Arme
1763-1791 Nachlaß Druffel
Fuhr - und Dienstwesen
Krüppelfuhren: Rückführung kranker Hollandgänger
StaM Ghgtm Berg A 2/375
Vorschläge der Mitglieder des Central-Wohlthätigkeitsbureaus des Cantons Sendenhorst
1. Franz Darup (60) Pfarrer, ist schon Mitglied in Ahlen gewesen
2. B, Henrich Tergeist, Schulze
3. J. Hch Bücker (40), Branntweinbrenner
Hülfsbureau
1. Franz Darup (27) Vicarius
2. J H Wiegert (38) Wirth
3. B D Greive (60) Holzschuhmacher
(Das Büro kommt über Organisationsfragen nicht hinaus)Holl
Frauenverein
A 844 Armenverpflegung
1843 I 3 LR BR
Eine Erwähnung des Daseins des dortigen Frauenvereins nebst einer Äußerung über die Richtung und Mittel, die derselbe verfolgt, um hülfsbedürftigen Hülfe zu gewähren, um Müßiggang und Bettelei zu beseitigen, den Trieb zu nützlicher Beschäftigung in Hand-Arbeiten zu wecken und die Industrie in dieser Hinsicht zu vervollkommnen, überhaupt den allein richtigen Grundsatz aller öffentlichen Wohltätigkeit ins Leben zu führen, daß neben zuverlässiger Versicherung aller in Unerhalt und Pflege notwendigen Unterstützung, die letztere so weit irgend noch Arbeitskräfte vorhanden und zugelich von etwaigen notwendigen Pflegeangehörigen entbehrlich sind, durch Arbeiet abverdient wird ..
ist dem nächsten Zeitungsbericht einzuschalten
1845
STV-VErs. gibt einstimmige Erklärung ab: Wie es erwünscht erscheine, daß die Kinde der geringeren Einwohner durch Spinnen beschäftigt würden man finde deshalb nicht dagegen zu erinnern, daß die kleine Stube neben der Gerichtsstube in hiesigen Rathause zu einer öffentlichen Spinnschule versuchsweise hergegeben werden.
(Amtmann Brüning stimmt zu, meint aber: es wird aber nötig sein, daß van den Gerichtstagen der Unterricht unterbleibe)
Lorenbeck zu dem Thema
Der Armenvorstand beabsichtiget seit schon längerer Zeit eine Spinnschule für Kinder zu eröffnen, um dadurch manche Kinder zur Arbeitsamkeit und Ordnung zu gewöhnen und insbesondere das zwecklose oft verderbliceh Umherlaufen derselben auf den Straßen abzustellen
1849 VIII 4
Beschwerde der Ehefrau Jägermann wegen Mangels einer Wohnung
Ehefrau Jägermann ist, nachdem sie zwei Männer, wie nicht ohne Grund gesagt wird, zu Tode geärgert hat, von ihrem dritten Mann deshalb verlassen worden, weil er nicht mehr erleben konnte, sie ihm nicht zu essen gab. Der Jägermann, ein einfältiger Mensch, den sei des Vermögens wegen heiratete, und den sie, nachdem er ihre Schulden bezahlt hatte, gern wieder los sein wollte. Der Jägermann hat aber vor seinem Abzuge die sämtlichen Immobilien, Haus und Grundstück, verkauft um sein Eingebrachtes zu retten und ist darauf noch seinem Elterlichen Kolonate in Walstedde zurückgekehrt. Die Frau hat gegen den Verkauf protestiert, ist aber in zwei Instanzen abgewiesen
1852 II 22 LR BE
Wenngleich nicht zu verkennen ist, daß die Theurung der Kornpreise und der Mangel an Kartoffeln mancher Familie das Fortkommen erschwert, welche unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht für dürftig gehalten werden würde, ... so ist es doch möglich, daß jede Gemeinde ihre Armen hinreichend unterstützt.
Gaben dürfen nicht zersplittert und in unwürdige Hände gelangen. Es müssen arbeitsfähige, und also nicht verdienstlose Leute vom Bettel zurückgehalten werden, und falls sie in denselben verfallen, mit Strenge bestraft werden
1854 Pfarrer Lorenbeck
Armenvorstand ist der Meinung, daß eine andere Collecte als schon für die Ortsarmen üblichen, nämlich Geld- Brodkorn- und Spinn-Material , die regelmäßig abgehalten werden, vor der Hand nicht erforderlich erscheint
1856 U 21 Lorenbeck:
Außerordentliche Maßnahmen für die geringeren Einwohner sind schwerlich zu treffen, Die christliche Liebe, womit jeder Wohlhabende seinen darbenden Nachbar nach Umständen unterstützt ist die beste Maßnahme, - dabei Verdienst durch Arbeit.
Hierbei muß ich als eine dringende Notwendigkeit hervorheben, daß die Bettler, die wie eine Landplage unser Kirchspiel überfluten, und fast ausschließlich Auswärtige sind, ernstlich überwacht und abgewiesen werden müssen
Rechnungen 1832
1833 I 11
Schneider Westhoff Sendenhorst erhält 27 1/2 Sg angewiesen für Botengang nach Lüdinghausen
1832 X 10
Kaplan Pickar quittiert über 30 Thlr für etatmäßige Besoldung
1833 I 2
Nachtwächter Hartmann erhält seine Gehalt für 1832 in Höhe von 40 Thlr
Statistik ca 1830
nach der letzten statistischen Erhebung (wohl 1830)
Stadt 1493
Ksp 845
gesamt 2338 Seelen
1832 I 12 Bürgermeister Marcus.
In hiesigem Bezirk nur ein Eingesessener evangelischer Confession, nämlich der Apotheker Rose, dessen Frau und Kinder aber katholisch sind.
1834 Bürgermeisterei Sendenhorst
Wohnh. Nebengeb öff.Geb. Kapp Mühl Kath Jud gesamt
Stadt 277 4 13 4 4 1379 75 1456
Bracht 25 36 173 173
Brock 14 19 85 85
Sandfort 12 22 1 95 95
Elmenh 14 26 1 107 107
Rinkh 16 41 124 124
Hardt 25 41 169 169
Jönsth 11 21 93 93
Summe 394 255 13 4 6 2225 2302
Kirchspiel, Kötter und Neuansiedler
Bracht
8 Edelkötter
12 Maykötter
20 Avermiddig
21 Widdehage
22 Hoppenkötter
23 Jungmannskötter
24 Bartmannskötter
Brock
1 Thieskötter 7 Personen
2 Rötgermann 4 Personen
4 Wiethoff 4 Pers
12 Walkämper 6 Personen
15 Wilkingskötter 3 Personen
Sandfort
1 Nientied 5 Pers
5 Jungfermann 7
7 Borgmannn 11
11 Aelke 8
12 Lütkehues 10
Elmenhorst
13 Volking 13
14 Everwien 4
14 Sievert 3
15 Schmitz 5
Hardt
3 Voß 6
4 Linnemann 8
5 GR. Düveler 10
6 Röper 7
7 Schotte 8
8 Watermann 11
12 Wesselt 8
16 Vocke 6
17 Teiner 6
18 Münch 7
19 Borgmann 5
20 Kogge 7
21 Geilern 15
22 Schmetkamp 8
23 Gr. Düvelerskötter 4
24. Backskötter 5
Jönsthövel
7 Tiemann 3
9 Jönsth. Kötter 3
11 Krampe 5
Kogge 3
Ernst 1
Grundsteuer 1812
Betrag in ffrs
Zeller Johann Hech Averhoff 124
Bern. Henrich Angelkotte 160
Jod. Henrich Erdmann 121
Stephan Niemann 113
Joan Dirk Bruser 118
Dirk Herm Kleykamp 157
Armenunterstützungen
1829ff
StASendenhorst A 844
1829 I
Regierung weist 15 Rthlr aus der Verhorster Armenstiftung als Unterstützungsgelder an.
Pfarrer Darup schlägt vor, diese Gelder am besten verwenden zu können, zum Ankauf gehechelten Flachses für unsere neue Spinnanstalt für die Armen, damit sie dadurch beschäftigt werden, indem besonders in diesem Jahr der Flachs sehr schlecht geraten ist.
Vorbild soll die Ahlener Spinn-Anstalt sein. Auf Anfrage teilt Bürgermeister Wächter nähere Einzelheiten mit:
- 800 Rthlr Kapital notwendig.
- eine tätige Armen-Commission, die in der lage ist, das Projekt durchzuziehen.
... ein Kommission von Webern (alle Mittelklasse) - die Bürger erster Klasse taugen hierzu nicht, weil sie nicht gerne arbeiten -
... Garn wird ausgeteilt, gewogen und verrechnet (Spinnbuch).
Da nun im Sommer bloß von alten, schwächlichen kränklichen und arbeitsunfähigen Leuten gesponnen wird, so tritt die Kommission nur alle 14 Tage zusammen
1829 XII 7 Regierung MS
Die ungewöhnlich frühe und strenge Kälte, wodurch so manche Arbeiter außer Tätigkeit und Brod gesetzt werden, und die früher anhaltende Nässe wodurch die Zufuhr aller Art, besonder die des Brennmaterials erschwert worden ist, führt zu der Besorgnis, daß die ärmere Klsse der Einwohner Not leiden werde, wodurch Diebstähle und andere Verbrechen erzeugt werden.
Wohltätigkeitsvereine werden zur Hilfe aufgerufen
- freiwillige spinn- und Rumpfordsche Suppenanstalten verbunden mit geheizten Zimmern
- aus dem Provinzial-Invaliden-Fonds wird ein kleinerer Betrag in Aussicht gestellt
1829 XII 17
Beschluß, eine Armen- und Spinnanstalt zu errichten ... um die Zahl der Armen resp. Arbeitsscheuen jährlich zu verringern ...
- Flachs- und Holzkollekte in der Gemeinde; in der folgenden Woche eine Kornkollekte; später wenn das Gemüse den Transport durch die Kälte vertragen kann, eine Gemüsekollekte
- im Ksp alle 14 Tage, in der Stadt alle vier Wochen Geld-Kollekte
... Zu einer gemeinschaftlich erwärmten Spinnbude soll im Armenhause ein großes Zimmer geheizt werden
... Rumpfordsuppen können nicht gemacht werden, wegen mangelnder Knochen; auch sind diese fürderhand nicht so nötig, da jeder eigenes Gemüse hat.
Gemeinderat Kirchspiel 1829
Beigeordnter Dr. Forstmann
Gemeinderat Hauptmann von Rhemen
Ökonom Frey
Lütke Kogge,
Jönsthövel
1830 XII 12
Finanzminister weist für Sendenhorst nach Maßgabe der Dürftigkeit 150 Pfd Salz an, abzuholen auf dem Salzwerke zu Werl
Namentliche Verzeichnis über die Verteilung des den hiesigen Armen zuteil gewordene Salz
65 Haushalte; Zollklasse III oder IV: durchschnittlich 3 Pfd
meist aus der Stadt; aber auch:
- Wallkemper, Colon
- Kötter Jönsthövel
- Kötter Lütkehaus
- Hinsenbrock, Colon
- Röttgermann Colon
- Wiethoff Kötter
1831 III 4
Weiter Anweisung von 200 Pfd Salz an den Armenvorstand Sendenhorst; gleicher Personenkreis wird unterstützt wie 1830
1831 IV Regierung über LR BE
kritisiert die teilweise ungenügende Unterstützung der Armen. Da der gesetzlichen Verpflichtung zur Ernährung der Gemeindeglieder beizutragen im Verhältnis des in der Gemeinde belegenen Vermögens niemand sich willkürlich entziehen mag, .. können einzelne, die sich weigern, zwangsweise zu einer Armensteuer herangezogen werden. Bürgermeister soll Personen benennen, die nicht genügend geleistet haben.
1831 IV 28
Bürgermeister tut sich schwer, jemand zu benennen; Mehrere Konzepte, immer wieder durchgestrichen: Endlich:
Bei er in der hiesigen Gemeinde zum Besten der Armenanstallt abgehaltenen Kollekten sind die Gaben der bemittelten Einwohner im Ganzen wohl etwas dürftig, doch ziemlich gleichmäßig und willig verabreicht worden: Nur einige wenige bemittelte Personen haben sich gleichfalls zum Trotz der hiesigen Armenanstallt ihrer Beitragspflicht entzogen. Aus den mehrfach durchgestrichenen Zeilen lassen sich die Namen Holzhändler Beumer und Schulze Bering lesen. Bei Witwe Kocks wird attestiert, ist wahrscheinlich reich, verdient aber nicht, lebt ihrer Renten; gab bei den Kollekten 1 Rthlr
1832 V 26
Nachweis des zur Abwehrung des Notstandes angeschafften und verwendeten Roggen
- 160 Berliner Scheffel durch Kollekten aufgebracht und für die Armen unentgeltlich verbacken und ausgeteilt
- 25 Schefel Osteeischen Roggen verbacken und ausgeteilt
- Seitdem im Frühjahr und Herbst Kollekte: 3 Ohm Sauerkraut; 12 Malter Kartoffeln zu Konsumption und zur Anpflanzung
- Austeilung von Spinnwerk zum Nebenverdienst ca. 50 Thlr
- Armenhaus nimmt 10 Personen auf
- drei verkrüppelte und ganz verarmte Personen in Privathäuser eingemietet; Beschaffung von Kleidung und Verpflegung
- Mittagstisch für vier arme Schulkinder aus dem Ksp
- Ostsseeische Roggen zu geringen Preisen scheffelweise verkauft
- 42 Scheffel zu 5-Pf-Broten; pro Pfd 10 Pf verkauft
- Brandholz für die Armen
Obwohl 1831 gegenüber dem Vorjahr bedeutend weniger geleistet, allgemeine Teilnahme nicht zu verkennen
Die angefügte tabellarische Übersicht hat folgende Zahlen:
An Getreide durch den Hülfsverein hieselbst ist angeschafft
- durch Zufuhr aus der Ostsee 525 Scheffel
- aus sonstigem Ankauf 40 Schffel
- durch unentgeltliche Verabreichung 160 Scheffel
verbacken und gegen Bezahlung verteilt 45 Malter
unentgeltlich 15 Malter
1836 IV
Vorlage von Rechnungen über die den Armen der Gemeinde Sendenhorst pro 1835 verabreichten Medikamente (Apotheke des Rose)
1837
Weitere Rechnungen: Apotheker Rose muß die Armut der Patienten durch Pfarrer und Bürgermeister bestätigen lassen
Frauenverein
A 844 Armenverpflegung
1843 I 3 LR Beckum
Eine Erwähnung des Daseins des dortigen Frauenvereins nebst einer Äußerung über die Richtung und Mittel, die derselbe verfolgt, um hülfsbedürftigen Hülfe zu gewähren, um Müßiggang und Bettelei zu beseitigen, den Trieb zu nützlicher Beschäftigung in Hand-Arbeiten zu wecken und die Industrie in dieser Hinsicht zu vervollkommnen, überhaupt den allein richtigen Grundsatz aller öffentlichen Wohltätigkeit ins Leben zu führen, daß neben zuverlässiger Versicherung aller in Unterhalt und Pflege notwendigen Unterstützung, die letztere so weit irgend noch Arbeitskräfte vorhanden und zugleich von etwaigen notwendigen Pflegeangehörigen entbehrlich sind, durch Arbeiet abverdient wird ..
(ist dem nächsten Zeitungsbericht einzuschalten)
1845
STV-Vers. gibt einstimmige Erklärung ab: Wie es erwünscht erscheine, daß die Kinde der geringeren Einwohner durch Spinnen beschäftigt würden, man finde deshalb nicht dagegen zu erinnern, daß die kleine Stube neben der Gerichtsstube in hiesigen Rathause zu einer öffentlichen Spinnschule versuchsweise hergegeben werden.
(Amtmann Brüning stimmt zu, meint aber: es wird aber nötig sein, daß van den Gerichtstagen der Unterricht unterbleibe)
Pfarrer Lorenbeck:
Der Armenvorstand beabsichtiget seit schon längerer Zeit eine Spinnschule für Kinder zu eröffnen, um dadurch manche Kinder zur Arbeitsamkeit und Ordnung zu gewöhnen und insbesondere das zwecklose, oft verderbliche Umherlaufen derselben auf den Straßen abzustellen
1849 VIII 4
Beschwerde der Ehefrau Jägermann wegen Mangels einer Wohnung
Ehefrau Jägermann ist, nachdem sie zwei Männer, wie nicht ohne Grund gesagt wird, zu Tode geärgert hat, von ihrem dritten Mann deshalb verlassen worden, weil er nicht mehr erleben konnte, daß sie ihm nicht zu essen gab. Der Jägermann, ein einfältiger Mensch, den sie des Vermögens wegen heiratete, und den sie, nachdem er ihre Schulden bezahlt hatte, gern wieder los sein wollte. Der Jägermann hat aber vor seinem Abzuge die sämtlichen Immobilien, Haus und Grundstück, verkauft um sein Eingebachtes zu retten und ist darauf noch seinem elterlichen Kolonate in Walstedde zurückgekehrt. Die Frau hat gegen den Verkauf protestiert, ist aber in zwei Instanzen abgewiesen.
1852 II 22 LR BE
Wenngleich nicht zu verkennen ist, daß die Theurung der Kornpreise und der Mangel an Kartoffeln mancher Familie das Fortkommen erschwert, welche unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht für dürftig gehalten werden würden, ... so ist es doch möglich, daß jede Gemeinde ihre Armen hinreichend unterstützt.
Gaben dürfen nicht zersplittert und in unwürdige Hände gelangen. Deshalb müssen arbeitsfähige, und also nicht verdienstlose Leute vom Bettel zurückgehalten werden, und falls sie in denselben verfallen, mit Strenge bestraft werden.
1854 Pfarrer Lorenbeck
Der Armenvorstand ist der Meinung, daß eine andere Collecte als schon für die Orts-Armen üblichen, nämlich Geld- Brodkorn- und Spinn-Material , die regelmäßig abgehalten werden, vor der Hand nicht erforderlich erscheint
1856 X 21 Lorenebck:
Außerordentliche Maaßnahmen für die geringeren Einwohner sind schwerlich zu treffen, Die christliche Liebe, womit jeder Wohlhabende seinen darbenden Nachbar nach Umständen unterstützt ist die beste Maaßnahme, - dabei Verdienst durch Arbeit.
Hierbei muß ich als eine dringende Nothwendigkeit hervorheben, daß die Bettler, die wie eine Landplage unser Kirchspiel überfluten, und fast ausschließlich Auswärtige sind, ernstlich überwacht und abgewiesen werden müssen.
13.03.1390
Bürgermeister und Ratleute verkaufen Ludgeri Rente aus den Stadtgärten vor dem Südtor zum Besten der Stadt
Gograf Vrederich Storm
3 Lilien
26. 07. 1546
Armenprovisoren vermieten östlichen Teil des Armenhauses an Eheleute Hinrich und Else Boddeker; (1 Mark) die Einrichtungsgegenstände mitbringen müssen
Siegel der Stadt (ab)
1558 XII 9
Anna Wwe des Everdt Bysschoping verschreibt den Aussätzigen das vom + Joh Woestehove hinterlassene ihr gehörige, in S. gelegene Gut (Land, Kühe, Schweine, Hühner, Rindvieh) und Schuldsummen Everdt Buck
1560 XI 11 Armen Urkunden.
Darlehen der Armen Leprosen(20 Taler) für Hermann oo Anna Geselern. Zinsen 1 Rthlr; Pfand: Haus nebst Hof (in Sendenhorst) Bernt Holscher, Küster, Zeuge
1561 VI 23 Johan Kolsendorp oo Else (Ratsmitglied) verkaufen aus Haus und Hof in Sendenhorst Nordstraße zwischen Bernt Bodeker / Reckwyn Bodeker Bürgen: M Tonys Smyt M. Seveke Siegel der Stadt (ab)
1585 I 3
Darlehen der Armen für Bernt Greve zu Rinckhoven; Verzinsung: 1 Scheffel Weizen, 1 Scheffel Roggen Christoph Schottere, Gograf Oblate
1592 I 17
Kathrin Konisches leiht 10 Rthlr von den Armen Bürgermeister, Rat Stadt (Sekrets.)
1604 IX
Stadt verkauft Katrine Mollners Garten auf dem Stadtkamp vor Sendenhorst
1604 IX 29
Bürgermeister verkaufen Garten an Johan oo Ursula Smidt auf dem Stadtkamp an der Becke. Der Kaufpreis wurde zum Nutzen der Stadt angelegt Bernhard Akolck, Everhard Bilderman Sekretsiegel
1606 IV 1
Bürgermeister verkaufen Garten auf dem Stadtkamp nach der Becke hin an Johann Voß und Judith Syckmanns
Johan Smidt/Andreas Angelkotte Sekretsiegel
1606 VI 24
Darlehen der Armen von insgesamt 25 Rthlr für Hynrich Steman oo Else Vermittlung Pastor Hölscher; Rückzahlung Joh Mestrup 1619, Joh Schurmann o. D. Johan Smidt/Andreas Angelkotte
1612 VI 12
Gerdt Heurkamp oo Else Holscher (Bürger zu S.) verschreiben aus Haus und Hof Jahresrente von 50/3 Rthlr: Oststraße zwischen Dietr Rovekamp, und der Lintloeschen;
1618 den Armen übertragen
Ahlen Notar Diethrich zur Becke , Signet
1616 VII 28
Kirchenräte und Armenprovisoren bestätigen Stiftung von 100/5 Rthlr Rente durch Göddert Rodde (oo Elsabe Meyes) in der Kirche zu Sendenhorst
Notar Johannes Möllenkamp
1618 IV 23
Schuldverschreibung des Henrich Heimann oo Cath für Johann Cath Hölscher (10 Rthlr) Stube des Notarhauses
Notar Joannes Möllenkamp
1619 X 5
Balthasar v d Wallage oo Menta Isfording verkaufen Steffen oo Elsa Burholt Hausstäte aus ihrem Hof; Größe 24.3 x 6m zwischen Herman Haselmans Haus S, Herman Budden Haus N, O Weg, W Verkäufers Hof
Bürgemeister Siegel Stadt (ab)
1620 VI 9
Ernst Spaen oo Margarete, Bürger zu Sendenhorst, leihen von dem münsterschen Bürgermeister Johann oo Anna Kotter 10 Rthlr
Münster
Notar J Hambker
1620 XII 20
Henrich oo Marg Voß, Bürger zu S. leihen von den Armen 20 Rthlr; 15 stammen aus der Verschreibung der Ch. Schade, Wwe Sweder Bischoping Saurmans Küche (Armenprovisor), Joh Möllenkamp, Notar
1621 II 14
Christian Homan Ksp S. Bracht, schuldet den Armen 25 Rthlr. Bürgschaft des Westpförtners Anton zu Geilern oo Kath. mit Haus an der Oststr in der Küche
D. Hiddinghoff
Notar Möllenkamp
1623 III 30
Joh Veltman Elmenhorst oo Marg. schuldet Henrich Hemeken 50 Rthlr Notar Henr Schmedding
1627 VII 20
Tonies Keithage verkauft Ernst Spaen ein Stück Land vor Baggelmans Hof für 6 Rthlr Notar J Grüter
1629 VI 20
Elis. Kordeler Wwe Bernhard Iking, MS. übergeben Armen zu S. (ob sie nun im Armenhaus sind oder nicht) und Leprosen vor der Stadt 40 Rthlr zum Bau neuer Schornsteine; Ferner Rente von 110/6.5 Rthlr
Münster
Notar Herman Detten
Notariatszeichen
1629 XI
Regelung der Verbindlichkeiten des Herbordt Lintelo wegen Nachlaß seines Bruders Eberhardt Herbordt L: eigene Unterschrift
1631 II 20
Herman Deventer, Bürger zu S. leiht von den Armen 40 Rthlr; Verpfändung seines Hauses 1632 II 21
Berendt Reckevers oo Else leihen von den Armenprovisoren 20 Rthlr
Bürge Bürgermeister Pustekrey
In Pustekreyen Haus
Notar Joannes Gruter
1636 III 10
Hermann oo Anne Baumhove (Hoetmar) schulden Cath Sommers (Freckenhorst.) 15 Rthlr; Zinsen 1 Rthlr
Wohnung Wwe Pustekrey
Notar Joannes Consbruch
1636 V 2
Henrich oo Trine Kerstin zum Broke schulden Henrich Pustekrey oo Cath Deckenbrock 60 Rthlr (Brautschatz Meryen Kerstins) Die Rente kommt den Armen zu Sendenhorst zu. Notar Joannes Gruter
1638 I 23
Joh oo Agnes Stricker schuldet den Armen 20 Rthlr, zur Hälfte von Henrich Fischer, zur Hälfte von seiner +Mutter Else tho Geilern vermacht
Notar J Möllenkamp
1638 I 23
Else Syckmanns, Wwe Johan Ruschenschmidt schuldet den Armen 20 Rthlr, Legat des Berendt Hiddinghoff an die Armen Stube des B Saurman
Joh Möllenkamp, Notar
1638 I 23
Joh oo Agnes Sticker schulden den Armen 10 Rthlr, Legat der Anna Hölscher an die Armen B Saurmans Behausung
Notar Möllenkamp
1638 I 23
Henrich zur Geist gt Syckman schuldet den Armen 40 Rthlr, Legat des Andres Hölscher, Pastor zu Olp
Stube, Berndt Sauerman
J Möllenkamp Notar
1639 IX 30
Wwe Joickendorf Enniger, hat auf ihrem Sterbebett die 20 Rthlr, die sie der Weißenschen in S. gegeben, ihrem Sohn Adrian vermacht
Enniger
Pastor J Höbbeling Enniger
1644 IV 7
Berndt Tawiede oo Anna Vennewaldt, Ostpförtener verkaufen den Gewinn eines Stadtgartens an Maria Schöckinghoff, Bürgerin zu S. Küche des Notar Möllenkamp
1645 VI 3
Henrich Suer oo Else als Erben der +Johan Wolberg oo Trine Lokamp zahlen Zinsen von einem Vermächtnis von 10 Rthlr an die Armen
Küche J Th. Wettendorf
Joh Möllenkamp
1645 IX 29
Zur Abtragung der Schulden (30j Krieg) verkauft die Stadt ein Stück Stadtgarten an Göddert Hardewig erblich (später an David Linneman) Joh Suerman, H Stryckman Bürgermeister
Stadtsiegel
Erben +Johan Wolberg oo Trine Lokamp zahlen Zinsen von einem Vermächtnis von 10 Rthlr an die Armen
Küche J Th.Wettendorff
Joh Möllenkamp
1645 IX 29
Zur Abtragung der Schulden (30j Krieg) verkauft die Stadt ein Stück Gartenland
Aus dem Armenarchiv,
Genealogisches, Berufe, Häuser
13.03.1390
Bürgermeister und Ratleute verkaufen Ludgeri Rente aus den Stadtgärten vor dem Südtor zum Besten der Stadt
Gograf Vrederich Storm 3 Lilien
26. 07. 1546
Armenprovisoren vermieten östlichen Teil des Armenhauses an Eheleute Hinrich und Else Boddeker; (1 Mark) die Einrichtungsgegenstände mitbringen müssen
Siegel der Stadt (ab)
1558 XII 9
Anna Wwe des Everdt Bysschoping verschreibt den Aussätzigen das vom + Joh Woestehove hinterlassene ihr gehörige, in S. gelegene Gut (Land, Kühe, Schweine, Hühner, Rindvieh) und Schuldsummen Everdt Buck
1560 XI 11
Darlehen der Armen Leprosen (20 Rthlr) für Hermann oo Anna Geselern. Zinsen 1 Rthlr; Pfand: Haus nebst Hof (in Sendenhorst) Bernt Holscher, Küster, Zeuge
1561 VI 23 Johan Kolsendorp oo Else (Ratsmitglied) verkaufen aus Haus und Hof in Sendenhorst Nordstraße zw. Bernt Bodeker / Reckwyn Bodeker Bürgen: M Tonys Smyt M. Seveke Siegel der Stadt (ab)
1585 I 3
Darlehen der Armen für Bernt Greve zu Rinckhoven; Verzinsung: 1 Scheffel Weizen, 1 Scheffel Roggen Christoph Schotteler, Gograf Oblate
1592 I 17
Cathrin Konninges leiht 10 Rthlr von den Armen Bürgermeister, Rat Stadt (Sekrets.)
1604 IX
Stadt verkauft Catrine Mollners Garten auf dem Stadtkamp vor Sendenhorst
1604 IX 29
Bnrgermeister verkaufen Garten an Johan oo Ursula Smidt auf dem Stadtkamp an der Becke. Der Kaufpreis wurde zum Nutzen der Stadt angelegt Bernh Akolck, Everh Bilderman Sekretsiegel
1606 IV 1
Bnrgermeister verkaufen Garten auf dem Stadtkamp nach der Becke hin an Johann Voß und Judith Syckmanns
Johan Smidt/Andreas Angelkotte Sekretsiegel
1606 VI 24
Darlehen der Armen von insgesamt 25 Rthlr für Hynrich Steman oo Else Vermittlung Pastor Hölscher; Rückzahlung Joh Mestrup 1619, Joh Schurmann o. D. Johan Smidt/Andreas Angelkotte
1612 VI 12
Gerdt Heurkamp oo Else Holscher (Bnrger zu S.) verschreiben aus Haus und Hof Jahresrente von 50/3 Rthlr: Oststra_e zwischen Dietr Rovekamp, und der Lintloeschen; 1
618 den Armen nbertrageen
Ahlen Notar Diethrich zur Becke , Signet
1616 VII 28
Kirchenräte und Armenprovisoren bestäigen Stiftung von 100/5 Rthlr Rente durch Göddert Rodde (oo Elsabe Meyes) in der Kirche zu Sendenhorst
Notar Johannes Möllenkamp
1618 IV 23
Schuldverschreibung des Henrich Heimann oo Cath fnr Johann Cath H÷lscher (10 Rthlr) Stube des Notarhauses
Notar Joannes Möllenkamp
1619 X 5
Balthasar v d Wallage oo Menta Isfording verkaufen Steffen oo Elsa Burholt Hausst_tte aus ihrem Hof; Größe 24.3 x 6m zwischen Herman Haselmans Haus S, Herman Budden Haus N, O Weg, W Verkäufers Hof
Bürgemeister Siegel Stadt (ab)
1620 VI 9
Ernst Spaen oo Margarete, Bnrger zu Sendenhorst, leihen von der mst Bnrgerm Johann oo Anna Kotter 10 Rthlr Mnnster Notar J Hambker
1620 XII 20
Henrich oo Marg Voß, Bürger zu S. leihen von den Armen 20 Rthlr; 15 stammen aus der Verschreibung der Ch. Schade, Wwe Sweder Bischoping Saurmans Küche (Armprovisor), Joh Möllenkamp, Notar
1621 II 14
Christian Homan Ksp S. Bracht, schuldet den Armen 25 Rthlr. Bürgschaft des Westpförtners Anton zu Geilern oo Kath. mit Haus an der Oststr in der Küche
D. Hiddinghoff
Notar Möllenkamp
1623 III 30
Joh Veltman Elmenhorst oo Marg. schuldet Henrich Hemeken 50 Rthlr Notar Henr Schmedding
1627 VII 20
Tonies Keithage verkauft Ernst Spaen ein Stnck Land vor Baggelmans Hof fnr 6 Rthltr Notar J Grnter
1629 VI 20
Elis. Kordeler Wwe Bernh Iking, MS. nbergeben Armen zu S. (ob sie nun im Armenhaus sind oder nicht) und Leprosen vor der Stadt 40 Rt zum Bau neuer Schornsteine; Ferner Rente von 110/6.5 Rthlr Mnnster
Notar Herman Detten
Notariatszeichen
1629 XI
Regelung der Verbindlichkeiten des Herbordt Lintelo wegen Nachlaß seines Bruders Eberhardt Herbordt L: eigene Unterschrift
1631 II 20
Herman Deventer, Bnrger zu S. leiht von den Armen 40 Rthlr; Verpfändung seines Hauses 1632 II 21
Berendt Reckevers oo Else leihen von den Armenprovisoren 20 Rthl
Bürge Bürgermeister Pustekrey
In Pustekreyen Haus
Notar Joannes Gruter
1636 III 10
Hermann oo Anne Baumhove (Hoetmar) schulden Cath Sommers (Freckenh.) 15 Rthlr; Zinsen 1 Rthlr Wohnung Wwe Pustekrey
Notar Joannes Consbruch
1636 V 2
Henrich oo Trine Kerstin zum Broke schulden Henrich Pustekrey oo Cath Deckenbrock 60 Rtl (Brautschatz Meryen Kerstins) Die Rente kommt den Armen zu Sendenhorst zu. Notar Joannes Gruter
1638 I 23
Joh oo Agnes Stricker schuldet den Armen 20 Rt, zur Hälfte von Henrich Fischer, zur Hälfte von seiner +Mutter Else tho Geilern vermacht
Notar J Möllenkamp
1638 I 23
Else Syckmanns, Wwe Johan Ruschenschmidt schuldet den Armen 20 Rt, Legat des Berendt Hiddinghoff an die Armen Stube des B Saurman
Joh M÷llenkamp, Notar
1638 I 23
Joh oo Agnes Sticker schulden den Armen 10 Rthr, Legat der Anna Hölscher an die Armen B Saurmans Behausung
Notar Möllenkamp
1638 I 23
Henrich zur Geist gt Syckman schuldet den Armen 40 Rthlr, Legat des Andres H÷lscher, Pastor zu Olp
Stube, Berndt Sauerm
J Möllenkamp Notar
1639 IX 30
Wwe Joickendorf Enniger, hat auf ihrem Sterbebett die 20 Rthlr, die sie der Weißenschen in S. gegeben, ihrem Sohn Adrian vermacht
Enniger
Pastor J Höbbeling Enniger
1644 IV 7
Berndt Tawiede oo Anna Vennewaldt, Ostpf÷rtener verkaufen den Gewinn eines Stadtghartens an Maria Schöckinghoff, Bnrgerin zu S. Küche des Notar Möllenkamp
1645 VI 3
Henrich Suer oo Else als Erben der +Johan Wolberg oo Trine Lokamp zahlen Zinsen von einem Vermächtnis von 10 Rthlr an die Armen
Küche J th Wettendorf
Joh Möllenkamp
1645 IX 29
Zur Abtragung der Schulden (30j Krieg) verkauft die Stadt ein Stück Stadtgarten an Göddert Hardewig erblich (später an David Linneman) Joh Suerman, H Stryckman Bnrgermeister
Stadtsiegel
Erben +Johan Wolberg oo Trine Lokamp zahlen Zinsen von einem Vermächtnis von 10 Rthlr an die Armen
Küche J Th.Wettendorff
Joh Möllenkamp
1645 IX 29
Zur Abtragung der Schulden (30j Krieg) verkauft die Stadt ein Stück Gartenland
1556 Nr. 2
Berndt Sandwech, Hermann Becker Prov. Armen
Hinrick Boddeker oo Else ==> ins Armenhaus
1560, 4
Darlehn an Herman Geseler oo Anna; Sicherheit Haus und Hof in S.
Z: Bürger Symon Holscher, Johan Kerkmann
in der Behausung des Bürgermeister Bernh Niessert unweit des Kirchhofes
Joh Pappenberg, Linnentuchmacher bestätigt Darlehen seines Schwiegervaters Joh Horstmann (1807 Haus Nr 211)
1721, 81 Richter Bisping
Martin Schotte, Bürger und Radmacher oo Appolonia Melschers verk Johann Beckmann, jetzigen Zeller des Sivert Erbe Bft Bracht in dem sog Hagenkamp gelegene Landstücke<===
Pfand. Haus am Südgraben zw wwe Boickman W, Henrich Hesselman N
1722 82
Werner Kössendrup leiht von den Armen 5 Rtl
Z Martin Homan, Henrich Kernemelck (1707 Haus Nr 221, Henr Knipping)<===
1725 83, in der Stube in der Schule (Cattiou)
Died Böcker, Linnentuchmacheramtsgenosse oo Getr Luttighauß leihen von Prov B Geiler, Anto Beumer 50 Rt
Z Andres Strieckman, Dirck Torwesten
1726, 84 in der Schule auf dem Kirchhof
Henr Schockemöller verw Linnentuchmacheramtsgenosse ein freies St Gartenland O vor S zw Joh Nipper, B Wettendorf den Armen
Z Anton Bäumer Died Reckfers
1726, 85
Anna Slickamnn oo Linnentuchmacher Werner Kössendrup bekundet für sich und ihren zur Zeit kranken Mann Darlehn 15 Rt von Prov B Geiler, Henrich Wieler Pfand Stück freier Wall oder Gartenlad neben Conr Kernemelk
Z Christopher Suerman, Schmied Herman Bering (-> 1807 Nr 221)
1728, 86 Haus Bürgermeister Nieserdt
J Henrich Lammerding oo Hesselmann, zeigt an, daß sein Schwager +Gerhard H.den Armen 40 Rt vermacht
Z Ger Hintzenbrock, Henr Schmeddes
1734, 87 Haus R Bisping
Henr Kernemilch, Bürger und Seilschläger oo Anna Vennewaldt verkaufen Werner Wyler oo Anne Elis Bontze Garten auf der Wellen zw Joh Sütthoethmar, + H Vennewalt, O Fraterherren
Z H Piper, Hch Langen
1735 X 21, 88
Vor Joh Ludolph Oistendorf, Richter und Gograf zu Telget, S. und Wolbeck verk H Kernemilch und Kaspar Reckfers Werner Wyle, zeitiger Kämmerer Garten vor der Nordpforte auf de Wellen
1737 III 21, 89 im Haus de B Geiler, Nordstr in der Küche
Bern Horstmann oo Els Hagedorn leiehn von Armenprov B Geilerm, Hch Wieler (Bürger und Wirt) 10 Rt ; Pfand: Garten auf derm Greien Kuhlen Garten zw Henrich Haman Joh Horstmann
1751, 91 Haus des Stephanus Mertens hinter dem Kirchhof in der Schreibstube
Wilhelm Tilchman, Balth Franz Wieler, beide Wirtschafter zu S, Prov leihen für die Armen 300 Rtl Wiederaufbau <====
1756, 92 in Bernh Dietr Bonsen Behausung an der Weststr in der hintersten Stube
Henrich Gerber oo Cath Melchers (geb Herbern) leihen von Prov B D Bonse, Joh Died Fye 20 Rt;Pfand ua Hausstätte mit darauf vorhabenden Wohnhaus
Z Ger Homan gt Rotkötter B Pellman (1807 Joh Bernd Gerbers, 253 Erbe)
1766, 93
J Berndt Schöckinghoff Bürger und Faßbinder oo Anna cath Stapel, leiht von Prov Franz Mauritz Schindeler 20 Rt; Pfand 2 ST Land vor S. Garten in der Bittern Steige O Höckers Kamp
Z B Henrich Bunger, Joan Caspar STamkoete
1766, 94
Zweite Darlehnsaufnahme gleichen Inhalts 20 Rt; 1807 Joh Henrich Vennewald Besitzer Cat 199 ERbe des Berend Schöckinghoff <===
1766 95, Haus Henrich Hagedorn, Ostgraben
Hch Hagedorn Tuchmacheramtsvrwandter in S. macht Testament; ua Haus, Brauttteil
1766, 96
Melchior Heyman Tuchmacher oo Elis Erdmann leiht 20 M von Prov F Mauritz Schindeler, J W Bose; Pfand Garten an der Nordstr. W Brücke, längs der Stadtgräfte
Z J B Schöckinghoff, B H Bunger,Tuchmacher (Zinsen 1807 vo Cat Nr 10)
1856 Everhard Menke, Schuster an der Nordstr)
Der Garten wurde ca 1860 an Schuhmacher Pagenkemper zum Hausbau verkauft.
1770, 97 Haus de F M Schindeler an der Oststr.
Bernd Hch Panning Leinentuchnacher oo Maria Cath Hinthenbrock leihen 5 Rt von FM Schindeler, J H Bücker, Pfand Garten im Övelgönnenort uw Stück der Schule und der geistl Jungfer Schmeddes
Z: Balth Geisler, Tabackspinner, J D Lutterhues (1807===>Chr Panning, Sohn, Nr 44
1770, 98
J H Panninck, Schuhmacheramtsverwandter in S oo Maria Tobaininck leihen 22 Rtlr: Pfand Garten alte Stadt zw Jobst Fuest,m J H Kossendrup
Z: Bernard H Spitthöver, Schuster<==, B H Bunger Tuchmacher
1772, 99
Maria Cath Quante oo Joan Herman Langenkamp, Tuchmacheramtsverw. der Stadt Telgte, hat von ihrem Vater 2 Kirchenstätten <====; Verkauf an Bernhard Henrich Panning oo Cath Hintzenbrock
Z J H Stamkoete, B H Reckman
1773, 100 in der hintersten Stube des Kämmerers J D Bonse Weststr Grobschmied J H Lammerding oo Anna Elis Suer leiht von Prov B D Junfferman J B Wieler 50 Rthlr; Pfand 2 St Ackerland auf dem Berstenkamp vor S. O Zeller Schöckinghoff W Kirche
Z Georg Henrich Lindemeyer<===, J Anton Schmeddes
1807; Adolph Stapel, Nr 55 Anerbe des J H Lammerding; 1814Blaufärber L. zahlt das Kapital zurück
1776, 101
===>Schichtung Henrich Hagedorn; elterliches Haus am Ostgraben Z Anton Klessing, Anton Schwaer
1777, 102
Gewinnbrief der Stadt für Joan Gerhard Hagedorn Tuchmacher oo Cath Averkamp für Haus am Ostgraben zw Caspar Möllers Grund N, und Anton Klessing S.
1779 103
Gewinnbrief für J G Hagedorn oo II Anna Marg Oynck, Haus Nr 41 Ostgraben
1781 104
Bernhard Henrich Panning, Bürger und Tuchmacher oo Cath Hinzenbrock leiht von D H Wieler, Joan Dirck Fyh, Prov 50 RT; Pfand ua Kirchesitze zu S.
(1807 Kat 44)
1784, 105 im Haus des J B Wiehler in der großenr Stube
Anton Klessing, Linnentuchmacher leiht 25 Rt von Prov J B Wiehler, J B Bücker, Pfand ua Wohnbehausung am Ostgraben
B: J B Bücker, Tagl für sich und abwesende Ehefrau Cath Hagedorn
Z Schneider Caspar Möllers, J G Hagedorn
1784, 106, im Haus J B Wielers
Joan Gerd Hagedorn, Linnentuchmacher, oo Anna Marg Oyinck leiht von Prov zur Abfindungen eines des Wwe Spiethöver schuldigen <====Kapitals 50 Rt;
Pfandsetzung Haus Cat 47
B: Caspar Möllers, Schneidermeister oo Elis Debbelt
Z Anton Klessing B Bücker
1785. 107
Franz Herman Herweg, Tuchmacher, oo Clara Averdung leiht 25 Rt von Prov Wieler und Johan Hch Bartels zur Abzahlung ===>einer bei dem Juden Lefmann Davidzu S.stehenden Schuld, Sicherheit: Haus 137 Südgraben
B: Henrich Raue, Tgl oo Maria Cath Averdung
Z: Leinentuchmacher Berd Herm Averdung, B D Bücker, (1807 Nr 129; Andreas Quante statt des verstorbenen Bürgen Raue)
1790, 109
Glasmacher Joh Christian Hurtig oo Anna Ludovica Wesslmann, leihen von den Prov Wirtschafter Silling , B Th Fye zur Fortsetzung des Glashandels 35 Rt
Pfand Haus Westr 247
B: Conrad Bartman, Kunstdrechsler, Nr 204; oo Anna Maria Kossendrup
1807: Sohn Joh Henrich Hurtig
1790, 110 im Pastorat in der Speisestube
Th Henrich Edeling, Leinentuchmacher oo Maria Westhues, leiht 25 Rt zur Reparatur seines Hauses. Pfand Haus Nr 212 in der Weissenstegge
B: J Werner Schonacker, Leinentuchmcaher, oo Anna Elis Dieckmann
Z: Joan Bernd Osthues, Joh Henrich Beumer
1807: Bürge verstarb und hinterließ keine Güter
1791, 111
Joan Dirck Linneman hat Wwe des Linnentuchmachers J G Hagedorn geheiratet und Haus 47 übernommen; Gewinn
1791, 112
Linnentuchmacher Th Herm Edeling kauft Gartenland zw Wirtschafter Silling und J Bernh Bungers, auf dem Stadtkamp
1791, 113
ders. kauft Gartenland zw Postmeister Bonse und Pastor Kuiper zu Enniger; Preis 31 RT
1791, 114
Vor dem Sendenhorster Gericht erscheinen ad protocollum judicale die Gildemeister des Weberamts Bernd Linneman und Theodor Hermann Edeling und zeigen an, daß die von Th Herman Edeling angekauften (ex causa discussionis Bußmann) 2 Gartenstücke für das Linnentuchmachramt angekauft sind<===
1792 115
Witwe Gerh Henr Kuhlenbeumer gt Anna Getrud Burholt leiht 30 Rt zur Abtragung eines Kapitals bei Herrn Kocks und Judens Ansel, Pfand Haus am Ostgraben, Garten im Übelgünnen Ort
B: Linnentuchmacher B H Panning
Z: Pastor Franz Darop Bernard Henrich Spithöver <===
Nachschrift nunc Jh Henrich Greive
1796. 116
Joh Herman Hartman, Holzschnuhmacher oo Elis Lütkehaus, leiht 70 Rt bei Prov J B Bücker, Wirtschafter, J Henrich Klarhälter, Holzschuhmacher, zur Ablösung einer Schuld beim Judne Ansel; zur Sicherheit Haus 277 an der Ostpforte
B: Leinentuchmacher Adolph Lütkenhues oo Maria CAth Bülte
1807; Bürge Adolf L. Kat 144
1796, 117
Adolf Linnemann oo Anna Maria Hummels verk dem Linnentuchmacheramt Garten in der alten Stadt O Borgmans Garten, s Küster W Vikarie 24 Rthlr Verkauf an Gildemeister Joseph Jungman, Adrian Bunte
Z Ferd Laß, Führer, Anton Bieckman Tgl
1804, 118
Albert Stumpe leiht zur Beschaffung von Bauholz (Rep) 25 Rthlr von den Provisoren Klahälter und Greive, die unlängst von Gerichtsschreiber Lange als Ankäufer der Stumpeschen Behausung aus dem Kaufschilling abgelegt wurden. Pfand Garten auf den Mittelgärten
<===B Joan Herman Lange
Z Schneider J H Waldman, Tgl Brune
1824 abgelegt; jetzt Apotheker König
1806 V 9, 119
Kl. Preuß Gericht; Bescheid über von Bürgermeister Kocks im Namen der Stadt angekauften Waldeckschen Konkursmasse für 944 Rt
a) Gädem an der Südstr 191-109
b) dazugehörige Gärten
c) Garten an der Südstr.
1806 VII 25, 120
Abtretung Hausplatz Geschwister Mertens Nr 17<====
1827, 121
Tgl Hch Seliger kauft Gartenland an der neuen Straße
bis 1837, Nr 127 weitere Grundstücksverkäufe an der Neustraße
Nachtrag
1880 in der Wohnung des Handelsmannes J H Strothmann
J H Strothmann oo Cath Elis Averdung erklären im gegenseitigen Testament, den Armen 300 Mark zu vermachen
Extractus librorum pauperum binnen Sendenhorst
Provisoren:
1546 Berndt Sandtwech, Herman Becker
1613 Walter Suethoetmar, Bernard Saurman
1614 Bernhard Heyman, Bernhard thom Dorenbockell
1615 Berndt Heineman, Joan Voßschmedt
1616 Dietherich Hiddinckhof, Johan Vischer
1620 Johan Saurmann, Henrich Pustekrey
1632 Bernt Sauermann, Meister Andres Neuhaus, Balbierer
1653 Johan tho Wettendorpf ...
1662 Berndt Wessel. Caspar Holscher
1669 Gördt Krockeldorf, Caspar Holscher
1670 Balthasar Suerman, Gerhardt Kröckeldorff
1679 Bernhard Lohr, Berndt Wyler
1691 Henrich Winekampf, Conradt Buschman
1694 Berndt Wieler
1697 Bernd Wyler, Henrich Wynkampf
1707 Berndt Wyler, Henrich Wynkampf
1712 Bernardt Bontzem Anton Boemer
1715 Johan Bernardt Thorbontzen, Johan Bernardt Wyler
1719 Bernd Bonse, Bernhard Wyler
1725 Bernardt Geiler, Anton Beumer
1756 Berndt Diethrich Bonse, Johan Diederich Fyh
1766 Johan Wilhelm Bonse, Franz Mauritz Schindeler
1770 Johan Henrich Bücker, Franz Mautiz Schindeler
1773 Bernd Ditherich Junfferman, Johan Bernhard Wiehler
1781 Dirck Herman Wieler, Johan Dirck Fyh
1784 Johan Bernd Bücker, Johan Bernd Wieler
1785 Johan Bernd Wieler, Johan Henrich Bartels
1790 Silling, Bernhard Theodor Fyhe
1793 Joan Bernd Bücker, ... Fyhe
1794 Joan Bernd Bücker, Joan Henrich Fye
1796 Johan Bernd Bücker, Johan Henrich Klarhölter
1697
Empfang der Armenrechnung; 110 - 19 - 10 Rthlr
ca 1670
Designatio der Briefschaften, ausgeliehene Armengelder
Name
Joh Angelkotte 20
Meister Wesel 2 R Bauland aufm Klei 10 1/2
Eberhard Lintelo 1 T Feldland aufm Oestholl
Johan Holthaus 10
Tonies Hoppe 20
Andreas Potthaus 20
Steffen Burholt Haus und Hof am Südgraben 10
Joh Strickmann 20(1636 Berndt Wessel 10
Erbgen. Hummels 60(1655)
Hermann Deventer Haus an der Nordstr 40
Hermann Lindeman 30
Martin Seviker 25
Berndt S. Northoff 20
Herman Laer 10 Henrich tho Bering St Gartenland 20(1663) Dierich Fie junior 15
Bernd Weißen 3 St G. vor S. aufer Greinkuhlen 20
Bernd Schemmel 10
Everdt Huer 10
Henrich Lindeman 10(1665)
Berndt Kogge 10
Jurgen Suerman 30
Jurgen Rutman 10
Adrian Hiddinghoff 10
Gerdt Hardewig 10
Johan Vreede 20
Martin Wilken 10
Gesamt: 497
Verzinsung 20-25
Zinsen werden das ganze Jahr über gezahlt (gezielte Verteilung):
Martini, Mitwinter, Neujahr, Heil 3 Könige, Joh Baptista, Palmsonntag, Ostern, Petri Stuhlfeier, Maitag, Mariae Lichtmeß, Fastabend.
1670
aus der Pennigh Kammer nichts bekommen
1702
Ausgeliehenes Kapital des Armenfonds gesamt 1600 Rthlr (geschätzte
Zinseinnahmen: 60 Rthlr
meist in Summen von 10 - 30 Rthlr; große Streuung d h damit mehr Sicherheit: Wurde jemand in das Armenhaus aufgenommen, muß er 5 oder 10 Rthlr geben, die dann zum Nutzen der Armen ausgeliehen werden Verschiedenes wüste Erben als Schuldner z B Zeller Rinckhoff, seit 60 Jahren wüst und ohne Haus
1802 GV
Immobilien des Armeninstituts zu Sendenhorst
1. Armenhaus, 8 Gefach lang. 1 kleiner Garten dabei, 1 Sch Einsaat
2. Leprosengarten 2 Sch
3. 1 St auf den Spaniergärten
4. aufm Stadtskamp
5. aufm hintersten Stadtkamp
6. 1 ST auf der Welle
7. die Sängerey 1-2 Sch
8. 1 St auf der Schluse
9. 1 St die kleine Sängerei
10.2 kleine Ende Landes
11.1 St aufm Achenpot
12.1 St auf dem vordersten Stadtkamp
13.1 St Stadtkamp
14.auf den Wellen
15.Spaniergärten
16. 1/2 Acker auf dem Ostfeld
17.ein St aufm Stadtskamp
18.noch einig Stücke in Brenkeskotten 5 Scheffel
===> fast ausschließlich Gartenstücke (Stiftungen von Bürgern?); Mehrzahl auf dem Stadtkamp
Beckum Landratamt 384
Grund- und Kapitalvermögen Armenfonds Sendenhorst
1777
Obligation zugunsten des Armenfonds von 80 Rthl; Schmiedemeister Franz Stapel, Land auf dem Klumer
1810
Wwe Joh Henrich Heiman, jetzt Evert Menke: Kapital von 65 Rthlr (Kaplan Evelt)
1847
Kötter Borgmann pachtet vom Armenvorstnad 4 Parzellen
1847
Kolon Averhoff leiht 1000 Rthl Kapital zum Ankauf von 36 Morgen Land: Das Kapital setzt sich u.a. aus der 1846/47 gezahlten Quote des königlichen Geschenks zusammen
1851
Weber Joh Henrich Ostholt reguliert eine Kapitalschuld von 60 Rthl; Das Haus wurde 1836 abgebrochen, Restzahlung von 9 Rthlr
1858
Kündigung von Kapitalien
a) Sulzer 50 Rt (1773) und
b) Hinsenbrock 30 Rt
(1784)
1860
Verpachtungsprotokoll der Armengrundstücke
1861
Tauschvertrag Schmiedemeister Stapel: ders. erhält Grundstücketeile des Armengarten (80 Fuß x 12 Fuß; ca 80 Quadratruten). Stapel will ein Haus bauen.
1863
Kolon Osthövener, Ksp. kündigt Kapital von 1000 Rthl
1864
Kündigung eines Kapitals (21.VI 1812 50 Rthl, Tgl Oinck) durch den
Nachfolger des Schneiders Caspar Adam Oeinck, Joh Heinrich Becklas
1879
Der Verkauf von Armengrundstücken erbringt 2448 Mark
1870 XII 27 Landkreis Beckum 385
Das hiesige Armenhaus, welches, wie Euer Hochgeboren zweifelsohne bekannt,seit Jahren in einem sehr baufälligem Zustande sich befindet, wurde bis vor nicht langer Zeit von 2 Frauenspersonen bewohnt, Mit dem im Anfage dieses Jahrs erfolgten Tode der einen Bewohnerin desselben, Wwe Wäsendrup, trat an den Armenvorstand die Frage heran, ob überhaupt, wenn eventuell mit welcher Person, die erledigte Wohnung im Armenhause zu besetzen sei, In der desfallsigen Armensitzung wurd nun mit Rücksicht auf die überaus große Baufälligkeit des Armenhauses der Antrag gestellt, der seitherigen Pfründnerin Seebröcker eine Privat-Wohnung in der Stadt zu verschnaffen das Armenhaus selbst jedoch zum Abbruch zu verkaufen und den daran stoßenden Garten in einer Größe von ungefähr einen halben Morgen öffentlich zu verpachten. Diesem Antrage wurde nicht stattgegeben, sondern beschlossen, mit dem Abbruche des Armenhauses bis zu dem Tode der Seebröcker zu warten und die zur Zeit erledigte Wohnung mit der Maßgabe der Wwe Westhus hieselbst zu überlassen, daß selbige im gedachten Falle die Wohnung wieder zu räumen und wie seither mit einer Mietentschädigung sich zu begnügen habe.
Als nun vor kurzer Zeit der Tod der Sebröcker erfolgte, wurde in der Sitzung des Armenvorstands vom 21. d Monats seitens des Herrn Vorsitzenden nochmals der Antrag zur Abstimmung gebracht, ob überhaupt das Armenhaus fernerhin noch als solches bestehen, oder nunmehr zum Abbruch gelangen sollte. Auf den Einwand, daß nach dem eingetretenen Tode der Seebröcker mit Rücksicht auf den vorhergegangenen Beschluß des Armenvorstandes der Abbruch des Armenhauss nicht merh zweifelhaft erscheinen könne, wurde vom Herrn Vorsitzenden bemerkt, daß ein definitiver Beschluß noch nicht gefaßt sei Der.genannte Beschluß könne zwar nicht verlesen werden, da selbiger nicht protokolliert worden, wie solches überhaupt nur selten zu geschehen pflege, da eine Armensitzung mehr den Charakter eines gemütlichen Colloquiums an sich trüge. Ein solches gemüthliches Colloquium ist gewiß an sich recht schön, nur darf die Wahrheit und Wirklichkeit der gefaßten Beschlüsse nicht darunter leiden, nicht einmal anscheinend alteriert werden. Somit wäre für den vorliegenden Fall wo Meinungsverschiedenheiten in der früheren Beschlußfassung auftauchten, es gewiß sehr wünschenswert gewesen, wenn man von dem genannten Beschlusse hätte Einsicht nehmen können...
1870
Verpachtung von Grundstücken des Armenfonds:
- 6 St auf dem Stadtkamp
- auf der Gr. Sängerei
- 2 St kleine Sängerei
- 2 St Spaniergärten
- 2 St auf der Welle
- 1 St auf der Schluse
- 1 St auf dem Aschenpott
- 1 St auf dem Ostfelde
- Leprosengarten (165 Ruthen = 2302 m2)
- 4 Parzellen auf der Hardt und im Hörder Felde
Gesamt 5-133-5 Morgen
Pachtsumme 34-23 Rthlr
1879 II 8
Landrätliche Genehmigung zum Verkauf zweier Grundstücke des Armenfonds an den Bäcker Anton Koch und den Gärtner H. Fuest
Gemeinderäte: Joh. Vissing, Ridder, Tawidde, Happe, Brüning, Sorges, Arnskötter
Bürgermeister Albring
Frauenverein
A 844 Armenverpflegung
1843 I 3 LR BR
Eine Erwähnung des Daseins des dortigen Frauenvereins nebst einer Äußerung über die richtung und Mittel, die derselbe verfolgt, um hülfsbedürftigen Hülfe zu gewähren, um Müßiggang und Betteilei zu beseitugen, den Trieb zu nützlicher Beschäftigung in Hand-Arbeiten zu wecken und die Industrie in dieser Hinsicht zu vervollkommnen, überhaupt den allein richtigen Grundsatz aller öffentlichen Wohltätigkeit ins Leben zu führen, daß neben zuverlässiger Versicherung aller in Unerhalt und Pflege notwendigen Unterstützung, die letztere so weit irgend noch Arbeitskräfte vorhanden und zugelich von etwaigen notwendigen Pflegeangehörigen entbehrlich sind, durch Arbeiet abverdient wird ..
ist dem nächsten Zeitungsbericht einzuschalten
1845
STV-Vers. gibt einstimmige Erklärung ab: Wie es erwünscht erscheine, daß die Kinder der geringeren Einwohner durch Spinnen beschäftigt würden man finde deshalb nicht dagegen zu erinnern, daß die kleine Stube neben der Gerichtsstube in hiesigen Rathause zu einer öffentlichen Spinnschule versuchsweise hergegeben werden.
(Amtmann Brüning stimmt zu, meint aber: es wird aber nötig sein, daß an den Gerichtstagen der Unterricht unterbleibe
Lorenbeck zu dem Thema
Der Armenvorstand beabsichtiget seit schon längerer Zeit eine Spinnschule für Kinder zu eröffnen, um dadurch manche Kinder zur Arbeitsamkeit und Ordnung zu gewöhnen und insbesondere das zwecklose oft verderbliche Umherlaufen derselben auf den Straßen abzustellen
1845 Archiv Vorhelm
Maurer Bernard Theodor Sebröcker, Sendenhorst: Heirat der Dienstmagd Zumkley aus Vorhelm verweigert, das Sebröcker im Armenhause wohnt und aus Armenmitteln unterstützt wird
Sebröcker will nach Nordamerika auswandern.
1849 VIII 4
Beschwerde der Ehefrau Jägermann wegen Mangels einer Wohnung
EhefruaJägermann ist, nachdem sie zwei Männer, wie nich tohne Grund gesagt wird, zu Tode geärgert hat, von ihrem dritten Mann deshalb verlassen worden, weil er nich tmihr erleben konnte, sie ihm nicht zu essen gab. Der Jägermann, ein einfältiger Mensch, den sei des Vermögens wegen heiratete, und den sie, nachdem er ihre Schulden bezahlt hatte, gern wieder los sein wollte.Der Jägermann hat aber vor seinem Abzuge die sämtlichen Immobielien, Haus und Grundstück, verkauft um sein eingerbachtes zu retten und ist darauf noch seinem Elterlichen Kolonate in Walstedde zurückgekehrt. Die Frau hat gegen den Verkauf protestiert, ist aber in zwei Instanzen abgewiesen
1852 II 22 LR BE
Wenngleich nicht zu verkennen ist, daß die Theurung der Kornpreise und der Mangel an Kartoffeln mancher Familie das Fortkommen erschwert, welche unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht für dürftig gehalten werden würde, ... so ist es doch möglich, daß jede Gemeinde ihre Armen hinreichend unterstützt.
Gaben dürfen nicht zersplittert und in unwürdige Hände gelangen. DEs müssen arbeisfähige, und also nicht verdienstlose Leute vom Bettel zurückgehalten werden, und falls sie in denselben verfallen, mit STrenge bestraft werden
1854 Pfarrer Lorenbeck
Armenvorstand ist der Meinung, daß eine andere Collecte als schon für die Orts-Armen üblichen, nämlich Geld- Brodkorn- und Spinn-Material , die regelmäßig abgehalten werden, vor der Hand nicht erforderlich erscheint
1856 U 21 Lorenebck:
Außerordentliche Maaßnahmen für die geringeren Einwohner sind schwerlich zu treffen, Die christliche Liebe, womit jeder Wohlhabende seinen darbenden Nachbar nach Umständen unterstützt ist die beste Maaßnahme, - dabei Verdienst durch Arbeit.
Hierbei muß ich als eine dringende Nothweindigkeit hervorheben, daß die Bettler, die wie eine Landplage unser Kirchspiel überfluten, und fast ausschließlich Auswärtige sind, ernstlich überwacht und abgewiesen werden müssen
Rechnungen 1832
1833 I 11
Schneider Westhoff Sendenhorst erhält 27 1/2 Sg angewiesen für Botengang nach Lüdunghausen
1832 X 10
Kaplan Pickar quittiert über 30 Thlr für etatmäßige Besoldung
1833 I 2
Nachtwächter Hartmann erhält seine Gehalt für 1832 in Hähe von 40 Thlr
Statistik ca 1830
nach der letzten statistischen Erhebung (wohl 1830)
Stadt 1493
Ksp 845
gesamt 2338 Seelen
1832 I 12 Bürgermeister Marcus.
In hiesigem Bezirk nur ein Eingesessener evangelischer Confession, nemlich der Apotheker Rose, dessen Frau und Kinder aber katholisch sind.
1834 Bürgermeisterei Sendenhorst
Wohnh. Nebengeb öff.Geb. Kapp Mühl Kath Jud gesamt
Stadt 277 4 13 4 4 1379 75 1456
Bracht 25 36 173 173
Brock 14 19 85 85
Sandfort 12 22 1 95 95
Elmenh 14 26 1 107 107
Rinkh 16 41 124 124
Hardt 25 41 169 169
Jönsth 11 21 93 93
Summe 394 255 13 4 6 2225 2302
Kirchspiel, Kötter und Neuansiedler
Bracht
8 Edelkötter
12 Maykötter
20 Avermiddig
21 Widdehage
22 Hoppenkötter
23 Jungmannskötter
24 Bartmannskötter
Brock
1 Thieskötter 7 Personen
2 Rötgermann 4 Personen
4 Wiethoff 4 Pers
12 Walkämper 6 Personen
15 Wilkingskötter 3 Personen
Sandfort
1 Nientied 5 Pers
5 Jungfermann 7
7 Borgmannn 11
11 Aelke 8
12 Lütkehues 10
Elmenhorst
13 Volking 13
14 Everwien 4
14 Sievert 3
15 Schmitz 5
Hardt
3 Voß 6
4 Linnemann 8
5 GR. Düveler 10
6 Röper 7
7 Schotte 8
8 Watermann 11
12 Wesselt 8
16 Vocke 6
17 Teiner 6
18 Münch 7
19 Borgmann 5
20 Kogge 7
21 Geilern 15
22 Schmetkamp 8
23 Gr. Düvelerskötter 4
24. Backskötter 5
Jönsthövel
7 Tiemann 3
9 Jönsth. Kötter 3
11 Krampe 5
Kogge 3
Ernst 1
Grundsteuer 1812
Betrag in ffrs
Zeller Johann Hch Averhoff 124
Bern. Henrich Angelkotte 160
Jod. Henrich Erdmann 121
Stephan Niemann 113
Joan Dirk Bruser 118
Dirk Herm Kleykamp 157
Arme Kinder
Ratsprotokolle
1794 Mai
das Bruns Kind Magdalena, so dermalen der Joan Henrich Holman bei sich angenommen, sehr nackend und bloes wäre, und da ihr insbesonder ein Rump, 1 Paar Holtschuh fehlten, auch die ledernen Schuh wider ausgebessert werden müssen, so wurde resolviert, daß, da dieses Kind vorzüglich unter die Armen gerechnet werden kann, daß Bürgermeister und Generalempfänger Bonsen obiges dem Kinde anschaffen möchten und demnächst sich die Auslage wieder allmählich aus der Armenbüchse ersetzen zu lassen
1795
das von der Ehefrau Joan Henrich Halman aufgenommene und aufgezogene älteste Mädgen des gewesenen Bruns Kind, das sie bei sich hat, Magdalena, ist 12 Jahre als und braucht zur täglichen Kleidung 1 Wams, 1 Rock, 1 paar Strümpe und 1 paar Schuh (vom Magistrat bezahlt)
1810 A 597
Namen der armen Kinder aus der Mädchenschule vom Herbst 1809 bis Ostern 1810 nebst Nota über ihre Verhalten und Fleiß im Schule gehen
Schulgehen: Noten von kömmt recht fleißig, über fleißíg bis kömmt schlecht
Aufführung: ziemlich gut, mittelmäßig, nicht besonders
15 Mädchen: 2x Hummel, Feigler, 2x Schmalz, Rottmann, 2x Kipp, Beumer, Linnemann, Waldmann, Zwaar, 2x Frese, Wessel
Verzeichnis Knabenschule (Kriege)
24 Jungen
Schulgehen: gut, mittelmäßig, schlecht
Aufführung: gut, faul, träge, ausgelassen, mittelmäßig
Armenhäuser
1751 VII 8 Armen U 91
Vor Notar Stephan Merten (hinter dem Kirchhof in der Schreibstube) beurkunden die beiden Provisoren der Armen und Leprosen Joh Wilh Tilckman und Balth Franz Wiler, die Darlehnsaufnahme von 300 Rhthlr von dem Bürger und Kramer J Henr Hunckemöller WAF zum Wiederaufbau des durch den großen Sendenhorster Stadtbrand von 27. April 1751 zerstörten Armenhauses
Zeugen: Daniel Hardenack, Joh Dietrich Bonse (zu WAF, aber wohl aus S. gebürtig)
Zustimmung der Bürgermeister Henrich zur Bonsen und Anton Boemer
1757/59 Quittung über Rückzahlung seitens Anna Catharina Vennewalt, jetzige Ehefrau Geiler; 1759 200 Rthlr
1802 GV
Immobilien des Armeninstituts zu Sendenhorst
1. Armenhaus, 8 Gefach lang. 1 kleiner Garten dabei, 1 Sch Einsaat
Sendenhorster Armenfonds
1813 VIII 26 Düsseldorf
Ghztum Berg, Ministerium des Innern an den Herrn Präfekten des Ruhrdepartements:
Der von dem Centralbureau der Wohlthätigkeitsanstalt zu Sendenhorst zu der Stelle des Cassiers bey demselben in Vorschlag gebrachte Communal-Empfänger H Richelmann wird in dieser Eigenschaft ernannt.
Landesdirektion Dortmund Nr 92
1814 XII 6
Pfarrer Darup, Präsident des Zentralbüros:
Chirurgus Sulzer hat eine Rechnung auf 17 Rthl wegen Bedienung hiesiger Armen gestellt; Soll aus der Kommunalkasse gezahlt werden.
Sulzer drängt auf Bezahlung, da er gegenwärtig für seinen Hausbau das Geld nötig braucht
1816 I 24
Bürgermeister Langen bittet um Genehmigung, die Rechnung über Behandlung des Nachtwächters Hartmann (1 Rt 18 Gg) zur Hälfte aus der Armenkasse zu übernehmen; Hartman ist unvermögend
Armenpflege Sendenhorst Ii 1855ff
(Landratsamt Beckum 383)
Sendenhorst den 6 November 1894
An die Regierung in Münser
Westfahlen
Ganz freundlichste bitte von Frau Fernad Söte Weil mein Mann hir in Westfahlen Enniger geboren auch Soldat und invalide geworden aber 18 Jahr in Barmen an dem Post-Amt Ritterhaussen gewesen ist und jetzt mit ein Ruhegehalt Monatlich von 42 Mark wieder hir in Sendenhorst ist und wegen seiner Krankheit hir hin gezogen sind auch um meine Kinder die alle nicht recht gesind und ich selbt einen Bruch habe und hir soch mit mein Gelde doch weiter kommen wie in so eine große Stadt ich habe 5 Kinder und mein Mann jetzt im Krankenhaus Sendenhorst liegt weil er nicht recht im Kopf ist und mir gesagt worden ist weil ich nur monatlich 42 Mark von der Postkasse bekommen das könnte ich nicht alle bezahlen wenn Barmen sagte sie täten mein einge billiger unterbringen dan müsten wir wieder nach Barmen und wen das der fahl wäre das mein Mann wieder nach Barmen hin käme dan wird er gerade noch mahl so doll was sonst noch mahl wieder über kann gehn wen er mahl einige Woche hir in Sendenhorst im Krankenhaus bleibt das er sich mahl alles aus dem Kopf heraus schlägt wie es uns in die Welt gegangen hast dan wird mein Mann auch wieder besser ich und meine Kinder können ihm nicht alles so vor machen das er alles vergist und wie es uns gegangen und gemacht worden ist das kann ich nicht alle sagen und auch nicht allle schreiben wie jetzt eine hoch löblige Regirung in Münster mir doch damit zu helfen das er noch im Krankenhauß Sendenhorst bleiben kann aber ich kann es jetzt noch nicht alle bezahlen den von den 42 Mark und unter eine unterstützung wo ich 5 Kinder habe und mein Mann jetzt im Januar den 15 schon 7 Jahre krank ist und viele krankheitten habe mit durch gemacht in diese Jahren war sehr zurück gekommen darum habe cih mein Mann gewollt und bin hir nach Sendenhorst gezogen und jetzt ist er im krankenhaus und ich weis nicht wie es machen soll und bitte eine Hoch löbligen Regierung in Münster mir ein bischen zu helfen und schreiben mir soch einmahl wie ich es machen sol ob wir nicht hir verbleiben können den wen ich wieder nach Barmen käme dan habe ich nichts gutes von mein Mann zu warten Es bitte freundlichs nachricht Frau Ferdinand Söte in Sendenhorst in der nähe beim Krankenhaus 329
bei Düsterrus
Armenrechnungen
Schuldner:
1635
Adam Hiddinghoff 15 Rthlr Kapital
1702
ausgeliehenes Kapital der Armenstiftung ca 1600 Rthlr, meist in Summen von 10-30 Rthlr; große Streuung, mehr Sicherheit.
Bei Aufnahme in das Armenhaus 5- 10 Rthlr Aufnahmegbühr, die behuf der Armen angelegt (verzinst) werden
1725
Wwe des Adam Henrich Schaller, Guardereuter, zahlt 40 Rthlr an die Armen zu rück, die ihr Mann von den Armenprovisoren Bernradt Geileren und Anthon Beumer erhalten
1795
Begräbniskosten der im Armenhaus verstorbenen Cath Steffen (in ß)
Pastor 11
Küster 8
Schullehrer 4
Leichenträger 6
Auskleydersche 8
für den Boltuch 2
Totengräber 4.5
das Sarck 1 Rthlr 14ß
Für das Ausrufen der zu verkaufenden Nachalssenschaft (erbrachte 5-22 Rthlr)
Leprosorium
Beckum:
Armen- Leprosenhaus nach Urkb BE
1311 Großes Hospital neben dem Westtor
1422 kleines Hospital
ca 1450 ... Verwaher des Siekenhauses
1470 Gründung des Gasthaueses auf der Südstr.
1499 Armenstiftung: Kleider, Brot
1523/25 Leprosenkapelle: Absicht, ein Siechenhaus zu bauen
Sendenhorst:
Gründung wohl erst nach 1500
Es ist aus den Akten und Urkunden nicht erkennbar ob, wann und wie häufig "Leprosorii" das Leprosenhaus bewohnten. In fast allen Fällen wird es sich um gewöhnliche Bedürftige, "Arme" gehandelt haben.
Allerdings ist der Anlaß der Gründung des Hauses, die Lepra und vorkommende Fälle von Lepra nicht strittig. Das zeigt der Name Leprosenhaus, die Existenz einer eigenen Stiftung neben dem Armenfonds und die Lage des Hauses mehrere 100 m westlich der Stadt an der Fernstraße Münster-Sendenhorst-Soest.
===> kein eigener Akten oder Urkundenbestand
gelegentliche Erwähnung in dem Bestand "Gemeines Armenhaus" Stadtarchiv Sendenhorst
vereinzelte Hinweise im Diözesanarchiv (s. u.)
Lageplan auf dem Plan des Hauses Geisterholt von 1731; hier auch
Grundstücksgröße und Größe des Leprosenhauses; in der Straße kleine Fachwerkskapelle, nach Archivalien des Pfarrei wohl erst um 1680; ohne Beziehung zum Leprosorium. Siehe StAM Kartensammlung Münster,
Sendenhorst; Nr. z Zt nicht bekannt
erste Erwähnung 1558 (Stadtarchiv Sendenhorst, Gemeines Armenhaus U 3):
Anna Wwe des Everdt Bysschoping (Lehnsinhaber des Hauses Wiesch, Bft Bracht Sendenhorst) verschreibt zum Nutzen der Aussätzigen vor Sendenhorst ihr in Sendenhorst gelegenes Gut, das der + Johan Woestehoeve hinterlassen.
1560 Armenhaus U 4
Darlehen aus dem Vermögen der armen Leprosen vor Sendehorst.
Zinszahlung an den Lohnherren der armren Leprosen
1561 StAS Armenhaus U 5
Erste Erwähnung: Provisoren der armen Leprosen vor Sendenhorst, Wilhelm Baertman, Herman Geseler; Stadtsiegel (daneben Armenprovisoren)
1592 Armenrechnungen
Reparaturen am Siechenhaus:
3 Bund Sprenkell Rodden gekofft 3ß
de Borgermester hefft Holdt utgedahn ud gefordt, darvan heft he gekregen 1 halven Daler
Wimhove heft Linnen gefordt (gefahren), dat heft gekost einen schillinck
Vornholdt hefft gebracht de Sallen, heft gekostet 1ß
1629 Armenhaus U 22
Schenkung von 40 Rthlr zu Gunsten sämtlicher Armen, ob sie im Armenhaus sind oder nicht, und den vor der Stadt vorhandenen Leprosen
1664 XI 10 Armenhaus Urkunden
Anna Deventers Ww. Christian Rommelings, schuldete Anna Bockers 30 Rthlr, die sie mit ihrme jetzigen Ehemann Bitter Mestrupf zum Hausbau verwandte.
Anna Boecker überträgt ihe Ansprüche den Armen und Leprosen, unter der Bedingung, daß sie freie Herberge und Kost im Armen- oder Leprosenhaus erhalte. Zusage der Armenprovisoren
1695 Status animarum
Bft Brock, Leprosorii:
-Herman Scheman 34
- Catharina Kinderman uxor 54
- Maria filia
1788
Einwohner im Leprosenhause:
Johan Henrich Saerbeck oo Gertrud Beumer
1801 GV
Pfarrer, Bürgermeister und Armenprovisoren teilen mit, daß die Wwe Saerbeck ins Pastorat berufen wurde, und ihr der gnädige Bescheid gegeben, das von ihr bewohnte Leprosenhaus zu räumen, Worauf verschiedenen Einwände, u.a. sie habe ein Stück Garten mit 1 1/4 Rthrl Heur vermacht und ihr +Ehemann habe den Armen verschiedene Dienste getan (und deshalb habe sie ein Wohnrecht): Darauf Vergleich:
Wwe Saerbeck räumt das Leprosenhaus bis Ostern 1802 und zieht in das Armenhaus, sie genießt weiterhin die Pacht des Leprosenhausplatzes und Gartens.
Armenwesen
1592 ca . nach Angabe Bürgermeister Rüschenschmied, der 1592 bezeugt)
Armenrechnungen. Ein- und Ausgaben
Einnahmen
Schullte tho Hottmann hefft botallet 1 Rickesdaller
de Wrede 27ß thor Pension
Else Schotte hefft botallet einen slichten Daler thor Pension
Everdt Pelser tor Pension 1 halven Rickes daller
de Borgermeiter Russchensmidt hefft 6ß
Povel Jasper hefft betallet oik thor Pension van wegen +Jurgen Monnikes
Johan Hese eien Rickes daller
Christian Hurkamp 7ß thor Pension
Johan Stuckman einen halven Rixdaller thor Pension
van Hinderick Sickman entfangen 16ß van wengen Ties Sommersellen
Hartman hefft botallet 1 scheppel Weites und ein scheppel Roggen up Michaelis thor Pension
Langenhovele to Stenvorde 1 Sch Weites und 1 Scheppel Roggen, Michaelis
de Vadder Kerckman 1 Scheppel Weites, 1 Scheppel Roggen up Lechtmisse
gesamt: 6 Rthl 5ß 3 Sch Weizen 3 Sch Roggen
dat is utgedhann
Tonnies Lindeman gearbeidet 3 dage mit seinem seinem sonne, dat hefft gekostet einen slichten daler
noch twe manns gearbeidet 3 dage, dat hefft gekostet ock 1 slichte Dal.
...
up Martini thor mollen dreigen ... 1ß
up Midwinter thor Mollen dreigen laten, dat ehfft gekostet 8 pennige
des Sundages vor Midtwinter is gegeven ins Siekenhus 2ß
Johan Berman Bredde auffgekoft tho einem Bome indt Sieckenhus 20ß
den bome tho belegende und den stucken tho behovende den de Hoßfeldesche
den Armen gaff, dat heft gekostet in alles ...
th fastavende thor mollen dreigen laten dat hefft gekostet 15 penninge
des Sundages na Pingesten vor 11 Schillinge fles gekofft
up Martini v0r 13 Sch Fles
up Midwinter vor ... schillinck fles gekofft
nhu tho fastavende 13ß Fles
...
3 Bund Sprenkell Rodden gekofft 3ß
de Borgermester hefft Holdt utgedahn ud gefordt, darvan heft he gekregen 1 halven Daler
Wimhove heft Linnen gefordt (gefahren), dat heft gekost einen schillinck
Vornholdt hefft gebracht de Sallen, heft gekostet 1ß
Item dharnha is verdruncken geworden summa in alees noch 6 Sch. Koidt van dem Rußensmidt gehalledt 6 half, de ebbet gekostet 3 1/2 ? noch vor 10 pennige
===> Bretter, Sprenkel-Ruten, Sallen: Neubau oder größere Reparaturen am Siechenhaus
up Michaelis thor mollen dreigen laten 1ß
up Martini thor mollen dreigen latten 1ß
up midtwinter dito 9 pennig
Armenvermögen
1856 StAM Landkreis BE 385
41 Obligationen 1663-1855: gesamt 4726 Rthlr ausgeliehen; davon allein 1840-1855 2400 Thlr (mehr als die Hälfte!)
Einnahmen bei 4% Verzinsung: 189 Rthlr
Verpachtung von Grundstücken des Armenfonds (Auszug)
versch. Stücke auf dem Heidkamp
Pächter:
Christan Schmitz
Hermann Holthaus
B H Kerkmann
Clemens Zimmermann
Berndt Lohmans
Auf der großen Sägerei
Pächter Heinrich Torwesten
Kleine Sägerei
Pachtpreis im Durchschnitt 275 m2 = 1 Thlr
1 m2 = 3/4 Pfennig
Armenhäuser
1751 VII 8 Armen U 91
Vor Notar Stephan Merten (hinter dem Kirchhof in der Schreibstube) beurkunden die beiden Provisoren der Armen und Leprosen Joh Wilh Tilckman und Balth Franz Wiler, die Darlehnsaufnahme von 300 Rhthlr von dem Bürger und Kramer J Henr Hunckemöller WAF zum Wiederaufbau des durch den großen Sendenhorster Stadtbrand von 27. April 1751 zerstörten Armenhauses
Zeugen: Daniel Hardenack, JOh Dietrich Bonse (zu WAF, aber wohl aus S. gebürtig)
1802 GV
Immobilien des Armeninstituts zu Sendenhorst
1. Armenhaus, 8 Gefach lang. 1 kleiner Garten dabei, 1 Sch Einsaat
1813 VIII 26 Düsseldorf
Ghztum Berg, Ministerium des Innern an den Herrn Präfekten des Ruhrdepartements:
Der von dem Centralbureau der Wohlthätigkeitsanstalt zu Sendenhorst zu der Stelle des Cassiers bey demselben in Vorschlag gebrachte Communal-Empfänger H Richelmann wird in dieser Eigenschaft ernannt.
Landesdirektion Dortmund Nr 92
1814 XII 6
Pfarrer Darup, Präsident des Zentralbüros:
Chirurgus Sulzer hat eine REchnung auf 17 Rthl wegen Bedienung hiesiger Armen gestellt; Soll aus der Kommunalkasse gezahlt werden.
Sulzer drängt auf Bezahlung, da er gegenwärtig für seinen Hausbau das Geld nötig braucht
1816 I 24
Bürgermeister Langen bitte um Genehmigung, die Rechnung über Behandlung des Nachtwächters Hartmann (1 Rt 18 Gg) zur Hälfte aus der Armenkasse zu übernehmen; Hartman ist unvermögend
Armenpflege Sendenhorst Ii 1855ff
(Landratsamt Beckum 383)
Armenrechnungen
Schuldner:
1635
Adam Hiddinghoff 15 Rthlr Kapital
1702
ausgeliehenes Kapital der Armenstiftung ca 1600 Rthlr, meist in Summen von 10-30 Rthlr; große Streuung, mehr Sicherheit.
Bei Aufnahme in das Armenhaus 5- 10 Rthlr Aufnahmegebühr, die behuf der Armen angelegt (verzinst) werden
1725
Wwe des Adam Henrich Schaller, Guardereuter, zahlt 40 Rthlr an die Armen zurück, die ihr Mann von den Armenprovisoren Bernradt Geileren und Anthon Beumer erhalten
1795
Begräbniskosten der im Armenhaus verstorbenen Cath Steffen (in ß)
Pastor 11
Küster 8
Schullehrer 4
Leichenträger 6
Auskleydersche 8
für den Boltuch 2
Totengräber 4.5
das Sarck 1 Rthlr 14ß
Für das Ausrufen der zu verkaufenden
Nachlassenschaft (erbrachte 5-22 Rthlr)
Diözesan-Archiv
1788
deren im Armenhause wirklich sich befindende Arme:
1. Maria Cath Linnemann, Wwe Bücker
2. Gertrud Bülte
3. Elis. Beyse, Wwe Roeper
4. Maria Hardenberg
5. Maria Weissen
6. Bernd Schotten
7. Joan Berndt Osthues
8. Ferdinand Möllers
im Leprosenhause
1. Johan Henrich Saerbeck
Gertrud Beumer, Eheleute
____________________________
Armenvermögen
1856 StAM Landkreis BE 38 41 Obligationen 1663-1855: gesamt 4726 Rthlr ausgeliehen; davon allein 1840-1855 2400 Thlr (mehr als die HälfteEinnahmen bei 4% Verzinsung 189 Rthlr
Verpachtung von Grundstücken des Armenfonds (Auszug versch. Stücke auf dem Heidkamp
Pächter:
Christan Schmitz
Hermann Holthaus
B H Kerkmann
Clemens Zimmermann
Berndt Lohmans
Auf der großen Sägerei
Pächter Heinrich Torwesten
Kleine Sägerei
Pachtpreis im Durchschnitt 275 m2 = 1 Thlr
Armenhäuser
1751 VII 8 Armen U 91
Vor Notar Stephan Merten (hinter dem Kirchhof in der Schreibstube)
beurkunden die beiden Provisoren der Armen und Leprosen Joh Wilh Tilckman und Balth Franz Wiler, die Darlehnsaufnahme von 300 Rhthlr von dem Bürger und Kramer J Henr Hunckemöller WAF zum Wiederaufbau des durch den großen Sendenhorster Stadtbrand von 27. April 1751 zerstörten Armenhauses
Zeugen: Daniel Hardenack, JOh Dietrich Bonse (zu WAF, aber wohl aus S. gebürtig)
1792
400 Ziegelpfannen von Wolbeck zum Armenhauses fahren 4-4- Taler
für Schorenstein im Armenhause zu reinigen
Anton Schimaker für gerienigte Ofenpfeife in der Armenstube 6ß
an des Armenpütte für neue Lerruthe (?) machen lassen, dafür Hermann Kammann 3ß, Schmied Lange für das Eisenwerk 5 ß
1802 GV
Immobilien des Armeninstituts zu Sendenhorst
1. Armenhaus, 8 Gefach lang. 1 kleiner Garten dabei, 1 Sch Einsaat
1813 VIII 26 Düsseldorf
Ghztum Berg, Ministerium des Innern an den Herrn Präfekten des Ruhrdepartements:
Der von dem Centralbureau der Wohlthätigkeitsanstalt zu Sendenhorst zu der Stelle des Cassiers bey demselben in Vorschlag gebrachte Communal-Empfänger H Richelmann wird in dieser Eigenschaft ernannt.
Landesdirektion Dortmund Nr 92
1814 XII 6
Pfarrer Darup, Präsident des Zentralbüros:
Chirurgus Sulzer hat eine Rechnung auf 17 Rthl wegen Bedienung hiesiger Armen gestellt; Soll aus der Kommunalkasse gezahlt werden.
Sulzer drängt auf Bezahlung, da er gegenwärtig für seinen Hausbau das Geld nötig braucht
1816 I 24
Bürgermeister Langen bitte um Genehmigung, die Rechnung über Behandlung des Nachtwächters Hartmann (1Rt 18 Gg) zur Hälfte aus der Armenkasse zu übernehmen; Hartman ist unvermögend
Armenpflege Sendenhorst Ii 1855ff
(Landratsamt Beckum 383)
Sendenhorst den 6 November 1894
An die Regirung in Münster
Westfahlen
Ganz freundlichste bitte von Frau Fernad Söte Weil mein Mann hir in Westfahlen Enniger geboren auch Soldat und invalide geworden aber 18 Jahr in Barmen an dem Post-Amt Ritterhaussen gewesen ist und jetzt mit ein Ruhegehalt Monatlich von 42 Mark wieder hir in Sendenhorst ist und wegen
seiner Krankheit hir hin gezogen sind auch um meine Kinder die alle nicht recht gesund und ich selbt einen Bruch habe und hir soch mit mein Gelde doch weiter kommen wie in so eine große Stadt ich habe 5 Kinder und mein Mann jetzt im Krankenhaus Sendenhorst liegt weil er nicht recht im Kopf ist und mir gesagt worden ist weil ich nur monatlich 42 Mark von der Postkasse
bekommen das könnte ich nicht alle bezahlen wenn Barmen sagte sie täten mein einge billiger unterbringen dan müsten wir wieder nach Barmen und wen das der fahl wäre das mein Mann wieder nach Barmen hin käme dan wird er gerade noch mahl so doll was sonst noch mahl wieder über kann gehn wen er mahl einige Woche hir in Sendenhorst im Krankenhaus bleibt das er sich mahl alles aus dem Kopf heraus schlägt wie es uns in die Welt gegangen hast dan
wird mein Mann auch wieder besser ich und meine Kinder können ihm nicht alles so vor machen das er alles vergist und wie es uns gegangen und gemacht worden ist das kann ich nicht alle sagen und auch nicht alle schreiben wie jetzt eine hoch löblige Regirung in Münster mir doch damit zu helfen das es noch im Krankenhauß Sendenhorst bleiben kann aber ich kann es jetzt noch hat alle bezahlen den von den 42 Mark und unter eine unterstützung wo ich 5 Kinder habe und mein Mann jetzt im Januar den 15 schon 7 Jahre krank ist und viele krankheitten habe mit durch gemacht in diese Jahren war sehr zurück gekommen darum habe ich mein Mann gewollt und bin hir nach Sendenhorst gezogen und jetzt ist er im krankenhaus und ich
weis nicht wie es machen soll und bitte eine Hoch löbligen Regierung in Münster mir ein bischen zu helfen und schreiben mir soch einmahl wie ich es machen sol ob wir nicht hir verbleiben können den wen ich wieder nach Barmen käme dan habe ich nichts gutes von mein Mann zu warten Es bitte freundlichs nachricht Frau Ferdinand Söte in Sendenhorst in der nähe beim
Krankenhaus 329 bei Düsterrus
Armenrechnungen
Schuldner:
1635
Adam Hiddinghoff 15 Rthlr Kapital
1702
ausgeliehenes Kapital der Armenstiftung ca 1600 Rthlr, meist in Summen von 10-30 Rthlr; große Streuung, mehr Sicherheit.
Bei Aufnahme in das Armenhaus 5- 10 Rthlr Aufnahmegebühr, die behuf der Armen angelegt (verzinst) werden
1725
Wwe des Adam Henrich Schaller, Guardereuter, zahlt 40 Rthlr an die Armen zurück, die ihr Mann von den A Armenprovisoren Bernradt Geileren und Anthon Beumer erhalten
1795
Begräbniskosten der im Armenhaus verstorbenen Cath Steffen (in ß)
Pastor 11
Küster 8
Schullehrer 4
Leichenträger 6
Auskleydersche 8
für den Boltuch 2
Totengräber 4.5
das Sarck 1 Rthlr 14ß
Für das Ausrufen der zu verkaufenden
Nachlassenschaft (erbrachte 5-22 Rthlr)
Diözesan-Archiv
1788
deren im Armenhause wirklich sich befindende Arme:
1. Maria Cath Linnemann, Wwe Bücker
2. Gertrud Bülte
3. Elis. Beyse, Wwe Roeper
4. Maria Hardenberg
5. Maria Weissen
6. Bernd Schotten
7. Joan Berndt Osthues
8. Ferdinand Möllers
im Leprosenhause
1. Johan Henrich Saerbeck
Gertrud Beumer, Eheleute
____________________________
Armenhaus
Extractus liberorum pauperum binnen Sendenhorst
Provisoren
1613
Walter Suethoetmar, Bernhard Sauerman
1614
Bernardt Heyman, Bernardt thom Dorenbockell
1669
Gördt Krokeldorf, Caspar Hölscher
1670
Gerhardt Krökeldorff, Balthasar Suerman
1751 VII 8 Armen U 91
Vor Notar Stephan Merten (hinter dem Kirchhof in der Schreibstube) beurkunden die beiden Provisoren der Armen und Leprosen Joh Wilh Tilckman und Balth Franz Wiler, die Darlehnsaufnahme von 300 Rthlr von dem Bürger und Kramer J Henr Hunckemöller WAF zum Wiederaufbau des durch den großen Sendenhorster Stadtbrand von 27. April 1751 zerstörten Armenhauses
Zeugen: Daniel Hardenack, Joh Dietrich Bonse (zu WAF, aber wohl aus S. gebürtig)
Zustimmung der Bürgermeister Henrich zur Bonsen und Anton Boemer
1757/59 Quittung über Rückzahlung seitens Anna Catharina Vennewalt, jetzige Ehefrau Geiler; 1759 200 Rthlr
Diözesan-Archiv
1788
deren im Armenhause wirklich sich befindende Arme:
1. Maria Cath Linnemann, Wwe Bücker
2. Gertrud Bülte
3. Elis. Beyse, Wwe Roeper
4. Maria Hardenberg
5. Maria Weissen
6. Bernd Schotten
7. Joan Berndt Osthues
8. Ferdinand Möllers
im Leprosenhause
1. Johan Henrich Saerbeck
Gertrud Beumer, Eheleute
1792
400 Ziegelpfannen von Wolbeck zum Armenhauses fahren 4-4- Taler
für Schorenstein im Armenhause zu reinigen
Anton Schimaker für gerienigte Ofenpfeife in der Armenstube 6ß
an des Armenpütte für neue Lerruthe (?) machen lassen, dafür Hermann Kammann 3ß, Schmied Lange für das Eisenwerk 5 ß
1796
Als Arme pro Armenrechnung zugelassen:
1. Wwe Niehues
2. Eheleute B H Panning
3. Eheleute Schotte
4. Balthasar Reckmann
5. Gertrud Baertman
6. Joan Henrich Harbaum
1796
Archidiakonatssynode schlägt vor, das Kapital der Armenstiftung in Zukunft für 4% statt bisher 5 % auszuleihen.
1802 GV
Immobilien des Armeninstituts zu Sendenhorst
1. Armenhaus, 8 Gefach lang. 1 kleiner Garten dabei, 1 Sch Einsaat
Armenfonds A587
1809
Armenhaus:Die Stiftungsurkunde ist nicht vorhanden, und wird solche wahrscheinlich am 29. Arpil 1806 im STädt Archivo mit verbrannt sein, nur kann man soviel aus einem alten Armenregister von 1616 entnehmen, daß hiesige Einwohner durch Schenkung zu diesem Armenhause gehörigen Kapitalien hergegeben haben und hierauf wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach die erste Stiftung gründen
Totaleinnahmen 126 Rthlr
davon Consumtionskosten 96 Rhtlr, Verwaltung 1 -3 Rthlr, Unterhaltung der Häuser 5 Rthlr, Überschuß 20 Rthlr;
davon werden noch unterhalten
11 Greise
18 Kranke
5 Kinder
12 gesunde Arme
(Im Armenhaus 8 Greise)
Beckum Landratamt 384
Grund- und Kapitalvermögen Armenfonds Sendenhorst
1861
Tauschvertrag Schmiedemeister Stapel: ders. erhält Grundstücketeile des Armengarten (80 Fuß x 12 Fuß; ca 80 Quadratruten). Stapel will ein Haus bauen.
1870 XII 27 Landkreis Beckum 385
Das hiesige Armenhaus, welches, wie Euer Hochgeboren zweifelsohne bekannt, seit Jahren in einem sehr baufälligem Zustande sich befindet, wurde bis vor nicht langer Zeit von 2 Frauenspersonen bewohnt, Mit dem im Anfage dieses Jahrs erfolgten Tode der einen Bewohnerin desselben, Wwe Wäsendrup, trat an den Armenvorstand die Frage heran, ob überhaupt, wenn eventuell mit welcher Person, die erledigte Wohnung im Armenhause zu besetzen sei, In der desfallsigen Armensitzung wurd nun mit Rücksicht auf die überaus große Baufälligkeit des Armenhauses der Antrag gestellt, der seitherigen Pfründnerin Sebröcker eine Privat-Wohnung in der Stadt zu verschaffen das Armenhaus selbst jedoch zum Abbruch zu verkaufen und den daran stoßenden Garten in einer Größe von ungefähr einen halben Morgen öffentlich zu verpachten.
Diesem Antrage wurde nicht stattgegeben, sonder beschlossen, mit dem Abbruche des Armenhasues bis zu dem Tode der Sebröcker zu warten und die zur Zeit erledigte Wohung mikt der Maßgabe der Wwe Westhus hieselbst zu überlassen, daß selbige im gedachten Falle die Wohnung wieder zu räumen und wie seither mit einer Mietentschädigung sich zu begnügen habe.
Als nun vor kurzer Zeit der Tod der Sebröcker erfolgte, wurde in der Sitzung des Armenvorstands vom 21. d Monats seitens des Herrn Vorsitzenden nochmals der Antrag zur Abstimmung gebracht, ob überhaupt das Armenhaus fernerhin noch als solches bestehen, oder nunmehr zum Abbruch gelangen sollte. Auf den Einwand, daß nach dem eingetretenen Tode der Seebröcker mit Rücksicht auf den vorhergegangenen Beschluß des Armenvorstandes der Abbruch des Armenhauss nicht merh zweifelahft erscheinen könne, wurde vom Herrn Vorsitzenden bemerkt, daß ein definitiver Beschluß noch nicht gefaßt sei...
Der genannte Beschluß könne zwar nicht verlesen werden, da selbiger nicht protokolliert worden, wie solches überhaupt nur selten zu geschehen pflege, da eine Armensitzung mehr den Charakter eines gemütlichen Colloquiums an sich trüge. Ein solches gemüthliches Colloquium ist gewiß an sich recht schön, nur darf die Wahrheit und Wirklichkeit der gefaßten Beschlüsse nicht darunter leiden, nicht einmal anscheinend alteriert werden.
Somit wäre für den vorliegenden Fall wo Meinungsverschiedenheiten in der früheren Beschlußfassung auftauchten, es gewiß sehr wünschenswert gewesen, wenn man von dem genannten Beschlusse hätte Einsicht nehmen können...
_
1592
(ca . nach Angabe Bürgermeister Rüschenschmied, der 1592 bezeugt)
Armenrechnungen. Ein- und Ausgaben
Einnahmen
Schullte tho Hottmann hefft botallet 1 Rickesdaller
de Wrede 27ß thor Pension
Else Schotte hefft botallet einen slichten Daler thor Pension
Everdt Pelser tor Pension 1 halven Rickes daller
de Borgermeiter Russchensmidt hefft 6ß
Povel Jasper hefft betallet oik thor Pension van wegen +Jurgen Monnikes
Johan Hese eien Rickes daller
Christian Hurkamp 7ß thor Pension
Johan Stuckman einen halven Rixdaller thor Pension
van Hinderick Sickman entfangen 16ß van wengen Ties Sommersellen
Hartman hefft botallet 1 scheppel Weites und ein scheppel Roggen up Michaelis thor Pension
Langenhovele to Stenvorde 1 Sch Weites und 1 Scheppel Roggen, Miachelis
de Vadder Kerckman 1 Scheppel Weites, 1 Scheppel Roggen up Lechtmisse
gesamt: 6 Rthl 5ß 3 Sch Weizen 3 Sch Roggen
dat is utgedhann
Tonnies Lindeman gearbeidet 3 dage mit seinem seinem sonne, dat hefft gekostet einen slichten daler
noch twe manns gearbeidet 3 dage, dat hefft gekostet ock 1 slichte Daler
...
up Martini thor mollen dreigen ... 1ß
up Midwinter thor Mollen dreigen laten, dat hefft gekostet 8 pennige
des Sundages vor Midtwinter is gegeven ins Siekenhus 2ß
Johan Berman Bredde auffgekoft tho einem Bome indt Sieckenhus 20ß
den bome tho belegende und den stucken tho behovende den de Hoßfeldesche den Armen gaff, dat heft gekostet in alles ...
th fastavende thor mollen dreigen laten dat hefft gekostet 15 penninge
des Sundages na Pingesten vor 11 Schillinge fles gekofft
up Martini vor 13 Sch Fles
up Midwinter vor ... schillinck fles gekofft
nhu tho fastavende 13ß Fles
...
3 Bund Sprenkell Rodden gekofft 3ß
de Borgermester hefft Holdt utgedahn ud gefordt, darvan heft he gekregen 1 halven Daler
Wimhove heft Linnen gefordt (gefahren), dat heft gekost einen schillinck
Vornholdt hefft gebracht de Sallen, heft gekostet 1ß
Item dharnha is verdruncken geworden summa in alees noch 6 Sch. Koidt
van dem Rußensmidt gehalledt 6 half, de hebbet gekostet 3Å ? noch vor 10 pemnnige
===> Bretter, Sprenkel-Ruten, Sallen: Neubau oder größere Reparaturen am Siechenhaus
up Michaelis thor mollen dreigen laten 1ß
up Martini thor mollen dreigen latten 1ß
up midtwinter dito 9 penninge
Extractus librorum pauperum binnen Sendenhorst
Provisoren:
1613 Walter Suethoetmar, Bernard Saurman
1614 Bernhard Heyman, Bernhard thom Dorenbockell
1615 Berndt Heineman, Joan Voßschmedt
1629 Henrich Pustekrey (?)
1632 Henrich Pustekreye (Armenhaus 24)
1634 Henrich to Berinch, Johan Saurman (Fraterherren U 1766)
1640 Henrich to Berinck (?)
1643 Wallage (?)
1644 Johan Suerman, Henrich zu Berings (Fraterherren U 1772)
1645 Johan Surman Henrich Stryckman (Armenhaus U 34)
1646 Johan Surman Dietrich zur Geist (Armenhaus 35)
1648 Dietrich zur Geist (?)
1662 Berndt Wessel. Caspar Holscher
1669 Gördt Krockeldorf, Caspar Holscher
1670 Balthasar Suerman, Gerhardt Kröckeldorff
1679 Bernhard Lohr, Berndt Wyler
1697
Empfang der Armenrechnung; 110 - 19 - 10 Rthlr
ca 1670
Designatio der Briefschaften, ausgeliehene Armengelder
Name
Joh Angelkotte 20
Meister Wesel 2 R Bauland aufm Klei 10 1/2
Eberhard Lintelo 1 T Feldland aufm Oestholl
Johan Holthaus 10
Tonies Hoppe 20
Andreas Potthaus 20
Steffen Burholt Haus und Hof am Südgraben 10
Joh Strickmann 20 (1636)
Berndt Wessel 10
Erbgen. Hummels 60 (1655)
Hermann Deventer Haus an der Nordstr 40
Hermann Lindeman 30
Martin Seviker 25
Berndt S. Northoff 20
Herman Laer 10
Henrich tho Bering St Gartenland 20 (1663)
Dierich Fie junior 15
Bernd Weißen 3 St G. vor S. aufer Greinkuhlen 20
Bernd Schemmel 10
Everdt Huer 10
Henrich Lindeman 10 (1665)
Berndt Kogge 10
Jurgen Suerman 30
Jurgen Rutman 10
Adraian Hiddinghoff 10
Gerdt Hardewig 10
Johan Vreede 20
Martin Wilken 10
Gesamt: 497
Verzinsung 20-25
Zinsen werden das ganze Jahr über gezahlt (gezielte Verteilung):
Martini, Mitwinter, Neujahr, Heil 3 Könige, Joh Baptista, Palmsonntag, Ostern, Petri Stuhlfeier, Maitag, Mariae Lichtmeß, Fastabend.
1670
aus der Pennigh Kammer nichts bekommen
1702
Ausgeliehenes Kapital des Armenfonds gesamt 1600 Rthlr (geschätzte Zinseinnahmen: 60 Rthlr
meist in Summen von 10 - 30 Rthlr; große Streuung d h damit mehr Sicherheit: Wurde jemand in das Armenhaus aufgenommen, muß er 5 oder 10 Rthlr geben, die dann zum Nutzen der Armen ausgeliehen werden.
Verschiedenes wüste Erben als Schuldner z B Zeller Rinckhoff, seit 60 Jahren wüst und ohne Haus
1792-1802 Stadtsbuch
Verteilung von Armengeldern aus den Wegegeldern
Bedürftige Hausarme (es wurden Beträge zwischen 1 und 6 ß gezahlt; Durchschnitt 2 ß)
1792
Wittibe Schmitmeyer
Ostpförtner Niehues
Jungfer Tobeining
Geschwister Herte
Wittibe Schunhct
Gart Bartman
Wwe J H Vennewaldt
B H Bunger
Hch Lütkehues
Wittibe Quante
J Hch Beumer
Wittibe Spiegelberg
Wittibe Herweg
1798
Wittibe Niehues
Geschwister Herte
Gertrud Bartmann
B Hch Bunger
Wittibe Qaunte
Eheleute Haulling
Wwe Telgmann
Wwe Vennewaldt
Eheleute Schotte
Eheleute Bartels
J B Bülte
Wittibe Greive
Wittibe Linneman
Wittibe Bülte aus schwerer Urache 7ß
Wittibe Köne
Eheelute Friedr. Schockemöller
1802
Wittibe Quante
Wwe Telgmann
Wwe Vennewladt
Eheleute Berghoff
Eheleute Herweg
Andreas Noll
Wwer Fritz Schockemöller
Wwe Bülte
Wittwer Moritz Köhne
Eheleute Schräer
alter Joan Bernd Bunger
Wwe Tigges
Adolph Panning
1802 GV
Immobilien des Armeninstituts zu Sendenhorst
1. Armenhaus, 8 Gefach lang. 1 kleiner Garten dabei, 1 Sch Einsaat
2. Leprosengarten 2 Sch
2. 1 St aufm Stadtskamp
3. 1 St auf den Spaniergärten
4. aufm Stadtskamp
5. aufm hintersten Stadtkamp
6. 1 St auf der Welle
7. die Sängerey 1-2 Sch
8. 1 St auf der Schluse
9. 1 St die kleine Sängerei
10.2 kleine Ende Landes
11.1 St aufm Achenpott
12.1 St auf dem vordersten Stadtkamp
13.1 St Stadtkamp
14.auf den Wellen
15.Spaniergärten
16.1/2 Acker auf dem Ostfeld
17.noch einig stücke in Brenkeskotten 5 Scheffel
===> fast ausschließlich Gartenstücke (Stiftungen von Bürgern?); Mehrzahl auf dem Stadtkamp
Armenfonds A587
1809
Armenhaus:Die Stiftungsurkunde ist nicht vorhanden, und wird solche wahrscheinlich am 29. Arpil 1806 im STädt Archivo mit verbrannt sein, nur kann man soviel aus einem alten Armenregister von 1616 entnehmen, daß hiesige Einwohner durch Schenkung zu diesem Armenhause gehörigen Kapitalien hergegeben haben und hierauf wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach die erste Stiftung gründen
Totaleinnahmen 126 Rthlr
davon Consumtionskosten 96 Rhtlr, Verwaltung 1 -3 Rthlr, Unterhaltung der Häuser 5 Rthlr, Überschuß 20 Rthlr;
davon werden noch unterhalten
11 Greise
18 Kranke
5 Kinder
12 gesunde Arme
(Im Armenhaus 8 Greise)
Beckum Landratamt 384
Grund- und Kapitalvermögen Armenfonds Sendenhorst
1810 A587
Langen: durch den am 29ten April 1806 dahier vorgewesenen Brand ist es in Nachlässigkeit gekommen, daß durch Umtragen der Armenbüxe wöchentlich für die hiesigen Armen bisher nicht merh Almosen von den hiesigen Einwohnern gebeten werden. Dieser Unterlassen hat aber die ARmenkasse sehr geschwächt und werde daher in die Notwendigkeit gesetzt, das wöchentliche Umtragen der Armenbüchse wieder einzuführen
1810 II
Es ist per Publicandum bekannt gemacht, daß jeden Abend um 10 Uhr die Wirtshäuser geschlossen sein sollen, also auch alle Lustbarkeiten um 10 Uhr aufhören müssen. Auch die Tanzgesellschaften, die von mir vorher den Erlaubnisschein einholen müssen, was nicht unentgeltlich geschehen braucht. ... Wenn eine Gesellschaft sich lustig machen woll so ist zuförderst von mir eine schriftliche Erlaubnis gegen 8 Ggr einzuholen...
Wenn des nachts getanzet ist, so werden des anderen Morgens die Gelder durch den Polizeidiner Panning herbeigeholt und dem Herrn Armenprovisor ausgehändigt.
Bei dieser Gelegenheit wiederhole ich nochmals, daß sich diejenigen Leute bei Tanzgelegenheiten und an Sonn- und Feiertagen ruhig betragen, werden welche gesetzwidrig gefunden, so können sie sich gefaßt machen, daß die anbedrohte Strafe unvermeidlich ist
Übrigens werden mich die jungen Leute sher verpflichten, wenn sie mich durch ihr gutes Betragen in den Stand setzen, der höheren Behörde anzeigen zu können, daß nunmehrp Ruhe und Ordnung unter den hiesigen Einwohnern hergestelt worden
Langen
1810
Langen an Pfarrer und Lehrer:
... Sie Herr Pastor klagen sher in ihrem Schreiben über die hiesigen Armen und dürftigen Einwohner, und da ich mich selbst überzeuge, daß Ihre Klage ganz gegründet sind und ich selbest erfahren habe, daß Euer Hochwürden oft aus Ihrem eigenen Vermögen den Notleidenenden mitteilen, so werde ich alle Kräfte sammeln und
vorläufige Vorkehrungen treffen, daß diesem abgeholfen wird
Instruktion über die Verteilung der Armengelder, welche in der Woche am Freitag durch die Armenbüxe gesammelt (13)
... _ 5 Am Sonntag darauf sollen die armen Luete in der Acht-Uhrmesse erscheinen, und nach der 8 Uhrsmesse, wenn der Gottesdienst völlig beendigt ist, sollen in Gegenwart von Pastor, Maire, Armenprovisor in der Kirche öffentlich jeder Armen die Gelder eingehändiget bekommen
Schullehrer berichten ob arme Kinder gehörig zur Schule und Kirche gegangen, ob keine Klagen:
... _ 9 Das Resultat über diejenigen Kinder, welche nicht gehörig zur Schule gehen oder wogegen sonstige Klagen entstanden und das Resultat über die Eltern selbst, wenn sie allenfalls nicht gehörig zur Kirche gegangen oder wenn sie sich sonst in den Wirtshäusern aufgehalten oder sonstige Zänerkei gehabt haben soll von der gesamtn Kommission zwarn in der Sakristei gefaßt, aber öffentlich nch Befinden dem Schuldigen Teil bekannt gemacht und denselben Warnung gegeben werden.
_ 11: Hiermach ist nun das Betteln innerhalb der Stadt Sendenhorst gänzlich untersagt, und soll solches den Einwohnern durch Gassenruf bekannt gemacht werden ...
(weiterhin Erlaubnis für die Armen, im Kirchspiel Almosen zu sammeln)
1810 II 28
Pfarrer Darup setzt sich kritisch mit dem Entwurf Maire Langens auseinander (mit sehr vernünftigen Argumenten !)
... Pfarer muß erfahren, was in der Armenbüchse war; ferner wer wieviel Geld und nach welchen Grundsätzen die Verteilung erfolgt.
... weil wohl der Pfarrer am besten Gelegenheit hat, die Not der Armen kennen zu lernen ... wenn der Pfarrer bei diesen Beratungen nicht hinzugezogen wird ... so tut sich derselbe höflichst bedanken gegenwärtig zu sein und ein müßiger Zuschauer von ausgeteilten Rollen zu sein, wovon man nicht mal wüßte, was drin wäre
... So löblich und gut es ist, daß die armen Leute auch nun noch, wie sonst immer geschah, am Sonntag in der 8 Uhresmesser erscheinen und nach geenditgtem Gottesdienste ihr Almosen empfangen, so kann ich dennoch eine öffentliche Asuteilung nicht billigen und die Austeilung in der Kirche nicht erlauben. Die öffenmtliche Austeilung würde einige Arme zu sehr demütigen, und die Austeilung in der Kirche würde eine Menge neugierriger Zuschauer herbeiziehen und unsere Kirche zu einem Schauplatz und Sammelplatz solcher Menschen machen, die aus Neugierde zuschauen und ihre oft ungereimten Glossen machen würden.
Vorschlag, die Austeilung im Hauses eines der beiden Provisoren vorzunehmen bis ein öffentliches GEmeindehaus wieder erbaut ist.
Allenfalls in der Sakristei, aber mit verschlossenen Türen, um keine Zusammenlauf des Volkes zu haben
(Darauf revidierter Entwurf der Instruktion durch Langen)
Darup akzeptiert; fügt eine List der bedürftigen Armen bei ... einige von den aufgeführten Armen bisher noch gar nichts partizipiert haben und auch noch nicht darum angehalten haben und aß ich solche vorläufig eingeführt habe, weil ich ihre Bedürfnisse und Umstände kenne.
Verzeichnis der hiesigen Armen nebst Ursachen ihrer Armut (Darup)
43 Personen aufgeführt, z T schon im Verzeichnis Langen (s.o)
Alter: von 28 bis 80
meist Krankheit, körperliche Gebrechen (lahm, gichtlahm. halbsinnig, blödsinnig, unklug, krumm gewachsen, alt und schwach,), außerdem: hat viele Kinder zu ernähren
16 Wittwen
... Joan Hermann Hartmann, Totengräber, 78J, ganz alt und krumm,. macht noch die Gräber
... Federle, alt und unvermögend, 70J, kann nichts, ist aber im Armenhaus
dessen Sohn Stanislaus 30J, blödsinnig, hütet wohl im Somemr das Vieh
1810 III 2
Erstmalig Verteilung von Unterstützung an die Armen in der Sakristei; Einteilung je nach Bedürftigkeit in drei Klassen
insgesamt 47 bedürftige, Auszahlung von 2 - 3ß
1810 III 6
Verzeichnis was für der Tans geselschaft eingegangen ist
Silling jun; Friehe, Wieler, J B Böcker, Suermann, Christian Silling (wohl alle sog, Oberschicht)
Suermann, Wirt
Obligationen, Hypotheken
1777
Obligation zugunsten des Armenfonds von 80 Rthl; Schmiedemeister Franz Stapel, Land auf dem Klumer
1810
Wwe Joh Henrich Heiman, jetzt Evert Menke:Kapital von 65 Rthlr (Kaplan Evelt)1847
Kötter Borgmann pachtet vom Armenvorstnad 4 Parzellen
1847
Kolon Averhoff leiht 1000 Rthl Kapital zum Ankauf von 36 Morgen Land: DAs Kapital setzt sich u.a. aus der 1846/47 gezahlten Quote des königlichen Geschenks zusammen
1851
Weber Joh Henrich Ostholt reguliert eine Kapitalschuld von 60 Rthlr; Das Haus wurde 1836 abgebrochen, Restzahlung von 9 Rthlr
1858
Kündigung von Kapitalien a) Sulzer 50 Rt (1773) und b) Hinsenbrock 30 Rt (1784)
1860
Verpachtungsprotokoll der Armengrundstücke
1861
Tauschvertrag Schmiedemeister Stapel: ders. erhält Grundstücketeile des Armengarten (80 Fuß x 12 Fuß; ca 80 Quadratruten). Stapel will ein Haus bauen.
1863
Kolon Osthövener, Ksp. kündigt Kapital von 1000 Rthl
1864
Kündigung eines Kapitals (21.VI 1812 50 Rthl, Tgl Oinck) durch den Nachfolger des Schneiders Casapr Adam Oeinck, Joh Heinrich Becklas
1879
Der Verkauf von Armengrundstücken erbringt 2448 Mark
1870 XII 27 Landkreis Beckum 385
Das hiesige Armenhaus, welches, wie Euer Hochgeboren zweifelsohne bekannt, seit Jahren in einem sehr baufälligem Zustande sich befindet, wurde bis vor nicht langer Zeit von 2 Frauenspersonen bewohnt, Mit dem im Anfage dieses Jahrs erfolgten Tode der einen Bewohnerin desselben, Wwe Wäsendrup, trat an den Armenvorstand die Frage heran, ob überhaupt, wenn eventuell mit welcher Person, die erledigte Wohnung im Armenhause zu besetzen sei, In der desfallsigen Armensitzung wurd nun mit Rücksicht auf die überaus große Baufälligkeit des Armenhauses der Antrag gestellt, der seitherigen Pfründnerin Sebröcker eine Privat-Wohnung in der Stadt zu verschaffen das Armenhaus selbst jedoch zum Abbruch zu verkaufen und den daran stoßenden Garten in einer Größe von ungefähr einen halben Morgen öffentlich zu verpachten
Diesem Antrage wurde nicht stattgegeben, sonder beschnlossen, mit dem Abbruche des Armenhasues bis zu dem Tode der Sebröcker zu warten und die zur Zeit erledigte Wohung mikt der Maßgabe der Wwe Westhus hieselbst zu überlassen, daß selbige im gedachten Falle die Wohnung wieder zu räumen und wie seither mit einer Mietentschädigung sich zu begnügen habe.
Als nun vor kurzer Zeit der Tod der Sebröcker erfolgte, wurde in der Sitzung des Armenvorstands vom 21. d Monats seitens des Herrn Vorsitzenden nochmals der Antrag zur Abstimmung gebracht, ob überhaupt das Armenhaus fernerhin noch als solches bestehen, oder nunmehr zum Abbruch gelangn sollte. Auf den Einwand, daß nach dem eingetretenen Tode der Seebröcker mit Rücksicht auf den vorhergegangenen Beschluß des Armenvorstandes der Abbruch des Armenhauss nicht merh zweifelahft erscheinen könne, wurde vom Herrn Vorsitzenden bemerkt, daß ein definitiver Beschluß noch nicht gefaßt sei...
Der genannte Beschluß könne zwar nicht verlesen werden, da selbiger nicht protokolliert worden, wie solches überhaupt nur selten zu geschehen pflege, da eine Armensitzung mehr den Charakter eines gemütlichen Colloquiums an sich trüge. Ein solches gemüthliches Colloquium ist gewiß an sich recht schön, nur darf die Wahrheit und Wirklichkeit der gefaßten Beschlüsse nicht darunter leiden, nicht einmal anscheinend alteriert werden.
Somit wäre für den vorliegenden Fall wo Meinungsverschiedenheiten in der früheren Beschlußfassung auftauchten, es gewiß sehr wünschenswert gewesen, wenn man von dem genannten Beschlusse hätte Einsicht nehmen können...
1870
Verpachtung von Grundstücken des Armenfonds:
- 6 St auf dem Stadtkamp
- auf der Gr. Sängerei
- 2 St kleine Sängerei
- 2 St Spaniergärten
- 2 St auf der Welle
- 1 St auf der Schluse
- 1 St auf dem Aschenpott
- 1 St auf dem Ostfelde
- Leprosengarten (165 Ruthen = 2302 m2)
- 4 Parzellen auf der Hardt und im Hörder Felde
Gesamt 5-133-5 Morgen
Pachtsumme 34-23 Rthlr
1879 II 8
Landrätliche Genehmigung zum Verkauf zweier Grundstücke des Armenfonds an den Bäcker Anton Koch und den Gärtner H. Fuest
Gemeinderäte: Joh. Vissing, Ridder, Tawidde, Happe, Brüning, Sorges, Arnskötter
Bürgermeister Albring
StASendenhorst 1 587
Abschaffung der Straßenbettelei und Versorgung der Armen
1807 - 1811
1809 VIII 18 Unterpräfekt Hamm an Langen
Die Bemerkung in dem von Ihnen und dem vorm Magistrat zu Sendenhorst erstatteten Bericht, daß nämlich die Bettelei dorten nicht gänzlich abgeschafft werden könnte, weil keine Arbeitsanstalten vorhanden sind, veranlaßt mich Sie zu ersuchen
1. Genauer Nachweis der Revenuen der dortigen Armenanstalt; Nachweis der Verpflegungskosten
2. Verzeichnis sämtlicher vorhandener Armen, welche sich durch Straßenbettel ernähren, Ursache der Armut, Alter, Ernährungsfähigkeit
.. Absicht, die in jeder Hinsicht so nachteilige Straßenbettelei abzustellen und andernteils die sich der Bettelei ergebende Müßiggänger zur arbeitenden und nützlichen Menschenklasse zurückzuführen
1809 September
Nachweisung über diejenigen Armen in der Municipalität Sendenhorst, welche sich durch Straßenbettelei ernähren
1. Theod Hermann Holtmann
74J, Witwer, ohne Unterstützung, unvermögend zu arbeiten
2. Gerhard Henrich Bußmann
60J, mit der Gicht geplagt, alte kränkliche Frau; sonst Schneider-Profession
3. Ehefrau Wilhelm Rottmann
ca 50J, Mann kränklich, 3 minderjährige Kinder. kann Spinnen und auf Tagelohn gehen
4. Wittwe Marg Schräder
ca 65 J hat keine Unterstützung. kann schwachheitshalber keine Handarbeit verrichten, allenfalls etwas Spinnen
5. Wittwe Cath Hinzenbrock
per totum ut ante
6. Anton Hanskötter
ca 21J, verwachsen; kann spinnen und stricken. Eltern leben vom Tagelohn
7. Johann Henrich Bücker
ca 12 J, hat eine lahme Hand, Eltern unvermögend und leben vom Tagelohn
8. Joh Henrich Telgmann
11 J, elternlos, hat keine vermögende Anverwandte, ist gesund und zu jeder seinem Alter angemessenen Arbeit tauglich
9. Ehefrau Johann Heinrich Wessel
ca 60J, hat einen 70j Mann, können altershalber keine Arbeit verrichten als spinnen
10. Wittwe Gertrud Beumer sive Schmalz
ca 60J, gehörlos, ist zu keiner Arbiet fähig als spinnen
11. Ehefrau Anton Wedehage
ca 35J, 3 kleine Kinder, Ehemann hat verwachsenen Fuß; kann durch taglöhnern und spinnen etwas gewinnen
12. Ehefrau J Bernard Wessel
ca 35J, 4 kleine Kinder, Ehemann bereits 3 Jahre krank und kann nichts verdienen
13. Ehefrau Wilhelm Werring
ca 35J, Ehemann 40J; sind beide gesund und haben keine Ursachen als daß sie drei kleine Kinder haben
14. Elisabeth Freise
11J, hat noch drei kleine Geschwister; der Vater sowie die Mutter sin ungefähr 36 J alt, sind teils durch den vorgewesenen Brand, teils durch eigene Nachlässigkeit in Armut geraten, Der Vater betreibt Glaser-Profession
15. Elisabeth Waldmann
11J, hat 3 noch kleine Geschwister, die Mutter sowie der Vater sind va 36 Jahre alt, von Profession Schneider. Da es den Eltern aber vielleicht an Industrie fehlt, so wohnt daher die Armut
16. Joh Henrich Hartmann
ca. 80 J, seine Frau ca 70J; mithin beide unvermögend zu tagelöhnern. Der Mann bedient das Totengräberamt, welches aber zu ihrem Unterhalt nicht austrägt
17. Anton Kipp
56 J, hat ein Frau und 3 minderjährige Kinder, ist oft kränklich und zuweilne schwachsinnig, daher unvermögend zu taglöhnern
18. Wittwe Sophia Hummels
ca 40J, hat zwei minderj Kinder. welche sie mit ihrer Handarbeit durch STricken nicht ernähren kann, ihre Nahrungsfähigkeit ist Stricken
19. Ehefrau Theodor Asche
ca 35 J, Ehemann ca 45J,2 minderj Kinder, der Mann soll zuweilen mit der Gicht geplagt sein, könnte jedoch noch tagelöhnern
20. Wittwe Theodor Linnemann
ca 40J, Ehemann bereits seit 2 Jahren nach Holland und vermutlich daselbst gestorben; hat zwei kleine kränkliche Kinder, kann bloß zuweilen einen Taglohn verdienen, und sich mit Spinnen ernähren
21. Ehefrau Adolph Linnemann
35J, Mann ca 40J, haben drei minderj Kinder ist in Vorzeiten durch Nachlässigkeit und Trunk in Armut geraten, arbeitet jetzt als Weberknecht, kann aber damit seine dürftige Familie nicht ernähren
22. Wittwe Holling
ca 60 J, hat keine Unterstützung ist allenfals noch fähig zum Spinnen
23. Ehefrau Kalthoff
ca 35 J, der Mann 40J, hat 4 minderj Kinder, ist in Vorzeiten teils durch den Barnd teils durch Nachlässigkeit und weil der Mann derm Trunke ergeben in armut geraten, hat keine Profession sondern trägt Eier, Hühner, Käser etc zum Markt, wodurch er aber den Unterhalt für seine Familie nicht gewinnen kann. Beide Eheleute sind gesund und können Handarbeit verrichten
24. Wittwe Geisler
ca 70 J, hat eine seit 10 Jahren bettlägerige Tochter, ist ohen Unterstützung und könnte allenfalls spinnen
25. Bernd Henrich Niehues
ist so wie seine Frau 35 J, hat 3 kleine Kinder und eine alter Mutter zu ernähren. gibt vor, er kann seine Familie durch seinen Tagelohn als Steinhauer-Tagelöhner nicht ernähren. und hat eins von seinen Kindern zum Straßenbetteln.
Die Eltern sind beide gesund und zu jeder Handarbeit fähig
1809 X 9 Wiethaus an Langen:
Absicht, auch im Ghztum Berg zur Abschaffung des öffentlichen Bettelns und des Vagondierens Arme-Bettler-Häuser, worin die von allen Lebensbedürfnissen entblößten Individuen einen Zufluchtsort finden können, zu errichten
Anforderung aller Daten über Armenwesen.
... und empfehle ich Ihnen bei diesem für die Menschheit so wichtigen Gegenstande ... (die Tabelle sorgfältig zu erstellen
Anm. Langen ... daß man besonders in der Stadt S ein Arbeitshaus errichten könne, indem neben dem vorhandenen Armenhause noch ein genügender Platz ist, worauf ein Arbeitshaus convenable erbauet werden kann und wünsche ich, um dem Straßen Betteln abzuhelfen, daß dieses Haus baldigst erbauet wird- durch Spinnen, Stricken,
Webern etc wird man Beschäftigung für solche Menschen genug finden
... Der hiesige Pfarrer Darup wird alles nötige zu diesem guten Werke beitragen und bei der Ausführung sehr mitwirken
Statistik
Bevölkerung 2143
Unterstützte Hausarme 1806 16/ 1809 25
in der Mairie wohnhafte Bettler 1806 20/ 1809 30
(Hinweis auf Brand 1806)
Armenhaus:Die Stiftungsurkunde ist nicht vorhanden, und wird solche wahrscheinlich am 29. Arpil 1806 im Städt Archivo mit verbrannt sein, nur kann man soviel aus einem alten ARmenregister von 1616 entnehmen, daß hiesige Einwohner durch Schenkung zu diesem Armenhasue gehörigen Kapitalien hergegeben haben und hierauf wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach die erste Stiftung gründen
Totaleinnahmen 126 Rthlr
davon Consumtionskosten 96 Rhtlr, Verwaltung 1 -3 Rthlr, Unterhaltung der Häuser 5 Rthlr, Überschuß 20 Rthlr;
davon werden noch unterhalten
11 Greise
18 Kranke
5 Kinder
12 gesunde Arme
(Im Armenhaus 8 Greise)
1809 IX 11
Gutachten Pfarrer Darup, das mit geringfügigen Änderungen des Bezugs und der Personen von Maire Langen als sein eigenes wortwörtlich übernommen und der Unterpräfektur eingesandt wurde
Wohlgeborener Herr Director!
Sie verlangen, Herr Director! von mir ein Gutachten zu ersehen über die Arte und Weise wie daß man das Betteln abzustellen und zur Versorgung der wahrhaft bedürftigen Armen und zweckmäßige Anstalt zu treffen wäre; ich wünsche, durch gegenwärtige Vorschläge und wenn es erfordelich sein sollte, durch Zukünftiges gern dazu beizutragen.
_ 1
Es könnten die hiesigen Armen sehr füglich in 4 Klassen geteilt werden, Zur 1. Klasse rechne ich die Alten, Lahmen, Kränklichen und zur Arbeit ganz Unvermögenden. Zur 2. die noch Gesunden und zur Arbeit fähigen GEwohnheitsbettler. Zur 3. rechne ich diejenigen Hausarmen und armen Famiolien, welche durch Zerrüttung ihrere häuslichen Umstände oder wegen Menge der Kinder nicht im Stande sind, sich und die Ihrigen ihne Unterstützung zu ernähren, Zur vierten Klasse rechne ich die armen Kinder selbst.
_ 2
Ub Rücksicht der 1. Klasse müßte durch Einrichtung einer Armen-Anstalt dafür gesorgt werden, daß solche Alten, Kränklichen, Unvermögenden nach Unterschied ihrer Bedürfnisse wöchentlich eine Zulage zuerkannt und mitgeteilt würde
_3
In Rücksicht der 2. Klasse wwürde das beste Mittel sein, selbe zur Tätigkeit und arbeit anbzuhalten, und da es häufig der Fall ist, daß Mangel an Gelegenheit zum Verdienst und zur Arbeit solche Leute zum Müßiggehen und Betteln stimmt, so wäre mein Vorschlag, dfaß ein Arbeitshaus errichtet oder eingei Arbeitszimmer an dem hiesigen Armenhause angesetzt würden, in welchen Materialien zur Arbeiet, z B Flachs, Wolle usw angeschafft würden, durch deren Bearbeitung solchen ein billiger Lohn erteilt würde.
_4
IN Rücksicht der 3. Klasse, da es solchen ihre häuslichen Umstände nicht zuläassen würden, in dem Arbeitshasues zu erscheinen oder solche vielleicht auch selber zu Hause ein Handwerk haben, wodurch sie zwar, aber nicht hinlänglich verdienen, so müßte solchen wiederum so lagne die Umstände dauern, nach Unterschied ihrer Lage und Bedürfnis eine wöchentliche Zulage bestimmt werden.
_5
IN Betreff der 4. Klasse müssen die armen Kinder, soviel solche nach den invidivuellen Umständen aus dem Hause entbehrlich sind, nach der Schulzeit des morgens von 11 bis 12 Uhr und des abends von 5 bis 7 Uhr in der Arbeitsstube erscheinen und ihr angewiesenes Stück Arbeit verfertigen, welches ihnen dann am Ende der Woche oder mit jedem Tag nach Verhältnis ihres Fleißes und ihrer Arbeit belohnt würde
_ 6
In Betreff der Armen dieses Kirchspiels, worin jedoch sehr wenige Arme sich befinden, würde der in _ 3 getane Vorschlag dahin modifiziert werden müssen, daß, da dieselben nicht füglich alle Tage dahier in dem Arbeitshause erscheinen könnten, wegen des langen Hin- und Hergehens, denselben wöchentlich ein gewisses Quantum der Materialien zugeteilt würde, solches zu Hause zu verfertigen und alsdann den festgesetzten Lohn auszuhändigen
_ 7
Daß zu einer solchen Anstalt a) Anlagen notwendig sein, b) Beiträge erforderlich sien würden, nicht nur für anfängliche Errichtung, sondern auch für die künftige Fortsetzung des Instistuts, daß auch c) zur Auslöhnung und zur Besorgung der notwendigen Geschäfte, wie auch zur Aufsichr über die Arbeit usw taugliche Männer adhibiert werden müßten ergiebt die Natur der Sache von selbst
$ 8
Meine Vorschläge dazu sind folgende:
A) a und b: Da die hiesigen Armen Einkünfte sehr unbedeutend sind und nur in einer Fundation eines Armenhauses, worin unefähr 8 Personen unterhalten und kaum hinlänglich verpflegt werden können, besteht indem die sämtlichen Einkünfte aus 124 Rthlr 13 Gg 7 Pfg jährlich betragen, wofür zu gewissen Zeiten Brot, Butter, Holz usw von den dazu gesetzten Armenprovisoren angeschafft wird; ferner zu den hiesigfen Armeneinkünften allenfalls das Geld, welches an Sonn- und Feiertagen durch Umhaltung des Klingelbeutels in der Kirche gesammelt wird, dazu gerechnet werden könnte, welches aber in diesen geldlosen Zeiten mächtig abnimmt, und kaum 7 bis 8 Gg für die Woche beträgt, welche der Pfarrer dann an die Kranken, Bettlägerigen, Alten, armen Schulkinder usw verteilen kann; da sag ich all dieses wenig oder nichts zu dem vorgeschlagenen Institut beitragen würde, auch die wöchentliche Abhaltung der Armenbüchse, welche ich beim Antritt meines hiesigen Pfarramtes vor 20 Jahren dahier vorschlug und mit Beistimmung des Magistrats und der Commune eingeführt wurde, die aber in der Folge von Jahr zu Kahr mehr und mehr in ihrem Ertrag abnahm, so daß sie zuletzt wöchetnlich eta 1 Rthlr 7Pfg für alle hisgen Armen, denen man daovn mitteilen sollte, ertriug. Nach dem großen unglücklichen Barnd 1806 gänzlich aufgehört hat, so glaub ichm daß man zu ganz anderen Mitteln und zu einer ganz anderen Methode seine Zuflucht nehmen müßte.
Ich schlage dazu folgenden Weg vor:
1.Da eine jede Gemeinde billig ihre Armen unterstützen muß, so könnte durch eine vom Herrn Präfekten befohelne Kollekte der Versuch gemacht werden, wieviel dazu freiwillig beigetragen würde, die Anlagen zum vorgeschlagenenen Institutete zu befördern und wenn der ertrag dazu nicht erklieckt (?), so müßte aus den Einkünften der Kommune oder durch einen Beitrag der Stadt und Kirchspiels-Kasse zugelegt oder vorgeschossen werden.
2. Da durch die Errichtung einer solchen Armenanstalt die Betteilei aufgehoben mithin eine große Wohltat jedem Eingesessenen der Stadt und des Kirchspiels dadurch zuteil würde, so müssen selbe angehalten werden, daführ wöchentlich ihre freiwilligen Beiträge herzugeben und zwar in der Stadt bei Umtragung der Armenbüchse, an Geld, im Kirchspiel aber durch Beitäge an Korn,welches wöchentlich in jeder Bauerschaft gesammelt werden müßte, und welche des Landmann als sein eigenes Produkt lieber und reichlicher mitteilt als bares Geld.
3. Würden diese Beiträge nicht ergiebig genug sein oder allmählich wieder nachlassen, welchen letzten Fall man sher zu fürchten Ursache hat, so wäre ratsam, daß vor einer dahier angesetzten Kommission ein jeder Angesessener sein wöchentlich oder monatlich Quantum selbst bestimmte was er zum Behuf der Armenanstalt und Versorgung abgeben wolle, welches dann durch gewisse dazu angeordnete am den bestimmten Tagen abgeholt würde.
Endlich müßte ad c. in _ 7 eine Armenprovision errichtet werden, estehend aus tauglichen Männern, welche dem Institut vorstünden, und dasselbe in seinem Gang erhielten. Diese müssen nicht nur die Einnahme und Augabe der eingehenden Beiträge besorgen die notwendigen Materialien anschaffen, die verfertigten Sachen absetzen usw sondern auch auf die Arbeit gehörige Aufsicht haben.
Diese Provisoren könnten bestehen aus 2 Armenprovisoren, welche die Einnahme und Ausgabe und die Anschaffung der Materialien besorgten; 2) aus 2 Aufsehern, welche die nötige Aufsicht auf die Arbeit hätten und wöchentlich abwechselten, oder er müßte, was noch ratsamer erscheint, ein Aufseher gestellt werden, mit einem sicheren Gehalte, welcher täglich zugegen wäre und welcher dann unter der Oberaufsicht und dem Befehl der beiden Provisoren stünde.
Letzterer müßte jährlich oder alle halbe Jahr von der Verwaltung des Ganzen bei dem Maire die Rechnung ablgen, wie auch bei vorkomnmenden Schwierigkeiten bei demselben um Rat und Beistand nachsuchen.
(Das folgende von Langen durchgestrichen)Dies sind Herr Direktor, meine einstweiligen Vorschläge die ich Ihnen auf Ihr Verlangen mitzuteilen habe und werde gern zur REalisierung einer zweckmäßigen Armenanstalt mein Möglichstes mitbeitragen.
Nebst Versicherung meiner Hochachtung
Euer Wohlgeboren
ergebenster F. Darup, Pfarrer
1810 IV 12
Untertänige Bitte des Gerd Henrich Bussmann aus Sendenhorst Kantons Ahlen um Unterstützung
Vor vier Jahren habe ich bei einem unglücklichen Brand meine Gesundheit und das wenige was ich mit meiner siebenzigjährigen Frtau an Vermögen gehabt, eingebüßt. Nun habe ich zwar, da ich nichts mit meinem gelähmten Körper verdienen kann, die Erlaubnis im Kirchspiel Sendenhorst mit Ausschliß der Stadt Almosen sammeln zu können von dem Herrn Maire erhalten, allein ich erhalte kaum das notdürftigste Brot zum Lebensuterhalt und habe nichts zur Kleidung, nichts für Hausmiete und nichts zu den sonstigen notwendigen Lebensbedürfnissen.
Euer Hochwohlgeboren bitte ich daher untertänig, für meine Versorgung aus der Kommunalkasse durch den Herrn Maire Langen gnädige Vorsorge treffen zu lassen
Anm. Darup: Der Gerard Henrich Buhsman war schon vor dem hiesigen barnd krank und gichtlahm und arm mit siner kränlichen alten Frau. Er kann also wenig verloren haben, Daß es übrigens ein ärmliches,
elendes Ehepaar sei, bescheinige ich gern und wünsche, daß ihnen geholfen werde mehr Beisteuer zu erhalten.
Bittschreiben
Lieber Herr Maire!
Ich bitte Ihnen, Sie wollen so gütig seyn, und geben mir ein wenig Holz zum brennen, denn ich muß fast erfrieren
Ich denke Sie werden mir diese Bitte nicht abschlagen.
die ich bin
Gerdrudie Bartmann
in Riepings Hause
Sendenhorst,
den 31. Januar 1812
Quelle: StAM LR Beckum 383, Armenpflege Sendenhorst II 1855ff
An dem
Hern Könnichligen Landrad zu bekum
ich Ahrme El. Seebröker habe den 6 Jullius schriflig vom Hern Bürgermeister Kreishage schriflig erhalten der Her Landrad könte nichs daran machen, weegen das der Stad und Armenvorstand es genemmmiget hätten, es die stadt unnd armvorstand nichs an es hörret uns zu ist unser Eigentum unser geld ist zu Münster. Der Pastor Lorrenbeck hat unsern Hern Vikarius Darop die Kasse genömmen das Geld behäld er wir erhalten keinne Probenten (?) wen wir krank zind nicht Essen oder trinken er behäld alles wir müssen nod leiden können sie Her Graf da nichs an thunn dann bitte ich Schreiben sie mihr wo wir uns den hinverwenden söllen
Eli. Seebröker den 7ten Jullius 1861
Sendenhorst den 18ten Oktober 1887
Herr Barth ich bin geschwungen ihnen ein paar zeilen zu schreiben. Nämlich daß mein Bruder früher nicht bei mir gewesen ist sonder bei seiner Nichte, Dar ist er auf die Arbeit gewesen und hatte er vor dem Thore sein Bein zerbrochen dar wolt sie (ihn) nicht wider haben, Dar kamm der Herr Bürger Meister zu mir, ich sollte ihnen wieder nehmen, dan wäre er am besten versorgt, dan wolte mir die Stadt alles Bezahlen was Kosten thäte nun habe ich daß beruhen lassen. Dar bis mahl zu diesen Hern Bürgermeister gegangen und habe ihnen gesagt ich mögte dar waß vor haben. Dar saget er mir dar geht mir nichts an ich sollte fort machen. Dar habe ich ihnen gesagt dan brächte ich ihn wieder zum Büero dar sager er mir ich sollte nicht in seiner Hände fallen wie soll ich machen ich kan nicht Töten und auch nicht verschmachten lassen den er hat mir viel gekostet und bin selber arm.
Herrn Barth, ich bitte ihnen sie mögen doch etwas Einschreitung thuen den so kann ich nicht aufhalten
Achtungsvoll Th. Kerkmann, Sendenhorst
Sendenhorst den 6 November 1894
An die Regierung in Münser
Westfahlen
Ganz freundlichste bitte von Frau Fernad Söte Weil mein Mann hir in Westfahlen Enniger geboren auch Soldat und invalide geworden aber 18 Jahr in Barmen an dem Post-Amt Ritterhaussen gewesen ist und jetzt mit ein Ruhegehalt Monatlich von 42 Mark wieder hir in Sendenhorst ist und wegen seiner Krankheit hir hin gezogen sind auch um meine Kinder die alle nicht recht gesind und ich selbt einen Bruch habe und hir soch mit mein Gelde doch weiter kommen wie in so eine große Stadt ich habe 5 Kinder und mein Mann jetzt im Krankenhaus Sendenhorst liegt weil er nicht recht im Kopf ist und mir gesagt worden ist weil ich nur monatlich 42 Mark von der Postkasse bekommen das könnte ich nicht alle bezahlen wenn Barmen sagte sie täten mein einge billiger unterbringen dan müsten wir wieder nach Barmen und wen das der fahl wäre das mein Mann wieder nach Barmen hin käme dan wird er gerade noch mahl so doll was sonst noch mahl wieder über kann gehn wen er mahl einige Woche hir in Sendenhorst im Krankenhaus bleibt das er sich mahl alles aus dem Kopf heraus schlägt wie es uns in die Welt gegangen hast dan wird mein Mann auch wieder besser ich und meine Kinder können ihm nicht alles so vor machen das er alles vergist und wie es uns gegangen und gemacht worden ist das kann ich nicht alle sagen und auch nicht allle schreiben wie jetzt eine hoch löblige Regirung in Münster mir doch damit zu helfen das er noch im Krankenhauß Sendenhorst bleiben kann aber ich kann es jetzt noch nicht alle bezahlen den von den 42 Mark und unter eine unterstützung wo ich 5 Kinder habe und mein Mann jetzt im Januar den 15 schon 7 Jahre krank ist und viele krankheitten habe mit durch gemacht in diese Jahren war sehr zurück gekommen darum habe cih mein Mann gewollt und bin hir nach Sendenhorst gezogen und jetzt ist er im krankenhaus und ich weis nicht wie es machen soll und bitte eine Hoch löbligen Regierung in Münster mir ein bischen zu helfen und schreiben mir soch einmahl wie ich es machen sol ob wir nicht hir verbleiben können den wen ich wieder nach Barmen käme dan habe ich nichts gutes von mein Mann zu warten Es bitte freundlichs nachricht Frau Ferdinand Söte in Sendenhorst in der nähe beim Krankenhaus 329
bei Düsterrus
Spinninstitut 1830
Zeitungsbericht A 580
März 1830
Armenpflege
Trotz der Widersprüche einiger Weniger zur Beförderung eines Spinninstituts und Versorgung der Armen mit Brod hat doch der größte Theil de Einwohner ihren Mitdlthätigkeitssinn bewährt, so daß das projektierte Unternehmen soch eines weiter günstigen Erfolges hoffentlich wird zu erfreien haben.
Seit dem 19. Janur ist das Spinninstitut eröffnet und bis zum 19. März von 51 Spinnerinnen 707 Teilchen Werggarn gesponnen, wofür 47 Thlr gezahlt sind. Ferner 92 1/2 Stück Flachsgarn , wofür 9 thl 7 Sg gezahlt sind.
Dabei sind in diesem Zeitraum 4235 Pfd Brod an 51 Arme ausgetheilt und an den Tagen der Kälte wöchentlich mehrere Fuder Holz. Auf diese Art hat man sich bemühet,
den dringendsten Bedürfnissen der Nothleidenden abzuhelfen, ihnen Arbeit zu verschaffen, um dadurch der bisher noch üblich gewesenen Bettelei Schranken zu setzen; welcher Zweck dann auch bis auf wenige Ausnahmen bis dahin erreicht ist.
Stiftung Fischer
1643 GV A 24 Sendenhorst
Johann Fischer, Bürger zu Sendenhorst, stiftet 100 Rthlr für eine Memorie.
Die Pension soll zur Hälfte an die Armen für gutes, klares schones Roggenbrot auf Fischers Sterbetag gehen. die Verteilung erfolgt durch die Armenprovisoren.
Die andere Hälfte soll wie folgt verteitl werden:
a) dem Pastor 1 Rthlr
b) dem Sacellano 18ß
c) custodi 14ß
d) den zween provissoribus 12ß
e) ludimagistri 3ß
f) zu einer Wachskerzen von 1 Pfd 9ß
und solches von einer Sendenhorstischen Windmühlen, so dazu verunterpfändet,
Bürge: sein lieber Vetter Henrich Loißman
Actum im Rhatthause in der Küchen in Anwesenheit Bürgermeister Wallage und Caspar Geseler, Küster Henrich Vennewaldt, Bürger.
»Kocksche Stiftung«
Archiv Everke:
Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit!
Schon vor vielen Jahren hatte ich mich entschlossen das auf Rumphorst in Telgte stehende Kapital zu 250 Rthlr den Armen zukommen zu lassen, auch wirklich darüber eine Verordnung ausgefertigt. Wie nun sich die Gelegenheit anerbot, einen zu Sendenhorst aus der Südpforten belegenen Garten anzukaufen, und eine Stiftung viel mehr durch ein Grundstück als durch ein vielen Gefahren ausgesetztes Kapital versichert ist und verewigt wird (Flucht in die Sachwerte!), habe ich besagten Garten am 12. März laufenden Jahres gerichtliche feil ausgestellt, aus dieser Rücksicht und zu dem Ende für 280 Taler angekauft, daß selber den Armen anstatt obiges Kapital heimfallen sollte. Demnach übertrage vermache und schenke ich unterschriebener erwähnten Garten unter nachstehendem Vorbehalt den Armen und zwar:
1. Aus der jährlich eingehenden Heuer halte ich mir vor einen Rthlr 2 Schilling 4 Stüber behuf alle zwei Jahre auf meinem Sterbetag zu lebenden Hl. Messen
2. Der Pfarrer macht am vorhergehenden Sonntage den von ihm zur Lesung der Hl. Messen bestimmten Tag und die Stunde von der Kanzel den Armen kund und ladet sie zur Beiwohnung derselben ein.
3. Nach geendigter Hl. Messen teilt der Pfarrer die von bemeldtem Garten erhobenen Heuergeldre unter den anwesenden Armen aus. Doch ist mein Wille nicht, diejenigen gänzlich auszuschließen, welche Schwachheit halber dem Amte der Hl. Messe beizuwohnen unvermögend sind.
4. Pro applicatione missae - solche fürnehmlich zum Troste meiner Seele, meiner Eltern und verstorbenen Verwandten gelesen wird - und für sonstige Mühe eignet sich aus eingehender Heuer der Pfarrer einen Gulden oder 18 Schilling 6 Stüber münsterisch zu und läßt den anderen Geistlichen, welcher auch zu besagter Meinung appliziert, einen halben Gulden, dem Küster 2 Schilling 4 Stüber zukommen.
5. Besagter Garten ist jetzt auf 4 Jahre, Cathedra Petri Antiochii 1792 anfangend und eodem Anno 1796 endigend, meinem Vetter Joseph Anton Kocks, Rezeptor, für 8 Taler jährlicher Heuer von mir überlassen. Er hat selben stückweise zu seinem Vorteil wieder verheuert. Die bei meinen Absterben fällig oder laufende Heuer ist dieser Verordnung gleich zugefallen. Nach Umlauf der Heuerjahre, wenn ich selbst nicht überlebe, läßt der Pfarrer den Garten wieder auf 4, 8 oder 12 Jahre stückweise meistbietend verheuern, doch soll, daß von jedem Reichstaler Heuer alle 4 Jahre die gewöhnliche Vorheuer oder Weinkauf abgefunden werden sollen, diese hat der Pfarrer für seine Mühe zu genießen.
6. Die Urkunden über den Einkauf des Gartens und diese Verordnungen werden vom Pfarrer im Archiv aufbewahrt und soll der Garten unter keinem Vorwand mit Schulden beladen, dafür unterpfändet werden, verkauft werden können. Schließlich soll niemand über die den Armen ausgeteilten Gelder einen zeitlichen Pfarrer zur Rede stellen oder sich in deren Austeilung einzumischen befugt sein.
Recht sehr wünsche ich, daß der Pfarrer zu Sendenhorst, in dem einige meiner Verwandten allda seßhaft und der besagte Garten allda belegen, aus Liebe seiner Armen diese kleine Stiftung gefälligst übernehmen und der Pfarrei einverleibe, worum ich ihn uns seine Herren Nachfolger freundlichst und gehorsam ersuche. Sollte der Pfarrer zu Sendenhorst sich hierzu nicht entschließen wollen, stelle ich es meiner Frau Nichte, Bürgermeisterin Marmet, frei, einen anderen Orts-Pfarrer zu benennen, welcher diese Verordnung beliebig zu befolgen gesinnet, dessen Pfarrkinder dann auch freundlich auf besagte Art die Gartenheuer zu genießen hätten.
Urkund eigenhändiger Unterschrift und meines beigedrückten gewöhnlichen Petschafts
Johannes Wilhelmus Antonius Kocks
Präses Seminarii Heerde et Commendatarius Hildesii diocesii
In Gottes Namen Amen
Über den aus der Discussion Wielers von mir angekauften aus dem Südtor bei Sendenhorst belegenen Garten ist zwischen unterschriebenen folgender Heurekontakt beschlossen und festgestellt, kraft dessen ich Johannes Wilhelmus Antonius Kocks meinem Vetter Joseph Anton Kocks auf vier nacheinander folgenden Jahren 1792 bis 1796 besagten Garten unter folgenden Bedingungen verheuere:
1. Jährlich Pacht 8 Taler, Vorheuer (Weinkauf) 18 Schilling 8 Stüber
2. Bei Zahlungsverzug (Zahltermin ist der 22. Februar) verliert der Pächter alle Ansprüche
3. Auch bei Krieg und Hagel wird kein Nachlaß der Pacht zugestanden
4. Der Garten ist in einem unsträflichen Zustand zu halten, die Hecken sind zu pflegen
Vertrag in doppelter Ausführung
Münster, den 2. März 1792
Johannes Wilhelm Anton Kocks, Priester, Seminarii Heerde
Johann Anton Kocks Rezeptor
Unwetter; Hagel usw.
1846 VII 25
Beckumer Kreisblatt für Obrigkeitliche Verordnungen, Handel, Gewerbe, Landwirtschaft und gute Sitten
Eine Bitte an mitleidige Menschenfreunde!_
Am 14. dieses Monats Abends gegen 7 Uhr wurde ein großer Theil des Städtchens und Kirchspiels Sendenhorst von einem starken Hagelschlage hart heimgesucht: auf einer Fläche von 1 Stunde in der Länge und einer halben Stunde in der Breite, sind alle Feld- und Gartenfrüchte mehrentheils vernichtet, so daß an manchen Stellen kaum noch zu erkennen ist, welche Fruchtart auf dem Acker gestanden hat. Die Hagelschlossen waren meistens Taubeneier, sehr häufig auch wie Hühnereier groß und manche noch größer. Dieses Unglück erstreckt sich über fünf Bauerschaften des Kirchspiels und über zwei Drittel des Stadtbezirks. So ist die frohe Hoffnung der meisten Betroffenen, nun bald ihr schlechtes aus Wicken und Bohnen zusammengebackenes Brod mit einem besseren Brode vertauschen, oder statt des so theuer gekauften Korns ein eigenes haben zu können, so plötzlich und schrecklich zernichtet, War bisher die Substistenz Mancher sehr kümmerlich, so ist nun ihre Aussicht in die nächste Zukunft sher düster. Was sollen wir essen, oder wer gibt uns, daß wir noch ferner das theure Brodkron kaufen, woraus soll ich meine dringendsten Ausgaben und Abgaben bestreiten, woher nehmen wor Saatkorn zur nächsten Bestellung des Ackers? so fragt einer den Andern. Besonders hart trifft die Calamität manche geringe Eingesessene, die sich für ihren Bedarf einiges Korn auf dem Acker theuer gekauft haben, welches jetzt durch den Hagel zernichtet ist. - Der Anblick der Verwüstung ruft ernst an jedes mitfühelnde Menschen-Herz, daß es hier Zeit und Pflicht sein, den so hart Bedrängten nach Kräften beizustehen und haben deshalb Unterzeichnete sich vereinigt, diesen Beistand möglichst zu befördern. Jedoch sind in unserer Gemeinde die nöthigen Mittel nicht vorhanden, und wir sehen uns deshalb genöthigt, an Alle, denen die Noth ihrer Mitmenschen nicht gleichgültig ist, die flehentliche Bitte zu richten, eine Gabe zu reichen zur Linderung des Druckes mancher Familien.
Sendenhorst, den 18. Juli 1846
Der Hülfs- Verein
Lorenbeck, Pfarrer
Dr. Frey
Brüning, Amtmann
Meinert, Vikar
Beumer, Kaufmann
König, Apotheker
Schwarte
Böcker
Bonse
Kersting, Kaplan