Arme

1829_ARME 19JH_ARME AARCHIV1 AARCHIV2 ARME ARMEKIND ARMEN2 ARMENH2 ARMHAUS ARMHAUS1 ARMRECHN ARMUT BETTELEI BITTSCHR LEPROS SCHMUGGEL SPINNANS STIFKOCK UNWETTER

 

1763-1791 Nachlaß Druffel

Fuhr - und Dienstwesen

Krüppelfuhren: Rückführung kranker Hollandgänger

 

 

StaM Ghgtm Berg A 2/375

Vorschläge der Mitglieder des Central-Wohlthätigkeitsbureaus des Cantons Sendenhorst

 

            1. Franz Darup (60) Pfarrer, ist schon Mitglied in Ahlen gewesen

            2. B, Henrich Tergeist, Schulze

            3. J. Hch Bücker (40), Branntweinbrenner

Hülfsbureau

            1. Franz Darup (27) Vicarius

            2. J H Wiegert (38) Wirth

            3. B D Greive (60) Holzschuhmacher

(Das Büro kommt über Organisationsfragen nicht hinaus)Holl

 

 

Frauenverein

A 844 Armenverpflegung

 

1843 I 3 LR BR

Eine Erwähnung des Daseins des dortigen Frauenvereins nebst einer Äußerung über die Richtung und Mittel, die derselbe verfolgt, um hülfsbedürftigen Hülfe zu gewähren, um Müßiggang und Bettelei zu beseitigen, den Trieb zu nützlicher Beschäftigung in Hand-Arbeiten zu wecken und die Industrie in dieser Hinsicht zu vervollkommnen, überhaupt den allein richtigen Grundsatz aller öffentlichen Wohl­tätigkeit ins Leben zu führen, daß neben zuverlässiger Versiche­rung aller in Unerhalt und Pflege notwendigen Unterstützung, die letztere so weit irgend noch Arbeitskräfte vorhanden und zugelich von etwaigen notwendigen Pflegeangehörigen entbehrlich sind, durch Arbeiet abverdient wird ..

ist dem nächsten Zeitungsbericht einzuschalten

 

 

1845

STV-VErs. gibt einstimmige Erklärung ab: Wie es erwünscht er­scheine, daß die Kinde der geringeren Einwohner durch Spinnen be­schäftigt würden man finde deshalb nicht dagegen zu erinnern, daß die kleine Stube neben der Gerichtsstube in hiesigen Rathause zu einer öffentlichen Spinnschule versuchsweise hergegeben werden.

(Amtmann Brüning stimmt zu, meint aber: es wird aber nötig sein, daß van den Gerichtstagen der Unterricht unterbleibe)

 

Lorenbeck zu dem Thema
Der Armenvorstand beabsichtiget seit schon längerer Zeit eine Spinnschule für Kinder zu eröffnen, um dadurch manche Kinder zur Arbeitsamkeit und Ordnung zu gewöhnen und insbesondere das zweck­lose oft verderbliceh Umherlaufen derselben auf den Straßen abzu­stellen

 

1849 VIII 4

Beschwerde der Ehefrau Jägermann wegen Mangels einer Wohnung

Ehefrau  Jägermann ist, nachdem sie zwei Männer, wie nicht ohne Grund gesagt wird, zu Tode geärgert hat, von ihrem dritten Mann deshalb verlassen worden, weil er nicht mehr erleben konnte, sie ihm nicht zu essen gab. Der Jägermann, ein einfältiger Mensch, den sei des Vermögens wegen heiratete, und den sie, nachdem er ihre Schulden bezahlt hatte, gern wieder los sein wollte. Der Jägermann hat aber vor seinem Abzuge die sämtlichen Immobilien, Haus und Grundstück, verkauft um sein Eingebrachtes zu retten und ist dar­auf noch seinem Elterlichen Kolonate in Walstedde zurückgekehrt. Die Frau hat gegen den Verkauf protestiert, ist aber in zwei In­stanzen abgewiesen

 

1852 II 22 LR BE

Wenngleich nicht zu verkennen ist, daß die Theurung der Kornpreise und der Mangel an Kartoffeln mancher Familie das Fortkommen er­schwert, welche unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht für dürftig gehalten werden würde, ... so ist es doch möglich, daß jede Ge­meinde ihre Armen hinreichend unterstützt.

Gaben dürfen nicht zersplittert und in unwürdige Hände gelangen. Es müssen arbeitsfähige, und also nicht verdienstlose Leute vom Bettel zurückgehalten werden, und falls sie in denselben verfal­len, mit Strenge bestraft werden

 

1854 Pfarrer Lorenbeck

Armenvorstand ist der Meinung, daß eine andere Collecte als schon für die Ortsarmen üblichen, nämlich Geld- Brodkorn- und Spinn-Ma­terial , die regelmäßig abgehalten werden, vor der Hand nicht erforderlich erscheint

 

1856 U 21 Lorenbeck:

Außerordentliche Maßnahmen für die geringeren Einwohner sind schwerlich zu treffen, Die christliche Liebe, womit jeder Wohlha­bende seinen darbenden Nachbar nach Umständen unterstützt ist die beste Maßnahme, - dabei Verdienst durch Arbeit.

Hierbei muß ich als eine dringende Notwendigkeit hervorheben, daß die Bettler, die wie eine Landplage unser Kirchspiel überflu­ten, und fast ausschließlich Auswärtige sind, ernstlich überwacht und abgewiesen werden müssen

 

 

 

Rechnungen 1832

 

1833 I 11

Schneider Westhoff Sendenhorst erhält 27 1/2 Sg angewiesen für Bo­tengang nach Lüdinghausen

 

1832 X 10

Kaplan Pickar quittiert über 30 Thlr für etatmäßige Besoldung

 

1833 I 2

Nachtwächter Hartmann erhält seine Gehalt für 1832 in Höhe von 40 Thlr

 

 

Statistik ca 1830

 

nach der letzten statistischen Erhebung (wohl 1830)

Stadt  1493

Ksp     845

 

gesamt 2338 Seelen

 

1832 I 12 Bürgermeister Marcus.

In hiesigem Bezirk nur ein Eingesessener evangelischer Confession, nämlich der Apotheker Rose, dessen Frau und Kinder aber katholisch sind.

 

1834 Bürgermeisterei Sendenhorst

                        Wohnh. Nebengeb öff.Geb. Kapp Mühl            Kath    Jud       gesamt

Stadt    277         4                   13                    4          4          1379     75        1456

Bracht  25         36                                                                 173                 173

Brock   14         19                                                                   85                    85

Sandfort  12       22                                                     1            95                    95

Elmenh            14         26                                                     1          107                 107

Rinkh   16         41                                                                 124           124

Hardt   25         41                                                                 169           169

Jönsth  11         21                                                                   93                    93

 

Summe 394      255                 13                    4          6          2225                2302

 

 

 

Kirchspiel, Kötter und Neuansiedler

Bracht

8 Edelkötter

12 Maykötter

20 Avermiddig

21 Widdehage

22 Hoppenkötter

23 Jungmannskötter

24 Bartmannskötter

 

Brock

1 Thieskötter 7 Personen

2 Rötgermann 4 Personen

4 Wiethoff 4 Pers

12 Walkämper 6 Personen

15 Wilkingskötter 3 Personen

 

Sandfort

1 Nientied 5 Pers

5 Jungfermann 7

7 Borgmannn 11

11 Aelke 8

12 Lütkehues 10

 

Elmenhorst

13 Volking 13

14 Everwien     4

14 Sievert         3

15 Schmitz 5

 

Hardt

3 Voß 6

4 Linnemann 8

5 GR. Düveler 10

6 Röper 7

7 Schotte 8

8 Watermann 11

12 Wesselt 8

16 Vocke 6

17 Teiner 6

18 Münch 7

19 Borgmann 5

20 Kogge 7

21 Geilern 15

22 Schmetkamp 8

23 Gr. Düvelerskötter 4

24. Backskötter 5

 

Jönsthövel

7 Tiemann 3

9 Jönsth. Kötter 3

11 Krampe 5

   Kogge 3

   Ernst 1

 

 

Grundsteuer 1812

Betrag in ffrs

Zeller Johann Hech Averhoff 124

Bern. Henrich Angelkotte 160

Jod. Henrich Erdmann 121

Stephan Niemann 113

Joan Dirk Bruser 118

Dirk Herm Kleykamp 157

 

 

Armenunterstützungen

 

 

1829ff

 

StASendenhorst A 844

 

1829 I

Regierung weist 15 Rthlr aus der Verhorster Armenstiftung als Unterstützungsgelder an.

Pfarrer Darup schlägt vor, diese Gelder am besten verwenden zu können, zum Ankauf gehechelten Flachses für unsere neue Spinnanstalt für die Armen, damit sie dadurch beschäftigt werden, indem besonders in diesem Jahr der Flachs sehr schlecht geraten ist.

 

Vorbild soll die Ahlener Spinn-Anstalt sein. Auf Anfrage teilt Bürgermeister Wächter nähere Einzelheiten mit:

- 800 Rthlr Kapital notwendig.

- eine tätige Armen-Commission, die in der lage ist, das Projekt durchzuziehen.

... ein Kommission von Webern (alle Mittelklasse) - die Bürger erster Klasse taugen hierzu nicht, weil sie nicht gerne arbeiten -

... Garn wird ausgeteilt, gewogen und verrechnet (Spinnbuch).

Da nun im Sommer bloß von alten, schwächlichen kränklichen und arbeitsunfähigen Leuten gesponnen wird, so tritt die Kommission nur alle 14 Tage zusammen

 

1829 XII 7 Regierung MS

Die ungewöhnlich frühe und strenge Kälte, wodurch so manche Arbeiter außer Tätigkeit und Brod gesetzt werden, und die früher anhaltende Nässe wodurch die Zufuhr aller Art, besonder die des Brennmaterials erschwert worden ist, führt zu der Besorgnis, daß die ärmere Klsse der Einwohner Not leiden werde, wodurch Diebstähle und andere Verbrechen erzeugt werden.

Wohltätigkeitsvereine werden zur Hilfe aufgerufen

- freiwillige spinn- und Rumpfordsche Suppenanstalten verbunden mit geheizten Zimmern

- aus dem Provinzial-Invaliden-Fonds wird ein kleinerer Betrag in Aussicht gestellt

 

1829 XII 17

Beschluß, eine Armen- und Spinnanstalt zu errichten ... um die Zahl der Armen resp. Arbeitsscheuen jährlich zu verringern ...

- Flachs- und Holzkollekte in der Gemeinde; in der folgenden Woche eine Kornkollekte; später wenn das Gemüse den Transport durch die Kälte vertragen kann, eine Gemüsekollekte

- im Ksp alle 14 Tage, in der Stadt alle vier Wochen Geld-Kollekte

... Zu einer gemeinschaftlich erwärmten Spinnbude soll im Armenhause ein großes Zimmer geheizt werden

... Rumpfordsuppen können nicht gemacht werden, wegen mangelnder Knochen; auch sind diese fürderhand nicht so nötig, da jeder eigenes Gemüse hat.

 

Gemeinderat Kirchspiel 1829

Beigeordnter Dr. Forstmann

Gemeinderat Hauptmann von Rhemen

            Ökonom Frey

            Lütke Kogge,

            Jönsthövel

 

1830 XII 12

Finanzminister weist für Sendenhorst nach Maßgabe der Dürftigkeit 150 Pfd Salz an, abzuholen auf dem Salzwerke zu Werl

Namentliche Verzeichnis  über die Verteilung des den hiesigen Armen zuteil gewordene Salz

65 Haushalte; Zollklasse III oder IV: durchschnittlich 3 Pfd

meist aus der Stadt; aber auch:

- Wallkemper, Colon

- Kötter Jönsthövel

- Kötter Lütkehaus

- Hinsenbrock, Colon

- Röttgermann Colon

- Wiethoff Kötter

 

1831 III 4

Weiter Anweisung von 200 Pfd Salz an den Armenvorstand Sendenhorst; gleicher Personenkreis wird unterstützt wie 1830

 

1831 IV Regierung über LR BE

kritisiert die teilweise ungenügende Unterstützung der Armen. Da der gesetzlichen Verpflichtung zur Ernährung der Gemeindeglieder beizutragen im Verhältnis des in der Gemeinde belegenen Vermögens niemand sich willkürlich entziehen mag, .. können einzelne, die sich weigern, zwangsweise zu einer Armensteuer herangezogen werden. Bürgermeister soll Personen benennen, die nicht genügend geleistet haben.

 

1831 IV 28

Bürgermeister tut sich schwer, jemand zu benennen; Mehrere Konzepte, immer wieder durchgestrichen: Endlich:

Bei er in der hiesigen Gemeinde zum Besten der Armenanstallt abgehaltenen Kollekten sind die Gaben der bemittelten Einwohner im Ganzen wohl etwas dürftig, doch ziemlich gleichmäßig und willig verabreicht worden: Nur einige wenige bemittelte Personen haben sich gleichfalls zum Trotz der hiesigen Armenanstallt ihrer Beitragspflicht entzogen. Aus den mehrfach durchgestrichenen Zeilen lassen sich die Namen Holzhändler Beumer und Schulze Bering lesen. Bei Witwe Kocks wird attestiert, ist wahrscheinlich reich, verdient aber nicht,  lebt ihrer Renten; gab bei den Kollekten 1 Rthlr

 

1832 V 26

Nachweis des zur Abwehrung des Notstandes angeschafften und verwendeten Roggen

- 160 Berliner Scheffel durch Kollekten aufgebracht und für die Armen unentgeltlich verbacken und ausgeteilt

- 25 Schefel Osteeischen Roggen verbacken und ausgeteilt

- Seitdem im Frühjahr und Herbst Kollekte: 3 Ohm Sauerkraut; 12 Malter Kartoffeln zu Konsumption  und zur Anpflanzung

- Austeilung von Spinnwerk zum Nebenverdienst ca. 50 Thlr

- Armenhaus nimmt 10 Personen auf

- drei verkrüppelte und ganz verarmte Personen in Privathäuser eingemietet; Beschaffung von Kleidung und Verpflegung

- Mittagstisch für vier arme Schulkinder aus dem Ksp

- Ostsseeische Roggen zu geringen Preisen scheffelweise verkauft

- 42 Scheffel zu 5-Pf-Broten; pro Pfd 10 Pf verkauft

- Brandholz für die Armen

Obwohl 1831 gegenüber dem Vorjahr bedeutend weniger geleistet, allgemeine Teilnahme nicht zu verkennen

 

Die angefügte tabellarische Übersicht hat folgende Zahlen:

An Getreide durch den Hülfsverein hieselbst ist angeschafft

- durch Zufuhr aus der Ostsee 525 Scheffel

- aus sonstigem Ankauf 40 Schffel

- durch unentgeltliche Verabreichung 160 Scheffel

verbacken und gegen Bezahlung verteilt 45 Malter

unentgeltlich 15 Malter

 

 

1836 IV

Vorlage von Rechnungen über die den Armen der Gemeinde Sendenhorst pro 1835 verabreichten Medikamente (Apotheke des Rose)

 

1837

Weitere Rechnungen: Apotheker Rose muß die Armut der Patienten durch Pfarrer und Bürgermeister bestätigen lassen

 

 

Frauenverein

A 844 Armenverpflegung

 

1843 I 3 LR Beckum

Eine Erwähnung des Daseins des dortigen Frauenvereins nebst einer Äußerung über die Richtung und Mittel, die derselbe verfolgt, um hülfsbedürftigen Hülfe zu gewähren, um Müßiggang und Bettelei zu beseitigen, den Trieb zu nützlicher Beschäftigung in Hand-Arbeiten zu wecken und die Industrie in dieser Hinsicht zu vervollkommnen, überhaupt den allein richtigen Grundsatz aller öffentlichen Wohl­tätigkeit ins Leben zu führen, daß neben zuverlässiger Versiche­rung aller in Unterhalt und Pflege notwendigen Unterstützung, die letztere so weit irgend noch Arbeitskräfte vorhanden und zugleich von etwaigen notwendigen Pflegeangehörigen entbehrlich sind, durch Arbeiet abverdient wird ..

(ist dem nächsten Zeitungsbericht einzuschalten)

 

1845

STV-Vers. gibt einstimmige Erklärung ab: Wie es erwünscht er­scheine, daß die Kinde der geringeren Einwohner durch Spinnen be­schäftigt würden,  man finde deshalb nicht dagegen zu erinnern, daß die kleine Stube neben der Gerichtsstube in hiesigen Rathause zu einer öffentlichen Spinnschule versuchsweise hergegeben werden.

(Amtmann Brüning stimmt zu, meint aber: es wird aber nötig sein, daß van den Gerichtstagen der Unterricht unterbleibe)

 

Pfarrer Lorenbeck:
Der Armenvorstand beabsichtiget seit schon längerer Zeit eine Spinnschule für Kinder zu eröffnen, um dadurch manche Kinder zur Arbeitsamkeit und Ordnung zu gewöhnen und insbesondere das zweck­lose, oft verderbliche Umherlaufen derselben auf den Straßen abzu­stellen

 

1849 VIII 4

Beschwerde der Ehefrau Jägermann wegen Mangels einer Wohnung

Ehefrau Jägermann ist, nachdem sie zwei Männer, wie nicht ohne Grund gesagt wird, zu Tode geärgert hat, von ihrem dritten Mann deshalb verlassen worden, weil er nicht mehr erleben konnte, daß sie ihm nicht zu essen gab. Der Jägermann, ein einfältiger Mensch, den sie des Vermögens wegen heiratete, und den sie, nachdem er ihre Schulden bezahlt hatte, gern wieder los sein wollte. Der Jägermann hat aber vor seinem Abzuge die sämtlichen Immobilien, Haus und Grundstück, verkauft um sein Eingebachtes zu retten und ist dar­auf noch seinem elterlichen Kolonate in Walstedde zurückgekehrt. Die Frau hat gegen den Verkauf protestiert, ist aber in zwei In­stanzen abgewiesen.

 

1852 II 22 LR BE

Wenngleich nicht zu verkennen ist, daß die Theurung der Kornpreise und der Mangel an Kartoffeln mancher Familie das Fortkommen er­schwert, welche unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht für dürftig gehalten werden würden, ... so ist es doch möglich, daß jede Ge­meinde ihre Armen hinreichend unterstützt.

Gaben dürfen nicht zersplittert und in unwürdige Hände gelangen. Deshalb müssen arbeitsfähige, und also nicht verdienstlose Leute vom Bettel zurückgehalten werden, und falls sie in denselben verfal­len, mit Strenge bestraft werden.

 

1854 Pfarrer Lorenbeck

Der Armenvorstand ist der Meinung, daß eine andere Collecte als schon für die Orts-Armen üblichen, nämlich Geld- Brodkorn- und Spinn-Ma­terial , die regelmäßig abgehalten werden, vor der Hand nicht er­forderlich erscheint

 

1856 X 21 Lorenebck:

Außerordentliche Maaßnahmen für die geringeren Einwohner sind schwerlich zu treffen, Die christliche Liebe, womit jeder Wohlha­bende seinen darbenden Nachbar nach Umständen unterstützt ist die beste Maaßnahme, - dabei Verdienst durch Arbeit.

Hierbei muß ich als eine dringende Nothwendigkeit hervorheben, daß die Bettler, die wie eine Landplage unser Kirchspiel überflu­ten, und fast ausschließlich Auswärtige sind, ernstlich überwacht und abgewiesen werden müssen.

 

 

13.03.1390   

Bürgermeister und Ratleute verkaufen Ludgeri Rente aus den Stadtgärten vor dem Südtor zum Besten der Stadt                                                                                                  

Gograf Vrederich Storm 

3 Lilien        

 

26. 07. 1546   

Armenprovisoren vermieten östlichen Teil des Armenhauses an Eheleute Hinrich und Else Boddeker; (1 Mark) die Einrichtungsgegenstände mitbringen müssen                                                  

Siegel der  Stadt (ab)     

 

1558 XII 9 

Anna Wwe des Everdt Bysschoping verschreibt den Aussätzigen das vom + Joh Woestehove hinterlassene ihr gehörige, in S. gelegene Gut (Land, Kühe, Schweine, Hühner, Rindvieh) und Schuldsummen Everdt Buck                                  

 

1560 XI 11  Armen Urkunden.

Darlehen der Armen Leprosen(20 Taler) für Hermann oo Anna Geselern. Zinsen 1 Rthlr; Pfand: Haus nebst Hof (in Sendenhorst) Bernt Holscher, Küster, Zeuge                

 

1561 VI 23  Johan Kolsendorp oo Else (Ratsmitglied) verkaufen aus Haus und Hof in Sendenhorst Nordstraße zwischen Bernt Bodeker / Reckwyn Bodeker                                                                                                 Bürgen: M Tonys Smyt M. Seveke  Siegel der Stadt (ab)     

 

1585 I 3   

Darlehen der Armen für Bernt Greve zu Rinckhoven; Verzinsung: 1 Scheffel Weizen, 1 Scheffel Roggen                                                                                                                                    Christoph Schottere, Gograf  Oblate         

 

1592 I 17  

Kathrin Konisches leiht 10 Rthlr von den Armen                                                                                                                                                                              Bürgermeister, Rat Stadt (Sekrets.)

 

1604 IX    

Stadt verkauft Katrine Mollners Garten auf dem Stadtkamp vor Sendenhorst                                                                                                                                                                                                

 

1604 IX 29 

Bürgermeister verkaufen Garten an Johan oo Ursula Smidt auf dem Stadtkamp an der Becke. Der Kaufpreis wurde zum Nutzen der Stadt angelegt                                                                                   Bernhard Akolck, Everhard Bilderman Sekretsiegel   

 

1606 IV 1  

Bürgermeister verkaufen Garten auf dem Stadtkamp nach der Becke hin an Johann Voß und Judith Syckmanns    

Johan Smidt/Andreas Angelkotte  Sekretsiegel   

 

1606 VI 24 

Darlehen der Armen von insgesamt 25 Rthlr für Hynrich Steman oo Else Vermittlung Pastor Hölscher; Rückzahlung Joh Mestrup 1619, Joh Schurmann  o. D.                                                                         Johan Smidt/Andreas Angelkotte               

 

1612 VI 12 

Gerdt Heurkamp oo Else Holscher (Bürger zu S.) verschreiben aus Haus und Hof Jahresrente von 50/3 Rthlr: Oststraße zwischen Dietr Rovekamp, und der Lintloeschen;

1618 den Armen übertragen           

Ahlen Notar Diethrich zur Becke , Signet         

 

1616 VII 28

Kirchenräte und Armenprovisoren bestätigen Stiftung von 100/5 Rthlr Rente durch Göddert Rodde (oo Elsabe Meyes)  in der Kirche zu Sendenhorst

Notar Johannes Möllenkamp                    

 

1618 IV 23 

Schuldverschreibung des Henrich Heimann oo Cath für Johann Cath Hölscher (10 Rthlr)                                                                                                                     Stube des Notarhauses

Notar Joannes Möllenkamp                     

 

1619 X 5   

Balthasar v d Wallage oo Menta Isfording verkaufen Steffen oo Elsa Burholt Hausstäte aus ihrem Hof; Größe 24.3 x 6m zwischen Herman Haselmans Haus S, Herman Budden Haus N, O Weg, W Verkäufers Hof  

Bürgemeister                  Siegel Stadt (ab)     

 

1620 VI 9  

Ernst Spaen oo Margarete, Bürger zu Sendenhorst, leihen von dem münsterschen Bürgermeister Johann oo Anna Kotter 10 Rthlr                                                                                             

Münster            

Notar J Hambker                              

 

1620 XII 20

Henrich oo Marg Voß, Bürger zu S. leihen von den Armen 20 Rthlr; 15 stammen aus der Verschreibung der Ch. Schade, Wwe Sweder Bischoping                                                                   Saurmans Küche (Armenprovisor), Joh Möllenkamp, Notar                        

 

1621 II 14 

Christian Homan Ksp S. Bracht, schuldet den Armen 25 Rthlr. Bürgschaft des Westpförtners Anton zu Geilern oo Kath. mit Haus an der Oststr  in der   Küche

D. Hiddinghoff

Notar Möllenkamp                             

 

1623 III 30

Joh Veltman Elmenhorst oo Marg. schuldet Henrich Hemeken 50 Rthlr                                                                                                                                                           Notar Henr Schmedding                        

 

1627 VII 20

Tonies Keithage verkauft Ernst Spaen ein Stück Land vor Baggelmans Hof für 6 Rthlr                                                                                                                                        Notar J Grüter                               

 

1629 VI 20 

Elis. Kordeler Wwe Bernhard Iking, MS. übergeben Armen zu S. (ob sie nun im Armenhaus sind oder nicht) und Leprosen vor der Stadt 40 Rthlr zum Bau neuer Schornsteine; Ferner Rente von 110/6.5 Rthlr        

Münster            

Notar Herman Detten          

Notariatszeichen

 

1629 XI    

Regelung der Verbindlichkeiten des Herbordt Lintelo wegen Nachlaß seines Bruders Eberhardt                                                                                                                                  Herbordt L: eigene Unterschrift               

 

1631 II 20

Herman Deventer, Bürger zu S. leiht von den Armen 40 Rthlr; Verpfändung seines Hauses                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         1632 II 21

Berendt Reckevers oo Else  leihen von den Armenprovisoren 20 Rthlr 

Bürge Bürgermeister Pustekrey          

In  Pustekreyen Haus   

Notar Joannes Gruter                         

 

1636 III 10

Hermann oo Anne Baumhove (Hoetmar) schulden Cath Sommers (Freckenhorst.) 15 Rthlr; Zinsen 1 Rthlr                                                                                                          

Wohnung Wwe Pustekrey

Notar Joannes Consbruch                      

 

1636 V 2   

Henrich oo Trine Kerstin zum Broke schulden Henrich Pustekrey oo Cath Deckenbrock 60 Rthlr (Brautschatz Meryen Kerstins) Die Rente kommt den Armen zu Sendenhorst zu.                                                         Notar Joannes Gruter                         

 

1638 I 23  

Joh oo Agnes Stricker schuldet den Armen 20 Rthlr, zur Hälfte von Henrich Fischer, zur Hälfte von seiner +Mutter Else tho Geilern vermacht 

Notar J Möllenkamp                           

 

1638 I 23  

Else Syckmanns, Wwe Johan Ruschenschmidt schuldet den Armen 20 Rthlr, Legat des Berendt Hiddinghoff an die Armen                                                                                           Stube des B Saurman

Joh Möllenkamp, Notar                        

 

1638 I 23  

Joh oo Agnes Sticker schulden den Armen 10 Rthlr, Legat der Anna Hölscher an die Armen                                                                                                                   B Saurmans Behausung

Notar Möllenkamp                             

 

1638 I 23  

Henrich zur Geist gt Syckman schuldet den Armen 40 Rthlr, Legat des Andres Hölscher, Pastor zu Olp

Stube, Berndt Sauerman

J Möllenkamp Notar                           

 

1639 IX 30 

Wwe Joickendorf Enniger, hat auf ihrem Sterbebett die 20 Rthlr, die sie der Weißenschen in S. gegeben, ihrem Sohn Adrian vermacht  

Enniger            

Pastor J Höbbeling Enniger                   

 

1644 IV 7  

Berndt Tawiede oo Anna Vennewaldt, Ostpförtener verkaufen den Gewinn eines Stadtgartens an Maria Schöckinghoff, Bürgerin zu S.   Küche des Notar  Möllenkamp                                 

 

1645 VI 3  

Henrich Suer oo Else als Erben der +Johan   Wolberg oo Trine Lokamp zahlen Zinsen von einem Vermächtnis von 10 Rthlr an die Armen                                                                      

Küche J Th. Wettendorf

Joh Möllenkamp                               

 

1645 IX 29 

Zur Abtragung der Schulden (30j Krieg) verkauft die Stadt ein Stück Stadtgarten an Göddert Hardewig erblich (später an David Linneman)                                                                                      Joh Suerman, H Stryckman Bürgermeister

Stadtsiegel   

 

Erben +Johan   Wolberg oo Trine Lokamp zahlen Zinsen von einem Vermächtnis von 10 Rthlr an die Armen    

Küche J Th.Wettendorff

Joh Möllenkamp                               

 

1645 IX 29 

Zur Abtragung der Schulden (30j Krieg) verkauft die Stadt ein Stück Gartenland

 

 

Aus dem Armenarchiv,

Genealogisches, Berufe, Häuser

 

13.03.1390   

Bürgermeister und Ratleute verkaufen Ludgeri Rente aus den Stadtgärten vor dem Südtor zum Besten der Stadt                                                                                                                  

Gograf Vrederich Storm   3 Lilien       

 

26. 07. 1546   

Armenprovisoren vermieten östlichen Teil des Armenhauses an Eheleute Hinrich und Else Boddeker; (1 Mark) die Einrichtungsgegenstände mitbringen müssen                                                  

Siegel der  Stadt (ab)     

 

1558 XII 9 

Anna Wwe des Everdt Bysschoping verschreibt den Aussätzigen das vom + Joh Woestehove hinterlassene ihr gehörige, in S. gelegene Gut (Land, Kühe, Schweine, Hühner, Rindvieh) und Schuldsummen Everdt Buck                                  

 

1560 XI 11 

Darlehen der Armen Leprosen (20 Rthlr) für Hermann oo Anna Geselern. Zinsen 1 Rthlr; Pfand: Haus nebst Hof (in Sendenhorst) Bernt Holscher, Küster, Zeuge                

 

1561 VI 23  Johan Kolsendorp oo Else (Ratsmitglied) verkaufen aus Haus und Hof in Sendenhorst Nordstraße zw. Bernt Bodeker / Reckwyn Bodeker                                                                                                 Bürgen: M Tonys Smyt M. Seveke  Siegel der Stadt (ab)     

 

1585 I 3   

Darlehen der Armen für Bernt Greve zu Rinckhoven; Verzinsung: 1 Scheffel Weizen, 1 Scheffel Roggen                                                                                                                                    Christoph Schotteler, Gograf  Oblate         

 

1592 I 17  

Cathrin Konninges leiht 10 Rthlr von den Armen                                                                                                                                                                              Bürgermeister, Rat Stadt (Sekrets.)

 

1604 IX    

Stadt verkauft Catrine Mollners Garten auf dem Stadtkamp vor Sendenhorst                                                                                                                                                                                                

 

1604 IX 29 

Bnrgermeister verkaufen Garten an Johan oo Ursula Smidt auf dem Stadtkamp an der Becke. Der Kaufpreis wurde zum Nutzen der Stadt angelegt                                                                                   Bernh Akolck, Everh Bilderman Sekretsiegel   

 

1606 IV 1  

Bnrgermeister verkaufen Garten auf dem Stadtkamp nach der Becke hin an Johann Voß und Judith Syckmanns    

Johan Smidt/Andreas Angelkotte  Sekretsiegel   

 

1606 VI 24 

Darlehen der Armen von insgesamt 25 Rthlr für Hynrich Steman oo Else Vermittlung Pastor Hölscher; Rückzahlung Joh Mestrup 1619, Joh Schurmann  o. D.                                                                         Johan Smidt/Andreas Angelkotte               

 

1612 VI 12 

Gerdt Heurkamp oo Else Holscher (Bnrger zu S.) verschreiben aus Haus und Hof Jahresrente von 50/3 Rthlr: Oststra_e zwischen Dietr Rovekamp, und der Lintloeschen; 1

618 den Armen nbertrageen           

Ahlen Notar Diethrich zur Becke , Signet         

 

1616 VII 28

Kirchenräte und Armenprovisoren bestäigen Stiftung von 100/5 Rthlr Rente durch Göddert Rodde (oo Elsabe Meyes)  in der Kirche zu Sendenhorst

Notar Johannes Möllenkamp                    

 

1618 IV 23 

Schuldverschreibung des Henrich Heimann oo Cath fnr Johann Cath H÷lscher (10 Rthlr)                                                                                                                     Stube des Notarhauses

Notar Joannes Möllenkamp                     

 

1619 X 5   

Balthasar v d Wallage oo Menta Isfording verkaufen Steffen oo Elsa Burholt Hausst_tte aus ihrem Hof; Größe 24.3 x 6m zwischen Herman Haselmans Haus S, Herman Budden Haus N, O Weg, W Verkäufers Hof  

Bürgemeister                  Siegel Stadt (ab)     

 

1620 VI 9  

Ernst Spaen oo Margarete, Bnrger zu Sendenhorst, leihen von der mst Bnrgerm Johann oo Anna Kotter 10 Rthlr                                                                                              Mnnster             Notar J Hambker                              

 

1620 XII 20

Henrich oo Marg Voß, Bürger zu S. leihen von den Armen 20 Rthlr; 15 stammen aus der Verschreibung der Ch. Schade, Wwe Sweder Bischoping                                                                   Saurmans Küche (Armprovisor), Joh Möllenkamp, Notar                        

 

1621 II 14 

Christian Homan Ksp S. Bracht, schuldet den Armen 25 Rthlr. Bürgschaft des Westpförtners Anton zu Geilern oo Kath. mit Haus an der Oststr  in der   Küche

D. Hiddinghoff

Notar Möllenkamp                             

 

1623 III 30

Joh Veltman Elmenhorst oo Marg. schuldet Henrich Hemeken 50 Rthlr                                                                                                                                                           Notar Henr Schmedding                        

 

1627 VII 20

Tonies Keithage verkauft Ernst Spaen ein Stnck Land vor Baggelmans Hof fnr 6 Rthltr                                                                                                                                        Notar J Grnter                               

 

1629 VI 20 

Elis. Kordeler Wwe Bernh Iking, MS. nbergeben Armen zu S. (ob sie nun im Armenhaus sind oder nicht) und Leprosen vor der Stadt 40 Rt zum Bau neuer Schornsteine; Ferner Rente von 110/6.5 Rthlr         Mnnster            

Notar Herman Detten          

Notariatszeichen

 

1629 XI    

Regelung der Verbindlichkeiten des Herbordt Lintelo wegen Nachlaß seines Bruders Eberhardt                                                                                                                                  Herbordt L: eigene Unterschrift               

 

1631 II 20

Herman Deventer, Bnrger zu S. leiht von den Armen 40 Rthlr; Verpfändung seines Hauses                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         1632 II 21

Berendt Reckevers oo Else  leihen von den Armenprovisoren 20 Rthl 

Bürge Bürgermeister Pustekrey          

In  Pustekreyen Haus   

Notar Joannes Gruter                         

 

1636 III 10

Hermann oo Anne Baumhove (Hoetmar) schulden Cath Sommers (Freckenh.) 15 Rthlr; Zinsen 1 Rthlr                                                                                                           Wohnung Wwe Pustekrey

Notar Joannes Consbruch                      

 

1636 V 2   

Henrich oo Trine Kerstin zum Broke schulden Henrich Pustekrey oo Cath Deckenbrock 60 Rtl (Brautschatz Meryen Kerstins) Die Rente kommt den Armen zu Sendenhorst zu.                                                         Notar Joannes Gruter                         

 

1638 I 23  

Joh oo Agnes Stricker schuldet den Armen 20 Rt, zur Hälfte von Henrich Fischer, zur Hälfte von seiner +Mutter Else tho Geilern vermacht 

Notar J Möllenkamp                           

 

1638 I 23  

Else Syckmanns, Wwe Johan Ruschenschmidt schuldet den Armen 20 Rt, Legat des Berendt Hiddinghoff an die Armen                                                                                           Stube des B Saurman

Joh M÷llenkamp, Notar                        

 

1638 I 23  

Joh oo Agnes Sticker schulden den Armen 10 Rthr, Legat der Anna Hölscher an die Armen                                                                                                                   B Saurmans Behausung

Notar Möllenkamp                             

 

1638 I 23  

Henrich zur Geist gt Syckman schuldet den Armen 40 Rthlr, Legat des Andres H÷lscher, Pastor zu Olp

Stube, Berndt Sauerm

J Möllenkamp Notar                           

 

1639 IX 30 

Wwe Joickendorf Enniger, hat auf ihrem Sterbebett die 20 Rthlr, die sie der Weißenschen in S. gegeben, ihrem Sohn Adrian vermacht  

Enniger            

Pastor J Höbbeling Enniger                   

 

1644 IV 7  

Berndt Tawiede oo Anna Vennewaldt, Ostpf÷rtener verkaufen den Gewinn eines Stadtghartens an Maria Schöckinghoff, Bnrgerin zu S.   Küche des Notar  Möllenkamp                                 

 

1645 VI 3  

Henrich Suer oo Else als Erben der +Johan   Wolberg oo Trine Lokamp zahlen Zinsen von einem Vermächtnis von 10 Rthlr an die Armen                                                                      

Küche J th Wettendorf

Joh Möllenkamp                               

 

1645 IX 29 

Zur Abtragung der Schulden (30j Krieg) verkauft die Stadt ein Stück Stadtgarten an Göddert Hardewig erblich (später an David Linneman)                                                                                      Joh Suerman, H Stryckman Bnrgermeister

Stadtsiegel   

 

Erben +Johan   Wolberg oo Trine Lokamp zahlen Zinsen von einem Vermächtnis von 10 Rthlr an die Armen    

Küche J Th.Wettendorff

Joh Möllenkamp                               

 

1645 IX 29 

Zur Abtragung der Schulden (30j Krieg) verkauft die Stadt ein Stück Gartenland

 

 

1556 Nr. 2

Berndt Sandwech, Hermann Becker Prov. Armen

Hinrick Boddeker oo Else ==> ins Armenhaus

 

1560, 4

Darlehn an Herman Geseler oo Anna; Sicherheit Haus und Hof in S.

Z: Bürger Symon Holscher, Johan Kerkmann

 

in der Behausung des Bürgermeister  Bernh Niessert unweit des Kirchhofes

Joh Pappenberg, Linnentuchmacher bestätigt Darlehen seines Schwiegervaters Joh Horstmann (1807 Haus Nr 211)

 

1721, 81 Richter Bisping

Martin Schotte, Bürger und Radmacher oo Appolonia Melschers verk Johann  Beckmann, jetzigen Zeller des Sivert Erbe Bft Bracht in dem sog Hagenkamp  gelegene Landstücke<===

Pfand. Haus am Südgraben zw wwe Boickman W, Henrich Hesselman N

 

1722 82

Werner Kössendrup leiht von den Armen 5 Rtl

Z Martin Homan, Henrich Kernemelck (1707 Haus Nr 221, Henr Knipping)<===

 

1725 83, in der Stube in der Schule (Cattiou)

Died Böcker, Linnentuchmacheramtsgenosse oo Getr Luttighauß leihen von Prov B Geiler, Anto Beumer 50 Rt

Z Andres Strieckman, Dirck Torwesten

 

1726, 84 in der Schule auf dem Kirchhof

Henr Schockemöller verw Linnentuchmacheramtsgenosse ein freies St Gartenland O vor S zw Joh Nipper, B Wettendorf den Armen

          Z Anton Bäumer Died Reckfers

 

1726, 85

Anna Slickamnn oo Linnentuchmacher Werner Kössendrup bekundet für sich und ihren zur Zeit kranken Mann Darlehn 15 Rt von Prov B Geiler, Henrich Wieler Pfand Stück freier Wall oder Gartenlad neben Conr Kernemelk

Z Christopher Suerman, Schmied Herman Bering (-> 1807 Nr 221)

 

1728, 86 Haus Bürgermeister  Nieserdt

J Henrich Lammerding oo Hesselmann, zeigt an, daß sein Schwager +Gerhard H.den Armen 40 Rt vermacht

Z Ger Hintzenbrock, Henr Schmeddes

 

1734, 87 Haus R Bisping

Henr Kernemilch, Bürger und Seilschläger oo Anna Vennewaldt verkaufen  Werner Wyler oo Anne Elis Bontze Garten auf der Wellen zw Joh Sütthoethmar, + H Vennewalt, O Fraterherren

Z H Piper, Hch Langen

 

         

 

1735 X 21, 88

Vor Joh Ludolph Oistendorf, Richter und Gograf zu Telget, S. und Wolbeck verk H Kernemilch und Kaspar Reckfers Werner Wyle, zeitiger Kämmerer Garten vor der Nordpforte auf de Wellen

 

1737 III 21, 89 im Haus de B Geiler, Nordstr in der Küche

Bern Horstmann oo Els Hagedorn leiehn von Armenprov B Geilerm, Hch Wieler (Bürger und Wirt) 10 Rt ; Pfand: Garten auf derm Greien Kuhlen Garten zw Henrich Haman Joh Horstmann

 

1751, 91 Haus des Stephanus Mertens hinter dem Kirchhof in der Schreibstube

Wilhelm Tilchman, Balth Franz Wieler, beide Wirtschafter zu S, Prov leihen für die Armen 300 Rtl Wiederaufbau <====

 

1756, 92 in Bernh Dietr Bonsen Behausung an der Weststr in der hintersten Stube

Henrich Gerber oo Cath Melchers (geb Herbern) leihen von Prov B D Bonse, Joh Died Fye 20 Rt;Pfand ua Hausstätte mit darauf vorhabenden Wohnhaus

Z Ger Homan gt Rotkötter B Pellman (1807 Joh Bernd Gerbers, 253 Erbe)

 

1766, 93

J Berndt Schöckinghoff Bürger und Faßbinder oo Anna cath Stapel, leiht von  Prov Franz Mauritz Schindeler 20 Rt; Pfand 2 ST Land vor S. Garten in der Bittern Steige O Höckers Kamp

          Z B Henrich Bunger, Joan Caspar STamkoete

 

1766, 94

Zweite Darlehnsaufnahme gleichen Inhalts 20 Rt; 1807 Joh Henrich Vennewald  Besitzer Cat 199 ERbe des Berend Schöckinghoff <===

 

1766 95, Haus Henrich Hagedorn, Ostgraben

Hch Hagedorn Tuchmacheramtsvrwandter in S. macht Testament; ua Haus, Brauttteil

 

1766, 96

Melchior Heyman Tuchmacher oo Elis Erdmann leiht 20 M von Prov F Mauritz Schindeler, J W Bose; Pfand Garten an der Nordstr. W Brücke, längs der Stadtgräfte

Z J B Schöckinghoff, B H Bunger,Tuchmacher (Zinsen 1807 vo Cat Nr 10)

1856 Everhard Menke, Schuster an der Nordstr)

Der Garten wurde ca 1860 an Schuhmacher Pagenkemper zum Hausbau verkauft.

 

1770, 97 Haus de F M Schindeler an der Oststr.

Bernd Hch Panning Leinentuchnacher oo Maria Cath Hinthenbrock leihen 5 Rt von FM Schindeler, J H Bücker, Pfand Garten im Övelgönnenort uw Stück der Schule und der geistl Jungfer Schmeddes

          Z: Balth Geisler, Tabackspinner, J D Lutterhues (1807===>Chr Panning, Sohn, Nr 44

 

1770, 98

J H Panninck, Schuhmacheramtsverwandter in S oo Maria Tobaininck leihen 22 Rtlr: Pfand Garten alte Stadt zw Jobst Fuest,m J H Kossendrup

Z: Bernard H Spitthöver, Schuster<==, B H Bunger Tuchmacher

 

1772, 99

Maria Cath Quante oo Joan Herman Langenkamp, Tuchmacheramtsverw. der Stadt  Telgte, hat von ihrem Vater 2 Kirchenstätten <====; Verkauf an Bernhard  Henrich Panning oo Cath Hintzenbrock

Z J H Stamkoete, B H Reckman      

 

1773, 100 in der hintersten Stube des Kämmerers J D Bonse Weststr Grobschmied J H Lammerding oo Anna Elis Suer leiht von Prov B D Junfferman J B Wieler 50 Rthlr; Pfand 2 St Ackerland auf dem Berstenkamp vor S. O Zeller Schöckinghoff W Kirche

Z Georg Henrich Lindemeyer<===, J Anton Schmeddes

1807; Adolph Stapel, Nr 55 Anerbe des J H Lammerding; 1814Blaufärber L. zahlt das Kapital zurück

 

1776, 101

===>Schichtung Henrich Hagedorn; elterliches Haus am Ostgraben  Z Anton Klessing, Anton Schwaer

 

1777, 102

Gewinnbrief der Stadt für Joan Gerhard Hagedorn Tuchmacher oo Cath Averkamp für Haus am Ostgraben zw Caspar Möllers Grund N, und Anton Klessing S.

 

1779 103

Gewinnbrief für J G Hagedorn oo II Anna Marg Oynck, Haus Nr 41 Ostgraben

 

1781 104

Bernhard Henrich Panning, Bürger und Tuchmacher oo Cath Hinzenbrock leiht von D H Wieler, Joan Dirck Fyh, Prov 50 RT; Pfand ua Kirchesitze zu S.

(1807 Kat 44)

 

1784, 105 im Haus des J B Wiehler in der großenr Stube

Anton Klessing, Linnentuchmacher leiht 25 Rt von Prov J B Wiehler, J B Bücker, Pfand ua Wohnbehausung am Ostgraben

B: J B Bücker, Tagl für sich und abwesende Ehefrau Cath Hagedorn

Z Schneider Caspar Möllers, J G Hagedorn

 

1784, 106, im Haus J B Wielers

Joan Gerd Hagedorn, Linnentuchmacher, oo Anna Marg Oyinck leiht von Prov zur Abfindungen eines des Wwe Spiethöver schuldigen <====Kapitals 50 Rt;

Pfandsetzung Haus Cat 47

B: Caspar Möllers, Schneidermeister oo Elis Debbelt

Z Anton Klessing B Bücker

 

1785. 107

Franz Herman Herweg, Tuchmacher, oo Clara Averdung leiht 25 Rt von Prov Wieler und Johan Hch Bartels zur Abzahlung ===>einer bei dem Juden Lefmann Davidzu S.stehenden Schuld, Sicherheit: Haus 137 Südgraben

B: Henrich Raue, Tgl oo Maria Cath Averdung

Z: Leinentuchmacher Berd Herm Averdung, B D Bücker, (1807 Nr 129; Andreas  Quante statt des verstorbenen Bürgen Raue)

 

         

 

1790, 109

Glasmacher Joh Christian Hurtig oo Anna Ludovica Wesslmann, leihen von den Prov Wirtschafter Silling , B Th Fye zur Fortsetzung des Glashandels 35 Rt

Pfand Haus Westr 247

B:  Conrad Bartman, Kunstdrechsler, Nr 204; oo Anna Maria Kossendrup

1807: Sohn Joh Henrich Hurtig

 

         

 

 

1790, 110 im Pastorat in der Speisestube

Th Henrich Edeling, Leinentuchmacher oo Maria Westhues, leiht 25 Rt zur Reparatur seines Hauses. Pfand Haus Nr 212 in der Weissenstegge

B: J Werner Schonacker, Leinentuchmcaher, oo Anna Elis Dieckmann

Z: Joan Bernd Osthues, Joh Henrich Beumer

1807: Bürge verstarb und hinterließ keine Güter

 

1791, 111

Joan Dirck Linneman hat Wwe des Linnentuchmachers J G Hagedorn geheiratet und Haus 47 übernommen; Gewinn

 

1791, 112

Linnentuchmacher Th Herm Edeling kauft Gartenland zw Wirtschafter Silling und J Bernh Bungers, auf dem Stadtkamp

 

1791, 113

ders. kauft Gartenland zw Postmeister Bonse und Pastor Kuiper zu Enniger; Preis 31 RT

 

1791, 114

Vor dem Sendenhorster Gericht erscheinen ad protocollum judicale die Gildemeister des Weberamts Bernd Linneman und Theodor Hermann Edeling und  zeigen an, daß die von Th Herman Edeling angekauften (ex causa discussionis Bußmann) 2 Gartenstücke für das Linnentuchmachramt angekauft sind<===

 

1792 115

Witwe Gerh Henr Kuhlenbeumer gt Anna Getrud Burholt leiht 30 Rt zur Abtragung  eines Kapitals bei Herrn Kocks und Judens Ansel, Pfand Haus am Ostgraben, Garten im Übelgünnen Ort

B: Linnentuchmacher B H Panning

Z: Pastor Franz Darop Bernard Henrich Spithöver <===

          Nachschrift nunc Jh Henrich Greive

 

1796. 116

Joh Herman Hartman, Holzschnuhmacher oo Elis Lütkehaus, leiht 70 Rt bei Prov J B Bücker, Wirtschafter, J Henrich Klarhälter, Holzschuhmacher, zur  Ablösung einer Schuld beim Judne Ansel; zur Sicherheit Haus 277 an der Ostpforte

B: Leinentuchmacher Adolph Lütkenhues oo Maria CAth Bülte

1807; Bürge Adolf L. Kat 144

 

1796, 117

Adolf Linnemann oo Anna Maria Hummels verk dem Linnentuchmacheramt Garten in der alten Stadt O Borgmans Garten, s Küster W Vikarie 24 Rthlr Verkauf an Gildemeister Joseph Jungman, Adrian Bunte

Z Ferd Laß, Führer, Anton Bieckman Tgl

 

1804, 118

Albert Stumpe leiht zur Beschaffung von Bauholz (Rep) 25 Rthlr von den Provisoren  Klahälter und Greive, die unlängst von Gerichtsschreiber Lange als Ankäufer der Stumpeschen Behausung aus dem Kaufschilling abgelegt wurden. Pfand Garten auf den Mittelgärten

<===B Joan Herman Lange

Z Schneider J H Waldman, Tgl Brune

1824 abgelegt; jetzt Apotheker König

 

1806 V 9, 119

Kl. Preuß Gericht; Bescheid über von Bürgermeister  Kocks im Namen der Stadt angekauften Waldeckschen Konkursmasse für 944 Rt

          a) Gädem an der Südstr 191-109

          b) dazugehörige Gärten

          c) Garten an der Südstr.

 

1806 VII 25, 120

Abtretung Hausplatz Geschwister  Mertens Nr 17<====

 

1827, 121

Tgl Hch Seliger kauft Gartenland an der neuen Straße

bis 1837, Nr 127 weitere Grundstücksverkäufe an der Neustraße

 

Nachtrag

1880 in der Wohnung des Handelsmannes J H Strothmann

J H Strothmann oo Cath Elis Averdung erklären im gegenseitigen Testament, den Armen 300 Mark zu vermachen

 

 

 

         

Extractus librorum pauperum binnen Sendenhorst

 

Provisoren:

            1546 Berndt Sandtwech, Herman Becker

             1613 Walter Suethoetmar, Bernard Saurman

             1614 Bernhard Heyman, Bernhard thom Dorenbockell

             1615 Berndt Heineman, Joan Voßschmedt

            1616 Dietherich Hiddinckhof, Johan Vischer

            1620 Johan Saurmann, Henrich Pustekrey

            1632 Bernt Sauermann, Meister Andres Neuhaus, Balbierer

            1653 Johan tho Wettendorpf ...

             1662 Berndt Wessel. Caspar Holscher

             1669 Gördt Krockeldorf, Caspar Holscher

             1670 Balthasar Suerman, Gerhardt Kröckeldorff

             1679 Bernhard Lohr, Berndt Wyler

            1691 Henrich Winekampf, Conradt Buschman

            1694 Berndt Wieler

            1697 Bernd Wyler, Henrich Wynkampf

            1707 Berndt Wyler, Henrich Wynkampf

            1712 Bernardt Bontzem Anton Boemer

            1715 Johan Bernardt Thorbontzen, Johan Bernardt Wyler

            1719 Bernd Bonse, Bernhard Wyler

            1725 Bernardt Geiler, Anton Beumer

            1756 Berndt Diethrich Bonse, Johan Diederich Fyh

            1766 Johan Wilhelm Bonse, Franz Mauritz Schindeler

            1770 Johan Henrich Bücker, Franz Mautiz Schindeler

            1773 Bernd Ditherich Junfferman, Johan Bernhard Wiehler

            1781 Dirck  Herman Wieler, Johan Dirck Fyh

            1784 Johan Bernd Bücker, Johan Bernd Wieler

            1785 Johan Bernd Wieler, Johan Henrich Bartels

            1790 Silling, Bernhard Theodor Fyhe

            1793 Joan Bernd Bücker, ... Fyhe

            1794 Joan Bernd Bücker, Joan Henrich Fye

            1796 Johan Bernd Bücker, Johan Henrich Klarhölter

 

 

1697

Empfang der Armenrechnung; 110 - 19 - 10 Rthlr

 

ca 1670

Designatio der Briefschaften, ausgeliehene Armengelder

Name

Joh Angelkotte                                            20

Meister Wesel            2 R Bauland aufm Klei            10 1/2

Eberhard Lintelo         1 T Feldland aufm Oestholl

Johan Holthaus                                            10

Tonies Hoppe                                              20

Andreas Potthaus                                          20

Steffen Burholt          Haus und Hof am Südgraben        10

Joh Strickmann                                            20(1636  Berndt Wessel                                             10

Erbgen. Hummels                                           60(1655)

Hermann Deventer         Haus an der Nordstr              40

Hermann Lindeman                                          30

Martin Seviker                                            25

Berndt S. Northoff                                        20

Herman Laer                                               10          Henrich tho Bering       St Gartenland                    20(1663)    Dierich Fie junior                                        15

Bernd Weißen             3 St G. vor S. aufer Greinkuhlen 20

Bernd Schemmel                                            10

Everdt Huer                                               10

Henrich Lindeman                                          10(1665)

Berndt Kogge                                              10

Jurgen Suerman                                            30

Jurgen Rutman                                             10

Adrian Hiddinghoff                                        10

Gerdt Hardewig                                            10

Johan Vreede                                              20

Martin Wilken                                             10

Gesamt:                                                  497

Verzinsung                                                20-25

Zinsen werden das ganze Jahr über gezahlt (gezielte Verteilung):

Martini, Mitwinter, Neujahr, Heil 3 Könige, Joh Baptista, Palmsonntag, Ostern, Petri Stuhlfeier, Maitag, Mariae Lichtmeß, Fastabend.

 

1670

aus der Pennigh Kammer nichts bekommen

 

1702

Ausgeliehenes Kapital des Armenfonds gesamt 1600 Rthlr (geschätzte

Zinseinnahmen: 60 Rthlr

 

meist in Summen von 10 - 30 Rthlr; große Streuung d h damit mehr Sicherheit: Wurde jemand in das Armenhaus aufgenommen, muß er 5 oder 10 Rthlr geben, die dann zum Nutzen der Armen ausgeliehen werden Verschiedenes wüste Erben als Schuldner z B Zeller Rinckhoff, seit 60 Jahren wüst und ohne Haus

 

 

1802 GV

Immobilien des Armeninstituts zu Sendenhorst

1. Armenhaus, 8 Gefach lang. 1 kleiner Garten dabei, 1 Sch Einsaat

2. Leprosengarten 2 Sch

3. 1 St auf den Spaniergärten

4. aufm Stadtskamp

5. aufm hintersten Stadtkamp

6. 1 ST auf der Welle

7. die Sängerey 1-2 Sch

8. 1 St auf der Schluse

9. 1 St die kleine Sängerei

10.2 kleine Ende Landes

11.1 St aufm Achenpot

12.1 St auf dem vordersten Stadtkamp

13.1 St Stadtkamp

14.auf den Wellen

15.Spaniergärten

16. 1/2 Acker auf dem Ostfeld

17.ein St aufm Stadtskamp         

18.noch einig Stücke in Brenkeskotten 5 Scheffel

===> fast ausschließlich Gartenstücke (Stiftungen von Bürgern?); Mehrzahl auf dem Stadtkamp

 

Beckum Landratamt 384

Grund- und Kapitalvermögen Armenfonds Sendenhorst

 

1777

Obligation zugunsten des Armenfonds von 80 Rthl; Schmiedemeister Franz Stapel, Land auf dem Klumer

         

1810

Wwe Joh Henrich Heiman, jetzt Evert Menke: Kapital von 65 Rthlr (Kaplan Evelt)

 

1847

Kötter Borgmann pachtet vom Armenvorstnad 4 Parzellen

 

1847

Kolon Averhoff leiht 1000 Rthl Kapital zum Ankauf von 36 Morgen Land: Das Kapital setzt sich u.a. aus der 1846/47 gezahlten Quote des königlichen  Geschenks zusammen

 

1851

Weber Joh Henrich Ostholt reguliert eine Kapitalschuld von 60 Rthl; Das Haus wurde 1836 abgebrochen, Restzahlung von 9 Rthlr

 

1858

Kündigung von Kapitalien

a) Sulzer 50 Rt (1773) und

b) Hinsenbrock 30 Rt

          (1784)

1860

Verpachtungsprotokoll der Armengrundstücke

 

1861

Tauschvertrag Schmiedemeister Stapel: ders. erhält Grundstücketeile des Armengarten (80 Fuß x 12 Fuß; ca 80 Quadratruten). Stapel will ein Haus bauen.

 

1863

Kolon Osthövener, Ksp. kündigt Kapital von 1000 Rthl

 

1864

Kündigung eines Kapitals (21.VI 1812 50 Rthl, Tgl Oinck) durch den

Nachfolger des Schneiders Caspar Adam Oeinck, Joh Heinrich Becklas

 

1879

Der Verkauf von Armengrundstücken erbringt 2448 Mark

 

1870 XII 27 Landkreis Beckum 385

Das hiesige Armenhaus, welches, wie Euer Hochgeboren zweifelsohne  bekannt,seit Jahren in einem sehr baufälligem Zustande sich befindet, wurde bis vor nicht langer Zeit von 2 Frauenspersonen bewohnt, Mit dem im  Anfage  dieses Jahrs erfolgten Tode der einen Bewohnerin desselben, Wwe Wäsendrup, trat an den Armenvorstand die Frage heran, ob überhaupt, wenn eventuell mit welcher Person, die erledigte  Wohnung im Armenhause  zu besetzen  sei, In der          desfallsigen Armensitzung wurd nun mit Rücksicht auf die überaus  große Baufälligkeit  des  Armenhauses  der  Antrag  gestellt,   der   seitherigen Pfründnerin Seebröcker eine Privat-Wohnung in der Stadt zu verschnaffen das Armenhaus selbst jedoch zum Abbruch zu verkaufen und den daran stoßenden  Garten in einer Größe  von  ungefähr einen halben Morgen öffentlich zu verpachten. Diesem Antrage wurde nicht stattgegeben, sondern  beschlossen, mit dem  Abbruche des Armenhauses bis zu dem Tode der Seebröcker zu warten  und  die zur Zeit erledigte Wohnung mit der Maßgabe der Wwe  Westhus hieselbst zu überlassen, daß selbige im gedachten Falle die Wohnung wieder zu räumen und wie seither mit einer Mietentschädigung sich zu begnügen habe.

 

Als nun vor kurzer Zeit der Tod der Sebröcker erfolgte, wurde in  der Sitzung des Armenvorstands vom 21. d Monats seitens des Herrn  Vorsitzenden nochmals der Antrag zur Abstimmung gebracht, ob  überhaupt das Armenhaus fernerhin noch als solches  bestehen,  oder nunmehr zum Abbruch gelangen sollte. Auf den Einwand, daß nach dem eingetretenen Tode der Seebröcker mit Rücksicht auf den vorhergegangenen Beschluß des Armenvorstandes der Abbruch des Armenhauss nicht merh zweifelhaft erscheinen könne, wurde vom  Herrn Vorsitzenden bemerkt, daß ein definitiver Beschluß noch nicht gefaßt sei Der.genannte Beschluß könne zwar nicht verlesen werden, da selbiger nicht protokolliert worden, wie solches überhaupt nur selten zu geschehen pflege, da eine Armensitzung mehr den Charakter eines gemütlichen  Colloquiums  an sich trüge. Ein solches gemüthliches Colloquium ist gewiß an sich recht schön, nur darf die Wahrheit und Wirklichkeit der gefaßten Beschlüsse nicht darunter leiden, nicht einmal anscheinend alteriert werden. Somit wäre für den vorliegenden Fall wo  Meinungsverschiedenheiten  in  der früheren Beschlußfassung auftauchten, es gewiß sehr wünschenswert  gewesen, wenn man von dem genannten Beschlusse hätte Einsicht nehmen können...    

 

1870

Verpachtung von Grundstücken des Armenfonds:

          - 6 St auf dem Stadtkamp

          - auf der Gr. Sängerei

          - 2 St kleine Sängerei

          - 2 St Spaniergärten

          - 2 St auf der Welle

          - 1 St auf der Schluse

          - 1 St auf dem Aschenpott

          - 1 St auf dem Ostfelde

          - Leprosengarten (165 Ruthen = 2302 m2)

          - 4 Parzellen auf der Hardt und im Hörder Felde

 

Gesamt 5-133-5 Morgen

Pachtsumme 34-23 Rthlr

 

1879 II 8

Landrätliche Genehmigung zum Verkauf zweier Grundstücke des  Armenfonds  an den Bäcker Anton Koch und den Gärtner H. Fuest

Gemeinderäte: Joh. Vissing, Ridder, Tawidde, Happe, Brüning,  Sorges, Arnskötter

Bürgermeister Albring

 

Frauenverein

A 844 Armenverpflegung

 

1843 I 3 LR BR

Eine Erwähnung des Daseins des dortigen Frauenvereins nebst einer Äußerung über die richtung und Mittel, die derselbe verfolgt, um hülfsbedürftigen Hülfe zu gewähren, um Müßiggang und Betteilei zu beseitugen, den Trieb zu nützlicher Beschäftigung in Hand-Arbeiten zu wecken und die Industrie in dieser Hinsicht zu vervollkommnen, überhaupt den allein richtigen Grundsatz aller öffentlichen Wohl­tätigkeit ins Leben zu führen, daß neben zuverlässiger Versiche­rung aller in Unerhalt und Pflege notwendigen Unterstützung, die letztere so weit irgend noch Arbeitskräfte vorhanden und zugelich von etwaigen notwendigen Pflegeangehörigen entbehrlich sind, durch Arbeiet abverdient wird ..

ist dem nächsten Zeitungsbericht einzuschalten

 

 

1845

STV-Vers. gibt einstimmige Erklärung ab: Wie es erwünscht er­scheine, daß die Kinder der geringeren Einwohner durch Spinnen be­schäftigt würden man finde deshalb nicht dagegen zu erinnern, daß die kleine Stube neben der Gerichtsstube in hiesigen Rathause zu einer öffentlichen Spinnschule versuchsweise hergegeben werden.

(Amtmann Brüning stimmt zu, meint aber: es wird aber nötig sein, daß an den Gerichtstagen der Unterricht unterbleibe

 

Lorenbeck zu dem Thema
Der Armenvorstand beabsichtiget seit schon längerer Zeit eine Spinnschule für Kinder zu eröffnen, um dadurch manche Kinder zur Arbeitsamkeit und Ordnung zu gewöhnen und insbesondere das zweck­lose oft verderbliche Umherlaufen derselben auf den Straßen abzu­stellen

 

1845 Archiv Vorhelm

Maurer Bernard Theodor Sebröcker, Sendenhorst: Heirat der Dienstmagd Zumkley aus Vorhelm verweigert, das Sebröcker im Armenhause wohnt und aus Armenmitteln unterstützt wird

Sebröcker will nach Nordamerika auswandern.

 

1849 VIII 4

Beschwerde der Ehefrau Jägermann wegen Mangels einer Wohnung

EhefruaJägermann ist, nachdem sie zwei Männer, wie nich tohne Grund gesagt wird, zu Tode geärgert hat, von ihrem dritten Mann deshalb verlassen worden, weil er nich tmihr erleben konnte, sie ihm nicht zu essen gab. Der Jägermann, ein einfältiger Mensch, den sei des Vermögens wegen heiratete, und den sie, nachdem er ihre Schulden bezahlt hatte, gern wieder los sein wollte.Der Jägermann hat aber vor seinem Abzuge die sämtlichen Immobielien, Haus und Grundstück, verkauft um sein eingerbachtes zu retten und ist dar­auf noch seinem Elterlichen Kolonate in Walstedde zurückgekehrt. Die Frau hat gegen den Verkauf protestiert, ist aber in zwei In­stanzen abgewiesen

 

1852 II 22 LR BE

Wenngleich nicht zu verkennen ist, daß die Theurung der Kornpreise und der Mangel an Kartoffeln mancher Familie das Fortkommen er­schwert, welche unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht für dürftig gehalten werden würde, ... so ist es doch möglich, daß jede Ge­meinde ihre Armen hinreichend unterstützt.

Gaben dürfen nicht zersplittert und in unwürdige Hände gelangen. DEs müssen arbeisfähige, und also nicht verdienstlose Leute vom Bettel zurückgehalten werden, und falls sie in denselben verfal­len, mit STrenge bestraft werden

 

1854 Pfarrer Lorenbeck

Armenvorstand ist der Meinung, daß eine andere Collecte als schon für die Orts-Armen üblichen, nämlich Geld- Brodkorn- und Spinn-Ma­terial , die regelmäßig abgehalten werden, vor der Hand nicht er­forderlich erscheint

 

1856 U 21 Lorenebck:

Außerordentliche Maaßnahmen für die geringeren Einwohner sind schwerlich zu treffen, Die christliche Liebe, womit jeder Wohlha­bende seinen darbenden Nachbar nach Umständen unterstützt ist die beste Maaßnahme, - dabei Verdienst durch Arbeit.

Hierbei muß ich als eine dringende Nothweindigkeit hervorheben, daß die Bettler, die wie eine Landplage unser Kirchspiel überflu­ten, und fast ausschließlich Auswärtige sind, ernstlich überwacht und abgewiesen werden müssen

 

 

 

Rechnungen 1832

 

1833 I 11

Schneider Westhoff Sendenhorst erhält 27 1/2 Sg angewiesen für Bo­tengang nach Lüdunghausen

 

1832 X 10

Kaplan Pickar quittiert über 30 Thlr für etatmäßige Besoldung

 

1833 I 2

Nachtwächter Hartmann erhält seine Gehalt für 1832 in Hähe von 40 Thlr

 

 

Statistik ca 1830

 

nach der letzten statistischen Erhebung (wohl 1830)

Stadt  1493

Ksp     845

 

gesamt 2338 Seelen

 

1832 I 12 Bürgermeister Marcus.

In hiesigem Bezirk nur ein Eingesessener evangelischer Confession, nemlich der Apotheker Rose, dessen Frau und Kinder aber katholisch sind.

 

1834 Bürgermeisterei Sendenhorst

Wohnh. Nebengeb öff.Geb. Kapp Mühl       Kath    Jud      gesamt

Stadt   277         4                   13                    4          4          1379    75        1456

Bracht 25         36                                                                 173                 173

Brock  14         19                                                                   85                    85

Sandfort  12      22                                                     1            95                    95

Elmenh           14         26                                                     1          107                 107

Rinkh  16         41                                                                 124           124

Hardt   25         41                                                                 169           169

Jönsth 11         21                                                                   93                    93

 

Summe           394      255                 13                    4          6          2225                2302

 

 

 

Kirchspiel, Kötter und Neuansiedler

Bracht

8 Edelkötter

12 Maykötter

20 Avermiddig

21 Widdehage

22 Hoppenkötter

23 Jungmannskötter

24 Bartmannskötter

 

Brock

1 Thieskötter 7 Personen

2 Rötgermann 4 Personen

4 Wiethoff 4 Pers

12 Walkämper 6 Personen

15 Wilkingskötter 3 Personen

 

Sandfort

1 Nientied 5 Pers

5 Jungfermann 7

7 Borgmannn 11

11 Aelke 8

12 Lütkehues 10

 

Elmenhorst

13 Volking 13

14 Everwien   4

14 Sievert       3

15 Schmitz 5

 

Hardt

3 Voß 6

4 Linnemann 8

5 GR. Düveler 10

6 Röper 7

7 Schotte 8

8 Watermann 11

12 Wesselt 8

16 Vocke 6

17 Teiner 6

18 Münch 7

19 Borgmann 5

20 Kogge 7

21 Geilern 15

22 Schmetkamp 8

23 Gr. Düvelerskötter 4

24. Backskötter 5

 

Jönsthövel

7 Tiemann 3

9 Jönsth. Kötter 3

11 Krampe 5

   Kogge 3

   Ernst 1

 

 

Grundsteuer 1812

Betrag in ffrs

Zeller Johann Hch Averhoff 124

Bern. Henrich Angelkotte 160

Jod. Henrich Erdmann 121

Stephan Niemann 113

Joan Dirk Bruser 118

Dirk Herm Kleykamp 157

 

 

 

Arme Kinder

 

Ratsprotokolle

 

1794 Mai

das Bruns Kind Magdalena, so dermalen der Joan Henrich Holman bei sich angenommen, sehr nackend und bloes wäre, und da ihr insbesonder ein Rump, 1 Paar Holtschuh fehlten, auch die ledernen Schuh wider ausgebessert werden müssen, so wurde resolviert, daß, da dieses Kind vorzüglich unter die Armen gerechnet werden kann, daß Bürgermeister und Generalempfänger Bonsen obiges dem Kinde anschaffen möchten und demnächst sich die Auslage wieder allmählich aus der Armenbüchse ersetzen zu lassen

 

1795

das von der Ehefrau Joan Henrich Halman aufgenommene und aufgezogene älteste Mädgen des gewesenen Bruns Kind, das sie bei sich hat, Magdalena, ist 12 Jahre als und braucht zur täglichen Kleidung 1 Wams, 1 Rock, 1 paar Strümpe und 1 paar Schuh (vom Magistrat bezahlt)

 

1810 A 597

Namen der armen Kinder aus der Mädchenschule vom Herbst 1809 bis Ostern 1810 nebst Nota über ihre Verhalten und Fleiß im Schule gehen

Schulgehen: Noten von kömmt recht fleißig, über fleißíg bis kömmt schlecht

Aufführung: ziemlich gut, mittelmäßig, nicht besonders

15  Mädchen: 2x Hummel, Feigler, 2x Schmalz, Rottmann, 2x Kipp, Beumer, Linnemann, Waldmann, Zwaar, 2x Frese, Wessel

 

Verzeichnis Knabenschule (Kriege)

24 Jungen

Schulgehen: gut, mittelmäßig, schlecht

Aufführung: gut, faul, träge, ausgelassen, mittelmäßig

 

 

 

Armenhäuser

 

1751 VII 8 Armen U 91

Vor Notar Stephan Merten (hinter dem Kirchhof in der Schreibstube) beurkunden die beiden Provisoren der Armen und Leprosen Joh Wilh Tilckman und Balth Franz Wiler, die Darlehnsaufnahme von 300 Rhthlr von dem Bürger und Kramer J Henr Hunckemöller WAF zum Wiederaufbau des durch den großen  Sendenhorster Stadtbrand von 27. April 1751 zerstörten Armenhauses

Zeugen: Daniel Hardenack, Joh Dietrich Bonse (zu WAF, aber wohl aus S. gebürtig)

Zustimmung der Bürgermeister Henrich zur Bonsen und Anton Boemer

 

1757/59 Quittung über Rückzahlung seitens Anna Catharina Vennewalt, jetzige Ehefrau Geiler; 1759 200 Rthlr

 

 

1802 GV

Immobilien des Armeninstituts zu Sendenhorst

1. Armenhaus, 8 Gefach lang. 1 kleiner Garten dabei, 1 Sch Einsaat

 

 

 

Sendenhorster Armenfonds

 

1813 VIII 26 Düsseldorf

Ghztum Berg, Ministerium des Innern an den Herrn Präfekten des Ruhrdepartements:

Der von dem Centralbureau der Wohlthätigkeitsanstalt zu Sendenhorst zu der Stelle des Cassiers bey demselben in Vorschlag gebrachte Communal-Empfänger H Richelmann wird in dieser Eigenschaft ernannt.

 

 

Landesdirektion Dortmund Nr 92

 

 

 

1814 XII 6

Pfarrer Darup, Präsident des Zentralbüros:

Chirurgus Sulzer hat eine Rechnung auf 17 Rthl wegen Bedienung hiesiger Armen gestellt; Soll aus der Kommunalkasse gezahlt werden.

Sulzer drängt auf Bezahlung, da er gegenwärtig für seinen Hausbau das Geld nötig braucht

 

1816 I 24

Bürgermeister Langen bittet um Genehmigung, die Rechnung über Behandlung des Nachtwächters Hartmann (1 Rt 18 Gg) zur Hälfte aus der Armenkasse zu übernehmen; Hartman ist unvermögend

 

 

 

 

Armenpflege Sendenhorst Ii  1855ff

(Landratsamt Beckum 383)

 

Sendenhorst den 6 November 1894

An die Regierung in Münser

      Westfahlen

 

Ganz freundlichste bitte von Frau Fernad Söte Weil mein Mann hir in Westfahlen Enniger geboren auch Soldat und invalide geworden aber 18 Jahr in Barmen an dem Post-Amt Ritterhaussen gewesen ist und jetzt mit ein Ruhegehalt Monatlich von 42 Mark wieder hir in Sendenhorst ist und wegen seiner Krankheit hir hin gezogen sind auch um meine Kinder die alle nicht recht gesind und ich selbt einen Bruch habe und hir soch mit mein Gelde doch weiter kommen wie in so eine große Stadt ich habe 5 Kinder und mein Mann jetzt im Krankenhaus Sendenhorst liegt weil er nicht recht im Kopf ist und mir gesagt worden ist weil ich nur monatlich 42 Mark von der Postkasse bekommen das könnte ich nicht alle bezahlen wenn Barmen sagte sie täten mein einge billiger unterbringen dan müsten wir wieder nach Barmen und wen das der fahl wäre das mein Mann wieder nach Barmen hin käme dan wird er gerade noch mahl so doll was sonst noch mahl wieder über kann gehn wen er mahl einige Woche hir in Sendenhorst im Krankenhaus bleibt das er sich mahl alles aus dem Kopf heraus schlägt wie es uns in die Welt gegangen hast dan wird mein Mann auch wieder besser ich und meine Kinder können ihm nicht alles so vor machen das er alles vergist und wie es uns gegangen und gemacht worden ist das kann ich nicht alle sagen und auch nicht allle schreiben wie jetzt eine hoch löblige Regirung in Münster mir doch damit zu helfen das er noch im Krankenhauß Sendenhorst bleiben kann aber ich kann es jetzt noch nicht alle bezahlen den von den 42 Mark und unter eine unterstützung wo ich 5 Kinder habe und mein Mann jetzt im Januar den 15 schon 7 Jahre krank ist und viele krankheitten habe mit durch gemacht in diese Jahren war sehr zurück gekommen darum habe cih mein Mann gewollt und bin hir nach Sendenhorst gezogen und jetzt ist er im krankenhaus und ich weis nicht wie es machen soll und bitte eine Hoch löbligen Regierung in Münster mir ein bischen zu helfen und schreiben mir soch einmahl wie ich es machen sol ob wir nicht hir verbleiben können den wen ich wieder nach Barmen käme dan habe ich nichts gutes von mein Mann zu warten Es bitte freundlichs nachricht Frau Ferdinand Söte in Sendenhorst in der nähe beim Krankenhaus 329

bei Düsterrus

 

 

 

Armenrechnungen

 

Schuldner:

1635

Adam Hiddinghoff 15 Rthlr Kapital

 

1702

ausgeliehenes Kapital der Armenstiftung ca 1600 Rthlr, meist in Summen von 10-30 Rthlr; große Streuung, mehr Sicherheit.

Bei Aufnahme in das Armenhaus  5- 10 Rthlr Aufnahmegbühr, die behuf der Armen angelegt (verzinst) werden

 

1725

Wwe des Adam Henrich Schaller, Guardereuter, zahlt 40 Rthlr an die Armen zu rück,  die ihr Mann von den Armenprovisoren Bernradt Geileren und Anthon Beumer erhalten

 

1795

Begräbniskosten der im Armenhaus verstorbenen Cath Steffen (in ß)

Pastor              11

Küster  8

Schullehrer      4

Leichenträger   6

Auskleydersche 8

für den Boltuch            2

Totengräber      4.5

das Sarck          1 Rthlr 14ß

Für das Ausrufen der zu verkaufenden Nachalssenschaft (erbrachte 5-22 Rthlr)

 

 

 

Leprosorium

 

Beckum:

Armen- Leprosenhaus nach Urkb BE

1311 Großes Hospital neben dem Westtor

1422 kleines Hospital

ca 1450 ... Verwaher des Siekenhauses

1470 Gründung des Gasthaueses auf der Südstr.

1499 Armenstiftung: Kleider, Brot

1523/25 Leprosenkapelle: Absicht, ein Siechenhaus zu bauen

                                                                         

Sendenhorst:

Gründung wohl erst nach 1500

Es ist aus den Akten und Urkunden nicht erkennbar ob, wann und wie häufig "Leprosorii" das Leprosenhaus bewohnten. In fast allen Fällen wird es sich um gewöhnliche Bedürftige, "Arme" gehandelt haben.

Allerdings ist der Anlaß der Gründung des Hauses, die Lepra und vorkommende Fälle von Lepra nicht strittig. Das zeigt der Name Leprosenhaus, die Existenz einer eigenen Stiftung neben dem Armenfonds und die Lage des Hauses mehrere 100 m westlich der Stadt an der Fernstraße Münster-Sendenhorst-Soest.

===> kein eigener Akten oder Urkundenbestand

gelegentliche Erwähnung in dem Bestand "Gemeines Armenhaus" Stadtarchiv Sendenhorst

vereinzelte Hinweise im Diözesanarchiv (s. u.)

Lageplan auf dem Plan des Hauses Geisterholt von 1731; hier auch   

Grundstücksgröße und Größe des Leprosenhauses; in der Straße kleine Fachwerkskapelle, nach Archivalien des Pfarrei wohl erst um 1680; ohne Beziehung zum Leprosorium. Siehe StAM Kartensammlung Münster,

Sendenhorst; Nr. z Zt nicht bekannt

 

erste Erwähnung 1558 (Stadtarchiv Sendenhorst, Gemeines Armenhaus U 3):

Anna Wwe des Everdt Bysschoping (Lehnsinhaber des Hauses Wiesch, Bft Bracht Sendenhorst) verschreibt zum Nutzen der Aussätzigen vor Sendenhorst ihr in Sendenhorst gelegenes Gut, das der + Johan Woestehoeve hinterlassen.

 

1560 Armenhaus U 4

Darlehen aus dem Vermögen der armen Leprosen vor Sendehorst.

Zinszahlung an den Lohnherren der armren Leprosen

 

1561 StAS Armenhaus U 5

Erste Erwähnung: Provisoren der armen Leprosen vor Sendenhorst, Wilhelm Baertman, Herman Geseler; Stadtsiegel (daneben Armenprovisoren)

 

1592 Armenrechnungen

Reparaturen am Siechenhaus:

3 Bund Sprenkell Rodden gekofft 3ß

de Borgermester hefft Holdt utgedahn ud gefordt, darvan heft he gekregen 1 halven Daler

Wimhove heft Linnen gefordt (gefahren), dat heft gekost einen schillinck

Vornholdt hefft gebracht de Sallen, heft gekostet 1ß

 

1629 Armenhaus U 22

Schenkung von 40 Rthlr zu Gunsten sämtlicher Armen, ob sie im Armenhaus sind oder nicht, und den vor der Stadt vorhandenen Leprosen

 

1664 XI 10 Armenhaus Urkunden

Anna Deventers Ww. Christian Rommelings, schuldete Anna Bockers 30 Rthlr, die sie mit ihrme jetzigen Ehemann Bitter Mestrupf zum Hausbau verwandte.

Anna Boecker überträgt ihe Ansprüche den Armen und Leprosen, unter der Bedingung, daß sie freie Herberge und Kost im Armen- oder Leprosenhaus erhalte. Zusage der Armenprovisoren

 

1695 Status animarum

Bft Brock, Leprosorii:

-Herman Scheman 34

- Catharina Kinderman uxor 54

- Maria filia

 

1788

Einwohner im Leprosenhause:

Johan Henrich Saerbeck oo Gertrud Beumer

 

1801 GV

Pfarrer, Bürgermeister und Armenprovisoren teilen mit, daß die Wwe Saerbeck ins Pastorat berufen wurde, und ihr der gnädige Bescheid gegeben, das von ihr bewohnte Leprosenhaus zu räumen, Worauf verschiedenen Einwände, u.a. sie habe ein Stück Garten mit 1 1/4 Rthrl Heur vermacht und ihr +Ehemann habe den Armen verschiedene Dienste getan (und deshalb habe sie ein Wohnrecht): Darauf Vergleich:

Wwe Saerbeck räumt das Leprosenhaus bis Ostern 1802 und zieht in das Armenhaus, sie genießt weiterhin die Pacht des Leprosenhausplatzes und Gartens.

 

 

Armenwesen

 

1592 ca . nach Angabe Bürgermeister Rüschenschmied, der 1592 bezeugt)

 

          Armenrechnungen. Ein- und Ausgaben

 

          Einnahmen

          Schullte tho Hottmann hefft botallet 1 Rickesdaller

          de Wrede 27ß thor Pension

          Else Schotte hefft botallet einen slichten Daler thor Pension

          Everdt Pelser tor Pension 1 halven Rickes daller

          de Borgermeiter Russchensmidt hefft 6ß

          Povel Jasper hefft betallet oik thor Pension van wegen +Jurgen Monnikes

          Johan Hese eien Rickes daller

          Christian Hurkamp 7ß thor Pension

          Johan Stuckman einen halven Rixdaller thor Pension

          van Hinderick Sickman entfangen 16ß van wengen Ties  Sommersellen

          Hartman hefft botallet 1 scheppel Weites und ein  scheppel Roggen up  Michaelis thor Pension

          Langenhovele to Stenvorde 1 Sch Weites und 1 Scheppel Roggen, Michaelis

          de Vadder Kerckman 1 Scheppel Weites, 1 Scheppel Roggen up Lechtmisse

          gesamt: 6 Rthl 5ß 3 Sch Weizen 3 Sch Roggen

 

 

          dat is utgedhann

          Tonnies Lindeman gearbeidet 3 dage mit seinem seinem sonne, dat hefft gekostet einen slichten daler

          noch twe manns gearbeidet 3 dage, dat hefft gekostet ock  1 slichte Dal.

          ...

          up Martini thor mollen dreigen ... 1ß

          up Midwinter thor Mollen dreigen laten, dat ehfft gekostet 8 pennige

          des Sundages vor Midtwinter is gegeven ins Siekenhus 2ß

          Johan Berman Bredde auffgekoft tho einem Bome indt Sieckenhus 20ß

          den bome tho belegende und den stucken tho behovende den  de Hoßfeldesche

          den Armen gaff, dat heft gekostet in alles ...

          th fastavende thor mollen dreigen laten dat hefft gekostet 15 penninge

          des Sundages na Pingesten vor 11 Schillinge fles gekofft

          up Martini v0r 13 Sch Fles

          up Midwinter vor ... schillinck fles gekofft

          nhu tho fastavende 13ß Fles

          ...

          3 Bund Sprenkell Rodden gekofft 3ß

          de Borgermester hefft Holdt utgedahn ud gefordt, darvan heft he gekregen 1 halven Daler

          Wimhove heft Linnen gefordt (gefahren), dat heft gekost einen schillinck

          Vornholdt hefft gebracht de Sallen, heft gekostet 1ß

          Item dharnha is verdruncken geworden summa in alees noch 6 Sch. Koidt  van dem Rußensmidt gehalledt 6 half, de ebbet gekostet 3  1/2 ? noch vor 10  pennige

          ===> Bretter, Sprenkel-Ruten, Sallen: Neubau oder  größere Reparaturen am  Siechenhaus

 

          up Michaelis thor mollen dreigen laten 1ß

          up Martini thor mollen dreigen latten 1ß

          up midtwinter dito 9 pennig

 

 

Armenvermögen

 

1856 StAM Landkreis BE 385

 

41 Obligationen 1663-1855: gesamt 4726 Rthlr ausgeliehen; davon allein 1840-1855 2400 Thlr (mehr als die Hälfte!)

Einnahmen bei 4% Verzinsung: 189 Rthlr

 

Verpachtung von Grundstücken des Armenfonds (Auszug)

versch. Stücke auf dem Heidkamp

Pächter:

Christan Schmitz

Hermann Holthaus

B H Kerkmann

Clemens Zimmermann

Berndt Lohmans

 

Auf der großen Sägerei

Pächter Heinrich Torwesten

 

Kleine Sägerei

 

Pachtpreis im Durchschnitt 275 m2  = 1 Thlr

                             1 m2  = 3/4 Pfennig

 

 

     Armenhäuser

 

1751 VII 8 Armen U 91

Vor Notar Stephan Merten (hinter dem Kirchhof in der Schreibstube) beurkunden die beiden Provisoren der Armen und Leprosen Joh Wilh Tilckman und Balth Franz Wiler, die Darlehnsaufnahme von 300 Rhthlr von dem Bürger und Kramer J Henr Hunckemöller WAF zum Wiederaufbau des durch den großen Sendenhorster Stadtbrand von 27. April 1751 zerstörten Armenhauses

Zeugen: Daniel Hardenack, JOh Dietrich Bonse (zu WAF, aber wohl aus S. gebürtig)

 

1802 GV

Immobilien des Armeninstituts zu Sendenhorst

1. Armenhaus, 8 Gefach lang. 1 kleiner Garten dabei, 1 Sch Einsaat

 

 

     

 

 

 

1813 VIII 26 Düsseldorf

Ghztum  Berg,  Ministerium  des  Innern  an   den   Herrn   Präfekten   des Ruhrdepartements:

Der von dem Centralbureau der Wohlthätigkeitsanstalt zu Sendenhorst zu  der Stelle des Cassiers bey demselben in Vorschlag gebrachte Communal-Empfänger  H Richelmann wird in dieser Eigenschaft ernannt.

 

 

         

 

Landesdirektion Dortmund Nr 92

1814 XII 6

                 Pfarrer Darup, Präsident des Zentralbüros:

          Chirurgus Sulzer hat eine REchnung auf 17  Rthl  wegen                           Bedienung  hiesiger  Armen gestellt; Soll aus der                                Kommunalkasse gezahlt werden.

          Sulzer drängt auf Bezahlung, da er gegenwärtig für                                    seinen Hausbau das  Geld nötig braucht

 

          1816 I 24

          Bürgermeister Langen bitte um Genehmigung,  die                                                Rechnung  über  Behandlung des Nachtwächters Hartmann (1                              Rt 18 Gg) zur Hälfte aus der  Armenkasse  zu übernehmen;                          Hartman ist unvermögend

 

 

          Armenpflege Sendenhorst Ii  1855ff

          (Landratsamt Beckum 383)

 

         

 

 

Armenrechnungen

 

          Schuldner:

          1635

          Adam Hiddinghoff 15 Rthlr Kapital

 

          1702

          ausgeliehenes Kapital der Armenstiftung ca 1600 Rthlr,                              meist in Summen  von  10-30 Rthlr; große Streuung, mehr                        Sicherheit.

          Bei Aufnahme in das Armenhaus  5- 10 Rthlr                                                        Aufnahmegebühr,  die  behuf  der Armen angelegt                                               (verzinst) werden

 

1725

Wwe des Adam Henrich Schaller, Guardereuter, zahlt 40  Rthlr an die Armen zurück,  die ihr Mann von den Armenprovisoren Bernradt  Geileren  und Anthon Beumer erhalten

 

1795

Begräbniskosten der im Armenhaus verstorbenen Cath  Steffen (in ß)

          Pastor              11

          Küster                             8

          Schullehrer                      4

          Leichenträger                   6

          Auskleydersche   8

          für den Boltuch   2

          Totengräber                     4.5

          das Sarck   1 Rthlr 14ß

          Für das Ausrufen  der  zu  verkaufenden                                                                      

Nachlassenschaft  (erbrachte  5-22 Rthlr)

 

Diözesan-Archiv

 

          1788

          deren im Armenhause wirklich sich befindende Arme:

          1. Maria Cath Linnemann, Wwe Bücker

          2. Gertrud Bülte

          3. Elis. Beyse, Wwe Roeper

          4. Maria Hardenberg

          5. Maria Weissen

          6. Bernd Schotten

          7. Joan Berndt Osthues

          8. Ferdinand Möllers

 

          im Leprosenhause

          1. Johan Henrich Saerbeck

             Gertrud Beumer, Eheleute

 

 

 

 

____________________________

 

 

 

 

 

Armenvermögen

 

1856 StAM Landkreis BE 38 41 Obligationen 1663-1855: gesamt 4726 Rthlr ausgeliehen; davon allein 1840-1855 2400 Thlr (mehr als die HälfteEinnahmen bei 4% Verzinsung 189 Rthlr

 

 

Verpachtung von Grundstücken des Armenfonds (Auszug versch. Stücke auf dem Heidkamp

Pächter:

Christan Schmitz

Hermann Holthaus

B H Kerkmann

Clemens Zimmermann

            Berndt Lohmans

 

 

Auf der großen Sägerei

Pächter Heinrich Torwesten

 

Kleine Sägerei

 

Pachtpreis im Durchschnitt 275 m2  = 1 Thlr

                           

 

 

Armenhäuser

 

1751 VII 8 Armen U 91

Vor Notar Stephan Merten (hinter dem Kirchhof in der Schreibstube)

beurkunden die beiden Provisoren der Armen und Leprosen Joh Wilh Tilckman und Balth Franz Wiler, die Darlehnsaufnahme von 300 Rhthlr von dem Bürger und Kramer J Henr Hunckemöller WAF zum Wiederaufbau des durch den großen Sendenhorster Stadtbrand von 27. April 1751 zerstörten Armenhauses

Zeugen: Daniel Hardenack, JOh Dietrich Bonse (zu WAF, aber wohl aus S. gebürtig)

 

1792

400 Ziegelpfannen von Wolbeck zum Armenhauses fahren 4-4- Taler

für Schorenstein im Armenhause zu reinigen

Anton  Schimaker für gerienigte Ofenpfeife in der Armenstube 6ß

an des Armenpütte für neue Lerruthe (?) machen lassen, dafür Hermann Kammann 3ß, Schmied Lange für das Eisenwerk 5 ß

 

1802 GV

Immobilien des Armeninstituts zu Sendenhorst

1. Armenhaus, 8 Gefach lang. 1 kleiner Garten dabei, 1 Sch Einsaat

 

1813 VIII 26 Düsseldorf

Ghztum  Berg, Ministerium des Innern an den Herrn Präfekten des Ruhrdepartements:

Der von dem Centralbureau der Wohlthätigkeitsanstalt zu Sendenhorst zu der Stelle des Cassiers bey demselben in Vorschlag gebrachte Communal-Empfänger  H Richelmann wird in dieser Eigenschaft ernannt.

 

 

         

 

Landesdirektion Dortmund Nr 92

1814 XII 6

Pfarrer Darup, Präsident des Zentralbüros:

Chirurgus Sulzer hat eine Rechnung auf 17 Rthl wegen Bedienung  hiesiger Armen gestellt; Soll aus der Kommunalkasse gezahlt werden.

Sulzer drängt auf Bezahlung, da er gegenwärtig für seinen Hausbau das Geld nötig braucht

 

1816 I 24

Bürgermeister Langen bitte um Genehmigung, die Rechnung  über  Behandlung des Nachtwächters Hartmann (1Rt 18 Gg) zur Hälfte aus der  Armenkasse  zu übernehmen; Hartman ist unvermögend

 

 

 

Armenpflege Sendenhorst Ii  1855ff

(Landratsamt Beckum 383)        

 

 

Sendenhorst den 6 November 1894

          An die Regirung in Münster

                Westfahlen

 

 

Ganz freundlichste bitte von  Frau  Fernad  Söte  Weil  mein  Mann  hir in Westfahlen Enniger geboren auch Soldat und invalide geworden aber  18  Jahr  in Barmen an dem Post-Amt Ritterhaussen  gewesen  ist  und  jetzt  mit  ein Ruhegehalt Monatlich von 42 Mark wieder hir in Sendenhorst  ist  und  wegen

seiner Krankheit hir hin gezogen sind auch um meine Kinder die  alle  nicht  recht gesund und ich selbt einen Bruch habe und hir  soch  mit  mein  Gelde  doch weiter kommen wie in so eine große Stadt ich habe 5  Kinder  und  mein  Mann jetzt im Krankenhaus Sendenhorst liegt weil er nicht recht im Kopf ist und mir gesagt worden ist weil ich nur monatlich 42 Mark von der  Postkasse

bekommen das könnte ich nicht alle bezahlen wenn  Barmen  sagte  sie  täten mein einge billiger unterbringen dan müsten wir wieder nach Barmen und  wen das der fahl wäre das mein Mann wieder nach Barmen hin  käme  dan  wird  er gerade noch mahl so doll was sonst noch mahl wieder über kann gehn  wen  er  mahl einige Woche hir in Sendenhorst im Krankenhaus bleibt das er sich mahl alles aus dem Kopf heraus schlägt wie es uns in die Welt gegangen hast  dan

wird mein Mann auch wieder besser ich und meine  Kinder  können  ihm  nicht alles so vor machen das er alles  vergist  und  wie  es  uns  gegangen  und gemacht worden ist das kann ich nicht  alle  sagen  und  auch  nicht  alle  schreiben wie jetzt eine hoch löblige Regirung in Münster mir doch damit zu helfen das es noch im Krankenhauß Sendenhorst bleiben kann aber ich kann es jetzt noch hat  alle  bezahlen  den  von  den  42  Mark  und  unter  eine unterstützung wo ich 5 Kinder habe und mein Mann jetzt  im  Januar  den  15  schon 7 Jahre krank ist und viele krankheitten habe mit  durch  gemacht  in  diese Jahren war sehr zurück gekommen darum habe ich mein Mann gewollt  und  bin hir nach Sendenhorst gezogen und jetzt ist er im  krankenhaus  und  ich

weis nicht wie es machen soll und bitte eine  Hoch  löbligen  Regierung  in  Münster mir ein bischen zu helfen und schreiben mir soch einmahl wie ich es  machen sol ob wir nicht hir verbleiben  können  den  wen  ich  wieder  nach  Barmen käme dan habe ich nichts gutes von mein  Mann  zu  warten  Es  bitte freundlichs nachricht Frau Ferdinand Söte in Sendenhorst in der  nähe  beim

Krankenhaus 329   bei Düsterrus

 

 

 

 

 

 

Armenrechnungen

 

          Schuldner:

          1635

          Adam Hiddinghoff 15 Rthlr Kapital

 

          1702

          ausgeliehenes Kapital der Armenstiftung ca 1600 Rthlr,                              meist in Summen  von  10-30 Rthlr; große Streuung, mehr                        Sicherheit.

          Bei Aufnahme in das Armenhaus  5- 10 Rthlr                                                        Aufnahmegebühr,  die  behuf  der Armen angelegt                                               (verzinst) werden

 

          1725

          Wwe des Adam Henrich Schaller, Guardereuter, zahlt 40                                        Rthlr an die Armen zurück,  die ihr Mann von den A                                Armenprovisoren Bernradt  Geileren  und  Anthon Beumer                          erhalten

 

          1795

          Begräbniskosten der im Armenhaus verstorbenen Cath                               Steffen (in ß)

          Pastor              11

          Küster 8

          Schullehrer 4

          Leichenträger 6

          Auskleydersche 8

          für den Boltuch 2

          Totengräber 4.5

          das Sarck 1 Rthlr 14ß

          Für das Ausrufen  der  zu  verkaufenden                                                                      

Nachlassenschaft  (erbrachte  5-22 Rthlr)

 

Diözesan-Archiv

 

          1788

          deren im Armenhause wirklich sich befindende Arme:

          1. Maria Cath Linnemann, Wwe Bücker

          2. Gertrud Bülte

          3. Elis. Beyse, Wwe Roeper

          4. Maria Hardenberg

          5. Maria Weissen

          6. Bernd Schotten

          7. Joan Berndt Osthues

          8. Ferdinand Möllers

 

          im Leprosenhause

          1. Johan Henrich Saerbeck

             Gertrud Beumer, Eheleute

 

 

 

 

____________________________

 

 

 

Armenhaus

 

Extractus  liberorum pauperum binnen Sendenhorst

Provisoren

 

1613

Walter Suethoetmar, Bernhard Sauerman

 

1614

Bernardt Heyman, Bernardt thom Dorenbockell

 

1669

Gördt Krokeldorf, Caspar Hölscher

 

1670

Gerhardt Krökeldorff, Balthasar Suerman

 

 

 

1751 VII 8 Armen U 91

Vor Notar Stephan Merten (hinter dem Kirchhof in der Schreibstube) beurkunden die beiden Provisoren der Armen und Leprosen Joh Wilh Tilckman und Balth Franz Wiler, die Darlehnsaufnahme von 300 Rthlr von dem Bürger und Kramer J Henr Hunckemöller WAF zum Wie­deraufbau des durch den großen  Sendenhorster Stadtbrand von 27. April 1751 zerstörten Armenhauses

Zeugen: Daniel Hardenack, Joh Dietrich Bonse (zu WAF, aber wohl aus S. gebürtig)

Zustimmung der Bürgermeister Henrich zur Bonsen und Anton Boemer

 

1757/59 Quittung über Rückzahlung seitens Anna Catharina Venne­walt, jetzige Ehefrau Geiler; 1759 200 Rthlr

 

Diözesan-Archiv

1788

deren im Armenhause wirklich sich befindende Arme:

          1. Maria Cath Linnemann, Wwe Bücker

          2. Gertrud Bülte

          3. Elis. Beyse, Wwe Roeper

          4. Maria Hardenberg

          5. Maria Weissen

          6. Bernd Schotten

          7. Joan Berndt Osthues

          8. Ferdinand Möllers

 

          im Leprosenhause

          1. Johan Henrich Saerbeck

             Gertrud Beumer, Eheleute

 

 

1792

400 Ziegelpfannen von Wolbeck zum Armenhauses fahren 4-4- Taler

für Schorenstein im Armenhause zu reinigen

Anton  Schimaker für gerienigte Ofenpfeife in der Armenstube 6ß

an des Armenpütte für neue Lerruthe (?) machen lassen, dafür Hermann Kammann 3ß, Schmied Lange für das Eisenwerk 5 ß

 

 

1796

Als Arme pro Armenrechnung zugelassen:

            1. Wwe Niehues

            2. Eheleute B H Panning

            3. Eheleute Schotte

            4. Balthasar Reckmann

            5. Gertrud Baertman

            6. Joan Henrich Harbaum

 

1796

Archidiakonatssynode schlägt vor, das Kapital der Armenstiftung in Zukunft für 4% statt bisher 5 % auszuleihen.

 

 

1802 GV

Immobilien des Armeninstituts zu Sendenhorst

1. Armenhaus, 8 Gefach lang. 1 kleiner Garten dabei, 1 Sch Einsaat

 

Armenfonds A587

1809

Armenhaus:Die Stiftungsurkunde ist nicht vorhanden, und wird sol­che wahrscheinlich am 29. Arpil 1806 im STädt Archivo mit ver­brannt sein, nur kann man soviel aus einem alten Armenregister von 1616 entnehmen, daß hiesige Einwohner durch Schenkung zu diesem Armenhause gehörigen Kapitalien hergegeben haben und hierauf wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach die erste Stiftung gründen

Totaleinnahmen 126 Rthlr

davon Consumtionskosten 96 Rhtlr, Verwaltung 1 -3 Rthlr, Unterhal­tung der Häuser 5 Rthlr, Überschuß 20 Rthlr;

davon werden noch unterhalten

11 Greise

18 Kranke

5 Kinder

12 gesunde Arme

(Im Armenhaus 8 Greise)

 

Beckum Landratamt 384

Grund- und Kapitalvermögen Armenfonds Sendenhorst

 

1861

Tauschvertrag Schmiedemeister Stapel: ders. erhält Grundstücke­teile des Armengarten (80 Fuß x 12 Fuß; ca 80 Quadratruten). Sta­pel will ein Haus bauen.

 

1870 XII 27 Landkreis Beckum 385

Das hiesige Armenhaus, welches, wie Euer Hochgeboren zweifelsohne bekannt, seit Jahren in einem sehr baufälligem Zustande sich be­findet, wurde bis vor nicht langer Zeit von 2 Frauenspersonen be­wohnt, Mit dem im Anfage dieses Jahrs erfolgten Tode der einen Be­wohnerin desselben, Wwe Wäsendrup, trat an den Armenvorstand die Frage heran, ob überhaupt, wenn eventuell mit welcher Person, die erledigte Wohnung im Armenhause zu besetzen sei, In der desfallsi­gen Armensitzung wurd nun mit Rücksicht auf die überaus große Bau­fälligkeit des Armenhauses der Antrag gestellt, der seitherigen Pfründnerin Sebröcker eine Privat-Wohnung in der Stadt zu ver­schaffen das Armenhaus selbst jedoch zum Abbruch zu verkaufen und den daran stoßenden Garten in einer Größe von ungefähr einen hal­ben Morgen öffentlich zu verpachten.

Diesem Antrage wurde nicht stattgegeben, sonder beschlossen, mit dem Abbruche des Armenhasues bis zu dem Tode der Sebröcker zu war­ten und die zur Zeit erledigte Wohung mikt der Maßgabe der Wwe Westhus hieselbst zu überlassen, daß selbige im gedachten Falle die Wohnung wieder zu räumen und wie seither mit einer Mietent­schädigung sich zu begnügen habe.

Als nun vor kurzer Zeit der Tod der Sebröcker erfolgte, wurde in der Sitzung des Armenvorstands vom 21. d Monats seitens des Herrn Vorsitzenden  nochmals der Antrag zur Abstimmung gebracht, ob überhaupt das Armenhaus fernerhin noch als solches bestehen, oder nunmehr zum Abbruch gelangen sollte. Auf den Einwand, daß nach dem eingetretenen Tode der Seebröcker mit Rücksicht auf den vorherge­gangenen Beschluß des Armenvorstandes der Abbruch des Armenhauss nicht merh zweifelahft erscheinen könne, wurde vom Herrn Vorsit­zenden bemerkt, daß ein definitiver Beschluß noch nicht gefaßt sei...

Der genannte Beschluß könne zwar nicht verlesen werden, da selbi­ger nicht protokolliert worden, wie solches überhaupt nur selten zu geschehen pflege, da eine Armensitzung mehr den Charakter eines gemütlichen Colloquiums an sich trüge. Ein solches gemüthliches Colloquium ist gewiß an sich recht schön, nur darf die Wahrheit und Wirklichkeit der gefaßten Beschlüsse nicht darunter leiden, nicht einmal anscheinend alteriert werden.

Somit wäre für den vorliegenden Fall wo Meinungsverschiedenheiten in der früheren Beschlußfassung auftauchten, es gewiß sehr wün­schenswert gewesen, wenn man von dem genannten Beschlusse hätte Einsicht nehmen können...

 

 

_

 

 

 

 

 

1592

(ca . nach Angabe Bürgermeister Rüschenschmied, der 1592 bezeugt)

 

Armenrechnungen. Ein- und Ausgaben

 

Einnahmen

Schullte tho Hottmann hefft botallet 1 Rickesdaller

de Wrede 27ß thor Pension

Else Schotte hefft botallet einen slichten Daler thor Pension

Everdt Pelser tor Pension 1 halven Rickes daller

de Borgermeiter Russchensmidt hefft 6ß

Povel Jasper hefft betallet oik thor Pension van wegen +Jurgen Monnikes

Johan Hese eien Rickes daller

Christian Hurkamp 7ß thor Pension

Johan Stuckman einen halven Rixdaller thor Pension

van Hinderick Sickman entfangen 16ß van wengen Ties Sommersellen

Hartman hefft botallet 1 scheppel Weites und ein scheppel Roggen up Michaelis thor Pension

Langenhovele to Stenvorde 1 Sch Weites und 1 Scheppel Roggen, Miachelis

de Vadder Kerckman 1 Scheppel Weites, 1 Scheppel Roggen up Lechtmisse

gesamt: 6 Rthl 5ß 3 Sch Weizen 3 Sch Roggen

 

 

dat is utgedhann

Tonnies Lindeman gearbeidet 3 dage mit seinem seinem sonne, dat hefft gekostet einen slichten daler

noch twe manns gearbeidet 3 dage, dat hefft gekostet ock 1 slichte Daler

...

up Martini thor mollen dreigen ... 1ß

up Midwinter thor Mollen dreigen laten, dat hefft gekostet 8 pennige

des Sundages vor Midtwinter is gegeven ins Siekenhus 2ß

Johan Berman Bredde auffgekoft tho einem Bome indt Sieckenhus 20ß

den bome tho belegende und den stucken tho behovende den de Hoßfeldesche den Armen gaff, dat heft gekostet in alles ...

th fastavende thor mollen dreigen laten dat hefft gekostet 15 penninge

des Sundages na Pingesten vor 11 Schillinge fles gekofft

up Martini vor 13 Sch Fles

up Midwinter vor ... schillinck fles gekofft

nhu tho fastavende 13ß Fles

...

3 Bund Sprenkell Rodden gekofft 3ß

de Borgermester hefft Holdt utgedahn ud gefordt, darvan heft he gekregen 1 halven Daler

Wimhove heft Linnen gefordt (gefahren), dat heft gekost einen schillinck

Vornholdt hefft gebracht de Sallen, heft gekostet 1ß

Item dharnha is verdruncken geworden summa in alees noch 6 Sch. Koidt

van dem Rußensmidt gehalledt 6 half, de hebbet gekostet 3Å ? noch vor 10 pemnnige

===> Bretter, Sprenkel-Ruten, Sallen: Neubau oder größere Reparaturen am Siechenhaus

 

up Michaelis thor mollen dreigen laten 1ß

up Martini thor mollen dreigen latten 1ß

up midtwinter dito 9 penninge

 

 

 

Extractus librorum pauperum binnen Sendenhorst

Provisoren:

1613 Walter Suethoetmar, Bernard Saurman

1614 Bernhard Heyman, Bernhard thom Dorenbockell

1615 Berndt Heineman, Joan Voßschmedt

1629 Henrich Pustekrey (?)

1632 Henrich Pustekreye (Armenhaus 24)

1634 Henrich to Berinch, Johan Saurman (Fraterherren U 1766)

1640 Henrich to Berinck (?)

1643 Wallage (?)

1644 Johan Suerman, Henrich zu Berings (Fraterherren U 1772)

1645 Johan Surman Henrich Stryckman (Armenhaus U 34)

1646 Johan Surman Dietrich zur Geist (Armenhaus 35)

1648 Dietrich zur Geist (?)

1662 Berndt Wessel. Caspar Holscher

1669 Gördt Krockeldorf, Caspar Holscher

1670 Balthasar Suerman, Gerhardt Kröckeldorff

1679 Bernhard Lohr, Berndt Wyler

 

1697

Empfang der Armenrechnung; 110 - 19 - 10 Rthlr

 

ca 1670

Designatio der Briefschaften, ausgeliehene Armengelder

Name

Joh Angelkotte             20

Meister Wesel        2 R Bauland aufm Klei 10 1/2

Eberhard Lintelo          1 T Feldland aufm Oestholl     

Johan Holthaus            10

Tonies Hoppe               20

Andreas Potthaus         20

Steffen Burholt Haus und Hof am Südgraben 10

Joh Strickmann                        20 (1636)

Berndt Wessel              10

Erbgen. Hummels        60 (1655)

Hermann Deventer       Haus an der Nordstr     40

Hermann Lindeman     30

Martin Seviker             25

Berndt S. Northoff       20

Herman Laer                10

Henrich tho Bering      St Gartenland   20 (1663)

Dierich Fie junior         15

Bernd Weißen         3 St G. vor S. aufer Greinkuhlen   20

Bernd Schemmel                     10

Everdt Huer                 10

Henrich Lindeman       10 (1665)

Berndt Kogge               10

Jurgen Suerman                       30

Jurgen Rutman            10

Adraian Hiddinghoff    10

Gerdt Hardewig                        10

Johan Vreede               20

Martin Wilken             10

Gesamt:            497

 

Verzinsung  20-25

Zinsen werden das ganze Jahr über gezahlt (gezielte Verteilung):

Martini, Mitwinter, Neujahr, Heil 3 Könige, Joh Baptista, Palmsonntag, Ostern, Petri Stuhlfeier, Maitag, Mariae Lichtmeß, Fastabend.

 

1670

aus der Pennigh Kammer nichts bekommen

 

1702

Ausgeliehenes Kapital des Armenfonds gesamt 1600 Rthlr (geschätzte Zinseinnahmen: 60 Rthlr

 

meist in Summen von 10 - 30 Rthlr; große Streuung d h damit mehr Sicherheit: Wurde jemand in das Armenhaus aufgenommen, muß er 5 oder 10 Rthlr geben, die dann zum Nutzen der Armen ausgeliehen werden.

Verschiedenes wüste Erben als Schuldner z B Zeller Rinckhoff, seit 60 Jahren wüst und ohne Haus

 

1792-1802 Stadtsbuch

Verteilung von Armengeldern aus den Wegegeldern

Bedürftige Hausarme (es wurden Beträge zwischen 1 und 6 ß gezahlt; Durchschnitt 2 ß)

1792

Wittibe Schmitmeyer

Ostpförtner Niehues

Jungfer Tobeining

Geschwister Herte

Wittibe Schunhct

Gart Bartman

Wwe J H Vennewaldt

B H Bunger

Hch Lütkehues

Wittibe Quante

J Hch Beumer

Wittibe Spiegelberg

Wittibe Herweg

 

1798

Wittibe Niehues

Geschwister Herte

Gertrud Bartmann

 B Hch Bunger

Wittibe Qaunte

Eheleute Haulling

Wwe Telgmann

Wwe Vennewaldt

Eheleute Schotte

Eheleute Bartels

J B Bülte

Wittibe Greive

Wittibe Linneman

Wittibe Bülte aus schwerer Urache 7ß

Wittibe Köne

Eheelute Friedr. Schockemöller

 

1802

Wittibe Quante

Wwe Telgmann

Wwe Vennewladt

Eheleute Berghoff

Eheleute Herweg

Andreas Noll

Wwer Fritz Schockemöller

Wwe Bülte

Wittwer Moritz Köhne

Eheleute Schräer

alter Joan Bernd Bunger

Wwe Tigges

Adolph Panning

 

 

1802 GV

Immobilien des Armeninstituts zu Sendenhorst

1. Armenhaus, 8 Gefach lang. 1 kleiner Garten dabei, 1 Sch Einsaat

2. Leprosengarten 2 Sch

2. 1 St aufm Stadtskamp

3. 1 St auf den Spaniergärten

4. aufm Stadtskamp

5. aufm hintersten Stadtkamp

6. 1 St auf der Welle

7. die Sängerey 1-2 Sch

8. 1 St auf der Schluse

9. 1 St die kleine Sängerei

10.2 kleine Ende Landes

11.1 St aufm Achenpott

12.1 St auf dem vordersten Stadtkamp

13.1 St Stadtkamp

14.auf den Wellen

15.Spaniergärten

16.1/2 Acker auf dem Ostfeld

17.noch einig stücke in Brenkeskotten 5 Scheffel

===> fast ausschließlich Gartenstücke (Stiftungen von Bürgern?); Mehrzahl auf dem Stadtkamp

 

Armenfonds A587

1809

Armenhaus:Die Stiftungsurkunde ist nicht vorhanden, und wird solche wahrscheinlich am 29. Arpil 1806 im STädt Archivo mit verbrannt sein, nur kann man soviel aus einem alten Armenregister von 1616 entnehmen, daß hiesige Einwohner durch Schenkung zu diesem Armenhause gehörigen Kapitalien hergegeben haben und hierauf wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach die erste Stiftung gründen

Totaleinnahmen 126 Rthlr

davon Consumtionskosten 96 Rhtlr, Verwaltung 1 -3 Rthlr, Unterhaltung der Häuser 5 Rthlr, Überschuß 20 Rthlr;

davon werden noch unterhalten

11 Greise

18 Kranke

5 Kinder

12 gesunde Arme

(Im Armenhaus 8 Greise)

Beckum Landratamt 384

Grund- und Kapitalvermögen Armenfonds Sendenhorst

 

 

1810 A587

Langen: durch den am 29ten April 1806 dahier vorgewesenen Brand ist es in Nachlässigkeit gekommen, daß durch Umtragen der Armenbüxe wöchentlich für die hiesigen Armen bisher nicht merh Almosen von den hiesigen Einwohnern gebeten werden. Dieser Unterlassen hat aber die ARmenkasse sehr geschwächt und werde daher in die Notwendigkeit gesetzt, das wöchentliche Umtragen der Armenbüchse wieder einzuführen

 

1810 II

Es ist per Publicandum bekannt gemacht, daß jeden Abend um 10 Uhr die Wirtshäuser geschlossen sein sollen, also auch alle Lustbarkeiten um 10 Uhr aufhören müssen. Auch die Tanzgesellschaften, die von mir vorher den Erlaubnisschein einholen müssen, was nicht unentgeltlich geschehen braucht. ... Wenn eine Gesellschaft sich lustig machen woll so ist zuförderst von mir eine schriftliche Erlaubnis  gegen 8 Ggr einzuholen...

Wenn des nachts getanzet ist, so werden des anderen Morgens die Gelder durch den Polizeidiner Panning herbeigeholt und dem Herrn Armenprovisor ausgehändigt.

Bei dieser Gelegenheit wiederhole ich nochmals, daß sich diejenigen Leute bei Tanzgelegenheiten und an Sonn- und Feiertagen ruhig betragen, werden welche gesetzwidrig gefunden, so können sie sich gefaßt machen, daß die anbedrohte Strafe unvermeidlich ist

Übrigens werden mich die jungen Leute sher verpflichten, wenn sie mich durch ihr gutes Betragen in den Stand setzen, der höheren Behörde anzeigen zu können, daß nunmehrp Ruhe und Ordnung unter den hiesigen Einwohnern hergestelt worden

Langen

 

 

1810

Langen an Pfarrer und Lehrer:

... Sie Herr Pastor klagen sher in ihrem Schreiben über die hiesi­gen Armen und dürftigen Einwohner, und da ich mich selbst über­zeuge, daß Ihre Klage ganz gegründet sind und ich selbest erfahren habe, daß Euer Hochwürden oft aus Ihrem eigenen Vermögen den Not­leidenenden mitteilen, so werde ich alle Kräfte sammeln und

vorläufige Vorkehrungen treffen, daß diesem abgeholfen wird

 

 

 

Instruktion über die Verteilung der Armengelder, welche in der Wo­che am Freitag durch die Armenbüxe gesammelt (13)

... _ 5 Am Sonntag darauf sollen die armen Luete in der Acht-Uhr­messe erscheinen, und nach der 8 Uhrsmesse, wenn der Gottesdienst völlig beendigt ist, sollen in Gegenwart von Pastor, Maire, Armen­provisor in der Kirche öffentlich jeder Armen die Gelder eingehän­diget bekommen

 

Schullehrer berichten ob arme Kinder gehörig zur Schule und Kirche gegangen, ob keine Klagen:

... _ 9 Das Resultat über diejenigen Kinder, welche nicht gehörig zur Schule gehen oder wogegen sonstige Klagen entstanden und das Resultat über die Eltern selbst, wenn sie allenfalls nicht gehörig zur Kirche gegangen oder wenn sie sich sonst in den Wirtshäusern aufgehalten oder sonstige Zänerkei gehabt haben soll von der gesamtn Kommission zwarn in der Sakristei gefaßt, aber öffentlich nch Befinden dem Schuldigen Teil bekannt gemacht und denselben Warnung gegeben werden.

_ 11: Hiermach ist nun das Betteln innerhalb der Stadt Sendenhorst gänzlich untersagt, und soll solches den Einwohnern durch Gassenruf bekannt gemacht werden ...

(weiterhin Erlaubnis für die Armen, im Kirchspiel Almosen zu sammeln)

 

1810 II 28

Pfarrer Darup setzt sich kritisch mit  dem Entwurf Maire Langens auseinander (mit sehr vernünftigen Argumenten !)

... Pfarer muß erfahren, was in der Armenbüchse war; ferner  wer wieviel Geld und nach welchen Grundsätzen die Verteilung erfolgt.

...  weil wohl der Pfarrer am besten Gelegenheit hat, die Not der Armen kennen zu lernen ... wenn der Pfarrer bei diesen Beratungen nicht hinzugezogen wird ...  so tut sich derselbe höflichst bedanken gegenwärtig zu sein und ein müßiger Zuschauer von ausgeteilten Rollen zu sein, wovon man nicht mal wüßte, was drin wäre

...  So löblich und gut es ist, daß die armen Leute auch nun noch, wie sonst immer geschah, am Sonntag in der 8 Uhresmesser erscheinen und nach geenditgtem Gottesdienste ihr Almosen empfangen, so kann ich dennoch eine öffentliche Asuteilung nicht billigen und die Austeilung in der Kirche nicht erlauben. Die öffenmtliche Austeilung würde einige Arme zu sehr demütigen, und die Austeilung in der Kirche würde eine Menge neugierriger Zuschauer herbeiziehen und unsere Kirche zu einem Schauplatz und Sammelplatz solcher Menschen machen, die aus Neugierde zuschauen und ihre oft ungereimten Glossen machen würden.

Vorschlag, die Austeilung im Hauses eines der beiden Provisoren vorzunehmen  bis ein öffentliches GEmeindehaus wieder erbaut ist.

Allenfalls in der Sakristei, aber mit verschlossenen Türen, um keine Zusammenlauf des Volkes zu haben

 

(Darauf revidierter Entwurf der Instruktion durch Langen)

Darup akzeptiert; fügt eine List der bedürftigen Armen bei ...  einige von den aufgeführten Armen bisher noch gar nichts partizipiert haben und auch noch nicht darum angehalten haben und aß ich solche vorläufig eingeführt habe, weil ich ihre Bedürfnisse und Umstände kenne.

 

Verzeichnis der hiesigen Armen nebst Ursachen ihrer Armut (Darup)

43 Personen aufgeführt, z T schon im Verzeichnis Langen (s.o)

Alter: von 28 bis 80

meist Krankheit, körperliche Gebrechen (lahm, gichtlahm. halbsinnig, blödsinnig, unklug, krumm gewachsen, alt und schwach,), außerdem: hat viele Kinder zu ernähren

16 Wittwen

... Joan Hermann Hartmann, Totengräber, 78J, ganz alt und krumm,. macht noch die Gräber

... Federle, alt und unvermögend, 70J, kann nichts, ist aber im Armenhaus

dessen Sohn Stanislaus 30J, blödsinnig, hütet wohl im Somemr das Vieh

 

1810 III 2

Erstmalig Verteilung von Unterstützung an die Armen in der Sakristei; Einteilung je nach Bedürftigkeit in drei Klassen

insgesamt 47 bedürftige, Auszahlung von 2 - 3ß

 

1810 III 6

Verzeichnis was für der Tans geselschaft eingegangen ist

Silling jun; Friehe, Wieler, J B Böcker, Suermann, Christian Silling (wohl alle sog, Oberschicht)

Suermann, Wirt

 

 

 

Obligationen, Hypotheken

1777

Obligation zugunsten des Armenfonds von 80 Rthl; Schmiedemeister Franz Stapel, Land auf dem Klumer

1810

Wwe Joh Henrich Heiman, jetzt Evert Menke:Kapital von 65 Rthlr (Kaplan Evelt)1847

Kötter Borgmann pachtet vom Armenvorstnad 4 Parzellen

 

1847

Kolon Averhoff leiht 1000 Rthl Kapital zum Ankauf von 36 Morgen Land: DAs Kapital setzt sich u.a. aus der 1846/47 gezahlten Quote des königlichen Geschenks zusammen

 

1851

Weber Joh Henrich Ostholt reguliert eine Kapitalschuld von 60 Rthlr; Das Haus wurde 1836 abgebrochen, Restzahlung von 9 Rthlr

 

1858

Kündigung von Kapitalien a) Sulzer 50 Rt (1773) und b) Hinsenbrock 30 Rt (1784)

 

1860

Verpachtungsprotokoll der Armengrundstücke

 

1861

Tauschvertrag Schmiedemeister Stapel: ders. erhält Grundstücketeile des Armengarten (80 Fuß x 12 Fuß; ca 80 Quadratruten). Stapel will ein Haus bauen.

1863

Kolon Osthövener, Ksp. kündigt Kapital von 1000 Rthl

1864

Kündigung eines Kapitals (21.VI 1812 50 Rthl, Tgl Oinck) durch den Nachfolger des Schneiders Casapr Adam Oeinck, Joh Heinrich Becklas

 

 

 

1879

Der Verkauf von Armengrundstücken erbringt 2448 Mark

 

 

1870 XII 27 Landkreis Beckum 385

 

Das hiesige Armenhaus, welches, wie Euer Hochgeboren zweifelsohne bekannt, seit Jahren in einem sehr baufälligem Zustande sich befindet, wurde bis vor nicht langer Zeit von 2 Frauenspersonen bewohnt, Mit dem im Anfage dieses Jahrs erfolgten Tode der einen Bewohnerin desselben, Wwe Wäsendrup, trat an den Armenvorstand die Frage heran, ob überhaupt, wenn eventuell mit welcher Person, die erledigte Wohnung im Armenhause zu besetzen sei, In der desfallsigen Armensitzung wurd nun mit Rücksicht auf die überaus große Baufälligkeit des Armenhauses der Antrag gestellt, der seitherigen Pfründnerin Sebröcker eine Privat-Wohnung in der Stadt zu verschaffen das Armenhaus selbst jedoch zum Abbruch zu verkaufen und den daran stoßenden Garten in einer Größe von ungefähr einen halben Morgen öffentlich zu verpachten

 

Diesem Antrage wurde nicht stattgegeben, sonder beschnlossen, mit dem Abbruche des Armenhasues bis zu dem Tode der Sebröcker zu warten und die zur Zeit erledigte Wohung mikt der Maßgabe der Wwe Westhus hieselbst zu überlassen, daß selbige im gedachten Falle die Wohnung wieder zu räumen und wie seither mit einer Mietentschädigung sich zu begnügen habe.

 

Als nun vor kurzer Zeit der Tod der Sebröcker erfolgte, wurde in der Sitzung des Armenvorstands vom 21. d Monats seitens des Herrn Vorsitzenden  nochmals der Antrag zur Abstimmung gebracht, ob überhaupt das Armenhaus fernerhin noch als solches bestehen, oder nunmehr zum Abbruch gelangn sollte. Auf den Einwand, daß nach dem eingetretenen Tode der Seebröcker mit Rücksicht auf den vorhergegangenen Beschluß des Armenvorstandes der Abbruch des Armenhauss nicht merh zweifelahft erscheinen könne, wurde vom Herrn Vorsitzenden bemerkt, daß ein definitiver Beschluß noch nicht gefaßt sei...

 

Der genannte Beschluß könne zwar nicht verlesen werden, da selbiger nicht protokolliert worden, wie solches überhaupt nur selten zu geschehen pflege, da eine Armensitzung mehr den Charakter eines gemütlichen Colloquiums an sich trüge. Ein solches gemüthliches Colloquium ist gewiß an sich recht schön, nur darf die Wahrheit und Wirklichkeit der gefaßten Beschlüsse nicht darunter leiden, nicht einmal anscheinend alteriert werden.

 

Somit wäre für den vorliegenden Fall wo Meinungsverschiedenheiten in der früheren Beschlußfassung auftauchten, es gewiß sehr wünschenswert gewesen, wenn man von dem genannten Beschlusse hätte Einsicht nehmen können...

 

1870

Verpachtung von Grundstücken des Armenfonds:

- 6 St auf dem Stadtkamp

- auf der Gr. Sängerei

- 2 St kleine Sängerei

- 2 St Spaniergärten

- 2 St auf der Welle

- 1 St auf der Schluse

- 1 St auf dem Aschenpott

- 1 St auf dem Ostfelde

- Leprosengarten (165 Ruthen = 2302 m2)

- 4 Parzellen auf der Hardt und im Hörder Felde

 

Gesamt 5-133-5 Morgen

Pachtsumme 34-23 Rthlr

 

1879 II 8

Landrätliche Genehmigung zum Verkauf zweier Grundstücke des Armenfonds an den Bäcker Anton Koch und den Gärtner H. Fuest

Gemeinderäte: Joh. Vissing, Ridder, Tawidde, Happe, Brüning, Sorges, Arnskötter

Bürgermeister Albring

 

 

StASendenhorst 1 587

Abschaffung der Straßenbettelei und Versorgung der Armen

1807 - 1811

 

 

1809 VIII 18 Unterpräfekt Hamm an Langen

Die Bemerkung in dem von Ihnen und dem vorm Magistrat zu Senden­horst erstatteten Bericht, daß nämlich die Bettelei dorten nicht gänzlich abgeschafft werden könnte, weil keine Arbeitsanstalten vorhanden sind, veranlaßt mich Sie zu ersuchen

1. Genauer Nachweis der Revenuen der dortigen Armenanstalt; Nach­weis der Verpflegungskosten

2. Verzeichnis sämtlicher vorhandener Armen, welche sich durch Stra­ßenbettel ernähren, Ursache der Armut, Alter, Ernährungsfähigkeit

.. Absicht, die in jeder Hinsicht so nachteilige Straßenbettelei abzustellen und andernteils die sich der Bettelei ergebende Müßig­gänger zur arbeitenden und nützlichen Menschenklasse zurückzufüh­ren

 

1809 September

Nachweisung über diejenigen Armen in der Municipalität Senden­horst, welche sich durch Straßenbettelei ernähren

 

1. Theod Hermann Holtmann

74J, Witwer, ohne Unterstützung, unvermögend zu arbeiten

 

2. Gerhard Henrich Bußmann

60J, mit der Gicht geplagt, alte kränkliche Frau; sonst Schneider-Profession

 

3. Ehefrau Wilhelm Rottmann

ca 50J, Mann kränklich, 3 minderjährige Kinder. kann Spinnen und auf Tagelohn gehen

 

4. Wittwe Marg Schräder

ca 65 J hat keine Unterstützung. kann schwachheitshalber keine Handarbeit verrichten, allenfalls etwas Spinnen

 

5. Wittwe Cath Hinzenbrock

per totum ut ante

 

6. Anton Hanskötter

ca 21J, verwachsen; kann spinnen und stricken. Eltern leben vom Tagelohn

 

7. Johann Henrich Bücker

ca 12 J, hat eine lahme Hand, Eltern unvermögend und leben vom Tagelohn

 

8. Joh Henrich Telgmann

11 J, elternlos, hat keine vermögende Anverwandte, ist gesund und zu jeder seinem Alter angemessenen Arbeit tauglich

 

9. Ehefrau Johann Heinrich Wessel

ca 60J, hat einen 70j Mann, können altershalber keine Arbeit verrichten als spinnen

 

10. Wittwe Gertrud Beumer sive Schmalz

ca 60J, gehörlos, ist zu keiner Arbiet fähig als spinnen

11. Ehefrau Anton Wedehage

ca 35J, 3 kleine Kinder, Ehemann hat verwachsenen Fuß; kann durch taglöhnern und spinnen etwas gewinnen

 

12. Ehefrau J Bernard Wessel

ca 35J, 4 kleine Kinder, Ehemann bereits 3 Jahre krank und kann nichts verdienen

 

13. Ehefrau Wilhelm Werring

ca 35J, Ehemann 40J; sind beide gesund und haben keine Ursachen als daß sie drei kleine Kinder haben

 

14. Elisabeth Freise

11J, hat noch drei kleine Geschwister; der Vater sowie die Mutter sin ungefähr 36 J alt, sind teils durch den vorgewesenen Brand, teils durch eigene Nachlässigkeit  in Armut geraten, Der Vater betreibt Glaser-Profession

 

15. Elisabeth Waldmann

11J, hat 3 noch kleine Geschwister, die Mutter sowie der Vater sind va 36 Jahre alt, von Profession Schneider. Da es den Eltern aber vielleicht an Industrie fehlt, so wohnt daher die Armut

 

16. Joh Henrich Hartmann

ca. 80 J, seine Frau ca 70J; mithin beide unvermögend zu tagelöhnern. Der Mann bedient das Totengräberamt, welches aber zu ihrem Unterhalt nicht austrägt

 

17. Anton Kipp

56 J, hat ein Frau und 3 minderjährige Kinder, ist oft kränklich und zuweilne schwachsinnig, daher unvermögend zu taglöhnern

 

18. Wittwe Sophia Hummels

ca 40J, hat zwei minderj Kinder. welche sie mit ihrer Handarbeit durch STricken nicht ernähren kann, ihre Nahrungsfähigkeit ist Stricken

 

19. Ehefrau Theodor Asche

ca 35 J, Ehemann ca 45J,2 minderj Kinder, der Mann soll zuweilen mit der Gicht geplagt sein, könnte jedoch noch tagelöhnern

 

20. Wittwe Theodor Linnemann

ca 40J, Ehemann bereits seit 2 Jahren nach Holland und vermutlich daselbst gestorben; hat zwei kleine kränkliche Kinder, kann bloß zuweilen einen Taglohn verdienen, und sich mit Spinnen ernähren

 

21. Ehefrau Adolph Linnemann

35J, Mann ca 40J, haben drei minderj Kinder ist in Vorzeiten durch Nachlässigkeit und Trunk in Armut geraten, arbeitet jetzt als Weberknecht, kann aber damit seine dürftige Familie nicht ernähren

 

22. Wittwe Holling

ca 60 J, hat keine Unterstützung ist allenfals noch fähig zum Spinnen

 

23. Ehefrau Kalthoff

ca 35 J, der Mann 40J, hat 4 minderj Kinder, ist in Vorzeiten teils durch den Barnd teils durch Nachlässigkeit und weil der Mann derm Trunke ergeben in armut geraten, hat keine Profession sondern trägt Eier, Hühner, Käser etc zum Markt, wodurch er aber den Unterhalt für seine Familie nicht gewinnen kann. Beide Eheleute sind gesund und können Handarbeit verrichten

 

24. Wittwe Geisler

ca 70 J, hat eine seit 10 Jahren bettlägerige Tochter, ist ohen Unterstützung und könnte allenfalls spinnen

 

25. Bernd Henrich Niehues

ist so wie seine Frau 35 J, hat 3 kleine Kinder und eine alter Mutter zu ernähren. gibt vor, er kann seine Familie durch seinen Tagelohn als Steinhauer-Tagelöhner nicht ernähren. und hat eins von seinen Kindern zum Straßenbetteln.

Die Eltern sind beide gesund und zu jeder Handarbeit fähig

 

 

1809 X 9 Wiethaus an Langen:

Absicht, auch im Ghztum Berg zur Abschaffung des öffentlichen Bettelns und des Vagondierens Arme-Bettler-Häuser, worin die von allen Lebensbedürfnissen entblößten Individuen einen Zufluchtsort finden können, zu errichten

Anforderung aller Daten über Armenwesen.

... und empfehle ich Ihnen bei diesem für die Menschheit so wichtigen Gegenstande ... (die Tabelle  sorgfältig zu erstellen

 

Anm. Langen ... daß man besonders in der Stadt S ein Arbeitshaus errichten könne, indem neben dem vorhandenen Armenhause noch ein genügender Platz ist, worauf ein Arbeitshaus convenable erbauet werden kann und wünsche ich, um dem Straßen Betteln abzuhelfen, daß dieses Haus baldigst erbauet wird- durch Spinnen, Stricken,

Webern etc wird man Beschäftigung für solche Menschen genug finden

... Der hiesige Pfarrer Darup wird alles nötige zu diesem guten Werke beitragen und bei der Ausführung sehr mitwirken

 

Statistik

Bevölkerung 2143

Unterstützte Hausarme 1806 16/ 1809 25

in der Mairie wohnhafte Bettler 1806 20/ 1809 30

(Hinweis auf Brand 1806)

 

Armenhaus:Die Stiftungsurkunde ist nicht vorhanden, und wird solche wahrscheinlich am 29. Arpil 1806 im Städt Archivo mit verbrannt sein, nur kann man soviel aus einem alten ARmenregister von 1616 entnehmen, daß hiesige Einwohner durch Schenkung zu diesem Armenhasue gehörigen Kapitalien hergegeben haben und hierauf wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach die erste Stiftung gründen

Totaleinnahmen 126 Rthlr

davon Consumtionskosten 96 Rhtlr, Verwaltung 1 -3 Rthlr, Unterhaltung der Häuser 5 Rthlr, Überschuß 20 Rthlr;

davon werden noch unterhalten

11 Greise

18 Kranke

5 Kinder

12 gesunde Arme

(Im Armenhaus 8 Greise)

 

 

 

1809 IX 11

Gutachten Pfarrer Darup, das mit geringfügigen Änderungen des Bezugs und der Personen von Maire Langen als sein eigenes wortwörtlich übernommen und der Unterpräfektur eingesandt wurde

 

Wohlgeborener Herr Director!

 

Sie verlangen, Herr Director! von mir ein Gutachten zu ersehen über die Arte und Weise wie daß man das Betteln abzustellen und zur Versorgung der wahrhaft bedürftigen Armen und zweckmäßige Anstalt zu treffen wäre; ich wünsche, durch gegenwärtige Vorschläge und wenn es erfordelich sein sollte, durch Zukünftiges gern dazu beizutragen.

 

_ 1

Es könnten die hiesigen Armen sehr füglich in 4 Klassen geteilt werden, Zur 1. Klasse rechne ich die Alten, Lahmen, Kränklichen und zur Arbeit ganz Unvermögenden. Zur 2. die noch Gesunden und zur Arbeit fähigen GEwohnheitsbettler. Zur 3. rechne ich diejenigen Hausarmen und armen Famiolien, welche durch Zerrüttung ihrere häuslichen Umstände  oder wegen Menge der Kinder nicht im Stande sind, sich und die Ihrigen ihne Unterstützung zu ernähren, Zur vierten Klasse rechne ich die armen Kinder selbst.

 

_ 2

Ub Rücksicht der 1. Klasse müßte durch Einrichtung einer Armen-Anstalt dafür gesorgt werden, daß solche Alten, Kränklichen, Unvermögenden nach Unterschied ihrer Bedürfnisse wöchentlich eine Zulage zuerkannt und mitgeteilt würde

 

_3

In Rücksicht der 2. Klasse wwürde das beste Mittel sein, selbe zur Tätigkeit und arbeit anbzuhalten, und da es häufig der Fall ist, daß Mangel an Gelegenheit zum Verdienst und zur Arbeit solche Leute zum Müßiggehen und Betteln stimmt, so wäre mein Vorschlag, dfaß ein Arbeitshaus errichtet oder eingei Arbeitszimmer  an dem hiesigen Armenhause angesetzt würden, in welchen Materialien zur Arbeiet, z B Flachs, Wolle usw angeschafft würden, durch deren Bearbeitung solchen ein billiger Lohn erteilt würde.

 

_4

IN Rücksicht der 3. Klasse, da es solchen ihre häuslichen Umstände nicht zuläassen würden, in dem Arbeitshasues zu erscheinen oder solche vielleicht auch selber zu Hause ein Handwerk haben, wodurch sie zwar, aber nicht hinlänglich verdienen, so müßte solchen wiederum so lagne die Umstände dauern, nach Unterschied ihrer Lage und Bedürfnis eine wöchentliche Zulage bestimmt werden.

 

_5

IN Betreff der 4. Klasse müssen die armen Kinder, soviel solche nach den invidivuellen Umständen aus dem Hause entbehrlich sind, nach der Schulzeit des morgens von 11 bis 12 Uhr und des abends von 5 bis  7 Uhr in der Arbeitsstube erscheinen und ihr angewiesenes Stück Arbeit verfertigen, welches ihnen dann am Ende der Woche oder mit jedem Tag nach Verhältnis ihres Fleißes und ihrer Arbeit belohnt würde

 

_ 6

In Betreff der Armen dieses Kirchspiels, worin jedoch sehr wenige Arme sich befinden, würde der in _ 3 getane Vorschlag dahin modifiziert werden müssen, daß, da dieselben nicht füglich alle Tage dahier in dem Arbeitshause erscheinen könnten, wegen des langen Hin- und Hergehens, denselben wöchentlich ein gewisses Quantum der Materialien zugeteilt würde, solches zu Hause zu verfertigen und alsdann den festgesetzten Lohn auszuhändigen

 

_ 7

Daß zu einer solchen Anstalt a) Anlagen notwendig sein, b) Beiträge erforderlich sien würden, nicht nur für anfängliche Errichtung, sondern auch für die künftige Fortsetzung des Instistuts, daß auch c) zur Auslöhnung und zur Besorgung der notwendigen Geschäfte, wie auch zur Aufsichr über die Arbeit usw taugliche Männer adhibiert werden müßten ergiebt die Natur der Sache von selbst

 

$ 8

Meine Vorschläge dazu sind folgende:

A) a und b: Da die hiesigen Armen Einkünfte sehr unbedeutend sind und nur in einer Fundation eines Armenhauses, worin unefähr 8 Personen unterhalten und kaum hinlänglich verpflegt werden können, besteht indem die sämtlichen Einkünfte aus 124 Rthlr 13 Gg 7 Pfg jährlich betragen, wofür zu gewissen Zeiten Brot, Butter, Holz usw von den dazu gesetzten Armenprovisoren angeschafft wird; ferner zu den hiesigfen Armeneinkünften allenfalls das Geld, welches an Sonn- und Feiertagen durch Umhaltung des Klingelbeutels in der Kirche gesammelt wird, dazu gerechnet werden könnte, welches aber in diesen geldlosen Zeiten mächtig abnimmt, und kaum 7 bis 8 Gg für die Woche beträgt, welche der Pfarrer dann an die Kranken, Bettlägerigen, Alten, armen Schulkinder usw verteilen kann; da sag ich all dieses wenig oder nichts zu dem vorgeschlagenen Institut beitragen würde, auch die wöchentliche Abhaltung der Armenbüchse, welche ich beim Antritt meines hiesigen Pfarramtes vor 20 Jahren dahier vorschlug und mit Beistimmung des Magistrats und der Commune eingeführt wurde, die aber in der Folge von Jahr zu Kahr mehr und mehr in ihrem Ertrag abnahm, so daß sie zuletzt wöchetnlich eta 1 Rthlr 7Pfg für alle hisgen Armen, denen man daovn mitteilen sollte, ertriug. Nach dem großen unglücklichen Barnd 1806 gänzlich aufgehört hat, so glaub ichm daß man zu ganz anderen Mitteln und zu einer ganz anderen Methode seine Zuflucht nehmen müßte.

Ich schlage dazu folgenden Weg vor:

1.Da eine jede Gemeinde billig ihre Armen unterstützen muß, so könnte durch eine vom Herrn Präfekten befohelne Kollekte der Versuch gemacht werden, wieviel dazu freiwillig beigetragen würde, die Anlagen zum vorgeschlagenenen Institutete zu befördern und wenn der ertrag dazu nicht erklieckt (?), so müßte aus den Einkünften der Kommune oder durch einen Beitrag der Stadt und Kirchspiels-Kasse zugelegt oder vorgeschossen werden.

2. Da durch die Errichtung einer solchen Armenanstalt die Betteilei aufgehoben mithin eine große Wohltat jedem Eingesessenen der Stadt und des Kirchspiels dadurch zuteil würde, so müssen selbe angehalten werden, daführ wöchentlich ihre freiwilligen Beiträge herzugeben und zwar in der Stadt bei Umtragung der Armenbüchse, an Geld, im Kirchspiel aber durch Beitäge an Korn,welches wöchentlich in jeder Bauerschaft gesammelt werden müßte, und welche des Landmann als sein eigenes Produkt lieber und reichlicher mitteilt als bares Geld.

3. Würden diese Beiträge nicht ergiebig genug sein oder allmählich wieder nachlassen, welchen letzten Fall man sher zu fürchten Ursache hat, so wäre ratsam, daß vor einer dahier angesetzten Kommission ein jeder Angesessener sein wöchentlich oder monatlich Quantum selbst bestimmte was er zum Behuf der Armenanstalt und Versorgung abgeben wolle, welches dann durch gewisse dazu angeordnete am den bestimmten Tagen abgeholt würde.

Endlich müßte ad c. in _ 7 eine Armenprovision errichtet werden,  estehend aus tauglichen Männern, welche dem Institut vorstünden, und dasselbe in seinem Gang erhielten. Diese müssen nicht nur die Einnahme und Augabe der eingehenden Beiträge besorgen die notwendigen Materialien anschaffen, die verfertigten Sachen absetzen usw sondern auch auf die Arbeit gehörige Aufsicht haben.

Diese Provisoren könnten bestehen aus 2 Armenprovisoren, welche die Einnahme und Ausgabe und die Anschaffung der Materialien besorgten; 2) aus 2 Aufsehern, welche die nötige Aufsicht auf die Arbeit hätten und  wöchentlich abwechselten, oder er müßte, was noch ratsamer erscheint, ein Aufseher gestellt werden, mit einem sicheren Gehalte, welcher täglich zugegen wäre und welcher dann unter der Oberaufsicht und dem Befehl der beiden Provisoren stünde.

Letzterer müßte jährlich oder alle halbe Jahr von der Verwaltung des Ganzen bei dem Maire die Rechnung ablgen, wie auch bei vorkomnmenden Schwierigkeiten bei demselben um Rat und Beistand nachsuchen.

(Das folgende von Langen durchgestrichen)Dies sind Herr Direktor, meine einstweiligen Vorschläge die ich Ihnen auf Ihr Verlangen mitzuteilen habe und werde gern zur REalisierung einer zweckmäßigen Armenanstalt mein Möglichstes mitbeitragen.

Nebst Versicherung meiner Hochachtung

Euer Wohlgeboren

ergebenster F. Darup, Pfarrer  

 

 

1810 IV 12

Untertänige Bitte des Gerd Henrich Bussmann aus Sendenhorst Kantons Ahlen um Unterstützung

 

Vor vier Jahren habe ich bei einem unglücklichen Brand meine Gesundheit und das wenige was ich mit meiner siebenzigjährigen Frtau an Vermögen gehabt, eingebüßt. Nun habe ich zwar, da ich nichts mit meinem gelähmten Körper verdienen kann, die Erlaubnis im Kirchspiel Sendenhorst mit Ausschliß der Stadt Almosen sammeln zu können von dem Herrn Maire erhalten, allein ich erhalte kaum das notdürftigste Brot zum Lebensuterhalt und habe nichts zur Kleidung, nichts für Hausmiete und nichts zu den sonstigen notwendigen Lebensbedürfnissen.

Euer Hochwohlgeboren bitte ich daher untertänig, für meine Versorgung aus der Kommunalkasse durch den Herrn Maire Langen gnädige Vorsorge treffen zu lassen

 

Anm. Darup: Der Gerard Henrich Buhsman war schon vor dem hiesigen barnd krank und gichtlahm und arm mit siner kränlichen alten Frau. Er kann also wenig verloren haben, Daß es übrigens ein ärmliches,

elendes Ehepaar sei, bescheinige ich gern und wünsche, daß ihnen geholfen werde mehr Beisteuer zu erhalten.

 

 

 

 

Bittschreiben

 

Lieber Herr Maire!
Ich bitte Ihnen, Sie wollen so gütig seyn, und geben mir ein wenig Holz zum brennen, denn ich muß fast erfrieren

Ich denke Sie werden mir diese Bitte nicht abschlagen.

die ich bin

                                    Gerdrudie Bartmann

                                    in Riepings Hause

Sendenhorst,

den 31. Januar 1812

 

 

Quelle: StAM LR Beckum 383, Armenpflege Sendenhorst II 1855ff

 

 

An dem

Hern Könnichligen Landrad zu bekum

ich Ahrme El. Seebröker habe den 6 Jullius schriflig vom Hern Bürgermeister Kreishage schriflig erhalten der Her Landrad könte nichs daran machen, weegen das der Stad und Armenvorstand es genemmmiget hätten, es  die stadt unnd armvorstand nichs an es hörret uns zu ist unser Eigentum unser geld ist zu Münster. Der Pastor Lorrenbeck hat unsern Hern Vikarius Darop die Kasse genömmen das Geld behäld er wir erhalten keinne Probenten (?) wen wir krank zind nicht Essen oder trinken er behäld alles wir müssen nod leiden können sie Her Graf da nichs an thunn dann bitte ich Schreiben sie mihr wo wir uns den hinverwenden söllen

Eli. Seebröker den 7ten Jullius 1861

 

 

Sendenhorst den 18ten Oktober 1887

Herr Barth ich bin geschwungen ihnen ein paar zeilen zu schreiben. Nämlich daß mein Bruder früher nicht bei mir gewesen ist sonder bei seiner Nichte, Dar ist er auf die Arbeit gewesen und hatte er vor dem Thore sein Bein zerbrochen dar wolt sie (ihn) nicht wider haben, Dar kamm der Herr Bürger Meister zu mir, ich sollte ihnen wieder nehmen, dan wäre er am besten versorgt, dan wolte mir die Stadt alles Bezahlen was Kosten thäte nun habe ich daß beruhen lassen. Dar bis mahl zu diesen Hern Bürgermeister gegangen und habe ihnen gesagt ich mögte dar waß vor haben. Dar saget er mir dar geht mir nichts an ich sollte fort machen. Dar habe ich ihnen gesagt dan brächte ich ihn wieder zum Büero dar sager er mir ich sollte nicht in seiner Hände fallen wie soll ich machen ich kan nicht Töten und auch nicht verschmachten lassen den er hat mir viel gekostet und bin selber arm.

Herrn Barth, ich bitte ihnen sie mögen doch etwas Einschreitung thuen den so kann ich nicht aufhalten

Achtungsvoll Th. Kerkmann, Sendenhorst

 

 

Sendenhorst den 6 November 1894

An die Regierung in Münser

      Westfahlen

 

Ganz freundlichste bitte von Frau Fernad Söte Weil mein Mann hir in Westfahlen Enniger geboren auch Soldat und invalide geworden aber 18 Jahr in Barmen an dem Post-Amt Ritterhaussen gewesen ist und jetzt mit ein Ruhegehalt Monatlich von 42 Mark wieder hir in Sendenhorst ist und wegen seiner Krankheit hir hin gezogen sind auch um meine Kinder die alle nicht recht gesind und ich selbt einen Bruch habe und hir soch mit mein Gelde doch weiter kommen wie in so eine große Stadt ich habe 5 Kinder und mein Mann jetzt im Krankenhaus Sendenhorst liegt weil er nicht recht im Kopf ist und mir gesagt worden ist weil ich nur monatlich 42 Mark von der Postkasse bekommen das könnte ich nicht alle bezahlen wenn Barmen sagte sie täten mein einge billiger unterbringen dan müsten wir wieder nach Barmen und wen das der fahl wäre das mein Mann wieder nach Barmen hin käme dan wird er gerade noch mahl so doll was sonst noch mahl wieder über kann gehn wen er mahl einige Woche hir in Sendenhorst im Krankenhaus bleibt das er sich mahl alles aus dem Kopf heraus schlägt wie es uns in die Welt gegangen hast dan wird mein Mann auch wieder besser ich und meine Kinder können ihm nicht alles so vor machen das er alles vergist und wie es uns gegangen und gemacht worden ist das kann ich nicht alle sagen und auch nicht allle schreiben wie jetzt eine hoch löblige Regirung in Münster mir doch damit zu helfen das er noch im Krankenhauß Sendenhorst bleiben kann aber ich kann es jetzt noch nicht alle bezahlen den von den 42 Mark und unter eine unterstützung wo ich 5 Kinder habe und mein Mann jetzt im Januar den 15 schon 7 Jahre krank ist und viele krankheitten habe mit durch gemacht in diese Jahren war sehr zurück gekommen darum habe cih mein Mann gewollt und bin hir nach Sendenhorst gezogen und jetzt ist er im krankenhaus und ich weis nicht wie es machen soll und bitte eine Hoch löbligen Regierung in Münster mir ein bischen zu helfen und schreiben mir soch einmahl wie ich es machen sol ob wir nicht hir verbleiben können den wen ich wieder nach Barmen käme dan habe ich nichts gutes von mein Mann zu warten Es bitte freundlichs nachricht Frau Ferdinand Söte in Sendenhorst in der nähe beim Krankenhaus 329

bei Düsterrus

 

 

Spinninstitut 1830

 

Zeitungsbericht A 580

 

 

März 1830

Armenpflege

Trotz der Widersprüche  einiger Weniger zur Beförderung eines Spinninstituts und Versorgung der Armen mit Brod hat doch der größte Theil de Einwohner ihren Mitdlthätigkeitssinn bewährt, so  daß das projektierte Unternehmen soch eines weiter günstigen Erfolges hoffentlich wird zu erfreien haben.

Seit dem 19. Janur ist das Spinninstitut eröffnet und bis zum 19. März  von 51 Spinnerinnen 707 Teilchen Werggarn gesponnen, wofür 47 Thlr  gezahlt sind. Ferner 92 1/2 Stück Flachsgarn , wofür 9 thl 7 Sg gezahlt sind.

Dabei sind in diesem Zeitraum  4235 Pfd Brod  an 51 Arme ausgetheilt und an den Tagen der Kälte  wöchentlich mehrere Fuder Holz. Auf diese Art hat  man sich bemühet,

den dringendsten Bedürfnissen der Nothleidenden abzuhelfen,  ihnen Arbeit zu verschaffen, um dadurch  der bisher noch üblich gewesenen Bettelei  Schranken zu setzen;  welcher Zweck dann auch bis auf wenige Ausnahmen bis dahin erreicht ist.

 

Stiftung Fischer

 

 

1643 GV A 24 Sendenhorst

Johann Fischer, Bürger zu Sendenhorst, stiftet 100 Rthlr für eine  Memorie.

Die Pension soll zur Hälfte an die Armen für gutes, klares schones Roggenbrot auf Fischers Sterbetag gehen. die Verteilung erfolgt durch die Armenprovisoren.

Die andere Hälfte soll wie folgt verteitl werden:

            a) dem Pastor 1 Rthlr

            b) dem Sacellano 18ß

            c) custodi 14ß

            d) den zween provissoribus 12ß

            e) ludimagistri 3ß

            f) zu einer Wachskerzen von 1 Pfd 9ß

und solches von einer Sendenhorstischen Windmühlen, so dazu verunterpfändet,

Bürge: sein lieber Vetter Henrich Loißman

Actum im Rhatthause in der Küchen in Anwesenheit Bürgermeister Wallage und Caspar Geseler, Küster Henrich Vennewaldt, Bürger.

 

 

 

»Kocksche Stiftung«

 

 

Archiv Everke:

 

Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit!

 

Schon vor vielen Jahren hatte ich mich entschlossen das auf Rumphorst in Telgte stehende Kapital zu 250 Rthlr den Armen zukommen zu lassen, auch wirklich darüber eine Verordnung ausgefertigt. Wie nun sich die Gelegenheit anerbot, einen zu Sendenhorst aus der Südpforten belegenen Garten anzukaufen, und eine Stiftung viel mehr durch ein Grundstück als durch ein vielen Gefahren ausgesetztes Kapital versichert ist und verewigt wird (Flucht in die Sachwerte!), habe ich besagten Garten am 12. März laufenden Jahres gerichtliche feil ausgestellt, aus dieser Rücksicht und zu dem Ende für 280 Taler angekauft, daß selber den Armen anstatt obiges Kapital heimfallen sollte. Demnach übertrage vermache und schenke ich unterschriebener erwähnten Garten unter nachstehendem Vorbehalt den Armen und zwar:

1. Aus der jährlich eingehenden Heuer halte ich mir vor einen Rthlr 2 Schilling 4 Stüber behuf alle zwei Jahre auf meinem Sterbetag zu lebenden Hl. Messen

2. Der Pfarrer macht am vorhergehenden Sonntage den von ihm zur Lesung der Hl. Messen bestimmten Tag und die Stunde von der Kanzel den Armen kund und ladet sie zur Beiwohnung derselben ein.

3. Nach geendigter Hl. Messen teilt der Pfarrer die von bemeldtem Garten erhobenen Heuergeldre unter den anwesenden Armen aus. Doch ist mein Wille nicht, diejenigen gänzlich auszuschließen, welche Schwachheit halber dem Amte der Hl. Messe beizuwohnen unvermögend sind.

4. Pro applicatione missae - solche fürnehmlich zum Troste meiner Seele, meiner Eltern und verstorbenen Verwandten gelesen wird - und für sonstige Mühe eignet sich aus eingehender Heuer der Pfarrer einen Gulden oder 18 Schilling 6 Stüber münsterisch zu und läßt den anderen Geistlichen, welcher auch zu besagter Meinung appliziert, einen halben Gulden, dem Küster 2 Schilling 4 Stüber zukommen.

5. Besagter Garten ist jetzt auf 4 Jahre, Cathedra Petri Antiochii 1792 anfangend und eodem Anno 1796 endigend, meinem Vetter Joseph Anton Kocks, Rezeptor, für 8 Taler jährlicher Heuer von mir überlassen. Er hat selben stückweise zu seinem Vorteil wieder verheuert. Die bei meinen Absterben fällig oder laufende Heuer ist dieser Verordnung gleich zugefallen. Nach Umlauf der Heuerjahre, wenn ich selbst nicht überlebe, läßt der Pfarrer den Garten wieder auf 4, 8 oder 12 Jahre stückweise meistbietend verheuern, doch soll, daß von jedem Reichstaler Heuer alle 4 Jahre die gewöhnliche Vorheuer oder Weinkauf abgefunden werden sollen, diese hat der Pfarrer für seine Mühe zu genießen.

6. Die Urkunden über den Einkauf des Gartens und diese Verordnungen werden vom Pfarrer im Archiv aufbewahrt und soll der Garten unter keinem Vorwand mit Schulden beladen, dafür unterpfändet werden, verkauft werden können. Schließlich soll niemand über die den Armen ausgeteilten Gelder einen zeitlichen Pfarrer zur Rede stellen oder sich in deren Austeilung einzumischen befugt sein.

Recht sehr wünsche ich, daß der Pfarrer zu Sendenhorst, in dem einige meiner Verwandten allda seßhaft und der besagte Garten allda belegen, aus Liebe seiner Armen diese kleine Stiftung gefälligst übernehmen und der Pfarrei einverleibe, worum ich ihn uns seine Herren Nachfolger freundlichst und gehorsam ersuche. Sollte der Pfarrer zu Sendenhorst sich hierzu nicht entschließen wollen, stelle ich es meiner Frau Nichte,  Bürgermeisterin Marmet, frei, einen anderen Orts-Pfarrer zu benennen, welcher diese Verordnung beliebig zu befolgen gesinnet, dessen Pfarrkinder dann auch freundlich auf besagte Art die Gartenheuer zu genießen hätten.

Urkund eigenhändiger Unterschrift und meines beigedrückten gewöhnlichen Petschafts

Johannes Wilhelmus Antonius Kocks

Präses Seminarii Heerde et Commendatarius Hildesii diocesii

 

 

 

In Gottes Namen Amen

Über den aus der Discussion Wielers von mir angekauften aus dem Südtor bei Sendenhorst belegenen Garten ist zwischen unterschriebenen folgender Heurekontakt beschlossen und festgestellt, kraft dessen ich Johannes Wilhelmus Antonius Kocks meinem Vetter Joseph Anton Kocks auf vier nacheinander folgenden Jahren 1792 bis 1796 besagten Garten unter folgenden Bedingungen verheuere:

1.  Jährlich Pacht 8 Taler, Vorheuer (Weinkauf) 18 Schilling 8 Stüber

2. Bei Zahlungsverzug (Zahltermin ist der 22. Februar)  verliert der Pächter alle Ansprüche

3. Auch bei Krieg und Hagel wird kein Nachlaß der Pacht zugestanden

4. Der Garten ist in einem unsträflichen Zustand zu halten, die Hecken sind zu pflegen

Vertrag in doppelter Ausführung

Münster, den 2. März 1792

Johannes Wilhelm Anton Kocks, Priester, Seminarii Heerde

Johann Anton Kocks Rezeptor

 

 

 

Unwetter; Hagel usw.

 

1846 VII 25

Beckumer Kreisblatt für Obrigkeitliche Verordnungen, Handel, Gewerbe, Landwirtschaft und gute Sitten

 

Eine Bitte an mitleidige Menschenfreunde!_

 

Am 14. dieses Monats  Abends gegen 7 Uhr wurde ein großer Theil des Städtchens und Kirchspiels Sendenhorst von einem starken Hagelschlage hart heimgesucht: auf einer Fläche von 1 Stunde in der Länge und einer halben Stunde in der Breite, sind alle Feld- und Gartenfrüchte mehrentheils vernichtet, so daß an manchen Stellen kaum noch zu erkennen ist, welche Fruchtart auf dem Acker gestanden hat. Die Hagelschlossen waren meistens Taubeneier, sehr häufig auch wie Hühnereier groß und manche noch größer. Dieses Unglück erstreckt sich über fünf Bauerschaften des Kirchspiels und über zwei Drittel des Stadtbezirks. So ist die frohe Hoffnung der meisten Betroffenen, nun bald ihr schlechtes aus Wicken und Bohnen zusammengebackenes Brod mit einem besseren Brode vertauschen, oder statt des so theuer gekauften Korns ein eigenes haben zu können, so plötzlich und schrecklich zernichtet, War bisher die Substistenz Mancher sehr kümmerlich, so ist nun ihre Aussicht in die nächste Zukunft sher düster. Was sollen wir essen, oder wer gibt uns, daß wir noch ferner das theure Brodkron kaufen, woraus soll ich meine dringendsten Ausgaben und Abgaben bestreiten, woher nehmen wor Saatkorn zur nächsten Bestellung des Ackers? so fragt einer den Andern. Besonders hart trifft die Calamität manche geringe Eingesessene, die sich für ihren Bedarf einiges Korn auf dem Acker theuer gekauft haben, welches jetzt durch den Hagel zernichtet ist. - Der Anblick der Verwüstung ruft ernst an jedes mitfühelnde Menschen-Herz, daß es hier Zeit und Pflicht sein, den so hart Bedrängten nach Kräften beizustehen und haben deshalb Unterzeichnete sich vereinigt, diesen Beistand möglichst zu befördern. Jedoch  sind in unserer Gemeinde die nöthigen Mittel nicht vorhanden, und wir sehen uns deshalb genöthigt, an Alle, denen die Noth ihrer Mitmenschen nicht gleichgültig ist, die flehentliche Bitte zu richten, eine Gabe zu reichen zur Linderung des Druckes mancher Familien.

 

Sendenhorst, den 18. Juli 1846

Der Hülfs- Verein

 

Lorenbeck, Pfarrer

Dr. Frey

Brüning, Amtmann

Meinert, Vikar

Beumer, Kaufmann

König, Apotheker

Schwarte

Böcker

Bonse

Kersting, Kaplan

 

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