Kapitel 4 - Religionsgemeinschaften

3.5 Die Sendenhorster Maschinenfabrik

Hermann Ramesohl gründete im Jahre 1898 am Osttor eine Maschinenfabrik. Er fertigte dort Maschinen und Geräte für die Landwirtschaft. Oft hört man in Sendenhorst noch den alten Namen der Firma RACO, das ist die Abkürzung für Ramesohl & Co.  Bekannt wurde die Fabrik durch Milchzentrifugen zur Entrahmung der Milch (Seperatoren) und durch Handablagen für Mähmaschinen. Aber auch Geräte, wie Kartoffelquetscher, Häckselmaschinen, Stroh- und Rübenschneider hatte Herr Ramesohl in seinem Angebot. Dreißig Jahre nach der Gründung jedoch musste diese Firma den Konkurs anmelden und ihre Pforten schließen

Ein früherer Meister der Fabrik, Karl Genschow, konnte mit dem Kaufmann Konstantin Ledwig den Betrieb in den Werkhallen wieder aufnehmen. Diese beiden Männer gründeten 1936 die "Sendenhorster Maschinenfabrik GmbH". Zunächst bauten sie die bewährten Landmaschinen weiter. Der Absatzmarkt wurde nun erweitert, wobei die Produkte vorwiegend über Schmiedebetriebe verkauft wurden. Der 2.Weltkrieg brachte neue Aufgaben für den Betrieb. Die Herstellung der Landmaschinen wurde gedrosselt und stattdessen mussten Waffen (z.B. Granatenhülsen)  für die Regierung produziert werden. Zu dieser Zeit arbeiteten besonders viele Frauen an den Maschinen.

Nach Kriegsende benötigte man allerorts neue Maschinen für die Landwirtschaft, und die Fabrik hatte bald Arbeit für 45 Beschäftigte. Nun begann auch die Fertigung von Pferderechen, Gabelheuwendern, Stallungsstreuern und verschiedenen Anhängerfahrzeugen.

Später wurden in Werkhallen zwar immer noch Landmaschinen hergestellt, jedoch musste sich die Sendenhorster Maschinenfabrik immer mehr um Aufträge aus anderen Bereichen bemühen. So wurden auch Stahlpaletten, Stahlbehälter und Förderanlagen gefertigt. Im Jahre 2002 wurden die Fabrikgebäude abgerissen und es entstanden auf dem Gelände zwei große Lebensmittelmärkte.




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