Kirche III
Kirche zu Sendenhorst
Literatur:
Lübke, Baukunst Westfalen S. 222 und 333
Otte Romanische Baukunst 2. 609
Lotz, Deutschland s. 554
Baugeschichte
stilistische Verwandtschaft:
BUK Kreis Soest, Oestinghausen (S. 54ff)
Kirche kath, romanisch, Übergang
einschiffig, zweijochig mit Querschiff, gerade geschlossener Chor, Westturm (romanisch) und Sakristei an der Südseite. Dachreiter auf der Vierung.
Hauptgesims mit spitzbogigem Bogenfries
Kreuzgewölbe mit rechteckigen Rippen, Fenster rundbogig
vgl. auch Vreden, Stiftskirche: einschiffiger kreuzförmiger Gewölbebau ohne Turm
um 1180 Langhaus errichtet
Innenmaße der Kirche nach Urkastaster errechnet, Mauerstärke auf 1 m gesetzt
32m lang, ca 9 breit = 440 qm, Turm 49 qm , Gesamt ca 490 qm
1669 AV 391,1
Pastor Kleikamp quittiert Anweisung von 15 Rthlr durch den Richter Bisping zum Behuf des Kirchenbaues aus dem Register der Nebenschatzung
1686 Kirchspielrechnungen
Lt Quittung an Thomas Joelman, Provisor, bezahlt wegen pannen zu der Kirchen 5-10 Rthlr
An Bürgermeister Wettendorff den Winkopff wegen Meister Caspar Heiman -18-8
Meister Caspar Heimann wegen seiner Arbeit an der Kirchen 14-27 Rthlr
Henrich Herte -14-
Meister Bernt Blickmann wegen seiner Arbeit an der Kirchen 8 Rthlr
Meister Caspar Heimann einschließlich Restzahlung 12 Rthlr
1804 GV
Johan Hch Freise, Rechnung über Glaserarbeiten
1. Glase 25 Ruten in der Kirche
2. in der Seidenkapell 9 Rutten
3. in der Außenkapell 13 Ruten
4. in der Kirge die neyhen Glaße geputzet
1808 I 27 Reg MS 16576
Bauninspektor Meyer, WAF: Bey dem letzten unglücklichen Brand zu Sendenhorst hat auch das Feuer die Kirche ergriffen und ist der Thurm ganz ausgebrannt, die Glocken sind geschmolzen und die Thurmuhr zerstört worden
Die Einwohner von S. sind dadurch in nicht geringer Verlegenheit, indem ihnen nun weder zu ihren gottesdienstlichen Verrichtungen die Zeichen gegeben werden können, noch sind sie im Stande ihre Zeit gehörig einzuteilen.
Aber selbst das noch stehende Mauerwerk, welches nun schon 2 Jahre den Einwirkungen der Witterung Preis gegeben war, leidet von Zeit zu Zeot immer mehr und um so bedeutender, je stärker es vom Brande mitgenommen worden ist.
Auftrag durch Magistrat und Pfarrer, einen Plan zur Widerherstellung des Turmes zu entwerden: Turm muß stark mit Holz ausgebaut werden; durch Anbringung vieler Anker muß Mauerwerk gefestigt werden.
Kostenvoranschlag: 3749 Rthlr
1810 StASendenhorst ohne Signatur
Die Kirche ist in einem dauerhaften Zustand exclusive des Daches
Sie ist allerdings zu klein,maßen auch die Gemeinde zu schwach, um die ungeheueren Kosten zu deren Erweiterung bei den gegenwäritgen Zeitumständen aufbringen zu können
1813 X
Schreinermeister Mertens stellt Rechnung über 7 1/2 Rthlr aus für das Aufwinden der Turmuhr
Neubau der Sendenhorster Kirche 1855/1865
Baugeschichte
Ludwig Schreiner, Architektur des 19. und 20. Jh:
der Sakralbau in der zweiten Hälfte de 19. Jh
Kohl, Westf. Geschichte 2
beachten wir
1824-1833
jährliche Ansparung von ca 500 bis 600 Thlr; so daß
1834 5.926 Kirchbaukapital vorhanden.
Weitere eingeplante Einnahmen:
- kgl Gnadengeschenk leider in Staatsschuldscheinen, die versilbert werden müssen.
- Zinsen aus ausgeliehenem Kapital aus den Gemeinden Dolberg, Beckum, Enniger, Vorhelm, Ahlen
gesamt 9.379 Thlr
1832
Überweisung aus der Communal-Kasse der Bürgermeisterei Senden-horst: etatsmäßiger Zuschuß behuf dem Sendenhorster Kirchenbau 500 Thlr;Anlage bei der kgl Bank.
1834
Bauspektor Ritter: Turm über dem Gewölbe sehr ausgebrannt (jedenfalls nach der Behauptung Bürgermeister Marcus)
Nach Untersuchung keine Gefahr für den Turm, trägt das Geläute vo 8.000 Pfd schwere Glocken ohne Beschädigungen
"Die Gewölbe sind die einzige Vorzüglichkeit in dieser Kirche"
"Der Turm ist schon zweimal ganz ausgebrannt und ausgeglüht, näm¬lich 1529 und 1806"
===> 1529 sicherlich nicht aus der Luft gegriffen, wahr-scheinlich Bauinschrift<===
1836
Beurteilung der Steine aus dem Steinkühler Feld durch Steinhauer Heinrich Neuhaus:
Die Steine liegen 8 - 10 Fuß unter der Erde; nach Abräumung in 4- 6, auch 8 Zoll dicken Lagen (10 - 20 cm). Nach seiner Meinung sei die jetzige Kirche auch von den Steinen aus dem gedachten Brüchen erbaut, da die steine sehr ähnlich sind.
Auch der Flur der neuen Kaserne in Münster sei aus Steinen aus dem Steinkühler Feld gemacht.
(Steinkühler Feld im Besitz de Kolonen Joelmann)
BE LR 322
1834 V MS Baurat Ritter an LR Merveldt:
Herbst 1833 Entwurf zur Erweiterung der Sendenhorster Kirche angefordert.
...Bei meinen Reisen habe ich dieses Gebäude schon einige Male untersucht und glaube darüber Nachstehendes anführen zu können:
1. am wenigsten kostbar, aber schwierig in der Ausführung: Erweiterung durch zwei Kreizgewölbe auf beiden Seiten des turms, die alten Mauern teilweise abbrechen und nur einen Gurtbogen stehen lassen
Erfordert viel Umsicht und einen tüchtigen Maurermeister; Gebäude würde dann in der lichten Weite 83 Fuß = 25.4 m erhalten.
- Lt Bürgermeister Marcus ist Turm über dem Gewölbe sehr ausgebrannt. Nach Untersuchung trotzdem festgestellt, daß der Turm noch sehr dauerhaft ist: trägt die 8000 Pfd Glocken ohne anscheinende Beschädigungen: Im Innern ist der Turm mit neuen starken Holze gut ausgebauet, die Mauern sind sehr dick, gut verputzt und von der Schadhaftigkeit des Mauerwerkes war auf diese Art nichts zu bemerken.
2. Ritter kann der Meinung nicht zustimmen, man könne das Gewölbe heruasbrechen, um die Kirche höher zu ziehen:die Gewölbe sind der
einzig Vorzug dieser Kirche, bis zum Scheitel 36 Fuß (11.15m hoch)
also nicht zu niedrig: Nicht zu empfeheln, da am doch immer sehen
würde daß die Pfeiler ursprünglich andere Bestimmungen gehabt
Will man diese Kosten vermeiden, dann baue man lieber eine neue Kirche, nach einem der Localität und der jetzigen Seelenzahl angemeissenene Plan, den ich gerne entwerfen werde
1837 XI 20 Münster
Baurat Ritter an LR Beckum:
... Von Bürgermeister Brüning erfuhr ich, daß meherer Gemeinde-Glieder die Kirche zu Glandorf als ein schönes und angemessenes Gebäude empfehlen und deshalb beschlossen sie, zur Besichtigung derselben eine Deputation nach Glandorf zu schicken.
... bei Gelegenheit habe ich das Gebäude nicht nur genau besichtigt, sondern selbst aufgemessen. Folgt Beschreibung und Skizze
- ohne Säuler und Pfeiler, die nicht bloß den Bau sehr verteuern sondern auch beim gottesdienste hinerlich werden.
- Lichte Weite von 56 Fuß; 2 Fuß weiter als die geplante Sendenhorster Kirche
- Im Innern hat die Glandorfer mit der Sendenhorster nach dem 2. Plane einige Ähnlichkeiten:
- Hochaltar
- Kommunikantenbank
- Chorsitze
- Kinderbänke
... Bei der neuen Sendenhorster Kirche ließe sich die Kanzel mehr in der Mitte anbrigen
Scharfe Kritik an der Glandorfer Kirche: ... Ich habe nie eine Kirche gesehen, in welcher so viel Holz unöthiger Weise verschwendet ist, als in diesem Dache; Wald von Bauholz
... noch ein sogenanntes Mansarde- Dach, die vor etwa 50 Jahren freilich einmal Mode war, wie sich aber heutigen Tags selbst bei Wohngebäuden von zu bringen scheint, da das schlechtes aussehen solcher Dächer jedem einleuchtet.
Drohung: Sollte ncah dieser Konstruktion an der neuen Sendenhorster Kirche ein Holz-Gewölbe und Strebpfeiler angebracht werden, so würden die Kosten wenigstens um 3000 Rthlr höher belaufen als ich dieselben veranschlagt habe_
1837 I 2
Bauinspektor Ritter drängt auf Ausführung; ... da der unmittelst erfolgte Tod des Herrn Pastors zu Sendenhorst die Hindernisse beseitiget hat, welche von dieser Seite gegen die Ausführung erhoben wurden.
Bürgermeister merkt an: Habe graben lassen und festgestellt an drei Stellen, daß das Fundament der Kirche 6 1/2 Fuß (1.95 m) unter der Oberfläche
1837 I15
Gemeinde und Kirchenvorstand fassen den Plan, eine ganz neue Kirche zu bauen, falls die Kosten nicht 10-12.000 Taler überschreinten
Hinweis auf die Kirchen in Milte und Glandorf, (1829 als rechteckiger Saalbau mit hohen, rundgecshlossenen Fenstern und Flachdecke errichtet lt BUK WAF, Milte)
Kommission gebildet auf Pfarrverwalter Darup, Vikar
Herr Beumer
Herr Schwarte
Bürgermeister Brüning
Kirchbaufonds 1824 angelegt, z Zt 9.379 Taler
Vorhelm und Enniger enntleihen dem Kirchbaufonds ca 800 Taler, auch Beckum und Ahlen
1838 VIII
Kritik an den Plänen: Kirche zu schmal Bank mit 24 Fuß zu lang, daß diejenigen, die ihre Sitze an der Mauer haben, später in die Kirche gehen
1839 IX 2
Kirchenorstand und Gemeinderäte halten das Kapaital für einen Baubeginn noch für zu gering
1839
2363 Einwohner, 3 Ev 74 jüdisch Kinder unter 14J 654
1840 benötigt 1000 Sitze, vorhanden: 10558 Taler Kirchbaufonfs, meist in Staatsschuldscheinen
1841
Überlassung der Baubeschreibung der Kirche in Füchtorf
1842 A 1136
Weiteres Gesuch um Auszahlung des 1806 versprochenen Gnadengeschenks (erst 5.000 Thlr im Jahre 1817 angewiesen, bei Versilberung allerdings nur 3569 Thlr) 1833 weitere 2.000 Thlr angewiesen. »Der Rest ad 3000 Tlr ist bis jetzt nicht angewiesen, daher wagen wir es, durchdrungen von der mutigen Überzeugung, daß Euer Kgl Majestät jedes billige Gesuch gern erhören, die alleruntertänigste Bitte zur huldreichen Berücksichtigung zu Füßen zu legen, daß Allerhöchst dieselben geruhen mögen, diese an dem von Seiner hochseeligen Majestät verheißenen Gnadengeschenk noch verbliebenden Rest dem Städtchen Sendenhorst zum nothwendigen Kirchenbau allegnädigst verweisen zu lassen. ...«
Statistik 1842: Steuereinnahmen 1259 Thlr;
Kühe 327
Pferde 48
Ziegen 47
Schweine 187
275 Häuser; aber 76.719 Thlr Schulden - 1568 Einwohner in 293 Familien
Sozialgefüge 1842:
Familien im Wohlstand20 6,4%mit notdürftigem Auskommen75 24.1in dürftigem Zustand 165 53ganz arm51 16.5
Kgl Gnadengeschenk (Abschrift in A 1136)
Sr. Königlichen Majestät von Preußen p. ,achen dem Pfarrer Darup und Bürgermeister Kocker ihr Gesuch vom 2. Mai um Unterstützung und Beihülfe zum Wiederaufbau des am 29. Arpil d. J. größtentheils eingeäscherten Städtchens Sendenhorst nach dem nunmehr darüber eingegangenen Berichte des Staats-Ministers von Angern, hierdurch nachrichtlich bekannt, daß Höchst dieselben#1. für die Hülfsbedürftigsten der Abgebrannten 260 Stück Bauholz aus Höchst dero Forsten und zwar 1/3 für die ärmste Klasse ganz frei und 2/3 für die übrigen für die Hälfte der bestehenden Holz Taxe anordiren, außerdem aber
2. für die unbemittelten Eingesessenen eine Geldunterstützung von 10.000 Rthlr, wovon der Contributions Receptor Lange und Kämmerei Rendant Suermann, wegen ihres pflichtmäßigen Benehmens bei Rettung der Cassen und der Gerichts-Registratur namentlich theil nehmen sollen, aus der Dispositions Casse beiwlligen wollen, und
daher demgemäß das Nötige an den genannten Staatsminister dato erlassen und zugleich der Wiederaufbau der abgebrannten Gebäude nach einem zweckmäßigen Plan und die dabei einzuführenden besseren Einrichtungen vorläufig genehmigt haben.
Charlottenburg, den 26. Junli 1806.
gez. Friedrich Wilhelm
An den Pfarrer Darup und Bürgermeistrer Kocker zu Sendenhorst.
1842 II 25
Kirchenrat strebt einen Bau ohne Bühne an, die nur verunstaltet. Klar, daß das jetzige Kapital nicht einmal die Hälfte dere Kosten decken kann. Daher nuß der Bau noch etliche Jahre hinausgezögert werden.
Der Bauplan soll im Laufe des Jahres eingereicht werden.
Da die Sendenhorster Bruchsteine untauglich sind, soll der Bau in Ziegelsteinen ausgeführt werden. Eine Ziegelei muß angelegt werden.
Baukosten auf 22- 24.000 Thlr geschätzt; Hinweis auf Füchtorf.
vorsorglich Antrag auf eine Kollekte in Rheinland und Westfalen.
1842 III 23 BE, Betr. Kirchbaufonds Sendenhorst
- Baufonds, Staatsschuldschein 7500 Thlr
- ausgeliehene Kapitalien 3600
- 4% Zinsen 444
- aus dem Dispositionsfonds der Provinzialhülfskasse 600
-
Gesamt 12.440 Thlr (1837: 9.379 Thlr)
1842 IV 7
Die im Steinkühler Felde zum Kirchenbau gebrochenen Steiner sind von so schlechter Qualität, daß sie größten Theils verwittert und unbrauchbar geworden sind (teilweise für Wasserdurchlsse verbraucht).
1842 IV 29
Probebrand: Der Kirchenvorstand hat eine förmliche Ziegelei auf einer von der Pastorat dazu eingeräumten Grundstück angelegt und einen Probebrand gemacht. Die Steine sind jetzt ausgezogen und dem Anschein nach von vorzüglicher Qualität
1843 IV 8 Münster
J H Illigens (Landtagsmitglied) teilt mit, daß der Stadt Sendenhorst von dem jetzigen Landtage in der gestrigen Plenarsitzung zum Kirchenbau aus der Hülfskasse 400 'Tlr bewilligt sind.
Anm. An den Herrn Bürgermeister Brüning zur erfreulichen Nachricht
Ergebenst grüßend Lorenbeck
1843
Einwand des Landrats: die Gemeinde wünscht statt des Ritterschen Holzgewölbes ein massives Gewölbe; das wird den Bau um 8-9.000 Thlr verteuern.
1843
der Rittersche Bauplan wird Höheren Orts der als wichtige befundenen Ausstellungen nicht mehr zugrunde gelegt
1843 IX
Die Sendenhorster Kirche soll in demselben Style, jedoch breiter, als die im Bau begriffene zu Füchtorf erbaut werden
- Gesamt (Füchtorf) 21.500
Kirchbaufondes 13.103
1843 XII
Nach allgemeinem Wunsch soll die Kirche nicht nach Ritters Plan gebaut werden (d.h. nicht klassizistisch)
Kontrakt zwischen Kolon J F Vahlhaus zu Wadersloh, Ziegelmeister Cabolet, im Sommer 1844 200.000 Backsteine zu brennen.
1843 XII 13 LR A 1136
Dem Kostenanschlag des jetzigen Reg Baurat Ritter zum Bau einer neuen Kirche dasselbst, wollen Sie nebst Zeichnung umgehend mir zugehen lassen, auch zugleich kurz anzeigen, ob nova hinsichts des Risses der Kirche vorgekommen sind.
(Anm Brüning: Ist eingericht und angezeigt, daß ers der allgemeine Wunsch sei, daß die Kirche nach dem Ritterschen Plane nicht gebauet werde
1844 III 15 A 1136
Unbeeindruckt von dem Vertrag mit Cabolet nimmt der Kirchenvorstand einen »gewissen A. hartmann aus Amelsbüren als Ziegelmeister« an.
Beiliegend Kontrakt. Hartmann soll im Laufe des Sommers 1844 sobald die Witterung gübnstig ist, Ziegelsteine für die hiesige Kirche anfertigen und brennen. Erhält für 1000 Stück 2 Taler
--Lorenbeck bedankt sich überschwenglich bei LR v Mervelt:
... Bei Remission der Lr Verfügung unserm Kirchbau betreffend, findet der Kirchenvorstand sich pflichtschuldigst gedrungen, zuvor dem Herrn Landrath, Herrn Grafen von Merveldt, hochgeboren für Hochdessen gnädigste unablässige fürsorge zur Beförderung unsers Kirchbau unsern unterthänigsten Dank zu sagen, mit der Bitte, uns ferner mit Rath und That hochgeneigtest beistehen zu wollen (Das ist Lorenbecks Stil!!!)
1845
Prüfung der probegebrannten Steine durch Bauinspektor Kawerau "ganz vorzüglich"; haben den strengen Winter überstanden
Chemische Untersuchung: 31% Kieselerde; 18 % kohlensuarer Kalk, 9 % Bittererde; 8 % Eisenoxyd, 15 % Thonerde
1844 X 3 LR an Amtmann Brüning
Bezug auf die beiliegende Marginalverfügung der Reg MS die Beschwerde von Beumer und Cons wegen des Verfahrens beim Kirchenbau betreffen geht zur Erledigung erschöpfender Bericht ein, wobei namentlich die Angabe der schlechten Beschaffenheit der gerbannten Ziegel technisch zu widerlegen sein wird
1844 XI 12 Lorenbeck begründet den Kirchbau
... Sollte uns diese fremde Hilfe (Kollekte) nicht zu Theil werden, so müßte die Gemeinde noch lange - wennn anders dieses alte Gebäude nicht vielleciht bald zusammenfällt - zwischen den alten Mauern dieser dumpfigen und zu kleinen Kirchen zeufzten, müßte noch zu langen bedauern, daß sehr viele in dieser erdrückenden Kirche des Segens eines wahren Gebetes und des göttlichen Wortes nicht theilhaftig werden, und zu lange noch sehen den vielfachen Unfug der in allerlei Weise oft heimlich, oft störend und zum großen Ärgernisse in den Gängen und Winkeln der alten Kirche, wo alle gedrängt in Haufen stehen, verübt wird. Ja, wahrlich groß und dringend ist das Bedürfnis einer neuen Kirche.
1849 X 9 MS Abschrift
Es wird jetzt nothwendig, daß nach Anleitung des Circulars Regulativs vom April 1845 eine besondere Bau-Kommission zur Verwaltung der Fonds konstituiert wird, wo alsdann auch die Verwaltung der Fonds übernommen werden kann.
Der Kirchenvorstand wolle das Weitere veranlassen und in sechs Wochen hierher berichten
General Vicarius gez Melchers
1850 I LR BE (Schmising.-Kerssenbrock)
Tadel für Lorenebck, weil ergegen die verfügung keine Verhandlungen mit der Provinzialhülfskasse wegen Unterbringung der Kapitalien aufgenommen hat
Steine für den Turm vom Max-Clemens-Kanal:
1845 Pfarrarchiv Kasten 13
Verzeichnis der freiwilligen Beträge, welche die Pfarrgenossen Stadt und Kirchspiel Sendenhorst zum Neubau der Pfarrkirche gegeben haben.
gebundenes Verzeichnis mit alphabetischem Register. Spalten für die einzelnen Jahre 1845ff
sämtliche Haushalte aufgeführt.
Spenden schwanken zwischenn 25 Rthlr (Posthalter Bonse, einmalig) und wenigen Silbergroschen.
Durchschnittliche Einnahmen pro Jahr Stadt 90-100 Thlr
Ksp 120 Thlr
===> Heinrich Knüfermann, Geschichte des Max-Clemens-Kanals, Hildesheim 1907 (Beiträge für die Geschichte Niedersachsens und Westfalens Heft 10)
Domänenregistratur Abt. III (M-C-Kanal) frühere Registratur I 148
===> Dom. Reg R I 148, 9 Vol VII A: Nachweis des verkauften un¬beweglichen Inventars des aufgehobenen M-C Kanals.
Steinerne Schleuse für 1850 Thl auf Abbruch veräußert. Die Qua¬dern der steinerne Schleuse wurden für den Neubau der Sendenhor¬ster Kirche angekauft (Dom Reg I 148, 9 Vol VI, 17. IV.
1853;Kirchenvorstand S. an Reg MS)
S. 33: 1726 15km nördlich MS am Blomberg Beginn der Schleusenbau¬ten; recht große Kammer: Als Baumaterial meist Sandstein aus den bisch Steinbrüchen am Huxberg bei Bevergern; schlechte Qualität, verwittert schnell Steinschleuse nach Plan des Kanals (Anhang) westl. und in Höhe Greven am Temmingsbach
1843 II 13 Landrat an Regierung; Beantwortung einer Anfrage
1. Kirchbaufonds beläuft sich auf 12.103 Thlr
2. Notwendigkeit eines Neubaus notorisch: die Kirche ist um 1/3 gegen die Bevölkerung der Gemeinde von 2400 Seeln zu klein, welche obenein bei der Baurat der alten Kirche in Form eines Kreuzes auf eine unangemessenen Weise darin zusammen gedrängt, mit den in de Seiten-ARmen dieses Kreuzes gepreßten Teile, an dem von dem Hochaltare zu Ende des Hauptraumes stattfindenden gottesdienste keinen gehörigen Anteil nehem kann.
Die versunkene Flur der Kirche und die übrigen darun wahrzunehmenden Erscheinungen des Verfalls bieten ein unanständiges Ansehen, ... dem nur durch einen Neubau agehlofen werden kann. Bereits 1837 vollständiger Kostnanschlag Bauinspektor Ritter 11.000 Thlr.
... Jedoch schreckt die Gemeinde dafür zurück, eine so große Kirche mit einem in projectirter Weise niedrigen Decke ohne erhabenes Gewölbe zu bauen, wie vielmehr es der Würde und gewohntem Style bei so großen Kirchen, auch der längeren Dauer entsprechen würde, den Kirchbau mit einem massiven Gewölbe auszuführen.
... Kostenvoranschlag durch LR vorläufig nicht veranlaßt, da der als sachvertsändig geltende Pfarrer Lorenebck dies selbst zu thun früher übernommen hatte, was indeis nicht geschehen, auch schon der Anschlag des Regierungsrats Ritter vorlage
... LR geht von geschätzten Kosten von 20.000 Thlr aus.
1844
Ablehnung eines weiteren Gnadengeschenks durch König Friedrich Wilhelm
Ich finde Mich auf Ihren Bericht vom 6ten Juli nicht veranlaßt, zu den Kosten des Neubaues der katholischen Kirche in Sendenhorst, wozu bereits so bedeutende Gnadenbewilligungen stattgefunden haben, noch ein weiteres Gnadengeschenk zu gewähren und ermächtige Sie das heirauf gerichtete Gesuch des Bürgermeisters und Pfarrers daselbst deren Eingabe nebst Anlage mitdem Anschlage und den Zeichnunge wieder beiliegt, abzulehnen
Erdmannsdorf, den 31. Juli 1844
(gez) Friedrich Wilhelm
StASendenhorst A519
Neubau der Pfarrkirche zu Sendenhorst
1853 BE
Befreiung der Kirchbaufuhren von der Entrichtung des Chausseee-Geldes von Münster - Ibbenbüren und Münster - Arnsberger Straße
1853 VIII 23
Beschluß des Kirchenvorstandes
- Vikar Meinert
- Brenner Schwarte
- Ökonom Werring
- (Schulze Bering ausgeschieden, noch keine Nachwahl)
- Der Neubau der Kirche wird immer dringender, indem namentlich dem Turm, dessen viele Risse sich augenscheinlich seit kurzem immer mehr öffnen, die größte Gefahr zu drohen scheine, und, ohne eine große Verantwortlichkeit auf sich zu laden, der Kirchenvorstand demselben nicht sorglos zusehen dürfe.
Beschluß, den Abbruch des alten Kirchengebäudes möglichst zu beschleunigen.
- Lorenbeck: Bau einer sogenannten Notkirche ist bereits begonnen; Dachziegel und Latten fehlen noch. Hierzu Verwendung der Dachziegel der alten Kirche. Abdachung läßt Gottesdienst weiterhin zu, indem das Gewölbe allenfallsiges Regenwasser ableitet
- Beschluß, Abbruch von Turm und Kirche im Herbst zu beginnen und bei günstiger Witterung im Winter und Frühjahr fortzusetzen, so daß Sommer 1854 der Bau der neuen Kirche beginnen kann
1853 X
Antrag Bürgermeister Kreuzhage auf Befreiung vom Chausseegeld. Zum Neubau soll das Material der angekauften fiskalischen Schleuse des Max-Clemens-Canals im Ksp Greven gewonnen werden. Befreiung an den Barrieren Sandrup bei MS und Dicke Weib.
Die Stadt Sendenhorst ist in einem Maße in Anspruch genommen, daß alle nur möglichen Ersparnisse bedacht genommen werden müssen: So hat Chausseebau Drensteinfurt über Sendenhorst nach Vorhelm und Beckum große Bedeutung gewonnen, seitdem eine Nebenstrecke der Eisenbahn Münste Hamm mit großer Wahrscheinlichkeit in Aussicht steht
1854 V 24
Bildung einer Baukommission, um die Pläne soweit voranzutreiben, daß sei eine bischöflichen Behörde zur Genehmigung vorgelegt werden können
- Bürgermeister Kreuzhage
- Colon Vornholz
- Colon Averhoff
1855 VII 6
Lorenbeck legt der Kirchen-Repräsentation vor.
1. Beschluß der Kirchbaukomm. über die Annahme des Bauplans
2. Bauplanzeichnungen:
a. von Dombau-Werkmeister Statz in Cöln, 7 Blätter unter seinem Namen
b. 4 Blätter, worin unter Festhaltung des Wesens des Statzschen Entwurfes, diejenigen Veränderungen vorgenommen sind, welche in Vereinfachung des Baus wegen der Kosten und in der Kunstruction des Daches und des Thrums zur größeren Dauerhaftigkeit dienlich und zulässig sind
3. Kostenberechnung des Baus ist nicht tunlich, da von dem Ausbau der Chortürmchen vorläufig abgestanden und darüber ferner Beschluß vorbehalten wird
Kostenberechnung ist zwar von keinem Bauinspektor gemacht sondern privatim, jedoch wurde kein bedeutender Posten übersehen oder zu niedrig angesetzt (--> wer hat Lorenbeck geholfen?)
Der ohne Abzug für altes und vorhandenes Material berechnete Kostenbetrag voon 25.279 Thlt würde aber um 8.528 Thlr höher kommen, wenn die Quader und Ziegelsteine zu einen gewöhnlichen Preise eingekauft werden müßten.
Vorhandenes Baukapital ungefähr 21.000 Thlr, wovon das Meiste zu 3 1/3 % angelegt ist. Klooekte hat 8033 Thlr erbracht und ist in der obigen Summe einbegriffen
1855 V 24
Bischof genehmigt vorgelegte Baupläne
Auszug aus dem Kostenanschlag vom Neubau der Pfarrkirche
1. Erdarbeiten 27
2. Maurer-Arbeit 4421
3. Maurer-Material 9502
4. Holz 3804
5. Zimmerarbeit 678
6. Schieferdach 821
7. Schmiedearbeit 468
8. Glaserarbeit 474
9. Extraord. 2441
Gesamt 25.279
Abbruch alte Kirche 757
Überhaupt 26.036
abzüglich
vorhandenen Bruchsteine, Ziegelsteine, Holz aus der alten Kirche, von der angekauften Schleuse
5009
tatsächliche Kosten 21027
1855 III 29
Kirchenvorstand wählt Meister zum Bau der Kirche
1855 VIII 21
Grundsteinlegung in Anwesenheit des Bischofs (LR verhindert)
1856 V Regierung
Kirchengemeinde wird verpflichtet, die beim Abbruch der steinernen Schleuse gefundenen Medaillen und Münzen (Grundsteinlegung) abzuliefern. Bisher nicht geschehen; nach einer Randbem. Kreuzhage jedoch inzwischen nach MS geschickt
1857 XII 18
die neue Kirche rückt soweit nach Osten, daß die innere Reihe Linden gehauen werden muß. Um eine zweite Reihe wieder zu pflanzen, Antrag an die Stadt, die Kirchhofseinfriedigung 14- 16 Fuß (4-5m) hinter den Linden auf dem sogenannten Marktplatz anzulegen
1977 Bericht der Landes-Denkmalamtes:
Kath Pfarrkirche St. Martin, 1855 - 65
Die von Vizenz Statz erbaute Hallenkirche ist ein beachtlicher vierjochiger Backsteinbau mit reich gegliedertem Westturm, eingezogenem polygonal geschlossenem Chor. Die Chorflankentürme gehen in den Obergeschossen vom Quadrat in eine polygonale Grundform über. Dreibahnige, langgezogene Maßwerkfenster spen¬den dem Innenraum das notwendige Licht. An den Seiten
Strebpfeiler mit Kaffgesimsen. Satteldach mit Pfannen gedeckt, Auf der Südseite ein bemerkenswertes Portal sowie eine Mariensäule auf dem Kirchplatz, - Der Innenraum ist mit Kreuzrip¬pengewölben überspannt.
Zustand sehr gut
Glocken
1758 Revision der Kirchspielsrechnung:
wegen abgängiger Klocken ist mit Herrn Rater (dem Glockengießer) der Preis für das Pfd Glockenspeise auf 8ß 9d verakkordiert mit dem Bedung, daß, falls er auffer Sendenhorstischen Kloc¬ken einstimmet, als zu welcher Untersuchung der Klockengießer zu begehren wäre, er Raters die geborstene
Klocke zu 7 ß Pfd abholen solle. Es soll eine Collecte abgehalten werden,im Ksp durch den Rezeptor, in der Stadt durch den Kirchen-Provisor
Heimatblätter Westf Heimatverein ca 1923
Glockensprache (Ergänzungen)
Die Glockensprache von Albersloh soll nach den Aufzeichnungen eines vor ungefähr fünf Jahrzehnten verstorebnen alten aus Albersloh stammmenden Mannes folgndermaßen lauten:
Use Gais un Wiärlands Gais
de göng'n tosammen naot Tollhues.
von't Tollhues naon Külsterknapp,
von'n Külsterknapp nao't Tollhues
In Sendenhorst wurde früher nach folgendem Spruch gebeiert:
Usse Gais un Werrings Gais.
de flögen to haup
:,: naon Tollhues :,:
Wull um den Kamp
De Rogge is lank
:,: fief Fout lank :,:
1818 Reg MS 16570
Prozeß gegen de Glockengießer Merkel, WAF, wegen kon¬traktwidriger Verfertigung von vier Glocken und zwei Uhrschalen, da drei Jahre nach Ablieferung die große Glocke bereits ge¬borsten. Glocke muß umgegossen werden.
Glockenguß 1834 Reg. MS
"Das Umgießen der Thurmglocken zu S. betreffend"
Landrat an Reg MS: Bei dem im Jahre 1806 zu S. stattgehabten großen Brande ist auch der Thurm ausgebrannt und sind die Gloc¬ken geschmolzen, nachher durch einen gewissen Merckel zu WAF wie¬der gegossen, aber bald darauf auch wieder geborsten, so daß seit Jahren nicht mehr hat geläutet werden können. Seit langem Wunsch aller Eingesessenen, daß das Geläute wieder hergestellt
werden mögte.
Deshalb schloß der Beigeordnte Dr. Forstmann (Bürgermeister wegen Kränklichkeit verhindert) mit dem Glockengießer Petit aus Gescher einen Kontrakt, der noch ratifiziert werden mußte.
Nun bot sich der Glockengießer Peter Boitel aus Düren an, die Glocken zuS. selbst umzugießen: Bürgermeister läßt sich ein Ange¬bot geben, um es mit dem Kontrakt des Petit vergleichen zu können.
Boitel verlangt 8% für den Verlust des Glockengusses; Dieser Zu¬satz muß von Senden abgeholt werden; Fuhrlohn
Für das Umgießen pro 100 Pfd 8 Rthlr, 7500 Pfd = 600 Rthlr
Die kleine Westglocke, Gewicht 300 Pfd, umgießen
Folglich Gesamtkosten Boitel: 820 Rthlr
Petit verlangt für das Umgießen pro Pfd 4 Sgr; Bei einem Gesamtge-wicht von 7500 Pfd = 1000 Rthlr.
Verlust beim Schmelzen 10% = 750 Pfd Erz; Für jedes zugesetzte Pfd Erze 13 Sg = 750 Rthlr; Gesamt 1325 Rthlr
Ferner Abliefern der alte Glocken und neue wieder abholen (Gescher) 70 Rthlr
Petit verlangt während seines Aufenthalts freie Station (nach Erfahrungen in Vorhelm, wo Petit auch drei Glocken aufgehängt hat, ca 30 Rthlr)Stempel- und Revisionskosten zahlt Gemeinde =20 Rthlr.
Der außerordentliche Unterschied von 624 Rthlr veranlaßte den
Bürgermeister, den Kirchenvorstand und mehrere der ein¬sichtsvollsten Eingesessenen, Meinung des Landrats einzuholen:
Landrat bejaht Auftragvergabe an Boitel, da derselbe Proben seines Könnens in Senden, Kirche der Barmherzigen Brüder MS, St. Servatii MS, Venne und Westkirchen; ferner in den Reg Bez Aachen und Köln. Landrat will Unterlagen zur Entscheidung an Reg schicken, Kosten können aus dem Kirchbaufonds bezahlt werden (zur Zeit 6.000 Rthlr)Nach Genehmigung sollte dem Petit der Auftrag unver¬züglich erteilt werden.
1853
Kollektanten in der Provinz Westfalen (mit Berufsangabe; außer Ko¬lonen)
- Pfr Lorenbeck
- Kaplan Kersting
- Färber Dünnewald
- Küster Harde
- Pumpenmacher Böhmer
- Gastwirt Paul Topp
- Kaufmann Beumer
- Gastwirt Neuhaus
- Branntweinbrenner Brüning
- Branntweinbrenner Th Böcker
- Kupferschmied Sternemann
- Schuster Terwesten
- Schmied B Stapel
- Schmied Arensköttre
- Stellmacher Tawiede
- Faßbinder B H Mais
- Gastwirth Wieler
- Schuhmacher Panning
- Vikar Meinert
- Steinhauer Bröcker
- Steinhasuer Sorges
- Schuster Th Feigeler
- Maurer Heinrich Linnemann
- Maurer Jungfermann
- Zwirnhändler H. Lütkehaus
- Weber Jos Linnemann
- Tierarzt Bröcker
- Schuster Brocks
- Schmied Münstermann
- Seiler A. Lütkehaus
- Zimmermeister Saerbeck
- Branntweinbrenner Meyer
- Glaser Ahage
- Tischler Joseph Bartmann
- Schuhmacher Bußhoff
- Arzt Dr. Frey
- Uhrmacher Panning
- Kaufmann Everke
- König nicht unter den Kollektanten1
Gesammelt wurde unter den Katholiken in der Provinz Westfalen
Größte Einnahem Reg Bez MS; wenig im Reg Bez Minden.
brutto = netto
Erträge der Collekte; Auswahl
- Stadt MS 412
- Kreis MS 1180
- Kreis Be 1058
LH 649
WAF 701
Reg Bez Arnsberg:
geringer>; höhere Erträge nur
Kreis Soest 126
Meschede 153
Hamm 46
REg Bez Minden
hauptsächlich
Paderborn 193
Wiedenbrück 126
Bürgen 161
Gesamt
Reg Bez Münster 6334
Arnsberg 782
Minden 762
mit Nachträgen: 7937 Taler
Anm: Besonders im Reg Bez MS stimmen die Notationsbücher schon deshalb mit dem wirklichen ertrage nicht überein, weil möglichst Korn gesammelt wrude, welches aber nicht gleich in Empfang genommen werden konnte; es wurde nachträglich gewöhnlich in anderer Quantität geliefert als versprochen war.
Was die Kosten der Kollekte betrifft,. sind nur die Reise und Verzehrungskosten abgezogeen, die Mühe ist pro deo übernommen
Kirchturm
Baugeschichte nach dem Brand 1806
Reg MS 16570/ 16576
Bauinspektor Meyer (WAF) an Landrat Ketteler (Harkotten)
1808 I 20
Bei dem letzten unglücklichen Brand zu Sendenhorst hat auch as Feuer dieKirche ergriffen und ist der Turm ganz ausgebrannt, die Glocken sind geschmolzen und dei Turm-Uhr zerstört worden. Die Einwohner von Sendenhorst sind dadurch in nicht geringer Ver¬legenheit, indem ihnen nun weder zu ihren gottesdienstlichen Verrichtungen die Zeichen gegeben werden können, noch sind sie im Stande die Zeit gehörig einzuteilen. Aber selbst das noch ste¬hende Mauerwerk welches nun schon 2 Jahre den Einwirkungen der Witterung preisgegeben war, leidet von Zeit zu Zeit immer
mehr und um so bedeutender, je stärker es vom Brande mitgenommen ist.
Pfarrer DArup und Magistrat haben mich daher requiriert, einen Plan zur Wiederherstellung des Turms zu entwerfen.
- Turm muß stark mit Holz ausgebaut und durch Anrbingung vieler Anker die gehörige Festigkeit wieder zu geben. Zu teuer, das beschädigte Mauerwerk abzubrechen und von neuem aufzuführen. Die Zeichnungen und Kostenanschlag 3749 Rthlr liegen bei: Bemerkung:
- Lieferung des Holzes sollte dem wenigst fordernden übertragen
- die verschiedenen Arbeiten müssen unter der Hand mit geschnickte und bekannte Ouvriers contrechirt werden.
1808 I 28
Wiederaufbau des Kirchturms: Anschlag 3749 Rthlr, davon 1600 aus der Feuersozietät, Stadt 1/3, Kirchspiel 2/3.
Da zu teuer, wird angeregt, das Dach notdürftig zu schützen und wegen des völligen Aufbaus des Turms bessere Zeiten abzuwarten.
Aus dem Kostenvoranschlag:
Kupferschmied 120 Pfd Kupfer um das Dach der Spitze abzudecken, den Knopf zu machen.
Schieferdecker 1980 Quadratfuß an den 4 Seiten der Turmspitze (45x44)
1808 III 16
Kostenanschlag Bauinspektor Meyer, WAF: Kosten für ordinaires Dach,unter Beibehaltung der äußeren Form: 1884 Rthlr
Kostbarer Innenausbau, der sehr viel Holz erfordert, kann später realisiert werden.
1808 IX 22
Untersuchung des Turms durch Zimmermeister Mülmann und Mau¬rermeister Schweighofer; Kostenvoranschlag von Meyer bestätigt.
- Stadt und Kirchspiel wünschen, die Glocken nicht im zweiten sondern im dritten Stock aufzuhängen
- Kirchturmspitze gewünscht. Hierzu Randbemerkung v. Ketteler: Was den von mehreren Eingesessenen gemachten Wunsch betrifft, eine neue Spitze auf dem Turm zu haben, so kann man sich daurauf bei den jetzigen Zeiten und da die dortigen Eingesessenen, die durch den Brand so viel gelitten und denen so viele Aufgaben für die öff. Bauten zur Last fallen, es nicht füglich zulassen.
1808 XII 28
Offener Verding, Kirchturm: Mindestbietender Zimmermeister Dieckmann, Walstedde 1659 Rthlr
1809 VII
Abnahme der Turmreparatur durch Landesbauinspektor Pistor
1809 XII 27
auf dem Kirchturm sind zwei Treppen erforderlich
1813 VII 13
Bitte des Schmied und Uhrmachers Merker in Bockum Arrondissement Hamm an Präfekt v Romberg betr Turmuhr zu Sendnehorst:
Zimmermeister Dyckman Walstedt, Canton Ahlen, hat Lieferung ei¬ner Turmuhr nach der Stadt Sendenhorst übernommen und mit un¬terzeichnetem Uhrmacher Weisker 1809 Akkord geschlossen, für 300 Rthlr eine Uhr zu machen und nach S. zu liefern. Diese Uhr wurde um Fastnacht 1810 zu S. abgeliefert. W. erhielt Abschlag von 201 Rthlr; 98 Rthlr zurückgehalten, weil die
Munizipalität S, die Uhr für fehlerhaft hielt. Darauf kostspieli¬ger Prozeß beim Gericht Ahlen
Untersuchung der Uhr durch die Uhrmacher Caspar Fredau, Mertens aus Sendenhorst, Christian Althof aus Hamm, Anton Voß und Münnich aus Münster:
- die Uhr ist durchgehnds ganz untadelhaft, gut durchgearbeitet und ohne Mängel; genauso stark und schwer wie die Uhr der Ägidii-Kirche, die als
Vorlage dienen sollte
Der vermeintliche Fehler wurde aufgehoben durch Wegräumung eines Stück Holzes im Turm; seit 3 1/2 Jahren läuft die Uhr ohne Beanstandungen
- Antwort Maire Langen: Das Geld liege bereit; Weischer möge sich mit Dyckman vergleichen und zur Abholung nach Sendenhorst kommen.
1826
Da der schon von mehreren Jahren geborstenen Kirchturm zu Senden¬horst nach dem Bericht des Bürgermeisters baufällig zu werden scheint, Untersuchung und Gutachten durch Inspektor Müser an-gefordert.
Beobachtung von Rissen durch eiserne Keile
1830
Verankerung des schadhaften Turms
WZ 53 Name des Artikels, Verfasser nachsehen.
Tafelmalerei
... Untersuchungen über einen Meister, der in Alt-Lünen, Lippborg und Schermbeck tätig war. In Schermbeck auf dem dritten Kopfe der Personen der Passionsdarstellung aufgemalte Buchsta¬ben, die den merkwürdigen Namen Suelnmeigr ergeben sollen.
Hierzu S. 13 Anm 1: ... Wie die stylistische Vergleichung er¬giebt, findet sich im Pfarrhauses zu Sendenhorst ein zweites Werk dieses eigenartigen Künstlers. es stellt ebenfalls die Anbetung des Kindes dar und zeigt dieselben Figurren ud die gleiche braunrote mit Schlingpflanzen bewachsene Architek¬tur. (Abbildung bei Ludorf a.a.O ===> ?)
Kircheninventar
Altar und Kreuz:
1675 X 5 MS AV Msc 373,8
Meister Bernhart Neuhaus, Bildhauer quittiert, daß die Witwe +Syndici Bisping mir wegen zu Sendenhorst gemachten neuen hohen Altars alles dasjenigelwas ich diesfalls mit deroselben Eheherrn einig geworden und verglichen an Arbeitslohn, Holz, Aufrichtung des Altars und sonsten alles erhalten habe, solches wird hiermit beschieden
=>Bernhard Neuhaus (Niehues), Kleinschnitzler BUK MS:
VI, S. 36: Überwasserkirche
Der Hochaltar des H. Schmitz 1653: Maler Henrich Schmitz; das Schnitzwerk lieferte M. Berndt Niehues: Weihe 1661. Gesamtkosten 1500 Rthlr, Zahlungen bis 1681; nicht mehr vorhanden
VI S. 267;: Observanten-Kirche
Ratsprotokoll 1632: Bernd Neuhaus d. J. Kleinschnitzergesell, ist der Abriß oder Patron eines Altars abhanden gekommen
VI S. 314 Servatiikriche
Holzbildwerke: St. Petrus: Brustbild in eichenem Knorpelrahmen mit Unterschrift Der Hunstege 1645. Rückseite: Bernardt Neu¬haus junior hat diesen Peter gemachet, staveren lassen und ver¬ehret dieser Nachbarschaft pro memoria Anno 1645; Gespaltens Wappenschild mit 2 Hausmarken BN und GH
=> Leihgabe der St Servatii-Bruderschaft im Landesmuseum
Bernhard Neuhaus. Biographie:
1632 Entwurf eines Altars für die Observantenkirche
1636 Arbeiten für eine Stadtkarte (Vogelschau Alerdings) und 5 Proffers (Modelle von Verschlußstücken) zu Geschützen
1637 Anfertigung eines Trecktisches (Meisterstück) zur Aufnahme in die Kleinschnitzler-Bruderschaft
1642 Modelle für Verzierungen an Geschützen (Mars und Bellona)
1649 Rahmen für die Bilder der Gesandten im Friedenssaal
1651 2. Verweser der Bruderschaft der Kl-Schnitzler
1662 letzte Erwähnung
1685 +. Wwe Bildhauersche
1662
Auftrag des Rates der Stadt MS: mit seinen Gesellen der Abgesand¬ten Schildereien auf der Ratskammer helfen aufhangen 14ß
Inventar II
nach Pfarrchronik
1897
neue Orgel von Fleiter MS mit 25 klingenden Registern
Zur Verschönerung der Kirche ließ Pfr Beckmann an sämtliche Pfeiler in der Kirche Heiligenfiguren setzen, die der heimische Bildhauer H. Seelige für je 400 Mark herstellt.
Die schmerzhafte Mutter stammt von Pastor Reinermann
1904
zum 50.Jubiläum der Immaculata wwurde an der Südseite der Kirche das Standbilde der Unbefleckten Empfängnis errichtet und am 8. Dez unter großer Feierlichkeit geweiht.
1908
Kirche mit Leim- und Ölfarbe ausgemalt
1909
Kirchplatz gepflastert
1912
wurden die drei bunten Chorfesnter von Onkel B. Geilern Hardt gestiftet. Es kostete dem Pastor nur einen Gang zur Wirtschaft Panning während der Predigt im Hochamt, das er selbst zu halten hatte.
GV Pfarre Sendenhorst
Beschwerden wegen der Kirche:
1704
Bürgermeister Lipper/Suermann im Namen der Einwohner:
Beschwerde wegen das Pflasterwerk unter den Frauen- und Mannes¬bänken in hiesiger Kirche, was destruiert. Auch wie liederlich die Bänke von unsern Vorfahren angerichtet worden. Absicht, neuen Flohr oder Pflasterwerk sowie Bänke zu besetzen.
Dafür muß die Fünte oder Batisterium nach der einen Ecke, wohin man nach dem Orgal gehet, zu transportieren.
1724
Beschwerde der Eingesessenen wegen der Kirche. daß für das hohe Altar gelesen, auch daselbsten das Hl Evangelium zuu männgilchen Mißvergnügen abgelesen wird, solches fruchtlos und der Kreuzkirchen halber von wenigen gehöret, weder das Meßopfer von denen in Ecken und Winkeln sitzenden Parochiani obser¬viert werden kann ...
Kirchensitze
1567 Mensing U 120
Johan Gesler, Pastor, Berndt Boker, Otto Udeman, Johan de Scotte, Herman Schulte Elmenhorst, Provisoren der Kirche zu S. erteilen zur Besserung der Einkünfte der Kirche Bernd Roddeoo Gertrud die Erlaubnis, bei Jürgen Byspynges Stuhl eyne stedde in unserm thorne zu errichten
Kirchensiegel (!)
Schulchronik
Unser Kirchhof erhielt 1887 schöne Anlagen und der Spielplatz wurde durch Kastanienbäume verschönert.
8. Dez 1905
Einweihung der Mariensäule. Am 8. Dez wurde die vor dem Südportal der Kirche neu errichtete Mariensäule feierlichst eingeweiht. Dieselbe ist eine Zierde d4es Kirchhofs und macht dem Meister H Seelige aus Beckum, ein Sohn unserer Stadt, alle Ehre. Der Hochw, Pfarrer Beckmann hat die geringen Kosten durch freiwillige gaben der Gemeinde gedeckt.
Im Sommer 1909 ließ unser Hochw. Herr Pfarrer Beckmann den Kirchhof auf seine Rechnung neu pflastern und neu anlegen. Die Pflasterung kostete allein 4500 M. Die Arbeit wurde ausgeführt von dem Pflastermeiter ...
1910 im Januar wurde die kahle Turmfläche mit einem großen schönen Kruzifix geschückt, ebenfalls ein Geschenk des Hochw. Herrn Pfarres Beckmann. Desselbe sit von dem Bildhauer Hch. Seelige in Beckum - ein Sohn unserer Stadt angefertigt worden, Kostenpunkt 700 M.
1910
Bericht der Schulchronik über das 25j Pfarrerjubiläum Pfr Beckmann: ... In einer Sitzung des vorbereitenden Comites kam man überein, dem Jubilar das elektrische Licht in der Kirche zu schenken. Der Beschluß fand in einer Volksversammlung vollen Beifall. Man begann mit der Collect und alle steuerten gern und freudig bei und blad hatte man eine Summe von über 400 Mark. Die Anlage wurde ausgeschrieben und die Allgemeine Electricitäts Gesellschaf tzu Berlin unter Mitwirkung von Wilhelm Mayer - Sohn des Kupferschmiedes B Meyer von hier mit der Ausführung betraut.
Die Feier ( am 2. Februar) ... 6 Uhr wurde die elekttrische Anlage in der Kirche dem Jubilar durch das Kommietee feierlich übergeben. Die Kirche war dicht gedrängt voll. Herrlich, ja wunderschön war die Kirche erhellt, überwältigend war der Eindruck des im vollen Glanze leuchtenden Triumpfkreuzes. Mit de, Liede Großer Gott etc. schloß die Feier.
1921 K13
Kostenvoranschlag wegen Wiederherstellung der beiden Chortürme (mit Zeichnung)
radikalvereinfachte Lösung; 185.000 Mark
1932 K 13
Ausgaben für ein neues Seitenfenster von Anton Nachtigäller
Einführung:
Die Einführung der Karfreitagsprozession geht vonn den jungen, unverheirateten Männern aus, die in reichlich unklaren, drohend-geheimnisvollen Worten eine Begründung geben.
Pastor Raden sperrt sich, versucht die Prozession zu verhindern, weil sie von unten, aus Kreisen kam, die mehr als suspekt waren. Der Archidiakon fällt als Enttscheidungsinstanz aus; er segnet jeweils das Schreiben ab, das im zuletzt vorgelegt wurde.
Man spürt etwas von den aggressiven Spannungen zwischen Pastor und zumindest einem Teil seiner Gemeinde, eine Situation, die sich in der Sendenhorster Pfarrgeschichte wiederholte.
Raden vermutet als Drahtzieher hinter den Befürtwortern der Karfreitagsprozession Fiskus (Steuereintreiber) Langen, über den er sich in bösen Worten ergeht und den er vor das Sendgericht bringen will
In diese gespannte Atmosphäre passen Eintragungen in die Pfarrchronik aus den Jahren 1723 bis 1728:
1723 Herbst
Um diese Zeit kehrte Pastor Raden von einem Krankenbesuch zurück. Da wurde er von seinen Feinden vom Pferd heruntergezogen, erlitt einen Beinbruch und verletzte sich den Fuß so, daß der Fuß immer offen war. Er wagte nicht mehr, allein, besonders vor dem Tore der Stadt, ohne Schutz umhergzugehen.
1725 Spätherbst
Um diese Zeit sind etliche Sendenhorster des nachts mit Aschenbeuteln auf den STraßen herumgegangen; sie haben andere angefallen, sie geschlagen oder auch spoliert (beraubt). Dies hat etliche Jahre gewähret, weil man die Täter nicht hat ausforschen können, und keiner sich getaut hat, sie anzuklagen.
1728 dasselbe
Diese Menschen waren so schlecht, daß sei auf den Straßen herumgingen und des nachts Leute, die ihnen entgegenkamen, Aschebeutel ins Gesicht schlugen, dann sie beraubten.
1703 Pfr Kuipers
Stodtbrock Bernard aus Roxel + 1706 V 22
bis 1708 blieb die Pastorat unbesetzt
1708 Pfr Kuipers
Henrich Schöler aus MS + 1709 XII 4
1710
Balthasar Raden (s.u.)
1723 GV 1, status parrochialis
Balthasar Raden aus Borchloe, Diöz. Osnabrück , * 1674, stud Humanioribus et Philosophia Osnabrugi, Theologia Monasterii 4 annis, 1698 Priesterweihe, zuerst in Lohne, Distrikt Vechte; seit 1710 in Sendenhorst
Pfr. Kuipers: ... wurde durch den Bischof freiwillig nach S. versetzt.
Starb 1731 V 7 wo noch die Mission der Jesuiten bestand
1731 Pfr Kuipers
Christoph Bernh Borchorst
aus MS. War dort früher Pastor ad S. Jacobum. Er war ein frommer Mann aber kein Oekonom. + November 1748
gelehrt und schriftkundig, schrieb fließend Latein
1749 Pfr Kuipers
Homoeth Ernestus (Ernst Georg)
aus Billerbeck. + an der Podagra (Gicht) 1754 X 17, starb im 49. Lebensjahr
1754 Pfr Kuipers
Peter Carl Nitschen
aus Hildesheim + an einem Fußübel, welchem sich die Schwindsucht hinzugesellte 1758 XII 26 im 37.Jahr seines Lebens
1759 Kuipers
Herman Andreas Kuipers
aus Rheine + 1779 III 1 an einem faulen Fieber, im Alter von 55 Jahren
Kuipers hatte noch zwei Brürder, ebenfalls Pfarrer und zwar in Albersloh und Enniger.
1813 I
Pastor Kuipers zu Alberslo+; war Inhaber eines Benefiziums an der Sendenhorster Kirche (wahrscheinlich Vikarie)
1704 Henrich Lipper
Balthasar Suerman (Gen Vik. Sendenhorst A5)
1708 Johan Geißler
1710 Balthasar Suermann
Bernhard Niessert (Domk. Archidiakonate)
1711 Balthasar Suerman
1712 Balthasar Suerman (?)
1714 Bernd Nießert
Henrich Schmeddes jun (?)
1715 Henrich Lippers (?)
1717 Henrich Lippers (Lepper)
Bernardt Niserdt (AV Msc 385,1)
(Johan Geisseler Kemner)
1718 Johaan Thorwösten
1719 Bernhard Niessert
Henrich Lipper
1721 Henrich Lipper
Bernardt Niesert
1722 Johan Nienborg
1723 Bernard Bontze
1724 Bernardt Nießerdt (Niesert) Mauritz 2 1/7
Bernhardt Bontzen
1725 Dietrich Suerman
1726 Bernard Nieserdt
1727 Bernd Bontze
1728 Bernard Bontze
Bernd Niesert
1729 Bernd Niesert (?)
1731 Ferdinand Hölshcer
Bernard Wettendorff
1732 Johan Bernard Wieler
Ferdinand Hölscher
1733 Johan Berndt Wieler
Ferdinand Hölscher
1734 Bernd Wettendorff
Geiseler (Stadtrechnungen)
1735 Bernhard Wettendorff
Wilhelm Henrich Geißeler
1736 Werner Wieler
B. Niestert (?)
1737 Wermer Wieler
Bernard Niesert
1738 Johann Sievert (Akten Brüser)
1739 NB. Niesert (?)
1740 Wilhelm Henrich Geißeler
Niesert
1742 Wieler
1743 Henrich Bonse
Balthasar Suerman
1745 Sievert
Bonsen
1746 Wieler
1749 Joan Winkelsett
B. Niestert
Pfarrarchiv Sendenhorst; Akten Kasten 10
1720 III
Johan Hinsenbrock, Gerhard Oinck, Johannes Everharduß Hintzenbrock, Berndt Hermann Bußman (alle mit eigenhändiger Unterschrift) an den Archidiakon:
... unterbenente namens übriger ums ammoch beystimmenden Gesellen binnen das Städtlein Sendenhorst nicht verüblen, was gestalt wir schon Anfang 1720 resolvirt gewesen, zur Ehren Gottes und Abwendung allen im vorigen 1719ten Jahre hiesiger Gemeinheit von Gott scheinbarhlich angedroheten Übels und Straffen an bevorstehenden Charfreitag eine Procession zu Ehren des Leyden Christi zu halten, auch dieselbe beyzuwohnen gegen die Gebühzr hiesigen unseren Pfarrherren und Pastoren lt. beygefügten Ersuchen, welcher dan mit den Zusatz, daß eine Fundation aufgerichtet werden müsse, diese Andacht für die Gebühr von (folgen Sätze, die auch in der Fundationsurkunden von 1721 wiederkehren) zu caviren sich offerirt ... und Pastor nicht nicht friedig, sondern eine bündige stabile fundation angezogener Gelder halben und Fortsetzung dieser Procession in perpetuum verlanget.
(Pastor zögert die Angelegenheit heraus) ... also daß es das Ansehen habe, die von uns verlangende Processione solle dieses Jahr nicht gehalten werden, da doch vom Herrn Pastor die Adacht für gut befunden und die notwendigen Sachen zu verfertigen eingewilliget.
Wann nunr diese vorhabende Procession fast üebralls in Stadt und Kerspiel wie auch benachbarten Orten kundbar, auch jeder ein sonderbares Verlangen traget, dieser Andacht beizuwohnen, um den gerechten Zorn Gottes abzuwehren, entzwischen auch alle erfordernde Notwendigkeiten fertiget ... möge Archidiakon den Pastor bewegen, um Schandt und Ärgernis der Gemeinde zu verhüten, gelelter Procession gegen Erlegung einer Gebühr beizuwohnen. (Falls Pastor oder Vikar verhindert, möge der A. eine andere Person schicken)
1720 III 23
Archidiakon Jobst Gottfried Adrian Freiherr von Droste, Kapitularherr des Doms, ordnet die Durchführung der Procession durch eine Dekretum an
1720 III
Pastor Rahden, Sendenhorst erhebt Einspruch gegen das Dekretum (das ihm durch die Küstersche zugestellt worden) ... propter falsa supplica narrata mere sub - er ob - reptitium.
Praeceptor Langen, der für die Jungen Gesellen das Gesucht aufsetzte, welcher wegen seinem verübten Frevelmut und vilefältiger Lügen, so er dieserhalb unter das Volk ausstreut, billig exemplariter zu bestrafen (einzelne Excesse wird Pastor in der nächsten Synode anzeigen)
... was maßen die vorhabende Procession pro hoc anno keines weges ohne große Confusion, Scandal und Ärgernis gehalten werden können.
Pastor und Vikar sind wegen obliegender gar zu großer Beschwerden verhindert, daß sei die Processione nicht begeliten können. Die Anstalt aber, so von den jungen Gesellen frivole dazu gemacht, ist nicht zu erdulden.
(folgt scharfer Angriff gegen Langen und Antrag, den jungen Gesellen den Anfang der Procession zu verbieten) umb alle confusion, scandal und Ärgernisse zu verhüten ... daß sie sich nicht verkühnen, verhabende Procession anzufangen und fortzusetzen, bis daran, daß selbige nicht nur allein stabil fundirt, sondern auch vom Archidiakon approbirt worden.
1720 III 19
Archidiakon gestattet ... um die Andacht nicht zu verstören, daß nur die Gemeinheit procsssionsweise gehen könnte, Gott in einfältigem Gebet mit Gesängen demüttigst anflehen, welcher ordnung der Herr Pastor verschaffen soll, daß eine Crucifuxus vorgetragen werde ...
Demnach die Herren Bürgermeist4er und Rat, so dann die Eingesessenen zu Sendenhorst verschiedentlich unterthänigst angesuchet, damit wir zur Vermehrung der Ehre, Gottes, auch Einpflanzung christlicher Erbaulichkeit unseren Consens dahin erteilen, daß am Hl. Chaarfreytag eine Procession in beemlter Stadt Sendenhorst gewöhnlicher Maßen angeordnet werden möchte.
Folgt Taxe, die den Amtspersonen Pastor, Küster, Organist und Schulmeister zusteht ... wenn sie zur Procession erscheinen und ministrirt werden sollen.
Weilen dieses der Magistratus zur großen Glorie und Ehre Gottes, auch Vermehrung der Andacht vorab auf solcher Heiliger Zeit zeielet, so werden Herr Pastor, Vicarius, Cüster, Schulmeister und Organist und übrige Ministri desto weniger reflexion auf das Zeiltiche machen, sondern vielmehr die Ehre Gottes, so alle richtig belohnen wirdt, für Augen liegen.
1721 IV 6
Stiftung der Karfreitagsprozession
(Anm: Karfreitag war 1721 am 11. April; Stiftung als am Palmsonntag)
Fundatio der Char-freytags Procession
Wir Bürgermeister und Rhat der Stadt Sendenhorst bezeugen hiermit für unß, unseren Successoren und jedermänniglichen, daß wir auf vorhin mit unserer Gemeinde gepflogenen Rath und derselben Bewilligung resolviret haben, daß zu großerer Ehre Gottes und Vermehrung der Christl. Andacht Järlich in unserer Stadt Sendenhorst auf dem heil. Charfreitag eine Procession zum Andenken des bitteren Leidens unseres Herren und Erlösers J. C. gehalten werden sölle, wir auch darauf von Sr. Hochw. b. Gnaden Jobst Gottfried Adrian Freyherr von Droste, unserem H. Archidiaconus sub dato Münster d. 19ten Mertz laufenden 1721 Jahrs die Einwilligung und Confirmation erhalten (jedoch mit dem Vorbehalt und hiermit gethaner Bedingung, daß wir solche Confirmation nicht ferner angenommen als daß unß und unseren Successoren frey bleiben solle, solch Procession dem Befinden nach, bißweilen, auch sogar gänzlich zu unterlassen) darauf mit dem H. Pastoren unß vereinigt haben, daß jeder H. Pastor und dessen Successores bey solcher Procession durch sich oder bey dessen Verhinderung und Unvermögenheit, einen anderen Geistlichen dieselbe dirigiren, die Leute in Ordnung stellen und mit Singen auch sonsten, wie alles seinem Amt gemäß, derselbe assistiren, nach gehaltener Procession aber eine Ermahnung von der Cantzel halten, sodann ein zeitl. Vicarius s. Catharinae hieselbst oder dessen Vicesgerens dieser Procession mit Singen und bey Halten gebührender Ordnung gleichfalls assistiren, als dann der Cüster und Schulmeister mit Singen sich fleißig bei derselben verhalten, der Organist aber beym Ausgang und wieder Einkommen der Porcession in der Kirchen die Orgel schlagen,auch Calcant dabey sein Ammt vertreten solle, dagegnen dem Pastori für seine Mühewaltung ein Reichsthaler und für die Predigt elf Schillinge acht Pfennige, dem H. Vicario ein Markstück zu 9 SChillinge 4 Pfennig, dem Cüsteren und Schulmeisteren jdem 7 Schillinge, dem Organisten 4 SChilling 8 Pfennige und endlich dem Calcanten zwey schilling 4 Pfennige gegeben, auch die zur Procession notwendige ornamento un dKleidungen auß dem während der Procession vorfallender Opfer von uns angehaftet, die benöthigte Persohnen auch angewiesen werden, nicht weniger dem H. Pastori, Vicario et reliquis sowohl alß unß und unseren Successoribus vergelter künftig zum theil oder ganz, auch altera parte invita, wieder aufzuheben freystehen soll, zu dessen allen Festhaltung haben wir uns, unseren Successoren und Gemeinde unserer Stadteinkünfte, Saat (?) und güter soviel hierzu vonnöthen, verpfändet, auch darüber gegenwärtigen Schein, unter der Stadt gewöhnlichen Einsiegel zu unserer und dern einverleibten Nachricht in duplo ausfertigen und ob absentiam secretatii durch untenbenennten Noatrium unterschrieben lassen, waß auch der H. Pastor eines zeitl.Vicarii hoc tempore vicesgerens zu gleichmäßiger approbation und infolge dieses eigenhändig unterschrieben und mit ihren Pettschaften bekräftiget haben.
So geschehen Sendenhorst, d. c. April 1771ten Jahres
Joannes Bernadus Catjou Notar
Balthasar Raden, Pastor
Hugo Deiterinck, Vice-vicarius
Henrich Lipper et Bernd Niesert, consules
(teilweise fehlerhaft; lateinische Formeln verbessert; allerdings in der Fassung Ahlener Volkszeitung Nr. 69, 24. I. 1921 korrekt von Wilhelm Kleinhans editiert)
nach Original im Pfarrarchiv folgen noch die Unterschriften:
- Bernardt zur Bonssen
- Gerhardt Hinsenbrock
- Johann Everhardt von der Renne
- Dirich Suer
- Ferdinandt Hölscher
- Hinrich Vennewaldt
- Dirich Mennemann
- Anthon Beumer
- Gerdt Feldtmann
- Henrich Schmeddes
- Bernardt Schmedtkamp
- Betram Pustkrey
- Dirich zur Bonsen
Siegel des Pastor
Hugo Deternich Vicariae S. Cath, oeconomus
1725 III 13
Mißstände:
Dies parasceves publicandum in Sendenhorst
Eß wirdt allen und jeden, so der zu Ehren deß bitteren Leydens und Sterbens Xti Jesu ohnlengst angeordneten Procession zu Sendenhorst beywohnen, bey straeff von hen Pfundt Wachs archidiaconaliter anbefohlen, daß sie sich von allem ärgerlichen Rueffen, Schlägern und andern Muhtwillen, wodurch die Andachtg ienigermaeßen verhindert oder zerstört werden könnte, gäntzlich enthalten.
1769 III 16
Licentiam in die Parascieves Christi boynleutem (?) absque personis Judeos figurentibus in supplicatione com ... circumdecendi ... quoad alias vero figuratas personas decreto Synodali dicta Oct. 1768
1786 Synodalprotokoll: Die Karfreitagsprozession scheint außer Gerbrauch gekommen zu sein:
11. Sept 1786 Synodalvisitation und Prüfung der Kirchenrechnungen 1783-1785: noch einige alte zur vormaligen Karfreitagsprozession gebrachte Leinwand und sonstige Stücke befunden worden, so ist diese möglichst meistbietend zu verkaufen
ca 1800
Nachweis der Kosten wegen gehaltener Procession
1. charfreitagsproc. Gesamt 2-10 Rthlr
Passionsdarstellungen:
S. 107
In S trat bei der Prozession eine Teufelsgestalt mit Hörnern und Drachenschwanz auf, wie um die Andächtigen mit stummen Gebärden im Gebet
(Börsting-Schroer)
Mißstände bei der Karfreitagsprozession
Betr Karfreitagsprozession; Mißstände
Abschrift; MS 23 IV 1829: An die landrätliche Behörde Ibbenbüren:
Umstehend erhalten Sie einen Auszug aus dem mstr Edict vom 4. Okt 1768, wo unter Beziehung auf dasselbe alle kath Pfarreinen der mstr Diözese anzukündigen, daß, wofern sie bei den Prozessionen am Charfreitage einen Kreuzträger und überhaupt vermummte Personen zulassen, sie nach diesem nach bestehenden Gesetze in fiscalische Pflicht werden genommen werden. Gleiches
ist der Bürgermeister von Gemeinden im vormaligen Bisthum MS des Inhalts dieses Synodal-Edicts mit der Verfügung bekannt zu geben, daß sie denselbe auf gewöhnliche Weise zur allgemeinen Kunde geben und den Übertretern die Beförderung der Strafe von 25 Gulden oer 12 1/2 Rthlr androhen ...
1829 Pfarrarchiv Kasten 10
Circular an die Pfarre des Dekanats Beckum bzügl. der Einschränkung der Prozessionen
... wo Charfreitag eine Prozession ist, kann sie beibehalten werden.
1821 IV 23 MS
an den Landrat Cormann, Borghorst
an die landrätliche Behörde Ibbenbüren
Umstehend erhalten Sie einen Auszug des mstr Edicts vom 4. Oktober 1768, um unter Beziehug auf dasselbe allen kath Pfarrer der mstr Diözese anzukündigen, daß. wofern sie bei den Prozessionen am Charfreitrag einen Kreuzträger und überhaupt vermummte Personen zulassen, sie nach diesem nochbestehenden Gesetze in fiskalische Buße genommen werden. Gleichfallsist den Bürgermeistern von Gemeinden im vorm., Bistum MS der Inhalt dieses Synodal-Edikts mit der Verfügung bekannt zu machen, daß sie dieselben auf gewöhnliche Weise zur allgemeinen Kenntnis geben und den Übertretern die eine Beiforderung der Strafe von 25 Gulden zu 12 1/2 Rthlr
1825 XI 21 Köln
Ferdinand August EB von Köln (Graf Spiegel):
Rundschreiben betr Mißbräuche kirchlicher Feierlichkeiten.
...Es ist durch Thatumstände bewiesen, daß in verschiedenen Pfarr¬gemeinden die sog. Schützen-Gesellschaften und Bruderschaften oder auch zufällig gebildete Vereine von jungen Leuten an den Festen der Kirchweihe und der Kirchenpatrone oder bei den Pfarr-Prozes¬sionen feierliceh Aufzüge veranstalten, wodruch die Religion herab¬gewürdigt, das Heilige dem Gelächter ausgetellt ...
Mn pflegt nämlich in mehreren Pfarrgemeinden bewaffnet mit klin¬gendem Spiele und Trommelschlage, oft in einem höchst lächerlichen Anzuge und mit ungeziemenden Geberden die sakramentalische Prozes¬sion zu begleiten...
dieser Unfug kann ferner nicht geduldet werden.
Gegenwärtige Verordnung soll von der Kanzel an zwei nacheinander folgenden Sonntagen verkündet werden
Oberpräsident an Landrat
1839 IV 29
Ein Korrespondenzartikel aus MS in No 102 der Augsburger Allgemei¬nen Zeitung welcher eines Vorfalls, der sich am letzten Charfrei¬tga zu Sendenhorst ereignet haben soll, erwähnt, hat höheren Orts Aufmerksamkeit erregt und ist von mir über das Sachverhältnis Be¬richt erfordert worden..
In der Beilage zu No 102 des hiesigen Westf Merkurs befindet sich ein Schreiben aus Sendenhorst vom 22. des Monates- angeblich zur Berichtigung jenes Artikels- aus welchem jedenfalls auch hervor¬geht, daß dort an jedem Tage Unruhen stattgefunden haben ...
Bericht angefordert von Bürgermeister Brüning; der die Aufgabe an Pfarrer Lorenbeck weiterleitet
1839 IV 14
Pfarrer Lorenebck an Bürgermeister Brüning:
... die Prozession ist am letzten Charfreitage ganz in der bisher üblichen Weise gehalten worden; und es ist auch von mir durchaus kein Widerspruch erhoben, weshaln eine unwillige Stimmung im Pub-likum sich äußern könnte. Wenn ich gleich die Prozession in der Art, wie sie bisher, aus alten Zeiten übel verstandener Gebräuche herstammend, noch gehalten worden, längst schon bestandener Ver¬bote gemäß nicht billigen kann, und wenngleich ich gestützt auf angedeutetes Verbot der geistlichen Behörde, und angetrieben durch dads Urtheil besonnener Katholiken, welche den maskierten Aufzug eines Christus unter dem Kreuze einen Trödel oder einen Scandal genant haben, eine Veränderung resp. Verbesserung damit wohl schon hätte vornehmen mögen: so habe ich doch für gut befunden, dieses nicht ohne mähere Veranlassung und Mitwirkung der hochwürdigsten geistlichen Behörde thun zu wollen. Übrigens erlaube ich mir die Äußerung, daß nicht so sher die religiösen Ideen des gemeinen Vol¬kesm als vielmerh komerzielle und merkantile Rücksichten das größte Hindernis einer Verbsserung sind; ähnlich dem Beispiel in der Apostel-Geschichte mit der Götten Diana, Cap 19, vers 25ff
Ambelangend die vorgefallene Unruhe ist das ganze Factum treu in der Beilage des Westf. Merkurs No 102 erzählt, und ich wüßte nichts hinzuzfügen, als daß ich es für meine strenge Pflicht halte, Ordnung in der Kirche zu handhaben, und nicht zu dulden, daß nach beendigtem Gottesdienste sich schlecht erzogenen Leute nach Willkühr in der Kirche mit Absingen von Liedern befassen.
Mit dem Spectakel vor der Kirchenthüre hatte es übrigens nicht mehr auf sich, als daß die aus der Kriche verwiesenen verwirrt durcheinander ho! ho! ho! riefen und mit dem Polizeidiener, der zufällig des Weges kam und das Rufen verbot, einige Augenblicke zankten. Die eigentliche Bewandnis der Sache ist, daß den gemeinen Menschen von meinem Vorgänger die Zügel nicht gehalten sind, daß dieselben gewöhnlich durch Grobheit ihr Ziel erreicht haben und sich noch nicht mit dem Gedanken vertraut machen können, daß das nun nicht mehr geht. ...
Daß hier sonst am Charfreitage das Unwesen von den Krämern getrie¬ben wurde, wird keineswegs Euer Wohlgeboren zur Last gelegt werden können, indem es Ihnen unbekannt war. Vielmehr statte ich Ihnen meinen Dank ab, daß Sie es auf meine Anzeige alsbald verboten ha-ben.
Bürgermeister Brüning an Landrat von Merveldt
1839 V 11
Die Prozession am Charfreitag betr.
Es ist von Altersher dahier noch Gebrauch, daß am Charfreitage des Nachmittags eine Prozession an der inneren Seite des GRabens um die Stadt gehalten wird, wobei ein verkleideter und maskierter Mann ein großes Kreuz trägt.. Die Geistlichen, Küster und Schul¬lehrer begleiten die Prozession im kirchlichen Ornate . Von diesen und der mitgehenden Volksmenge werden sogenannte Fastenlieder vom Leiden Christi gesungen. Nach Beendigung der Prozession wird in der Kirche gepredigt. Das Ganze währt von 2 bis etwa 4 Uhr. Des Abends von 7 bis 8 Uhr wird wieder Betstunde gehalten, worin ab¬wechselnd gesungen wird und wobei der Pfarrer zugegen ist. Es hatte sich die Unordnung eingeschlichen, daß über 8 Uhr hinaus mehrere junge Leute aus der untersten Volksklasse bis gegen 9 Uhr in der Kirche blieben und sich mit Absingen von Fastenliedern be¬faßten., wobei der eine noch stärker schrie als der andere. Da dieses Singen nichts weniges als erbaulich war, läßt sich leicht denken; daher fand sich der Pfarrer veranlaßt, den nach beendigtem Gottesdien st in der Kirche zurückbleibenden, meistens Handwerks¬bursche, zu erklären, daß der Gottesdienst beendigt sei und die Kirche geschlossen werden müßte. Hierauf gingen alle ohne Wider¬rede aus der Kirche, es mochten etwa 50 bis 60 Personen sein. Diese blieben noch einige Minuten auf dem Kirch-hofe stehen und riefen beim Weggehen des Pfarrers öh! oh! und gingen dann selbst nach Hause.
Gegen das Abhalten der Prozession ist vom Pfarrer nicht der minde¬ste Widerspruch erhoben, auch hat sich eine unwillige Stimmung im Publikum nicht wahrnehmen lassen.
Mit dem Feilbeiten von Waren am Karfreitage hat es folgende Be¬wandtnis: Vor einigen Jahren fanden sich ein Kuchenbäcker am Kar¬freitage hier ein, welche ihre Ware auf Tischen feilboten, voriges Jahr aber stellten sich drei Krämer aus Münster ein und boten Ellenwaren feil; ich ließ daher am letzten Karfreitag den Grund der Verordnung vom 21. Nov 1823 das Feilbieten von Waren auf den Straßen und öffentlichen Plätzen verbieten und die hergekommenen Krämer zogen so wieder ab.
Dieses ist der ganze Hergang der Sache, und erlaube ich mir bei dieser Gelegenheit den Wunsch zu äußern,. daß die höhere Behörde sich veranlaßt finden möge, daß wenn nicht die Prozession, doch das Kreuztragen durch einen maskierten Menschen abgeschafft werde.
Hierzu lange Abhandlung ebenfalls im Pfarrarchiv:
... Es hat sich vielfach und in allen Farben ein Gerede über eine am Hl. Charfreitage zu Sendenhorst vorgefallen sein sollendes Scandal verbreitet und selbst die Augsburger Allgemeine Zeitung Nr. 102 enthält einen Correspondenz-Articel aus Münster darüber:
In dem uns benachbarten Städtchen Sendenhorst hat das Volk dem Pfarrer die Scheiben eingeworfen, und zwar am Charfreitage weil der selbe die hergebrachte Prozession und den Christus unter der Kreuzeslast und den geißelnden Schergen an diesen Tage hat abstellen wollen
(wird vom Pfarrer Lorenbeck heftig widersprochen; er habe die Prozession stets durch geführt; nur Mißstände abgestellt, vor allem die Krämer und Buden an diesem Tag)
1839 VIII 2
Bishcof Caspar Maximilian bezieht sich auf die Verordnung vom 04.10.1768 und bekräftigt: Ein verkleideter Kreuträger darf nicht mehr bei der Prozession sein; zupublizieren!_
Kirchenchor
1936 I 4 B 127
Stapo MS
Minister für kirchl Angelegenheiten hat entschieden: althergebrachte Veranstaltungen der Kirchenchöre kath Kirchengemeinden sind nicht zu beanstanden, auch wenn sie außerhalb ihres natürlichen und bestimmungsmäßigen Betätigungsfeldes liegen. Bisheriger Rahmen muß eingehalten werden.Alle darüber hinaus gehenden Veranstlatungen sind zu verbiten
Der Zugehörigkeit Jugendlicher unter 18 Jahren zu den Kirchenchören ist besondere Beachtung zu schenken. Versuch, das Betätigungsverbot der konfesionellen Jugendverbände zu umgehen.
Austrup: Schulte zur Kenntnis_
Kirchbau
(nach Zeitungsberichten A 580)
Januar 1853
Eine zum Besten des Kirchenbaus bewilligte kath. Hauskollekte wird gegenwärtig im beachbarten Reg Bez Münster durch die Gemeindedeputierte abgehalten.
März 1853
Kollekte abgehalten; soll in den übrigen Teilen der Provinz fortgesetzt werden.
Mai 1853
der hiesige Kirchenvorstand hat bei der Versteigerung des Kanals die sogenannte Steuner Schleuse für 1800 Thlr erstanden, und das aus behauenen Sandsteinen bestehende Material hierher zu holen und zum Kirchenbau zu verwenden
Juni 1853
Kollekte im Reg Bez Arnsberg
Sept 1853
Das zur Abhaltung des Gottesdienstes während des Neubaus der hiesigen Kirche bestimmte Gebäude wird noch in diesem Jahre aufgerichtet werden.
Nov. 1853
wird nächstens mit dem Abbruch der alten Kirche vorgegangen werden
Jan 1854
Das zum Gottesdienst während des projektierten Neubaus der Pfarrkriche bestimmte Gebäude wurde am 27. 1. seiner neuen Bestimmung übergeben
März 1854
Der Abbruch der alten Pfarrkriche hierselbst ist fast beendigt. Mit dem des Thurmes ist man beschäfttigt; nunmehr wird der Neubau vorbereitet
Juli 1854
Der Neubau der Kirche hat bisher noch nicht in Angriff genommen werden können, da die technischen Vorarbeiten noch nicht zum Abschluß gekommen sind.
fehlen Berichte bis 1854 - 1863
November 1863
Die günstige Witterung ist dem hiesigen Kirchenbau sehr förderlich gewesen, und sind von den beiden Thürmen an der Ostseite der eine ganz, der andere zur Hälfte fertig geworden, womit die Bautätigkeit für dieses Jahr eingestellt ist.
Juli 1865
Am 16. d. Mts Abends fuhr der Blitz in einen der Thürme der hiesigen neuen Kirche und richtete an dem Dache einige Verwüstungen an, ohne aber zu zünden
Wohltätigkeit und Menschenliebe hat sich neuerdings in erfreulicher Weise dadurch bewährt, daß für den hiesigen Kirchenbau der Pfarrer Reinermann hierselbst 500 Rhtlr und die Mitglieder der Johannesbrüder- Schützengesellschaft die gleiche Summe geschenkt haben
Kirche zu Sendenhorst
1975 Denkmalpflege
Die von Vinzenz Statz erbaut Hallenkirche ist ein beachtlicher vierjochiger Backsteinbau mit reich gegliedertem Westturm, eingezogenem polygonal geschlossenem Chor, Die chorflankentürme gehen in den Obergeschossen vom Quadrat in eine polygonale Grundform über, Dreibahnige, langezogene Maßwerkfenster spenden dem Innenraum das notwendige Licht, An den Seiten Strebepfeiler mit Kaffgesimsen., Satteldach mit Pfannen gedeckt. Auf der Südseite ein bemerkenswertes Portal sowie eine Mariensäule auf dem Kirchjplatz, - Der Innenraum ist mit Kreuzrippengewölbe überspannt.
Zustand: sehr gut.
Baugeschichte
vgl. W. Kloppenburg, Einflüsse des Kölner Dombaus auf die Neugotik im Bistum Münster unter Bischof Johan Georg Müller 1847-1870
Kölner Domblatt 31/32 (1970), S. 145-148
stilistische Verwandtschaft:
BUK Kreis Soest, Oestinghausen (S. 54ff)
Kirche kath, romanisch, Übergang
einschiffig, zweijochig mit Querschiff, gerade geschlossener Chor, Westturm (romanisch) und Sakristei an der Südseite. Dachreiter auf der Vierung.
Hauptgesims mit spitzbogigem Bogenfries
Kreuzgewölbe mit rechteckigen Rippen, Fenster rundbogig
vgl. auch Vreden, Stiftskirche: einschiffiger kreuzförmiger Gewölbebau ohne Turm
um 1180 Langhaus errichtet
Innenmaße der Kirche nach Urkastaster errechnet, Mauerstärke auf 1m gesetzt
32m lang, ca 9 breit = 440 qm, Turm 49 qm , Gesamt ca 490 qm
1669 AV 391,1
Pastor Kleikamp quittiert Anweisung von 15 Rthlr durch den Richter Bisping zum Behuf des Kirchenbaues aus dem Register der Nebenschatzung
1686 Kirchspielrechnungen
Lt Quittung an Thomas Joelman, Provispr, bezahlt wegen pannen zu der Kirchen 5-10 Rthlr
An Bürgermeister Wettendorff den Winkopff wegen Meister Caspar Heiman -18-8
Meister Caspar Heimann wegen seiner Arbeit an der Kirchen 14-27 Rthlr
Henrich Herte -14-
Meister Bernt Blickmann wegen seiner Arbeit an der Kirchen 8 Rthlr
Meister Caspar Heimann einschließlich Restzahlung 12 Rthlr
1723 GV 1 Status parrochialis
Altäre:
Quartuor in ecclesia, unum in sacristia,
summum in choro, S. Martin. Episcopus medium in eccl.
SS. Fabnianus et Seb. lateralis ad septentrionem
S. Cath. lateralis ad meridiam
S. Johannes Baptista de titulo Sti.
in Sacrista nihil constat
1804 GV
Johan Hch Freise, Rechnung über Glaserarbeiten
1. Glase 25 Ruten in der Kirceh
2. in der Seidenkapell 9 Rutten
3. in der Außenkapell 13 Ruten
4. in der Kirge die neyhen Glaße geputzet
1808 I 27 Reg MS 16576
Bauninspektor Meyer, WAF: Bey dem letzten unglücklichen Brand zu Sendenhorst hat auch das Feuer die Kirche ergriffen und ist der Thurm ganz ausgebrannt, die Glocken sind geschmolzen und die Thurmuhr zerstört worden
Die Einwohner von S. sind dadurch in nicht geringer Verlegenheit, indem ihnen nun weder zu ihren gottesdienstlichen Verrichtungen die Zeichen gegeben werden können, noch sind sie im Stande ihre Zeit gehörig einzuteilen.
Aber selbst das noch stehende Mauerwerk, welches nun schon 2 Jahre den Einwirkungen der Witterung Preis gegeben war, leidet von Zeit zu Zeot immer mehr und um so bedeutender, je stärker es vom Brande mitgenommen worden ist.
Auftrag durch Magistrat und Pfarrer, einen Plan zur Widerherstellung des Turmes zu entwerden: Turm muß stark mit Holz ausgebaut werden; durch Anbringung vieler Anker muß Mauerwerk gefestigt werden.
Kostenvoranschlag: 3749 Rthlr
1810 StASendenhorst ohne Signatur
Die Kirche ist in einem dauerhaften Zustand exclusive des Daches
Sie ist allerdings zu klein,maßen auch die Gemeinde zu schwach, um die ungeheueren Kosten zu deren Erweiterung bei den gegenwäritgen Zeitumständen aufbringen zu können
1813 X
Schreinermeister Mertens stellt Rechnung über 7 1/2 Rthlr aus für das Aufwinden der Turmuhr
Neubau der Sendenhorster Kirche 1855/1865
Baugeschichte
Ludwig Schreiner, Architektur des 19. und 20. Jh:
der Sakralbau in der zweiten Hälfte de 19. Jh
Kohl, Westf. Geschichte 2
beachten wir
1824-1833
jährliche Ansparung von ca 500 bis 600 Thlr; so daß
1834 5.926 Kirchbaukapital vorhanden.
Weitere eingeplante Einnahmen:
- kgl Gnadengeschenk leider in Staatsschuldscheinen, die versilbert werden müssen.
- Zinsen aus ausgeliehenem Kapital aus den Gemeinden Dolberg, Beckum, Enniger, Vorhelm, Ahlen
gesamt 9.379 Thlr
1832
Überweisung aus der Communal-Kasse der Bürgermeisterei Senden-horst: etatsmäßiger Zuschuß behuf dem Sendenhorster Kirchenbau 500 Thlr;Anlage bei der kgl Bank.
1834
Bauspektor Ritter hat im Herbst 1833 den Auftrag erhalten, die Erweiterung der Kirche in Sendenhorst durch zuführen.
Aus seinem Gutachten: : Turm über dem Gewölbe sehr ausgebrannt (jedenfalls nach der Behauptung Bürgermeister Marcus)
Nach Untersuchung keine Gefahr für den Turm, trägt das Geläute vo 8.000 Pfd schwere Glocken ohne Beschädigungen
"Die Gewölbe sind die einzige Vorzüglichkeit in dieser Kirche"
"Der Turm ist schon zweimal ganz ausgebrannt und ausgeglüht, näm¬lich 1529 und 1806"
===> 1529 sicherlich nicht aus der Luft gegriffen, wahr¬scheinlich Bauinschrift<===
1835 LRA Beckum Nr 322
Stiftung von 2.000 Thlr durch den preußischen Köniog für die Mitglieder der Commune Sendenhorst, dsie 1806 abgebrannt waren. Da die Geschädigten nicht mehr festzustellen sind, wird das Geld als zinsfreier Vorschuß dem Armenfonds überwiesen; später für den Kirchbau verwendet.
1836
Beurteilung der Steine aus dem Steinkühler Feld durch Steinhauer Heinrich Neuhaus:
Die Steine liegen 8 - 10 Fuß unter der Erde; nach Abräumung in 4- 6, auch 8 Zoll dicken Lagen (10 - 20 cm). Nach seiner Meinung sei die jetzige Kirche auch von den Steinen aus dem gedachten Brüchen erbaut, da die steine sehr ähnlich sind.
Auch der Flur der neuen Kaserne in Münster sei aus Steinen aus dem Steinkühler Feld gemacht.
(Steinkühler Feld im Besitz de Kolonen Joelmann)
BE LR 322
1834 V MS Baurat Ritter an LR Merveldt:
Herbst 1833 Entwurf zur Erweiterung der Sendenhorster Kirche angefordert.
...Bei meinen Reisen habe ich dieses Gebäude schon einige Male untersucht und glaube darüber Nachstehendes anführen zu können:
1. am wenigsten kostbar, aber schwierig in der Ausführung: Erweiterung durch zwei Kreizgewölbe auf beiden Seiten des turms, die alten Mauern teilweise abbrechen und nur einen Gurtbogen stehen lassen
Erfordert viel Umsicht und einen tüchtigen Maurermeister; Gebäude würde dann in der lichten Weite 83 Fuß = 25.4 m erhalten.
- Lt Bürgermeister Marcus ist Turm über dem Gewölbe sehr ausgebrannt. Nach Untersuchung trotzdem festgestellt, daß der Turm noch sehr dauerhaft ist: trägt die 8000 Pfd Glocken ohne anscheinende Beschädigungen: Im Innern ist der Turm mit neuen starken Holze gut ausgebauet, die Mauern sind sehr dick, gut verputzt und von der Schadhaftigkeit des Mauerwerkes war auf diese Art nichts zu bemerken.
2. Ritter kann der Meinung nicht zustimmen, man könne das Gewölbe heruasbrechen, um die Kirche höher zu ziehen:die Gewölbe sind der
einzig Vorzug dieser Kirche, bis zum Scheitel 36 Fuß (11.15m hoch)
also nicht zu niedrig: Nicht zu empfeheln, da am doch immer sehen
würde daß die Pfeiler ursprünglich andere Bestimmungen gehabt
Will man diese Kosten vermeiden, dann baue man lieber eine neue Kirche, nach einem der Localität und der jetzigen Seelenzahl angemeissenene Plan, den ich gerne entwerfen werde
1837 XI 20 Münster
Baurat Ritter an LR Beckum:
... Von Bürgermeister Brüning erfuhr ich, daß meherer Gemeinde-Glieder die Kirche zu Glandorf als ein schönes und angemessenes Gebäude empfehlen und deshalb beschlossen sie, zur Besichtigung derselben eine Deputation nach Glandorf zu schicken.
... bei Gelegenheit habe ich das Gebäude nicht nur genau besichtigt, sondern selbst aufgemessen. Folgt Beschreibung und Skizze
- ohne Säuler und Pfeiler, die nicht bloß den Bau sehr verteuern sondern auch beim gottesdienste hinerlich werden.
- Lichte Weite von 56 Fuß; 2 Fuß weiter als die geplante Sendenhorster Kirche
- Im Innern hat die Glandorfer mit der Sendenhorster nach dem 2. Plane einige Ähnlichkeiten:
- Hochaltar
- Kommunikantenbank
- Chorsitze
- Kinderbänke
... Bei der neuen Sendenhorster Kirche ließe sich die Kanzel mehr in der Mitte anbrigen
Scharfe Kritik an der Glandorfer Kirche: ... Ich habe nie eine Kirche gesehen, in welcher so viel Holz unöthiger Weise verschwendet ist, als in diesem Dache; Wald von Bauholz
... noch ein sogenanntes Mansarde- Dach, die vor etwa 50 Jahren freilich einmal Mode war, wie sich aber heutigen Tags selbst bei Wohngebäuden von zu bringen scheint, da das schlechtes aussehen solcher Dächer jedem einleuchtet.
Drohung: Sollte ncah dieser Konstruktion an der neuen Sendenhorster Kirche ein Holz-Gewölbe und Strebpfeiler angebracht werden, so würden die Kosten wenigstens um 3000 Rthlr höher belaufen als ich dieselben veranschlagt habe_
1837 I 2
Bauinspektor Ritter drängt auf Ausführung; ... da der unmittelst erfolgte Tod des Herrn Pastors zu Sendenhorst die Hindernisse beseitiget hat, welche von dieser Seite gegen die Ausführung erhoben wurden.
Bürgermeister merkt an: Habe graben lassen und festgestellt an drei Stellen, daß das Fundament der Kirche 6 1/2 Fuß (1.95 m) unter der Oberfläche
1837 I15
Gemeinde und Kirchenvorstand fassen den Plan, eine ganz neue Kirche zu bauen, falls die Kosten nicht 10-12.000 Taler überschreinten
Hinweis auf die Kirchen in Milte und Glandorf, (1829 als rechteckiger Saalbau mit hohen, rundgecshlossenen Fenstern und Flachdecke errichtet lt BUK WAF, Milte)
Kommission gebildet auf Pfarrverwalter Darup, Vikar
Herr Beumer
Herr Schwarte
Bürgermeister Brüning
Kirchbaufonds 1824 angelegt, z Zt 9.379 Taler
Vorhelm und Enniger enntleihen dem Kirchbaufonds ca 800 Taler, auch Beckum und Ahlen
1838 VIII
Kritik an den Plänen: Kirche zu schmal Bank mit 24 Fuß zu lang, daß diejenigen, die ihre Sitze an der Mauer haben, später in die Kirche gehen
1839 IX 2
Kirchenorstand und Gemeinderäte halten das Kapaital für einen Baubeginn noch für zu gering
1839
2363 Einwohner, 3 Ev 74 jüdisch Kinder unter 14J 654
1840
benötigt 1000 Sitze, vorhanden: 10558 Taler Kirchbaufonfs, meist in Staatsschuldscheinen
1841
Überlassung der Baubeschreibung der Kirche in Füchtorf
1841
Mit Beginn des Baus muß das Begraben auf dem jetzigen Kirchplatz aufhören, und der bereits früher erworbene neue Begräbnisplatz muß sofort benutzt werden (Anordnung Reg Münster)
1842 A 1136
Weiteres Gesuch um Auszahlung des 1806 versprochenen Gnadengeschenks (erst 5.000 Thlr im Jahre 1817 angewiesen, bei Versilberung allerdings nur 3569 Thlr) 1833 weitere 2.000 Thlr angewiesen. »Der Rest ad 3000 Tlr ist bis jetzt nicht angewiesen, daher wagen wir es, durchdrungen von der mutigen Überzeugung, daß Euer Kgl Majestät jedes billige Gesuch gern erhören, die alleruntertänigste Bitte zur huldreichen Berücksichtigung zu Füßen zu legen, daß Allerhöchst dieselben geruhen mögen, diese an dem von Seiner hochseeligen Majestät verheißenen Gnadengeschenk noch verbliebenden Rest dem Städtchen Sendenhorst zum nothwendigen Kirchenbau allegnädigst verweisen zu lassen. ...«
Statistik 1842: Steuereinnahmen 1259 Thlr;
Kühe 327
Pferde 48
Ziegen 47
Schweine 187
275 Häuser; aber 76.719 Thlr Schulden - 1568 Einwohner in 293 Familien
Sozialgefüge 1842:
Familien im Wohlstand20 6,4%mit notdürftigem Auskommen75 24.1in dürftigem Zustand 165 53ganz arm51 16.5
Kgl Gnadengeschenk (Abschrift in A 1136)
Sr. Königlichen Majestät von Preußen p. ,achen dem Pfarrer Darup und Bürgermeister Kocker ihr Gesuch vom 2. Mai um Unterstützung und Beihülfe zum Wiederaufbau des am 29. Arpil d. J. größtentheils eingeäscherten Städtchens Sendenhorst nach dem nunmehr darüber eingegangenen Berichte des Staats-Ministers von Angern, hierdurch nachrichtlich bekannt, daß Höchst dieselben#1. für die Hülfsbedürftigsten der Abgebrannten 260 Stück Bauholz aus Höchst dero Forsten und zwar 1/3 für die ärmste Klasse ganz frei und 2/3 für die übrigen für die Hälfte der bestehenden Holz Taxe anordiren, außerdem aber
2. für die unbemittelten Eingesessenen eine Geldunterstützung von 10.000 Rthlr, wovon der Contributions Receptor Lange und Kämmerei Rendant Suermann, wegen ihres pflichtmäßigen Benehmens bei Rettung der Cassen und der Gerichts-Registratur namentlich theil nehmen sollen, aus der Dispositions Casse beiwlligen wollen, und
daher demgemäß das Nötige an den genannten Staatsminister dato erlassen und zugleich der Wiederaufbau der abgebrannten Gebäude nach einem zweckmäßigen Plan und die dabei einzuführenden besseren Einrichtungen vorläufig genehmigt haben.
Charlottenburg, den 26. Junli 1806.
gez. Friedrich Wilhelm
An den Pfarrer Darup und Bürgermeistrer Kocker zu Sendenhorst.
1842 II 25
Kirchenrat strebt einen Bau ohne Bühne an, die nur verunstaltet. Klar, daß das jetzige Kapital nicht einmal die Hälfte dere Kosten decken kann. Daher nuß der Bau noch etliche Jahre hinausgezögert werden.
Der Bauplan soll im Laufe des Jahres eingereicht werden.
Da die Sendenhorster Bruchsteine untauglich sind, soll der Bau in Ziegelsteinen ausgeführt werden. Eine Ziegelei muß angelegt werden.
Baukosten auf 22- 24.000 Thlr geschätzt; Hinweis auf Füchtorf.
vorsorglich Antrag auf eine Kollekte in Rheinland und Westfalen.
1842 III 23 BE, Betr. Kirchbaufonds Sendenhorst
- Baufonds, Staatsschuldschein 7500 Thlr
- ausgeliehene Kapitalien 3600
- 4% Zinsen 444
- aus dem Dispositionsfonds der Provinzialhülfskasse 600
-
Gesamt 12.440 Thlr (1837: 9.379 Thlr)
1842 IV 7
Die im Steinkühler Felde zum Kirchenbau gebrochenen Steiner sind von so schlechter Qualität, daß sie größten Theils verwittert und unbrauchbar geworden sind (teilweise für Wasserdurchlsse verbraucht).
1842 IV 29
Probebrand: Der Kirchenvorstand hat eine förmliche Ziegelei auf einer von der Pastorat dazu eingeräumten Grundstück angelegt und einen Probebrand gemacht. Die Steine sind jetzt ausgezogen und dem Anschein nach von vorzüglicher Qualität
1843 IV 8 Münster
J H Illigens (Landtagsmitglied) teilt mit, daß der Stadt Sendenhorst von dem jetzigen Landtage in der gestrigen Plenarsitzung zum Kirchenbau aus der Hülfskasse 400 'Tlr bewilligt sind.
Anm. An den Herrn Bürgermeister Brüning zur erfreulichen Nachricht
Ergebenst grüßend Lorenbeck
1843
Einwand des Landrats: die Gemeinde wünscht statt des Ritterschen Holzgewölbes ein massives Gewölbe; das wird den Bau um 8-9.000 Thlr verteuern.
1843
der Rittersche Bauplan wird Höheren Orts der als wichtige befundenen Ausstellungen nicht mehr zugrunde gelegt
1843 IX
Die Sendenhorster Kirche soll in demselben Style, jedoch breiter, als die im Bau begriffene zu Füchtorf erbaut werden
- Gesamt (Füchtorf) 21.500
Kirchbaufondes 13.103
1843 XII
Nach allgemeinem Wunsch soll die Kirche nicht nach Ritters Plan gebaut werden (d.h. nicht klassizistisch)
Kontrakt zwischen Kolon J F Vahlhaus zu Wadersloh, Ziegelmeister Cabolet, im Sommer 1844 200.000 Backsteine zu brennen.
1843 XII 13 LR A 1136
Dem Kostenanschlag des jetzigen Reg Baurat Ritter zum Bau einer neuen Kirche dasselbst, wollen Sie nebst Zeichnung umgehend mir zugehen lassen, auch zugleich kurz anzeigen, ob nova hinsichts des Risses der Kirche vorgekommen sind.
(Anm Brüning: Ist eingericht und angezeigt, daß ers der allgemeine Wunsch sei, daß die Kirche nach dem Ritterschen Plane nicht gebauet werde
1844 III 15 A 1136
Unbeeindruckt von dem Vertrag mit Cabolet nimmt der Kirchenvorstand einen »gewissen A. Hartmann aus Amelsbüren als Ziegelmeister« an.
Beiliegend Kontrakt. Hartmann soll im Laufe des Sommers 1844 sobald die Witterung gübnstig ist, Ziegelsteine für die hiesige Kirche anfertigen und brennen. Erhält für 1000 Stück 2 Taler
--Lorenbeck bedankt sich überschwenglich bei LR v Mervelt:
... Bei Remission der Landräthlichen Verfügung unserm Kirchbau betreffend, findet der Kirchenvorstand sich pflichtschuldigst gedrungen, zuvor dem Herrn Landrath, Herrn Grafen von Merveldt, hochgeboren für Hochdessen gnädigste unablässige Fürsorge zur Beförderung unsers Kirchbau unsern unterthänigsten Dank zu sagen, mit der Bitte, uns ferner mit Rath und That hochgeneigtest beistehen zu wollen (Das ist Lorenbecks Stil!!!)
1845
Prüfung der probegebrannten Steine durch Bauinspektor Kawerau "ganz vorzüglich"; haben den strengen Winter überstanden
Chemische Untersuchung: 31% Kieselerde; 18 % kohlensuarer Kalk, 9 % Bittererde; 8 % Eisenoxyd, 15 % Thonerde
1844 X 3 LR an Amtmann Brüning
Bezug auf die beiliegende Marginalverfügung der Reg MS die Beschwerde von Beumer und Cons wegen des Verfahrens beim Kirchenbau betreffen geht zur Erledigung erschöpfender Bericht ein, wobei namentlich die Angabe der schlechten Beschaffenheit der gerbannten Ziegel technisch zu widerlegen sein wird
1844 XI 12 Lorenbeck begründet den Kirchbau
... Sollte uns diese fremde Hilfe (Kollekte) nicht zu Theil werden, so müßte die Gemeinde noch lange - wennn anders dieses alte Gebäude nicht vielleciht bald zusammenfällt - zwischen den alten Mauern dieser dumpfigen und zu kleinen Kirchen zeufzten, müßte noch zu langen bedauern, daß sehr viele in dieser erdrückenden Kirche des Segens eines wahren Gebetes und des göttlichen Wortes nicht theilhaftig werden, und zu lange noch sehen den vielfachen Unfug der in allerlei Weise oft heimlich, oft störend und zum großen Ärgernisse in den Gängen und Winkeln der alten Kirche, wo alle gedrängt in Haufen stehen, verübt wird. Ja, wahrlich groß und dringend ist das Bedürfnis einer neuen Kirche.
1849 X 9 MS Abschrift
Es wird jetzt nothwendig, daß nach Anleitung des Circulars Regulativs vom April 1845 eine besondere Bau-Kommission zur Verwaltung der Fonds konstituiert wird, wo alsdann auch die Verwaltung der Fonds übernommen werden kann.
Der Kirchenvorstand wolle das Weitere veranlassen und in sechs Wochen hierher berichten
General Vicarius gez Melchers
1849
Beschluß, wegen zur Zeit günstiger Kirse (88 ¼ %) die Staatsschuldscheine auf Veranlassung des Bischofs zu verkaufen. Das Geld soll beim Bainkier von Olfers Münster wiederangelegt werden.
1850
Kirchbaufonds beläuft sich auf 14957 Thlr
1850 I LR BE (Schmising.-Kerssenbrock)
Tadel für Lorenebck, weil ergegen die Verfügung keine Verhandlungen mit der Provinzialhülfskasse wegen Unterbringung der Kapitalien aufgenommen hat
Steine für den Turm vom Max-Clemens-Kanal:
1845 Pfarrarchiv Kasten 13
Verzeichnis der freiwilligen Beträge, welche die Pfarrgenossen Stadt und Kirchspiel Sendenhorst zum Neubau der Pfarrkirche gegeben haben.
gebundenes Verzeichnis mit alphabetischem Register. Spalten für die einzelnen Jahre 1845ff
sämtliche Haushalte aufgeführt.
Spenden schwanken zwischenn 25 Rthlr (Posthalter Bonse, einmalig) und wenigen Silbergroschen.
Durchschnittliche Einnahmen pro Jahr Stadt 90-100 Thlr
Ksp 120 Thlr
===> Heinrich Knüfermann, Geschichte des Max-Clemens-Kanals, Hildesheim 1907 (Beiträge für die Geschichte Niedersachsens und Westfalens Heft 10)
Domänenregistratur Abt. III (M-C-Kanal) frühere Registratur I 148
===> Dom. Reg R I 148, 9 Vol VII A: Nachweis des verkauften un¬beweglichen Inventars des aufgehobenen M-C Kanals.
Steinerne Schleuse für 1850 Thl auf Abbruch veräußert. Die Qua¬dern der steinerne Schleuse wurden für den Neubau der Sendenhor¬ster Kirche angekauft (Dom Reg I 148, 9 Vol VI, 17. IV.
1853;Kirchenvorstand S. an Reg MS)
S. 33: 1726 15km nördlich MS am Blomberg Beginn der Schleusenbau¬ten; recht große Kammer: Als Baumaterial meist Sandstein aus den bisch Steinbrüchen am Huxberg bei Bevergern; schlechte Qualität, verwittert schnell Steinschleuse nach Plan des Kanals (Anhang) westl. und in Höhe Greven am Temmingsbach
1843 II 13 Landrat an Regierung; Beantwortung einer Anfrage
1. Kirchbaufonds beläuft sich auf 12.103 Thlr
2. Notwendigkeit eines Neubaus notorisch: die Kirche ist um 1/3 gegen die Bevölkerung der Gemeinde von 2400 Seeln zu klein, welche obenein bei der Baurat der alten Kirche in Form eines Kreuzes auf eine unangemessenen Weise darin zusammen gedrängt, mit den in de Seiten-ARmen dieses Kreuzes gepreßten Teile, an dem von dem Hochaltare zu Ende des Hauptraumes stattfindenden gottesdienste keinen gehörigen Anteil nehem kann.
Die versunkene Flur der Kirche und die übrigen darun wahrzunehmenden Erscheinungen des Verfalls bieten ein unanständiges Ansehen, ... dem nur durch einen Neubau agehlofen werden kann. Bereits 1837 vollständiger Kostnanschlag Bauinspektor Ritter 11.000 Thlr.
... Jedoch schreckt die Gemeinde dafür zurück, eine so große Kirche mit einem in projectirter Weise niedrigen Decke ohne erhabenes Gewölbe zu bauen, wie vielmehr es der Würde und gewohntem Style bei so großen Kirchen, auch der längeren Dauer entsprechen würde, den Kirchbau mit einem massiven Gewölbe auszuführen.
... Kostenvoranschlag durch LR vorläufig nicht veranlaßt, da der als sachvertsändig geltende Pfarrer Lorenebck dies selbst zu thun früher übernommen hatte, was indeis nicht geschehen, auch schon der Anschlag des Regierungsrats Ritter vorlage
... LR geht von geschätzten Kosten von 20.000 Thlr aus.
1844
Ablehnung eines weiteren Gnadengeschenks durch König Friedrich Wilhelm
Ich finde Mich auf Ihren Bericht vom 6ten Juli nicht veranlaßt, zu den Kosten des Neubaues der katholischen Kirche in Sendenhorst, wozu bereits so bedeutende Gnadenbewilligungen stattgefunden haben, noch ein weiteres Gnadengeschenk zu gewähren und ermächtige Sie das heirauf gerichtete Gesuch des Bürgermeisters und Pfarrers daselbst deren Eingabe nebst Anlage mitdem Anschlage und den Zeichnunge wieder beiliegt, abzulehnen
Erdmannsdorf, den 31. Juli 1844
(gez) Friedrich Wilhelm
StASendenhorst A519
Neubau der Pfarrkirche zu Sendenhorst
1853 BE
Befreiung der Kirchbaufuhren von der Entrichtung des Chausseee-Geldes von Münster - Ibbenbüren und Münster - Arnsberger Straße
1853
Genehmigung einer Kollekte
1853 VIII 23
Beschluß des Kirchenvorstandes
- Vikar Meinert
- Brenner Schwarte
- Ökonom Werring
- (Schulze Bering ausgeschieden, noch keine Nachwahl)
- Der Neubau der Kirche wird immer dringender, indem namentlich dem Turm, dessen viele Risse sich augenscheinlich seit kurzem immer mehr öffnen, die größte Gefahr zu drohen scheine, und, ohne eine große Verantwortlichkeit auf sich zu laden, der Kirchenvorstand demselben nicht sorglos zusehen dürfe.
Beschluß, den Abbruch des alten Kirchengebäudes möglichst zu beschleunigen.
- Lorenbeck: Bau einer sogenannten Notkirche ist bereits begonnen; Dachziegel und Latten fehlen noch. Hierzu Verwendung der Dachziegel der alten Kirche. Abdachung läßt Gottesdienst weiterhin zu, indem das Gewölbe allenfallsiges Regenwasser ableitet
- Beschluß, Abbruch von Turm und Kirche im Herbst zu beginnen und bei günstiger Witterung im Winter und Frühjahr fortzusetzen, so daß Sommer 1854 der Bau der neuen Kirche beginnen kann
1853 X
Antrag Bürgermeister Kreuzhage auf Befreiung vom Chausseegeld. Zum Neubau soll das Material der angekauften fiskalischen Schleuse des Max-Clemens-Canals im Ksp Greven gewonnen werden. Befreiung an den Barrieren Sandrup bei MS und Dicke Weib.
Die Stadt Sendenhorst ist in einem Maße in Anspruch genommen, daß alle nur möglichen Ersparnisse bedacht genommen werden müssen: So hat Chausseebau Drensteinfurt über Sendenhorst nach Vorhelm und Beckum große Bedeutung gewonnen, seitdem eine Nebenstrecke der Eisenbahn Münste Hamm mit großer Wahrscheinlichkeit in Aussicht steht
1854 V 24
Bildung einer Baukommission, um die Pläne soweit voranzutreiben, daß sei eine bischöflichen Behörde zur Genehmigung vorgelegt werden können
- Bürgermeister Kreuzhage
- Colon Vornholz
- Colon Averhoff
1855 VII 6
Lorenbeck legt der Kirchen-Repräsentation vor.
1. Beschluß der Kirchbaukomm. über die Annahme des Bauplans
2. Bauplanzeichnungen:
a. von Dombau-Werkmeister Statz in Cöln, 7 Blätter unter seinem Namen
b. 4 Blätter, worin unter Festhaltung des Wesens des Statzschen Entwurfes, diejenigen Veränderungen vorgenommen sind, welche in Vereinfachung des Baus wegen der Kosten und in der Kunstruction des Daches und des Thrums zur größeren Dauerhaftigkeit dienlich und zulässig sind
3. Kostenberechnung des Baus ist nicht tunlich, da von dem Ausbau der Chortürmchen vorläufig abgestanden und darüber ferner Beschluß vorbehalten wird
Kostenberechnung ist zwar von keinem Bauinspektor gemacht sondern privatim, jedoch wurde kein bedeutender Posten übersehen oder zu niedrig angesetzt (--> wer hat Lorenbeck geholfen?)
Der ohne Abzug für altes und vorhandenes Material berechnete Kostenbetrag voon 25.279 Thlt würde aber um 8.528 Thlr höher kommen, wenn die Quader und Ziegelsteine zu einen gewöhnlichen Preise eingekauft werden müßten.
Vorhandenes Baukapital ungefähr 21.000 Thlr, wovon das Meiste zu 3 1/3 % angelegt ist. Klooekte hat 8033 Thlr erbracht und ist in der obigen Summe einbegriffen
1855 V 24
Bischof genehmigt vorgelegte Baupläne
Auszug aus dem Kostenanschlag vom Neubau der Pfarrkirche
1. Erdarbeiten 27
2. Maurer-Arbeit 4421
3. Maurer-Material 9502
4. Holz 3804
5. Zimmerarbeit 678
6. Schieferdach 821
7. Schmiedearbeit 468
8. Glaserarbeit 474
9. Extraord. 2441
Gesamt 25.279
Abbruch alte Kirche 757
Überhaupt 26.036
abzüglich
vorhandenen Bruchsteine, Ziegelsteine, Holz aus der alten Kirche, von der angekauften Schleuse
5009
tatsächliche Kosten 21027
1855 III 29
Kirchenvorstand wählt Meister zum Bau der Kirche
1855 VIII 21 (ode 20. ?)
Grundsteinlegung in Anwesenheit des Bischofs (LR verhindert)
1856 V Regierung
Kirchengemeinde wird verpflichtet, die beim Abbruch der steinernen Schleuse gefundenen Medaillen und Münzen (Grundsteinlegung) abzuliefern. Bisher nicht geschehen; nach einer Randbem. Kreuzhage jedoch inzwischen nach MS geschickt
1857 XII 18
die neue Kirche rückt soweit nach Osten, daß die innere Reihe Linden gehauen werden muß. Um eine zweite Reihe wieder zu pflanzen, Antrag an die Stadt, die Kirchhofseinfriedigung 14- 16 Fuß (4-5m) hinter den Linden auf dem sogenannten Marktplatz anzulegen
1977 Bericht der Landes-Denkmalamtes:
Kath Pfarrkirche St. Martin, 1855 - 65
Die von Vizenz Statz erbaute Hallenkirche ist ein beachtlicher vierjochiger Backsteinbau mit reich gegliedertem Westturm, eingezogenem polygonal geschlossenem Chor. Die Chorflankentürme gehen in den Obergeschossen vom Quadrat in eine polygonale Grundform über. Dreibahnige, langgezogene Maßwerkfenster spen¬den dem Innenraum das notwendige Licht. An den Seiten
Strebpfeiler mit Kaffgesimsen. Satteldach mit Pfannen gedeckt, Auf der Südseite ein bemerkenswertes Portal sowie eine Mariensäule auf dem Kirchplatz, - Der Innenraum ist mit Kreuzrip¬pengewölben überspannt.
Zustand sehr gut
Vinzenz Statz 1819-1898
Kritik Reichenspergers: ... daß die Neugotik vielfach Zwegdome an die Stelle ländlicher Kapellen setzt
vgl. Hans Vogts, Vinzen Statz, Lebensbild und Lebenswerk eine Kölner Baumeisters, Mönchengladbach 1960
Reichensperger und Statz versuchen den Mangel an Vorbildern für den neugotischen Profanbau dadurch zu begegnen, daß sie 1856 vergrößerte Umzeichnungen von M. Merians Stadtansichten veröffentlichen.
... Zwirner, Leiter der Dombauhütte, und sien aus dem Handwerk zu Architekten von internationalem Ruf aufgestiegenen Mitarbeiter Statz und Schmitz
Statz erhält von dem Organ für christliche Kunst den Ehrentitel Kunsthandwerker.
Glocken
1758 Revision der Kirchspielsrechnung:
wegen abgängiger Klocken ist mit Herrn Rater (dem Glockengießer) der Preis für das Pfd Glockenspeise auf 8ß 9d verakkordiert mit dem Bedung, daß, falls er auffer Sendenhorstischen Kloc-ken einstimmet, als zu welcher Untersuchung der Klockengießer zu begehren wäre, er Raters die geborstene
Klocke zu 7 ß Pfd abholen solle. Es soll eine Collecte abgehalten werden,im Ksp durch den Rezeptor, in der Stadt durch den Kirchen-Provisor
Heimatblätter Westf Heimatverein ca 1923
Glockensprache (Ergänzungen)
Die Glockensprache von Albersloh soll nach den Aufzeichnungen eines vor ungefähr fünf Jahrzehnten verstorebnen alten aus Albersloh stammmenden Mannes folgndermaßen lauten:
Use Gais un Wiärlands Gais
de göng'n tosammen naot Tollhues.
von't Tollhues naon Külsterknapp,
von'n Külsterknapp nao't Tollhues
In Sendenhorst wurde früher nach folgendem Spruch gebeiert:
Usse Gais un Werrings Gais.
de flögen to haup
:,: naon Tollhues :,:
Wull um den Kamp
De Rogge is lank
:,: fief Fout lank :,:
1818 Reg MS 16570
Prozeß gegen de Glockengießer Merkel, WAF, wegen kon¬traktwidriger Verfertigung von vier Glocken und zwei Uhrschalen, da drei Jahre nach Ablieferung die große Glocke bereits ge¬borsten. Glocke muß umgegossen werden.
Glockenguß 1834 Reg. MS
"Das Umgießen der Thurmglocken zu S. betreffend"
Landrat an Reg MS: Bei dem im Jahre 1806 zu S. stattgehabten großen Brande ist auch der Thurm ausgebrannt und sind die Gloc¬ken geschmolzen, nachher durch einen gewissen Merckel zu WAF wie¬der gegossen, aber bald darauf auch wieder geborsten, so daß seit Jahren nicht mehr hat geläutet werden können. Seit langem Wunsch aller Eingesessenen, daß das Geläute wieder hergestellt
werden mögte.
Deshalb schloß der Beigeordnte Dr. Forstmann (Bürgermeister wegen Kränklichkeit verhindert) mit dem Glockengießer Petit aus Gescher einen Kontrakt, der noch ratifiziert werden mußte.
Nun bot sich der Glockengießer Peter Boitel aus Düren an, die Glocken zuS. selbst umzugießen: Bürgermeister läßt sich ein Ange¬bot geben, um es mit dem Kontrakt des Petit vergleichen zu können.
Boitel verlangt 8% für den Verlust des Glockengusses; Dieser Zu¬satz muß von Senden abgeholt werden; Fuhrlohn
Für das Umgießen pro 100 Pfd 8 Rthlr, 7500 Pfd = 600 Rthlr
Die kleine Westglocke, Gewicht 300 Pfd, umgießen
Folglich Gesamtkosten Boitel: 820 Rthlr
Petit verlangt für das Umgießen pro Pfd 4 Sgr; Bei einem Gesamtge-wicht von 7500 Pfd = 1000 Rthlr.
Verlust beim Schmelzen 10% = 750 Pfd Erz; Für jedes zugesetzte Pfd Erze 13 Sg = 750 Rthlr; Gesamt 1325 Rthlr
Ferner Abliefern der alte Glocken und neue wieder abholen (Gescher) 70 Rthlr
Petit verlangt während seines Aufenthalts freie Station (nach Erfahrungen in Vorhelm, wo Petit auch drei Glocken aufgehängt hat, ca 30 Rthlr)Stempel- und Revisionskosten zahlt Gemeinde =20 Rthlr.
Der außerordentliche Unterschied von 624 Rthlr veranlaßte den
Bürgermeister, den Kirchenvorstand und mehrere der ein¬sichtsvollsten Eingesessenen, Meinung des Landrats einzuholen:
Landrat bejaht Auftragvergabe an Boitel, da derselbe Proben seines Könnens in Senden, Kirche der Barmherzigen Brüder MS, St. Servatii MS, Venne und Westkirchen; ferner in den Reg Bez Aachen und Köln. Landrat will Unterlagen zur Entscheidung an Reg schicken, Kosten können aus dem Kirchbaufonds bezahlt werden (zur Zeit 6.000 Rthlr)Nach Genehmigung sollte dem Petit der Auftrag unver¬züglich erteilt werden.
1853
Kollektanten in der Provinz Westfalen (mit Berufsangabe; außer Ko¬lonen)
- Pfr Lorenbeck
- Kaplan Kersting
- Färber Dünnewald
- Küster Harde
- Pumpenmacher Böhmer
- Gastwirt Paul Topp
- Kaufmann Beumer
- Gastwirt Neuhaus
- Branntweinbrenner Brüning
- Branntweinbrenner Th Böcker
- Kupferschmied Sternemann
- Schuster Terwesten
- Schmied B Stapel
- Schmied Arensköttre
- Stellmacher Tawiede
- Faßbinder B H Mais
- Gastwirth Wieler
- Schuhmacher Panning
- Vikar Meinert
- Steinhauer Bröcker
- Steinhasuer Sorges
- Schuster Th Feigeler
- Maurer Heinrich Linnemann
- Maurer Jungfermann
- Zwirnhändler H. Lütkehaus
- Weber Jos Linnemann
- Tierarzt Bröcker
- Schuster Brocks
- Schmied Münstermann
- Seiler A. Lütkehaus
- Zimmermeister Saerbeck
- Branntweinbrenner Meyer
- Glaser Ahage
- Tischler Joseph Bartmann
- Schuhmacher Bußhoff
- Arzt Dr. Frey
- Uhrmacher Panning
- Kaufmann Everke
- König nicht unter den Kollektanten1
Gesammelt wurde unter den Katholiken in der Provinz Westfalen
Größte Einnahem Reg Bez MS; wenig im Reg Bez Minden.
brutto = netto
Erträge der Collekte; Auswahl
- Stadt MS 412
- Kreis MS 1180
- Kreis Be 1058
LH 649
WAF 701
Reg Bez Arnsberg:
geringer>; höhere Erträge nur
Kreis Soest 126
Meschede 153
Hamm 46
REg Bez Minden
hauptsächlich
Paderborn 193
Wiedenbrück 126
Bürgen 161
Gesamt
Reg Bez Münster 6334
Arnsberg 782
Minden 762
mit Nachträgen: 7937 Taler
Anm: Besonders im Reg Bez MS stimmen die Notationsbücher schon deshalb mit dem wirklichen ertrage nicht überein, weil möglichst Korn gesammelt wrude, welches aber nicht gleich in Empfang genommen werden konnte; es wurde nachträglich gewöhnlich in anderer Quantität geliefert als versprochen war.
Was die Kosten der Kollekte betrifft,. sind nur die Reise und Verzehrungskosten abgezogeen, die Mühe ist pro deo übernommen
Kirchturm
Baugeschichte nach dem Brand 1806
Reg MS 16570/ 16576
Bauinspektor Meyer (WAF) an Landrat Ketteler (Harkotten)
1808 I 20
Bei dem letzten unglücklichen Brand zu Sendenhorst hat auch as Feuer dieKirche ergriffen und ist der Turm ganz ausgebrannt, die Glocken sind geschmolzen und dei Turm-Uhr zerstört worden. Die Einwohner von Sendenhorst sind dadurch in nicht geringer Ver¬legenheit, indem ihnen nun weder zu ihren gottesdienstlichen Verrichtungen die Zeichen gegeben werden können, noch sind sie im Stande die Zeit gehörig einzuteilen. Aber selbst das noch ste¬hende Mauerwerk welches nun schon 2 Jahre den Einwirkungen der Witterung preisgegeben war, leidet von Zeit zu Zeit immer
mehr und um so bedeutender, je stärker es vom Brande mitgenommen ist.
Pfarrer DArup und Magistrat haben mich daher requiriert, einen Plan zur Wiederherstellung des Turms zu entwerfen.
- Turm muß stark mit Holz ausgebaut und durch Anrbingung vieler Anker die gehörige Festigkeit wieder zu geben. Zu teuer, das beschädigte Mauerwerk abzubrechen und von neuem aufzuführen. Die Zeichnungen und Kostenanschlag 3749 Rthlr liegen bei: Bemerkung:
- Lieferung des Holzes sollte dem wenigst fordernden übertragen
- die verschiedenen Arbeiten müssen unter der Hand mit geschnickte und bekannte Ouvriers contrechirt werden.
1808 I 28
Wiederaufbau des Kirchturms: Anschlag 3749 Rthlr, davon 1600 aus der Feuersozietät, Stadt 1/3, Kirchspiel 2/3.
Da zu teuer, wird angeregt, das Dach notdürftig zu schützen und wegen des völligen Aufbaus des Turms bessere Zeiten abzuwarten.
Aus dem Kostenvoranschlag:
Kupferschmied 120 Pfd Kupfer um das Dach der Spitze abzudecken, den Knopf zu machen.
Schieferdecker 1980 Quadratfuß an den 4 Seiten der Turmspitze (45x44)
1808 III 16
Kostenanschlag Bauinspektor Meyer, WAF: Kosten für ordinaires Dach,unter Beibehaltung der äußeren Form: 1884 Rthlr
Kostbarer Innenausbau, der sehr viel Holz erfordert, kann später realisiert werden.
1808 IX 22
Untersuchung des Turms durch Zimmermeister Mülmann und Mau¬rermeister Schweighofer; Kostenvoranschlag von Meyer bestätigt.
- Stadt und Kirchspiel wünschen, die Glocken nicht im zweiten sondern im dritten Stock aufzuhängen
- Kirchturmspitze gewünscht. Hierzu Randbemerkung v. Ketteler: Was den von mehreren Eingesessenen gemachtenWunsch betrifft, eine neue Spitze auf dem Turm zu haben,so kann man sich daurauf bei den jetzigen Zeiten und da die dortigen Eingesessenen, die durch den Brand so viel gelitten und denen so viele Aufgaben für die öff. Bauten zur Last fallen, es nicht füglich zulassen.
1808 XII 28
Offener Verding, Kirchturm: Mindestbietender Zimmermeister Dieckmann, Walstedde 1659 Rthlr
1809 VII
Abnahme der Turmreparatur durch Landesbauinspektor Pistor
1809 XII 27
auf dem Kirchturm sind zwei Treppen erforderlich
1813 VII 13
Bitte des Schmied und Uhrmachers Merker in Bockum Arrondissement Hamm an Präfekt v Romberg betr Turmuhr zu Sendnehorst:
Zimmermeister Dyckman Walstedt, Canton Ahlen, hat Lieferung ei¬ner Turmuhr nach der Stadt Sendenhorst übernommen und mit un¬terzeichnetem Uhrmacher Weisker 1809 Akkord geschlossen, für 300 Rthlr eine Uhr zu machen und nach S. zu liefern. Diese Uhr wurde um Fastnacht 1810 zu S. abgeliefert. W. erhielt Abschlag von 201 Rthlr; 98 Rthlr zurückgehalten, weil die Munizipalität S, die Uhr für fehlerhaft hielt. Darauf kostspieli¬ger Prozeß beim Gericht Ahlen Untersuchung der Uhr durch die Uhrmacher Caspar Fredau, Mertens aus Sendenhorst, Christian Althof aus Hamm, Anton Voß und Münnich aus Münster:
- die Uhr ist durchgehnds ganz untadelhaft, gut durchgearbeitet und ohne Mängel; genauso stark und schwer wie die Uhr der Ägidii-Kirche, die als Vorlage dienen sollte
Der vermeintliche Fehler wurde aufgehoben durch Wegräumung eines Stück Holzes im Turm; seit 3 1/2 Jahren läuft die Uhr ohne Beanstandungen
- Antwort Maire Langen: Das Geld liege bereit; Weischer möge sich mit Dyckman vergleichen und zur Abholung nach Sendenhorst kommen.
1826
Da der schon von mehreren Jahren geborstenen Kirchturm zu Senden¬horst nach dem Bericht des Bürgermeisters baufällig zu werden scheint, Untersuchung und Gutachten durch Inspektor Müser an-gefordert.
Beobachtung von Rissen durch eiserne Keile
1830
Verankerung des schadhaften Turms
WZ 53 Name des Artikels, Verfasser nachsehen.
Tafelmalerei
... Untersuchungen über einen Meister, der in Alt-Lünen, Lippborg und Schermbeck tätig war. In Schermbeck auf dem dritten Kopfe der Personen der Passionsdarstellung aufgemalte Buchsta¬ben, die den merkwürdigen Namen Suelnmeigr ergeben sollen.
Hierzu S. 13 Anm 1: ... Wie die stylistische Vergleichung er¬giebt, findet sich im Pfarrhauses zu Sendenhorst ein zweites Werk dieses eigenartigen Künstlers. es stellt ebenfalls die Anbetung des Kindes dar und zeigt dieselben Figurren ud die gleiche braunrote mit Schlingpflanzen bewachsene Architek¬tur. (Abbildung bei Ludorf a.a.O ===> ?)
Kircheninventar
Altar und Kreuz:
1675 X 5 MS AV Msc 373,8
Meister Bernhart Neuhaus, Bildhauer quittiert, daß die Witwe +Syndici Bisping mir wegen zu Sendenhorst gemachten neuen hohen Altars alles dasjenigelwas ich diesfalls mit deroselben Eheherrn einig geworden und verglichen an Arbeitslohn, Holz, Aufrichtung des Altars und sonsten alles erhalten habe, solches wird hiermit beschieden
=>Bernhard Neuhaus (Niehues), Kleinschnitzler BUK MS:
VI, S. 36: Überwasserkirche
Der Hochaltar des H. Schmitz 1653: Maler Henrich Schmitz; das Schnitzwerk lieferte M. Berndt Niehues: Weihe 1661. Gesamtkosten 1500 Rthlr, Zahlungen bis 1681; nicht mehr vorhanden
VI S. 267;: Observanten-Kirche
Ratsprotokoll 1632: Bernd Neuhaus d. J. Kleinschnitzergesell, ist der Abriß oder Patron eines Altars abhanden gekommen
VI S. 314 Servatiikriche
Holzbildwerke: St. Petrus: Brustbild in eichenem Knorpelrahmen mit Unterschrift Der Hunstege 1645. Rückseite: Bernardt Neu¬haus junior hat diesen Peter gemachet, staveren lassen und ver¬ehret dieser Nachbarschaft pro memoria Anno 1645; Gespaltens Wappenschild mit 2 Hausmarken BN und GH
=> Leihgabe der St Servatii-Bruderschaft im Landesmuseum
Bernhard Neuhaus. Biographie:
1632 Entwurf eines Altars für die Observantenkirche
1636 Arbeiten für eine Stadtkarte (Vogelschau Alerdings) und 5 Proffers (Modelle von Verschlußstücken) zu Geschützen
1637 Anfertigung eines Trecktisches (Meisterstück) zur Aufnahme in die Kleinschnitzler-Bruderschaft
1642 Modelle für Verzierungen an Geschützen (Mars und Bellona)
1649 Rahmen für die Bilder der Gesandten im Friedenssaal
1651 2. Verweser der Bruderschaft der Kl-Schnitzler
1662 letzte Erwähnung
1685 +. Wwe Bildhauersche
1662
Auftrag des Rates der Stadt MS: mit seinen Gesellen der Abgesand¬ten Schildereien auf der Ratskammer helfen aufhangen 14ß
Inventar II
nach Pfarrchronik
1897
neue Orgel von Fleiter MS mit 25 klingenden Registern
Zur Verschönerung der Kirche ließ Pfr Beckmann an sämtliche Pfeiler in der Kirche Heiligenfiguren setzen, die der heimische Bildhauer H. Seelige für je 400 Mark herstellt.
Die schmerzhafte Mutter stammt von Pastor Reinermann
1904
zum 50.Jubiläum der Immaculata wwurde an der Südseite der Kirche das Standbilde der Unbefleckten Empfängnis errichtet und am 8. Dez unter großer Feierlichkeit geweiht.
1908
Kirche mit Leim- und Ölfarbe ausgemalt
1909
Kirchplatz gepflastert
1912
wurden die drei bunten Chorfesnter von Onkel B. Geilern Hardt gestiftet. Es kostete dem Pastor nur einen Gang zur Wirtschaft Panning während der Predigt im Hochamt, das er selbst zu halten hatte.
GV Pfarre Sendenhorst
Beschwerden wegen der Kirche:
1704
Bürgermeister Lipper/Suermann im Namen der Einwohner:
Beschwerde wegen das Pflasterwerk unter den Frauen- und Mannes¬bänken in hiesiger Kirche, was destruiert. Auch wie liederlich die Bänke von unsern Vorfahren angerichtet worden. Absicht, neuen Flohr oder Pflasterwerk sowie Bänke zu besetzen.
Dafür muß die Fünte oder Batisterium nach der einen Ecke, wohin man nach dem Orgal gehet, zu transportieren.
1724
Beschwerde der Eingesessenen wegen der Kirche. daß für das hohe Altar gelesen, auch daselbsten das Hl Evangelium zuu männgilchen Mißvergnügen abgelesen wird, solches fruchtlos und der Kreuzkirchen halber von wenigen gehöret, weder das Meßopfer von denen in Ecken und Winkeln sitzenden Parochiani obser¬viert werden kann ...
Kirchensitze
1567 Mensing U 120
Johan Gesler, Pastor, Berndt Boker, Otto Udeman, Johan de Scotte, Herman Schulte Elmenhorst, Provisoren der Kirche zu S. erteilen zur Besserung der Einkünfte der Kirche Bernd Roddeoo Gertrud die Erlaubnis, bei Jürgen Byspynges Stuhl eyne stedde in unserm thorne zu errichten
Kirchensiegel (!)
Schulchronik
Unser Kirchhof erhielt 1887 schöne Anlagen und der Spielplatz wurde durch Kastanienbäume verschönert.
8. Dez 1905
Einweihung der Mariensäule. Am 8. Dez wurde die vor dem Südportal der Kirche neu errichtete Mariensäule feierlichst eingeweiht. Dieselbe ist eine Zierde d4es Kirchhofs und macht dem Meister H Seelige aus Beckum, ein Sohn unserer Stadt, alle Ehre. Der Hochw, Pfarrer Beckmann hat die geringen Kosten durch freiwillige gaben der Gemeinde gedeckt.
Im Sommer 1909 ließ unser Hochw. Herr Pfarrer Beckmann den Kirchhof auf seine Rechnung neu pflastern und neu anlegen. Die Pflasterung kostete allein 4500 M. Die Arbeit wurde ausgeführt von dem Pflastermeiter ...
1910 im Januar wurde die kahle Turmfläche mit einem großen schönen Kruzifix geschückt, ebenfalls ein Geschenk des Hochw. Herrn Pfarres Beckmann. Desselbe sit von dem Bildhauer Hch. Seelige in Beckum - ein Sohn unserer Stadt angefertigt worden, Kostenpunkt 700 M.
1910
Bericht der Schulchronik über das 25j Pfarrerjubiläum Pfr Beckmann: ... In einer Sitzung des vorbereitenden Comites kam man überein, dem Jubilar das elektrische Licht in der Kirche zu schenken. Der Beschluß fand in einer Volksversammlung vollen Beifall. Man begann mit der Collect und alle steuerten gern und freudig bei und blad hatte man eine Summe von über 400 Mark. Die Anlage wurde ausgeschrieben und die Allgemeine Electricitäts Gesellschaf tzu Berlin unter Mitwirkung von Wilhelm Mayer - Sohn des Kupferschmiedes B Meyer von hier mit der Ausführung betraut.
Die Feier ( am 2. Februar) ... 6 Uhr wurde die elekttrische Anlage in der Kirche dem Jubilar durch das Kommietee feierlich übergeben. Die Kirche war dicht gedrängt voll. Herrlich, ja wunderschön war die Kirche erhellt, überwältigend war der Eindruck des im vollen Glanze leuchtenden Triumpfkreuzes. Mit de, Liede Großer Gott etc. schloß die Feier.
1921 K13
Kostenvoranschlag wegen Wiederherstellung der beiden Chortürme (mit Zeichnung)
radikalvereinfachte Lösung; 185.000 Mark
1932 K 13
Ausgaben für ein neues Seitenfenster von Anton Nachtigäller
Kirche zu Sendenhorst
1975 Denkmalpflege
Die von Vinzenz Statz erbaut Hallenkirche ist ein beachtlicher vierjochiger Backsteinbau mit reich gegliedertem Westturm, eingezogenem polygonal geschlossenem Chor, Die chorflankentürme gehen in den Obergeschossen vom Quadrat in eine polygonale Grundform über, Dreibahnige, langezogene Maßwerkfenster spenden dem Innenraum das notwendige Licht, An den Seiten Strebepfeiler mit Kaffgesimsen., Satteldach mit Pfannen gedeckt. Auf der Südseite ein bemerkenswertes Portal sowie eine Mariensäule auf dem Kirchjplatz, - Der Innenraum ist mit Kreuzrippengewölbe überspannt.
Zustand: sehr gut.
Baugeschichte
vgl. W. Kloppenburg, Einflüsse des Kölner Dombaus auf die Neugotik im Bistum Münster unter Bischof Johan Georg Müller 1847-1870
Kölner Domblatt 31/32 (1970), S. 145-148
stilistische Verwandtschaft:
BUK Kreis Soest, Oestinghausen (S. 54ff)
Kirche kath, romanisch, Übergang
einschiffig, zweijochig mit Querschiff, gerade geschlossener Chor, Westturm (romanisch) und Sakristei an der Südseite. Dachreiter auf der Vierung.
Hauptgesims mit spitzbogigem Bogenfries
Kreuzgewölbe mit rechteckigen Rippen, Fenster rundbogig
vgl. auch Vreden, Stiftskirche: einschiffiger kreuzförmiger Gewölbebau ohne Turm
um 1180 Langhaus errichtet
Innenmaße der Kirche nach Urkastaster errechnet, Mauerstärke auf 1m gesetzt
32m lang, ca 9 breit = 440 qm, Turm 49 qm , Gesamt ca 490 qm
1669 AV 391,1
Pastor Kleikamp quittiert Anweisung von 15 Rthlr durch den Richter Bisping zum Behuf des Kirchenbaues aus dem Register der Nebenschatzung
1686 Kirchspielrechnungen
Lt Quittung an Thomas Joelman, Provispr, bezahlt wegen pannen zu der Kirchen 5-10 Rthlr
An Bürgermeister Wettendorff den Winkopff wegen Meister Caspar Heiman -18-8
Meister Caspar Heimann wegen seiner Arbeit an der Kirchen 14-27 Rthlr
Henrich Herte -14-
Meister Bernt Blickmann wegen seiner Arbeit an der Kirchen 8 Rthlr
Meister Caspar Heimann einschließlich Restzahlung 12 Rthlr
1723 GV 1 Status parrochialis
Altäre:
Quartuor in ecclesia, unum in sacristia,
summum in choro, S. Martin. Episcopus medium in eccl.
SS. Fabnianus et Seb. lateralis ad septentrionem
S. Cath. lateralis ad meridiam
S. Johannes Baptista de titulo Sti.
in Sacrista nihil constat
1804 GV
Johan Hch Freise, Rechnung über Glaserarbeiten
1. Glase 25 Ruten in der Kirceh
2. in der Seidenkapell 9 Rutten
3. in der Außenkapell 13 Ruten
4. in der Kirge die neyhen Glaße geputzet
1808 I 27 Reg MS 16576
Bauninspektor Meyer, WAF: Bey dem letzten unglücklichen Brand zu Sendenhorst hat auch das Feuer die Kirche ergriffen und ist der Thurm ganz ausgebrannt, die Glocken sind geschmolzen und die Thurmuhr zerstört worden
Die Einwohner von S. sind dadurch in nicht geringer Verlegenheit, indem ihnen nun weder zu ihren gottesdienstlichen Verrichtungen die Zeichen gegeben werden können, noch sind sie im Stande ihre Zeit gehörig einzuteilen.
Aber selbst das noch stehende Mauerwerk, welches nun schon 2 Jahre den Einwirkungen der Witterung Preis gegeben war, leidet von Zeit zu Zeot immer mehr und um so bedeutender, je stärker es vom Brande mitgenommen worden ist.
Auftrag durch Magistrat und Pfarrer, einen Plan zur Widerherstellung des Turmes zu entwerden: Turm muß stark mit Holz ausgebaut werden; durch Anbringung vieler Anker muß Mauerwerk gefestigt werden.
Kosteirche erhellt, überwältigend war der Eindruck des im vollen Glanze leuchtenden Triumpfkreuzes. Mit de, Liede Großer Gott etc. schloß die Feier.
1921 K13
Kostenvoranschlag wegen Wiederherstellung der beiden Chortürme (mit Zeichnung)
radikalvereinfachte Lösung; 185.000 Mark
1932 K 13
Ausgaben für ein neues Seitenfenster von Anton Nachtigäller
I. Kath. Kirchenblatt für die Pfarrgemeinden Ahlen, Sendnhorst, Vorhelm
3. Jahrgang 1926 (d.h. erscheint seit 1924)
erscheint wöchentlich
Gliederung:
Gottesdienstordnung Pfarrkirche Sendenhorst
Pfarramtliche Mitteilungen
Schule
Vereinsnachrichten
S. 1-5 Belehrungen, Betrachtungen
u.a. Dr.Karl Sonnenschein, Wir - und die Enteignung der Fürsten.
Schule und Elternhaus
Bücherschau
S. 6 - 8 Anzeigen, fast ausschließlich Ahlen, außer: J B Holtel. Damen. Herren und Kinderkleidung, Maunfaktur. und Modewaren, Betten und Wäsche-Aussteuern
Besondere Mitteilungen:
- Kirchenvorstand Wilhelm Beumer+; (klarer Blick und gereiftes Verständnis; kein Freund langer Reden, fermd war ihm jede Aufdringlichkeit oder Parteilichkeit
1926 V 2
von der Beschaffenheit des Kirchplatzes .... 1<---- ergänzen _
1926 V 16
Gesellenverein starte 76 Mark für die Errichtung der Badeanstalt.
1926 VII 3 Fronleichnam:
Ordnung der Prozession:
... 8) Mitglieder der Stadtverordnetenkollegiums
9) Mitglieder der Landgemeindevertretung
1926 VI 6
Einweihung der Badeanstalt
Im Interesse der öff Sittlichketi wier auch der volksgesundheit ist die Errichtung der badeanstalt zu begrüßen. Das wilde Baden kann jetzt unnachsichtig mit Strafen belegt werden. Die Leitung des Badebetriebes bietet Gewähr, daß nichts Ungebührliche vorkommt.
1926 VI 26: Bezirksjugendfest in Ahlen
Fronleichnamsprozession: ... Das Ostviertel hatte sich zusammengschlossen und unter größerem Kostenaufwand eine neue Stationskapelle errichtet, die allgemeinen Beifall erntet
--------------------------------------------------------------
Volksentscheid.
nach Anweisung sämtlicher Bischöfes Deutschlands, laut Beschluß der Zentrumspartei, entsprechend der Parole der Westdeutschen Arbeiterzeitung wie der Bauernvereinigungen beteiligen wurd und heute nicht am Volksentscheid sondern bleiben zu Hause.
--------------------------------------------------------------
1926 VI 27
Rentner Henrich Bartmann+ ((85J)
Langjähriges Mitglied des Kuratoriums des ST JosefStifts (Nachfolger Herrn Ridders)
- errichtete den Altar zum Hl Josef in der Kapelle des Josefstifts
- ließ die Namenpatrone seine beiden Söhne, Hl Bernhard und Hl Antonius auf dem Marienaltar anbringen
-langj.Mitglied der Gemeindevertretung der Kath Kirche
Bezirksfest: heut ist dir große Heerschau in Ahlen. antreten 1 Uhr am Südtor. Auf geschmückten Leiterwagen gehts los. Jeder befleißige sich einer mustergültigen Haltung. Schachteln und Spazierstöcke dürfen im FEstzug nicht mitgeführt werden. Abzeichen nicht vergessen.
1926 Alverskirchen feiert 100J Sodalität (gegr. 1826)
1926 VII 1
Jugendverein zählt 92 Mitglieder, 40 exemplare "wacht"
vor 50 Jahren: Die Schließung des mstr Priesterseminars 1876 (Kulturkampf)
Telgter Wallfahrt: Herr Dünneald ging zum 63, mal mit, bravo!
25 Jahr Ziegenzuchtverein!
1901 von Bürgermiester Hetkamp gegründet. Mit wenigen Getreuen hat er in echt westfälischer Zähigkeit alle Hindenisse überwunden und alle Vorurteile zerstreut. Sein Werk .. wird von Herrn STadtrentmeiter Kleinhans fortgeführt. Was der Verein in Friedens- und in Krigeszeiten den Familien, besonders den weniger bemittelten und in ihnen zumal den Kindern, gutes getan, läßt sich zahlenmäßig nicht erfasssen
fehlen mehrere Jahrgänge
8. Jh 1931 nur noch Kath Kirchenblatt Sendenhorst (im Kopf segnend Hl Ludgerus, links Häuser, rechts Alte Pfarrkirche Ahlen
1932 Neujahr
Wir weisen unsere Mitglieder (Arbeiterverein) schon jetzt auf die Zentrumsversammlung hin.
ab 1932 Kath Kirchenblatt für die Pfarrgemeinde Sendenhorst erscheint im Verlag Pöttken
VI 1932
Einweihung des Jugendheims hat schönen und erhebenden Verlauf genommen
Möge ddas neue Heim St.Martin der gesamten Jugend von Sendenhorst neuen Abtrieb geben
Aufruf, ein Ferienkind aus dem Industriegebiet aufzunehmen,
Bis zum nächsten sonntag können noch Pflegestellen für Kinder aus Ost-Oberschlesien angemeldet werden
1932 VI 19
Frei-Konzert des Gesangschors des kath. Gesellenvereins
--> Kopie
Männer-apostolat erhält Christus-banner
29. VI 1932
Gesellenverein feiert intern Schützenfest
1932 VII 3
Ahlen: Sturmtag; Jungeschaft fährt auf Leiterwagen von Kirchplatz ab
Überschrift Eigenbrötler (es geht um Wahlaufruf Juli 1932)
.. Als Katholiken sind wird verpflichtet, vor Gott verpflichtet, auch den Staat und das gesamte öff. Leben im Geiste Christi aufzubauen...
Tage der Entscheidung nahensich, Wir haben nur noch zu wäheln für oder wider Gott für oder wider seine Kirche. .. Wir folgen der Wahrheit
1761 Anm. Pastor Kuiper
Hoc Anno sepulti sunt grassante disenteria 167, alioque tempore 58, in toto 225 homines
AO Aug 1761
Hier sind die Frantzosen hindurchgezogen nach Hamm und haben sich in den Feldfrüchten gelagert
1761 VII 31
Joan Bernd Röper, Hic primus dysenteria mortuus est, in qua pene omnes sequentes usque ad mensem Decembrem habuit socios, quidem enim ex castris militaribus, quidam ex miseriam, quidam ex contagione cotraxerunt hunc morbum et quidem in tanto numereo ut pene nulla domus in civitate et paene ades in parrochia fuerunt libera vix viginti fuerunt in civitate homines qui huius morbi omnius expertes manserunt. Curia Pastoratis et domus
Custodis nullum mortus tolere periculum. Item Ludi Magistra devoesta Tempore grassantis dysenterie mortui sunt 167. 18 et 19 fuerunt hic medica huius patrie cum in finem huc deputati, ut juvent agnotantes pauperes gratia ope et medicina juvebantur, alii postea utrumque solvere cogebantur.
1761 IX 28
Dominus Joannes Theod Antonius Kinebrock, Vicarius SS Fabian et Sebastiani MM et tandem ab Anno 1759 post obitum sui patrine ejusdem nominis simul possidens Vicarius S. Catharine in S. obiit autem 26ta hujus circa septimen que et religiose. Quamquam sine dubis possenssionis sua de Vicaria S.Cath utpote quam acceperat per resignatione obceptitian
1761 IX 20
NB Hoc tempore incepit Lues vaccarum tam in parrochia quam in Civitate hac Lues alias hic incognita jam in 2da via, nam 1me via sub Pastore H.
Tempore grassantis Dysenteriae mortui sunt 167.
18 et 19 fuerunt hic Medici huius Patrine eum in finem huc deputati, ut iuvent agrotantes, pauperes gratis ope, et medina juvebantur, alii lostea utrumque solvere cogebantur
December 1763
Iterum seu 3tia via lues vaccarum multos difficultatus a porta orientali usque ad curiam pastoralem inclusive
1764 April 10
incendium insuper alibi hic eod anno sed alio tempore tertia via extinctum
Ao 1766 usque 1774
inclusive seu per 10 annos hic ad "auf dem ganzen Kley" pejora erant tempora quam durante bello qia semper pluriosa erant.
AO 1766
in martio contigit hic debetur mandatum in copulandi iuvenes a 18 annos usque ad 40 mens. nisi quos alea bii temtata liberasset ab inenunda vita militari
Hac alea multos peperit in quantot et hoc decretum multos difficultatus
1769 XI 17
Hic inducti sunt ab Episcopo tres dies iegunii ob ininmentum undique huic diecesi luem vaccarum
1770 Mai-Aug
Schulte Henrich ging die Stadt herum und stellete mir mit einer Flinten nach dem Leben, weil er de adultari accusatus, mir die die Schuld gab, daß er auß dem Land flüchten mußte. Ich berichtete es nach MS, aber man warlangsam zur Hülf.
Ab hoc tempore incepit reductio festorum et dierum abstinentia et cum magnos murmere populi contra clerem praesertim contra episcopum et parrochus
Die Bruderschaft S.joannis dahier ward verbothen, weil sie in Scheibenschießen und hernach in Sauffen bestundt, ... fehlen drei Worte
795
Begräbniskosten der im Armenhause verstorbenen Catharina Steffen (Angaben in Schilling)
- Pastor 18
- Küster 8
- Schullehrer 4
- Leichenträger 6
- Auskleydersche 8.5
- für den Boltuch 2
- Totengräber 4.5
- das Sarck 1 Tlr 14ß
- Für das Ausrufen der zu verkaufenden Nachlassenschaft
Erlös des Nachlasses 5- 22 Rthlr
1798
Begräbniskosten für die im Armenhaus verstorbene Gerdrut Bülte
Abweichungen zu 1795:
- die Auskeydersche 9ß
- geliehenes Bolltuch 2ß
- Totengräber 14ß
- Pastor 16ß
- für gebrachte Sacramente 3ß (gesamt 4-11 Rthlr)
1828
Pfarrer Darup spricht sich für Beibehaltung des Friedhofs bei der Kirche aus: hoher, erhabener Ort; hat trockenen Boden
1838
lange Diskussion; Austausch von Argumenten für und wider Verlegung des Friedhofs
Landkreis Beckum A ... (Kirchbau)
1841
Mit Beginn des Baus der Kirche muß das Begraben auf dem jetzigen Kirchplatz aufhören, und der bereits früher erworbene neue Bergäbnisplatz muß sofort benutzt werden (Regierung MS)
A 1133 Kirchenrechnungen
1845 Mai
Nachweis über die Kosten der Planierung des neuen Begräbnisplatzes für die Pfarrgemeinde Sendenhorst Namen der ARbeitern (jeweils drei Tage gearbeitet): Kottenstein, Borgmann, röttgermann, Kalthoff, Wittmund, Schraeder, Reckerhaus; gesamt 21-6-9 Taler
1845 August
Rechnung über die Nebenarbeit des Thores (eiserne Spitze, zum Vorbeugen des Übersteigens Anstreichen); Miester Hoppe
1845 November
B H Meys: 36 Pfähle geliefert für den neuen Kirchhof
drei Stunden mit dem Geometer gewesen
1846
Glaser Ahage Rechnung wegen Anstreichens des neuen Crucifixes
1846
Reckershaus 5 Thlr für Anlegen einer neuen Hecker aufm neuen Kirchhofe
1918
1. am Westtor
Politische Gemeinde und Ksp Sendenhorst Eigentümer
Fabrikant Ramesohl Vorsitzender der Friedhofskomm.
2. Alte Stadt
Eigentümer kirchl Gemeinde; Kirchenvorstand, Pfr Beckmann
3. isreelitscher Friedhof
kein Vertreter vorhanden
Kirchenchor
1936 I 4 B 127
Stapo MS
Minister für kirchl Angelegenheiten hat entschieden: althergebrachte Veranstaltungen der Kirchenchöre kath Kirchengemeinden sind nicht zu beanstanden, auch wenn sie außerhalb ihres natürlichen und bestimmungsmäßigen Betätigungsfeldes liegen. Bisheriger Rahmen muß eingehalten werden.Alle darüber hinaus gehenden Veranstaltungen sind zu verbieten
Der Zugehörigkeit Jugendlicher unter 18 Jahren zu den Kirchenchören ist besondere Beachtung zu schenken. Versuch, das Betätigungsverbot der konfesionellen Jugendverbände zu umgehen.
Austrup: Schulte zur Kenntnis_
I. Kath. Kirchenblatt für die Pfarrgemeinden Ahlen, Sendnhorst, Vorhelm
3. Jahrgang 1926 (d.h. erscheint seit 1924)
erscheint wöchentlich
Gliederung:
Gottesdienstordnung Pfarrkirche Sendenhorst
Pfarramtliche Mitteilungen
Schule
Vereinsnachrichten
S. 1-5 Belehrungen, Betrachtungen
u.a. Dr.Karl Sonnenschein, Wir - und die Enteignung der Fürsten.
Schule und Elternhaus
Bücherschau
S. 6 - 8 Anzeigen, fast ausschließlich Ahlen, außer: J B Holtel. Damen. Herren und Kinderkleidung, Maunfaktur. und Modewaren, Betten und Wäsche-Aussteuern
Besondere Mitteilungen:
- Kirchenvorstand Wilhelm Beumer+; (klarer Blick und gereiftes Verständnis; kein Freund langer Reden, fermd war ihm jede Aufdringlichkeit oder Parteilichkeit
1926 V 2
von der Beschaffenheit des Kirchplatzes .... 1<---- ergänzen _
1926 V 16
Gesellenverein starte 76 Mark für die Errichtung der Badeanstalt.
1926 VII 3 Fronleichnam:
Ordnung der Prozession:
... 8) Mitglieder der Stadtverordnetenkollegiums
9) Mitglieder der Landgemeindevertretung
1926 VI 6
Einweihung der Badeanstalt
Im Interesse der öff Sittlichketi wier auch der volksgesundheit ist die Errichtung der badeanstalt zu begrüßen. Das wilde Baden kann jetzt unnachsichtig mit Strafen belegt werden. Die Leitung des Badebetriebes bietet Gewähr, daß nichts Ungebührliche vorkommt.
1926 VI 26: Bezirksjugendfest in Ahlen
Fronleichnamsprozession: ... Das Ostviertel hatte sich zusammengschlossen und unter größerem Kostenaufwand eine neue Stationskapelle errichtet, die allgemeinen Beifall erntet
--------------------------------------------------------------
Volksentscheid.
nach Anweisung sämtlicher Bischöfes Deutschlands, laut Beschluß der Zentrumspartei, entsprechend der Parole der Westdeutschen Arbeiterzeitung wie der Bauernvereinigungen beteiligen wurd und heute nicht am Volksentscheid sondern bleiben zu Hause.
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1926 VI 27
Rentner Henrich Bartmann+ ((85J)
Langjähriges Mitglied des Kuratoriums des ST JosefStifts (Nachfolger Herrn Ridders)
- errichtete den Altar zum Hl Josef in der Kapelle des Josefstifts
- ließ die Namenpatrone seine beiden Söhne, Hl Bernhard und Hl Antonius auf dem Marienaltar anbringen
-langj.Mitglied der Gemeindevertretung der Kath Kirche
Bezirksfest: heut ist dir große Heerschau in Ahlen. antreten 1 Uhr am Südtor. Auf geschmückten Leiterwagen gehts los. Jeder befleißige sich einer mustergültigen Haltung. Schachteln und Spazierstöcke dürfen im FEstzug nicht mitgeführt werden. Abzeichen nicht vergessen.
1926 Alverskirchen feiert 100J Sodalität (gegr. 1826)
1926 VII 1
Jugendverein zählt 92 Mitglieder, 40 exemplare "wacht"
vor 50 Jahren: Die Schließung des mstr Priesterseminars 1876 (Kulturkampf)
Telgter Wallfahrt: Herr Dünneald ging zum 63, mal mit, bravo!
25 Jahr Ziegenzuchtverein!
1901 von Bürgermiester Hetkamp gegründet. Mit wenigen Getreuen hat er in echt westfälischer Zähigkeit alle Hindenisse überwunden und alle Vorurteile zerstreut. Sein Werk .. wird von Herrn STadtrentmeiter Kleinhans fortgeführt. Was der Verein in Friedens- und in Krigeszeiten den Familien, besonders den weniger bemittelten und in ihnen zumal den Kindern, gutes getan, läßt sich zahlenmäßig nicht erfasssen
fehlen mehrere Jahrgänge
8. Jh 1931 nur noch Kath Kirchenblatt Sendenhorst (im Kopf segnend Hl Ludgerus, links Häuser, rechts Alte Pfarrkirche Ahlen
1932 Neujahr
Wir weisen unsere Mitglieder (Arbeiterverein) schon jetzt auf die Zentrumsversammlung hin.
ab 1932 Kath Kirchenblatt für die Pfarrgemeinde Sendenhorst erscheint im Verlag Pöttken
VI 1932
Einweihung des Jugendheims hat schönen und erhebenden Verlauf genommen
Möge ddas neue Heim St.Martin der gesamten Jugend von Sendenhorst neuen Abtrieb geben
Aufruf, ein Ferienkind aus dem Industriegebiet aufzunehmen,
Bis zum nächsten sonntag können noch Pflegestellen für Kinder aus Ost-Oberschlesien angemeldet werden
1932 VI 19
Frei-Konzert des Gesangschors des kath. Gesellenvereins
--> Kopie
Männer-apostolat erhält Christus-banner
29. VI 1932
Gesellenverein feiert intern Schützenfest
1932 VII 3
Ahlen: Sturmtag; Jungeschaft fährt auf Leiterwagen von Kirchplatz ab
Überschrift Eigenbrötler (es geht um Wahlaufruf Juli 1932)
.. Als Katholiken sind wird verpflichtet, vor Gott verpflichtet, auch den Staat und das gesamte öff. Leben im Geiste Christi aufzubauen...
Tage der Entscheidung nahen sich, Wir haben nur noch zu wäheln für oder wider Gott für oder wider seine Kirche. .. Wir folgen der Wahrheit
Kulturkampf
1876 III 29
Beschlagnahme des Vikarievermögens (St. Cath) nach Artikel 3 des Gesetzes vom 21. V. 1874
kommissarische Verwaltung durch Bürgermeister Albering
Küster
1584
Joannes Geseler als Küster vom Pastor und den Pfarrangehörigen bestellt
1602 (Visitationsprotokoll)
Joannes Giseler, custos in Sendenhorst, diligenter et summa cura avisatus iuramento praesstito respondit in modum subsequentem:
- per octo annos officium custodis administrat et habeat ex collatione pastoris et parochianorum
- instituat iuventutem et catholicis utatur libris
- altaria habeantur munda
- lumen conservetur de die et nocte in templo
- omnes parochiani sint catholici
mandatum custodi, ut admoneat discipulos et ducat ad conncinem catechisticam audiendum ipseque custos campana convocet populum
1643 GV Sendenhorst A24
Memoirenstiftung Fischer: Actum im Rhatthause in der Kirchen ... Caspar Geseler, Küster (Zeuge)
1657
Caspar Geisler, custos, bezeugt, daß Johann Witte wegen seines Hauses an der Weststraße 4 Pf. Wachs bezahlt
1663 Fraterherren A 12
Grundstückstausch: Areal an des Küsters Hoff aufgerichtete Plancket, in den zu unseren Hof von des Küsters Hof so viel als die Drüppenfall 1 1/2 Fuß bekommen in der Länge vom Abtritt unserer Kammer bis Küsters Haus, wie dann auch N so breit als des Küsters Hof ist, um einen Gang zu bekommen zu unserem Grund
Dagegen hat Küster vom angekauften Grund soviel wiederbekommen, wie solche der aufgezeichnete Tun (Zaun?) ausweist. Es wird ein Plancet zwischen Küster und Fraterherren mit versetzten Posten wieder aufgerichtet.
Demnach haben wir behalten vom angekauften Grund soweit sich in der Breite erstreckt das Häuslein, so Herman Denpter (Deventer?) gehörig, ob vielleicht später angebaut.
Was aber die übrigen Grund betr. war uns selbiger nicht dienlich zu behalten, sonderlich wegen der bürgerlichen auflage, mit welcher solcher beschwert und von mir nach dem Ankauf die von Sendenhorst violenter erpressen wollen, wie er dann uns auch nicht bequem war, also ist der Grund an 3 Parteien überlassen worden.
1724
als Zeuge: Johan Jürgen Fortmann, Küster
1733
J. H. Nonhoff, custos
1807 III 28 Reg MS 16570
Küster Drees (lebt stark vom Ackerbau) übernimmt den Neubau der Küsterwohnung in eigener Verantwortung für 800 Rthlr statt der Veranschlagung von 1215 Rthlr, da noch Bau-Materialien und brauchbare Fundamente vorhanden sind.
1812
Beurteilung durch Pfarrer Darup (aufgefordert durch Langen)
so ungern ich, wenn einige Fehler in Rücksciht des Kirchendienstes vorfallen, daarüber klagen mögte, und leiber durch Privat Ermahnungen selbe zu bessern suche, so kann ich dennoch, wenn ich durchaus aufgefordert werde, nicht umhin, auch das Wahre zu berichten:
Der Küster nimmt sein Kirchenamt ziemlich exact inacht, nur ist er ja zuweilen zur bestimmten Zeit des Gottesdienstes nicht früh genug da und hat zu anderen Zeiten wohl zuweilen nicht die nötigen Vorkerhungen getroffen, wenn der Cultus beginnen soll. Er hat aber meine Ermahnungen darüber immer gut aufgenommen. Indessen scheint es, daß ich mit demselben in der folge zurückhalten soll, indem er mir bei meinem am 26. April l. J. erteilten derartigen Verweise erklärte:daß er derartige Vorwürfe von mir nicht mehr hören wolle. Was dieser Antwort zum Grunde liege kann ich nicht sicher ergründen. Vielleicht will er seinen Dienst hinführo so exact verrichten, daß man ihm keinen Verweis mehr anbringen kann. Wirklich hat er nach der Zeit prompter sich eingestellt.
1814 V 9 Reg MS 16576
Bei dem nach dem Brand 18ß6 zum Neubau der Küsterei entworfenen Plan hat der Herr Bauinspektor es übergangen, in dem Küstereihauses irgendeine Bühne oder Kammer zu verzeichnen, vermutlich, weil der Herr Bauinsp. der Meinung war, daß ein zeitlicher Küster bloß von seinen Revenuen leben könnte, da dieses aber der Fall nicht ist, sondern ein zeitlicher Küster absolut einige Ökonomiegeschäfte und Ackerbau haben muß, wenn er mit seiner Familie ordenltich leben will, so ist es auch durchaus notwendig, daß darnach das Haus in etwa eingerichtet werde .
Die Anlage dieser Bühne würde eine unendliche Wohlthat für mich und meine Successoren seyn, denn ich bin nicht einmal im Stande, bey vorkommenden Einquartierungen die Leute unterzubringen, wie die Erfahrung diesen Winter gelehrt hat,,
(Kosten nach Anschlag äußerst gering!)
1815 IV 28
Langen an den Landesdirektor von Romberg:
Küster Drees, der bei der französischen Regierung beim hiesigen Gericht die Stelle als Huissier bekleidet hattte, ist bei der Neuorganisation der Justiz als Kanzlist zu Warendorf beim Landgericht angeordnet worden.
Drees hat in der Vergangenheit seine Küstereigeschäfte treu verwalten lassen, Er beantragt auf die Stelle einen Substituten
halten zu dörfen.
1816
Nachdem für Drees Küster Ahrens eingestellt wurde, gab es Aufgaben-Überschneidungen. durch Zahlung von 14 Rthlr von Ahrens erklärt sich J B Ahage, Organist, bereit, die Auseinandersetzungen beizulegen
nach Reg MS 16577:
1892 III
Küster Harde +
1898 V 24
Nachfolger, Küster Anton Brun +
1898 X 1
Bernhard Kirschbaum als Küster
1932 I 23
Küster Eberhard Haselmann beantragt, daß ihm, genau wie den Geistlichen, sein Anteil an den Stolbgebühren überlasssen werde. Erhalte nur 75% des Gehalts
1944 VIII 12
Entlassung aus dem Wehrdienst und Bereitstellung zur Heimatflak:
Küster und Organist Eberhard Haselmann, * 28.07.1906
Bischof von Galen_
26.02.1936, Gestapo MS B 281
betr. Kath Kirchenzeitung:
Der Bischof von MS hat am 09.02. 1936 in Xanten eine Rede gehalten, in der heftige Angriffe gegen den Staat enthalten waren, Wegen Wiedergabe deise Rede wurde das Emmericher Kirchenblatt beretis beschlagnahmt. Ich ersuche, auch die Kirchenzeitungen des hiesigen Bezirks dahingehend zu prüfen, ob bei Wiedergabe dieser Rede nachfolgender Text veröffentlicht wird:
Wie wir die heilige Kirche, der Papst, die Bischöfe, die Priester, die Ordensleute, wie werden treue Kinder der Kirche heute in Deutschland öffentlicch und ungestraft verunglimpft, verlästert und verhöhnt. Wieviele Katholiken, Priester und Laien, sind in Zeitungen und Versammlungen angegriffen und beschimpft, aus Beruf und Stellung vertrieben und ohne Gerichtsurteil gefangen gesetzt und mißhandelt worden. Der Leiter der bischöflichen Inofrmationsstelle in Berlin, Domkapitular Dr. Bannasch, schmachtet seit Monaten schon im Kerkerk und man hat seinen Auftraggebern, den Bischöfen, nicht einmal mitgeteilt, wessen man ihn beschuldigt. Der von den Bischöfen bestellte Führer der katholischen Jungmännervereine, Msgr. Wolker, ist vor drei Tagen verhaftet, und wie lange wird es dauern, bis er vor einem unabhängigegn deutschen Gericht seine Unschuld beweisen kann. Es gibt in deutschen Landen frische Gräber, in denen die Asche solcher ruht, die das katholische Volk für Märtyrer des Glaubens hält, weil ihr Lebenn ihnen das Zeugnis treuester Pflichterfüllung für Gott und Vaterland, Volk und Kirche ausstellt und das Dunkel, das über ihren Tod gerbeitet ist, ängstlich gehütet wird. Und wie lastet vielfach schwerster Gewissendruck auf Beamten und Angestellten, auf Eltern und Lehrern, die vor dei Frag gestellt werden, zu wäheln zwischen der Treue gegen Gott und ihrem christlichen Gewissen und den Wohlgefallen un der Gunst derer, von denenen iher Stellung und gar ihr Lebensunterhalt abhängt.
- Kircheblätter, die diese Stellen abdrucken, bitte ich zu beschlagnahmen und vorläufig sicher zu stellen.
an die Herren Ladnräte
In Vertretung
gez. Schelle
Bemerkenswert dei vollständige Wiedergabe der Rede; Warum? Akt von Widerstand? Innformation der Opposition, Stärkung des Oppositionsgeistes, Nachdenken bei den Beamten in den Verwaltungen oder einfach Dummheit?
1930 VIII 30
Pfarrer Teckenborg beruft Versammlung der Frauen. und Jungfrauen der Gemeinde ein; Thema die kath Frauenwelt und die Lebensfragen des deutschen Volkes
Redner Rektor Huthmacher hier
Lehrer Wegener, Neubeckum
Archiv Pfarrei
Prozessionen
ca 1800
Nachweis der Kosten wegen gehaltener Prozession und Gebet auf Neujahr und Agatha
1. Charfreitagsprocession gesamt 2-10 Rt
2. Brandprocession
ua den 4 Pförtnern um Ordnung zu halten 6 ß
gesamt 2 -9 - 6 Rt
3. Gebet auf Neujahr; für die Messe 20ß
4. Procession auf Fronleichnamsfest 20ß
1811
Küster Drees macht Angaben über die Procession Corpori Christi
- Totengräber für den Friedhof zu reinigen
- 4 Pförtner für Ordnung halten
- Westpförtner für die Westenkapelle zu reinigen
- Nordpförtner, Nordencapelle dito
- Glockenläuten
- 2 Stableuchtenträger
- weiße Fahenträger
- blaue Fahnenträger
- Kinderfahnenträger
- Martinsbildnisträger
- Kreuzträger 1- 22 Rt
1829
Circular an die Pfarrer des Dekanats Beckum:
Dei Pfarrprozessionen sollen der waharen Andacht und Erbauung dienen
gehörige Beschränkung der zu häufigenn Prozessionen und weiten Umgänge
1. nur noch zwei Prozessionnen a) Hauptprozessione (nur 2 Std)
b) Processio pro felici Messe, pro aventendo incendio et omni malo
- Fronleichnam
- zur Haltung der Prozessionen sind möglichst bequeme Wege zu machen, welche für die Hauptprozession höchstens eine Stunde im Umkreis haben dürfen
8. Wo am Charfreitag eine Proz. ist, kann sei beibehalten werden
10. alle andere Proz. auch nciht ausdrücklich gestattete Wallfahrtsproz., wenn solche auch fundiert sein sollten, sind abzustellen
Bischof Caspar Max
Prozessionen beim Volke sehr beliebt !
1830 X 29
Es wurde angezeigt, daß viele parrochianen am Tage der 2. Prozession ihre eigene Pfarre verlassen, um in einer fremden Pfarre der Prozession beizuwohnen. Diese Unordnung ist abzustellen
Caspar Max
1830
Landdecan Darup bekräftigt die bischöfliche Anordnung, nur noch zwei Prozessionen
1855
Telgte: Liste der Prozessionen
insgesamt 31
die meisten Prozessionen waren zahlreich und wurden von der Geistlichkeit gehführt. Sehr viele zeichneten sich durch schönen Gesang aus. Manche Prozessionen werden von Jahr zu Jhargroßartiger und glanzvoller
8. Juli
Ahlen nach Telgte; ohne dioe Sodalität
1866 VII 2 Gen. Vik MS
Genehmigung, jährlich an einem passenden Sonntage aus der dortigen Pfarrei (Sendenhorst) eine Prozession unter Begleitung eines Geistlichen nach Telgte wallfahren zu lassen.
Kriegsende 1918
Revolution
In Sendenhorst nur spurenhaft zu erkennen. nahtloser Übergang Kaiserzeit - Weimarer Republik
In den Aktenbestände überschneiden sich die Vorgänge, mal November, mal Dezember, mal Oktober 1918.
Spuren:
1918 XII 5 A998
Bekanntmachung
Für die Stadtgemeinde Sendenhorst ist ein Arbeitsnachweis gebildet. Mit der Leitung ist der Rendant der Ortskrankenkasse Küster Eberhard Haselmann, hier, beauftragt
Der Arbeitsnachweis übernimmt die Vermittlung männlicher und weiblicher ungelernter Arbeitskräfte
Der Arbeiterrat Der Bürgermeister
fehlt Unterschrift Austrup
1918 XII 12 Gleiwitz
Regiment Keith (1. oberschl.) Nr 22 bedankt sich in 2Erinnerung an die schöne in Sendenhorst verlebte Zeit und sendet der Stadt und seinen gastlichen Bewohnern die herzlichen Wünsche zum neuen Jahr.
Möge es für Sendenhorst ein schönes Friedensjarh werden.
Graf von der Schulenburg
Arbeiter und Bauernrat; Bürgerwehr
nach A1375
1919 II 28 MS VII. Armeekorps; Generalkommando
betr. Sicherheitswehren
- zur Bewachung der verstreuten Sammellager von Heeresgut (meist durch Zivilpersonen gegen Vergütung>)
- Schutz der einwohner und ihres Eigentums gegen Übergriffe einzelner; Aufrechterhaltung der Ordnung
deswegen Verstärkung des Polizeipersonals durch
- ehrenamtliche Stadt- und Bauernwehren in Anschluß an Polizeibehörden; können aus Heeresbeständen bewaffnet werden.
1919 II 25 BE
Anfrage LR, wo Sicherheitswehren entstanden sind. Hinweis:
naach der Allerh. Kabinetts Order vom 1. 10. 1830 die auch jetzt noch Gültigkeit hat, dürfen die Wehren nur aus ganz zuverlässigenn, älteren und besonnenen Eingesessenen bestehen. Die Wahl der Führer und Unterführer bedarf der Bestätigung des LR
1919 III 4
LR genehmigt:
Sicherheitswehr Sendenhorst
Führer
Wachtmeister Klemke
Stellvertreter
Polizei-Sergeant Pieper
Unterführer
- Bahnhofswirt A. Spiegel
- Schuhmacher Th Jaspert
- Schmied Franz Pälmke
- Tischler hch Kruse
- Landwirt Eberhard Bonse
- Bäcker Joseph Vohsding
- Anstreichermeister Theodor Schrey
- Maurer B Menke
Die Mitglieder tragen weiße Armbinden mit Abdruck;
Verpflichtung
Bewaffung: 12 engl. Karbiner und 120 Schuß
12 Armeerevolver
1919 IV Verschiedene Versicherungsangebote von Versicherungensgesellschafdten:
Es haben sich um 180 Personen zur Teilnahme verpflichtet
Günstigstes Anbgebot "Unfallversicherung der Bauernwehren"
1919 II 28
Stadt beschließt Einrichtung der Bürgerwehr (wegen der vielen Einbruchsdiebstähle und der Unsicherheit in der letzten Zeit)
1919 VI 14
die Bürgerwehr ist aufgelöst (nach 3 1/2 Monaten Bestehen!)
1918 XII 17
Einrichtung eines Fürsorgeausschusses aus 3 Arbeitgebern und 3 Arbeitnehmern; setzt Unsterstützung im Falle von Arbeitslosigkeit fest.
(Bürgermeister: Arbeit ist in ausreichender Weise gegeben)
Arbeitgeber Arbeitnehmer
1. Northoff 1. Schliephorst
2. Overhage 2. Hofschläger
3. Ramesohl 3. Kraske
1919 I 9
Für Monat November und Dezember 1918 hat der Arbeiter- Soldaten- und Bauernrat bei der Stadt Sendenhorst (6 Mitglieder) 87 Mark sächliche Kosten verursacht.
1919 I 29
LR lädt die Bürgermeister ein zu einer Besprechung wegen der anderweitigen Regelung des Gemeindewahlrechts
1919 II 4
Beantwortung einer Anfrage des LR
1. die hiesige örtliche Arbeitsnachweisstelle ist weder von den Arbeitgebern noch von den Arbeitgebern in Anpsruch genommen
2. Offene Stelle sind bisher nicht gemeldetz
3. Arbeiter- und Soldatenräte sind hier nicht
4. Die Beantwortung der Fragen a-d erübrigt sich
1919 III 2
Fehlanzeige: erwerbslose Jugendliche _
Bewirtschaftung
1919 IV
Gebrüder Hinteler Ahlen
Lieferung von 20dz Mengkornemhl und 5 Dz Roggenschrot
durch die Fuhre des Herrn Panning 11 St Mehlsäcke
1919 IV 11
Getreidestelle, Berlin, Juristische Abteilung
Wilhelm Meyer hat von der Firma Reuter in Barmen eine Schrotmühel bezogen: Aufforderung, die Mühle zu beschlagnahmen, da die Benutzung strafbar ist
Mit Rücksicht auf den Erst der Zeit nehmen wir Abstand davon, eine Strafanzeige zu erstatten.
1920 V 10
Kreisgetreidestelle Beckum:
Stadt erhält für eine Versorgungsperiode von einem Monat
8 dz WEizenmehl
35 dz Mengkornmehl
15 dz Roggenschrot 75%
1920 IX 6 A 1375
Lebensmittelzentrale MS: erstmalig 3 Sack Auslandszucker (die Blockade scheint überwunden)
Ablieferungsfestsetzung (Vieh; Rind oder Kalb)
- B Arens Sommersell
- .. Namen nur Z T lesbar 19 Ackerbautreibende
1919
Liste über abzulieferndes Brotgetreide und Gerste
- Bd Greive Ostgraben 32 340kg Brotgetreide
- Anton Lange Oststr 56 366
- Hch Verspohl
- Franz Schlüter Schlapperpohlstr 95 1635
- H. Holthaus Südgraben 131 825
- Th Trendelkamp 1032
- Gerhard WEssel Südgraben 147 453
- Josef Dünnewald Krichstr 17 1241
- Bd Feigler Südstr. 166 538
- Wwe Beumer Wststr 214 1504
- Bd WErring 1507
- wwe Neuhaus Nordgraben 265, 503
- Josef Mühlenhöver Osttor 294 1189
- Hch Silling Weststor 325 289
- Anton Kössendrup Osttsor 301 330
- Emil Borgmann 2294 Gerste
- Fran Laumann 655
- Wwe Niemann 1363
- Hch Grothues Nr 347, 586
- Joh Recker, Oststr 329, 1066
- Th Kammann 531
- Th Linnemann Nr 94, 531
- Wieler-Brückmann, 3204
- Ramesohl H Nr. 53, 489
- Bd Schliephorst Ostenfenldmark 4429, 403
- lammerding Anton 86, 330
nur sehr wenige ansatzweise geliefert !
Ende 1920
Zwangswirtschaft für Haferflocken aufgehoben
1919 X 16
Bürgermeister an LR
Eine Rationierung der Wohnungen erscheint hier vorläufig nicht nötig. Es sind zwar einzelne Familien vorhanden, die in der Beschaffung der Wohnungen Schwierigkeiten haben; jedoch ist zu erwarten, daß die Vertrauensleute, die demnächst gewählt werden, auf die Vermieter einwirken, daß Wohnungen frei werden.
1919 X 23
Zeitungsmeldung. Kreisfürsorgerin Emilie Meinberg hat für die Stadt Sendenhorst und das Amt Vorhelm ihre Arbeit aufgenommen.
- Beratung der Mütter in Pflege und Ernährung
- hygienische Versorgung der Kleinkinder
- Überwachung der Zieh- und Krüppelkinder
Hausbesuche Mütterberatungsstunden angekündigt
1919 X 30
Vaterländischer Frauenverein, Frau Brennereibesitzerin Roetering
1919 IX 12
Absolute Bewirtschaftung; Stadt (Bürgermeristeramt) erhält Lebensmittel vom Kreislebensmittelamt zugewiesen; muß verteilen:
1 Kiste , 200 Pakete Zwieback (für Kranke und Kleinkinder)
1919 IX 9
Ankündigung, daß der Reg Bez MS 20.000 deutsche Elsaß-Lothringer aufnehmen muß; von denen 1000 auf den Kreis BE entfallen sollen.
Austrup: Sendenhorst kann im äußersten Fall 70 Personen aufnehmen.
Problem Leergut; Säcke. aufwendige Korrspondenz wegen fehlender, nicht zurückgeschickter, verlorengegangener oder beschädigter Säcke.
1919 IX
Josef Holtermann, Ahlen: Sack-Auszug
- 1 Griessack
- 3 Graupenssäcke
- 1 Sagosack
- 6 Haferflockensäcke
- 3 Erbsensäcke
- 2 Reissäcke
1919 IX 11
Th. Bonse erinnert an ausstehende Rechnungen für Lieferungen von Heu und Stroh an durchziehende Truppen im November 1918
1919 XII 24
Energische Aufforderung, die Bilder und Büsten von Mitgliedern der früheren Kaiser- und Königsfamilie sofort aus den öff. Sitzungssälen zu entfernen. Republik!" unerträglcih!
A 659 II 4 -25
Einwohnerwehren
15.5.1919 Berlin über Beckum
Schutzverband Deutscher Landwirtschaft
Bitte, nach Formular Übersicht über den gesamten Landesschutz (Einwohnerwehren) zu geben. Gleichzeitig bitten wir, sich wegen Waffenlieferung direkt an uns zu wenden
hierzu Randbemerkung Austrup vom 04.06.1919
In der auf gestern abend einberufenen Verammlung zwecks Errichtung einer Einwohnerwehr der Stadt Sendenhost auf Grund der von der preußischen Regierung erlassenen Betsimmungen vom 28. 04. 1919 waren nur 18 Personen erschienen
Wegen der geringen Teilnahme wurde beschlossen, von der Bildung einner Einwohnerwehr vorläufig abzusehen.
folgt in der Akte anschließend:
6 Zettel unterschiedlicher Größe und von verschied. hand beschrieben.
Namenslist nach Stadtvierteln geordnet
bei der Liste Südviertel Überschrift: Es melden sich zur Bürgerwehr Sendenhorst
Am Rand Notiz:alle diejenigen, die sich bereit erklärt haben, der frw. Bw beizutreten und 24 Jahre, auch gewillt sind ... (unlesbar). Es können auch jüngere der Wehr beitreten sofern sie Soldat gewesen bzw. am Kriege teilgenommen haben
Überschrift Nordviertel: Mitglieder der Bürgerwehr (als wenn bereits gegründet)
Am Rand Rechnungen, meist 164 -. 165 Personen, : 6 (Führer) = Einheiten zu 26 (tatsächlich 27!)
Protokollbuch für die Armen-Deputation
1886 - 1934
Sitzungen nach Bedarf; 2 - 3mal im Jahr
Mitglieder Pfarrer, Bürgermeister, 2 Armendeputierte
Zahlungen meist für Miete, Kohlen, einmalige Unterstrützungen , Übernahme von Arztrechnungen und Arzneien, Krankenhauskosten (Münser, Drensteinfurt)
November 1886:
Soll der Brennereibesitzer J. Sommerseel nach der hier eingereichten Offerte 100 Centner beste Kohlen für die Armen Frauen hier für sechzig Mark anliefern und in der Scheune der Pastorat abladen lassen
30.01.1899
Außerdem erhält Pfarrer Beckmann zur Vertheilung an verschämte Arme 60 Mk
Etatentwurf 1887
Einnahmen: von Grundvermögen (Pacht) 148 Mk, Zinsen von Kapitalien 760 Mk, Renten 6.79 Mk, milde Gaben 200 Mk Extraordniaria 62 Mk,
Gesamt Einnahme erwartet: 1840 Mk, tatsächlich nur 1606
Ausgaben: Verwaltungskosten 146 Mk, Unterstützungen 1029 Mk (600 erwartet), Krankenverpflegung 978 MK (Voranschlag 290 Mk) Schulgeld f+r Kinder 17 Mk, Bergräbniskosten 23.50 Mk
Die Ausgaben betrugen 2242 Mk, es bleibt also ein Minus von 635 Mk, die Kämmereikasse schießt 650 Mk zu dem Defizit zu.
22.01.1904
Vereinbarung mit der ProvVerw. der Provinz Westfalen bezgl Erstattung der währen der Fürsorgereziehung entstehenden Kosten seitens der Verpflichteten
24.o6.1904
erstmalig: Arzneimaittelrechnung Apotheker Pottmeyer (statt Peus9
29.03.1905
ERstellung eines Verzeichnisses der Eingesessenen, die Vergünstigung der freien ärztlichen Behandlung sowie der notwendigen Medikamente genießen
30.11.1909
Verkauf verschiedener Armengrundstüfcke:
11/17 Ksp sEndenhrost an Kötter Borgmann für 1320 Mk
10/142 2271 qm 450 Mk Hoveschmidt
11/264 1071 qm am Hagedorn für 200 Mk
9/357-80 an Röper, 42 Mk pro Are
04.04.1911
Kinder Ahlandt, Zumhagen und Althoff sollen Kur erhalten:; vorher Überlegung ob die Bäder nicht im hiesigen Krankenhaus genommen werden könne, wobei die Armenkasse die Kosten der zu beschaffenden Lauge und Salze erstattet
nach dem Krieg (Frauenwahlrecht) ab 1919 auch Frauen in der Armendeputation
14.05.1919
Mitgl: Austrup, Beckmann, Frau Brückmann, Ramesohl (Beigeordneter)
Mai 1923 Armenkommission Dezember 1924 Fürsorgeausschuß
09.12.1924
neue Besetzung (nach Wahlen ?):
Austrup
Schwester Sixta
Frau Schmetkamp
Fräulein Verspohl
Fürsorgerin Frl Schmidt
Pfarrer Tecklenborg
Vikar Bröcker
Rektor Dr. Goosens
Tagesordnung: 1. Feststellung der Unterstützungsfälle (die jeweils mit 10 - 20 RM unterstützt werden) insgesamt 45 Fälle (sehr hoch!)
Beschluß: gemeinsame Sitzung von Vaterl. Frauenverein, Caritas, und 4 Mitglider des Fürsorgeausschusses,Vorbereitung einer Weihnachtsfeier; Verteilung vonLebensmitteln
zwischen 1925 und 1930 keine Sitzungen protokolliert!
18. 07. 1930
hoher Frauenanteil war Episode;
Mitglieder: Austrup, Heiringhoff, Daldrup. Schmies Th. Hesse (Fürsorgerin) Kleinhans,Schriftführer
.... Antrag Butterweck auf Unterstützung;: Er soll angehalten werden, durch städtische Arbeit die gewährten Lebensmittel abzuverdienen
02.09.1930
Übernahme der Miete für Lohmann; für die Dauer der Arbeitslosigkeit; nicht länger!
ARbeiter Heimeyer kannn sich unter gleichen Voraussetzungen Essen vom Krankenhaus holen, desgleichen Maurer Hubert Wessel
10.09.1930
Unsterstützungsantrag Vohs; ders ist bis auf Weiteres an 4 Tagen in der Woche gegen de ortsüblichen Tagelohn zu beschäftigen
nach den gestellten Anträgen 6 Arbeitslose
11.08.1931
wöchentliche Unterstützung Familie Schultz 8 RM; Unterstützung darf den Richtsatz der Arbeitslosenunterstützung nicht überschreiten
02.03.1932
Antrag B Kössendrup auf Übernahme der Kosten für die Aufrechterhaltung einer Invalidenversicherung - werden übernommen; in der Zukunft noch weitere ähnlich Fälle
24.08.1932
Höhepunkt Weltwirtschaftskrise
verhandelt werden 13 Fälle:
geringfügige Erhöhungen ausgesprochen (Kasse ist leer) Z T Ablehnungen
- Lohmann; Antrag auf Übernhame der Invalidenmarken; Es wird der erforderliche Antrag vorschußweise gezahlt, die dem L. in wöchentlichen Raten einbehalten werden. Durch die öffentliche Fürsorger kann der Betrag nicht mehr übernommen werden, da L. nicht mehr in Fürsorge steht
Antrag Johannknecht auf Gewährung eines Sozialrente: Es wird eine Unterstützung von monatlich 3.25 RM bewilligt
- Antrag Bäcker auf Gewährung von Unterstützung: Dem Antrage kann vorläufig nicht näher getreten werden, und ist der Antag vorschriftsmäßig auf dem Bürgermeisteramt zu stellen
05.10.1932
Zahlung der Arztkosten für Franz Westhoff: Die Zahlung kann nicht übernommen werden da S. Zt kein Antrag eingereicht worden ist und Dr. Untiedt auch moralisch die Kosten im Interesse des Krankenhauses nicht in Rechnung stellt
-Antrag Braunsmann: einmalige Beihilfe, die dem Krankenhaus zur Begleichung der Rechnung überwiesen werden (30 RM)
weitere Sitzungen 16.11., 20. 12. 1932
- Bewilligung von bis zu 4 Ztr Kohlen
in der Dezembersitzung werden 20 Fälle behandelt
Antrag Butterweck auf Erhöhung der Barauszahlung; abgelehnt bezüglich Anschaffung von Kleidung wird die Charikative Fürsorge einschreiten
1933
zunächst in der Sitzung vom 7. Febr alte Besetzung: Bürgermeister, Pfarrer, Schmies, Heiringhoff, Daldrup, Schwester Donatula
Unterstützung Butterweck: um 5 RM gekürzt, da das jüngste Kind vor einigen Wochen gestorben ist
28.04.1933
Austrup, Hille, Bücker, Heiringhoff, Rektor Brüggemann, Schwester Donatula
die Sitzungen am 3. Mai, 9. Mai, 15. Mai, 31. Mai, 19.Juni, 8. August, 6. September. 27 Oktober, 26. November, 15. Deezmber, 26. Januar 1934, 23. Febr, 9. April bringen inhaltlich nichts Neues Die Häufigkeit der Sitzungen zeigt das Anwachsen der sozialen Probleme. U.a
- Antrag Hermann Ramesohl auf Zahlung eines Mietzuschusses , vorläufig abgelehnt, später 10 - 15 RM
- Antrag Bernhard Wessel (Nr 127); Gutscheine für Lebensmittel; später Barunterstützung von 30 RM
- Unterstützung Friedr Apel gekürzt auf monatlich 35 RM
- Butterweck (Antrag am 31. Mai) B. erhält ab 1. Juni 45 RM einschließlich Miete
- Antrag Arbeiter Heinrich Grothues auf Zahlung der gesamten Untestützung in bar wird abgelehnt
- Antrag des Mitglieds der Wohlf. komm Gerhard Hille auf Erhöhung der Unterstützung für Bernhard Wessel, Südgraben um Übernahme der Miete für diesen, da er bei dem Vater nso nicht mehr leben könne und die Familie selbst Wohnung beziehen müsse (35 + 20 RM bewilligt)
- Antrag Butterweck, Erhöhung. abagelehtn,. das sich B durch Verrichtung noch allerlei verdienen kann
- Pau Kleszenoski, Antrag abgelehnt K verrichte Notstandarbeiten und kann seine Marken selbst in Ordnung bringen
- Antrag B Möllers zurückgestellt, soll erst mit dHerrn fErnkorm vom Kreisauscchuß besprochen werden
23. II. 1934:Butterweck: Barunterstützung erscheint nicht mehr erforderlich, da B am 26. d M Arbeit am Westerbach erhät. Es soll jedoch bei der NS Wohlfahrt versucht werden, ob dem Anntragstelle nicht noch Lebensmittel gewährt werden
09.04.1934: Buttwerck nochmals abgelehnt, da bei den Notstandarbeiten am Westerbach beschäftigt
Gerhard Hille: monatliche Unterstützung von 60 RM unter Anrechnung des Evtl zu zahlenden Krankengeldes
Sitzung für VIII 1934 vorbereitet; Prokotoll nicht mehr ausgeführt
Unwetter; Hagel usw.
1846 VII 25
Beckumer Kreisblatt für Obrigkeitliche Verordnungen, Handel, Gewerbe, Landwirtschaft und gute Sitten
Eine Bitte an mitleidige Menschenfreunde!_
Am 14. dieses Monats Abends gegen 7 Uhr wurde ein großer Theil des Städtchens und Kirchspiels Sendenhorst von einem starken Hagelschlage hart heimgesucht: auf einer Fläche von 1 Stunde in der Länge und einer halben Stunde in der Breite, sind alle Feld- und Gartenfrüchte mehrentheils vernichtet, so daß an manchen Stellen kaum noch zu erkennen ist, welche Fruchtart auf dem Acker gestanden hat. Die Hagelschlossen waren meistens Taubeneier, sehr häufig auch wie Hühnereier groß und manche noch größer. Dieses Unglück erstreckt sich über fünf Bauerschaften des Kirchspiels und über zwei Drittel des Stadtbezirks. So ist die frohe Hoffnung der meisten Betroffenen, nun bald ihr schlechtes aus Wicken und Bohnen zusammengebackenes Brod mit einem besseren Brode vertauschen, oder statt des so theuer gekauften Korns ein eigenes haben zu können, so plötzlich und schrecklich zernichtet, War bisher die Substistenz Mancher sehr kümmerlich, so ist nun ihre Aussicht in die nächste Zukunft sher düster. Was sollen wir essen, oder wer gibt uns, daß wir noch ferner das theure Brodkron kaufen, woraus soll ich meine dringendsten Ausgaben und Abgaben bestreiten, woher nehmen wor Saatkorn zur nächsten Bestellung des Ackers? so fragt einer den Andern. Besonders hart trifft die Calamität manche geringe Eingesessene, die sich für ihren Bedarf einiges Korn auf dem Acker theuer gekauft haben, welches jetzt durch den Hagel zernichtet ist. - Der Anblick der Verwüstung ruft ernst an jedes mitfühelnde Menschen-Herz, daß es hier Zeit und Pflicht sein, den so hart Bedrängten nach Kräften beizustehen und haben deshalb Unterzeichnete sich vereinigt, diesen Beistand möglichst zu befördern. Jedoch sind in unserer Gemeinde die nöthigen Mittel nicht vorhanden, und wir sehen uns deshalb genöthigt, an Alle, denen die Noth ihrer Mitmenschen nicht gleichgültig ist, die flehentliche Bitte zu richten, eine Gabe zu reichen zur Linderung des Druckes mancher Familien.
Sendenhorst, den 18. Juli 1846
Der Hülfs- Verein
Lorenbeck, Pfarrer
Dr. Frey
Brüning, Amtmann
Meinert, Vikar
Beumer, Kaufmann
König, Apotheker
Schwarte
Böcker
Bonse
Kersting, Kaplan
Sportliche Einrichtungen
Badeanstalt Hardt
1934 V 13
Bekanntmachung. der Bretterzaun an der Badeanstalt soll in mehreren Partien öffentlich verkauft werden
Sammelpunkt an der Badeanstalt auf der Hardt
Krankenhaus
St Josef Stift
Zum Gebäude:Gerhard Ribbrock, August und Wilhelm Rincklake, Historismusarchitekten des späten 19. Jhs, Bonn 1985 (Denkmalpflege und Forschung in Westfalen 7)
s. 171
Wilhelm Rincklake, Sendenhorst St. Josefs-Stift
Entwurf und Ausfürhung 1886 - 1889
keine Bauakten
" ... Äußeres Erscheinungsbild durch Umbautenn verunklärt; Vorbild Berliner Krankenhaus Bethanien (1845-1847). System beider Anlagen gleich. In Sendenhorst bekommen kirchliche Gebäudeteile eine größere Bedeutung, Hat der Bauherr, ein weltlicher Stifter, diesen Ausdrucksgehalt so gewollt? (biograph. Nachforschungen Spithöver notwendig). Der in der Architektur manifestierte direkte Zusammenhang von karikativem Handeln und katholischem Glauben kann schon auf Grund der Tatsache der Stiftung des Krankenhauses als vom Stifter gewollt angesehen werden.
StASendenhorst A 379
ACta das hiesige St. Josefs Stift 1887 -1913
1887 Bau des Hauses
An Architekt Wilhelm Rincklake
Regierung MS bemängelt die unvollständig eingereichten Bauunterlagen
- Räume der Kleinkinderbewahranstalt ohne separaten Eingang
- Speisesaal der Kinder ungenügend, nur 2 1/2m breit
- Größe der Zimmer und Anzahl der Betten fehlt
- es fehlt ein alleinstehendes Gebäude zur Isolierung von Kranken im Falle von Epedemien
- selbstverständlich hat der Buchhändlcher Spithöver in Rom bei der Ortspolizeibehörde in Sendenhorst die Baugenehmigung zu beantragen.
1887 Januar
Erläuterungsbericht zum Neubau eines Krankenhauses in Sendenhorst (Rincklake)
Zweck des Gebäudes: Das Krankenhaus soll für Kranke und für Altersschwache beiderlei GEschlechtes dienen und außerdem Räume für eine Kinderbewahranstalt und Zimmer zum Unterkommen einiger Wöchnerinnen enthalten.
Mit dem Krankenhause ist eine große Kapelle verbunden, die für die Insassen des Krankenhasues und für eine Anzahl auswärtiger Platz bietet
GRöße: 20 bis 24 Kranke. zur Hälfte weiblich, zur Hälfte männlich
10m und 10w altersschwache Leute
8 Hautkranke
Wöchnerinnen 2 Zimmer mit je zwei Betten und ein Zimmer für Wärterin
Kinderverwahranstalt: 2 Aufenthaltszimmer, ein Spielsaal
Lage allseitig frei, auf ca 6 Morgen großem GRundstück Hauptfront zur Chaussee; Bauplatz fällt von N nach S. Wird ausgeglichen
Anlage: Wirtschafträume im EG, Teeküche in jeder Etage; Aufzüge zur Hauptküche; Selbstredend getrennte Aborte und Badezimmer: !. Etage geräumiges helles Operationszimmer
Heizung durch Ventilationsöfen; frische Luft durch Röhren direkt von außen; verbrauchte Luft wird durch Ventilationskamine abgeführt.
Regierung stellt Genehmigung in Aussicht; Bedingung: die technische Leitung des Krankenhasues wird einem approbierten Arzt übertragen
1887 II 26
Bürgermeister Panning: Ausführung der Maurerarbeiten ist dem hiesigen Maurer und Zimmermeister H. Brandhove übertragen; Kreisbauhörde muß Fluchtlinie zur Chaussee festlegen
!((/ III 8
Örtliche Baugenehmigung mit Auflagen:
Brunnen mindesten 4 m weit vom nächsten Abord bzw Düngergrube ohne Zuflüsse von außen
Brandhove (ausführender Bauunternehmer) soll die erforderlichen Kalkgruben nach Anweisung der Ortsbehörde anlegen; die am Bauplatz befindlichen Chausseebäume und Telegrafenleitungen sind vor Beschädigung zu schützen
1888 V 16 Rincklake:
Spithöver wünscht möglichst baldige Vollendung des Gebäudes.
Anlage einer Grenzmauer hart am Chausseegraben und Erwägung, den Graben zu beseitigen
1888 VI 25 RP MS
Grundsätzliche Einwendungen: Es muß im allgemeinen als bedenklich erachtet werden, daß für derartige Anstalten deren Einrichtung nicht zu den unmittelbaren kirchlichen Aufgaben gehört, die Steuerkraft der Kirchengemeinden in Anspsruch genommen werden.
Jedem Versuche, auch zu den laufenden Kosten der Unterhaltung von dergleichen Anstalten die Steuerkräfte von dergleichen Anstalten heranzuziehen, muß wirksam vorgebeugt werden. Derartige Deckungsittel sind durch freiwillige Gaben zu beschaffen
1889 VII 27
Pfarrer Beckmann teilt RP mit: weder Kirchengemeinde moch politische Gemeinde sind Träger des Krankenhauses, Stiftung zu der Spithöver das Korporationsrecht beantragt hat.
1889 Juni
Betr. Gesuch Pfr. Beckmann Niederlassungserlaubnis für Krankenschwestern
Wird vom Bürgermeister befürwortet: ... Der größte Teil der Einwohner hiesiger Stadt besteht aus kleineren Handwerker und Tagelöhnern, die zwar in gesunden Tagen ihr Auskommen haben, jedoch wenig oder garnichts erübrigen kpönnen. Treten nun hier Krankheiten auf, so herrscht gleich die bitterste Not, da die Kosten für Arzt und Apotheke alles verschlingt. Durch die Unterbringung solcher Kranken in das neuerbaute Krankenhaus wird diesem Übelstande vorgebeugt. Der Kranke erhält genügend Pflege, die er in der Familie fast niemals findet und ... manche Krankheit geht so nicht in langsames Siechtum über.
Bitte um Genehmigung, da sich die Vollendung des Baues schon sehr in die Länge gezogen hat.
Nachweis des Personalbestandes
31. XII 1889
Schwester Edeltrudis (Agnes Loh) *1835; Ordenseintritt 1856; seit 16.9.1889 in der Niederlassung, vorher Rietberg
Schwester Ambrosia (Maria Seybert) * 1864; Ordenseintritt 1884; vorher St. Mauritz
Schwester Centidie (?) (Angela Vankemann) * 1864; Ordenseintritt 1886, vorher Straelen
1890 II 15 Bürgermeister an Landrat
Stiftungsurkunde, stiftungsmäßige Verpflichtungen usw. rechtlich abgesichert.
Die Anverwandten des Stifters betr.:soweit ermittelt worden ist, steht nur mehr eine Familie Haahs in Rom in verwandtschaftlichen Beziehungen zu dem Stifter, die selbst ein großes Vermögen besitzen.
Über das Vermögen des Stifters selbst sind mir bestimmte Angaben nicht möglich, Ich bin jedoch auf Grund der über den Reichtum desselben aus zuverlässigen Quellen erhaltenen Mitteilungen der festen Überzeugung, daß derselbe auch nach Hergabe der in Rede stehenden Stiftung immerhin noch ein Vermögen von mehreren Millionen Mark besitzen wird. Die Haupterben sind zweifelos die Angehörigen der Familie Haass in Rom. Solche, die kaum noch eine Verwandt-schaft mit dem Stifter nachweisen können, gibt es selbst nur sehr wenige. Für diese hat der Stifter in erster Linie dadurch gesorgt, daß er ihnen Freistellen dem St. Josef-Stift eingeräumt hat; sowie Legate nach seinem Ableben.
1893 I 4 MS RP
Kaiserliche Anerkennung (landesherrliche Genehmigung; in der beglaubigten Abschrift: Göhrde den 18ten November 1892, gez. Wilhelm) des von dem +Rentner Joseph Spithöver gestifteten Krankenhauses als Stiftung ("Kranken, Kleinkinderbewahr- und Pflegeanstalt für arme und pflegebedürftige Personen")
Statut von 1892 VI 24
Zuwendungen des Stifters:
- Grundstück Sendenhorst IV 61/62
- Barbetrag von 300.000 Mark
- Kapital von 26.800 (zum Bau eines Krankenhauses Pfr Reinermann überwiesen
1894 II
Bürgermeister: Der Graben an der Krankenhausmauer wurde seinerzeit ohne anderweite Entwässerung zugeworfen, Unhaltbarer Zustand! Schaden für die Chausseebäume
1896:
Rektor des Krankenhauses Schröder
1893
Prospekt des St. Josefs-Stiftes zu Sendenhorst
Aufnahmetaxen; I.Klasse 2.50M, II.Kl 1.50M, III.Kl 1M täglich
für sämtliche Wasseranwendungen täglich 20Pf
... Da nur eine beschränkte Zahl patienten ins Stift aufgenommen werden kann, weden solche Kranke, welche nicht absolut der Hülfe von barmherzigen Schwestern bedürftig sind gebeten, sich in der Stadt ein Quartier zu suchen., von 1.50M pro Tag an sind Pensionen in Privat- und Gasthäusern leicht zu haben.
... Sendenhorst hat zweimal täglich Postverbindung mit der nächsten Bahnstation Drensteinfurt
1901
Ausführliche Beschwerde der in Sendenhorst niedergelassenen Ärzte Dr. Borgmann, Dr. Roerohl über Mißstände im Krankenhaus:
- Bislang kein dirigierender Anstaltarzt eingestellt
- bisher Aufsicht alterierend durch die S. Ärzte Roerhkohl, Borgmann, Geiping:
- nach einem Beschluß Pfr. Beckmann und seiner drei von ihm selbst ernannten Curatoriums-Mitglieder keine ärztliche Aufsicht mehr; (Es stellt sich jedoch heraus, daß die Aufsicht wohl garantiert, jedoch nach Roerkohl Geiping an die Reihe kam, somit Dr. Borgmann übergangen wurde)
Erklärung Dr. Borgmann über Unregelmäßigkeiten im Krankenhausbetrieb:
... Das hiesige Krankenhaus Curatorium besteht aus 4 Personen unter dem Vorsitz des Pastor Beckmann. Die einzelnen Mitglieder werden von dem Pastor ernannt und zwar nur solche, von denen er überzeugt ist, daß sie nach seinen Vorträgen stimmen werden, deshalb heiß es auch, der Pastor Beckmann ist allein Curatorium (folgen eine Rehe von vermeintlichen oder tatsächlichen Skandalgeschichten; ua. Pastor B. sucht allein dem bei fast allen Ärzten des Münsterlandes so sehr anrüchige Arzt Dr. Geiping, desses Vorleben und mannigfaches unsittliches Vorleben von dem ärztlichen Ehrengericht mit 300 M Geldstrafe, 9jähriger Unwählbarkeit und sämtlicher Koten bestraft ist, zuzuwenden ...
Es ist also shr wünschenswert, daß die Behörden gegen solchen faulen Zustände energisch einschreiten.
Ähnliches Urteil Dr. Roerkohl: In Folge einer willkürlichen unumschränkten Herrschaft des Herrn Pastor B. und einiger Schwestern sind mit der Zeit im hiesigen Krankenhaus Zustände entstanden, die fast jeder Beschreibung spotten,
... Ferner fanden mehrere Geburten im hiesigen Krankenhause statt, zu denen Dr Geiping hinzugezogen wurde, die Kinder wurden getauft, verschwanden dann aber ohne Anmeldung oder krichliches Begräbnis, wie es hieß mit Zustimmung des Herrn P. Beckmann, spurlos. Merkwürdigerweise wurden die Geburten jedesmal dem Geistlichen des Krankenhauses zu verheimlichen gesucht
1901 RP Antwort
Die Eingabe der beiden Ärzte ist gegenstandslos geworden, da das Krankenhaus mittlerweile einen eigenen Krankenhausarzt eingestellt hat. Die Beschwerden und Anschuldigungen werden nach Prüfung als unbegründet angesehen.
Allerdings werden andere, teils gravierende Mängel im Krankenhaus-betrieb festgestellt: Aufnahmebuch wird höchst mangelhaft geführt; Unterbringung von Geisteskranken viel zu lange!
1905 Aufnahme des Vohs, Dortmund in das Krankenhaus; Längerer Streit ua mit der AOK Dtmd über die Frage der Kostenübernahme. Aus der Stellungsnahme des Bürgermeisters: ... Der ganze Fall handelt sich darum, daß der Pfarrer Beckmann erzwingen will, daß der Dr. Geiping die Aufnahmen (in das Krankenhaus) verfügen kann bzw als Armenarzt angestellt wird.
1906 Bürgermeister an RegierungAufnahme, ärztliche Behandlung, Verpflegung und Lieferung von Medikamenten der Armen und hülfsbedürftigen kranken und alten Personen hiesiger Stadt haben zu mehreren Malen Auseinandersetzungen zwischen der hiesigen Armenverwaltung und dem Curatorium der Anstalt St Josephstift veranlaßt..
Bitte um Akteneinsicht dieser Anstalt; Darauf beglaubigte Abschrift der Statuten des Stiftes
1916
Kuratoriumsaitzung:
- Pfarrer Beckmann
- Dr. Goossens
- Rektor suermann
- Bartmann
Beschluß, das 1.9598 m2 große Grundstück des Brennereibesitzers H. Lainck-vihsing (Kuhweide) hart am Westtor gelegen und unittelbar an das Krankenhaus angrenzend für 20.000 Mark
1905
Krankenschwester Edeltrudis Loh erhält Auszeichnung als Vorsteherin des St. Josefs-Stifts anläßlich ihrer 50jährigen Feier als Ordens-Mitglied
;Eintritt in den Orden des Hl. Franziskus von Assisi am 5. I. 1856
* 1832 zu Nordhorn Kreis Bentheim; seit 1889 Vorsteherin des St. Josephsstiftes; in den Feldzügen gegen Frankreich als Krankenschwester
Hat die Anstalt stets mit größter umsicht geleietet und hat sich für die Pflege der Kranken vollständig aufgeopfert.
Zur Zeit am Krankenhaus 11 Pflegeschwestern und 73 Pfleglinge.
Antrag Bürgermeister Hetkamp: Entweder Erteilung eines Allerhöchsten Orden oder eines passenden Gebetbuches
Anfrage OPräs: Welchen Orden hat die Schwester in den Feldzügen erhalten:
antwort: Nicht in Erfahrung zu bringen; Die Oberin konnte nicht gefragt werden, da diese keinerlei Feier wünscht und dieselbe für diesen Tag sich entfernen würde.
Darauf: Verleihung eines Kruzifix durch den Kaiser (Verleihung durch den Landrat persönlich)
1914/18
Larazettabteilung
1919 XII 17 (A 1375)
Antrag des Josef-Stifts betr städtische Beihilfe für eine Weihnachtsfeier im hiesigen Lazarett
... In der Lazarettabt. des hiesigen Laz. befinden sich etwa 40 verwundete und kranke Soldaten, zum Teil Schwerkriegsbeschädigte,die seit Abschluß des Waffenstillstanbdes und länger in Lazarettbehandlung sind. Wir sehen es für unsere Pflicht an, diesen körlerlich und seelisch ruinierten letzten Angehörigen des alten Heeres eine würdige Weihnachtssfeier zu bereiten, ihnen wenigstesn für kurze Zeit ihr Elend vergessen zu machen und ihnen zu zeigen, daß sie nioch nicht ganz vergessen sind
Hinweis auf die vorbildliche Hilfe der Stadt MS
1920 IX 23 B243
Krankenhäuser der Kreise BE LH WD und WAF haben sich zu dem Bezirksverband kath Krankenhäsuer Ostmünsterland zusammengeschlossen. Neue Pflegsätze
Die Ortsarmen von Sendenhorst wurden gemäß Stiftungsurkunde bisher frei verpflegt. Kuratorium ist der Ansicht, daß diese Verpflichtung an der Leistungsfähigkeit des Hauses ihrer Grenzen findet. Grundsätzliche Erörterung notwendig.
27.07.1927
Krankenhaus unterhält seit Juni 1921 in dem geschlossenen Westflügel des Hauses eine Kinderabteilung von 50 Betten für die Behandlung tuberkulöser Kinder im schulpflichtigen Alter, vor allem Kriegswaisen. tätig sind die beiden ortsansässigen Ärzte und Dr. Becker, MS, Leiter der orthopädischen Spezialanstalt "Hüfferstiftung".
Zur Behandlung kommen vor allem Kinder mit chirurgischer TB, sowie mit rachitischen Prozessen und Anämien (Folge der Hungerzeit im Kriege!)
Kosten für Neueinrichtung (Röntgeneinrichtung, Baderäume, Turnsaal usw) ca 75.000 Mark
Antrag auf Bezuschussung asu Tuberkulosemitteln des Reiches; eventuell auch aus Preußischen Staatsmitteln
23.08.1921
Begründender Bericht Austrup: Josefstift wurde mit einem Stiftungskapital von 327.000 Mk für Einheimische erbaut.
a) Entwertung des größten Teils des Geldes (Kriegsanleihe)
b) Neubau von Häusern in Enniger und Albersloh
Überhang von 50 Betten, die einem anderen Zweck zugeführt werden sollen
Hinweis auf das neue Krüppelfürsorgegesetz sowie das in Ausarbeitung befindliche Tuberkulosegesetz ---> Spezialkrankenhaus, das der ganzen Provinz zugute kommt
13.05.1922
Schwester Maximilia erhält für ihr 25 Ortsjubiläum einen Ruhesessel (395 Mk) von STadt- und Landgemeinde
07.04.1923
Kinerkrüppelheim erhält vom RP 100.000 Mk
05.10.1923
Kuratorium plant 250 Mrd wertbeständig anzulegen, Stadt soll Bürgschaft übernehmen
21.10.1925
Gesuch des Stifts auf Gewährung eines Darlehns von 20.000 Mk zum weiteren Ausbau des Hauses
13.01.1927
Kuratorium genehmigt den Ankauf des Gutes Röper zum Betrag von 77.000 RM = Morgen 700 RM (Größe 27,67,40 ha)
Verkäufer ist der Provinzial der Missionspatres zu Hiltrup
Begründung für die Notwendigkeit des Ankaufs Gut Röper:
Seit 1921 Spezialkinderabt, für Knochen- und Gelenktuberkulose
170 Betten, belegt von der Krüppelfürsorge der Provinz Westfalen
Haus ist stets voll belegt
In der Nähe der Liegehallen erhebt sich an der Südseite des Hauses das vor ca 30 Jahren errichtete landw. Gebäude der STiftung mit 12 Milchkühen und 40-50 Mastschweinen, Stallung und Dungstätte passen icht zur Heilstätte
Der landw. Betrieb des Hauses an dieser Stelle bedeutet eine unmittelbare Gefahr für die Entwicklung der Heilstätte
Auslagerung zum Gut Röper
Das Gut leigt 1/2 Stunde vom der Heilstätte entfernt. Der Hof soll im Sommer ein Erholungsplatz für die Heilstättenkinder, soweit nicht bettlägerig werden.
Auch die Schwestern des Hauses sollen die Möglichkeit bekommen, eine bestimmte Ferienzeit dort zu verbringen
Da in unmittelbarer Nähe die Sommerbadeanstalt der Stadt Sendenhorst eingerichte wurde, ist daran gedacht, hier eine Verbindung herzustellen, eine örtliche Erholungstätte für die Sendenhorster Jugend
22.04.1927
Krankenhaus plant "Haus der Jugend". Stadt soll mit 10.000 Mk einsteigen, zur Hälfte Baumaterial und Arbeitskräfte
Platzfrage: Westtor; Verlegung des alten Weges
Stadt signalisiert Zustimmung, will aber die Pläne öffentlich der Bürgerscahft vorstellen
Kostenaufstellung für 100.000 Baukosten; Grundstücke Erbpacht Pastorat
23.05.1927
Karitasverband Beckum: Haus der Jugend stellt besondere Räume für Mütterberatung vor
1925 StA Sendenhorst
Josef-Stift läßt bedeutende Beubauten, 2 große Liegehallen von der der Betonfirma Anton Zumbusch MS ausführen, ohne die pol. Genehmigung
Bauzeichnungen sich überhaupt nicht eingereicht. auch ist ein Fahrstuhl eingebaut ohne Genehmigung
Geldstrafe von 10 RM
1928 IX 10 B50
St-Josef-Stift erhält von der Reichsversicherungsanstalt Berlin ein Darlehen von 57.400 Gramm Feingold um zwei Hypotheken von insgesamt 175.000 RM abzulösen (Durch Umschuldung Zinsverbsserung)
1928 III 24
Kinderheilstätte i St. Josefsstif Sendenhorst wird auf Antrag von der Anwendung der Bestimmungen __ 20-23 RJWG befreit (Was ist das?)
1938 VIII 6
St. Josef-Stift, Spezialkrankenhaus für Knochen-, Gelenkt- und Drüsentuberkulose und allgemeines Krankenhaus.
Beschwerde Dr. Untidet, Oberarzt, wegen ruhestörendem Lärm bis abends nach 22 Uhr auf der Straße und aus dem Gebäude, in dem die Rektoratschule untergebracht ist.
1938 Fragebogen
St Josef Stift
285 Betten 38 >Männer. 30 Frauen 147 Kinder, 6 Isolierstation
Franziskanerschwestern und weltl Schwestern
Verpflegungsätze 2. Klasse 6.15 RM (Zimmer mit ein Bett)
3. Klasse 3.40 RM (Spezial) 2.45 RM normal
33 hauptamtliche Schwestern, 6 sonst. Pflegepersonal
1939 Bücherei des Krankenhauses
LR durchforstet das Bücehrverzeichnis
- bei neun Büchern ist nachträglich noch der Vorname anzugeben
- Ich ersuche, noch festzustellen, ob die nachfolgenden Bücehr vernichtet sind.
a) Gorki, Die Mutter
b) Käser, Der Sozialdemokrat
c) Lensch, Die Sozialdemokratie, Ihr Ende und ihr Glück
Randbemerkung Schulte Polizeimeister. Sind vernichtet
18.09.1921
Erhöhte Lufgefahr mach es notwendig Ausweichkrankenhäuser zu schaffen. Angaben üebr das JosefStift an den LR
1944 III 31
LR: Für die Stadt Sendenhorst ist bisher kein Ausweichkrankenhaus benannt worden
Antwort 30% er Betten können für den Sofortrhilfefall frei gemacht werden
als Hilfskrankenhaus Saal Kaupmann und Wwe Herweg (60 - 80 Betten)
es fehlen Wolldecken
Kücheneinrichtungen sind nicht vorhanden
10.08.1944
Dem haus stehen 148 Betten für Erwachsene zur Verfügung, 48 sind mit SChwerkranken belgt.
Im katatrophenfall stehen 80 Betten zur Verfügung
Bitte, 20-30 Strohsäcke zur Verfügung zu stellen
Huthmacher
23.11.1944
RP: Auf Grund er Genfer Konvention ist die Anbringung de Roten Kreuzes auf Krankenhäusern verboten, Nur auf Lazaretten oder Teillazaretten
Hebammen
1805 A372
Schema der in Sendenhorst approbierten Hebammen
1. Wittwe Elisabeth Saerbeck 60J. 1789 V 2 approbiert
2. Ehefrau Anna Maria Herweg, approbiert 1803 III 3
1810
Langen gibt zu überlegen, ob statt der 75jährigen Hebamme Saerbeck eine Substitutskraft eingestellt werden sollte.
Pröebsting, Kreisphysicus, pflichtet bei: eine im Lesen erfahrene Hebamme, eine physisch und moralisch tüchtige Person auszumitteln, damit dieselbe am nächten Hebammenunterricht teilnehmen kann
1812 I 20
Anna Maria Quante und die Witwe des Franz Hermann Herweg, Hebammen, legen die vom Unterpräfekten verfügte Eidesformel ab:
Ich ... schwöre zu gott dem Allmächtigen einen leiblichen Eid, daß ich alles, und jedes was eine rechtschaffene Hebamme zu tun obliegt, nach meinem besten Wissen rdelich und gewissenhaft beobachten insbesondere aber keine gebührende in und nach der Entbindung verabsäumen, und bei wiedernatürlichen und schwären GEburten zeitig einen Geburtshelfer zu Hilfe rufen, ich auch überhaupt bei der Ausübung meiner Kunst so verhalten will,wie ich es gegen Gott und die Obrigkeit und jder Mann mit gutem GEwissen verantworten kann, auch werde ich bei der Geburt den Bematen des Personen Standes das Geschlecht aufrichtig angeben und zwar jederzeit bevor das Kind zur Taufe gebracht wird und wneingstens innerhalb 2mal 24 Stunden
Handzeichen Hebamme Quante
Hebamme Wittib Bernard Hch Saerbeck
1813 III 9
Elisabeth Dieckmann, Wittibe Schmalz meldet sich zur Ausbildung als Habamme und erhält von Pfarrer Darup ein Führungszeugnis
Da Wwe Schmalz bedürftig, muß Kommune ihre Unterbringung während der Ausbildung übernehmen. Langen an Dr. Nicolai: ... übergeb cih daher diese Person in Ihre Hänge um so wohlfeil als möglich untergebracht zu werden.
1813 IV 28 Dortmund
Dr. Nicolai ersucht Langen der Wittibe Schmalz etnwas Geld mitzugeben, damit sie in dem1. Monat Kostgeld zahlen kann
Die Frau ist bieder und aufmerksam; bei mehreren Fassungsvermögen wird sie sehr viel leisten, indessen hoff ich doch, daß sie unter den besseren Hebammen gehören wird
(NS Sagen Sie dem Friedensrichter Vagedes gütigst, daß er in Ungnade gefallen ist, weil er uns seinem Versprechen gemäß nicht besuchte)
1813 VII 9 Dortmund
Dr. Nicolai: Sie erhalten hier nach sehr vieler Mühe und Arbeit die Frau Schmalz als gute Hebamme zurück, Der Präfekt, der der Prüfung beiwohnte, war zufrieden und wird Ihnen das Patent nächstens übersenden
1814 III 16 Dortmund
Es ist zwar anzunehmen, daß nun die Hebamme Sarbeck zur Ausübung der Gebutsholfe nicht mehr geeignet, man sich ihrer nicht mehr bedienen werde. Da sie indeesen nach Ihrem Bericht wirklich dazu unfähig sein soll so wollen Sie ihr die ferneren Dienstleitsungen als Hebammen mit dem Bdeuten untersagen, daß sie für jeden durch ihr veranlaßt werdenden Unglücksfall verantwortlichte gemacht werde
1814 XI 14 Alverskirchen
Cantonsarzt Dr. Boner kündet Prüfung sämtlicher Hebammen des Kantons über die wichtigeren Gegenstände der Geburtshilfe an.Prüfung geschieht im Beisein der Herrn Bürgermeister auf dem Gemeindehause zu S.
1814 XI 4
Verzeichnis der praktizierenden Hebammen in Sendenhorst
- Wwe Saerbeck , 78 J, approbiert 1789
- Wwe Herweg, 52J, approbiert 1809
- Wwe Schmalz 44J, approbiert 1813
1815 I 3
Prüfungsprotokoll der Hebammen mit Vorrede Langens
- Auszug aus dem Kgl Preuß. Medizinal Edikt: von den Hebammen
1818 III
Kreisarzt Speth kündigt Visitation der Hebammen an, die sich mit ihren Approbationspatenten einfinden mögen
Hebamme Schmalz bringt massive Beschwerden gegen ihre nicht anwesende Kollegin Herweg vor: schon mehrfach habe sie den Beistand mehrerer Frauen zugleich übernommen, Im äußersten Notfall lasse sie dann bei der einen oder anderen Frau unverheiratete, unkundige Weibspersonen.
Darauf Verwarnung der Hebamme Herweg durch den Landrat
1818 VII 31
Hebamme Schmalz erhält Gratifikation von 10 Thlr ua wegen ihrer notorischen Dürftigkeit und besonders, weil sie noch eine alter kränkliche 80 Jahre alte Mutter zu ernähren hat
Gemeinderäte: von Rhemen, Bennemann, Lange, Silling, Angelkotte, Arnemann
1819
Aufteilung der Gemeinde in Bezirke:
1. Hebamme Wwe Herweg Stadt 151 Familien
Ksp 58
2. Hebamme Schmalz Stadt 121 Familien
Ksp 53 Familien
1823 VI Amtsblatt
Dr. Marmet als praktischer Arzt und Geburtshelfer in Sendenhorst approbiert
... 1890 - 1894
Dr. Petermann, praktischer Arzt
gleichzeitig Beigeordneter der Stadt Sendenhorst 1. 5. 1894 Fortzug, Ziel nicht bekannt
B 387
1924 VIII
praktische Ärzte Dr. Geiping und Dr. Untiedt (Erkrankungen an epidemischer Kinderlähmung sind anzeigepflichtig)
Heilpraktiker
1941 X B 244
Heilpraktiker Josef Ahland siedelt von Münster Bäcker str. 14 (ausgebombt) nach Sendenhorst, Rinkhöven um. hat zwei Räume bei Mössing gemietet, um seine Heilpraxis in Sendenhorst auszuüben
Bürgermeister: "Ahland ist für einen Teil der Bevölkerung kein Unbekannte rund auch von Heilung Suchenden der Stadt in seiner praxis in MS besucht worden"
. beigefügt Erlaubnis vom 14.06.1939: 1893 geboren_
Leusner, Nordgraben
1845 XII 3 Amtsblatt MS
Der Tierarzt erster Klasse Johann Theodor Bröcker hat in Sende
Tierärzte_
1820ff
Tierarzt Leusner hat in Sendenhorst seinen Wohnsitz genommen
1887 Protokolle Ksp
Tierarzt Tillmann Ahlen erklrät sich bereit, für 450 M Entschädigung sich an einem bestimmten Wochentag in Sendenhorst aufzuhalten; Versammlung kann das Geld nicht aufbringen
1903 Ksp -Protolle
Die Niederlasung eines appr. Tierarztes in der Stadt ist ein dringendes Bedürfnis. derselbe soll bis auf Wiederruf 400 Mk Zulage erhalten
später wird die Zulage auf 600 Mk erhöht
1904
der praktische Tierarzt Caspar Wulff aus Waderloh erhält 600 Mk (aufzubringen gemeinsam von Ksp und Stadt)
1906
Der Beschluß, dem Tierzart eine Zulage zu zahlen, wird aufgehoben, Tierarzt Wullf ist aus Sendenhorst verzogen, Die Stelle wird neu ausgeschrieben
01.04.1909 (Protokoll des Ksp)
Tieraarzt Schwermann angestellt, Zuschuß vom 300 Mk im Jahr
B 128
1930
Polizeiverwaltung Ahlen: Tierarzt Schwermann hat ein Verkehrsschild durch Anfahren beschädigt; Da er trotz mehrfacher Aufforderung nicht zahlt, Einziehung des Betrages von 4.25 RM
1939 Karneval II 19
Dr. Tillkorn bringt im scharfen Ton auf einer Karnevalsfeier bei Herweg Beschuldigungen gegen seinen Kollegen Schwermann vor.
Darauf im April umfangreiche Zeugenbefragung uaa auch Tillkorn, der zu Protokoll gibt:
Ich halte die Äußerung aufrecht, daß Dr. Scwermann mehrere Fälle von strafbaren Handlungen begangen hat. Im einzelnen (folgen 7 Fällevom 27. I. 1938 bis Anfang Januar 1939, meist in Albersloh)
Tollkorn hat offensichtlich Buch geführt.
Schwermann und der ebenfalls mit hereingezogene Metzger Lülf versuchen sich zu rechtfertigen
Ernster Verweis des Schwermann
1939 VIII 2 B138
Bürgermeister teilt auf Anfrage des Kreisgerichts der NSDAP mit: Der Vorganug (Ermittlungssscahe Schwermann-Tillkorn) wurde nach Abschluß der Ermittlungen dem Kreistierarzt BE zur Stellungnahme übersandt. Darauf wahrscheinlich Vorlage durch den LR beim RP
1945 VIII 29 B211+
Dr. Tillkorn Bernhard; als Praktischer Arzt gemeldet (wenn überhaupt, aus dem Wehrdienst zurück)
1948 VIII
Inserat: Ich bin nunmher unter Ruf 190 dem Fernsperchnetz angeschlossen
Wilhelm Thomas, praktischer Tierarzt, Weststr. 250 (bei Elmenhorst)
Apotheke
1809 A 372
Unterpräfekt Hamm an den Maire zu Sendenhorst
In mehreren Apothequen herrschet die Gewohnheit, Liqueure, Brandtwein u. d. an eintredenden Gäste zu schenken, so da'die Apotheque oft eher eine Schenkstube als einer Officine gleichet. die Verfertigung der Recepte wird hierdurch nicht nur vernachlässiget, sondern Fremden können auch sehr leicht Unordnungen in der Arzneien un deren Dispensierung veranlassen
Aufforderung, dem Einhalt zu gebieten
1810 A 372
Personalogen: Maximilian Friedrich Oesterlinck aus Wolbeck gebürtig, 33 J. Apotheker, examiniert und approbiert zu MS am 18. V. 1809; conduite excellent
1810 IX Hamm
Visitationsbericht der Apotheque zu Sendenhorst:
Diese ist im vorigen Jahre erste etabliert, trägt noch das Bilde des Entstehens in sich und hat noch bedeutende Mängel.
bemängelt werden vor allem fehlende Fachbücher (Pharmacopora Borussica), die Arzneitaxe, Medizinaledkt;
fehlende Arzneien, Bezeichnungen
Laboratorium nicht ausgebaut, Materialkammer fehlt, Giftschrank nicht vorhanden
Apotheque liegt am Eingang ins Haus linker Hand, wird durch 2 Fenster hinlänglich erhellet, hat in der Mitte einen feststehjenden Receptur-Tisch, ist 15 Fuß hoch, 14 Fuß lang und 10 Fuß breit
Waagen und Gewichte sind in einem accuratem Zustand, ist die Reinlichkeit in der Apotheque nicht zu verkennen
Österling rechtfertigt sich, er habe nur die Arzneien vorrätig, die von den Ärzten verschrieben würden. Vieles was verlangt, habe er in seiner 10jährigen Tätigkeit in MS niemals gebraucht. In den kleinen Städten setzt man nicht den 4ten Theil der Artikeln von Waaren ab, als in großen Städten
1811 IV 18 A 587
Apotheker Oesterling, Sendenhorst
Liquidation über die von mir für die Armen gelieferte Medicamente.
Oesterling bittet den Communal-Empfänger Suermann um Anweisung
1817 X
Ankündigung einer Visitation der Apotheken des Kreises in den Orten Ahlen, Beckum, Oelde, Ksp Liesborn, Sendenhorst
1830ff
Apotheker Rose
1832 I 12 Bürgermeister Marcus:
Im hiesigen Bezirk nur ein Eingesessener evangelischer Confession, nämlich der Apotheker rose, dessen Frau und Kinder aber katholisch sind
1838 III 10 A 844
Rose hat Apotheke verkauft; Hinweis, Vorlage von Rezepten für Arme durch den vormaligen Apotheke Rose
1838 III 13 MS
Verkauf der Apotheke in Sendenhorst durch den Apotheker Rose an den Apotheker König. König erhält die Konzession zur Fortführung, wenn er die vollständige und tüchtige Einrichtung der Apotheke nachweist. Daruaf erfolgte Revision durch den Kreis-Physicus Dr. Fehr. Folgende Mängel wurden festgestellt:
1. Eine in der Offizin vorgefundene Tarirwaage und eine Handwaage sind nicht gehörig reguliert befunden.
2. In einem im vorderen Teil des Receptur-Tisches angebrachten Schranke haben soch assa foetida, Moschus und stinkende Oel zusammen aufgesetllt gefunden. Trennung!
3. Auf der Material-Kammer, die durch einen festen Verschluß vom übrigen Bodenraum zu trennen ist, ist die gehörige Ordnung und Trennung der Arzneikörper vermißt. Vor allem die Narcotica müssen gehörig in Fächern untergebracht und die mit Papier-Signaturen versehenen Gefäße mit \lfarbe bezeichnet werden.
4. Die auf dem Kräuterboden vorgefundenen alten, nicht mehr fest schließende Tonnen müssen ausgebssert oder neue angeschafft werden.
1838 VII 14 MS
Der Apotheker 1. Klasse Carl Ernst Bernhard König erhält Konzession die von ihm gekaufte Rosensche Apotheke zu S, auf Lebenszeit fortzuführen, unter der Bedingung den publizierten kgl, Medizinal Edikten stets auf das genaueste nachzuleben.
König muß innerhalb von drei Jahren den Erwerbe eines eigenen, zweckmäßig gelegenen Hauses nachweisen und darin die Offizin vollständig und den Bestimmungen gemäß einrichten.
1854
Kgl Regierung, Abt des Innern: Antrag auf Einzug von Reisekosten-gelder wegen Nachrevision der Apotheker König, Sendenhorst und Speith, Olede durch den Meidicinal-Ass. Wilms und Kreisarzt Dr. Bernay (König hat 18 RThlr 15 Sg zu zahlen)
1883 I 3 Beckum
Vereidigung des Apothekers Bernhard Hubert Wulff (geb. Arnsberg) zu Sendenhorst (Approbation zu Berlin 1880); Auf ein Gesuch des Apothekers König mit der Verwaltung der Apotheke zu Sendenhorst betraut.
1883 IX 2 MS
Apotheker Albert Peus, Haltern, erhält von der Regierung die Konzession zur Fortführung der von ihm gekauften König'schen Apotheke zu S. (ab 1. X.)
1892 XII 11
Regierung fordert Feststellung der Vermögensverhältnisse, da der Apotheker Peus ein Gesuch um Zulassung zur Bewerbung um eine neue Apotheken-Concession gerichtet hat.
1892 XII 11
Bericht betr. Vermögensverhältnisse des Apothekenbesitzers Peus (nach Vorlage der Geschäftsbücher) Ermittlung des Geschäftsumfangs seit Übernahme der Apotheke durch Peus 1884
1884
4221 ausgestellte Rezepte, Gesamtumschlag 8489 Mark, Gewinn 3925 Mark
(Anm. in 1884 stand in der Umgegend von Sendenhorst der Strontianitbau noch in Blüte. Die dabei beschäftigt gewesenen Arbeiter erhielten ihre Medikamen te in Sendenhorst.)
1885-1888
Rückgang der Rezepte auf 3409
1809 4160 Rezepte (Anm: Zu Anfang und Ende 1889 herrschten in Sendenhorst Influenza-Epedemien)
1891 2463 Rezepte.
Bis 1890 wurden jährlich rund 3500 Rezepte angefertigt. Seitdem beginnt die Abnahme des Geschäftsumfangs wegen der Kneippschen Kuren, die 1891 zunächst der an dem Sendenhorster Krankenhause angestellte Arzt Schluthölter, später auch beide Sendenhorster Ärzte in ausgehdehntem Maß anwenden. (Monat Okt 1892 nur 82, Nov. 80 Rezepte).
Da Peus jährlich 1600 Mark Schuldenzinsen zahlen muß, bleibt ihm zum Lebensunterhalt für sich und seine Familie in 1893 nur ca 100 Mark.
"Eine wesentliche Besserung der Verhältnisse ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten...Es besteht keine Aussicht, daß das Absatzgebiet der Apotheke
sich sobald wieder über Stadt und Kirspiel Sendenhorst erweitern wird. Die beiden S. Ärzte sind zu alt, als daß sie die an jüngere Collegen verlorene Praxis in weiter gelegenen Ortschaften wieder erwerben könnten, ganz abgesehen davon., daß günstige Lebensverhältnisse beide der Mühe überheben, den Lebensunterhalt durch neue beschwerliche Praxis zu erwerben.
Bleibt aber das Absatzgebiet der Apotheke im wesentlichen auf Stadt und Ksp Sendenhorst mit noch nicht 2800 Einwohnern beshränkt, dürfte sich auch unter den günstigsten Verhätnissen nicht im STande sein, ihren Absatz zu erhöhen.
Den Reingewinn von 2945 Mark berechnet Peus wie folgt:
Gesamtumschlag 6508
abzuziehen:
Warenverbrauch, Droguen, Flaschen 2187
Verlust an Warenvorräten 80
Verschleiß von Apparaten 220
Fracht, Porto 50
Arbeits- Botenlohn 150
Heizung und Beleuchtung 100
Gebäudereparaturen 250
Feuerversicherungsprämie 61
Steuern 40
Verlustkonto 390
Erheblicher Teil des Reingewinns wird durch die Verzinsung der Schuldenlast verzehrt. Insgesamt 39.550 Mark geliehenes Kapital, sämtlich zum Erwerbr der Apotheke bzw. zur Abfindung der Geschwister seiner Frau, deren Eigentum die Apotheke früher war (===>Apotheker Peus oo Tochter des Apothekers König)
Früher hätten die Sendenhorster [rzte auch in Albersloh, Hoetmar und Enniger Praxis gehabt; daher hätte auch die Sendenhorster Apotheke hier Umsatz gehabt.
1893 II 14
Regierung lehnt Gesuch des Peus um anderweitige Konzession ab.
1893 IV 22 Beckum
Auf ein weiteres Gesuch des Peus wird von MS Bericht über Veränderungen angefordert. Beckum: Das Kneippsche Heilverfahren hat siet Dezember 1892 in Sendenhorst und Umgebung noch weietere Verbreitung erfahren und demgemäß ist der Geschäftsumfang der Apotheke noch mehr zurückgegangen.
1898 VII
Fortzug des Apothekers Peus; Neuwahl eines städtischen Beigeordneten
1898 VI 27 Reg MS
Apotheker August Pottmeyer erhält Erlaubnis zur Fortführung der käuflich erworbenen Peusschen Apotheke in Sendenhorst. "...erwarte, daß Sie sich angelegen sein lassen, werden, die Apotheke in einem den medicinal-polizeilichen Anforderungen durchaus entsprechenden Zustande zu erhalten udn die in dieser Bezeihung bestehenden oder künftigen Vorschriften pünktlich zu befolgen."
Vereidigung durch den Landrat; Vorlage der Approbation
1906 IV 26 MS RP
Gemäß _ 40 Apotheken-Betriebsordnung von 1902 wird dem Apotheker Pottmeyer bis auf Widerruf gestattet, sich nachmittags von 4 1/2 bis 6 Uhr aus seiner Apotheke zu entfernen, unter der Voraussetzung, daß er im Bedarfsfalle innerhalb einer Stunde zurückgerufe werden kann. ____________________
1918 VIII 16 MS A 998
RP genehmigt, dap die Apotheke für die Dauer des Krieges täglich von 4 Uhr nachmittags bis 6 1/2 Uhr abends für den gewöhnlichen Verkehr geschlossen wird (Apotheker Pottmeyer) __________________________________________________________________1919 B244
Im Kreis vorhandene Apotheken:
Ahlen 2, Beckum, Oelde, Sendenhorst, Wadersloh, Ennigerloh
17.03.1920
Keine Besserung auf dem Arzneimittelmarkt. Preise sprunghaft gestiegen
Wegen Knappheit der Beständ begehrter Arzneimittel ist Preistreiberei zu beobachten; Regierung versucht einzudämmen
24.11.1921
Der "Kokainismus in Groß-Berlin"
nachts werden auf den Straßen Päckchen von 1 bis 6 g Kokain angeboten. Strenges Durchgreifen gefordert
28.05.1923
Warnung vor Tapeten, die gegen Ungeziefer mit Arsenhaltigen Kleister geklebt sind
10.05.1935 B 245
Antrag des Drogisten Schmidt auf Genehmigung zum Betreiben der "Kirch-Drogerie" wird vom Kreisarzt Dr. Geger wie folgt beurteilt: Antrag kann diesseits nicht befürwortet werden, da die Apotheke in Sendenhorst durch die Errichtung einer Drogerie empfindlichen Schaden erleiden würde
(LR gibt Genehmigung aufgrund des Gesetzes zum Schutze des Einzelhandels)
1937
Errichtung von Drogerien auf dem Lande hat ein für die Apotheken existenzbedrohendes Ausmaß angenommen. Die Landapotheken im Regbez MS haben ein so eng begrenztes Versorgungsgebiet, daß ihre wirtschaftliche Lage an sich schon besonders ungünstig ist. .. Daher strenger Maßstab bei der Neuzulassung von Drogerien
27.03.1939
Bericht Bürgermeister:
Betr Drogenverkaufsstellen
Im Stadtbezirk Sendenhorst ist eine Apotheke und eine gute Drogerie vorhanden. In Sendenhorst sind weitere Geschäfte für die Ausgabe von Heilmitteln nicht erforderlich. Weiter sind aber noch 2 Geschäfte vorhanden, die je einen Drogennschrank besitzen. Es sind dieses:
1. Tischlermeister, Kolonialware, Porzellan und Glashandlung Aloys Bartmann, Sendenhorst, Placken 41
2. Antreichermeister und Papier- und Fotohandlung Heinrich Hamels, Sendenhorst, Adolf-Hitler Str 25
Für diese beiden Drogeriehandlungen in Drogenschränken liegt absolut kein Bedürfnis vor,. Das beste Urteil wird Medizinalrat Dr Heger abgeben können
01.06.1939
"Entjudung von Apotheken"
1945 Mai 4
Apothekenverwalter Lohöfener gibt ausführlichen Bericht über die großen FEhlbestände an Tinkturen und Salben sowie Grundstoffen zur Selbstbereitung fehlende Verbandsmittel
Versuche, über die Liferfirma in Freckenhorst Ersatz zu bekommen schlugen fehlt. Als Grund wurde angegeben, daß die Kommandantur Warendorf die noch übrige gebleibenen Medikamente nach Möglichkeit im Kreise selbst belassen woille
23. V 1945 REg Präs:
Mangel an Medikamenten zwingt zum Heilkräutersammeln (Schuljugend!)
23.01.1946
Chemische Werke Hüls teilen mit: Zu unserer Freude können wir mitteilen, daß wir nach dem Wiederanlaufen unsrer WErke neben unserer Buna-produktion auch die Herstellung folgender pharm. Mittel in usner Programm aufgenommen haben:
- Antiscabiosum N 15
- Finox (gegen Kopf- und Filzläuse)
06.03.1946
Revision der Drogenhandlungen
Hamels Heinrich Nuestr. 25
Bartmann Alois Placken 41
Hans Schmidt Oststr. 55
1945 V 19
Nachweis: Lage über die Medikamente (Übersetzung aus Engl?)
Drogerie bartmann
Adler-Apotheke Pottmeyer
Vorräte für ca 2 Wochen; bezugf bisher von Verbandmittel Gebr Koch Amelsbüren und Arznei un Heilmittel Fröhlich Freckenhorst
dabei: List der dringend benötigten Arznei und Heilmittel
Nur Rohstoffe, keine fertigen MediSilke Schütter, die Geschichte des Arbeitsmarktes in den Altriesen Warendorf und Beckum 1900 bis 1918
1912
An bedeutenden Gewerblichen Anlagen sind im Kreis vorhanden:
...
In Sendenhorst:
1 Centrifungenfabrik mit 18 Arbeitern
1 Emaillirwerk mit 75 Arbeitern
1912
Berechnung des durchschnittlichen Jahresarbeitsverdienstes in der Landwirtschaft nach Vorschlag der Gemeinden
Durschnittverdienst Männer Frauen
Stadt Sendenhorst 750 450
Amt Ahlen (niedrig!) 465 335
Amt Liesborn (höchst!) 775 575
Kirchturmsuhr
1808 XI 9
Rezeptor Langen wegen einer anzulegenden Spitze am Kirchturm
Trotz abschlägiger Bescheide wollen die Engesessenen des Kirchsprengels weiterhin ein Spitze auf dem Turm. Denn es wäre nicht möglich, daß den Eingesessenen die Tagesstunden und die Stunde zum Gottesdienst durch das Anschlagen der Glocke im Innern des Thurms, wo der Schall verdumpft würede, bekannt gemacht werden könnte und müßte dieses plattweg vermittelst der kleinen Glocke eben in der Spitze geschehen, eines Theils; und anderen Theoils wenn im Kirchspiel Feuer ausgebrochen, so könnte solches anderst nicht bekannt gemacht werden als durch die kleine Glocke in der Spitze des Thurms.
Die Eingesessenen des Ksp sind bereit die Kosten privatim zu übernehmen (ex propriis)
An Freiherrn von Ketteler, Harkotten
1813 VII 23
Schmied und Uhrmacher Weisker (Weischer) in Bockum an Präfekten Romberg betr. Bezahlung der gelieferten Kirchturmsuhr:
Zimmermeister Dyckmann, Walstedde hat Lieferung einer Turmuhr nach Sendenhorst übernommen und deshalb mit Weisker 1809 einen Kontrakt geschlossen; Preis 300 Rthlr.
Lieferung Fastnach 1810, jodoch Zurückbehalt von 98 Rthlr weil die Munizipalität Sendenhorst die Uhr für fehlerhaft hielt.
Weitläufiger und kostbarer Prozeß beim Gericht in Ahlen.
Untersuchung der Uhr durch die Uhrmacher Caspar Joedau (?), Mertens, Sendenhorst; Christian Wehoff, Hamm; Anton Voß und Münnich aus Münster; es wurde nicht der mindeste Fehler entdeckt. Prozeß zu seinen Gunsten entschieden; Gemeinde Sendenhorst zahlt trotzdem nicht_
1683 I 30 Register P Kleikamp
Cath Reckers überläßt in ihrem Testament der vor Sendenhorst stehenden neuen Kapelle 5 Rthlr auf ihrem an der Weststraß3 gelegenen Haus (O Jürgen Witte; Westen -; Eckgrundstück?)
Betr Karfreitagsprozession; Mißstände
Abschrift; MS 23 IV 1829: An die landrätliche Behörde Ibbenbüren:
Umstehend erhalten Sie einen Auszug aus dem mstr Edict vom 4. Okt 1768, wo unter Beziehung auf dasselbe alle kath Pfarreien der münsterischen Diözese anzukündigen, daß, wofern sie bei den Prozessionen am Charfreitage einen Kreuzträger und überhaupt vermummte Personen zulassen, sie nach diesem nach bestehenden Gesetze in fiscalisch Pflicht werden genommen werden. Gleiches ist der Bürgermeister von Gemeinden im vormaligen Bisthum MS des Inhalts dieses Synodal-Edicts mit der Verfügung bekannt zu geben, daß sie denselbe auf gewöhnliche Weise zur allgemeinen Kunde geben und den Übertretern die Beförderung der Strafe von 25 Gulden oer 12 1/2 Thlr androhen ...
Küster
1807 III 28 Reg MS 16570
Küster Drees (lebt stark vom Ackerbau) übernimmt den Neubau der Küsterwohnung in eigener Verantwortung für 800 Rthlr statt der Veranschlagung von 1215 Rthlr, da noch Bau-Materialien und brauchbare Fundamente vorhanden sind.
1814 V 9
Beschwerde Küster Drees: Beim Plan zum Neubau der Küsterei 1806 hat es der Bauinspektor versäumt, in dem Küstereihause irgend eine Bühne oder Kammer zu verzeichnen; vermutlich weil er der Meinung war, ein zeitlicher Küster könne bloß von seinen Revnuen leben. Da dieses aber nicht der Fall ist, sondern ein zeitlicher Küster absolut einige Ökonomie-Geschäfte und Ackerbau haben muß, wenn er mit siner Familie ordentlich heben will, so ist es durchaus notwendig. Da nach den Plänen des Baumeisters gebaut wurde, muß jetzt überlegt werden, wie eine Bühne oder Kammer angelegt wird, worauf man einiges Getreide und sonstige Sachen setzen könnte. die Anlage dieses Behältnisses würde eine unendliche Wohltat für mich und meine Sukzessoren sein, denn ich bin nicht einmal imstande. bei vorkommenden Einquartierungen die Leute unterzubringen, wie die Erfahrung diesen Winter gelehrt hat.
beigefügt Kostenvoranschlag (äußerst gering!)
nach Reg MS 16577:
1892 III
Küster Harde +
1898 V 24
Nachfolger, Küster Anton Brun +
1898 X 1
Bernhard Kirschbaum als Küster
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Familienarchiv Everke:
Kölner Wirren, ca 1844
Handschriftlich.
Unsere Religion diese sey
Frey von aller Ketzery
Weg mit den gemischten Ehen
Wer kann daraus was gutes sehen
Heyrathen nur Glaubensgleichen
Dann braucht ja kein Theil zu weichen
Einigkeit in der Religion
Zwischen Tochter zwischen Sohn
Zwischen Weib, zwischen Mann
Führt zu allem Guten an.
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1567 Mensing U 120
Johan Gesler, Pastor, Berndt Boker, Otto Udeman, Johan de Scotte, Herman
Schulte Elmenhorst, Provisoren der Kirche zu S. erteilen zur Besserung der
Einkünfte der Kirche Bernd Roddeoo Gertrud die Erlaubnis, bei Jürgen
Byspynges Stuhl eyne stedde in unserm thorne zu errichten
Kirchensiegel (!)
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Abgaben an Kirche
Grundzins
Pacht
Gewinn
1802
olim Meiteling nunc Wwe Greive
Grundzins an Kirche
19 Wesemann jetzt Sulzer aus Haus 1ß
77 Lammerding
79 Grauteguth
83 Lackmann
93 Wwe Tiggers
95 Albert Stumpe
100 Jude Levi David
105 J B Bücker
159 Selig Levi
160 Th Schwarte, Nebenhaus
165 JB Hölscher Wachs
166 Anton Höne
167 Alexander Schlenker
168 W Frye
228 B Henrich Niehues
241 Anton Mertens
242 Schmiedkamp:; die letzten drei für Abgang zum Kirchhof; nicht mehr nach 1806
Gewinnpflichtige Häuser
29
49
156
177
199
200
Gewinn oder Grundzins an die Kirche
Nr alt, neu/ Name /Höhe
17(19) Niestert, Lindemeyer, Sulzer, Dünnewald 1ß
23(238) Hölscher, Feigel, Niehues, Greive 1ß 3d; auf Kirchplatz; Eckhaus
48 (241) Stackenberg, Uhlenberg, Jungfer Güthues, Mertens, Lücke 2ß
58(49) Hummels, Bunte, Kalthoff, Rose Gewinn; 18ß
59(29) Garten; Wwe Burholt ehem. Holling; Brüning (Placken) 18ß Gewinn
86(77) Oststr.8 Bußmann, Lammerding Kirche 1ß
88(79) Powels, REckmann, Höne ... 6ß
91 (242) Kirchstr 2 Bußmann, Bm Joan Bernt Schmidtkamp, Northoff 7ß (wegen
angebauter Stube)
92 (84) Schlabberpohl 9; Stickmann, Hohmann, Lülf, Mettler, 2ß
103 (93) Am Kirchhof Schmetkamp, Wessel, Tigges, 12ß
105 (95) Schmetkamp, Laser, König, Pottmeyer 11ß
110 (100) Geisler, Lefman, Mössing (Südstr.5) 12ß
118 (108) Südstr. 23, Hesselman, Erdman.,Löbker, 24ß Haus und Grund
122 (112) Südgr 1 Hesse, Schmetkamp, Geipings Scheune 1ß3d
166 (200) Südstr. 12 umgelegt; Spithöver, Feigler, Melzer 9ß, Gewinn
240 (168) Südstr. 6 Ahage, Bradtke; Kapitalschuld 14ß
181 (177) Kühl; abgbre. Hardenberg. Deitert 1-3 Gewinn
188 (168) Kirchstr 8 Suer, Geisler, Hölscher, Herweg 3ß
190 (167) Kirchstr 10; Cassel, Leukamp, Schlenker, Brandhove 2ß
191 (166) Weststr. 1 Höne, Feiling, Mössing 5 ½ Pf
192 (165) Weststr. 3Höne, Hölscher 1 Pfd Wachs
196 (161) Reinke, Spithöver, Röetering Stallung 5 ½ Pf
197 (160) Mestrup, Bonse, Roetering, 5 ½ d
198 (159) Weststr 15 Zurgeist, Zumdam, Bonse, Löwenstein 1ß
203 (156) Schleiten Meiteling, Ostshövener 1-2 Gewinn
237 (199) Kirchstr 14 Schöckinghoff, Sieckmann 9ß, Gewinn
(Folioband mit Kirchenrechnungen) StAS A 4
1784 Rechnungsabnahme in Ggenwart Ksp. Provisoren Arnemann und Mellinghoff, Kirchenprovisor Joan Henrich Bücker, Bürgermeister und Pastor Holtermann
Grundzinsen:
95 Jacob Alexander aus seinem Hause
100 Leefmann David aus seinem Hause
Beumer auf der Hardt aus der Dirckshove 6 Schilling
Capitulum ad St Ludgerum aus der Hovesaat die Lütke Hove Horstrup gt. 2-6 Sch
Zeller Niehof Ksp Albersloh von der martinihove 26?
Nr 164 Wwe Stalknegt von 10 Tlr Kapital Zinsen so zum Todtangst Leuten vermacht discussa N B,
Landpacht: 1 St. Lands langs der Mühlenkuhle, Wirth Joan Berndt Beumer 18 ß
1 St Land an die Greienkuhle, 16ß
29. Juni Meister Schroder an dem neuen Altare etwas wieder gemacht wovor demselben zahlket 1-2ß
18. Okt. Berndt Henrich Kössendrup die Kirche reinigen helfen 9-4 ß
Küster Dufhues für die Süden Kappellle zu reinigen 3-6 ß
1783 dem Joan Berndt Wieler das Verzehr auf St. Martinus Tag von den Steunfurtischen Schulkindern und Musikanten, zahlet 2-18-8 Taler
Dem Ostpförtner für die Straßen am Kirchhof zu reinigen 3ß
Dem Paul Wenken wegen abgeheuerte Mädgenschule den Weinkauf und die Heuer 14ß und 5 Taler
Ein- und Ausgaben 1783 136/142 Taler
1876 III 29
Beschlagnahme des Vikarievermögens (St. Cath) nach Artikel 3 des Gesetzes vom 21. V. 1874
kommissarische Verwaltung durch Bürgermeister Albering
Küster
1584
Joannes Geseler als Küster vom Pastor und den Pfarrangehörigen bestellt.
1613 Visitationsbericht:
Joannes Giseler, custos in Sendenhorst, diligenter et summa cura avisatus iuramento praesstito respondit in modum subsequentem:
- per octos annos officium custodis administrat et habeat ex collatione pastoris et parochianorum
- instituat iuventum et catholicis utatur libris
- altaria habeantur munda
- lumen conservetur de diet et nocte in templo
- omnes parochiani sint catholici
mandatum custodi, ud admoneat discipulos et ducat ad concionem catechisticam audiendum ipseque custos campana convocet populum.
1643 GV Sendenhorst A 24
Memorienstiftung Fischer: Actum im Rhatthause in der Kirchen (muß wohl heißen Küchen) ... Caspar Geseler, Küster, als Zeuge
1657
Caspar Geisler, custos. bezeugt, daß Johann Witte wegen seines Hauses an der Weststraße 4 Pfg Wachs bezahlt.
1663 Fraterherren A 12
Grundstückstausch: Areal an des Künsters Hoff aufgerichtete Plancket, in den zu unseren Hof von des Küsters Hof so viel als die Drüppenfall 1 1/2 Fuß bekommen, in der Länge vom Abtritt unserer Kammer bis Küsters Haus, wie dann auch Norden so breit als des Küsters Hof ist, um einen Gang zu bekommen zu unserem Grund.
Dagegen hat der Küster vom angekauften Grund soviel wiederbekommen, wie solcher der aufgezeichnete Tun (Zaun?) ausweist. Es word ein Plancet zwischen Küster und Fraterherren mit versetzten Posten wieder aufgerichtet.
Demnach haben wir behalten vom angekauften Grund, soweit sich in der Breite erstreckt das Häuslein, so Hermann Denpter (Deventer?) gehörig, ob vielleicht später angebaut.
Was aber die übrigen Grund betr, war uns selbiger nicht dienlich zu behalten, sonderlich wegen der bürgerlichen Auflage, mit welcher solcher beschwert und von mir nach dem Ankauf die von Sendenhorst violenter erpressen wollen, wie er dann uns auch nicht bequem war, also ist der Grund an 3 Parteien überlassen worden.
1724 Mauritz Akten 2 1/7
Als Zeuge Johan Jürgen Fortman, Cüstern
1793 Stadtrechnungen
Dem Küster Nasse zur Beläutung Sr. Kais. Majestät Joseph II und Leopold II 6 Rthlr
1807 II 28 Reg MS 16570
Küster Drees. Lebt stark vom Ackerbau. Übernimmt den Neubau der Küsterwohnung in eigener Verantwortung für 800 Rthlr statt der veranschlagten 1215 Rthlr, da noch Baumaterialien und brauchbare Fundamente vorhanden.
1812 Pfarrer Darup an Maire Langen
so ungern ich, wenn einige Fehler in Rücksicht des Kirchendienstes vorfallen, darüber klagen möchte, und lieber durch Privat Ermahnungen selbe zu bessern suche, so kann ich dennoch, wenn ich durchaus aufgefordert werde, nicht umhin, auch das Wahre zu berichten:
Der Küster nimmt sein Kirchenamt ziemlich exakt in Acht, nur ist er ja zuweilen zur bestimmten Zeit des Gottesdienstes nicht früh genug da und hat zu anderen Zeiten wohl zuweilen nicht die nötigen Vorkehrungen getroffen, wenn der Kultus beginnen soll. Er hat aber meine Ermahnungen darüber immer gut aufgenommen. Indessen scheint es, daß ich mit demselben in der Folge zurückhalten soll, indem er mir bei meinem am 26. April l. J. erteilten derartigen Verweise erklärte: daß er derartige Vorwürfe von mir nicht mehr hören wolle. Was dieser Antwort zum Grunde liege, kann ich nicht sicher ergründen. Vielleicht will er seinen Dienst hinführo so exakt verrichten, daß man ihm keinen Verweis mehr anbringen kann. Wirklich hat er nach der Zeit prompter sich eingestellt.
A 1134
Wiederbesetzung der Küsterstelle
1811 Nov
Der zeitliche Künster ist verpflichtet, täglich die Turmuhr der hisiegen Kirche aufzuziehen ohne dafür eine Vergütung zu verlangen. Dies ist auch durch die nach Aussage der Eingessenen vorigen Küster Drees, Sothe (oder Wothe, Nothe?), Dufhues geschehen, bis daß 1806 der unglückliche Banrdauch die Uhr den Flammen preisgegeben war
Mit das Aufbauen des Kirchturms und die Wiederherstellung der Uhr gingen mehrer Jahre verloren
1814 V 9 REg MS 16576
Bei dem nach dem Brand 1806 zum Neuabu der Küpsterei entworfenen Plan hat Herr Bauinspektor es übergangen, in dem Küstereihause irgendeine Bühne oder Kammer zu verzeichnen, vermutlich, weil der Herr Bauninspektor der Meinung war, daß ein zeitlicher Küster bloß von seinen Revenuen leben könnte, da dieses aber der Fall nicht ist, sondern ein zeitlicher Küster absolut einige Ökonomiegeschäfte und Ackerbau haben muß, wenn er mit seiner Familie ordentlich leben will, so ist es auch durchaus notwendig, daß darnach das Haus in etwa eingerichtet werde.
Die Anlage dieser Bühne würde eine unendliche Wohltat für mich und meine Sukzessoren seyn, denn ich bin nicht einmal im Stande, bey vorkommenden Einqaurtierungen die Leute unterzubrigen, wie die Erfahrung diesen Winter gelehrt hat.
(die von Drees angegebenen Kosten sind sehr gering).
1815 April
Küster Drees geht als Calculator und Cancelist nach Warendorf. Hierzu Langen an Landesdirektor von Romberg:
Küster Drees, der bei der französischen Regierung beim hiesigen Gericht die Stelle als Huissier bekleidet hatte, ist bei der Neuorganisation der Justiz als Kanzlist zu Warendorf beim Landgericht angeordnet worden.
Drees hat in der Vergangenheit seine Küstergeschäfte treu verwalten lassen. Er beantragt auf die Stelle einen Substituten halten zu dörfen.
1816
Nachdem für Drees Küster Ahrens eingestellt wurde, gab es Aufgaben-Überschneidungen. Durch Zahlung von 14 Rthlr an den Organisten durch den Küster, erklärt sich Organist Ahage bereit, die Auseinandersetzung beizulegen.
1817 Nov 22
Antrag verschiedener Gemeindemitglieder, der jetzige Küster Ahrens möge angehalten werden, nach dem nachstehenden vorigen alten Regeln und Gebrauch zu läuten (folgt ausführliche Darstellung)
Im Namen der ganzne Gemeinde Unterschriften von Stadt- und Kirchspielsbewohnern
1818 Jan 1
Nach Instandsetzung der Turmuhr wird Küster Ahrens verpflichtet, die Uhr regelmäßig aufzuziehen
1818 IV 12
Gemeinderäte von Stadt und Ksp beraten, welches Subjekt am besten zum Küsteramte für den abgegangenen Ahrens eigne.
Es wird festgestellt, daß P Darup dringend eine Dienstanweisung für den Küster erlassen müsse
1818 IV 22
Der ehem Küster Ahrens übergibt die Schlüssel der Küsterei und bemerkt:
1. der zeitliche Küster habe um Pfingsten jeden Jahres einen Umgang in der Stadt Sendenhorst, wo er aus jedem Bürgerhaus 6 Pf zu fordern habe und müsse er sich den Umgang vorbehalten, weil diese Gelder als Machelohn für die Palmstöcke bestimmt wären.
2) das Stücke Garten auf den Wällen, das er für die drei Abende in der Karwoche erhalte, sei an den Tgl Alexander Linnemann verpachtet
1818 VI 28 Freckenhorst
Bewerbung des Caspar Richter an den Bürgermeister: ... Möchte ich doch das Glück haben, daß Sie mit, worum ich si inständig bitte, diesen Posten conferirten. Lebenslänglich würde ich mich Ihrer Güte erinnern und durch ein gutes Betragen mich Ihrer Gewogenheit immer würdige machen, denn Sie könnten mir brauchen zu Schreiben und Garten verzieren und gut rasieren und in allen Sachen, wich dem Herrn Bürgermeister könnte Dienste leisten
1818 Ok 29
Bewerbung de M. Wielmann aus Ascheberg: ... Da ich nun beriets mich dem STudium gewidmet, in der Hoffnung Preister werden zu können, allein mein elterliches Vermögen ist dazu nicht hinreichend, meinen Zweck zu erreichen
1818 Nov 25
Antrag Schullehrer Kriege, die Küster- und Schuhllehrerstelle zu kombinieren (abgelehnt, da nicht möglich)
1819 XI 21 Bürgermeister Langen an Pastor Darup
Es ist Euer Hochw bekannt, daß ich Sie mehreremale ersucht habe, eine Instruction über das Läuten für den hiesigen Küster zu entwerfen. Dringende Anmahnung!
1820 I 20
Darup erklärt sich bereit, die Angelegenheit zu berichtigen
1819 XII 14
Langen erinnert daran, daß bei der Instruktion über das Läuten dem Küster einige Last mehr als Observanz aufgebürdet werden möchte; deshalb sollten Vorschläge zur Entschädigung des Küsters gemacht werden. Die Angelegenheit könnte dann in den Etat 1820 übernommen werden
1817 VII Münster
Publicandum gegen das Unwesen des unzeitigen Läutens
1820 I 6
Küster Richter beantragt die Einstellung eines Läuteküsters
... In der Kirche muß der Küster gegenwärtig seyn, um da alles in Ordnung zu halten, und auf dem Thurm muß er das Läuten regulieren. Da er aber auf beiden Plätzen nicht zugleich sein kann, so muß er dieses Geschäft Fremden anvertrauen, und so kann er nicht dafür, wenn etwas Zweckwidriges auf dem Turme vorfallen sollte.
Vielleicht könnte jemand einwenden: Laß sich der Küster einen Knecht oder eine Magd halten. Diesem muß ich antworten: Einen Knecht oder Magd zu halten, ist mir nicht möglich, indem ich froh bin,. wenn ich selbst ein Stückchen Brod habe und diese bei der eingeschränkten Lebensart,
Leute dazu verdingen, wie in diesem Jahre, kann ich auch nicht aushalten ...
Anm. Pf. Darup: Es ist billig und nothwendig, den Küster zu entschädigen, dann aber auch demselben azufzugeben, an den erforderlichen Tagen, nicht, wie bisher geschehnen, junge Leute für Bier und Schnaps zum Läuten zuzulassen, sondern für baares Geld geschulte Einwohner
1820 X 4
Bitte des Küsters Richter an den Landrat um Verbesserung seines GEhalts
... Die hiesige Küstereystelle ist sehr gering in ihren Einnahmen, so daß es einem Küster unmöglich ist, von selbem standesgemäß zu leben. Sechs Malter Gerste und von medem Schatzpflichtigen Eingesessenen des Kirchspiels ein Stück Fleisch, dies ist die bestimmte Einnwahme des Küsters, die übrigen Emolumente aus der Kirche sind unebdeutend.
Mehrere Gesuche wurden vom Magistrat abgelehnt. ... Es beruft sich die hiesige Magistrat von uralten Zeiten wehre es so gewesen, aber, lieber Himmel, wo findet man jetzt uralte Zeiten und wo sind die! ...
Randbemerkung: Der Küster ist verstorben. Ad acta!
1826-1846 (nachweisbar) Johann Henrich Philips
1835
Küster Philips beschwert sich, daß die Gemeinde plötzlich ihm die Grundsteuer aufbürdet.
1846
Küster Philips publiziert Verbot des Schießens bei Hochzeiten
1851
erstmalig erwähnt Küster Wilhelm Harde
1892 März Reg MS 16577
Küster Harde verstorben
1898 Mai 24
Nachfolger Küster Anton Brun (andere Lesart Wilhelm Busse) ebenfalls verstorben
1898 Oktober 1
Bernhard Kirschbaum als Küster angestellt.
1900 Sept
Küster Kirschbaum verläßt die Stelle und geht nach Münster als Lehrer in Stimmbildung, für Sprache und Gesang u. a. für Stotterer
1900 X 1
Anstellung von Küster Eberhard Haselmann
1911
Küster Eberhard Haselmann (36 Jahre)
1932 Januar 23
Küster Eberhard Haselmann beantragt, daß ihm, genau wie den Geistlichen, sein Anteil an den Stolbgebühren überlassen werde. Er erhalte nur 75% seines Gehalts.
1944 Aug 2
Entlassung aus dem Wehrdienst und Bereitstellung zur Heimatflak: Küster und Organist Eberhard Haselmann geb. 28.07.1906
1930 VIII 30
Pfarrer Teckenborg beruft Versammlung der Frauen. und Jungfrauen der Gemeinde ein; Thema die kath Frauenwelt und die Lebensfragen des deutschen Volkes
Redner Rektor Huthmacher hier
Lehrer Wegener, Neubeckum
Bischof von Galen_
26.02.1936, Gestapo MS B 281
betr. Kath Kirchenzeitung:
Der Bischof von MS hat am 09.02. 1936 in Xanten eine Rede gehalten, in der heftige Angriffe gegen den Staat enthalten waren, Wegen Wiedergabe deise Rede wurde das Emmericher Kirchenblatt beretis beschlagnahmt. Ich ersuche, auch die Kirchenzeitungen des hiesigen Bezirks dahingehend zu prüfen, ob bei Wiedergabe dieser Rede nachfolgender Text veröffentlicht wird:
Wie wir die heilige Kirche, der Papst, die Bischöfe, die Priester, die Ordensleute, wie werden treue Kinder der Kirche heute in Deutschland öffentlicch und ungestraft verunglimpft, verlästert und verhöhnt. Wieviele Katholiken, Priester und Laien, sind in Zeitungen und Versammlungen angegriffen und beschimpft, aus Beruf und Stellung vertrieben und ohne Gerichtsurteil gefangen gesetzt und mißhandelt worden. Der Leiter der bischöflichen Inofrmationsstelle in Berlin, Domkapitular Dr. Bannasch, schmachtet seit Monaten schon im Kerkerk und man hat seinen Auftraggebern, den Bischöfen, nicht einmal mitgeteilt, wessen man ihn beschuldigt. Der von den Bischöfen bestellte Führer der katholischen Jungmännervereine, Msgr. Wolker, ist vor drei Tagen verhaftet, und wie lange wird es dauern, bis er vor einem unabhängigegn deutschen Gericht seine Unschuld beweisen kann. Es gibt in deutschen Landen frische Gräber, in denen die Asche solcher ruht, die das katholische Volk für Märtyrer des Glaubens hält, weil ihr Lebenn ihnen das Zeugnis treuester Pflichterfüllung für Gott und Vaterland, Volk und Kirche ausstellt und das Dunkel, das über ihren Tod gerbeitet ist, ängstlich gehütet wird. Und wie lastet vielfach schwerster Gewissendruck auf Beamten und Angestellten, auf Eltern und Lehrern, die vor dei Frag gestellt werden, zu wäheln zwischen der Treue gegen Gott und ihrem christlichen Gewissen und den Wohlgefallen un der Gunst derer, von denenen iher Stellung und gar ihr Lebensunterhalt abhängt.
Kirchenblätter, die diese Stellen abdrucken, bitte ich zu beschlagnahmen und vorläufig sicher zu stellen.
an die Herren Landräte
In Vertretung
gez. Schelle
Bemerkenswert die vollständige Wiedergabe der Rede; Warum? Akt von Widerstand? Innformation der Opposition, Stärkung des Oppositionsgeistes, Nachdenken bei den Beamten in den Verwaltungen oder einfach Dummheit?
1470 Msc VII 1016 (Martini)
Johan van Weysten, Hinrick Seweker, Bernt Funke to Vorholte vam erven Vornholt in der tyt raetlude und tempelers der kerken to Sendenhorst bezeugen, daß sie mit consent Hern Hinrick Monnick verkauft haben für sich und das Kirchspiel dem Kapitel st. Merten bynnen Munster eine Rente von 2 Gg für 36 Gg unter Verpfändung der Kirchenrenten und Pächte.
... Heben wy kerkrat und tempellers der vorg. kerken segel to Sendenhorst
Mitsiegler ... Henrich Smid und Dirick Monick
1846 II 25 A 1129
Regierung, Abteilung des Innern; An die Herren Tergeist, Silling und Genossen:
Auf die Vorstellung von 30. vorigen Monats eröffnen wird Ihnen, daß die Frage wegen der Wahl von Repräsentanten für die dortige Schul- und Kirchengemeinde vor dem Kgl. Ministerium schwebt; inzwischen wird für das Interesse der Gemeinde seitens der Behörde gebührend gewacht werden.
Kirchenvorstandprotokolle 1895ff
A 1116
23 Mitglieder:
Sommersell - Tüte - Herte- Koch - Horstmann - Kalthoff - Suermann - Rothkötter - Spithöver -
Jaspert - Vennewald - Silling - Bartmann J Bartmann H - Lnnemann - Mössing - Watermann - düning - Brandhove - Volking - Meyer - Stapel - Homann - Schwake Pfarrer Beckmann
1896
Festsetzung der Kirchensteuer. für die Stadt in der Höhe von 33%, für die Landgemeinde in der Höhe von 38% (Beischläge zur Einkommen- Grund - und Gebäudesteuer)
1902
Verkauf eines Grundstücks II/56-1 gt Große Sängerei am Nordgraben 1375 qm an Gebrüder Sorges
für 2700 Mark (öffentliche Auktion)
1907
TO: Umhängen der Glocken betr.
1932 BAM, K 13
Mitglieder des Kirchenvorstands
- Tecklenborg, Pfarrer
- Focke, Vikar
- Halene
- Middelhove
- Meyer
- Möllers
- Jungmann
- Münstermann
- Menke
- Silling
- Lütkehaus
- Heiringhoff
- Kötter
- Düsterhues
- Kössendrup
- Daldrup
- Jaspert
- Jönsthövel
- Sandmann