps, und der Reichshauptstadt Berlin, der Festungen des Ostens, etc. in militärischer Be­zeihung von emi­nenter Wichtigekeit, namentlich bei etwaigen Kriegen im Westen.-

Dann aber auch wird das gesamte gewerbliche Leben durch diese neue Vollbahn Münster, Beckum, Lippstadt erheblich gefördert, wie nach­stehende Darstellung darthut:

a werden durch diese Bahn die berühmten Beckumer Kalklager,   welche sich von Ennigerloh über Vor­helm-Enniger-Sendenhorst-Albersloh bis zum Emmerbach bei Hiltrup erstrecken, voll­ständig aufgeschlossen. Förderung könnte noch er­heblich gesteigert werden. Export nach Holland und Belgien,wohin wir nach Fertigstellung des Rhein-Ems-Kanals ab Münster per Wasser billiger liefern können, wie alle anderen Nationen, weil die Ge­stade der Nordsee kiene Kalklager haben und selbst die Ostsee daran Mangel hat.

b. Die in der Fabrication von reinem Kornbranntwein so berühmten Orte: Sendenhorst, Vor­helm, Enniger und Albersloh werden durch didese neue Bahn ihre Brennproducte versenden und Steinkohlen und Korn billiger beziehen können,wie dies bisher per Fachtfuhrwerk möglich ist, auch werden die Ziegeleien der berührten Gemeinden durch die Bahn erheblich gewinnen.

c. Strontianit: Vorhelm, Ahlen, Sendenhorst. Albersloh etc. kann zum Canalhafen Münster ge­bracht werden

d. Zuckerfabriken von Soest und dem Paderborner Land werden ihren Zucker per Bahn nach Münster senden können behufs billigster Ex­portirung.. Begünstigt durch klimatische und andere Verhältnisse, kann deutscher Rübenzucker jetzt schon die Konkurrenz der anderen Völker auf dem Weltmarkt siegreich ebste­hen; auch können Produc­tion und Export dieses Artikels noch bedeu­tend vermehrt werden zum Wohle der leidenden Landwirtschaft

 

erheblich gefördert, wie nachstehende Darstellung darthut:

a. werden durch diese Bahn die berühmten Beckumer Kalklager, welche sich von Beckum, En­nigerloh über Vorhelm-Enniger-Sendenhorst-Albersloh bis zum Emmerbache bie Hiltrup erstrec­ken vollständig aufgeschlossen

Beckum und Ennigerloh versandten seither schon bis 16000 Wagenladeungen Kalk und Cement pro Jahr, Das nun diese Kalklager nicht blos auf den Kreis Beckum beschränkt sind, sondern auch Theile der Nachbarkreise Münster, Warendorf und Lüdinghausen umfasssen, so können Förderung und Verkauf dieser Artikel noch um das Zehnfache und mehr gesteigert werden durch den Export zur See und nach Holland und Belgien, wohin wir nach Fertigkstellung des Rhein-Ems-Canals ab Münster pr. Wasser billiger liefern können, wie alle anderen Nationen, weil die Gestade der Nord­see keine Kalklager haben und selbst die Ostsee daran Mangel hat.

b. Die in Fabrication von reinem Kornbranntwein so berühmten  Orte Sendenhorst, Vorhelm, Enniger und Albersloh werden durch diese neue Bahn ihre Brennproducte versenden, und Stein­kohlen und Korn billiger beziehen können, wie dies bisher per. Frachtfuhrwerk möglich ist, auch werden die Ziegeleien der berührten Gemeinden durch die Bahn erheblich gewinnen.

c. Der Strontianit aus den Gemeinden Vorhelm, Ahlen, Sendenhorst,

...

 

Albersloh etc. kann mit der in Rede stehenden Bahn zum Canalhafen Münster gebracht werden behufs Weiterversandt pr. Wasser zu den Nord- und Ostseehäfen und zum Osten.

d) Die Zuckerfabriken von Soest,d ePaderborner Lande, Hessen etc. werden ihren Zucker mit dieser Bahn nach Münster senden können, behufs billigster Exportirung zu Wasser über die Höä­fen der Nordsee ins Ausland, Begünstigt durch klimatische und andere Verhältnisse, kann deut­scher Rübenzucker jetzt schon die Konkurrenz der anderen Völker auf dem Weltmarkt siegreich  bestehen, und können Production und Export dieses Artikels noch bedeutuend vermehrt werden zum Wohle der leidenden Landwirtschaft.

 

 

 

 

...

 

 

 

 

 

1946 X 31

B211

Protest der Stadtverwaltung gegen die Einstellung des Zugverkehrs der WLE an drei Wochenta­gen.

diese Beschränkung bedeutet für die Sendenhorster eine ganz besondere Härte, da etwa 200 Arbeiter der Stadt, die nahezu ohne eigene Industrie ist, täglich in MS ihrer Arbeit nachgehen. Alle diese Arbeitskrräfte können einmal ihre Arbeit dem Wiederafubau nicht mehr voll zur Verfügung stellen und sehen sich zum anderen um ihren Verdinest gebracht

Außerdem wird der Dienstbetrieb der hiesigen Oberschule, die merh als 350 Schüler mit der Ei­senbahn erreichen, arg in Mitleidenschaft gezogen

 

1946 X 31

Protestschreiben der Oberschule wegen Einstellung Zugverkehr an drei Tagen

Unterschrift Hagemann, Studienrat.

B 389

1920-1948

Pflanzung und Unterhaltung vonn Obstb„umen

 

1926

Obst- und Gemsebauverband fr Westfalen und Lippe, MS

Zur F”rderung des Straáenobstbaue, der durch die Jahre der Kriegs. und Zwangswirtschaft wesentlich benachtielgit war, sollen im kommenden Winter 3t„gige Obstbaukurse fr Wegew„rter abgehalten werden

Von der Stadt Sendenhorst nimmt Wegew„rter Becklas teil.

(Gasthof Httemann in Neubeckum; mitbzubringen Baums„ge, Baumschere Baumkratzer, Notizbuch

 

1928

Nachfrage nach Zwetschen in der letzten Zeit in Westfalen stark gesteigen

 

 

1933 VIII 6 und folgende Jahre gleichlautend

Bekanntmachung: Das Obst an den ”ff, Wegen soll meistbietend verkauft werden und zwar

- anfangend am Ostotre,anschlieáend Hoetmarer Straáe, Ostenchaussee, Prozessionsweg, Ahlner Damm und Sdenchaussee

Mittwoch anfangend vor dem Nordtore

1939 II 8

šberprfung des Obstbaumbestandes an den Straáen durch den Versuchs- und Beratungsring BE-Wiedenbrck zusammen mit dem Wegew„rter; Notwendige Maánahmen der Obstbaumpflege

 

1935 VIII 25

Bekanntmachung: Di am Nordenkreuz stehenden zwei Ulmen sollen meistbietend verkauft werden

 

1937 VIII 15

Bekanntmachung:Obst an ”ff Wegen und von sonstigen B„umen wird von Unberechtigten abgenommen. oft auch von Kindern. Hinweis auf Schadensersatz und Haftung der Eltern

Bekannt gemacht Menke (Nachtw„chter)

 

1940 IV 13 B29

 

Bekanntmachung. Verkauf von Holz aus den Obstb„umen am Wege von Tergeist und am Prozessionsweg

 

X 1848 Beckumer Kreisblatt

 

Münster - Hammer Eisenbahn

Fahrplan Winterperiode

15 mal bis auf weiteres

            Hamm             8 Uhr

            Ermelinghoff   8.09 Uhr

            Drensteinfurt    8.29 Uhr

            Rinkerode        8.39 Uhr

            Dickeweib       8.48 Uhr

            Münster           9 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

 

Bahn Hamm - Osnabrück (Projekt) ca 1850

 

1868

Dr. Samberg Iburg: Sendenhorst läßt sich durch den Stadtverordneten Brüning und Bürgermeister Meyer in einem Comité vertreten, das den projektierten Bau einer Eisenbahn von Hamm über Warendorf nach Osnabrück vorantreiben soll.

Sendenhorst soll die Größe und Bedeutung des hiesigen Verkehrs angeben

 

Beschreibung: Die Bahn führt in gerader Richtung zunächst nach WAF, einem kleinen, aber mit Rücksicht auf die dortigen Verhältnisse immerhin bedeutenden Ort.

Anschluß an Beckum mit seinen Kalksteinbrüchen wird vorgesehen

Für die dortigen Verhältnisse vergleichsweise etwas größerer Ort Sendenhorst muß die Linie etwas nach Westen abschwenken-

bei gerader Führung der Strecken erhalten außer dem Städchen Sendenhorst auch noch die wohlhabenden Orte Vorhelm Enniger und Hoetmar den Vorteil einer Eisenbahnverbindung

Sendenhorst, Vorhelm, Enniger: Branntweinbrennerei und  Viehmastung

erzielen einen erheblichen Überschuß an Korn, Butter und Holz

Bahnhof etwa 1/4 Meile von Sendenhorst, bei dem Kolonen Sommersell

 

 


Landratsamt BE 200    

1897

Westf. Landes-Eisenbahn

Strecke BE-Ennigerloh-MS

 

1891

Generalversammlung des Geschäftsausschuß für eine direkte Voll- und Kanalzubringerbahn Münster-Beckum-Lippstadt als Theilstrecke einer abkürzenden durchgehenden Bahn Cassel-Münster-Emmerich

            Vornholt Ksp Sendenhorst

            Wilberding, Bürgermeister

            Isfort, Gutsbesitzer

            Ridder,  Brennereibesitzer

            Roetering Bernard, Sparkassenrendant

 

1895

Vorarbeiten für eine vollspurige Nebenbahn Beckum-Hiltrup-Münster; Abzweigung Albersloh-Wolbeck-Münster.

Voraussichtliche Bereitstellung von Grund und Boden wird 220.000 Mark kosten, wovon Sendenhorst Kirchspiel 13.845 Mark und Stadt 15.130 Mark zahlen sollen.

 

Ertragsberechnung

die Baukosten dieser Strecke betragen gemäß Kostenanschlage einschließlich Grunderwerb, Betriebsmittel und Bauzinsen 2.5 Mio Mark

 

Einnahmen:

1. Personenverkehr; gesamt 20.710 Einwohner als der Bahn zufließende Bevölkerung; hiervon

Sendenhorst Stadt  1950

                      Ksp     870

Es wird angenommen, daß sie die 6fache jährliche Fahrkartenzahl erbringen.

u.a. Sonntagsverkehr Münster-Wolbeck 10.000 Karten a 50 Pfg

 

2. Güterverkehr

nur landwirtschaftlicher Betrieb; außer

Sendenhorst

100 Doppelwagen Kohlen zu Brennereizwecken a 8 M   = 800 Mark

300 Doppelwagen Brennereiprodukte a 12 Mark         3600 Mark

 

3.Gesamteinnahmen 219,700 Mark

Betriebsausgaben 98.550 Mark

Betriebs-Überschuß  91.169 (davon ab 3.6% Dividende)

 

 

1895 II 9 Berlin

Ministerium für öffentliche Arbeiten: Erlaubnis allgemeiner Vorarbeiten für eine vollspurige Nebenbahn von Beckum bzw Ennigerloh nach Hiltrup und evtl nach MS.

Über die an die militärische Leistungsfähigkeit der Bahn zu stellenden Anforderungen wird Ihnen dennächst noch weitere Mitteilung ergehen

 

1898 V 5 Bürgermeister Sendenhorst

Auszug aus der Niederschrift der Ratssitzung

Anwesend die StV

            Bonse

            Beumer

            Bücker

            Everke

            Isfort

            Demmer

            Sommersell

            Klümper

abwesend Beigeordnter Peus

                 STV Horsmann

 

Beschluß: Bahnbau Beckum-Ennigerloh-Münster

Es wurde die Mitteilung des Amtes Vorhelm bekannt gegeben, wonach die Gemeinde Enniger 2/9 der Zubuße und die Gemeinde Ksp Sendenhorst ebenfalls 2/9 übernehmen wollen.

Es wurde beschlossen: Wir erklären uns bereit, zu dem Bahnbau zu dem in der Gemeinde Ennigerloh zu erwerbenden Grund und Boden dieselbe Zubuße mit 2/9 wie die Gemeinden Ksp und Enniger zu übernehmen. Die Stadt hat ein Aktienkapital von 100.000 Mark übernommen und wird außerdem aus Anlaß des Bahnbaus für Grunderwerb und Wegebauten eine Schuldanleihe von ca 25-30.000 Mark machen müssen und ist deshalb nicht wohl in der Lage eine größere Zubuße zu übernehmen

Hetkamp

 

1900 VIII 2. und 3.

Ortstermin zu Tönnishäuschen:

            2 - 3 Uhr Mittagessen in der Gastwirtschaft Köching

            3 ½ Uhr   Verhandlungen auf dem Bürgermeisteramt Sendenhorst

 

1900

Genehmigung des Bahnhofs Enniger

 

Beckum 1903 Sept 17

Bekanntmachung

Aus Anlaß der Einweihung der neuen Strecke der Westf. Landeseisenbahn von Neubeckum nach Münster ist ein Festessen am

30. September d.Jahres ca 2 1/2 Uhr

in Münster geplant.

Der Festzug, welcher die Teilnehmer an diesem Festessen nach MS bringt, wird 11.40  aus Neubeckum abfahren.

Zum Sammeln der Festteilnehmer in Neubeckum wird ein Sonderzug von MS abgelassen werden, welcher in Sendenhorst um 10.52... eintreffen wird. Diejenigen Festteilnehmer, welche nicht von Neubeckum aus an der Fahrt teilnehmen wollen, können den Festzug in Enniger ... Sendenhorst 12.18 besteigen.

Am Abend desselben Tages wird ein Sonderzug ab Münster 7.02, der auf allen Stationen hält und in Neubeckum um 8.12 eintrifft für die Festeilnehmer abgelassen.

Die vorher zu lösende Tischkarte berechtigt zur unentgeltlichen Fahrt mit obigen Zügen. Die Tischkarten sind bis zum 24. des Monates auf dem Kreisbüro... bei dem Herrn Bürgermeister in Sendenhorst zum Preise von 3 Mark zu erhalten.

Der Landrat

Bitte um Angabe der Teilnehmer und Abrechnung

 

O.D. (ca, 1890; Archiv Everke)

Begründung des Projekts einer Vollbahn Münster-Beckum-Lippstadt

 

...

 

betreffend eine Vollbahn von Münster, unter Mitbenutzung des erhöhten Westfälischen Eisenbahndammes bis "Kiesgrube", um den Rhein-Ems-Canal zu überschreiten, und dann wieter über Albersloh, Sendenhorst, Vorhelm, Kreuzungspunct der Cöln-Mindener_Bahn Gemeinde Beckum, Stadt Beckum, Distedde, Liesborn nach Lippstadt mit Secundairzweigbahn von Distedde über Herzfeld und Soest.

Die Lägenprofile sind Folgende

von Münster nach Kiesgrube, mitbenutzte Strecke der Westfälischen Eisenbahn . . . . . . . .7 km

von Kiesgrube über Albersloh-Sendenhorst und Vorhelm nach Kreuzungspunct der Cöln-Mindener Bahn Gemeinde Beckum

. . . . . . . . . . . . 25 km

macht ganze sStrekce Münster bis Kreuzungspunct     32 km

hinzu kommen:

die Strecke von Kreuzungspunct Cöln-Mindener Bahn bis Stadt Beckum

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  5 km

die Streke von Stadt Beckum über Distedde Liesborn nach Lippstadt

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 km

macht ganz Strecke Münster-Beckum-Lippstadt         60 km

Wenngleich es mit dem Bau von Vollbahnen in Deutschland zu Ende geht, so dürftte doch diese Linie Müsnter-Beckum-Lippstadt noch die nöthigen Element bieten, zu einer Hauptbahn ersten Ranges.

Schon zur Zeit, als die Cöln-Mindener-Bahn gebaut werden sollte, war es ernstlich beabsichtigt, dieselbe nicht vonn Minden über Hamm, sondern über Münster nach Cöln zu strecken

 

Der Hauptnutzen einer directen Vollbahn Münster-Beckum-Lippstadt besteht darin, daß die Provinzialhauptstadt Münster und ihre Hin­terländer einschließlich Amsterdam, Rotterdam, Vlissingen und Antwerpen um rund 20 Kilometer der Reichshauptstadt Berlin und Magdeburg, Dresden, Cassel, sowie auch dem Osten und Südosten Deutschlands und Europas näher gerückt werden, wie folgende ver­gleichende Zusammenstellung der Längen verschiedener Eisenbahnli­nien darthut (folgt umständliche Berechnung, der verschiedenen Vollbahnen und Secundarbahnen)

... Zunächst ist 21 km Abkürzung der Distanz zwischen Münster, dem Stammquartier des VII Armeecorps, und der Reichshauptstadt Berlin, der Festungen des Ostens, etc. in militärischer Bezeihung von emi­nenter Wichtigekeit, namentlich bei etwaigen Kriegen im Westen.-

Dann aber auch wird das gesamte gewerbliche Leben durch diese neue Vollbahn Münster, Beckum, Lippstadt erheblich gefördert, wie nach­stehende Darstellung darthut:

a werden durch diese Bahn die berühmten Beckumer Kalklager,   welche sich von Ennigerloh über Vor­helm-Enniger-Sendenhorst-Albersloh bis zum Emmerbach bei Hiltrup erstrecken, vollständig aufgeschlossen. Förderung könnte noch er­heblich gesteigert werden. Export nach Holland und Belgien,wohin wir nach Fertigstellung des Rhein-Ems-Kanals ab Münster per Wasser billiger liefern können, wie alle anderen Nationen, weil die Ge­stade der Nordsee kiene Kalklager haben und selbst die Ostsee daran Mangel hat.

b. Die in der Fabrication von reinem Kornbranntwein so berühmten Orte: Sendenhorst, Vorhelm, Enniger und Albersloh werden durch diese neue Bahn ihre Brennproducte versenden und Steinkohlen und Korn billiger beziehen können,wie dies bisher per Fachtfuhrwerk möglich ist, auch werden die Ziegeleien der berührten Gemeinden durch die Bahn erheblich gewinnen.

c. Strontianit: Vorhelm, Ahlen, Sendenhorst. Albersloh etc. kann zum Canalhafen Münster gebracht werden

d. Zuckerfabriken von Soest und dem Paderborner Land werden ihren Zucker per Bahn nach Münster senden können behufs billigster Ex­portirung.. Begünstigt durch klimatische und andere Verhältnisse, kann deutscher Rübenzucker jetzt schon die Konkurrenz der anderen Völker auf dem Weltmarkt siegreich ebste­hen; auch können Produc­tion und Export dieses Artikels noch bedeu­tend vermehrt werden zum Wohle der leidenden Landwirtschaft

 

erheblich gefördert, wie nachstehende Darstellung darthut:

a. werden durch diese Bahn die berühmten Beckumer Kalklager, welche sich von Beckum, Ennigerloh über Vorhelm-Enniger-Sendenhorst-Albersloh bis zum Emmerbache bie Hiltrup erstrecken vollständig aufgeschlossen

Beckum und Ennigerloh versandten seither schon bis 16000 Wagenladeungen Kalk und Cement pro Jahr, Das nun diese Kalklager nicht blos auf den Kreis Beckum beschränkt sind, sondern auch Theile der Nachbarkreise Münster, Warendorf und Lüdinghausen umfasssen, so können Förderung und Verkauf dieser Artikel noch um das Zehnfache und mehr gesteigert werden durch den Export zur See und nach Holland und Belgien, wohin wir nach Fertigkstellung des Rhein-Ems-Canals ab Münster pr. Wasser billiger liefern können, wie alle anderen Nationen, weil die Gestade der Nordsee keine Kalklager haben und selbst die Ostsee daran Mangel hat.

b. Die in Fabrication von reinem Kornbranntwein so berühmten  Orte Sendenhorst, Vorhelm, Enniger und Albersloh werden durch diese neue Bahn ihre Brennproducte versenden, und Steinkohlen und Korn billiger beziehen können, wie dies bisher per. Frachtfuhrwerk möglich ist, auch werden die Ziegeleien der berührten Gemeinden durch die Bahn erheblich gewinnen.

c. Der Strontianit aus den Gemeinden Vorhelm, Ahlen, Sendenhorst,

...

 

Albersloh etc. kann mit der in Rede stehenden Bahn zum Canalhafen Münster gebracht werden behufs Weiterversandt pr. Wasser zu den Nord- und Ostseehäfen und zum Osten.

d) Die Zuckerfabriken von Soest,d ePaderborner Lande, Hessen etc. werden ihren Zucker mit dieser Bahn nach Münster senden können, behufs billigster Exportirung zu Wasser über die Höäfen der Nordsee ins Ausland, Begünstigt durch klimatische und andere Verhältnisse, kann deutscher Rübenzucker jetzt schon die Konkurrenz der anderen Völker auf dem Weltmarkt siegreich  bestehen, und können Production und Export dieses Artikels noch bedeutuend vermehrt werden zum Wohle der leidenden Landwirtschaft.

 

 

1903 Sept 30 Schulchronik

Am heutigen Tage war die Eröffnung der hiesigen Bahn Münster - Neubeckum. Ein Festzug kam um 1/2 11 Uhr von Münster, holte die Festteilnehmer von Neubeckum und den anliegenden Stationen ab und lief um 12 Uhr hier wieder in den festlich geschmückten Bahnhof ein. Der Herr Bürgermeister begrüßte die Ehrengäste als Freiherr von Landsberg, Steinfurt, Herr Landrat Dr. Bahlmann, Herr Landrat von Schorlemer, Herr Direktor Schönfeld u. v. a. - Auf dem Bahnsteig hatte der Lehrer und einige Schüler seiner Klasse mit ihrer Fahne Aufstellung genommen. Trommler und Flöter der Klasse spielten beim Aussteigen der Festteilnehmer die Nationalhymne und trugen noch andere Stücke vor. - Während das Frühstück auf dem Bahnhof eingenommen wurde, spielte die Röllersche Kapelle von Hamm. 1 Uhr setzte sich der Zug wider in Bewegung. Etwa 40 Herren von hier beteiligten sich an dem Festzug. 1/2 3 Uhr war Festessen auf dem Rathaussaal in Münster., Couvert 3 Mark, die Fahrt mit einbegriffen. 7 Uhr Abends Rückkehr. 8 Uhr lief der Zug in dem hiesigen Bahnhof wieder ein, ein zahlreiches Publikum hatte sich auf dem Bahnhof versammelt. Herr Apotheker Pottmeyer hatte eine größerer Anzahl Schüler mit Fackeln versehen; und unter Anführung der Trommler und Flöter wurden die Festteilnehmer zum Hotel Ridder geführt, wo ein gemütliches Zusammensein die Feier beendete.

 

 

...

 

 

 

 

 

1946 X 31

B211

Protest der Stadtverwaltung gegen die Einstellung des Zugverkehrs der WLE an drei Wochentagen.

diese Beschränkung bedeutet für die Sendenhorster eine ganz besondere Härte, da etwa 200 Arbeiter der Stadt, die nahezu ohne eigene Industrie ist, täglich in MS ihrer Arbeit nachgehen. Alle diese Arbeitskräfte können einmal ihre Arbeit dem Wiederaufbau nicht mehr voll zur Verfügung stellen und sehen sich zum anderen um ihren Verdienst gebracht

Außerdem wird der Dienstbetrieb der hiesigen Oberschule, die mehr als 350 Schüler mit der Eisenbahn erreichen, arg in Mitleidenschaft gezogen

 

1946 X 31

Protestschreiben der Oberschule wegen Einstellung Zugverkehr an drei Tagen

Unterschrift Hagemann, Studienrat.

Elmenhorster Leichweg; GV A5

 

1648

henrich Tawidde, Bernd Arneman ... Egbert Werninck .. beschweren sich, daß der Archidiakon sie von der Kanzel verpflichtet habe, den Leichweg am Bült zu bessern

Zeugenbefragung: Leichweg am Schilde gegen den Bült müssen nicht die  Elmenhorster Bauern, vielmehr weiland Drees Angelkotte gt Kolsendorff und Stiefsohn Pouwel, Joh  Fye, Bürger binnen Sendenhorst bessern:

 

ferner: Weiland Drees Kolsendorff und dessen Stiefsohn Pouvel neben sel.  Johan Bonsen haben drei Gotten an die Pfennigstraße, die 2. für die  Deckenkloeßstraße, und die dritte gegen Hiddinghoffs Hecke in der Straße oder Schlote gelegen.

          

1684

Die Eingesessenen der Bft Elmenhorst bezeugen vor Notar Veltmann wegen  ihren von dem am Schilde gegen den Blt auáerhalb der Nort­pforten vor Sendenhorst gelegenen Leichweg: a) Zeuge Jobst Kuiper, Ahlen, 75 J alt: War vor 36 Jahren Knecht bei Zeller

Angelkotte. Habe nie geh”rt, daá die in der Bft Elmenhorst einge­sessenen  zur Besserung verpflichtet; Wohl Korchweg und Johan Fiehe, beide Brger in Sendenhorst, weil sie daselbst ihren Fuhr. und Treibweg gehabt, den  streitigen Ort und darin frhandenen Sumpffe und Schloete mit Buschen und  Doren gebessert.

 1805 StA Sendenhorst II 1-2

Magistrat an Ladnrat:

- unweit des Südentors scheiden sich die Wegen nach Ahlen und der Bft Bracht

- unweit vor dem Osttor die nach Vorhelm und Everswinkel

An diesen Stellen müßten Handweiser angebracht werden. Bisher befinden sich solche nicht im Stadtbezirk

 

 

Hoetmarer Straáe

 

durchg„ngig mit Ulmen (Chausseeb„ume) bepflanzt.

 

1919

auf Antrag der Anlieger sollen die B„ume gef„llt werden: Unter Zuzahlung von 2 Mark je Baum soll der Weg auf einer Gesamtl„nge von 580 neu bepflanzt werden, mit Obstb„umen.

Feststellung der Anlieger

a) rechts von der Chausse

Sommersell 51

Holtel 100

B Silling 26

Puke 29

B”rger B. 18

Mhelnh”fer 31

B„cker 34

Greiwe Johann 18

Bischob Anton 12

Wessel Hch 11

Volkery 10

B”rger Hch 11

Drner 15

Bartmann Hch 13

Lange 11

Wiedehage Wwe 13

Knieper 13

Bcker Th 13

Linnemann 20

Keppler 120   (Frontl„nge in m)

 

links der Chaussee

Keppler 20

Lange 283

Keppler 254

K”ching 23

Hinterm Bahnbergang stehen 78 rechts, 77 links = 155 Ulmen

Albersloh: Hohe Wart, 

3046 Morgen 1827 geteilt unter den Berechtigten aus Hiltrup, Albersloh, Rinkerode und Amelsbüren

 

Später wiederholt Sandreservoir for Anschüttung  von Bahnhöfen und Eisenbahndämmen

 

Wertvolles Jagdgebiet. Für den Naturfreund: gelegentlich Wildgänse, Fischreiher, Dachs und Schwarzwild

Specht, Nachtigall, Singdrossel, Bussard, Habicht, Kuckuck, Pirol, Wiederhopf, Häher, Finken und Meisen

1446 im Sundern bei Dernebockholt letzter Bär Westfalens doet steken.

Verfasser der Goldemar-Geschichte: Dr. Westhof, Münster

 

1810 IX 3 Hamm

          

Unterpräfekt Wiethaus: Nach Bericht Maire Langen von 14. VII. und Anlagen soll Verding erfolgen der Anfertigung des Straßenpflasters in der  Verbindungs- Straße zwschen der West- und Nordstr oder in der sog. Straße  an der Pastorat.

Falls der Verding 12 Gg pr Rute für den Rammer übersteigt, so soll

Landbaumeister Pistor Gutachten erstellen.

130 Wagen Steine

 

1771 VIII 9 MS

Ankündigung eines Ortstermins wegen der von Sendenhorst nacher Beckum neu  anzulegender Landstraße: wie diese eigentlich mit wenigtsem Schaden der  Untertanen anzulegen als auch denen darunter Leidenden dafür ein Äquivalent zuzulegen sei. Wie nun diese Landstraße Zellern Hartman, Sommersell und  Eilerts Erbe mit betrifft.

 

Hierzu Protokoll: ... Weilen die Straße und die dardurch verloren gehende Gründe auf Veranstaltung der Beamten von einem Landmesser aufgenommen und  taxiert wären, so hätte der Rentmeister solche Taxation von den Beamten zu gesinnen ...

 

          

1771 VIII 12

Vorlage einer von dem Artillerie-Lieutenant Mertz verfertigten Karte betr verlorene Gründe und deren Taxation

 

 

1771 VIII 16

Extractus Protocolli

anwesend die interessierten Gutsherren:

1. Die Entschädigung soll nicht in bar sondern durch Reduzierung der Schatzung vergütet werden.

2. Wegen der neu anzulegenden Aneweyden, Brücken und Gräben ist die Entschädigung höher anzusetzen (für jede Brücke, so mit Bretter und Balken  neu anzulegen, 4ß 8d, für jede neu anzulegnde Hecke gleichfalls 4ß 8d jährlich zu vergüten

3. Teilweise wird die Meinung vertreten, daß die Bauern den neuen Weg gebrauchen könnten, also die Kommunikation mit dem Kerspel Sendenhorst besser würde, also deshalb keine Entschädigung

 

 

          

Hofsakten Geilern

 

Aufkauf der ehemalign Landstraße Beckum-Sendenhorst

 

1812 XI 17 Behausung der Wwe Zeller Keuthage

Es erschienen vor mir unterschriebenen Großherzoglich Bergischen,  für  den   Canton S. angestellten, und in S. residierenden Notar, der  Herr  Maire der  Municipalität S. Bernard Joseph Langen, wohnhaft in der Stadt S. im  Canton gleichen Namens im  Ruhdepartement  einerseits,  sodann  die  Wwe  Zellerin     Keuthage, gebt Cath Elisabeth Lücke und Wwe Zellerin Geilern geb Anna Maria  Piepenbrock, erstere wohnhaft in der Jonsthöveler -  und  letztere  in  der Härder Bauerschaft Ksp S. im Canton und Departement wie oben andererseits.

 

Sämtliche Comparenten haben in Gegenwart der untengenannte Zeugen  folgenden  Verkaufs - bzw Kaufkontract unter sich geschlossen:

Der Herr Maire Langen, zu diesem Akt  vom  Herrn  Präfekten  authorisiertm,  verkauft  den  beiden  Mitcomparentinnen  den  bei  der  im  vorigen  Jahre vorgewesenen Theilung des Nienholts zur Disposition  des  Ksp.  Sendenhorst liegen  gebliebenen  öffentlichen  Weg,  welcher  ehemals  die  öffentliche  Landstraße zwischen Geilerns und Schmetkamps Kämpen durch das  Nienholt  so

weit es im Ksp Sendenhorst belegen und bis an die Nienholts Bache fortgeht,  auch mit Gränzgruben von beiden Seiten abgesetzt ist, zu folgenden  Theilen   und nachstehenden Bedingungen:

 

1. Die Wwe Keuthage erhält die Halbscheid des Weges von  der  Nienholtbache anfänglich bis an die Spitze wo der Zuschlag des Keuthagen Grund aufhört, in   voller abgestochener Breite, für die vereinbarte  Kaufsumme  von  100  Rthrl  oder 360 Frs

2. Die Wwe Geilern bekommt den Weg in  voller  Breite  von  der  Spitze  des Keuthagenschen Zuschlags und dem jetzigen Keuthagenschen  neuen  acquirirten   Anteils anfänglich bis an den sog. Geilern Baum vorne in die Straße für den   Kaufpreis von 87 Rthl 12 Gg oder 315 Frs

3. Den Ankäuferinnen  wird  zur  Pflicht  gemacht,  den  gekauften  Weg im geringsten nicht zu sperren indem diejenigen, welche allenfalls bisher  den Weg noch benutzt haben, denselben auch fernerhin benutzen  können  und  sie also diesen Grund nur bloß zur Weide cultivieren dürfen.  Indessen steht es den Ankäuferinnen frei, an beiden Enden  des Weges einen Schlagbaum der jedoch nicht geschlossen werden  darf, anzulegen, damit  ihr  Vieh  nicht

durcheinander laufe und jeder seinen Antheil für sich allein benutzen können.

4. Wenn über kurz oder lange  etwa  wegen  Landesveränderung  oder  sonsten  dieser Weg zur öffentlichen Landstraße wieder gebraucht werden  sollte,  so treten die Ankäuferinnen den  Grund  an  das  Ksp  S.  gegen  Rückgabe  des  gezahlten Kaufpreises wieder ab und rehcnen die Zinsen, welche dieselbe für  das Kapital entbehrt haben, als Pachtgelder von dem Weidegrund

5. Die Kosten des Vetrages, 20 Frs zahlt das Ksp.

          

Zeugen Bürgermeister Joseph Anton Kocks, Chrirurg Valentin Sulzer, Die  Wwe   Geilern ist des Schreibens unfähig

Reg. Lüdinghausen, Ferdinand Schlüter Notar

 

          

1815 IX 3 Sendenhorst

Interessenten der Gemeinheit Nienholt (Art 213 Grundsteuermutterrolle) beantragen, daß die Steuer von der geteilten Gemeinheit noch 15 Jahre als gemeine Weide abgeschätzt werde, weil mit der Kultur zur Weide, Anlegung der Graben und Frächten viele Kosten verbunden. Steuerinspektor Quade möge die Kosten für jeden Interessierten exakt ermitteln. Ferner wird um einen Generalnachweis der Anteile aller Beteiligten nachgesucht

          

Unterschrift Schmetkamp

             Jolman +++

             Geilern

             Lange

             Bagelman +++

 

 

1867 A 151

Kgl Steuerkasse weist 514 Thlr  für den Sendenhorster Anteil am Chausseebau Beckum-Drensteinfurt an 

 

1868

Borgreve, Baurat, liquidiert für ein Attest über den chausseemäßigen Ausbau der Sendenrhorster STraße von Vorhelm bis an die Drensteinfurter Grenze 

 

1867 A 151

Vergleich Stadt Sendenhorst Bauunternehmer Chrstioh Klar aus Diestedde wegen  der angeblich nicht kontraktmäßig ausgebauten Chaussee Beckum-Drensteinfurt 1855-1860.

für die Strecke im Drensteinfurtschen erhielt Klar nur eine Abschlagzahlung. Stadt weigert Restsumme, weil auf der Strecke erhelblich Abweichungen vom Kostenvoranschlage geschehen wodurch die Gemeinde D'furt von der Verpflichtung 2000 Thlr Anteil zu zahlen befreit wurde und wodurch auch die Staatsprämie für Sendenhorst verloren ging.

Klar ist zu Vergleich bereit, und zwar: Stadt Sendenhorst, vertreten durch

- Bürgermeistereiverwalter Neuhaus

- Brennereibesitzer Böcker

-                   Everke

- Schustermeister Spithöver

- Schmiedemeister Borghorst

- Stellmachermeister Düning (sämtlich Stadtverordnete) zahlt 500 Thlr (statt geforderter 1032) und übernimmt die Prozeßgebührenm

 Anlegung der Neustraße (Bußmanns Garten)

 

1810 X 12, Hamm

Unterpräf. Arr. Hamm an Präfekt Dtmd:

Vorlage des Berichts Maire Langen wegen Anlegung der Busemanns Straße.

Hiernach hat der  Maire mit dem Steinsetzer Martin von Houten einen Kontrakt abgeschlossen: 170 Schritt lang, 16 Fuß breit d-.h. ca 45 1/3 Quardatruten,

Kosten 56 Rthlr.

Landbaumeister Pistor hat keine Einwände, darauf genehmigt

          ===> 1 Schritt = 77 cm; 131m Länge; Breite = 4.90-5m

 

Ferner (Wiethaus) Belege zum Budjet 1810; bes. Verhandlungen betrt.

Regulierung des Bauplans, auch Straßenbaus in Sendenhorst (durchgestrichen:  wegen des Brandschadens)

Straßenpflaster

Reg MS 430 Bepflasterung der Straßen in Sendenhorst

1778-1842

 

         

1778 NOV 29

Geisberg wegen Pflasterung der Straßen:

1. mit der Arbeit muß gleich diesen ankommenden Frühling der Anfang gemacht und bis zum Ende continuiert werden

2. wäre der Wallmeister Mollman zu ersuchen, ob er nicht einige  Tage abkommen und die Straßen in Niveau brigen, zugleich auch anzeigen wie weit die Mistgruben notwendig zuzufüllen

3. beamtliches Publicandum ergehen zu lassen, daß ein jeder die vor  seinem Haus erforderlichen Kieselsteine vor Ankunft des Monats März anschaffen und parat liegen haben sollte

4. daß dem Wigbold S. gestattet werde, zur Verfertigung der neuen  Straßen, so viel ihr Privatdistrikt betrifft, 200 Rthlr zu negotiiren, welche demnächst aus den zu verheurenden und teils planierten und teils planierenden Wällen wieder abgetragen werden könnten

5. die in dem Wigbold wohnenden  schatzpflichtigen,  welche  Pferde halten, könnten alle Woche gegen Befreiun von den Handdiensten einen Tag mit einer Karre und 2 Pferden zum  Sandfahren dienen, die übrigen Handlagern erforderlichen Sandkarren müßte das Ksp stellen

6. die Handdienste (zum Sandfahren) müßten von  den  Wigboldseingesessenen, schatzpfl und Befreite, gestellt werden.

7. Wäre die Arbeit mit einem tüchtigen  Straßenmacher zu  accordieren, dergestallt, daß selbiger gleich im Frühjahr anfangen

8. Weil in der Nachbarschaft von S Grundsteine  genug  zu  haben  sind  und allenfalls das Holz ebenso  große  Kosten  erfordern  würde, so wäre zum gemeinen Besten viel zuträglicher, daß teils zu  mehreren Dauerhaftigkeit, teils um nach der Straße hin mit  Steinen ausgemauert und zur Verhütung aller Unglücksfälle mit einem tüchtigen Gelind von 3 1/2  Fuß  hoch  rundumher versehen würden.

9. Gleich nach Verfertigen der Straße müßte ein guter Straßenmacher die  kleinsten Fehlerr ausbessern,  um  größeren  Schaden  zu  verhüten  und  die  Straßen in immerwährnden guten Stand zu erhalten

 

 

1829

Anlage des noch fehlenden Straßenpflasters zu Sendenhorst

Landrat an Regierung:

Über diesen Gegenstand hat der Bürgermeister Marcus nicht allein  den Gemeinderat sondern auch, weil unter den noch ungepflasterten Straßen zu S. die Südgraben-Straße und die neben Suermans  und  Wichards  Hause  (Anm.  Schlabberpohl, dh 1829 noch unbenannt) die hauptsächlichsten sind.

 

Gemeinderat ist mit den Vorschlägen im  Allgemeinen,  aber  nicht  mit der Chaussierung einverstanden, indem er dieser die Bepflasterung der Straßen mit Bruchsteinen vorzieht.

(Am. Regierung: Bepflasterung ist allerdings der  Chaussierung  vorzuziehen  und ist mit den Straßen des Südviertels der Anfang zu machen)

Nach Meinung  der  Ksp-Eingesessenen soll zwar gepflastert  werden,  das Brechen der Steine soll aber nicht durch  die  Einwohner  selbst  erfolgen.

Anfuhr und Pflasterung soll auf Gemeindekosten im Zeitraum  vom  10  Jahren erfolgen.

 

Von den Bewohnern des Südgrabens und der Straße neben Wichard und  Suermann  sind 43 für Chaussierung, fünf haben sich gar nicht erklärt.

Es soll nach dem Vorschlag des Bürgermeisters überall gepflastert werden.

 

 

1838 X Regierung an Landrat

Straßenpflaster  (lt  Reisebemerkung)  an  den  Ausgängen  der  Stadt sehr schlecht; in mehreren Straßen noch gar nicht  vorhanden. Diese letzteren sind in unwegsamen Zustande und nicht einmal längs der Häuser  gepflasterte Steige, so daß nach Angabe der Einwohner bei Ungewetter  die  Kinder  nicht zur Schule gehen können.

Hierzu Anm. Landrat: auf Abhülfe  des  Übelstand  wird  allerdings  Bedacht genommen, nur ist der Gegenstand für kleine Orte  insbesondere, vonBedeutung und kann in  betracht  mannigfacher  dringender  Bedürfnisse  nur almählig betrieben werden, Sind doch in Berlin sowohl in den Ringmauern als noch mehr in den Vorstädten Stadßen ungepflastert. Deshalb scheint mir  der der Ortsbehörde gemachte Vorwurf nicht berechtigt,  am  wenigsten  aber es

angänglich, ohne Weiteres die Einleitung zur Pflasterung anzuordnen.

 

 

1839 ebda, Landrat an Regierung:

Straßenpflasterung zu S.: .. wonach der Gegenstand möglichst betrieben ist. aber an den Mitteln es noch fehlt, umd die nothwendigste  Strecke  am  Südgraben, 95 Ruthen lang zu pflastern, da selbst dann ,wen die Stadtkasse das Pflasterlohn bestreitet ud die Subskriptions summe von 184  Rthlr  für  die

Gewinnung der Steine auf 2 Jahre vorschießt, noch 66 Rthlr mangeln und  die Subskription zur freiwilligen Anfuhr dieser STeine  auch  den  Brüchen  bei Albersloh wozu die wenigen Anspänner der STadt S. nicht imstande sind, noch nicht vollständig.

Bitte um Unterstützung von 66 Rthlr durch die Regierung, da die  Stadtkasse von dem Knabenschul-Bau einen bedeutenden  Rechnungsvorschuß  hat  aus  dem Kirchbaufonds, gegen 4 % Verzinsung. Falls die Mittel also nicht reichten, bleibt nichts anderes übrig, als  mit dem allerschlechtesten 20 Ruten Weges  am  Südgraben  oder  mit  einer  den disponiblen Mitteln zu machende Strecke zu begonnen

Anm. LR: 100 Schachtruten Steine für die 51 Einwohner des Südgrabens

 

 

1841 VI 31

Nach einer Reisebermerkung des Herrn Regierungs-Vice-Präsidenten  steht  am Eingang nach Sendenhorst auf dem Weg von Ahlen  nach  S.  ein  verwittertes Kreuz und drei abgestorbene Lindenbäume, die  einen  unangenehmen  Eindruck machen. Anregung, zu beseitigen.

Ferner am Eingang des Südtors und weiter in der  Straße  ist  das  Pflaster sehr schlecht.

Beim Neubau eines Hauses sollte die Fluchtlinie zur  Verbreiterung  der  Straße zurückgenommen  werden,  ferner  mit  den  beiden  anschl. Häusern (Südstr. Eingang)

Noch schlechter und insbesondere zu schmal  und  fast  gefährlich  ist  dasPflaster am Osttor von Beckum, wo die beiden zwecklosen  Torsäulen  füglich  weggenommen werden können.

Es erscheint angemessen, statt der beabsichtigten  Neupflasterung  ungepfl.Straßen mit der Ausbesserung deds  Pflasters  namentlich  auch  am  Westtor vorzugehen.

 

 

1867 A 151

Nachweis derjenigen Eingesessenen hiesiger Stadt, welche sich verpflichtet haben, auf fünf Jahre, 1867 anfänglich, einen jährlichen Beitrag zu der bewirkten Umfplasterung derr hiesigen Oststraße zu leisten, nebst Angabe der gezeichnten Beträge

- ergibt Jahresbetrag von 33 Thlr

- 119 Zeichner

- überdurchschnitttliche Beträge: 

  Gastwirt Silling Haus 27 1 Rthlr

  Wirt Wieler Haus 84, 2 Rthlr

  Kaufmann Salomon Alsberg Haus 82, 2 Rthlr

  Bd Böcker, Haus 87 1 Thlr

 

1891 Rat

Neupflasterung der die beiden Chausseen, die von hier nach Drensteinfurt bzw über Albsresloh, Wolbeck nach MS einerseits, anderseits nach Vorhelm,  Beckum führen die verbindenden Straßen zu befestigen

Pflasermeister Klotz Steele Kostenpunkt 29608 Mk 

Neupflasterung dieser Straße soll an dem Canal an der Apotheke beginnne, da dort die alte Straße derart schlecht ist, daß der Ablfuß gehemmt sei, in westlicher richtung bis zum Hause der Seilers Hölscher hierselbst weiterzubauen, endlich über die planmäßige Fortsetzung im nächsten Jahr zu beschließen

 

27.05.1892

Pflastermeister Gries aus Bielefeld pflastert einen Teil der Weststraße neu

 

19.07.1904

Stadtrat beschließt: Die Chaussee vorm Osttor ist mit Kieselsteinen umzupflastern. 

Außerdem Auspflasterung des Weges auf Mauritz

Neupflasterung vorm Osttor; Trottoir auf der Südseite

1913 II 28

Zeitungsnotiz: Eine Promenade um die Stadt 

wird augenblicklich von der Stadtgemeinde angelegt, Die früheren Festungswälle und die vor einigen Jahren ausgefüllten Gräben sind hierfür wie geschaffen und das Beispiel anderer Städte zeigt beriets, wie schöne Erfolge damit erzielt worden sind.

Auerpdem drängen die gegenwärtigen Zustände geradezu nach einer Beseitigung. Ein großer Teil des städtischen Grundbesitzes, der zu der Anlage entbehrlich ist, wird den Anwohnern verkauft. Dadurch wird ein lang gehegter Wunsch vieler Bürger in Erfüllung gehen, da ihnen jetzt die Möglichkeit geboten ist, diese Grundstücke zweckmäßiger auszunutzen als es bisher bei der Pachtung geschehen konnte. Um den in Betracht kommenden Ankäufern, die größtenteils dem Arbeiterstande angehören, entgegenzukommen, hat das STVK die Ankaufsbedinungen so günstig gestellt, als dies im Interesse der Gesamtheit möglich war

 

1919 III 3 Ahlen

ankündigung, daß die 1914 wegen der Mobilmachung abgebrochene Vermessung des Promenadenwegs jetzt zu Ende geführt werden kann 

 

 

Wegerechte

 

 

 

1928 V 8

Antrag Bernhard Söthe, da ihm durch den Neubau der Promenade die Ausfahrt aus seinem Hof über den neben der Promenade liegenden 3m breiten Streifen genommen ist, und Nachbar Börger ihm die Ausfahrt verbietet, den Streifen weiter benutzen zu können, gegen Zahlung von 50 Mark für die Promenade.

STVertretung beschließt Sitzung am 25. V. 1928 Söthe ein Fahrrecht neben der Promenade bis auf Widerruf zu gestatten.

Nähere Bedingungen an Ort und Stelle mit der Baukommission festgesetzt

Ortstermin bring keine Einigung Börger/Söthe

 

1930 II 1 B29

Bekanntmachung. Es ist in letzter Zeit öfters festgestell tworden, daß die neuangelegte Promenade Osten, durch Aufstellen von Wagen, Lagern von Holz, ferner Überspannen von Wäscheleinen zum TRocknen der Wäsche, für den öff. Verkehr vollständige gesperrt bzw stark behinder ist. Strafandrohung bei Übertretung

 

 

1932 IX 11 B 29

Bekanntmachung. Es ist festgesellt worden, daß die Promenade dauernd mit Handwagen, Schiebkarren und Fahrrädern pp befahren wird. Es wird darauf hingewisen, daß das Befahren der Promenade mit derartigen Fahrzeugen auf Grund der Straßenverkehrsordnung verboten ist. Androhung einer polizeilichen Anzeige

Erwähnung von Straßen in der Stadt in Urkunden

 

 

14. Jh

15. Jh

16. Jh

Ostgraben

1

 

 

Osttor

1

 

 

Markt

1

1

1

Weststr.

 

2

4

Oststr.

 

5

1

Nordstr.

 

3

2

nicht weit vam Kerkhave

 

 

1

Am Markt beim Kirchhof

 

 

4

 

 

 

 

 

 

 

 

Straßenbau Stadt

1778ff

 

1778 IX 29 Reg MS 430 (der gesamte Vorgang bis 1841)

Da die Straßen in dm Wigbolt S. ganz und zumalen in Ohnstand sind, mithin  das gemeine Beste und höchste Notwendigkeit erfordert, daß solche baldmöglichst und durchaus neu gemacht werden, so ist die­ses Geschäft  anheute mit dem jetzigen Bürgermeister Bonsen über­legt, sodann überhaupt gut befunden worden:

         

1. Müßte mit der Arbeit gleich diesen ankommenden Frühling der An­fang  gemacht und bis zum Ende continieret werden.

 

2. Wäre der Wallmeister Mollman zu ersuchen, ob er nicht einige Tag abkommen, und die Straßen im Niveau bringne, zugleich auch an­zeigen könnte, wie weit die Mistgruben notwendig zuzufüllen wären

 

3. Ein beamtliches Publicandum ergehen zu lassen, daß ein jeder sowohl Befreyter als schatzpflichtiger die vor seinem Haus erfor­derlichen Kiesel (Kissel)steine vor Ankunft des Monats März an­schaffen und parat liegen  haben sollte.

 

4. Daß dem Wigbolt S. gestattet werde, zu Verfertigung der neuen Straßen so  viel ihren Privatdistrikt betrifft, 200 Rthlr zu Nego­tion teils planierten  und teils planierenden Wigbolds neu wieder in Zukunft abgetragn werden  könnten.

 

5. Die in dem Wigboldt wohnende schatzpflichtige, die Pferde hal­ten, könnten alle Woche gegen Befreiung von den Handdiensten einen Tag mit einer Karre mit 2 Pferden zum Sandfahren dienen, die üb­rige erforderliche  Sandkarren aber müßte das Kirchspiel Sendenhorst  stel­len.

 

6. die zum Sandladen und übrigen Handlangen erforderlichen Hand­dienste werden von den Wigboldseingesessenen so wohl befreiten, als ohnbefreiten  gestellt, diejenige freie aber, so sich hiezu nicht bequemen wollen, müssen  auf den ihnen betreffenden District weder Sandfahren noch Hadndiensten

einige Hülfe haben.

 

7. Wäre die Arbeit ... bestmöglich mit einem tüchtigen Straßenma­cher zu  accordiren, dergestalt, daß selbiger gleich im Frühjahr anfangen und  ohnunterbrochen die Arbeit fortsetzen müßte, wofür das Verdinglohn ein jeder pro rata seines Districts abzugelten hätte.

 

8. Weil in der Nachbarschaft von S. Gestein genug zu haben sind, und allenfals das Holz eben so große Kosten erfordern wird, so wäre zum  gemeinen Besten viel zu tragen, daß teils zu mehreren Dauerhaftigkeit, teils weil das Einweichen zu verhindern, die MistGruben nach der Straße hin mit Steinen ausgemauret, und zur Verhütung aller Unglücksfällen mit einem  tüchtige Gelind von 3 1/2 Fuß (ca 1 m ) rundumher versehen werden.

 

9. Gleich nach verfertigter Straßen wäre von Seiten des Wigbolds mit einem  guten Straßenmacher zu accordieren, daß selbiger gegen billig bestimmte,  aus dem Wegegeld herzunehmende Zahlung, die sich äußernde kleinste Fehler so gleich ausbessern, mithin größeren Schaden verhüten und die Straßen in immerwährendem guten Stand erhalten.

F Geisberg

 

 

1778 XII 17 MS

Auf kurfürstlichen Befehl, beim Bau der Straße in S. die Mistgru­ben abzuschaffen, berichten wir folgendes:

 

1. Daß die dasige Eingesessene ohne Vieh und einigem Land zu Gar­ten und  Korn nicht bestehen können, weil selbige, besonder die geringen Leute, nicht imstande sind, so vieles zu verdienen, daß sie alles nötige für bares  Geld ankaufen können.

 

2 Sind alle Häuser so eingerichtet, daß die Viehställe gleich vorm Hause   und an der Straße liegen, damit das Vieh am bequemlichsten aus und  eingetrieben, und der Mist gleich aus den Ställen in die Grube geworffen werden können.

 

3. Wann nun die Mistgruben vorn an der Straße abgeschafft werden sollten, so müßte selbige entweder hinter den Häusern angelegt oder bei jeder Abmistung  der Mist außerdem mit Wagen oder Karre gefahren werden, weilen aber viele  hinter ihren Häuseren gar kein Platz dazu haben, und ohnehin in diesem Fall, der Mist fast täg­lich durch das ganze Haus hin un hernächst im Düngen wieder zurück geschoben weren müßte, eins und andern Teils, wann diejeni­gen, so hinter ihren Häusern keinen Paltz haben, solchen Mist bei jedem Abmisten als dem Stall nach den Ländereien fahren sollten, dieses ganz ohnerträglich kostbar falle müßte.

 

So ist unser unmaßgebliches Gutachten, daß die Mistgruben in dem Wigbolt S. nicht völlig abgeschaffet, wohl aber, wo selbige gar zu weit in der Straße   eingerissen, bis zur gehörigen genugsamen Breite derselben eingeschränkt   werden mögen.

Geisberg; Beamte des Amts Wolbeck 13. XII 1778

präs. an geheimen Rat 17. XII. 1778; am gleichen Tag genehmigt (placet)

 

         

1779 III 15 MS

Geisberg an Regierung: Man wollte heute mit dem neuen Straßenbau zu S. den  Anfang machen; doch kam wider Erwarten und Vermuten Wiedersprich wegen der Pastoratgründe, woselbst der Mittelpunkt ist und der Anfang gemacht werden  muß. Nach + des Pastors weigert sich das Ececutorium, das gringste dabei beizutragen: Nach einem Protokoll habe der +Pastor Nitzgen aber wegen einer  quer über die Straße gehende Wasserbaus darauf bestanden, daß ihm die halbe

Straße zugehört. Folglich muß er, weil der Generalsatz lautet, ein jeder  muß vor seinem Hause und Gründen die Straße bessern, ver­pflichtet sein wird. Vorschlag mit dem Bau zu beginnen; Bürgermei­ster schießt die nötigen  Gelder vor bis zur endgültigen Klärung.

 

          

1779 III 22

Zustimmung zu dem Vorschlag Geisbergs. Sollten die vom Magistrat

vorgeschossenen Gelder nicht einkommen, werden die Pastoratsein­künfte mit Arrest belegt.

 

Pfenningstiege:

         

1796 Domkapitel MS Oblegien 346

Vor Sendenhorst au dem West- oder Münstertor ist der Schraderskamp gelegen,ungefähr 50 Schritt aus dem Tor linker Hand ist eine schmale Straße für eine Wagenspur, welche ungefähr 100 Schritte beinahe gerade lang ist, so  drehet sich dieselbe rechts, auf die­sem Dreh kan man schon den Baum, der  vor dem Kamp hängt, sehen

 

         

1810 IX 3, Hamm Unterpräfect Wiethaus:

Nach dem Bericht des Maire Langen sollder Verding wegen der Anfer­tigung des Straßenpflasters in der Verbindungs-Str zwischen West- und Nordstr. oder in der sog Straße an der Pastorat abgehalten werden. Wegen Abweichungen Kostenanschlag /Verdingsquantum sollte Landbaumeister Pistor eingeschaltet

werden, der in einem Gutachten seine Unbedenklichkeit äußerte.

130 Wagen Steine; können auf Rechnung geliefert werden, wenn An­schlag nicht  überschritten wird.

"Ich lege übrigens die Beläge zum Budjet pro 1810 und die hiesigen

Verhandlungen wegen Regulation des Bauplans (überschrieben; durch­gestrichen  Brandschaden) auch Straßenbaus zu S., erster nach der Verfügung vom 21.   Juni d J ganz gehorsamst hierneben."

 

         

1810 X 12, Hamm,

Unterpräfect an Präfect: Wegen der anzulegenden Busemanns       Straße zu Sendenhorst

Nach Bericht Maire Langen hat der Herr Maire mit dem Steinsetzer Martin von  Houten einen Contract abgeschlossen zur Anlegung der Straße: 170 Schritt  lang und 16 Fuß breit, mithin ungefähr 45.3 Quadratrutem; Preis 56 Rthlr

Zustimmung Landbaumeister Pistor; Genehmigung Dortmund;

Bußmansstr, Remisenstr. Neustr. 1 Schritt = 0.77m Länge der Straße 131m: Breite 4.80 m

 

 

1829 BE

Anlage des noch fehlenden Straßenpflasters zu Sendenhorst:

Befragung der Anwohner; Beschluß des Geimeinderats: Ausbau und Pflasterung  des Südgrabens und der menem Suermanns und Wichards Haus beginnenden Straße. Beschluß zur Pflasterung

 

         

1829 XI 30 MS

Kgl Abt des Innern erklärt auf die Eingabe des Landrats: Bepfla­sterung der  Straßen ist einer Chaussierung vorzuziehen; Mit den Straßen des Südviertels ist der Anfang zu machen. Lt Reg. sollen die Einwohner die Steine nicht   selbst brechen, vielmehr soll auf Gemeindekosten die Pflasterung innerhalb von 10 Jahren geschehen. Mehrheit des Südgrabens und der Straße bei       Suermann, Wichard (43) hat sich allerdings für Chaussierung ausgesprochen, 7 haben sich gar nicht erklärt.

Weil neben größerer Zweckmäßigkeit und Dauer die Pflasterung weni­ger  kostspieliger ist als bloße Chaussierung, wird der Pflaste­rung der Vorzug  gegeben.

... und werde sodann die Veranschlagung dieses Pflasterbaues, die Repartion  dem von den betreffenden Hausbesitzern zu berechnenden Steine und die  Verdingung des Pflasters .. umlegen.

 

1838 Reg an Landrat BE

Straßenpflaster in S. ist, nach einer Reisebemerkung des Departe­mentsraths  Reg Assessor Dann (?) an den Ausgängen der Stadt schlecht und in mehreren  Straßen noch gar nicht vorhanden. Diese letzteren sind in unwegsamen  Zustande und nicht einmal längs den Häusern gepflasterte Steige, so daß nach Angabe der Einwohner bei Regenwetter die Kinder nicht zur Schule gelangen können. Die Ein­wohner (durchgstr: haben sich einigermaßen damit

geholfen,daß sie mit Schutt und Holz die Gruben, soviel sie konn­ten,  angefüllt) sollen freiwillig mit Beiträgen zur Straßenpfla­sterung   zusammengetreten sein. Bericht innerhalb 4 Wochen

 

 

Hierzu Randbemerkung: Nach der Äußerung des Bürgermeisters gegen mich wird auf allmälige Abhülfe des Übelstands allerdings Bedacht genommen und ist  der Gegenstand, für kleine Orte überfordern, von Bedeutung und kann betreff mannigfacher dringender Bedürfnisse nur allmählig betrieben werden. Sind  doch in Berlin sowohl  in den Ringmauern als noch in den Vorstädten Straßen umgepflastert.

Deshalb scheint mir der der Ortsbehörde gemachte Vorwurf nicht be­gründet, am wenigsten aber es angänglich, ohne Weiters die Einlei­tung zurPflasterung anzuordnen.

         

1839 III 4 BE

Die Straßenpflasterung zu S betr: Ist nach vielfacher Erinnerung der Berichts des Bürgermeisters Brüning eingegangen: Daraus wird ersichtlich, daß der Gegenstand möglichst betrieben ist, es aber an Mitteln noch fehlt, um die notwendigste Strecke am Südgraben, 95 Ruten lang , zu pflastern. Es fehlen der Gemeindekasse zum Sub­skriptiosnpreis von 184 Rthl (Gewinnung von Steinen auf 2 Jahre) noch 66 Rthlr. Die Anfuhr aus den Brüchen von Albersloh kann von den wenigen Anspännern der Stadt nicht geleistet werden.

Zuschuß von Reg. beantragt, (bei der ungünstigen Vermögenslage der Stadt) Die Stadtkasse ist durch den Bau der Knabenschule in Vor­schuß gegangen.Möglichkeit, aus dem Kirchbaufonds einen Vorschuß (4%) zu gewähren, um 180  Schachtruthen Steine zu  beschaffen.

         

1841 X 10

Reise-Bemerkungen:

Einen unangenehmen Eindruck macht auf dem Wege von Ahlen dahier rechten Seits unfern der Stadt ein verwittertes Kreuz und drei ab­gestorbenen  Lindenbäume, deren Wegnahme wohl nicht Anstand finden möchte.

 

Am Eingang des Südtors und weiter in der Straße ist das Pflaster sehr schlecht. Angemessen ist, daß beim Neubau eines Hauses rechts beim Eingange die Fluchtlinie zur Verbreiterung deer Straße zu­rückgelegt ist und muß dies mit den beiden darauf folgenden Häu­sern künftig ebenfalls der Fall sein.

 

Noch schlechter und insbesondere zu schmal und fast gefährlich ist das Pflaster am Osttore von BE hin, wo die beiden zwecklosen Thor­säulen füglich werden weggenommen werden können, und es fragt sich, ob nicht statt der beabsichtigten Neupflasterung ungepfla­sterter Nebenstraßen, wozu die Steine  auf dem Kirchhofe liegen, nicht mit der Ausbesserung des Pflasters an den   Eingängen, auch das Pflaster am Westtore ist schlecht, vorzugehen sein dürfte.

 

1830

Wilhelm Böcker liefert zwei Wassergossen im Wege an der Südenkapelle (Wasser Rennen)

 

Kirchhof

1832

den 2ten Januar die vier Pumpen auf dem Kirchhof zugemacht mit Mist und Stroh (frostsicher gemacht)

Meister Stockhoff

 

 

 

1831 Stadtrechnungen

Saerbeck Steine aufgesetzt auf dem Schleiten 2 Schachtruten,

Straßenpflaster gelegt; ein Mann 6 Tage (pro Tag 10 Sg)

 

 

1832

Anlage eines Bürgersteigs, Ostgraben

Ackerbürger Schöckinghoff erhält 9 Thlr für an der Ostgrabenstraße an den Häusern aufgeworfenen Fußweg mit Sand angefüllt (4 Zoll hoch)

 

Schlabberpohl

 

1839 erste Erwähnung Hypothekenschein für Haus 105 (Apotheke)

Wohnhaus nebst dahinter gelegenen Garten und dem aus demselben nach der Straße Schlobberpohl führenden Weg

 

Schleiten

1868 II

Der Neubau des Weges auf dem Schleiten wird als notwendig anerkannt

1868 IV

Die Straße Schleiten soll zu beiden Seiten eine Rinne von Kieselsteinen erhalten, die äußeren Kanten mit weißen Mauersteinen aus dem Steinbruch des Ökonom Kleikamp Ksp Sendenhorst

1868 VII

Weil der Vorrat an Kieselsteinen sehr gering ist, wird nur die rechte Seit mit einer Rinne versehen. Die Kleikampschen Steine sind augenblicklich nicht zu haben, sie sind auch nicht haltbar genug.

 

 

Straßenbenennung B 438

1919 - 1926

Bei der geplanten Anbringung von Straßenschildern entstehen zwei Lager, die für den Erhalt bzw. für die Umbenennung in Winkelstraße kämpfen.

 

1- 1919 IX 8 A. Pottmeyer setzt sich mit elf Anliegern des Schlabberpohls für Erhalt des Namens ein: Wenn der Name auch Derb klingen mag, man muß ihn doch unter dem Gesichtswinkel der Zeit auffassen, wo er entstanden ist und nicht unter dem Zeitpunkt in der wir leben... Wer nicht denkt, findet den Namen unfein und lächerlich. der Name Schlabberpohl ist Jahrhunderte lang im Gebrauch. Er ist im Volskmunde abgeschliffen, er ist originelle er gibt zu Verwechslungen keinen Anlaß und erzählt dem denkenden Bürger aus der Vergangenheit.

Unterschrift 12 Anlieger des Schl.

             17 Sympathisanten; darunter Carl Bischof-Scköckinghof, ein geborener Sendenhorster

 

2. 1919 IX 9 Westf. Kommission für Volkskunde

Karl Wagenfeld an Stadtverwaltung: Wir bitten Sie, doch nicht die alten namen aufgeben zu wollen.

 

3. 1919 IX 23 WEstf. Heimatbund Bispinghof 3

Freiherr von Kerkerinck Borg; Dr. Friedirch Castelle:

Wie wir erfahren, sind dort Bestrebungen im gange, alte niederdeutsche Straßennamen durch neu, weniger eigentümlich zu ersetzten. Oft umschließt solch ein anheilmender altrer Name ein ganzes Stück Heimatgeschichte und hält allein ncoh die Erinnerung an Geschehnisse und Zustände früherer Zeiten fest.

 

4. 1919 VIII 12

Hermann Kruse und B, Decker: Gesuch der Anwohner und Interessenten des sog Schlapperohl um Umänderung des Namens in Winkelstraße

Bitte, unserer Straße einen würdigen Namen zu geben, da der bisherige Name nach Aussage längstverstorbener Anwohner nur durch die schlechte Beschaffenheit der Stadt entstanden ist und keine weitere Bedeutung hat.

Als Anwohner bitten wir uns das Selbstbestimmungsrecht zu gewähren

 

5. 1919 IX 9

Gesuch Anwohner und Interessenten den unangenehm klingenden Straßennamen Schlapperpohl in Winkelstraßen unzubenennen.

27 Unterschriften, darunter auch von Leuten die die Straße beim Kirchgang benutzen.

 

6. 1924 VIII 30 Bürgermeister an LR:

Kurzer Abriß der Geschichte der Auseinandersetzungen um den Straßennamen Schlabberpohl: ... Wegen der schlechten Entwässerung in früherern Jahren hat die dreiarmig auf einen "Pol" mündenden Straße schon vor Jahrhundertn die geradezu originelle und zutreffende aber keineswegs für die Anwohner beschämende Bezeichnung vom Volksmunde erhalten. Auch im Grundbuch und Kataster.

 

7. 1924

Weiteres Gesuch Westf. Heimatbund; Karl Wagenfeld

 

8. 1924 IX 5

Lr an Bürgermeister: habe Auftrag vom RP, Anweisung zu treffen, die Straßenbezeichnung Schlabberpohl beizubehalten

 

9. 1924 VI 9

Anwohner (nur noch 7) verlangen endlich Anhörungstermin

 

1924 IX 4

LR an Bürgerm.

Beschluß STVS Straßenbenennung in Winkelstraße wird in Frage gestellt (Aufsichtsinstanz) Eilt!

 

Grasnutzung

1918 III 3

Grasnutzung an denn öffentlichen wegen und auf der Südenbleiche wird für 6 Jahre auf dem Bürgermeisteramt neu verpachtet.

Bei WWe Melisch werden zwei Ulmen zum Verkauf ausgesetzt.

 

1919 IV 4 A998

Verkauf von Ulmen an der Hoetmarer Str.meistbietend; Erlös 4569 Mark

 

Räumung der Straßen von landw. Gerät

1918 XI 11 A 998

Gendarmeriewachtmeister Klinke an die Polizeibehörde Sendenhorst:

Die Landwirte der hiesigen Stadt lassen fast sämtlich Wagen und Pflüge vor ihren Häusern steheh, da0 sie einen großen Teil des Fahrdammes einnehmen, wodurch bei den jetzigen dunklen Nächten ohne jede Straßenbeleuchtung erhebliceh Unfälle herbeigeführt werden können.

Anscheinend ist diese Unsitte durch die milde Anwendung der Straßenpolizeiordnung während des Krieges entsanden, Sollte aber einmal ein Unglück dadurch entstehen, dann würde es wahrscheinlich zu Prozessen kommen an welchen auch die Stadt zur Verantwortung gezogen würde. ...

Darauf Bekanntmachung des Bürgermeisters  und Aufforderung an Polizeiwachtmeister Pieper zur Kontrolle

 

Straßenschilder

1925 VI  3

H Kruse weist darauf hin, daß beim Bezirksturnerfest viele Fremde Straßenschilder vermißten; anmahnung den Beschluß endlich zu realisieren.

 

Mühlenweg

1935 I 10

Antrag Schrick, Hoethman, Beninng Hch, auf Ausbau der projektierten STraße von der Westenchaussee bis Mühlenweg. Die Grundstücke wurden von Tergeist erworben, Bauzeichnungen liegen vor.

 

Ortsschilder

1926 Anbringung von insgesamt 9 Hinweisschildern nach Soest, Telgte, Münster

 

Liebesgasse

Offizielle Bennennung sehr spät, vielleicht er nach dem 2. Weltkrieg

vgl. 22.09.1923

Der Brennereibesitzer Graute-Hesse hat in der Stige neben seinem Hause einen Rinne ohne Genehmigung angelegt und ohne Genehmigung hierzu städtische Pflastersteine verwandt.

Soll doppelten Tagespreis zahlen (für 36m x 0.15 cm) = 5.4 qm

 

Wallachenhof

im Südviertel zwischen Südstraße und Schlabberpohl

Lt Herweg hinter Adele Tribus, erreichbar durch Entrups Stiege

Name entstanden aus Wallhagenhof ?

 

Südendamm

1780 Teich am Südendamm

 

Stadtbörne

1780 Stadtbörne am Südenbolweg

          Hellenbrüggenbecke

 

Brockstraße

1793 Schafhude auf der Brockstraße, so weit die Stadt berechtigt.

 

Ahlemer Damm

1775 Zimmermeister Beumer erhält 17 Rthlr aus der Kirchspielskasse für die Aufsicht beim Ausbau des Ahlener Damms

 

Herstraße

1750 Mönnichs Kamp liegt an der Herstraßen (nach Beckum)

 

 Straßen - Chausseebau im 19. Jahrhundert

 

 

Quellen:

Kreis Beckum

Akten 161 1853-1873

Ausbau und Unterhaltung des Verbindungsweges Sendenhorst Wolbeck, die sogenannte Hellstraße

 

Akten 162 1866-1877

Chaussee von Sendenhorst über Albersloh nach Hiltrup zum  Anschluß an die Eisenbahnhaltstelle Hiltrup

 

08.09.1849

Erklärung der Bft Elmenhorst: die Instandsetzung der mehrerwähnten Wegstrecke von Sendenhorster Grenze bis Kötter Wihsmann sei von Sietn der dazu verpflichteten Gemeinde Alverskirchen von jeher in dem Maße versäumt worden, dqaß die Eingessenen der Elmenhorster Bft, welche sich desselben häufig bedienten, mitunter genöthigt gesehen hätten, das am Wege stehende Holz abzuhauen und die schlechtesten Stellen damit auszubessern. Diese Leistung sie aber nicht in Folge einer Aufforderung sondern lediglich aus freien Stücken geschehen, Es könne mithin keine Verflichtung irgende eienr Art geschweige denn zur gänzlichen Instandhaltung gefolgert werden.

Elmenhorst will  Strecke bis Bücker übernehmen, wenn der Bft das auf der ganzen Strecke befindliche Holz überwiesen werden.

 

Sendenhorst, den 26. Januar 1852

Chaussierung der Communalwegestrecke von Beckum über Vorhelm und Sendenhorst nach Drensteinfurt betreffend

 

Beehren wird uns nachstehend gehorsamst zu berichten, die Verbindung der Kreistadt Beckum und des dieselbe umgebende Straßennetzes mit der Provinzial Hauptstadt Münster mittelst einer den südwestlichen Theil des Kreises durchschneidenden Kunststraße war seit Jahren der Gegenstannd vieler Wünsche und gewichtiger Interessen, ohne daß man aller dahin gerichteten Bestrebungen ungeachtet dem Ziele näher gerückt wäre. Seitdem nun die Communal-Chaussee von WAF nach Ahlen im Ausbau vollendet und die Köln-Mindener, sowie die Münster-Hamm Eisenbahn im Betriebe, allerletzt auch die Zweifel, welche rücksichtlich der Übernahme der Letzeren Bahn seitens des Staates und deren Fortführung über Rheine bis Emden verwalteten, gehoben sind, ist die Frage über den Ausbau der Straße in ein neues Stadium getreten, dessen Bedeutung für den Staat, wie für die betheilgiten Gemeinden und Privaten nicht verkannt werden dürfte, Schon ein Blick auf die Charte zeigt die Wichtigkeit der Kunststraße für die an der Linie liegnden Gemeinden des Amtes Sendenhorst und Vorhelm, welchen dann in einer Länge von fast einer Stunde durschnitten werden und in der Ausführung des Projekts eine Lebensbedingung ihres Gewerbebetriebes erblicken.

Der Communnalweg von Sendenhost in der Richtung auf Beckum ist zwar bis Tönshäuschen vor einer Reihe von Jahren mit erheblichen Kostenaus einer Kloake in einen Sanddamm umgeschaffen und in gutem Stande, allein für den Frachtverkehr des Gewerbebetriebes genügt er keineswegs, weil er im Sommer bei eintretender Dürre wenn der Sand mahlt, und ebenso bei anhaltender Nässe im herst und Winter nur mit Vorlage-Pferden passiert werdenkann.

Noch schwieriger ist die Verbindung von Sendenhorst mit dem kaum eine Meile entfernten Punkte der Münster-Hamm Bahn, Drensteinfurt, indem auf der Strecke des Communalweges in der letztgenannten Gemeinde, der es an geeignetem Auftragsmaterial gänzlich fehlt, die Personenpost dagegen nur in durchaus trockenen Sommermonaten fortgeschafft werden kann.

Diese Übelstände treten de Entwicklung des Verkehrs nicht nur im allgemeinen hemmend entgegen, sondern haben sich in Bezug auf den Betrieb der zahlreichen Brennereien bereits in hohen Grade fühlbar gemacht.

Die Brenner sind mit Rücksicht auf den Zustand der Wege genöthigt,

sowohl zum Vertriebe ihes Fabrikats als auch zur Anfuhr von Steinkohlen und Korn wenigstens 4 Pferde zu halten.

Nur wenige unter ihnen betreiben Ackerbau in solcher Ausdehnung, daß sie die Pferde in der Zwischenzeit zu beschäftigen vermöchten, deren Unterhaltungskosten daher dem Brenner zur Last gelegt werden müssen.

Insbesondere gilt dies von den Brennereien im Gemeindebezirk Sendenhorst, welche überdies ihren beträchtlichen Kohlenbedarf von Ahlen über Tönnishäuschen statt von Drensteinfurt, mithin auf einem Umwege von fast einer Meile, sogar unter Verwendung von sechs Pferden für eine Ladung zu beziehen genöthigt sind.

Da ihnen die Spiritus-Fabrication schon seit längerer Zeit eine scshwere Concurrenz bereitet, so sind diese nicht im Stande, solche gelich den günstiger gelegenen Anlagen zu bestehen und haben daher ihren Betrieb seit einiger Zeit bereits eingeschränkt, so daß bei dem Fortbestehhen der bewegten Übelstände befürchtet werden muß, daß wenigstens ein Theil derselben eingehen werde.

Wie nachtheilig solches auf den Verkehr und Wohlstand im Allgemeinen und dem Absatz der landwirtschaftlichen Producte insbesondere einwirken müßte, stellt die Anführung klar, daß auch die Staatscassem welche aus den hiesigen Gemeinden jährlich beiläufig 12.000 thlr an Maischesteuer beziet, ein erheblicher Ausfall in Aussicht steht.

Die Gemeinde der Ämter Sendenhorst und Vorhelm, deren Eingesessenen die Wohlthat guter Verbindung und Absatzwege zu schätzen wissen, haben bisher keine Opfer gescheut, um sich in den Besitz derselben zu bringen, wie die Vergleichung des früheren und jetzigen Zustandes der Communalwege und die auf deren Instandsetzung seit einer Reihe von Jahren verwandten Summen augenscheinlich beweisen. Auch zu der in Rede stehenden Anlage sind dieselben nach Kräften beizutragen bemüht, indem nicht nur die Eingesessenen von Sendenhorst die beträchtliche summe von merh als 1000 Thl an freiwilligen Beiträgen gezeichnet, sonder auch die Eingessenen des Kirchspiels sich bereit erklärt haben, durch unentgeltliche Anfuhr von Wegebau-Material nach Kräften mitzuwirken.

Die Gemeinde Vorhelm hat überdies vorläufig auseigenen Mitteln die Besteinung der Strecke vom Dorfe Vorhelm bis Tönnishäuschen in Angriff genommen, während die Gemeinde Enniger welche von der fraglichen Linie nicht unmittelbar berührt wird, in der Hoffnung auf eine Unterstützung auss den Wegebaufonds der Kgl Regierung den Ausbau eines Verbindungsweges beabsichtigt.

Allein für die Länge der Strecke von mehr als 3 4/5 Meilen und die dadurch bedingten höheren Baukosten reichen weder die Kräfte der Gemeinden, noch der Eingesessenen aus, und müssen dieselben das Ziel ihrer Hoffnungen aufgeben, wenn der Staat ihnen nicht durch Bewilligung eines Zuschusses unter die Arme greift. Analgend den Zeitpunkt der Ausführung, so kann schon nach dem Vorgetragenen eine Beschleunigung des Baus nur wünschenswerth erscheinen.

Ein noch weit dringenderes (Problem) aber liegt unverkennber in der traurigen Lage, in welche die hier so zahlreich vertretene Classe der Handwerker und Taglöhner sowohl in Folge der in den letzten Wochen so hoch gesteigerten Getreidepreise, als des bedenklich veränderten Verdienstes, insbesondere auch durch das fernere Sinken der Preise der Leinwand, deren Verfertigung viele

Hände beschäftigte, grathen ist, und bei ferneren Fortdauer der ungünstigen Conjuncturen einen eigentlichen Nothsstand unter den arbeitenden Classen befürchten läßt. Diesen eine nachhaltige Gelegenheit zum Arbeitsverdienst zu gewähren liegt nur adnn in der Macht derr betheiligten Gemeinden wenn deiselben durch einen Zuschuß aus der Staatskasse von mindestens 6000 Thlr pro Meile in den Stand gesetzt werden, den Bau der fraglichen Kusntstraße unverzüglich in Angriff zu nehmen. Unter Bezugnahme auf die Circularverfügung des Herrn Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten vom 25. December 1851, die Beschäftigung der arbeitenden Classen betreffend, beehren wird uns Euer Hochgeboren, imn Verfolg des bereits am 6. Februar 1851 in den Anlagen

1.       die von dem Bauinstpektor Kawerau aufgestellte Übersicht der Kosten nebst

2. .... bricht hier ab

 

 

1853 V 19

Regierung MS an Landrat BE

Euer Hochgeboren wird es bekannt seyn, daß auf dem Sendenhorst-Wolbecker Kommunikationswge sich noch eine überaus schlechte Strecke befindet.

Sie vermindet wiklich die Nützlichkeit un den Werth der auf diesem Wege seitens der Gemeinden Sendenhorst und Albersloh zin neuerer Zeit mit vielen Kosten und großer Anstrengung ausgeführten Arbeiten, indem es, um die ebengedachte schlechte Wegestrecke zu passieren, nicht selten einer vermehrten Anspannung bedürfen wird.

Der Herr RP der sie in vorigem Jahre passierte, hat mir solche auch als eine nothwensig herzustellende Wegestrecke bezeichnet.

Diese Strecke - in der Gegend der Kolonen Tauwitte und Uland (Tawidde, Ahland) - wird ganz von de Kommunen Albersloh und Averskirchen begrenzt, ist aber seit unvordenklichem Herkommen seitens der Bauerschaft Elmenhorst Ksp Sendenhorst unterhalten reps. gebessert worden.

Euer Hochgeboren ersuche ich nun ergebenst, geneigtest anzuordnen, daß die jetzt eintretende günstige Jahreszeit dazu benutzt werde, mehrgedachte Wegestrecke in einen guten und dauerhaften passierbaren Zustand, also in einen solchen Zustand zu setzen, daß der Zustand, der vor und hinterliegenden Wegestrecken entspricht.

Euer Hochgeborenwollen die Gewogenheit haben, und von dem dieserhalb getroffenen Anordnung in Kenntnis setzen

 

 

Memorandum von Stadt und Kirchspiel

 

Sendenhorst, den 5. Juni 1854

Gegenwärtig:

Stadtverordnete                                    Gemeindeverordnete

Dr. Frey                                               Lütkekogge

König                                                  Suermann

Düning                                                Muerdfield

B. Böcker                                            Hartmann

Th. Böcker                                          Johlmann

Brüning                                                          ausgeblieben 2

ausgeblieben 1

 

 

In der heutigen Versammlung der STV der Stadt Sendenhorst und der Gemeindeverordneten des Ksp Sendenhorst wurde das an mitunterzeichneten Amtmann gerichtete Schreiben des Herrn Landrats Grafen von Schmiesing zu MS vom 5. Mai nebst Anlage die Erbauung einer Chaussee von MS auf Sendenhorst betreffend vorgelegt und vorgelesen.

Nach angestellter Beratung und reiflicher Erwägung konkurrierender Verhältnisse wurde folgende einmütige Erklärung abgegeben:

Zu den Gegenden, die durch die Eisenbahn in die Ecke geschoben - hinsichtlich des örtlichen Kleinverkehrs, der über den löblichen Eifer für den Warenverkehr vielfach in Vergessenheit geraten, aber von Bedeutung ist, gehört unzweifelhaft der zwischen der Provinzial-Hauptstadt Münster und dem Kreis Beckum gelegene mit Orten und ländlichen Etablissement wohl angebaute Complex. Wenn es wahr ist, daß in einer solchen Isolierung eine sociale Gefahr liegt, nahe verwandt einer Gefahr, welche aus der einseitigen Bevorzugung des Fabrikwesens neben dem Verfall des Kleingewerbes hervorwächst, so findet diese Wahrheit unzweifelhaft Anwendung auf die bezeichnete Gegend, wobei die Durch diese unterbrochene Verbindung der Nachbargemeinden auch die letzteren schwer trifft. Durch die Schiffbarmachung der Lippe in Verbindung mit dem Ausbau der Frankfurter Straße - von Münster auf Hamm - verödete die Hauptverkehrslinie, die bis dahin von dem Süden der Provinz über Sendenhorst und Albersloh nach Münster führte und mit ihr die berührten Ortschaften, Die in der jüngeren Zeit an der südlichen Grenze gebaute Eisenbahnen haben diesen Zustand nicht verbessern vermocht, da sie dem Zwecke, Vermittelung des Kleinverkehrs, nicht entsprechen, zu weit entfernt, um die Ab- und Zugänge zu denselben in ihrem jetzigen Zustande wenig geeignet sind, den Verkehr zu beleben.

Wenngleich Sendenhorst durch äußerste Kraftanstrengung sich aus seiner unverschuldeten Isolierung hervorzuheben bemüht gewesen, sie ist ihm solches doch bis jetzt nicht völlig gelungen. Sendenhorst fehlt eine direkte Verbindung mit Münster. Auch glaubt man, daß die fragliche Straße von einer Bedeutung, welche über das lokale Interesse weit hinaus reicht und für den übrigen Teil des Kreises Beckum, welcher noch vielfache Beziehungen mit Münster unterhält, der Ausbau einer direkten Verbindung mit Münster wichtig ist, da die Eisenbahn, abgesehen von dem Umwege, wie bereits angedeutet, bekanntlich für den Kleinverkehr vieles zu wünschen übrig läßt. Unzweifelhaft dürfte es im Interesse der Stadt Münster liegen, durch Aufschließung ihrer näheren Umgebung mittelst kleinerer Verkehrsadern dem ferneren Zustrom allen Lebens nach dem südlichen Schienenwege Einhalt zu thuen, um namentlich mit dem Kreise Beckum in nähere Verbindung gebracht zu werden. derselbe besitzt ein Chausseennetz von 40.111 Ruten, welche kein anderer Kreis des Regierungsbezirks aufzuweisen hat.

er hat einen Überfluß an ländlichen Produkten, sowohl des Tieres- als des Pflanzenreiches, selbst hinsichtlich des Mineralreiches ist er nicht unergiebig. Die Butter gilt für die beste im ganzen Regierungsbezirke. Nicht allein die fruchtbaren Weiden, sondern auch die vielen Branntweinbrennereien liefern eine Menge vorzüglichen Mastviehes. Der Ackerbau procuziert alle gewöhnlichen Fruchtarten, besonders Weizen. die vorzüglichen Flurplatten werden weit über Münster hinaus verführt. Selbst zum Bau der Cölner Brücke ist Beckumer Kalk verwandt worden. Wie wichtig es für Münster ist, alle diese Artikel nicht allein nach der Fabrikgegend in der Grafschaft Mark und nach dem Rheine ausgeführt zu sehen, und wiederum seine Handelsgegenstände hierher abzusetzen, bedarf keiner weiteren Erwähnung. Es ist bekannt, wohin der Landmann verkauft, daher bezieht er auch seine Bedürfnisse, Dagegen bedarf Sendenhorst Bauholz, welches Der Thiergarten liefert, sowie Roggen für seine Brennereien, dessen unzureichende Production im Kreise Beckum namentlich für die Branntweinbrennereien in Sendenhorst aus den Sandgegenden des Kreises Münster ersetzt werde. Der Vortheil des Kreises Beckum liegt in der Vergrößerung seines Absatzgebietes.

Nachdem man die Wichtigkeit, ja Nothwendigkeit einer directen Verbindung der Hauptstadt Münster mit dem großen Chausseenetze des Kreise Beckum nachgewiesen zu haben glaubt, bleibt die Frage zu lösen, wie dieselbe zu erreichen.

Es machen sich verschiedene Linien Concurrenz:

1.die ursprünglich von Wolbeck projektierte soll von Münster über Wolbeck mit einer Seitenwendung in südlicher Richtung auf Albersloh nach Sendenhorst führen. Bei der Wahl derselben bleibt es zweifelhaft, ob die Stadt Sendenhorst auf ihr Münster so viel schneller erreichen kann, als auf der fertigen Straße über Drenstenfurt daß es sich für Sendenhorst darzubringenden Opfer verlohnt. Auch bleibt der Übelstand bestehen, welcher freilich nur den Kreis Münster angeht, aber bisher einem Emporkommen des Dorfes Albersloh so hinderlich gewesen ist, nämlich der Mangel einer Verbindung mit dem jenseitigen Werseufer durch Überbrückung des Flusses. Wäre das Hindernis beseitigt, so würden die dort befindlichen fruchtbaren Grundstücke der intensiveren Spatenkultur der fleißigen Dorfbewohner übergeben werden und nicht allein die Bodenrente der Besitzer, sondern auch das Wohlbefinden der dürftigen Einwohner, die seither ihre Kräfte nicht angemessen verwenden konnten, sich nicht wenig heben, Ferner ist nicht zu verkennnen, daß ein bedeutender Theil der Gemeinde, nämlich der südwestliche, durch diese Linie von der Wohlthat des belebten Verkehrs ganz ausgeschlossen würde.

Die 2te Linie würde von Wolbeck an der Grenze der Gemeinde Albersloh und Alverskirchen durch in gerader Richtung auf Sendenhorst führen. Gegen diese Linie würde Sendenhorst was die Richtung an und für sich anbelangt, nichts einwenden können., da dieselbe aber so kurz als die später zu beschreibende durch die Loddenheide ist, wenn sich nicht folgendes Bedenken dagegen geltend machte:

Abgesehen davon, daß Sendenhorst eine längere Strecke auf dieser Linie zu bauen hat, so führt sie auf eine Entfernung von 1200 Ruten zwischen Wo9lbeck und Sendenhorst an der Grenze von Albersloh und Alverskirchen durch eine unbewohnte Heidegegend, es wird also weder die eine noch die andere Gemeinde geneigt sein, dazu etwas zu thuen, es ist somit nicht abzusehen, woher die Kosten beschafft werden sollen. Da von vielen Seiten die Unzweckmäßigkeit und Unausführbarkeit der beiden bewegten Linien erkannt wurden, so ist das Prjoect einer 3ten Linie aufgeworfen. Dieselbe soll von Münster aus Ludgeri Thor durch die Loddenheide dem Exercierplatze vorbei auf Albersloh und Sendenhorst führen, durch eine 650 Ruten lange durch die Gemeinde Angelmodde zu legende Chaussee mit Wolbeck verbunden werden.

Diese Linie entspricht nach der Meinung der Versammlung sowohl dem allgemeinen, als auch dem Sonnderinteressen am meisten. Sie führt ebenso wie die beschriebene in gerader Richtung auf Sendenhorst, verbindet die meisten Ortschaften und ländlichen Etablissements und befördert die Abfuhr des Holze aus dem Staatsforste Thiergarten in einer Weise, wie sie den Interessen des Forstfiscus sowie der des Holzes bedürftigen Gegenden angemessen ist. die Chaussee von Münster über Telgte auf Warendorf sowie die projektierte Linie von der Hauptstadt in gerader Richtung auf Sendenhorst gehören nächst der Eisenbahn zu den unentbehrlichsten Haupt-Verkehrsanlagen. Bei richtiger Würdigung der Verhältnisse und Interessen werden die zwischen denselben liegenden Örter sich durch besteinte Querstraßen mit den bezeichneten Hauptstraßenzügen in Verbindung setzen, um auf diese Weise die Gegend nach allen Richtungen aufzuschließen und dadurch den Absatz in der Land- und Forstwirtschaft zu erleichtern und Handel und Gewerbe zu beleben.

            Dagegen wünscht Wolbeck eine durchgehende Chaussee und um diese zu ermöglichen, da für eine Sackgasse auf Wolbeck, eine Beihülfe aus öffentlichen Mitteln schwerlich erfolgen wird, ist das Project der Weiterführung über Alverskirchen, Everswinkel auf Freckeehorst aufgetaucht. Wenngleich der Grundsatz je mehr Chausseen, desto besser, nicht zu bestreiten, so glaubt man doch, die Mängel dieser Linie, solange sie als Konkurrenzlinie besteht, etwas beleuchten zu müssen. Dieselbe bildet unzweifelhaft eine Parallele zu der Münster-Telgte-Warendorf-Chaussee und ist nur 3/4 Stunden davon entfernt, läuft sogar bei Freckenhorst auf einen Punkt aus, der nur 25 bis 30 Minuten von Warndorf liegt, wogegen die fraglichen Ortschaften ein entschiedenes Bedürfnis haben und alle ihre Wünsche befriedigt werden können, wenn wie bereits angedeutet, durch Querstraßen die Gegend nach allen Richtungen aufgeschlossen wird, namentlich die Ortschaften mit dem belebteren Süden in Verbindung gebracht werden, abgesehen von dem Interesse einzelner Wirthe, in deren Vortheil eine durchgehende Passage liegt. So lange nicht bindende Beschlüsse vorliegen, muß man auch an der Bereitwilligkeit der Gemeinden Alverskirchen und Everswinkel Zweifel hegen, da durch diese Gemeinden sich gegen

Mehrbauten, wenn sie auch wenige Ruten betragen, zu sträuben pflegen.

Sollte nichts desto weniger für die Verwirklichung letzteren Linie eine Möglichkeit sich ergeben, und die fraglichen Ortschaften ihr Interesse sich als diesen Hauptverkehrsadern bezeichneten Linien durch Querstraßen anzuschließen, verkennen, so will man bitten, daß beide Projekte nämlich die Richtung aus Ludgeri Thor über Albersloh auf Sendenhorst und die Linie aus Servatii-Thor über Wolbeck, Alverskirchen, Everswinkel auf Freckenhorst von einander getrennt gehalten werden.

Da aber bei der zu wählenden Richtung nicht allein Sendenhorst, sondern auch der übrige Teil des Kreises Beckum interessiert ist und dem Vernehmen nach die Fortsetzung einer geraden Linie von Beckum auf Lippstadt projektiert wird, und da die Entscheidung im Kreise Münster bevorsteht, so will man bitten, daß baldmöglichst ein Kreistag berufen werde, um sich +ber diejenige Linie zu erklären, der von Seiten des Kreises Beckum der Vorzug gegeben wird

vgu

gez. Stadtvertreter und Gemeindevertreter

Bürgermeister Kreuzhage, Amtmann Brüning

Pro copia dem Bürgermeister Kreuzhage

 

 

Verhandelt Albersloh den 21. Mai 1855

In betreff des Ausbaus der sog. Hellstraße war heute der Gemeindevorstand von Albersloh eingeladen und wurde demselben die Erklärung der Gemeindenverordneten von Sendenhorst vom 21. v. M. und die landräthliche Verfügung vom 12, des Monats dahin zur Beratung und Erklärung vorgelegt, ob die genannte Gemeinde sich nunmehr gegen Überweisung von 100 Thrl von der kgl Regierung, wovon auch die Gemeinde Alverskirchen zur Hälfte partizipiert, zu dem Ausbau der Hellstraße vom Kötter Bücker bis Wiesmann verstehen wolle.

Der Gemeinde-Vorstand erklärte folgendes,

Da nach dem Gemeinderatsbeschluß vom 20. Juni 1854 der Ausbau der fraglichen Wegestrecke übernommen und die Gemeinde Albersloh sich verbindlich gemacht, ein Drittel der Kosten zu tragen,, so wären sie der Ansicht, obschon die Gemeinde Sendenhorst nicht zu den Kosten beizutragen sich verstehen wollte, da die Kgl. Regierung einen Zuschuß von 100 Thlr bewilligt, auf die Bauerschaft Elmenhorst das zu erbauende Wegestück also wie das längs der Hellstraße stehende Holz, den Gemeinden überlassen wollte unter den obwaltenden Verhältnissen zu beschließen, daß der Ausbau der fraglichen Strecke seitens der Gemeinde Albersloh zur Hälfte übernommen werde. Jedoch müßte die Bauerschaft Elmenhorst die von ihnen noch auszubauende Strecke zuerst in Angriff nehmen, indem  es sonst den Gemeinden Albersloh und Alverskirchen an dem erforderlichen Material fehle,

In Beziehung der künftigen Unterhaltungspflicht erklärt der Gemeinde-Vorstand, daß sie keineswegs dazu die Gemeinde Albersloh verpflichtet hielten, und bezogen sich in dieser Beziehung lediglich auf den Inhalt des Gemeinderats-Protokolls vom 20. Juni 1835 _4 und zwar aus dem Grunde, weil die Bauerschaft Elmenhorst zur früheren Unterhaltung verpflichtet gewesen, auch fast den alleinigen Nutzen von dem Wege habe, ferner daß die fragliche Wegstrecke fast ganz in der Katastralgemeinde Alverskirchen belegen sei

gez Bleckmann, Gemeindebürgermeister

Vohs Beigeordneter

 

15.03.1853

Landrat des Landkreises MS an Landrat BE:

Euer Hochgeboren wird es bekannt sein, daß auf dem Sendenhorst-Wolbecker Kommunikationswege sich noch eine überaus schlechte Strecke befindet.

Sie vermindert wirklich die Nützlichkeit und den Werth der auf diesem Wege seitens der Gemeinden Sendenhorst und Albersloh in neuerer Zeit mit vielen Kosten und großer Anstrengung aufgeführten Arbeiten, indem es, um die oben gedachte schlechte Wegstrecke zu passiren, nicht selten einer vermehrten Anspannung bedürfen wird

Der Herr RP, der sie im vorigen Jahr passierte, hat mir solche auch als eine nothwendig herzustellende Wegestrecke bezeichnet.

Diese Strecke in der Gegen der Kolonen Tauwitte und Uland (Tawidde, Ahland) wird genau von den Gemeinden Albersloh und Alverskirchen begrenzt, ist aber seit unvordenklichem Herkommen seitens der Bft Elmenhorst unterhalten bzw. gebessert worden.

Euer Hochgeboren ersuche ich nun ergebenst, anzuordnen, daß die jetzt eintretende günstige Jahreszeit dazu benutzt werden, die Wegstrecke in einen guten dauerhaften pasierbaren Zustand, also in einen solchen Zustand zu setzen, daß der Zustand der vor und hinterliegenden Wegestrecken entspricht.

 

Verhandelt Alverskirchen, de 23. Mai 1855

Gemeindevorstand erklärte, nachdem ihm die Verhandlung de dato Albersloh den 21. 6. bekannt gemacht worden, folgendes:

In jeder Beziehung schlossen sie sich der Erklärung des Gemeinde-Vorstandes Albersloh  an, jedoch zu der künftiger Unterhaltung könnten sie eben sowenig die Gemeinde Alverskirchen verpflichtet halten und müßten sich in dieser Beziehung dafür verwahren.

gez. Hockenbeck, Vorsteher

Geschermann, Hockenbeck

 

 

26.08.1854

Zusammenkunft der Gemeindeverordneten Kirchspiel und Eingesessenen Bft Elmenhorst betr. Wegestrecke nördl. Teil Bft Elmenhorst nach Wolbeck. Feststellung, daß diese Strecke immer aller seits als zu Alverskirchen gehörig betrachtet und behandelt wurde.

Elmenhorst will seine Beiträge zum Straßenbau als freiwillig ansehen. Keine fortwährende Pflicht zur Unterhaltung

Diesseits sei stets nur behauptet worden, daß von den Eingesessenen des Ksp Sendenhorst die Einwohner der Bft Elmenhorst, weil sie an dem Wege wohnen, den meisten Vortheil hätten, der Ausbau im polizeilichen Interesse ein dringendes Bedürfnis sei und daß der allgemeine Verkehr namentlich den Absatz der Producte aus den am Wege gelegenen Districten von Albersloh, Alberskirchen und Wolbeck nach dem gewerbereichen Sendenhorst und nach der Eisenbahn dadurch gefördert werde.

die Gemeinde Ksp Sendenhorst hat seine Aufgaben durch Aufnahme namhafter Schulden erfüllt. Es ist jetzt Sache von Alverskirchen und Albersloh ihren Rückstand aufzuholen.... das seit vielen Jahren von ihnen versäumte an geringerer Beschwerung nachholen könnten. Ksp könne nicht ein Drittel der Kosten tragen (von Bücker bis Wihsmann) zumal der Bau des Wegs nach Alverskirchen sowie nach der Bft Jönsthövel auszuführen und zu dem Chausseebau von Beckum nach Sendenhorst zu tragen habe

Straße bildet Grenze zu Alverskirchen (Strohbücker!). Ksp kann schlimmstenfalls zur Hälfte der Kosten dieses Districts herangezogen werden

Bezug auf Erklärung 08.08.1849: Seit 5 Jahren hat Alverskirchen sich nicht gerührt. In diesem nicht unbedeutenden Zeitraum haben sich manche Verhältnisse geändert, andere sich weiter ausgebildet, So habe man damals geglaubt, A. falle die Last des Baues allein zu, jetzt habe sich  herausgestellt, daß die sehr bedeutende und potente Gemeine Albersloh contribuiren müsse. Damals habe Alver. vor dem Angriff des Weges A. -Sendenhorst gestanden ...

Es wäre der Verkehr dann noch mehr nach Münster gerichtet gewesen (nach Ausbau der Strecke Sendenhorst - Alverskirchen). Dieser habe sich aber seitdem nach Vollendung der Warendorf-Ahlenschen Chaussee im Jahre 1850 immer mehr zu der Eisenbahn, besonders in der Richtung auf Ahlen gewandt und in neuerer Zeit  so zugenommen, daß nach Mitteilung des unterzeichneten Amtmanns die Chausseegelder- Einnahmen an der Barriere Tönnishäuschen in der Gemeinde Vorhelm an der bezeichneten Chaussee im Jahre 1853 um 108 Taler gegen das Jahr 1852 vermehrt habe

Das Interesse der Bft E. an dem Weg ist immer noch groß aber keine Lebensfrage mehr wie früher, als E. von allen Seiten unzugänglich war. Seit der Vollendung des Verbindungswegs mit der Stadt im Jahre 1848 sie die Situation der Bft um vieles besser geworden. Die hinter ihre gelegenen Distrikte Alverskirchen. und Albersloh befänden sich aber noch in ihrer früheren desolaten Lage und sei daher für dieselben der Ausbau des fraglichen Wegedistrikts besonders wichtig.

Nachdem der Ausbau des Weges behördlich angeordnet, wolle man zur Vereinbarung von 1849 stehen

Es müsse ein Durchlaß von 2 Fuß Breite und 26-28 Fuß Briete angelegt werden (wo?)

Unterschrift der Eingesessenen, nur zwei mit Kreuzen

Gemeindeverordneten
Vorsteher Werring

2.Vornholz

3. Averhoff

4. Heimann

5. Suermann, ausgeblieben 2

Eingesessene Elmenhorst

1. Angelkotte

2. Feldmann

3. Elmenhorst

4. Volking

5. Mühlenkamp

6. Everwin

7. Erdmann

8. Westhues

9. Hoveschmidt

10.Bruland

11.Thieskötter

12.Meyer (drei Kreuze)

13.Werring

 

 

09.07.1855 Enniger

Betr. Instandsetzung der Hellstraße

Bauerschaft Elmenhorst sieht sich überfordert. Meint nicht, zur ständigen Unterhaltung verpflichtet zu sein. ...

Da der Weg bei der jetzigen nassen Witterung und bei vorgerückter Zeit doch in diesem Jahre nicht fertig werden kann ... sollte man die arbeitslosere Zeit des Spätherbstes, des Winters und der Frühjahrs verwenden ... da die stets sehr langsam zu Werke gehenden Gemeinden Albersloh und Wolbeck doch sicher in diesem Jahre nicht fertig werden

Amtmann Brüning

 

Kreis Beckum 162

1866-1877

Anlegung einer Chaussee von Sendenhorst über Albersloh nach Hiltrup zum Anschluß an die Eisenbahnhaltestelle Hiltrup

 

Kreis Beckum 161

1866-1877

Ausbau und Unterhaltung einer Strecke des Verbindungsweges von Sendenhorst nach Wolbeck, die sogenannte Hellstraße

früheste Erwähnungen; Herkunft

1319 WUB VIII 1353

Hausstätte sitam iuxta fossam et portam orientalem (Ostgraben und Osttor)

actum in foro opidi (Marktplatz)

 

1446 Fraterhaus U 152

Erste Erwähnung: Nordstrate

 

1471 Fraterhaus U 1519

Garten in der olde Stadt (nach der allgemeinen Rezession, 1350/51 Pest, aufgegebenes, ehemals umwalltes Stadtgebiet)

 

1486 StAM Msc VII 1002

Land buten der Ostporten up den Bersenkampe

          

1711 V 19

Wohnhaus auf dem Schlöte, an beiden Seiten Hof und Garten

 

hierzu Dr. Müller Münster: Schlöte, Schleuten,  Schleiten  (wohl  Pl.) von  slot, Abzugsgraben, kleiner  Kanal, Kanäle (auf jeden  Fall künstliches Gewässer). Der Bereich eines ehemaligen, alten  Stadtgrabens (vor der Erweiterung einschl Tergeist) ist denkbar.

 

Straßen

Straßennamen in der Stadt

frühe Erwähnungen

 

1711 V 19 Armenhaus U 75

Wohnhaus auf dem Schlöte, an beiden Seiten Hof und Garten  gehört  mit zum Haus (Verkauf für 400 Rthr; sehr hoch!)

 

1715 VII 5 Deitkamp U

Wohnhaus des Holzschuhmachers Andreas Hintze (heute  Nordstr.  16,  Blechschmidt): Wohnhaus, Hof am Weg nach dem Nordgraben im Norden;

---> man unterschied sehr genau: Der Graben war nicht der Weg, der Weg lief paralell; genauso am Graben; erst später einfah Graben

 

1716 VI 14 Armenhaus U 78

Johan Schräder, Bürger und Kesselflicker, hat Garten auf dem Aschenpott  wohnhaft am Südgraben

          

1721 Armen 81

Martin Schotte, Bürger und Radmacher Haus am Südgraben zw. zwei Häusern,  d h Südgraben bebaut.

 

1823 Merveldt Westerwinkel 821

          

- Glindkampstraße

- Klumersstr.

- Brüggenstraeters Str

- Sandstr

Hellweg

nach Prinz, Mimigernaford, Bezeichnung selten über die 2. Hälfte de 15. Jh hinausgehend.

Seit dem 14. Jh Straßengerichte an beliebiger Stelle einer öffentlichen Straße

via regia wo alter Königsbesitz nachgewiesen, frühmittelalterlich

via publica = Hellweg

 

Steine und Kreuze vor der Stadt (Vredestene) meist an Scheidewegen ca. 1000 m vor dem Stadttor

 

Wegerecht der Stadt über die Averduncksche Heide (Drensteinfurt)

1598 Allodial-Archiv des Hauses Steinfurt Bd. II

Weg über die Averduncker Heide; Interessenten und Fiskus Sendenhorst

 

1817 Sept. Amtsblatt der Reg. Münster Nr 304, S. 371

Belobung: durch die thätigen Bemühungen des Bürgermeisters Langen zu Sendenhorst sind die sonst sehr schlechten Wege seines  Verwaltungsbezirks in guten fahrbaren Stand, gesetzt, und durch Besetzung der Hauptstraßen  mit Pfählen ist der doppelte Zweck erreicht worden, daß nicht nur die Fußsteige abgesondert, sondern die Distrikte der Besserungspflichtigen eingetheilt sind, welches wir zum Beweise unserer Zufriedenheit und zur Nacheiferung der benachbarten Bürgermeister öffentlich bekannt machen.

 

 

Kreis BE Landratsamt Akte 149

Acta spec. betr. die Chaussierung der Wegestrecke von BE über Vorhelm und  Sendenhorst nach Drensteinfurt 1852-1856

 

Verbindung Kreisstadt BE durch Kunststraße mit der Provinzialhauptstadt MS seit Jahren wünschenswert

 

Regierung bewilligt nur 3000 Tlr pro Meile, Rest sollen die Gemeinden  zahlen (Minister für Handel Gewerbe und öffentliche  Arbeiten v d Heydt, 1852)

________________________________

1932 B29

Verkauf der am Garrathweg lagernden Erde: Anfang an der Einmündung des Garrathweges - Südenchaussee

 

1938 IX 30

Bekanntmachung

der von der Provinzialstraße BE-MS an der Ostseite des Neuen Friedhofs vorbeiführende Weg zum Mittelweg soll eingezogen werden und westlich des Friedhofs verlegt werden.

Einsprüche sind zu melden

 

(Plan wurde nie verwirklicht!)

A 593

 

1855 April 5

wurde dem Metzger Hch Kalthoff, Nr 155 vorgehalten, daß er durch übermäßig schnelles Fahren durch die Hauptstraßen der Stadt mit seinen 2 bis 43 Hunden bespannten Wagen nicht nur gegen das polizeiliche Verbot des schnellen Fahrens in geschlossenen Ortschaften handler, auch die Veranlassung zu Unglücken werden könne, wie der heutige Vorfall, wo Pferde durch das heftige Geräusch erschreckt, und die auf der Straße stehende Wagen gescheut und den letzteren umgworfen haben.

Bei Androhung von 5 Tlrn Strafe wird dem Komparenten aufgegeben

1. Nicht ohne Noth mitten durch die Stadt sondern an den Gräben seinen Weg zu den verschiedenen Toren zu nehmen.

2. seine heftigen und bösen Hunde nicht ohne Aufsicht zu lassen.

1730 FM Amt Wolbeck 16

Beschwerde an Droste von Merveldt: Rötering hat den Weg S. - Ahlen nicht asugebssert. Die Heer- und Landstraße von Hankschemmer Brücke (?) bis Meichelen oder Linnenfeld ist fast ohnbräuchlich

 

1776 FM Amt Wolbeck Nr 16

Beschwerde, daß sich die Ester- und Brockhauser Bft wie auch die Seebroicker altes Ksp Ahlen zur Ausbesserung der von Sendenhorst nach Ahlen gehenden und allgemeiner Heer- und Landstraße und darauf vor einigen Jahren angelegten neuen Dämme und Brücken sich eximieren wollen.

Roetering soll die in seinem Gehölz vor einigen Jahren vom ganzen Ksp und mehrer angelegte Dämme und gemachte Gräben bessern

Roterings Gehölz bis an des Gogericht Sendenhorst haltet lang 200 Ruthen (über 1000 Fuß) Falls der Weg in diesem Bereich in Ordnung gehalten werden soll, muß R. mehr tun als alle anderen Bauern.

Außerdem hat R. im Ksp Sendenhorst noch einen Distrikt, den er bessern soll

 

Antrag wird abgelehnt, da R. von den übrigen Wegebesserungen eximiert sei und er sich ganz freimachen wollen

Da nun aber sothaniger Weg, bsonders in dem Roeterings Holz, son in Unstand ist, daß man nicht ohne Gefahr mit Pferd und Wagen stecken zu bleiben solchen passieren kann, also soll Sch. R. den Weg schnellstens reparieren

 

 

 

 

 

hierzu Akten Reg MS 430

insbesondere Bereisungsberichte

 

 

Stadtarchiv Sendenhorst 680

 

Acta specialia den öffentlichen Wegebau betreffend

1828 (1861)

 

 

 

1825

Vertrag zwischen Bürgermeister Röhr und Steinhauer Bernhard Hermann Neuhaus:

- Neuhaus setzt die Wegestecke vom Südtor bis an den Wegweise auf 332 Fuß Länge und 16 Fuß Breite in chausseemäßigen Stand.

- für Untersteine, Bordsteineund Feinschlag dürfen nur weiße Bruchsteine genommen werden.

- Lfde Unterhaltung in den kommenden Jahren

- Nach sachverständiger Abnahme erhält N. 100 Thlr

- für die jährliche Unterhaltung werden 3 Thlr gezahlt

- die nötigen Fuhren und Handlanger werden von der Gemeinde gestellt

 

(1828 angeblich schlecht kontraktmäßige Ausführung festgestellt; Röhr wird für das ungehörige Vefahren (fehlende Genehmigung bzw Prüfung) haftbar gemacht; Neuhaus muß nachbessern; erklärt sich bereit, die Decke der Straße in der Mitte um 4 Zoll zu erhöhen

1828 I Beckum

Anfrage, wieviel 6 und mehr Fuß hohe Laubholzstämme in den Kinder-Baumschulen vorhanden sind (sollen teils zur Bepflanzung der Dolberger Chaussee, teils zur Verschönerung der Städt, Dörfer und wüsten Plätze verwendet werden.

Stadt Sendenhorst, Lehrer Kriege: 

vorhanden 60 Apfelstämme, sämtlich zum Verkauf disponierbar; Preis pro Stück 7 1/2 Sg

Stadt Sendenhorst, Gärtner Fuest:

18 Äpfel, 1 Birnen, 1 Pflaumen, sämtlich disponierbar

Stadt Sendenhorst, Tierarzt Leisner

Bäume sind noch zu jung

Die Obstbaumzucht ist im allgemeinen in hiesiger Bürgermeisterei noch sehr zurück, obwohl der Boden ganz geeignet hierzu zu sein scheint, so findet man doch nur äußerst wenig Bäume in den Gärten.

... Der einzige öffentliche Platz ist der hiesige Kirchhoff, welcher mit einer doppelten Reihe Lindebäume bepflanzt ist, welche passend an einigen Stellen noch erweitert wird, wozu 60 Lindenbäume nötig wären (10 Thlr)

Öffentliche Wege oder sog. Landstraßen:

a) von SEndenhorst nach Münster 2000 Ruten

                   nach Ahlen   1400 Ruten

                   nach Vorhelm 1800 Ruten:

falls Bäume 3 Ruten weit auseinander gepflanzt werden, werden 3598 STück benötigt

Hierzu sind italienische Pappeln zu wählen, da Obstbäume unbezweifelt gestohlen oder beschädigt werden würden

Da die Kosten der Bepflanzung sich auf 609 Thlr belaufen würden, muß unbedingt eine Baumschule angelegt werden. Somit könnten die Kosten auf ca 100 Thlr gesenkt werden

 

 

1828 IV 10

Anfrage Landrat von STuckradt: DAuer der die Gemeindedienste tuenden zu jeder Jahreszeit; nach Herkommen, wieviel festgesetzt, vormittags, nachmittags

 

Sommertags morgens 7 - 11 Uhr (=3 1/2 Stunden)

Wintermonate       8 - 11 Uhr (3 STunden)

in wenigen Fällen auch nachmittags

Sommer             2 - 6 Uhr

Winter             2 - 5 Uhr

 

Bürgermeister Markus ist der Ansicht, daß zuviel unproduktive Zeit bei halbtägigem Einsatz verloren geht und schlägt vor:

Sommer: 9 Stunden (6-11; 14-18)

Winter  8 Stunden (7-11; 14-18)

Feb/Nov 7 STunden

 

Bekanntmachung

Jeder Wegebesserungspflichtige auf dem Ahlschen Damme muß bis Donnerstagabend bie Vermeidung von STrafe seine Wegestrecke geebnet haben

1828 V 4; Marcus, Bürgermeister

 

 

 

Bekanntmachung

Die Kötter aus folgenden Bauerschaften

a) Rinkhöfer

b) Hörder

c) Jönsthöveler und

d) Brächter 

haben sich am Donnerstag Morgen um 6 Uhr an der Dammbreden-Brücke mit Schuten und Schaufeln einzufinden um den Weg von hier nach Vorhelm, den Weg auf den Gemeinde-Enden zu ebnen.

Es wird im Falle die Arbeit ein Vormittag nicht beendigt ist, auch der Nachmittag gearbeitet.

Die Aubleibende werden strenge bestraft werden

Sendenhorst den 4. May 1828

Der Bürgermeister Marcus

 

folgen  weitere Bekanntmachunge betr. verschiedene Wegebesserungen, vor allem immer wieder Ahlener Damm

 

Hierzu ausführlicher Bericht vom 8. Juni 1828

 

 

Der Weg von hier nach Ahlen ist soweit er durch das Kirchspiel geht, der fehlerhafteste in hiesiger Bürgermeisterei und durch die vielfachen von den Reisenden hierüber geäußertestn Beschwerden als 

einer der schlechtesten Wege in hiesiger Gegeng überhaupt bekannt.

Er ist auf eine Klei und eine Faschinen-Bahn angelegt und seit vielen Jahren sind die Faschinen immer dauraf gelegt und ERde von dem Kleiweg darüber geschlagen. Hierdurch ist die Faschinenbahn immer höher wie die Erdbahn, welches wie bei unregelmäßigen Anlagen alles verschlammt ist; von innen bis zu 5 Fuß steigt (Hohlweg), wodurch der Weg gefährlich zu passieren ist, indem im Dunkeln diese Faschinenbahn leicht verfehlt werden kann, und auch Fuhrwerke auf langen Strecken sich nicht asuweichen können.

Dabei ist diese Faschinen-Lage in äußerst schlechten Zustande, in den letzten 5 Jahren ist mit geringer Ausnhame gar nicht daran geschehen, daher as Holz darin dann größtenteils ganz eingetreten und gefahren ist, und die Passage diesemn Winter so schlecht war, daß niemand einen leeren Wagen mit 2 Pferde durchschleppen konnte, da die Pfere oft tief durch das Holz durchsanken und dabie noch in Gefahr standen, sich hierbei zu beschädighen. Diese Klage war allgemein und ich habe selbst zu Fuß, zu Pferde und im Wagen die Erfahrung gemacht, daß sie wahr sind.

Der Damm ist im totalen Verfall und kann auf keinen Fall so bleiben    

(folgt Begründung, warum die Faschinen entfernt werden müssen und statt dessen ein reiner Sandweg angelegt werden muß)

 

Hierauf begab ich mich heute Morgen auf den Damm und fand die besserungspflichtigen in zwei Haufen versammelt auf demselben vorhanden.

In Beacht der vielen Klagen über den schlechten Zustand dieses Dammes und der vielfachen Zureden der angesehensten Bewohner hiesiger Stadt, diesem als den zweit wichtigsten Wege (der wichtigste ist nach Münster) doch ja zu bessern, und der vielfachen freiwilligen Versicherungen, diese Arbeit zu unterstützen, so wie auch mehrere Versicherungen einiger Besserungspflichtiger, diese ARbeit gern vorzunehmen, hielt ich mich versichert, daß diese Arbeit nach einer kurzen Anweisung von einem großen Teil der Besserungspflichtigen mit starke Hand gleich angefangen würde, welchem sich die anderen mißmutig und beschämt angeschlossen hätten.

Aber nun, wie vielfach schon gehört, mußte ich die traurige Erfahrung machen, daß die Sinnesart der hiesigen Eingesessenen sehr veränderlich und im Durchschnitt und zum Widerspruch gemeigt sind; statt meiner Anweisung Folge zu leisten, erkärte zuerst der Herr Hauptmann von Rhemen und der  Oekonom Frey, daß deises Vorhaben ihre Kräfte übersteige, sie wollten zwar wohl Folge leisten, indessen rieten sie heirvon abzustehen. Hierauf äußerte sich der ganze Haufen, dieses Vorhaben gereiche zu ihrem Untergange, sie machten diese Arbeiten deshalb nicht; der Weg wäre so gut und in der Art wollten sie ihn bessern und falls ich von meiner Bekanntmachung nicht abstände, würden sie sich über micht bei der kgl Regierung beschweren, worauf ihnen geantwortet wurde, eine Beschwerde höheren Orts stünde ihnen natürlich frei, indessen stünde ich von meiner Weisung bis zu einem hohen Bescheid nicht ab, und sie würden dennoch zur Zeit sicher in Pflicht genommen.#

 

Bei dem zweiten Haufen , welcher cica 5 Minuten weiter war, erhielt ich dieselbe Antwort und diese von mir denselben Bescheid.

Besonders ungehorsam haben sich hierbei getragen

a) der Sohn des Zellers Erdmann durch grobe Manier und Antwort

b) der hier allgemein als grob bekannte Colon Große Döbeler

c) der Colon Keuthage.

Diese beiden Personen waren die Haupt-Redelsführer, folgten mir auf der Ferse nach, beantworteten vorlaut alle meine Belehrungen und Aufmunterungen und sagten mir, wie denn auch der Gemeinde-Rat Arnemann, ich könnte diese Arbeit nicht, wäre schlecht beraten und der gleichen Grobheiten mehr, welche dann zu ihrer Zufriedenheit allgemein belacht wurden.

wie ich von ersten Haufen zum zweiten ging, versuhte ich diesen nicht weiter zu bemühen und wie dieses nicht halft, gebot ich ihnen zurückzubeliebn, indessen, von wenigen wurde dieses befolgt. Die Colonen Große Döbeler und Keuthage ließen nicht ab von mir und als ich ihnen das fernere Folgen ernstlich untersagte, antwortete ersterer, sein Weg führe daher, was nun gar nicht wahr ist, und beinde blieben nun auch bei mir und diesen folgte eine ganze Masse Bauern.

Wie ich bei dem zweiten Troup kam und selben eben anredete, redeten beide vor mir her,

Döbeler sagte, das tun wir nicht und Keuthage sagte, dann braucht der Steuerdiener nicht mehr zu kommen.

Ich gebot den Keuthage still zu schweigen, worauf er mich frech fragend ansah und kurz drauf wieder fortredete. Große Dübeler sprach beständig. Gedachter zweiter haufen erklärte sich nach diesem Zureden des Döbeler und Keuthage, daß sie es machten wie die Übrigen.

So ist der Hergang derr Sache und der Anfang dieser allgemeinen nützlichen Wege-Arbeiten mit Grobheit abgewiesen. Es mangelt hier durchaus an Gemeinde-Sinn, keine Einziger tut etwas, wovon er nicht den persönlichen Nutzen voraussieht, jeder will raten, will regierung, kein Einziger will sich belehren und befehlen lassen.

Aus dem Ganzen geht leider hervor, und habe ich es mit Bedauern schon längst gefühlt, wie es dann meine 3 Vorfahren gefühlt und gefunden haben, daß hier nur mit Strenge, Ordnung und Folgsamkeit zu schaffen und erhalten ist.

Der Weg nach Ahlen sollte heute Morgen angefangen werden, und die Arbeit muß durchgeführt werden, wenn die Königliche Regierung fahrbare Wege in der hiesigen Bürgermeisterei haben will. Denn geht den Wegebesserungspflichtigen dieses durch, so tun sie auch gar nichts mehr.

Euer Hochwohlgeboren muß ich diesem nach gehorsamst ersuchen, deisen Wegn selbst zu prüfen, zu besichtigen, die Kräfte, welche die Wegebesserungspflichtigen besitzen, selbst zu erwägen, und mir dann zur Ausführung die nötige Zangehilfe von mehreren Gensdarmen zu geben, zu deren freien Einqaurtierung heute Morgen Gelegenheit mehr als überflüssig gegeben ist.

die Einsendung der Straf-Erkenntnisse über das Vorgefallene unerlaubte Benehmen der Wegebesserungs-Pflichtigen halte ich mir vor in Bälde einzusenden

Der Bürgermeister

Marcus

 

NB Ich kannte zu der Zeit die Bauersleute nicht alle von Person, der hier gedachte Keuthage soll Hagedorn heißen

Nach einer mündlichen Abrede mit dem Herrn Landrat sind keine Straf-Erkenntnisse hierüber gemacht

 

 

Auf die Eingabe des Bürgermeisters reagiert Beckum zurückhaltend, verweist aber auf das Allgemeine Landrecht nach dem eine Pflicht zum Wegebau bestehe;  Wer diesen Verpflichtungen nicht nachkommt, sich deshalb nicht rechtfertigend entschuldigt, ist strafbar und muß nötigen Falls mit Strenge dazu angehalten werden. Falls weiterhin Weigerung, kann die Arbeit verdungen und die Kosten executorisch eingetrieben werden. Sie haben in dieser Sache mit Ruhe, Überlegung und Con sequenz zu verfahren, bei allen Ihren Anforderungen aber zuvor auch zu erwägen, ob die Pflichtigen Ihnen ohne Ruin und ohne besonderen Ncahteil für ihre Feldwirtschaft nachkommen können und billige Rücksichten und Nachsichten beum guten und sehr rühmlichen Eifer für die gute Sache nicht zu übersehen.

 

1828 VII BE

Regierung will nähere Informationen, bevor sie auf die Beschwerde der Sendenhorster Gemeinderäte eingeht; insbesondere Zeitaufwand, Entfernung der Sandgruben, technisches Gutachen betr. Entfernung der Faschinen;

darauf: die Anfurh von 40 bis 50.000 Fuder Sand ist so eine außerordentliche Last, daß solche ovn den Besserungs-Pflichtigen nur successive in einem Zeitraum von mehreren Jahren geleistet werden kann; daher besser auf mehrere Jahre und streckenweise zu verteilen

 

Übersicht der zur Instandsetzung des Weges S. Ahlen nötigen Sandfuhren oder Faschinen

Angabe sämtlicher Bauern und Kötter des Kirchspiels, Länge der zu bessernden Wegstraecke und Anzahl der Fuder Sand; Anzahl der eingesetzten Pferde und Gesamtzahl der benötigten Tage:

5 - 12 Tage (Durchschnitt 6/7 Tage) 

 

Strafverfügung des Bürgermeisters:

Da Sie gestern meiner Aufforderung, Sand auf dem Wege vor dem Südthore zu fahren, ausreichend kein Genüge geleistet haben und heute geradezu verneinend kein Genüge leisten wollen, so sehe ich mich genöthiget, Sie hiermit bei 5 Thlr Strafe aufzufordern, heute Mittag und Morgen früh Sand zu fahren

Sendenhorst, den 21ten August 1828

(An den Holzhändeler Herrn Bäumer)

 

Skizze  von dem Weg von Sendenhorst nach Ahlen soweit er in der Bürgermeisterei Sendenhorst gelegen

Eintragung von 94 einzelnen Distrikten, entsprechend der Anzahl der Pflichtigen; dabei: eingefriedigter Heidegrund (Gr. Düveler, Linnemann Actuar Langen, Vohs); Langen stellt seinen Grund für Sandentnahme zur Verfügung

 

1828 IX 9

Instandsetzung des Weges ist von der kgl Regierung beschlossen worden. Bauerrichter werden angewisen, die Eingesessenen ihres Bezirks zu 8 Uhr zu bestellen (mit Schüppe und Hacke). Ausbleibende werden mit 1 Thlr Strafe belegt

ferner: Auswurf der Gräben am Ahlener Damm bei 2 Rthlr Strafe

 

 

1828 Oktober

Actuarius Langen, Wirt Böcker und Colon Joelman beantragen ihren District mit einer Steindecke zu versehen; die Districte sollen zusammengelegt werden:

hierzu Langen: werde die Steindecke seitens der Colonen Vocke und Lütkedüveler auf meine Kosten anlegen lassen; Vocke bringt die Steine an Ort und Stelle; das Übrige muß ein Entrepreneur übernehmen. 

Böcker als Eigentümer des Röttgermann-Kolonats, Jolmann, Besitzer von Steingruben

 

1828 VI 24 Ahlen

Actuar Langen: ... Da ich übrigens vernommen habe, daß mein Bauer Vocke mit sämtlichen übrigen Wege-Besserungs-Pflichtigen der polizeiulichen Anordnung kein Genüge ggeleistet hat, so wird es mir angenehm sein, wenn Sie denselben in einer angemessenen Polizeistrafe nehmen, damit er es fühltm künftig die Ortsobrigkeitliche Befehle strenge Folge leisten zu müssen.

 

1828 X 28

Der Ahlener Weg ist stellenweise mit Kopfweiden bepflanzt, welche zum größten Teile sehr alt sind und wovon die Hälfte hohl sind, Viele dieser Weiden hängen in die Gräben, nur wenige stehen gerade und sind für die Reisenden, da sie nur kurze Stämme haben, zum Teil lästig. Vorschlag, zu entfernen und den Pflichtigen zu überlassen

 

 

 

1841 X Reg. MS A 844

Verweis auf eine Reisebemerkung des Reg-Vice-Prsäidenten: auf dem Weg von Ahlen nach Sendenhorst rechter Seits unfern dieser Stadt ist ein verwittertes Kreuz und drei abgestorbene Lindenbäume, die einen unangenehmen Eindruck machen.

LR fragt an: Unter welchenn Verhältnissen das angeführte Kreuz gesetzt und ob zur Erneuerung in Aussicht gestellt?

Antwort Bürgermeister: Kreuz steht auf der STadtheide. Wann und von wem es gesetzt wurde, konnte nicht ermittelt werden. Die Beseitigung dürfte keinen Anstoß nehmen.

Vorschlag: Das Holz des Kreuzes den Armen zu geben, die Lindenbäume aber unter der Hand zu verkaufen

1841 XII 27 Bürgermeister Brü+ning

Übersicht der an den öffentlichen Wegen der Bürgermeisterei Sendenhorst erforderlichen Herstellungsarbeiten

Das unweit Horstrup auf der Stadtheide stehende morsche Kreuz wird den Armen zum Brande verabreicht, die vier küm,merlichen Lindenbäume aber zum Nutzen der Armenkasse unter der Hand verkauft

Kommunalweg nach Ahlen

            nach Vorhelm

            nach Münster, Drensteinfurt

            nach Wolbeck, Alverskirchen

erfordern insgesamt 25 Schachtruten Kies

 

1831

Erddamm in Kirchspielsdistrikt der Wasserstraße nach Ahlen

Juni - August 1831

122 Tagwerke

22 Tagelöhner, davon 10 schreibunkundig

Kosten 30-20 Thlr

 

hierzu:

Erbauung eines massivem Wasserdurchlassses in dem neugelegtn Erddamm durch die Wasserstraße auf dem Wege von hier nach Ahlen neben Horstrups Kamp zur Ableitung des sogenannten Härderfeld Bachs 

Kosten 6- 13 Thlr

 

1832

Anweisung von 13 Thlr für die ausgeführte Planierung des auf dem Postwege von Sendenhorst nach Münster an der Albersloheschen Grenze von Nientied bis Bockelbaum angelegten Sanddammes in Tagelohn.

gearbeitet ahben fünf Tgl, insgesamt 53 1/2 Tage unter der Aufischt des Polizeidieners Degenhard

- Borgmann J H

- Kottenstein

- Wessel Wilhelm

- Gehrlings Ludwig

- Wessel Johann; nur Gehrlings und  Joh Wessel schreibkundig

 

1832

Reparatur eomer Brücke auf der Landstraße von Sendenhorst nach Albersloh bei dem Kötter Backolsbaum: 1-25 Thlr

Unterschrift Nientiedt

 

 

1832/33

Grundentschädigung wegen Anlage eines neuen Erddamms durch die Wasserstraße: Sch. Horstrup wird entschädigt für Abgabe von 19 Ruten aus dem Ackerkamp der Schmiedinghoff; Morgen auf 100 thlr taxiert

 

 

 

1867 A 151

Kämmereikasse weist verschiedene Beträge an (zur Unterhaltung der städtischen Chaussestrecken)

meist Lieferung von Schachtruten Kieselsteine; insbesonder an Sendenhorster Tagelöhner:

- 269 Schmitz

- 323 Scholz

- 272 Rieping

- 321 Bücker

- 213 Knipping

- 310 Brinkolf; 

Kieselsteine wurden "gesucht":

Der Tgl Heinrich Klodt Nr. 98 hat 1/16 Schachtruten Kieselsteine für die hiesige Stadt gesucht und Osten an der Chausse abgeliefert; 18 3/4 Sg

 

1867

Zimmermeister Füchte liefert Bohle von ca 5m Länge 0.45m Breite, 0,1m Stärke für den auf der Weststraße unmittelbar vor der Apotheke sich befindlichen Durchlaß

 

1867

Wegewärter Kottenstein: Für das lauter in Akort das abschlammen und aufwallen die abgeschlamte erde auf der Schlausen nach Drensteinfurt und Vorhelm für die Stadt S. gesamt 6 thlr 22 Sg

- Für Abschlammen und Afuwallen die abgeschlammte Erde vor das Osttor, Nordtor und Südtor 2-17 Thlr

- für ddas Auf- und Ablegen der Sperrsteine auf der Schlausen nach Drensteinfurt und Vorhelm 7 Thlr

 

1867 IV 10

Scholz hat gearbeitet vor den Norttjor für die Stadt:

Da habe ich mit 4 Mann 6 Tage gearbeitet 3 Rthlr; Tagelohn 15 Sg

eine Hecke ausgerothet und 2 Graben gemacht an Pastor seinen Kamp

(Tgl: Scholz, Franke, W. Mahl, Hackenes) 

 

1867 VI

Wegewärter Kottenstein: Das in Tagelohn ausgeführten Arbeitstage für die Stadt Sendenhorst

Für das Planieren den Fußweg und Sandbahn auf den Weg nach Wolbeck, 

für das Nachplanieren und Zuschlagen der Gleisen afu dem Weg nach Ahlen

für das Verkarren der abgeschlammten Erde vor das Osttor; Verdienst pro Tag 10 Sg; Gesmat 6-5 Thlr (Kottenstein führt nur die Aufsicht)

 

Planieren des Wegs in Brockstraße und Deckenklohstraße

für das Ausfüllen und Dosierung mit Sand in der Sandgrube

 

1867 XI

Neubau eines Durchlasses an der Südbleiche bei Witwe Bußhof (Maurermeister Schemtkamp): 420 STück Ziegelsteine, 2 Scheffel Wasserkalk, 2 Karren Sand, 3 Mann

 

Kottenstein: Wegebesserung die Straße auf das Garat vom Helmbrückenkamp bis nach Himmelreichsstraße: Tagelohn 12 Sg

 

1868 II

Kottenstein: Abhauen, Holz zum Binden der kleinen Faschinen an der Stadtshecke, die nach da Garrat verkarrt worden sind, und auf den Fußweg eingelegt worden sind

 

1868 IV

A. Düning liefert 10 Pfähle zur Abgrensung des Fußwegs auf dem Garrad; 5-10 Thlr

 

 

1721 X 23

         

Bürgermeister Lippers und Niesert berichten auf beamtlichen Be­fehl: wie daß   dahier  die  durchfahrende,  es  seien  Leipsiger, Picker oder andere ausländische beladene Frachtwagen oder Karren, der Stadt gar  keinen  Zoll, Akzise oder auch  die  geringste  Prätensionen sondern nur ein geringes Weggeld zur Erhaltung unsrer Wege und Straßen zahlen, nämlich von einem solchen beladenen Wagen, er sei mit zweim vier oder mehr Pferden  bestattet zwei Schilling Münst., von einer beladenen Karre abre nur einen  Schilling.

Nach alter Observanz. Daher auch sich zutraget, daß solche durch­passiernde Wagen und Karren ledig oder unbeladen repassieren ; falls die Wagen aber beladen werden 1 ß, 1 Karre 6 Pf; den Herrn Beamten hiermit zur Information.

 

 

1780 Stadtsbuch

Wegegebühren:

1. empfängt der Pfächtiger von einem ausländischen Wagen, so er dahier passiert und beladen 2ß

von einer ausländischen Karre so beladen 1 ½ ß

wenn obige Wagen und Karren hirdurch passiret und bezahlt haben und solche ledig zurückkommen, so sind solche frei

2. von einem ausländischen Weinwagen, beladen 3ß

3. von einem inländischen, so außerhalb hiesigen Kirchspiels, so viel oder so wenig geladen 1ß

4. von jedem duchpassierenden Kaufmannspferd 4d

von einer Kuh oder Ochsen 2d

von einem Schwein oder Schaft 1d

ein Mühlenwagen oder -Karre ist allemahl frei

 

Verpachtung der Wegegelder

1792-1800 J Herm. Debbelt; 1802 Wwe Debbelt; geboten zwischen 32 und 43 Rtlr,

Mitbieter Gerd Grolle, J Hch Tigge, Franz Zimmermann, J D Schockemöller, J B Feigeler, J D Illiges,  D H Spithöver, Schmid Stapel

 

1792

Aus den Wegegeldern werden außer Opfer- und Armengeldern jährlich verteilt an (in ß):

jeder Bürgermeister

14

dem Lohnherrn

7

4 Ratsherren, jeder

7

Secretario

14

Stadtsdiener

7

Westpförtner

3

Ost-, Süd, Nordpförtner, jeder

1

dem Küster

3

Organisto

3

Schullehrer

3

Armen im Armen- und Leprosenhaus

10

 

 

1832 VI 14

Die Pacht des Weg- und Pflastergeldes wird aufgehoben und von diesem Tage an dem Weber Balthasar Panning der Empfang des Wegegeldes gegen 10 pro Cent übertragen (Pachtsumme für ein jahr 100 Thlr 20 Sg)

 

1867 A 151

Verpachtung des städtischen Pflastergeldes am Nord und Südthor

- Hebestelle am Südthor, Hermann Spöttel, H160, 6 Rthlr

- Hebestelle am Nordtor, Franz Dietz, H260, 6 Thlr

 

1868

Chaussegeldanteil der Stadt Sendenhorst bei der Barriere Stricker auf der Beckum-Drensteinfurter Straße, 82 Thlr (Einnahme)

 

1890 Ratsprotokoll

Barreiregelderheber Hagemann bittet um Verleihung der Schenkonzession (Ausschank geistiger Getränke)  Bedürfnis für das reisende Publikum wird anerkannt

 

---> Zusammenhang Wirtschaften an der Stadtgrenze/Barrieren

Wege im Kirchspiel

 

          

1808 Domk. Akten II A Fach 3 Nr 35

 

1. Holzstraße

a) zwei Frauen ( ua Wwe Tigges), die beim Wirt W. als Magd gewesen und Kühe gemelkt: Das Vieh wurde damals durch denn ehemals der Stadt S. gehörende  hernach vor ungefähr 26 Jahren (1782) an den Zurmühlen als damaligen  Besitzer des Gütchens Deitkamp angekaufte Holzstr., Wenn der Weg schlecht  gewesen, seit das Vieh auch mit Vergönnung ds damaligen Pächters über die Deitkamps Kämpe getrieben. Holzstr reichte gerade bis an den Angelfluß; sodann sei das Vieh weiter durch die Angell, welche daselbst nicht sehr    tief ist, über Suermans Weidekamp, der unweit der Angel befindlich gewesen. Hierbei sei auch ein Bock zum Fußsteig angebracht.

 

2. Fußweg nach Hoetmar

4. Ein Fußweg geht durch Suermans Weidkamp, welchen sich die von S. nach Hoetmar Reisenden bedienen, zu welchem man über ein, über die Angel gelegtes Fußschemm gelangt und auch immer von den Milchmädchen als nächster  und bester Weg gebraucht wird

 

1832

Die  Unterhaltung des neu hergestellten Wasserdurchlasses im sogenannte Mühlenweg bei der Nordenkapelle in der Feldmark Sendenhorst (Spannpflicht zur Instandsetzung der Sendenhorster Pferdebesitzer) 

 

1920 II 2-6

Isfortscher  Weg = Walstedder Straße

Antrag Landwirt Herte auf Erlaß einer Geldstrafe in Höhe von 75 Mk , weil er den Isfortschen Weg mit Übergewicht befahren hat.

Hierzu: Zu dem im Jhare 1890 von den anliegenden Interessenten ausgebauten Isfortschen Weg habe ich zur Deckung der Unkosten freiwillig 300 Mk gezahlt, außerdem ist der Weg zweimal mit Sand aufgefahren worden, wozu ich unentgeltliche meine Fuhren gemacht haben. Die anliegenden Gräben sind auf Kosten der Interessenten gereinigt worden. Als der Weg von der Stadt übernommen wurde, habe ich noch 400 Mk bezahlt

 

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