Gesundheitswesen II
Mediziner, Ärzte, Chirurgi, Dr. med
1805 A 372
Johan Valentin Sulzer, einziger in Sendenhorst praktizierender Arzt, Chirurgus; Approbation 1803 XII 24, Alter 35J (* 1771)
in beiden Kunstf„chern (Wundarzt und Geburtshelfer) examiniert und approbiert von einem hochlöblichen Collegio medico et Sanitatis zu Carlsruhe in der Markgrafschaft Baden-Durlach 1799. von einem hochlöblichen Collegio medico et sanitatis zu Münster examiniert und approbiert 1803
lt Extractum Protocolli Consilii Medici zu MS vom 15. III. 1804
als Arzt zugelassen
1810 A 372
Personalien: Johan Anton Brüning, ca 30J, Arzt und Wundarzt
examiniert als Arzt zu MS 1805, bestätigt vom Minister des Innern 1809, examiniert und approbiert als Wundarzt MS 1804
Conduite: erbaulich, Bemerkungen: vortrefflich
- lt Urkunde Dnsseldorf vom 13. IV 1809 angestellt mit der Auflage, sein Etablissement wenigtens für sechs Jahre nicht aus Sendenhorst zu verlegen.
1810 A 587
Chirurgus Sulzer an die Mairie Sendenhorst:
Es ist einer Wohllöblichen Mairie zu Sendenhorst wohl bewußt, in wieweit die Anzahl der Armen daselbst sich erstrecket, die noch leider meistens das Schicksal krank zu werden trifft und welche doch auch so sehnlichst ihrer Wiedergenesung seufzen und Nächstenpflicht fordert, solche zweimal elende Menschen nicht ohne alle Hnlfe und Rettungsmittel schmachten zu lassen.
Diesem zu Folge habe ich seit meines Dahierseins durch sieben Jahren der Art Kranken nach Pflichten bedieent. Weil ich aber kein Gehalt habe, die Verdiensten ohne dies wenig und die Zeiten sher kärglich, so gerne ich auch wollte, solche Menschen ganz gratis zu bedienen noch vielmehr gratis Arzneien zu erteilen, die ich selbsten mir kaufen muß. In dieser Hinsicht ersuchte ich untertänigst bittend einen Mairie zu Sendenhorst unten beiliegenden Chirurgus-Rechnungen die Armenkasse betreffend von den Jahren 1809 und 1810 zu deren Genehmigung vorlegen zu dürfen., zugleich gehorsamst bittend, um Anweisung der ausgeworfenen Geldsumme. In den vorigen Jahren wurden solche Rechnungen auf die Kämmereikassse asigniert und davon ausbezahlt
J V Sulzer
(Anm. Langen: Rechnungen zurück, da L. von der Behandlung nichts weiß... und wenn der Sulzer nicht auch eine besondere Art dert Legitimation hat wird es schwer halten, daß ihm mehr als die Gelder für die Behandlung des Waldmann ausgezahlt werden können)
Sulzer entschuldigt sich mit Unkenntnis des neuen Verfahrens, bittet trotzdem um Auszahlung, darauf ist Langen bereit, ihm statt der geforderten 68 Rthlr 50 Rthlr zu zahlen; Sulzer stimmt zu
1811 IV
Arzt Brüning hat kontraktbrüchig seinen Wohnsitz von Sendenhorst nach Telgte verlegt; Romberg, Dortmund, weist darauf hin, daßBr. wenigstens solange in S. bleiben solle, bis ein Nachfolger für ihn gefunden sei. Langen wird ermächtigt, einen anderen approbierten Arzt fnr Sendenhorst vorzuschlagen.
1811 VIII 22
Maire Langen teilt mit, Br. sei nach Telgte abgereist, ohne ein qualifiziertes Subjekt an seine Stelle vorzustellen.
Randbemerkung Brnning: Gesehen und das darin gegen mich vorgebrachte aus einer falschen Ansicht hervorgehend gefunden.
1811ff
Wiederholte Bemühungen, einen Arzt für Sendenhorst zu bekommen.
1811 XI: Dr. Ridder; macht Bedingungen fnr seine Niederlassung, die ihm lt. Langen nicht erfüllt werden können.
Anzeige im mstr. Intellegenzblatt
Dr. Lohmann
1812 II 3 Olfen
Dr. Lohmann teilt mit, er habe die Anstellungsurkunde fnr die Mairie Sendenhorst erhalten und werde sobald als möglich nach S. kommen
an den folgenden Sonntagen Bekanntmachung in Everswinkel. Alverskirchen und Albersloh, daß Dr. Lohmann zum Doctor und Chirurgus fnr den Canton S. ernannt
1812 II - IV
Notizen Dr. Lohmann, daß er Arme auf Kosten der Commune behandelt; Zusicherung Langen, daß die Gemeindekasse erstattet
- Wittibe Vocke im Armenhaus
- Wittibe Bröcker im Armenhaus
- Tochter des Linnenwebers Adolf
Personalien
Philip Wilhelm Anton Lohmann, Doctor der Medizin und Wundarzt und Impfarzt, 25 Jahre; gebnrtig aus Brilon; ist approbiert zum 5. Januar 1811 zu Duisburg, best_tigt zu Dnsseldorf 9. I. 1811;als Chirurgus zu Dnsseldorf 25. IB 1811, als Impfarzt Dortmund Examen 1812.
Wohnung: beim Herrn Tobacks Debitanten Caspar Everke
1813 VIII 13 Sendenhorst
Pfarrer Darup an den Präsidenten des Central-Bureaus Marie Langen.
Betr. vorzuschlagender Cantons-Arzt: Es wohnen im Canton nur zwei Ärzte
1815 Ghztum Berg Gruppe A 2, 375
Antrag des Dr. Lohmann, Oberarzt bei kgl preuß. Berg. Feldlazareth
an den Herrn Bürgermeister von Everswinkel:
euer Wohlgeboren ist es bekannt, daß ich im Jahr 1812/13 mehrere Arme in der Komune Albersloh auf Autorisation des damaligen Herrn Maires Freiherrn v Höfflinger behandelt worüber ich auch die Rechnungen demselben bereits im Jahre 1813 eingereicht habe und deren Betrag 24 RThlr betrug.
Es ist jetzt bereits zwei volle Jahre, daß diese Gelder von der Kommune Albersloh mir hätten ausgezahlt werden müssen, ohne daß ich das geringste davon erfahren habe...
Wie Ihnen Herr Bürgermeister bekannt ist, die Kommune A. durch meine Kunst glücklich von einigen Krüppeln, die sonst ohen Fehl ihr zur Last geblieben wären, befreit habe. Ich muß umso mehr auf die Zahlung dringen, da ich als Militärarzt mit Frau und Kindern meine Gelder sehr notwendig habe und besonders jetzt bedarf, da ich mit meiner ganzen Familie die hiesige Gegend verlasse und zum Fortkommen an den ort meiner Bestimmung Düsseldorf so bedeutende Unkosten habe...
Bürgermeister Grüter Everwinkel wendet sich an den Landesdirektor v Romberg:
Dr. Lohmann hat 1812 verschiedene sehr arme Eingesessene der Commune Albersloh, die sehr elend und krank waren, als Arzt behandelt.
Übrigens muß ich heibei bemerken, daß diese Leute, welche der Herr Doktor Lohman sehr gut behandlet hat, nicht im STande sind, gedachte REchnungen auszuzahlen indem selbe ganz arm und bedürftig sind
==> Dr. Lohmann war 1812/13 Kantonsarzt und wohnte in Sendenhorst
1820 X 27 MS Hofesakten Geilern
Zeller Geilern belieben an Medic. lic., Füisting in Münster:
1820, 10. Juni die kranke Wittibe Geilern besucht, von Sendenhorst den Weg bis Geilern zu Fuß gemacht, die Kranke untersucht, mit Doct. Haase deshalb consultiert und die ordinationes angefertiget, weshalb berechnet wird:
- die Reise nach Sendenhorst und des Nachts dort verweilen müssen nebst
Retourreise 5 Rthlr
- Von Sendenhort pro via per pedes 1 Rthlr 12 Ggr
- Auslagen auf der Hin- und Rückreise 12-7 Rthlr
für 4malige schriftliche consultationes über deren Krankheit an Doctor Haase mit der dazu erforderlichen Ordination 3-12 Rthlr
Summa 11 Rthlr 7 Ggr
.. als Arzt behandelt.
Die bereits 1814 dem damaligen Maire Freiherrn v Höfflinger eingereichten fünf Rechnungen sind beigefügt. Bitte, sie aus dem Extraordinarien der Communalkasse zu bezahlen (Betrag der Rechnungen 24 1/2 Rthlr)
... Es ist jetzt bereits 2 volle Jahre daß diese Gelder von der Kommune Albersloh mir hätte gezahlt werden müssen, ohne daß ich das Geringste davon erfahre, ich glaube daher, daß es doch wohl billig wäre, mir diese Summe zu entrichten, um so mehr, da ich offenbar, wie Ihnen Herr Bürgermeister bekant ist, die Kommune A. durch meine Kunst glücklich von einigen Krüppeln, die sonst ohne Fehl ihr zur Last geblieben wären, befreit habe. Ich muß auf Zahlung jetzt dringen, da ich als Militärarzt mit Frau und Kindern mein Geld sehr notwendig habe und besonders jetzt bedarf, da ich mit meiner ganzen Familie die hiesige Gegend verlasse und zum Fortkommen dern Ort meiner Bestimmung, Düsseldorf, bedeutende Unkosten habe...
Dr. Lohman, Oberarzt bei Königl preuß berg.Feld-Lazareth
1823 VI Amtsblatt
Dr. Marmet als praktischer Arzt und Geburtshelfer in Sendenhorst approbiert
Dr. Forstmann A 609
Münster 28 Juni 1826 Kgl Regierung:
In Verfolg unserer Verfügung vom 21. benachrichtigen Sie, daß Ihr Pension der 175 Tlr vom 1. April auf unsere Hauptkasse angewiesen ist, unter der sicheren Bestimmung, armen Kranken, auch die Leitung der Schutzlattern-Impfung im Ihrem Bezirke zu besorgfen, auch in bestimmten Fällen die Obliegenheit des Kreisarztes zu übernehmen.
An den Herrm Arzt Forstmann zu Sendenhorst
Dr. med Bernhard Geiping (nach Totenzettel)
* 30.04.1866 zu Ottmarsbocholt + 09.04.1930 im Brüderkrankenhaus zu Dortmund
36 Jahre praktischer Arzt in Sendenhorst (d.h. seit 1894)
1918 III 29 A998
Dr. Röerkohl Juli 1916+
Dr. Untiedt bittet den wohllöblichen Vorstand der Armenkasse ihm die für die Armenpraxis ausgeworfenen 100 Mark zu bewilligen
Beschluß nicht bei den Akten
1924 VIII B 387
praktische Ärzte in Ssendenhorst: Dr. Geiping und Dr. Untiedt (Erkrankungen an epidemischer Kinderlähmung sind anzeigepflichtig)
1951 (Glocke) Ein verdienter Sohn Sendenhorsts: Regierungsrpäsident Dr. Hand Petermann trat in den Ruhestand (RP von Osnabrück).
Petermann teilt der Stadt S. seine Grüße mit. Frischt in dem Schreiben seine Jugenderinnerungen auf und bittet darum, die ganze Bürgerschaft zu grüßen.
Dr. Hans Petermann * 25.0.2.1886 als Sohn des praktischen Arztes Dr. Franz Petermann
Dr. med. Petermann aus Freckenhorst, erwarb in den 80er Jahren das heute H. Sandmann gehörende Grundstück am Westtor, wo bis 1844 das Torwärterhäuschen gestanden hatte.
War 1887-1894 im Sendenhorst Beigeordneter.
Sohn Hans war 1919 Senator in Osnabrück, nach dem Krieg Oberbürgermeister, dann RP
... 1890 - 1894
Dr. Petermann, praktischer Arzt
gleichzeitig Beigeordneter der Stadt Sendenhorst 1. 5. 1894 Fortzug nach Dortmund
1823 VI Amtsblatt
Dr. Marmet als praktischer Arzt und Geburtshelfer in Sendenhorst approbiert
... 1890 - 1894
Dr. Petermann, praktischer Arzt
gleichzeitig Beigeordneter der Stadt Sendenhorst 1. 5. 1894 Fortzug, Ziel nicht bekannt
B 387
1924 VIII
praktische Ärzte Dr. Geiping und Dr. Untiedt (Erkrankungen an epidemischer Kinderlähmung sind anzeigepflichtig)
Dr. med. Theodor Untiedt
* 29.06.1891 in Münster. - Paulinum - "ließ sich nach gründlicher Ausbildung im Alter von 30 Jahren in Sendenhorst als praktischer Arzt nieder (1921). Sein Patientenkreis wuchs von Jahr zu Jahr. Seit 1932 hatte er das Amt ddes Oberarztes im St.-Hosef-Stuf inne. ... medizinische Forschungen. Kenntnisse auf dem Gebiet der Chemie und Astronomie.
Verschloß sich nicht dem Rufe der Bürgerschaft und übernahm 1946 in den schwersten Tagen das Amt des politischen Bürgermeisters. Er linderte die Not und half jedem, soweit es in seiner Kraft stand. Aus dieser Zeit stammt auch der von ihm verfaßte Ehrenbürgerbrief, dee Kardinal von Galen das Ehrenbrügerrecht der Stadt S. verlieh. ... Bis zum Tode Mitglied des Kreistags -...
Arbeitete bis an die Grenze seiner physischen Leistungsfähigkeit , zog sich einen schweren Herzfehler zu, dann +.
Er gehörte zu den ganz wenigen Menschen, die ohne Feind sein konnten, ohne von seiner Persönlichkeit etwas einzubüßen.
Beerdigung unter Teilnahme der gesamten Bevölkerung am Karsamstag 1950 (58J).
Beerdigung: 1300 Teilnehmer: Ansprachen von Pfr Westermann, Prälat Hutmacher, Landrat Luster-Haggeney
Kränze der Ostvertriebenen, Kolping.
Heilpraktiker
1941 X B 244
Heilpraktiker Josef Ahland siedelt von Münster Bäcker str. 14 (ausgebombt) nach Sendenhorst, Rinkhöven um. hat zwei Räume bei Mössing gemietet, um seine Heilpraxis in Sendenhorst auszuüben
Bürgermeister: "Ahland ist für einen Teil der Bevölkerung kein Unbekannte rund auch von Heilung Suchenden der Stadt in seiner praxis in MS besucht worden"
. beigefügt Erlaubnis vom 14.06.1939: 1893 geboren_
Gesundheitszustand
nachZeitungsberichte A 580
1828ff
1828 II
Unter den Menschen herrschen keine besonderen Krankheiten und der Viehstand ist gesund.
1828 VIII
Unter Menschen sind wenige Sterbefälle vorgekommen; dagegen bei dem Vieh ...
1829 VIII
Sind keine besonderen Krankheiten vorherrschand, jedoch leiden mehrere Personen an Wechselfieber
1829 IX
Außer einigen zwar vorfallenden aber doch glücklich geheilten Nervenfiebern und einigen hartnäckigen kalten Fiebern keine besonderen Krankheiten
1830 II
Außer einigen mit der Witterungskonstitution weniger zusammenhängende chronische Krankheiten kamen einige eentzündliche Krankheiten namentlich Brustfieber, Leber- und Darmentzündungen zum Vorschein
1830 III
keine besondere Krankheiten haben sich bei den Menschen eingefunden, Catarrhalisch-rheumatische Affectionen mit einigen gelinderen Leiden des Gallensysatems und einigen geringfügigen Brustfiebern waren die Hauptgegenstände für den ärztlichen Wirkungskreis
1830 I
Die im Monate Dezember ausgebrochene Masernepidemie hat bishierhin noch angehalten, jedoch ist in dieser Zeit nnur noch ein Kind daran gestorben
1830 III
Bei den Menschen finden sich einige sporadische Brustfieber und kalter Fieber
1831 III
Ziemlich gut; mehrere Personen leiden an Brustkrankheiten, ansteckende Fieber herrschen hier nicht. Sterbefälle waren selten
1831 IV
Das Wechselfieber ist hier sehr verbreitet; Sterbefälle sind jedoch selten
1831 IX
hat sich bei einigen wenigen Personen eine Krankheit eingestellt, welche von dem hiesigen Arzte das rheumatisch-nervöse Fieber genannt wird, es ist jedoch erst eine Person hieran gestorben
1831 V
Das Erkranken und Sterben ist wie gewöhnlich in diesem Monat stärker wie in den früheren
---
1852 VII
Mortalität
ein Indiviuum starb an den Folgen des Starrkrampfes, den es sich durch Erkältung im Felde zugezogen hatte
1852 IX
Gesundheitszustand war der großen Hitze und der anstrengenden Arbeiten im Felde ungeachtet befriedigend. Nur unter den Kindern, welche häufig vom Stickhusten befallen werden, war die Sterblichkeit ungewöhnlich groß und erreichte in wenigen Wochen die Zahl 20
1854 VII
Der Ausbruch der Pockenkrankheit, die bis jetzt auf 4 Fälle beschränkt geblieben ist, Bezug auf Spezialbericht
1864 V
Sterblichkeit in Anbetracht des häufigen Witterungswechsels gering, alte Leuete und Kinder erkrankten vorzugsweise an Brustkrankheiten
1865 VII
Mortalität: Ansteckende Krankheiten nicht vorgekommen, am 10. Juni wurde ein 1 Jahre 8 Moante altes Kind des Tgl Holtmann in hiesiger STadt überfahren, und ist an den erhaltenen Verletzungen gestorben. Die Untersuchungsverhandlungen haben die völlige Schuldlosigkeit des Fuhrmannes ergeben.
1865 IX
nur einige Fälle von Nervenfieber mit günstigem Ausgange. Cholera. wohl in Folge der Witterungsverhältnisse allgemein verbreitet; aber keine Todersfälle zur Folge . Ein Kind ist an den Varioloiden erkrankt aber genesen.
1866 III
Eion Pockenfall mit günstigem Ausgang
1866 IV
Im August wurden viele Kinder vom Stickhusten befallen und etwas 30 gestorben, namentlich Kinder der ärmeren Klasse.
1867 III
Gesundheit außer katarrhalischer Leiden befriedigend
1869 XII
24.12. Leiche des Tgl Franz Rolf aus Herzebrock aufgefunden; Tod durch Schlagfluß infolge übermäßigen Genusses von Branntwein herbeigeführt
1870 III
Viele Kinder an Masern erkrankt: bisher ohne bösartigen Charakter
1871 XI
Mortalität nach Aufhören der Ruhrkrankheit normal
1871 IX
Todesfälle in Folge der hier ausgebrochenem Pocken und Ruhrkrankheit viel zahlreicher als sonst. An Pocken erkrankt 5, gestorben 3 Personen
An der Ruhrkrankheit sind bis jetzt gestorben 12 Kinder und 7 erwachsene Personen
Die Ruhr hat aber ihren bisherigen bösratigen Charkater verloren und tritt in sher gelinder Form auf.
1872 IX
einzelne Fälle von Ruhrkrankheit ohne bösartigen Charakter
1873 IX
An der ruhrkrankheit bis jetzt gestorben 3 Kinder und 2 Erwachsenen; dieselbe jedoch vollständig erloschen
1875
September: Ruhrkrankheit ohne jedoch bösartigen Charakter anzunehmen
1884 XII
Am 19 Dez verunglückte ein den Weg von Ahlen nach Sendnehorst gehender Arbeiter durch Sturz in einen kleinen Wassergraben und soll der Tod infolge Erstickung eingetreten sein
B 347
1925 VI 3 Beckum, Kreiskommunalarzt:
Die letzte Untersuchung der Schulkinder in Sendenhorst hatte folgendes Ergebnis:
1) Tuberkulose bzw Verdacht, Skrofulose 5,8%
2) Allg. Körperschwäche, Blutarmut, Rachitsi 8,6%
3) Andere Krankheiten 5,0%
Außerdem wies etwa der dritte Teil der Schulkinder Zeichen beginnender Rückgratverkrümmung auf.
Die letzte Untersuchung der Schulneulinge ergab, daß 27,3 % an Skrofulose, Rachitis und allgemeiner Körperschwäche litten.
Säuglingssterblichkeit in Sendenhorst ist sehr groß. 1913-1923 in Sendenhorst 15,3%, im Kreis Beckum 11,9%, in Preußen 14,3%
Sehr viele Erkrankungen an Skrofulose und Rachitis im Kleinkindalter
Schmutzkrankheiten sind außerordentlich stark verbreitet, die Wohnverhältnisse spotten jeder Beschreibung
Daher unbedingte Notwendigkeit der Errichtung von Badegelegenheit! Soll die Jugend gekräftigt und der Gesundheitszustand gehoben werden, so muß in erster Linie Gelegenheit gegeben sein, die Jugend durch Schaffung einer Badegelegenheit zur ordnungsgemäßen Körperpflege zu erziehen
gez Dr. Neuhaus, Kreiskommunalarzt.
Gesundheitswesen
Aus den Ksp-Rechnungen (Domkellnerei 1696)
1781
erstmalig: Gehalt Amtschirurgi 9-6 Rthlr (anteilig)
1782
Für Medicamente +Zeller Werring 4-13 Rthlr
Lindemeyer Arzneikosten Zeller Werring 4-15 Rthlr
1782
Verzehrungskosten Frau Tournau wegen während acht Wochen zu MS ausgehaltener Unterweisung der Geburtshülfe betr. 4 - 18 - 8
1783
Amtschirurg Meyntz
1784
Prof. Friese wegen 1782 unterrichteter Hebamme Odilia Tourner 5 Rthlr
1799
Amtsmedicus Brefeld wegen 4 Monate Behandlung der armen epidemischen Kranken 6-16 Rthlr
1783 IV 23 Nachlaß Buchholtz AV 1261
Prüfung der Kirchspielsrechnung: Auf die vom Chirurgus Lindemyer angediente Rechnung ist beschlossen: hat Receptor solche mit 4 Rthlr 13 ß zu zahlen (vgl oben 1782 Rechnung für Zeller Werring)
Apotheke
1810 A 372
Winkelkuren und Kurfuscherei
auf die Meldung des Apothekers Osterlinck wird Haussuchung bei den Ehefrauen Berkemeyer und Sparenberg gemacht und dabei verschiedene Salben und Tinkturen beschlagnahmt. Bei Leffman David werden ebenfalls verschiedene Arzneimittel gefunden, die dem Gericht zur weiteren Untersuchung zugestellt werden
1815 Ghztum Berg Gruppe A 2, 375
Antrag des Dr. Lohmann, Oberarzt bei kgl preuß. Berg. Feldlazareth
an den Herrn Bürgermeister von Everswinkel:
euer Wohlgeboren ist es bekannt, daß ich im Jahr 1812/13 mehrere Arme in der Komune Albersloh auf Autorisation des damaligen Herrn Maires Freiherrn v Höfflinger behandelt worüber ich auch die Rechnungen demselben bereits im Jahre 1813 eingereicht habe und deren Betrag 24 RThlr betrug.
Es ist jetzt bereits zwei volle Jahre, daß diese Gelder von der Kommune Albersloh mir hätten ausgezahlt werden müssen, ohne daß ich das geringste davon erfahren habe...
Wie Ihnen Herr Bürgermeister bekannt ist, die Kommune A. durch meine Kunst glücklich von einigen Krüppeln, die sonst ohen Fehl ihr zur Last geblieben wären, befreit habe. Ich muß umso mehr auf die Zahlung dringen, da ich als Militärarzt mit Frau und Kindern meine Gelder sehr notwendig habe und besonders jetzt bedarf, da ich mit meiner ganzen Familie die hiesige Gegend verlasse und zum Fortkommen an den ort meiner Bestimmung Düsseldorf so bedeutende Unkosten habe...
Bürgermeister Grüter Everwinkel wendet sich an den Landesdirektor v Romberg:
Dr. Lohamnn aht 1812 verschiedene sehr arme Eingesessene der Commune Albersloh, die sehr elend und krank waren, als Arzt behandelt.
]brigens muß ich heibei bemerken, daß diese Leute, welche der Herr Doktor Lohman sehr gut behandlet hat, nicht im STande sind, gedachte Rechnungen auszuzahlen indem selbe ganz arm und bedürftig sind
==> Dr. Lohmann war 1812/13 Kantonsarzt und wohnte in Sendenhorst
1820 X 27 MS Hofesakten Geilern
Zeller Geilern belieben an Medic. lic., Füisting in Münster:
1820, 10. Juni die kranke Wittibe Geilern besucht, von Sendenhorst den Weg bis Geilern zu Fuß gemacht, die Kranke untersucht, mit Doct. Haase deshalb consultiert und die ordinationes angefertiget, weshalb berechnet wird:
- die Reise nach Sendenhorst und des Nachts dort verweilen müssen nebst
Retourreise 5 Rthlr
- Von Sendenhort pro via per pedes 1 Rthlr 12 Ggr
- Auslagen auf der Hin- und Rückreise 12-7 Rthlr
für 4malige schriftliche consultationes über deren Krankheit an Doctor Haase mit der dazu erforderlichen Ordination 3-12 Rthlr
Summa 11 Rthlr 7 Ggr
1865 Amtsblatt MS
Wwe Elisabeth Hartman für die Gemeinde Sendenhorst als Hebamme approbiert2
Gesundheitswesen
Aus den Ksp-Rechnungen (Domkellnerei 1696)
1781
erstmalig: Gehalt Amtschirurgi 9-6 Rthlr (anteilig)
1782
Für Medicamente +Zeller Werring 4-13 Rthlr
Lindemeyer Arzneikosten Zeller Werring 4-15 Rthlr
1782
Verzehrungskosten Frau Tournau wegen während acht Wochen zu MS ausgehaltener Unterweisung der Geburtshülfe betr. 4 - 18 - 8
1783
Amtschirurg Meyntz
1784
Prof. Friese wegen 1782 unterrichteter Hebamme Odilia Tourner 5 Rthlr
1799
Amtsmedicus Brefeld wegen 4 Monate Behandlung der armen epidemischen Kranken 6-16 Rthlr
1783 IV 23 Nachlaß Buchholtz AV 1261
Prüfung der Kirchspielsrechnung: Auf die vom Chirurgus Lindemyer angediente Rechnung ist beschlossen: hat Receptor solche mit 4 Rthlr 13 ß zu zahlen (vgl oben 1782 Rechnung für Zeller Werring)
Apotheke
1808 V 26 ??? ->König später
Apotheker Karl König gibt an, daß er der königl (?) Verfügung vom 26. III. 1808, ein eigenes Haus zu erwerben, bisher noch nicht nachkommen konntem da kein passendes zu finden sei. Er bitte um die Erlaubnis, vorderhand seine Offizien in derm Stofferschen Hause belassen zu dürfen.
1815 Ghztum Berg Gruppe A 2, 375
Antrag des Dr. Lohmann, Oberarzt bei kgl preuß. Berg. Feldlazareth
an den Herrn Bürgermeister von Everswinkel:
euer Wohlgeboren ist es bekannt, daß ich im Jahr 1812/13 mehrere Arme in der Komune Albersloh auf Autorisation des damaligen Herrn Maires Freiherrn v Höfflinger behandelt worüber ich auch die Rechnungen demselben bereits im Jahre 1813 eingereicht habe und deren Betrag 24 RThlr betrug.
Es ist jetzt bereits zwei volle Jahre, daß diese Gelder von der Kommune Albersloh mir hätten ausgezahlt werden müssen, ohne daß ich das geringste davon erfahren habe...
Wie Ihnen Herr Bürgermeister bekannt ist, die Kommune A. durch meine Kunst glücklich von einigen Krüppeln, die sonst ohen Fehl ihr zur Last geblieben wären, befreit habe. Ich muß umso mehr auf die Zahlung dringen, da ich als Militärarzt mit Frau und Kindern meine Gelder sehr notwendig habe und besonders jetzt bedarf, da ich mit meiner ganzen Familie die hiesige Gegend verlasse und zum Fortkommen an den ort meiner Bestimmung Düsseldorf so bedeutende Unkosten habe...
Bürgermeister Grüter Everwinkel wendet sich an den Landesdirektor v Romberg:
Dr. Lohmann hat 1812 verschiedene sehr arme Eingesessene der Commune Albersloh, die sehr elend und krank waren, als Arzt behandelt.
Übrigens muß ich hiebei bemerken, daß diese Leute, welche der Herr Doktor Lohman sehr gut behandelt hat, nicht im Stande sind, gedachte Rechnungen auszuzahlen indem selbe ganz arm und bedürftig sind
==> Dr. Lohmann war 1812/13 Kantonsarzt und wohnte in Sendenhorst
1820 X 27 MS Hofesakten Geilern
Zeller Geilern belieben an Medic. lic., Füisting in Münster:
1820, 10. Juni die kranke Wittibe Geilern besucht, von Sendenhorst den Weg bis Geilern zu Fuß gemacht, die Kranke untersucht, mit Doct. Haase deshalb consultiert und die ordinationes angefertiget, weshalb berechnet wird:
- die Reise nach Sendenhorst und des Nachts dort verweilen müssen nebst
Retourreise 5 Rthlr
- Von Sendenhort pro via per pedes 1 Rthlr 12 Ggr
- Auslagen auf der Hin- und Rückreise 12-7 Rthlr
für 4malige schriftliche consultationes über deren Krankheit an Doctor Haase mit der dazu erforderlichen Ordination 3-12 Rthlr
Summa 11 Rthlr 7 Ggr
1865 Amtsblatt MS Wwe Elisabeth Hartman für die Gemeinde Sendenhorst als Hebamme approbiert.
Gesundheitszustand
nachZeitungsberichte A 580
1828ff
1828 II
Unter den Menschen herrschen keine besonderen Krankheiten und der Viehstand ist gesund.
1828 VIII
Unter Menschen sind wenige Sterbefälle vorgekommen; dagegen bei dem Vieh ...
1829 VIII
Sind keine besonderen Krankheiten vorherrschand, jedoch leiden mehrere Personen an Wechselfieber
1829 IX
Außer einigen zwar vorfallenden aber doch glücklich geheilten Nervenfiebern und einigen hartnäckigen kalten Fiebern keine besonderen Krankheiten
1830 II
Außer einigen mit der Witterungskonstitution weniger zusammenhängende chronische Krankheiten kamen einige eentzündliche Krankheiten namentlich Brustfieber, Leber- und Darmentzündungen zum Vorschein
1830 III
keine besondere Krankheiten haben sich bei den Menschen eingefunden, Catarrhalisch-rheumatische Affectionen mit einigen gelinderen Leiden des Gallensysatems und einigen geringfügigen Brustfiebern waren die Hauptgegenstände für den ärztlichen Wirkungskreis
1830 I
Die im Monate Dezember ausgebrochene Masernepidemie hat bishierhin noch angehalten, jedoch ist in dieser Zeit nnur noch ein Kind daran gestorben
1830 III
Bei den Menschen finden sich einige sporadische Brustfieber und kalter Fieber
1831 III
Ziemlich gut; mehrere Personen leiden an Brustkrankheiten, ansteckende Fieber herrschen hier nicht. Sterbefälle waren selten
1831 IV
Das Wechselfieber ist hier sehr verbreitet; Sterbefälle sind jedoch selten
1831 IX
hat sich bei einigen wenigen Personen eine Krankheit eingestellt, welche von dem hiesigen Arzte das rheumatisch-nervöse Fieber genannt wird, es ist jedoch erst eine Person hieran gestorben
1831 V
Das Erkranken und Sterben ist wie gewöhnlich in diesem Monat stärker wie in den früheren
---
1852 VII
Mortalität
ein Indiviuum starb an den Folgen des Starrkrampfes, den es sich durch Erkältung im Felde zugezogen hatte
1852 IX
Gesundheitszustand war der großen Hitze und der anstrengenden Arbeiten im Felde ungeachtet befriedigend. Nur unter den Kindern, welche häufig vom Stickhusten befallen werden, war die Sterblichkeit ungewöhnlich groß und erreichte in wenigen Wochen die Zahl 20
1854 VII
Der Ausbruch der Pockenkrankheit, die bis jetzt auf 4 Fälle beschränkt geblieben ist, Bezug auf Spezialbericht
1864 V
Sterblichkeit in Anbetracht des häufigen Witterungswechsels gering, alte Leuete und Kinder erkrankten vorzugsweise an Brustkrankheiten
1865 VII
Mortalität: Ansteckende Krankheiten nicht vorgekommen, am 10. Juni wurde ein 1 Jahre 8 Moante altes Kind des Tgl Holtmann in hiesiger STadt überfahren, und ist an den erhaltenen Verletzungen gestorben. Die Untersuchungsverhandlungen haben die völlige Schuldlosigkeit des Fuhrmannes ergeben.
1865 IX
nur einige Fälle von Nervenfieber mit günstigem Ausgange. Cholera. wohl in Folge der Witterungsverhältnisse allgemein verbreitet; aber keine Todersfälle zur Folge . ein Kind ist an den Varioloiden erkrankt aber genesen.
1866 III
Eion Pockenfall mit günstigem Ausgang
1866 IV
Im August wurden viele Kinder vom Stickhusten befallen und etwas 30 gestorben, namentlich Kinder der ärmeren Klasse.
1867 III
Gesundheit außér katarrhalischer Leiden befriedigend
1869 XII
24.12. Leiche des Tgl Franz Rolf aus Herzebrock aufgefunden; Tod durch Schlagfluß infolge übermäßigen Genusses von Branntwein herbeigeführt
1870 III
Viele Kinder an Masern erkrankt: bisher ohne bösartigen Charakter
1871 XI
Mortalität nach Aufhören der Ruhrkrankheit normal
1871 IX
Todesfälle in Folge der hier ausgebrochenem Pocken und Ruhrkrankheit viel zahlreicher als sonst. An Pocken erkrankt 5, gestorben 3 Personen
An der Ruhrkrankheit sind bis jetzt gestorben 12 Kinder und 7 erwachsene Personen
Die Ruhr hat aber ihren bisherigen bösratigen Charkater verloren und tritt in sher gelinder Form auf.
1872 IX
einzelne Fälle von Ruhrkrankheit ohne bösartigen Charakter
1873 IX
An der ruhrkrankheit bis jetzt gestorben 3 Kinder und 2 Erwachsenen; dieselbe jedoch vollständig erloschen
1875
September:ruhrkrankheit ohne jedoch bösartigen Charakter anzunehmen
1884 XII
Am 19 Dez verunglückte ein den Wegn von Ahlen nach Sendnehorst gehende Arbeiter durch Sturz in einen kleinen Wassergraben und soll der Tod infolge Erstickung eingetreten sein