600 v Chr. -1500
600-500 v. Chr.
Urnenfriedhöfe Spithöver Straße und Martiniring = 1. indirekter Nachweis der Besiedlung des Sendenhorster Raumes
vor Chr.
Besiedlung des Kernmünsterlandes = Dreingau durch die germanischen Brukterer
9 n. Chr.
Cheruskerschlacht bei Kalkriese bei Osnabrück - Rom verliert 3 Legionen u gibt die Eroberungen jenseits des Rheins auf. Beteiligt: Brukterer In den ersten Jahrhunderten nach Christus Brukterer wandern aus dem Münsterland ab, Kernmünsterland entvölkert. Ab 650 langsame Neubesiedlung des Kernmünsterlandes = Dreingau durch germanische Sachsen (Sächsische Landnahme). Besiedlung des sich von Hiltrup über Albersloh und Sendenhorst erstreckenden Kiessandrückens, 1-2 Generationen später Besiedlung der nördlich und südlich gelegenen Bauerschaften.
350
Abwanderung der Brukterer. Kernmünsterland bleibt lange Zeit menschenleer
ab 550
Sächsische Landnahme, Sachsen wandern von Norden ein.
ca. 700
Durch Ausgrabungen in Warendorf wissen wir, wie ein Bauernhaus um 700 n. Chr. aussah. Aus Lehm, Stroh und Holz bauten die Siedler ihre Häuser. Sie waren etwa 20 Meter lang und in der Mitte 5-6 Meter breit. Rund um das Haupthaus lagen Grubenhäuser, die 70 cm in den Boden gesenkt waren. Hier lagerten die Vorräte, und hier verarbeiteten die Frauen die faserige Flachspflanze zu Leinen. Die Siedlung (auch Weiler genannt) bestand damals aus 5 - 6 Höfen. In der Umgebung gab es noch weitere kleine Siedlungen, aus denen sich später die Bauerschaften entwickelt haben.
Ab 772
Beginn der Sachsenkriege Karls des Großen
Ab 793
Bistum und Fürstbistum Münster Nachdem der Friese Liudger 793 das Kloster als Sitz der fränkischen Missionierung der Sachsen und Friesen gegründet hatte, wurde er am 30. März 805 zum Bischof geweiht. Das Bistum erstreckte sich von der Lippe entlang der Ems bis nach Friesland und war seit 798 als Suffragan der Kirchenprovinz Köln unterstellt. Es wurde 1120 nach der Zerschlagung des Herzogtums Sachsen zu einem Fürstbistum innerhalb des Heiligen Römischen Reichs erhoben. Das Hochstift Münster, bestehend aus dem Oberstift Münster und dem Niederstift Münster, war das größte Fürstbistum des Reiches und fiel infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 an das protestantische Preußen.
ab 800
Älteste Höfe als Keimzelle der Siedlung Sendenhorst: * Rüschey – Gobelenhove * Tergeist – Geisterholt * Pastoratshof – Haus Sendenhorst (Bischofshöfe) Siedlungsweise: Im Mittelpunkt die gemeinsam bewirtschaftete Ackerflur, das Esch. In Sendenhorst westlich der Realschule, "Auf der Geist“. 880 Werdener Urbaren, Aufzeichnungen der abgabepflichtigen Höfe auf dem Gebiet des heutigen Sendenhorst. Aufzeichnung durch Mönche des Klosters Werden auf ihrer Reise durch den Dreingau = Kernmünsterland / Sondonhurst, Gesandron (Geilern), Elmhurst (Elmenhorst), Sandfurt, Bracht, Ramshövel Ca. 10. Jhdt. (Datum nicht belegbar) Sendenhorst als selbständige Pfarrei eingerichtet. Kirchgebäude wird 400m weiter östlich (= heutige Lage der Kirche) als das ursprüngliche Dorf Sendenhorst errichtet.
1090
älteste Erwähnung in der Freckenhorster Heberolle (Abgabenverzeichnis des Damenstiftes Freckenhorst) Darin zahlreiche Höfe und Hofesgruppen in und um das spätere Sendenhorst / Bauerschaften: Hardt, Sandfurt, Bracht, Elmenhorst
12. Jhdt.
Sendenhorst: Burg des 12. Jhdts. / Lage: heutiges Bürgerhaus, ggf. Hermann von Sendenhorst.
1175
1. urkundliche Erwähnung Dorf Sendenhorst
Wappen des Bistums bzw. des ehemaligen Fürstbistums und Hochstiftes Münster
2. Hälfte des 12. Jhdts.
Bischöfe von Münster streben nach Landesherrschaft. Der geistliche Herrschaftsbereich soll zu einem weltlichern Territorium werden, die „parochia des heiligen Liudger“. Sie werden Landesherren. Konflikt des Bischofs von Münster mit den Grafen von der Mark (Hauptstadt Hamm). Ein wichtiges Mittel zur Sicherung der Landesherrschaft ist die Anlage von Städten als Stützpunkt gegenüber den feindlichen Nachbarn.
Seit dem 13. Jhdt.
nachweisbar, war Sendenhorst Sitz eines bischöflichen Gogerichts, zuständig für die Kirchspiele Albersloh, Drensteinfurt, Hoetmar und Rinkerode. Vor dem bischöflichen Lehnsgut Tergeist, westlich der Siedlung, richtete der Freigraf unter dem Königsbann.Aus Script Sendenhorster Heimatverein:
Gerichtsort Sendenhorst
Noch bevor der Ort Sendenhorst Stadt genannt wurde, besaß er ein sogenanntes Freigericht, das für schwere Straftaten wie Mord und Reinberufen wurde. Das Gericht wurde unter freiem Himmel an einer besonderen Stelle, z.B. unter einer alten Eiche vor der Stadt, abgehalten. Die Richter hießen Freigrafen.
Das Gogericht der Stadt wurde für kleinere Straftaten einberufen. Den Vorsitz führte der Gograf. Bei schweren Verbrechen konnte es nur tätigwerden, wenn der Übeltäter auf frischer Tat ertappt wurde. Durch Glockengeläut vom Kirchturm forderte man die Bevölkerung zur Verbrecherjagd auf. Der dann Gefasste konnte vom Gografen sofort verurteilt und das Urteil vollstreckt werden. Mit Verleihung der Stadtrechte (1315) erhielt Sendenhorst ein Stadtgericht, das sich hauptsächlich mit Beurkundungen beschäftigte. Viel Arbeit gab es für den Stadtrichter allerdings nicht. Etwa Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Go- und Stadtgericht dann zusammengelegt. Mit der Zeit verloren die Freigerichte an Bedeutung. Da die Stadtrichter wenig Einfluss besaßen, und die Gografen der Täter nicht mehr habhaft werden konnten, breitete sich im Land Rechtlosigkeit aus. So entstanden die heimlichen Standgerichte, die Feme. Sprach ein Femegericht ein Todesurteil aus, wurde es augenblicklich vollstreckt. Die Richter und Schöffen der Femegerichte waren angesehene Leute. Die Macht der Femegerichte war so groß, dass selbst Herzöge oder Bischöfe aus weiter entfernten Gegenden es nicht wagten, einer Vorladung der heimlichen Feme nicht zu folgen. Sofern man der Überlieferung trauen darf, wurde nach einem Femeurteil in Sendenhorst im Jahre 1516 vom Fürstbischof zu Münster das Femegericht verboten. Femegericht
Nach 1300 – vor 1315
Erhebung in den Rang einer Stadt, Umwallung der Stadt, regelmäßiger planmäßiger Grundriss. Stadtgründer ist Bischof Ludwig von Hessen.
11.8.1315
Erste geschichtliche Erwähnung der Stadt Sendenhorst (Opidum Sendenhorst) = Jubiläumsdatum.
Stadtgründung wohl durch Bischof Ludwig II. von Münster (1310-57) wegen der Kriege mit dem Grafen Engelbert von der Mark. 1323 oppidum genannt, Wigboldsrechte.
siehe Wikipedia
1323
erster Stadtbrand - Sendenhorst wird durch die Truppen Grafen Engelbert von der Mark (Hamm) im Zuge der Fehde mit Münster niedergebrannt. Danach Wiederaufbau und Aufstieg der Stadt mehr Infos. Danach Wiederaufbau und Aufstieg der Stadt
1350/51
Der schwarze Tod, = wahrscheinlich die Pest, überzieht Europa und auch Sendenhorst. Keine Angaben über Anzahl der Toten. In Münster sollen 11.000 Menschen an der Seuche gestorben sein. mehr Infos dazu auf Wikipedia
Nach 1351 bis 1500
Niedergang der Stadt in Folge der Pestpandemie. Besfestigungsring wird enger gezogen. Ursprünglich gehörte das Gebiet "Alte Stadt" in die Umwallung. Die westlich des Schleitens und der ehemaligen Schule liegenden Höfe Tergeist und Schöckinghoff (Haus Sieckmann) lagen ursprünglich vor der Stadt.
Nach 1425
Sendenhorster Münzschatz kommt in die Erde (Hof Große Kogge – Bauerschaft Bracht).
Fund 1932 im Rahmen von Notstandsarbeiten. ca. 4.000 Silbermünzen, 452 Goldmünzen (unbestätigt). Silbermünzen entsprachen dem Gegenwert von 60 Pferden oder 120 Kühe oder ein geräumiges Grundstück in Sendenhorst mit bürgerlichen Haus. Eigentümer ist leider unbekannt.
15 Jhdt.
Nur geringes Bevölkerungswachstum Sendenhorst
1450- 1457
Münsterische Stiftsfehde kein direkter Nachweis für Sendenhorst, jedoch setzen alle Rechtsgeschäfte aus. Viele Höfe im Kirchspiel, Bauerschaften Hardt, Rinkhöven sind nach der Stiftsfehde wüst und abgebrannt. Aus den Aufzeichnungen des Klosters Marienfeld (Liste der dem Kloster der zehntpflichtigen Höfe):gesamten Höfe in der Bauerschaft Hardt , Höfe in Jonsthövel waren verwüstet, aufgegeben und verlassen. mehr Infos dazu auf Wikipedia
schwerer wirtschaftlicher Rückschritt.
1490
Älteste erhaltene Stadtprivelegien Fürstbischof Heinrich III. von Münster bestätigt die Rechte des „Städekens" Sendenhorst; ebenso die späteren Bischöfe.
1498
Willkommschatzung Sendenhorst an den neuen Fürstbischof von Münster, Conrad von Rietberg (erste Besteuerung der Untertanen des Bischofs).
* Sendenhorst: 330 Einwohner innerhalb der Stadtumwallung
* Ahlen Stadt: 728 Einwohner
* Albersloh: 434 Einwohner
* Alverskirchen: 265 Einwohner
* Beckum Stadt: 731 Einwohner
* Vorhelm: 264 Einwohner
* Warendorf Stadt: 1.354 Einwohner